Rezension "Frankenstein Junior", Halle: Wie der Großvater, so der ...

dumme, aber sexy Blondine, einen Igor, der aber Eigor gesprochen werden möchte, eine überkandidelte Verlobte, einen lädierten Inspektor, einen blinden ...
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Die Bühnenzeitung.de, 05.06.2013

Rezension "Frankenstein Junior", Halle: Wie der Großvater, so der Enkel

Anna Thorén, Julia Klotz, Björn Christian Kuhn, Mitglieder des Chores der Oper Halle © Gert Kiermeyer

Anna Thorén, Björn Christian Kuhn © Gert Kiermeyer

Bettina Mönch, Thomas Weissengruber, Björn Christian Kuhn, Gabriele Bernsdorf © Gert Kiermeyer

Björn Christian Kuhn, Julia Klotz, Björn Christian Kuhn, Chor der Oper Björn Christian Kuhn, Julia Ásgeir Páll Ágústsson, Ballett Rossa Klotz Halle, Ballett Rossa der Oper Halle der Oper Halle © Gert Kiermeyer © Gert Kiermeyer © Gert Kiermeyer

Julia Klotz, Björn Christian Kuhn, Gabriele Bernsdorf © Gert Kiermeyer

Björn Christian Kuhn, Bettina Mönch, Ásgeir Páll Ágústsson, Thomas Weissengruber © Gert Kiermeyer

Gabriele Bernsdorf, Björn Christian Kuhn, Ásgeir Páll Ágústsson, Bettina Mönch © Gert Kiermeyer

Anna Thorén, Thomas Weissengruber © Gert Kiermeyer

Wer ist das wohl weltberühmteste Monster? Genau, das von Frankenstein! Wann immer man an ein Monster denkt, denkt man an seine Kreatur. Doch nun ist leider der geniale Victor von Frankenstein verstorben, sehr zur Freude der transsylvanischen Dorfbevölkerung. Doch diese Freude währt nicht lange, denn Dr. von Frankenstein hat einen Enkel: Dr. Federick Frankenstein (gesprochen Fronkenstien, ganz wichtig!) Sehr zum Entsetzen der Dorfbewohner, wohl aber zur immensen Freude der Zuschauer macht sich genau dieser Dr. Frankenstein auf, um das Erbe seines Opas anzutreten. So geschehen auch am 01.06.2013 im sachsen-anhaltinischen Halle/Saale, in der deutschsprachigen Erstaufführung von Mel Brooks neuem Musical „Frankenstein Junior“. Mel Brooks ist vielen ein Begriff und man muß seinen ganz besonderen Humor einfach mögen, um dieses Stück einträglich genießen zu können. Denn dieses Musical ist typisch Mel Brooks. Aus seiner Filmkomödie mit dem gleichen Titel hat er eine aberwitzige und urkomische Schöpfung kreiert: dieses Musical! Und man hat alles, was man braucht: einen verrückten Doktor, ein Monster, eine dumme, aber sexy Blondine, einen Igor, der aber Eigor gesprochen werden möchte, eine überkandidelte Verlobte, einen lädierten Inspektor, einen blinden Eremiten und natürlich eine transsylvanische Haushälterin. Eine bunte Mischung zum Verlieben und Totlachen. Dargestellt von wirklich talentierten Darstellern. Die Darsteller im Einzelnen: Doktor Frederick Frankenstein: Björn Christian Kuhn Das Monster: Thomas Weissengruber Igor: Ásgeir Páll Ágústsson Inga: Bettina Mönch Elizabeth Benning: Anna Thorén Frau Blücher: Gabriele Bernsdorf Ziggy: Andreas Guhlmann Ein Eremit / Doktor Victor von Frankenstein: Olaf Schöder Inspektor Hans Kemp: Sebastian Römer Unterstützt wurden sie vom Chor der Oper Halle, dem Ballett Rossa und der Staatskapelle Halle. Unter der musikalischen Leitung von Robbert van Steijn gelang es allen Mel Brooks verrückt-urkomisches Grusel-Musical zu Leben zu erwecken. Jedoch, anders als bei Dr. Frankenstein, ging diesmal nichts schief. Die Geschichte (Text vom Opernhaus Halle) Der Neurochirurg Dr. Frederick Frankenstein aus New York soll nach dem Tod seines für Experimente am menschlichen Körper berühmt-berüchtigten Großvaters Dr. Victor von Frankenstein in dessen Fußstapfen treten. Er reist nach Transsilvanien, um nach den Plänen seines Vorfahren aus toter Materie neues Leben zu erschaffen. Seine Assistenten in dem grusligen Spiel sind der bucklige Igor und die mit Reizen nicht geizende, dafür aber mit wenig Hirnmasse ausgestattete Inga. Zu allem Überfluss taucht auch noch Frankensteins egozentrisch-verrückte Verlobte Elizabeth auf. Die Situation gerät außer Kontrolle, als sich das Versuchsobjekt – eine wiederbelebte Leiche, der das Gehirn eines kultivierten Wissenschaftlers eingepflanzt werden sollte – als Monster mit beängstigender

Potenz entpuppt... Eines kann man glauben, nach dem „...“ kommt noch sehr viel, was wir hier nicht verraten möchten. Eines sei gesagt, oder besser versprochen: Es kommt anders, als man denkt... Schon in der Pause hörte man den Großteil des Publikums begeistert sprechen und darüber sinnieren, wie es wohl weitergehen würde. Doch es gab auch einige, die sich mit Mel Brooks typischem Humor leider nicht anfreunden konnten. Deshalb hier noch einmal die „Warnung“: Dieses Musical ist typisch Mel Brooks, wirklich typisch! Man darf nicht erwarten, eine typische Frankenstein-Version zu sehen. Dies ist die Mel Brooks Version. Auf der Webseite des Theaters Halle findet man auch einen Videobericht, in dem das Musical den Zuschauer nahe gebracht wird: http://buehnenhalle.de/produktionen/young-frankenstein Der nächste Termin dieses Musicals ist der 19.06.2013 um 19:30, jedoch sei in Anbetracht der aktuellen Hochwasserlage, die auch die Stadt Halle betrifft, angeraten, sich vorher auf der Webseite des Theaters schlau zu machen, ob die Aufführung stattfindet. Christine Daaé