Solide operative Leistung in schwierigem Umfeld - BKW

anrechenbaren Kosten die Netznutzungspreise gesenkt werden mussten. Mit einer ... Mai 2013 wird eine Dividende von 1.20 CHF pro Aktie beantragt, 20 ...
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Geschäftsjahr 2012

Solide operative Leistung in schwierigem Umfeld

Referat von Beat Grossenbacher, Leiter Finanzen und Dienste, Jahresmedienkonferenz vom 21. März 2013

Sehr geehrte Damen und Herren

Solides Jahressergebnis Das wirtschaftliche Umfeld der BKW ist massgeblich geprägt durch unverändert tiefe Energiepreise. Diese sind im Grosshandel im 2012 um über 10% gesunken. Auch der starke Schweizer Franken führt bei einem Niveau von CHF 1.20 zu tieferen Erträgen aus dem internationalen Stromabsatz. Und die tiefen Differenzen zwischen Peak- und Offpeak-Preisen belasten die Profitabilität.

In diesem anspruchsvollen wirtschaftlichen und zudem auch regulatorisch herausfordernden Umfeld hat die BKW ein solides und gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigertes Ergebnis erwirtschaftet. Zu dieser positiven Entwicklung trugen sowohl das Energie- als auch das Netzgeschäft bei. Das Ergebnis ist geprägt durch höhere Produktionsmengen aus erneuerbaren Energien und Kernkraftwerken sowie positiven Effekten aus dem eingeleiteten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm. Es ist jedoch auch beeinflusst Sonderrückstellungen für Energiebeschaffungsverträge.

Die BKW steigerte im Geschäftsjahr 2012 die konsolidierte Gesamtleistung um 9% auf 2’860 Mio. CHF. Der Nettoumsatz mit externen Kunden erhöhte sich bei den Geschäftsbereichen Energie International und Handel sowie Netze, während er bei Energie Schweiz leicht rückläufig war.

Das operative Ergebnis, also das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) konnte um 273 Mio. CHF auf 411 Mio. CHF gesteigert

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werden. Wie bereits im Vorjahr wurde das Ergebnis massgeblich durch eine Bildung von Sonderrückstellungen für belastende Energiebeschaffungsverträge beeinflusst. Der Personalaufwand erhöhte sich leicht um 2%. Dies aufgrund der Schaffung von neuen Stellen im Bereich Bau-/Ingenieurleistungen und Elektroinstallationen, also im Dienstleistungsgeschäft, sowie aufgrund eines Personalzuwachses durch Unternehmensübernahmen. Demgegenüber wirkten die eingeleiteten Massnahmen im Zusammenhang mit dem Kostensenkungsprogramm reduzierend auf die übrigen Kostenarten.

Dank der positiven Entwicklungen an den Finanzmärkten verbesserte sich das Finanzergebnis im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 39 Mio. CHF auf –55 Mio. CHF. Den grössten Einfluss hatten die Aktienerträge des Stilllegungs- und Entsorgungsfonds. Die Fonds erreichten im Berichtsjahr einen Gewinn von 58 Mio. CHF respektive eine Rendite von rund 9%. Mit dem resultierenden Reingewinn von 135 Mio. CHF ist der BKW trotz erneuten Sonderbelastungen die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen.

Ohne Sonderrückstellungen starkes operatives Ergebnis Die im Rahmen der Abschlussarbeiten durchgeführten Werthaltigkeitsprüfungen der Produktionsanlagen führten zu einem Korrekturbedarf von insgesamt 112 Mio. CHF. Betroffen von diesen Rückstellungen sind vor allem neue Produktionsanlagen: das Wasserkraftwerk in Hagneck sowie die Gaskraftwerke in Livorno Ferraris und Tamarete. Für das Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven konnte eine leichte Auflösung der im Vorjahr vorgenommenen Rückstellungen vorgenommen werden. Weiter wurde für den Strombezug aus dem Kernkraftwerk Fessenheim eine Rückstellung notwendig.

Weshalb sind diese Wertberichtigungen als Rückstellungen erfasst: d ie BKW bezieht den Strom aus diesen Kraftwerken zu Gestehungskosten. Aufgrund der aktualisierten Einschätzung zur zukünftigen Marktentwicklung erwartet die BKW, dass die Gestehungskosten dieser Kraftwerke künftig über den erzielbaren Marktpreisen liegen werden.

Bereinigt um diese Sonderbelastungen betrug das EBITDA 523 Mio. CHF, 25% mehr als das ebenfalls bereinigte EBITDA im Vorjahr. Nach Steuern ergibt sich aus den Sonderbelastungen ein Nettoeffekt von 70 Mio. CHF auf das Jahresergebnis und somit ein bereinigter Reingewinn von 205 Mio. CHF, was einer Steigerung von rund 70% gegenüber dem ebenfalls bereinigten Vorjahreswert entspricht. Zu diesen positiven Entwicklungen haben alle Geschäftsbereiche beigetragen.

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Steigerung bei allen Geschäftsbereichen Der Geschäftsbereich Energie Schweiz steigerte das bereinigte Betriebsergebnis EBITDA um 34% auf 278 Mio. CHF. Gründe für diese Steigerung sind markante Mehrmengen der Produktion infolge überdurchschnittlich guter Zuflüsse bei den Wasserkraftwerken sowie die hohe Verfügbarkeit des Kernkraftwerks Mühleberg.

Der Geschäftsbereich Energie International und Handel konnte das bereinigte Betriebsergebnis um 15 Mio. CHF steigern. Es wird jedoch belastet durch tiefe Energiepreise, den starken Schweizer Franken sowie der tiefen Differenz zwischen Peakund Offpeak-Preisen. Allein der Fremdwährungseffekt beträgt rund 40 Mio. CHF. Einen erfreulichen, positiven Einfluss hatten die höheren Produktionsmengen aus den eigenen Windkraftwerken in Deutschland und Italien. Sowohl aus Neubau und Akquisition von Windparks sowie dank der guten Verfügbarkeit der Anlagen konnte die Produktionsmenge gesteigert werden.

Der Geschäftsbereich Netze verbesserte im Geschäftsjahr 2012 erneut Gesamtleistung und Betriebsergebnis. Das Dienstleistungsgeschäft mit den Bau- und Ingenieurleistungen sowie dem Elektroinstallationsgeschäft konnte weiter ausgebaut werden Der Umsatz aus diesem Geschäft wurde um 21% auf 149 Mio. CHF stark gesteigert. Das Betriebsergebnis stieg um 4% auf 212 Mio. CHF. Dies obschon nach der von der Elcom verfügten Kürzung der anrechenbaren Kosten die Netznutzungspreise gesenkt werden mussten. Mit einer höheren Durchleitungsmenge und Kostensenkungen konnten die negativen Effekte aufgefangen werden.

Kostensenkungsprogramm auf Kurs Die BKW hatte im Herbst 2011 mit Blick auf das veränderte Marktumfeld sowie den zunehmenden Kostendruck ein konzernweites Kostensenkungsprogramm beschlossen. Im Fokus dieses Programms sind beeinflussbare Kosten in den Bereichen Personal, Beschaffung sowie übrige Fremdleistungen. Diese beeinflussbaren Kosten sollen um insgesamt 15% resp. 95 Mio. CHF gesenkt werden. Die vollständige Wirkung der Massnahmen verteilt sich über die Jahre bis 2015. Im Jahr 2012 wurden bereits rund 50% des Zielwerts erreicht. Im Rahmen dieses Programms ist ein Abbau von rund 250 Stellen vorgesehen. Der Stellenabbau erfolgt sowohl über das Nichtbesetzen von Vakanzen als auch über die natürliche Fluktuation und Entlassungen. Im Jahr 2012 sind rund 180 Stellen abgebaut worden. Dabei konnten vorwiegend Vakanzen gestrichen und die Fluktuation genutzt werden. Es mussten rund 65 Entlassungen ausgesprochen werden und es kam zu rund 20 frühzeitigen Pensionierungen.

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Stabile Eigenkapital- und Finanzierungssituation Die Eigenkapitalsituation der BKW ist nach wie vor stabil. Das Eigenkapital nahm gegenüber dem Vorjahr um rund 70 Mio. CHF zu. Aufgrund einer im Vorjahresvergleich höheren Bilanzsumme reduzierte sich die Eigenkapitalquote jedoch leicht auf 36.5% und liegt damit ein Prozentpunkt tiefer als per Ende des Vorjahres.

Auch die Finanzierungssituation der BKW präsentiert sich unverändert solid. Im November 2012 hat die BKW erfolgreich zwei Namensschuldverschreibungen in der Höhe von 125 Mio. EUR platziert. Diese Kreditaufnahme in Euro sichert der BKW eine teilweise währungs- und länderkongruente Finanzierung der Investitionsvorhaben in Deutschland und erweitert gleichzeitig die Investorenbasis.

Der Geldzufluss aus operativer Tätigkeit betrug im Berichtsjahr 339 Mio. CHF. Damit konnte er gegenüber dem Vorjahr um 47 Mio. CHF gesteigert werden und zeigt die konstante Eigenfinanzierungskraft der BKW.

Der Generalversammlung vom 17. Mai 2013 wird eine Dividende von 1.20 CHF pro Aktie beantragt, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit beträgt die Dividendenrendite bezogen auf den Jahresendkurs 3.8%.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit.