Seide im Sturm

Ich meine die absolute allumfassende wahre Liebe. Sie zu finden ist, als ob Sie in eine andere Welt ... Du bist der Maulwurf … mein Gott, ich .... ihren Traumjob.
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Buch Die Recherchen für eine Titelstory führen die Journalistin A. Hill in ein unbekanntes Gebiet im Hochland der Sierra Nevada. Dort trifft sie auf den zwielichtigen Fotografen L. Merron., der sie völlig aus dem Gleichgewicht bringt. Sie ist hin- und hergerissen von den Gefühlen, die er in ihr auslöst. Doch dies ist nur der Anfang einer Serie unaufgeklärter Dinge. Ihre Welt gerät aus den Fugen, gleicht plötzlich einem Albtraum, als sie wieder nach Vancover zurückkehrt. Schatten erheben sich und sie wird in ein Netz verstrickt, aus dem sie sich alleine nicht retten kann. Autorin S.A.Vinge ist eines der Pseudonyme der passionierten Autorin unter dem sie gefühlvolle Romane schreibt. Sie ist päd./psych. ausgebildet und beantwortet gerne die Zuschriften ihrer LeserInnen. Autorenwebseite: www.autorin.net.tf

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S. A. Vinge

Seide im Sturm Roman Romantic Crime Novel

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© 2014 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2014 Umschlaggestaltung: SYMI - ART

Redaktion: Team SYMI Printed in Germany

AAVAA print+design Taschenbuch: Großdruck: eBook epub: eBook PDF: Sonderdruck:

ISBN 978-3-8459-1351-3 ISBN 978-3-8459-1352-0 ISBN 978-3-8459-1353-7 ISBN 978-3-8459-1354-4 Mini-Buch ohne ISBN

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Für die wahre Liebe meines Lebens

Vorwort der Autorin Liebe Leserinnen und Leser, glauben Sie an die Magie der Liebe? Ich meine die absolute allumfassende wahre Liebe. Sie zu finden ist, als ob Sie in eine andere Welt eintauchen. In eine Welt voll von zauberhaften Ereignissen. Ich liebe es, über eine Welt voll Liebe, Magie und Geheimnis zu schreiben und freue mich, dass Sie die Zeit gefunden haben, sich für eine Weile dieser Magie hinzugeben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre ganz persönliche wahre Liebe gefunden haben. Magische Lesezeit wünscht Ihnen herzlichst S.A.Vinge 5

Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. Konfuzius

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Prolog

September 2004 Die kurze Berührung war flüchtig, fast zufällig, unbedeutend, aber wirkungsvoll. Die Frau wankte einen Augenblick, aber sie war keine Spur entsetzt, eher überrascht, dass jetzt geschah, wovon sie gewusst hatte, dass es unvermeidlich passieren werde. Zu lange war sie allem entkommen, viel zu lange. Dann verloren ihre Füße den Boden, hart fiel ihr Körper auf die Stufen. Immer wieder schlug er auf, wie ein belangloser Gegenstand. Mit verrenkten Gliedern blieb sie am Ende der Treppe liegen. Etwas Warmes rann über ihre Stirn und bevor sie die Augen schloss, sah sie, dass sich ein Stück des hellen Steinbodens rot färbte. Sie hörte jemanden über die Stufen gehen, ein leises Klappern, als wollte derjenige seine Schritte dämpfen. Ein 7

Schatten fiel über sie, dann hörte sie das Rascheln, das so klang, als ob jemand den Inhalt ihrer Aktentasche durchwühlte. Die Hände, die ihren Körper abtasteten, waren grob. Ekel mischte sich mit Schmerzen, die sie überall spürte. Endlich konnte sie wieder die Lider heben. Schemenhaft sah sie eine Hand und den bedrohlich wirkenden Ring auf einem der Finger. Dann nahm sie verschwommen ein Gesicht wahr. Wer war es? Sie musste es wissen, aber sie fühlte, dass ihr Leben zu schwinden begann. Ein Schlag auf ihre Wange, riss sie zurück. Jetzt wich der Schleier vor ihren Augen und sie sah in kalte Augen und erkannte den triumphierenden Zug um den Mund der Person, die sich über sie beugte. „Du wirst unvorsichtig!“ Die attraktive Frau am Boden röchelte. Die Stimme gab ihr Gewissheit. „Du? Du bist der Maulwurf … mein Gott, ich habe dir vertraut … warum …“ Sie stöhnte, 8

der peinigende Druck wurde unerträglich. Es war, als ob sich eine Metallklammer immer fester um ihren Kopf schnürte. „Du hast doch gewusst, dass du nie jemanden trauen sollst. Wo hast du sie?“ Mühsam drehte sie den Kopf weg, fort von dem teuflischen Mund, aber sie wurde am Kinn gepackt und herumgerissen. „Wo sind sie, rede verdammt noch Mal, rede!“ Der Schmerz hinter ihrer Stirn schwoll an, bohrte wie ein glühender Pfeil und dann ganz plötzlich ebbte er ab. Sie fühlte sich getragen, auf Watte gebettet. Das Gesicht vor ihr wurde schattenhaft, verschwand. Sie musste lächeln. Der Teufel hatte Pech, sie hatte längst vorgesorgt. Alles war an einem sicheren Ort. Von ihr würde niemand mehr erfahren wo sie waren! Sie hatte ihre Arbeit getan, nun lag es an anderen das Werk zu vollenden. Beschütze mein Engelchen, mein Freund … beschütze sie …

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Kapitel 1

Kanada/Vancouver Büro der Chefredakteurin Liana Rothery des Magazins The world of nature Ende Februar 2005 Die Regentropfen prasselten an das Fenster, rannen das getönte Glas abwärts, bis eine Windböe sie auseinander blies und die Tropfen neue Wege nahmen, sich nach verschlungenen Pfaden erneut fanden und wieder eins wurden. Angelina wandte sich vom Fenster ab. Lianas Worte lösten eigenartige Gedanken in ihr aus. „De Merron … du hast Leon de Merron für die Fotos engagiert?“, wiederholte sie, obwohl sie richtig verstanden hatte und strich eine Haarsträhne, die sich aus ihrem Knoten im Nacken gelöst hatte, hinter das Ohr. 10

„Wir haben ihn immer für spezielle Fotos engagiert, das heißt, wenn er auffindbar war.“ Die Chefredakteurin Liana Rothery sah von ihren Unterlagen hoch. „Ein Wunder, dass ich Leon überhaupt erreicht habe, aber zum Glück arbeitet er zurzeit für den Biologen José Perez und ist angenehmerweise an Ort und Stelle. Sie hielt einen Atemzug inne, dann hob sie eine Hand und formte mit schlangenähnlichen Bewegungen eine imaginäre Figur. „Er ist wie ein Schemen – wie ein Geist.“ „Geist? Verfügt er über paranormale Fähigkeiten, oder was meinst du?“ Angelina lächelte. Liana konnte so herrlich dramatisch sein. „Auch wenn es merkwürdig klingt, aber diese Bezeichnung passt. Er kommt und geht, macht seine Fotoaufträge, verschwindet, ist wie ein Schatten, den man nicht fassen kann.“ Plötzlich grinste sie. „Allerdings ist es ein prachtvoller Schatten, wirklich superb. Eine Nacht mit dem Mann, der dazu gehört würde ich nicht ausschlagen.“

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Angelina runzelte die Stirn. Was war das für ein Wunderknabe, dachte sie, setzte sich und krempelte die Ärmel ihrer Bluse hoch. „Sind dir meine Fantasien zu frivol? Keine Angst, ich werde kaum in den Genuss kommen, an seiner Brust dahinzuschmachten. Nun wieder zum Ernst der Sache. Ich will Leon für dieses Projekt, ich habe Stunden damit verbracht ihn endlich ans Telefon zu bekommen. Er ist der Beste, seine Fotos werden geradezu perfekt für die Titelstory sein. Unsere Kunden sind gewohnt, dass ihre Erwartungen erfüllt werden.“ Angelina räusperte sich, sah kurz zum Fenster an dessen Scheibe sich die Regentropfen noch immer trennten und wieder vereinten. „Klar, ich war nur ein wenig irritiert, weil ich mich erinnert habe, was damals über ihn geschrieben wurde. Die Artikel waren Aufsehen erregend.“ Liana klopfte mit ihrem Kugelschreiber rhythmisch auf den Schreibtisch. Über ihre rotgeränderte Brille sah sie Angelina for12

schend an. „Kindchen, macht dir etwa Schnee von gestern zu schaffen? Meine Güte, du kennst ihn doch gar nicht persönlich und die Geschichte ist, warte mal … “, sie kräuselte die Lippen, „sieben Jahre her. Zugegeben, das Gerücht um Leon hielt sich eine Weile, aber es war nur heiße Luft. Das Ganze war sowieso mehr als suspekt und es wundert mich nicht, dass er sich immer in Schweigen gehüllt hat. Die Journalisten waren wie tollwütige Hunde hinter ihm her.“ Liana rümpfte die Nase, eine Gestik, die sie nur einsetzte, wenn ihr etwas überhaupt nicht zusagte. Angelina tat es schon leid, dass sie auf Leon de Merrons Name so reagiert hatte. Die Artikel, in denen der Fotograf auseinandergenommen wurde, konnte man in allen Zeitungen lesen. Vielleicht löste die Erinnerung aber auch deshalb so negative Gefühle aus, weil sie zur gleichen Zeit mitten im Studium die Windpocken bekam und im Bett bleiben musste. Kratzen Sie auf keinen Fall, 13

empfahl der Arzt mit mitleidigen Blicken, sonst bleiben Narben zurück. Damals fragte sie sich, warum sie diese Krankheit mit zwanzig und nicht wie jeder normale Mensch als Kind bekommen hatte, aber ihre Kindheit verlief auch nicht im herkömmlichen Sinne und außerdem, was war schon normal? Fast genau vor einem Jahr war sie aus England zurückgekehrt und fand bei dem renommierten Magazin, das in den Händen der Geschwister Jonathan und Liana Rothery lag, ihren Traumjob. Liana, immer exklusiv, mondän und mit fünfundvierzig zehn Jahre jünger aussehend, hatte einen Narren an ihr gefressen. Angelina wurde bei vielem bevorzugt und besonders nach dem Tod ihrer Mutter war die Chefredakteurin ihr sehr freundschaftlich zugetan. Die Titelstory war Lianas Heiligtum. Jeder der Redakteure riss sich darum. Angelina war völlig überrascht, als sie die Nachricht bekam, dass ihr die Mexikostory anvertraut wurde. Auf keinen Fall wollte sie sich diese Chance 14

verderben. Liana kannte und mochte de Merron offensichtlich und wer weiß, vielleicht war er wirklich so superb und gab ihrer Arbeit eine noch reizvollere Note. „Ist nicht so wichtig. Wann geht mein Flug?“ Liana warf den Kugelschreiber schwungvoll auf den Schreibtisch, wo er ebenso schwungvoll über den Tischrand rollte und auf den hellgrauen Teppich fiel. Sie rief durch die Sprechanlage ihre Sekretärin, die wie auf Kommando mit den Tickets in der Hand in das Büro kam. „Jonathan wird dich zum Flughafen bringen.“ Liana hob die Hand. „Nein, nein, keine Widerrede, er will es sich nicht nehmen lassen, seinen talentierten Schützling selbst zu chauffieren.“ Angelina schmunzelte. Liana gab nicht auf, sie wollte sie seit geraumer Zeit mit Jonathan verkuppeln. Dass es da schon jemanden gab, ignorierte sie völlig. Steve ist aalglatt, was findest du an ihm, er passt überhaupt nicht zu

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