Schwanensee – das Ballett Rossa tanzt und das Publikum jubelt

Premiere zu retten, musste schnell ein neuer Prinz gefunden werden. So kam Martin Buczko ins Spiel, der gerade einmal sieben Stunden Zeit hatte, die Rolle ...
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Online erschienen: www.saalereporter.de, 3.12.14

Schwanensee – das Ballett Rossa tanzt und das Publikum jubelt

Ensemble des Ballett Rossa Foto: Theater, Oper und Orchester GmbH Halle/ Copyright by Anna Kolata

Diese Premiere an der halleschen Oper werden die Beteiligten wohl kaum vergessen, nicht nur weil das Publikum die Tänzerinnen und Tänzer um Ralf Rossa feierte, sondern auch weil sie unter außergewöhnlichen Bedingungen stattfand. Michal Sedláček, der Tänzer des Prinzen, verletzte sich zur Generalprobe und konnte die Partie nicht mehr tanzen. Um die Premiere zu retten, musste schnell ein neuer Prinz gefunden werden. So kam Martin Buczko ins Spiel, der gerade einmal sieben Stunden Zeit hatte, die Rolle einzustudieren. Das heißt, ganz neu war die Partie für ihn nicht, denn zwischen 2000 und 2002 tanzte er bereits in der Erstinszenierung Rossas an der Oper, und dessen Choreographie vergesse man nicht, meinte Buczko mit einem Augenzwinkern. So tanzte sich der neue Prinz in seine Rolle ein, getragen von den anderen Solisten, den Mitgliedern der Compagnie und vom Publikum. Die Geschichte vom Prinzen, der sich hin und hergerissen zwischen seiner ehemaligen Geliebten Odette (Ayana Kamemoto) , die einst im Waldsee ertrunken ist, seiner Verlobten Odile (Hyona Lee) und seiner Erzieherin (Denise Dumröse) fühlt, ist immer wieder ergreifend. Wunderbare Bilder entstehen, wenn sich der Prinz in seine Traumwelt flüchtet oder seine Freunde ihn mit einem Maskenball aufmuntern wollen. Die Solistinnen Kamemoto, Hyona Lee und Denise Dumröse zeigen Ballettkunst vom Feinsten genau wie die anderen Mitglieder der Compagnie. Das Bühnenbild von Heinz Balthes (Gast) und die Kostüme von José-Manuel Vazquez (Gast) fügen sich in das Konzept Rossas ein, der klassische Werke modern interpretiert ohne sie zu entfremden. Dafür liebt ihn das hallesche Publikum und das Ballett Rossa hat nicht umsonst so eine große Fangemeinde. Begleitet wurden die Tänzer von der bestens aufgelegten Staatskapelle unter der Leitung von Andreas Henning, die die Musik von Pjotr I. Tschaikowski schwungvoll und emotionsgeladen interpretierte. Das Ballett ist ein Revival der Erstaufführung des Jahres 1999, Rossa gab damit seinen Einstand in Halle (Saalereporter berichtete). Aber für fast alle Tänzer war es eine neue Einstudierung. Michal Sedláček, der für diese Einstudierung verantwortlich war, ließ es sich nicht nehmen, trotz seiner Verletzung zur Premierenfeier zu kommen. Während der Aufführung honorierte das Publikum die Leistung der Compagnie immer wieder mit Zwischenapplaus und am Schluss mit Bravorufen und jubelndem Beifall. Gisela TannerFoto: Ensemble des Ballett Rossa – Theater, Oper und Orchester GmbH Halle/ Copyright by Anna Kolata