Schleichender Wahnsinn

(aus dem Film: Wenn der Vater mit dem Sohne). Sehnsucht versteckt. Sich wie ein Insekt ..... Detektive hatten Manuel überwacht, um ihn vielleicht bei etwas ...
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Mario Lenz

Schleichender Wahnsinn Psycho-Thriller

  © 2010 AAVAA e‐Book Verlag UG (haftungsbeschränkt)   Quickborner Str. 78 – 80,13439  Berlin   Telefon.: +49 (0)30 565 849 410  Email:  [email protected]  Alle Rechte vorbehalten  1. Auflage 2010  Lektorat: Sabine Lebek    Foto und Covergestaltung:  Mario Lenz    Printed in Germany  ISBN 978‐3‐86254‐008‐2       

     

Jenny, das ist Dein Buch!        Mein Dank für die rechtliche Beratung zu diesem  Buch geht an RA Jan Waßerfall.  (www.wasserfall.com)    Danke auch an Carsten Staps für die mentale   Unterstützung  www.traeum‐dich‐gesund.vpweb.de       

  Alle Personen und Namen sind frei erfunden.   Ähnlichkeiten mit lebenden Personen   sind zufällig und nicht beabsichtigt.             

       

 



  La Le Lu   nur der Mann im Mond  schaut zu  (aus dem Film: Wenn der Vater mit dem Sohne)          Sehnsucht versteckt  Sich wie ein Insekt  Im Schlaf merkst Du nicht  Dass es Dich sticht  Glücklich werd´ ich nirgendwo  Der Finger rutscht nach Mexiko  Doch er versinkt im Ozean  Sehnsucht ist so grausam  (Rammstein: Sehnsucht)          Heute ist nicht alle Tage  Ich komm wieder, keine Frage  (Paulchen Panther)   

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Die  Männer,  die  sich  an  der  Wohnungsein‐ gangstür gegenüber standen, sahen sich ähnlich.  „Du?“, fragte der in der Wohnung Stehende.   „Ja, ich“, antwortete der außen Stehende.  „Nach  so  langer  Zeit?“,  wollte  der  Besuchte  wissen.   „Nach so langer Zeit!“, bestätigte der Besucher.  „Was willst du hier?“  „Nach Dir sehen“.   „Nach so langer Zeit?“  „Nach so langer Zeit!“  „Komm rein“, knurrte der Wohnungsinhaber.  Sie  gingen  in  die  dunkle  Wohnung.  Diese  be‐ fand  sich  im  Berliner  Arbeiterbezirk  Wedding.  Dort  wo  Koloniestraße  und  Soldiner  Straße  zu‐ sammentrafen,  gab  es  den  höchsten  Ausländer‐ anteil  Berlins.  Da  die  Deutschen  nach  und  nach  wegzogen, lag er fast bei einhundert Prozent.  „Du  wohnst  immer  noch  hier?“,  fragte  der  Be‐ sucher überflüssigerweise.  „Wie  du  siehst.“,  antwortete  der  Wohnungsin‐ haber.  „Warum  kommst  du  hierher?  Ich  dachte  du bist etwas Besseres?“  „Bin  ich  auch,  aber  du  kannst  es  auch  werden.  Ich könnte dort Hilfe gebrauchen“, teilte ihm der  Besucher mit. 



„Das  ist  nichts  für  mich,  ich  bleibe  hier“,  legte  sich der Mann fest.  Verächtlich  zog  der  Besucher  die  Mundwinkel  nach unten.  „Mang  dem ganzen  Ausländergesindel?“,  frag‐ te er.  „Wenn es sein muss“, entgegnete der Gefragte,  „hier sind die Mieten wenigstens erschwinglich.  „Komm mit zu mir, dort brauchst du gar keine  Miete zu bezahlen“  „Und das alles aufgeben?“, fragte der Besuchte,  wobei  er  mit  den  Armen  in  seiner  Wohnung  umherzeigte.  „Was  denn?“,  wunderte  sich  der  Andere  und  sah sich dabei um.  Die  Wohnung  war  stockdunkel,  obwohl  es  draußen  noch  lange  hell  war.  Das  Mobiliar  sah  aus, als ob es den frühen Achtzigern entstammte.  Vermutlich war es auch so.  „Was denn?“, wiederholte er.  Der Wohnungsinhaber zuckte mit den Achseln.  „Komm  mit“,  drängte  der  Besucher,  „du  brauchst  ja  noch  gar  nichts  aufzugeben.  Du  kannst es ja mal versuchen bei uns“.  „Na gut“, willigte sein Gegenüber ein und holte  seine abgetragene braune Lederjacke. 

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1.

Kapitel    Das Haus am See      Der Pfauensee lag ruhig in der Sonne. Ein grel‐ les  Gleißen  drang  zu  Marlene  herauf.  Obwohl  heute Sonntag war, war sie schon um sieben Uhr  aufgestanden. Sie stand auf dem Balkon ihrer ge‐ rade  mal  fünfzehn  Jahre  alten Villa  und schaute  auf den See hinaus, der gleich an das Hinterland  des  großen  Anwesens  grenzte.  Er  lag  ganz  still  da, heute Morgen. Ein kühles Lüftchen umspiel‐ te ihre nackten Beine. Sie durchfuhr ein wohliger  Schauer.  Seit  sie  diese  Perle  erbaut  hatten,  war  sie die glücklichste Frau der Welt.      1994 ging ein Geheimtipp um unter den Wohl‐ habenden Berlin‐Frohnaus. Wer genug hatte von  der  Stadt  und  ihren  Menschen  und  dem  Lärm,  den  diese  mit  sich  brachten,  kauft  sich  ein  Grundstück  am  schönen  Pfauensee  in  der  Nähe  von  Wandlitz.  Der  See  ist  gerade  mal  zwanzig  Auto‐Minuten von der Berliner City entfernt.      



Bis dahin befand sich an der Westseite des Sees  ein  kleines  Dorf  mit  2000  Einwohnern,  das  Fi‐ scherdorf  Tannenwalde.  Auf  der  Nordseite  be‐ fanden sich Campingplätze, die von intakter Na‐ tur  umgeben  waren.  Die  Ost‐  und  die  Südseite  waren jedoch unbebaut gewesen. Nur Wald und  Natur,  wie  der  Name  Tannenwalde  schon  sagt.  Dieses  Kleinod  erstand  ein  windiger  Immobi‐ lienmakler  nebst  den  dazugehörigen  Fällgeneh‐ migungen  für  die  störenden  Bäume.  Wenn  man  also  genug  Geld  hatte,  und  Marlene  hatte  eine  Menge  Geld,  dann  konnte  man  sich  ein  herrli‐ ches  Wassergrundstück  kaufen,  das  von  dich‐ tem, für Brandenburg typischen Mischwald um‐ geben  war.  Wenn  man  noch  mehr  Geld  hatte,  dann  wandte  man  sich  an  die  Baufirma  „Exklu‐ sivbau“,  eine  Partnerfirma  des  Immobilienmak‐ lers, und ließ sich einen Prachtbau errichten, wie  Marlene  ihn  nun  besaß.  Sie  waren  so  ziemlich  die  ersten,  die  das  taten.  Aber  es  kamen  viele  nach.  So  hatte  sich  die  Einwohnerzahl  Tannen‐ waldes  verdoppelt.  Ihre  Nachbarn  kannten  sie  bis  heute  nicht,  die  Anwesen  waren  groß  und  der  Bedarf  an  Anonymität  war  immens.  Die  wohlhabenden Leute wollten nichts miteinander  zu tun haben.  

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Anfangs  waren  die  Ur‐Tannenwalder  natürlich  nicht  begeistert  gewesen.  Die  Vorbehalte  gegen  Wessis  waren  damals  noch  groß  gewesen.  Au‐ ßerdem  hatte  man  Angst  um  das  dörfliche  Am‐ biente, das vielleicht zerstört werden würde. Die  Zunahme  des  Verkehrs  war  ein  weiterer  Grund  für  die  Zurückhaltung  gewesen.  Doch  als  man  merkte,  dass  die  meisten  Ängste  unbegründet  waren,  gewöhnte  man  sich  aneinander.  Zwar  hatte  man  weiterhin  nicht  viel  miteinander  zu  tun, auch heute nach fünfzehn Jahren nicht, aber  sie  starrten  sich  nicht  mehr  gegenseitig  befrem‐ det an. Die Neu‐Tannenwalder blieben weiterhin  unter  sich,  oder  noch  besser  gesagt:  sie  blieben  Einzelgänger. Die Ur‐Tannenwalder ließen sie in  Ruhe und genossen das Geld, das die Zugezoge‐ nen in ihren Läden ließen. So lebten alle gemein‐ sam da, wo andere Urlaub machen würden.    Marlene  deckte  den  Frühstückstisch  auf  dem  Balkon. Immer wieder musste sie auf das Wasser  schauen,  auch  nach  fünfzehn  Jahren  noch.  Jetzt  stand ein leichter Nebel über der Wasseroberflä‐ che,  der  von  der  Sonne  durchflutet  wurde.  Fi‐ sche  sprangen  auf  der  Suche  nach  Nahrung  an  die  Wasseroberfläche.  Sie  konnte  sich  nicht  satt 

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sehen.  Zu  jeder  Jahreszeit  war  der  See  eine  Au‐ genweide.  Im  Frühling,  wenn  die  Bäume  und  Sträucher  das  erste  zarte  Grün  zeigten.  Im  Herbst, wenn dicke Nebel über dem See standen  und  die  Natur  ihre  bunte  Seite  zeigt.  Auch  im  Winter war er sehenswert: Kahle Bäume reckten  geisterhaft  ihre  Äste  in  den  Himmel.  Wenn  es  sehr  kalt  wurde,  waren  die  Bäume  von  einer  weißen  Samtschicht  bedeckt.  Und  wenn  man  mal richtig Glück hatte, lag auch mal über meh‐ rere  Tage  Schnee.  Dann  waren  der  zugefrorene  See  und  die  kahlen  Bäume  zentimeterhoch  von  der  weißen  Pracht  bedeckt.  Aber  am  schönsten  war der See jetzt im Sommer. Sattes Grün säum‐ te  die  Ufer.  Die  Sonne  spiegelte  sich  auf  der  Wasseroberfläche.  Leichte  Frühnebel  schwebten  über  dem  See  entlang.  Frühe  Schwimmer  zogen  ihre  Bahnen.  Vögel  zwitscherten  zu  Hunderten.  Abends dann, wenn die Grillen zirpten, wurden  drüben bei den Campingplätzen Lagerfeuer ent‐ zündet.  Bei  dem  Ausflugslokal  im  alten  Dorf  wurde  die  romantische  Außenbeleuchtung  ein‐ geschaltet.  Die  Leuchtposen  der  Angler  schim‐ merten  über  der  Wasseroberfläche.  Das  alles  konnte  Marlene  im  Sommer  von  ihrem  Balkon  aus sehen. 

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Die  Morgennebel  über  dem  Wasser  wurden  langsam  von  der  Sonne  vertrieben.  In  der  edlen  Küche  klingelte  die  Eieruhr,  das  Zeichen,  dass  die Croissants fertig waren. Marlene riss sich von  dem Anblick des Sees los und spazierte barfüßig  in die Küche.   Auf  einmal  spürte  sie  einen  Arm,  der  sich  um  ihren Hals legte. Ihr Herz setzte ein, zwei Schlä‐ ge  aus.  Doch  ein  zärtlicher  Mund  setzte  seine  Lippen auf ihren Nacken.   „Guten  Morgen,  Liebling“,  hauchte  eine  sanfte  Stimme in ihr Ohr.   Sofort  stellten  sich  ihre  Nackenhaare  auf  und  eine Gänsehaut überzog ihre Arme.   „Guten  Morgen  mein  Schatz“,  antwortete  sie,  „bist  ja  schon  aufgestanden.  Ich  wollte  gerade  die  Croissants  rausnehmen  und  dich  dann  we‐ cken“.  „Brauchst  du  ja  nun  nicht  mehr“,  flüsterte  Ma‐ nuel und umfasste ihren Busen.  „Na,  na,  na, mein  Süßer. Wir wollen  doch  jetzt  frühstücken“.  Widerwillig  fügte  sich  Manuel  und  holte  mit  spitzen  Fingern  die  heißen  Frühstücksbrötchen  aus dem Ofen. Als er mit den Croissants auf den  Balkon  trat,  stand  Marlene  schon  wieder  am    

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Balkongeländer und bewunderte, wie so oft, den  Ausblick.  Selbst  durch  den  Bademantel  konnte  Manuel  erkennen,  dass  sie  einen  extrem  sexy  Hintern hatte. „Eine tolle Frau“, stellte er wieder  mal fest.  Und wie recht er damit hatte. Für ihre 43 Jahre  war  sie  noch  toll  in  Schuss.  Sie  hatte  über  die  Jahre nichts angesetzt. Ihre Beine waren die einer  30‐jährigen. Der Busen, den sie vor sich hertrug,  war nur ein wenig dem Boden näher gekommen.  Er  trieb  ihm  immer  noch  den  Schweiß  auf  die  Stirn und die Schwellkörper in die Gegend zwi‐ schen  Bauchnabel  und  Oberschenkel.  Auch  jetzt  spürte  er  wieder  seinen  Hormonspiegel  anstei‐ gen. Die Croissants schnell auf dem Tisch abstel‐ lend trat er wieder hinter sie. Er legte seine Hän‐ de  in  ihre  Taille  und  ließ  sie  hoch  und  runter  gleiten.  Marlene  schmiegte  sich  in  seine  Hände  und fragte:   „Wann  habe  ich  Dir  eigentlich  das  letzte  Mal  gesagt, dass ich sehr, sehr glücklich mit Dir bin?“  „Hast du das schon jemals gesagt?“  „Weiß ich nicht mehr, ist wahrscheinlich schon  so lange her. Aber sei versichert, dass es so ist!“   Mit diesen Worten trat Marlene auf ihn zu und  küsste ihn sehr fest. Dann hielt sie inne, schaute 

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ihn  verliebt  an  und  streichelte  seinen  Dreitage‐ bart.  Manuel  erwiderte  ihre  Zärtlichkeiten.  Seine  Hände  legten  sich  auf  ihr  Hinterteil.  Wieder  küssten sie sich, wobei diesmal ihre Zungen eine  Hauptrolle zu spielen hatten. Dieses Spiel wurde  wilder  und  wilder.  Manuel  schob  ihren  Bade‐ mantel  ein  wenig  beiseite  und  sah  voller  Entzü‐ cken,  dass  sie  nichts  drunter  hatte.  Weder  oben  noch unten. Sie trat einen Schritt zurück auf das  Geländer  zu,  wobei  ihre  Nippel  den  Anschein  machten, als ob sie lieber zu ihm wollten. Manu‐ el  folgte  ihr  und  machte  ihren  Bademantel  noch  etwas weiter auf. Nun erwachte auch ein anderer  Teil von ihm. Es klopfte von innen an den Reiß‐ verschluss  und  erbat  Auslass.  Seine  Hände  fan‐ den sich  plötzlich  auf  ihren Brüsten  wieder.  Im‐ mer schneller zwirbelte er die Brustwarzen. Mar‐ lenes Atmung wurde hörbar schneller und auch  lauter.  Langsam  ging  sie  in  leichtes  Stöhnen  ü‐ ber.   Seine  Hände  wanderten  tiefer.  Sie  streichelten  die  Stelle,  wo  normalerweise  die  Schambehaa‐ rung  wuchs.  Auch  hier  war  sie  jung  geblieben,  die  Natur  hatte  keine  Chance.  Nun  wurde  das  Stöhnen stetiger. Seine Hände wanderten wieder 

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ein paar Zentimeter tiefer und fanden die Stelle,  die  direkt  über  der  Spalte  sitzt.  Er  rubbelte  an  dem Gnubbel, den sie beide „Kirschkern“ nann‐ ten. Sein Finger nahm außerordentlich hohe Ge‐ schwindigkeit auf. „Oh, ooh“, stöhnte sie.  „Ah, aah“, gleich danach.   Der  Finger  kreiste  immer  schneller  mit  größe‐ rem  Durchmesser.  Die  Vokale  in  ihrem  Stöhnen  wurde immer länger: „Oh, ooooh, ooooooh“ und  „ah, aaaah, oooooh“, machte sie.  Dann  die  Explosion.  Sein  Finger  kam  gerade  auf  maximale  Geschwindigkeit,  als  ihr  Stöhnen  in leises Schreien überging.   „Zum  Glück  sind  Ferien  und  die  Kinder  eine  Woche bei den Großeltern“, dachte Manuel.  Sein  Finger  wurde  etwas  feucht.  Marlene  sank  an das  Geländer  zurück  und  versuchte,  ihre  At‐ mung wieder in normale Bahnen zu lenken.    „Und  das  schon  vor  dem  Frühstück“,  keuchte  sie.  „Sind wir etwa schon fertig?“, lächelte er.  „Nein  jetzt  bist  du  dran“.  Mit  diesen  Worten  trat sie auf ihn zu und öffnete mit schelmischem  Lächeln und aufreizend langsam seinen Reißver‐ schluss.  Sofort  schnellte  derjenige  heraus,  der  dahinter  eingesperrt  gewesen  war.  Sie  küsste 

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„ihn“.  Dann  streichelte  sie  „ihn“.  Dann  ver‐ wöhnte sie „ihn“ nach allen Regeln der Kunst. Es  dauerte  nicht  mehr  lange  und  er  spuckte  sein  Glück  in  die  Sommermorgenluft  hinaus.  Das  Balkongeländer  musste  heute  schon  zum  zwei‐ ten  Mal  einem  erschöpften  Menschen  Halt  ge‐ ben.    Die Croissants waren nun zwar kalt, das Frühs‐ tück schmeckte trotzdem hervorragend.                                 

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2.

Kapitel    Manuel    Manuel  Bernshausen  war  auch  ein  glücklicher  Mensch. Er liebte seine Frau sehr. Allerdings litt  er ein wenig unter ihrem Erfolg. Seit ihr Vater ihr  seine  Schuhputzfabrik  übergeben  hatte,  leitete  sie  diese  äußerst  erfolgreich.  Sie  war  nun  schon  mehrere  Millionen  schwer.  Er  dagegen  war  zu  der  Zeit  ihres  Kennenlernens  ein  frisch  ausstu‐ dierter  Deutschlehrer  gewesen.  Marlenes  Vater  war von Anfang an gegen ihre Beziehung gewe‐ sen.  Er  hatte  alles  dafür  getan,  sie  auseinander‐ zutreiben.  Er  hätte  es  gern  gesehen,  wenn  seine  Tochter  mit  dem  Sohn  von  Hans  Bause  zusam‐ mengekommen  wäre,  dem  Besitzer  von  Auto  Bause.  Der  war  damals  der  größte  Autohändler  in Westberlin und hatte ein Dutzend Filialen. In‐ zwischen  hatte  ihn  die  wirtschaftliche  Lage  von  der Landkarte  gespült.  Detektive  hatten  Manuel  überwacht,  um  ihn  vielleicht  bei  etwas  Anstößi‐ gem zu erwischen. Geld hatte sein Schwiegerva‐ ter  ihm  geboten,  wenn  er  Marlene  verlassen  würde.  Nicht  ein  Sekunde  hatte  Manuel  daran  gedacht.  

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