Sonnenenergie statt Kernkraft - dank staatlicher ... AWS

01.06.2005 - fegrade erzielt, die erforderlich wären, um aktuell schon einen namhaften Beitrag an die schweizerische Stromversorgung zu leisten. Die Wasserkraft mit ihren rund 60 und die. Kernkraft mit ihren rund 40 Prozent sind diesbezüglich nach wie vor die Hauptstützen. Der. Beitrag der Fotovoltaik wächst zwar ...
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GESELLSCHAFT MONT-SOLEIL C/O BKW FMB ENERGIE AG

VIKTORIAPLATZ 2 3000 BERN 25 TELEFON 031 330 51 11 TELEFAX 031 330 51 09

Orientierung vom 1. Juni 2005 Es gilt das gesprochene Wort

Sonnenenergie statt Kernkraft - dank staatlicher Förderung? Dr. Martin Pfisterer, Präsident Gesellschaft Mont-Soleil Die Sicherstellung der künftigen Stromversorgung unseres Landes ist in den vergangenen Wochen schweizweit oft thematisiert worden. Ausgelöst wird die Diskussion durch die Tatsache, dass die älteren Kernkraftwerke in nicht allzu ferner Zukunft – das heisst in etwa zwanzig bis dreissig Jahren – ihren Betrieb altershalber einstellen werden. Bei dieser Diskussion, die richtigerweise jetzt und in aller Breite geführt wird, spielen die neuen erneuerbaren Energien und insbesondere die Sonnenenergie auch immer wieder eine grosse Rolle. Grosses Potenzial, immenser Entwicklungsbedarf Die Sonnenenergie gehört mit zu den Hoffnungsträgern unter den neuen Energietechnologien. Sie verfügt über ein hohes Zukunftspotential. Die Sonne ist unbestreitbar eine fast unerschöpfliche Energiequelle. Sie vermöchte mit geeigneten Technologien selbst in der wenig sonnenreichen Schweiz den Strombedarf an sich ohne weiteres abzudecken. Dies obwohl Sonnenlicht naturgemäss im Winterhalbjahr wenig und nachts überhaupt nicht zur Verfügung steht. Die heutigen Technologien haben längst noch nicht die technischen und wirtschaftlichen Reifegrade erzielt, die erforderlich wären, um aktuell schon einen namhaften Beitrag an die schweizerische Stromversorgung zu leisten. Die Wasserkraft mit ihren rund 60 und die Kernkraft mit ihren rund 40 Prozent sind diesbezüglich nach wie vor die Hauptstützen. Der Beitrag der Fotovoltaik wächst zwar kontinuierlich. Die Inbetriebnahme des weltgrössten stadionintegrierten Sonnenkraftwerks auf dem STADE DE SUISSE Wankdorf Bern stellt gar einen eigentlichen Quantensprung dar. Gleichwohl vermag die Stromerzeugung aus Sonnenenergie hierzulande erst im Promillebereich zur Deckung der jährlich im Ein- bis Zweiprozentbereich steigenden Stromnachfrage beizusteuern. Die Fotovoltaik hat einen immensen Entwicklungsbedarf. Aus diesem Grunde wurde vor bald fünfzehn Jahren die Gesellschaft Mont-Soleil gegründet. Sie hat als bedeutendstes privates Sonnenenergie-Kompetenzzentrum der Schweiz wertvolle, international anerkannte Beiträge zu Forschung und Entwicklung der Fotovoltaik geleistet. Ihre bisher mit einem Gesamtaufwand von gegen drei Millionen Franken realisierten Aktivitäten und ihr mit Forschungslabors und Zellenherstellern weltweit kooperierendes Testzentrum nehmen einen bedeutenden Platz ein, namentlich im Bereich der Wirkungsgrade und der Langzeitforschung. Partnerunternehmungen: BKW FMB Energie AG, Centralschweizerische Kraftwerke, AEW Energie AG, Energie Wasser Bern, ABB Schweiz AG, AEK Energie AG, EBM Energie AG, Electricité Neuchâteloise SA, Freiburgische Elektrizitätswerke, onyx Energie Mittelland.

GESELLSCHAFT MONT-SOLEIL

C/O BKW FMB ENERGIE AG

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Private und Staat gefordert, jeder am richtigen Ort Grosses Potenzial und immenser Entwicklungsbedarf rufen nach einer starken Förderung der Sonnenenergie. In weiten Teilen von Oeffentlichkeit und Politik herrscht die Meinung vor, dass die heutigen Förder-Anstrengungen weiter zu intensivieren sind. Dabei stellt sich immer wieder die Frage nach dem besten und effizientesten Weg für eine nachhaltige Förderung der Fotovoltaik in der Schweiz: Ist es die freiwillige private Förderung oder die zwangsweise staatliche Subventionierung? Aus der langjährigen Erfahrung der Gesellschaft Mont-Soleil ist diese Fragstellung falsch. Es braucht die private Initiative wie die staatliche Unterstützung. Dies allerdings in den richtigen Rollen. Aufgabe des Staates ist es, Forschung und Entwicklung zu unterstützen, und zwar bedeutend gezielter und stärker als bisher. Statt sein entsprechendes Engagement zu reduzieren, wie es derzeit leider geschieht, sollte der Bund erstens mehr Mittel in die Forschung und Entwicklung investieren und zweitens seine zahlreichen unkoordinierten Aktivitäten von Amtsstellen, Institutionen und Kommissionen straffen und aufeinander abstimmen. Aufgaben der Privaten, insbesondere der Elektrizitätsgesellschaften, ist es demgegenüber, die von Forschung und Entwicklung zur Marktreife gebrachten Technologien in der Praxis zur Anwendung zu bringen. Dabei sollen im Interesse der Nachhaltigkeit die Gesetze des Marktes gelten. Mit modernem Marketing lassen sich auf Dauer tragfähige Lösungen finden. Dies belegen verschiedene seit vielen Jahren erfolgreiche Modelle der SonnenstromVermarktung durch schweizerische Elektrizitätsgesellschaften. Die freiwilligen, von Stromkunden aus Überzeugung getragenen Modelle sind den Zwangsfinanzierungen durch staatliche Subventionierung von Sonnenstrom-Anlagen klar überlegen. Dies ganz im Gegenteil zu Subventionslösungen, wo es oft mehr um den kurzfristig ausgerichteten, politisch motivierten Schaueffekt geht. So gibt es in unserem Land Fotovoltaik-Anlagen, wo der Eindruck aufkommt, die feierliche Einweihung sei wichtiger als ihr seriöser langfristiger Unterhalt und Betrieb. Sowohl als auch, mit sachgemässer Aufgabenteilung Die nationale Politik ist aufgerufen, ohne Verzug die dringend nötigen Entscheide zur künftigen Sicherstellung der schweizerischen Stromversorgung zu fällen. Dabei ist allen Energiequellen der ihnen zustehende Raum zu gewähren. Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch muss die Devise lauten. Dies im Interesse eines langfristig tragfähigen, wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Strommixes. Bei der bevorstehenden Gesetzgebung im Strombereich ist die staatliche Unterstützung klar auf die Forschung und Entwicklung neuer Energietechnologien auszurichten. Das ist die Aufgabe des Staates. Der im Moment vielleicht interessant erscheinenden Verlockung nicht nachhaltiger, politisch motivierter Subventionsübungen ist zu widerstehen. Sie erweisen sich, wie ausländische Beispiele zur Genüge zeigen, schon nach wenigen Jahren als Flop. Und damit ist der Förderung der Sonnenenergie nicht gedient. Kurzfristig ausgelegte Politübungen vertragen sich nicht mit der nachhaltigen Anwendung der Sonnenenergie.