REISE- INSPIRATIO NEN

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Trans Kurdistan Griechenland – Leros Deutschland – Franfkurt

ITB-Nachlese Mit Leib + Seele: Azurmendi, Baskenland

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In dieser Ausgabe

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Mit dem Motorrad von Dubai nach Deutschland

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Entdecken – Erleben – Genießen

REISE-INSPIRATIONEN • SOMMER 2014

Trans Kurdistan

Titelthema: Trans Kurdistan Mit dem Motorrad von Dubai durch den Iran un die Türkei nach Deutschland – das ist ist nicht für Stoff für ein Biker-Abenteuer, auch kulturell gesehen ist auf der Strecke viel los! ... Seite 6 Nahziel: Leros Kein Trubel, viel Gelassenheit. Eine Insel, die heute immer noch ist, was uns Griechenland einst versprach ...Seite 30

Städteziel: Frankfurt „Mainhattan“ ist Deutschlands Megametropole der Museen ...Seite 39

Was für ein Abenteuer... Inhalt Ausblick: Atherton Tablelands, Australien ITB-Nachlese

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Bildergeschichte: Durch‘s wilde Kurdistan

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Auf zwei Rädern von Dubai nach Deutschland Handgepäckkontrolle: Christoph Hoppe Nahziel: Leros – Dornröschen‘s Insel Reise-Markt Hand & Fuß: Brot backen, Forsthofalm, Österreich Städteziel: Frankfurt – Megametropole der Museen Was Kinder essen: Kolumbien Für Leib + Seele: Azurmendi, Spanien Flora & Fauna: Die Raue Hortensie Nachhaltig reisen: Radurlaub in Brandenburg Impressum & Redaktion

Titelbild

Für Leib + Seele: Azurmendi, Baskenland Kochen kann Kunst sein. Im Restaurant Azurmendi wirft der Künstler (Koch) Eneko Atxa seine drei Sterne in den Ring ...Seite 46 2

Motorradfahrer auf einem Pass in der Türkei © Horst Draudt

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Es gibt sie noch, Menschen, die sich etwas trauen, die abenteuerliche Reisen unternehmen, die sich von der Frage „Ja, ist das denn nicht zu gefährlich?“ nicht beirren lassen. Heike Glaßner und Horst Draudt gehören dazu. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Dubai beschloss die gebürtige Berlinerin bei ihrer Rückkehr nach Deutschland ihr heiß geliebtes Motorrad nicht in einen dunklen, stickigen Container zu verfrachten, sondern quer durch den Iran, die Türkei und einer Reihe osteuropäischer Staaten selber zurückzufahren. Ihr Partner Draudt ließ sich nicht lang bitten, mitzufahren. Folgen Sie den beiden auf ihrer spannenden Tour durch karge Landschaften und entlang geschichtsträchtiger Bauten! Geografisch nur einen Steinwurf von der Türkei entfernt liegt im griechischen Teil der Ägäis die kleine Insel Leros, ebenfalls geschichtsträchtig, wenn auch mit dunklen Punkten in der Vergangenheit. Die Schlacht von Leros hinterließ zahlreiche Wracks, später machte Leros als Abschiebeort für psychisch Kranke von sich reden. Heute bilden die durch die Auseinandersetzung im Zweiten Weltkrieg entstandenen Wracks atemberaubende Unterwasserkulissen für Taucher und die Insel Urlaubern ein ursprüngliches und entspanntes Griechenland zu kleinen Preisen. Ein kulinarisches Abenteuer erleben Sie mit uns im Baskenland – schauen Sie mit uns einem Dreisterne-Koch über die Schulter. Wir wünschen Ihnen inspirierende Lesestunden. Herzlichst Ihre

Sommer 2014 | Inhaltsverzeichnis

Ausblick Text & Bild : Judith Hoppe Fahrt mit dem Heißluftballon über die Atherton Tablelands in Queensland/Australien. Die Atherton Tablelands sind mit einem relativ stabilem Klima und leichtem Wind gesegnet – ideale Bedingungen zum Ballonfahren. Die vier Korbabtei le um den Piloten herum fassen maximal 20 Personen auf einer Breite von knapp 29 Metern und das ganze Gerät ragt 37 Meter in den Himmel empor – groß genug, um einen stabilen Eindruck zu vermitteln. Beim Start ist es relativ dunkel. Doch schon kurze Zeit später bricht die Dämmerung an und der Frühnebel lichtet sich über dem Mareeba Valley, über das die Fahrt hinwegführt. Die Reisehöhe beträgt etwa 3.500 Fuß (ca. 1.000 Meter). Die Reisegeschwindigkeit liegt bei 15 km/h, aber da wir gleich schnell wie der Wind sind, spüren wir sie im Ballon nicht. Anbieter: www.ragingthunder.com.au Kamera: Nikon D90 Objektiv: Tamron Di II VC PZD 18-270 mm, 3,5-6,3 Verschlusszeit: 1/320 • Blende: 9 • ISO 400

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Sommer 2014 | Ausblick: Queensland

+++ITB-Nachlese+++ITB-Nachlese+++ITB-Nachlese+++ITB-Nachlese+++ITB-Nachlese+++ITB Vom 05. – 09. März war die Welt wieder zu Gast in Berlin, um sich auf der ITB, der weltweit größten Reisemesse über neue Reiseziele und -trends zu informieren. 10.147Aussteller aus 189 Ländern lockten an drei Fachbesucher- und zwei Endbesuchertagen nicht nur mit zahlreichen Neuigkeiten sondern auch Folkloreshows und landestypischen Verköstigungen 114.000 Fachbesucher und 60.000 Privatbesucher auf ihre Stände. Wir waren für Sie vor Ort und haben Ihnen die heißesten Trends mitgebracht. +++www.itb-berlin.de+++

Neue Kulturbauten in Polen Gleich zwei neue kulturelle Leuchttürme entstehen derzeit in Gdańsk (Danzig). Auf dem Gelände der früheren Lenin-Werft wird am 31. August 2014 das Europejskie Centrum Solidarności (Europäisches Zentrum der Gewerkschaft Solidarność) eröffnet. Das Gebäude, das mit seinen rostbraunen, stählernen Außenwänden an einen Schiffsrumpf erinnert, entsteht dort, wo die friedliche Revolution von 1989 ihren Ausgang nahm. Eine große Dauerausstellung ist der Geschichte der Gewerkschaft Solidarność und dem demokratischen Übergang in den Ländern Mittel- und Osteuropas gewidmet. Das Gebäude wird auch Archiv und Bibliothek sowie ein Bildungszentrum beherbergen. Nur kurze Zeit später, am 19. September 2014, soll das Danziger Shakespeare-Theater offiziell eröffnet werden. Der von dem italienischen Architekten Renato Rizzi entworfene Bau erinnert an das erste Shakespeare-Theater auf dem Kontinent, das bereits Anfang des 17. Jahrhunderts an dieser Stelle entstanden war. Zu den architektonischen Besonderheiten gehört das Dach des Theaters, das komplett geöffnet werden kann. So können im Sommer dort Aufführungen unter freiem Himmel stattfinden. Im neuen Theater beginnt am 27. September 2014 das internationale Shakespeare-Festival, eines der wichtigsten Theaterfestivals in Polen.

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↑ © ECS

Neuigkeiten aus dem Sunshine State Florida/USA Beer Trail in St. Pete/Clearwater hat die besten Craft Beers in Florida. St. Pete/Clearwater erlebt zurzeit einen unvergleichlichen Boom der Craft BeerSzene. Zu den 14 Brauereien gehört nicht nur der älteste Hersteller der Region in Dunedin, sondern auch die kleinste Mikrobrauerei, die R Bar auf Treasure Island. Die Braumeister in der 7venth Sun Brewery, einer der neuesten Brauereien Floridas, erweitern ihr Angebot durch das Hinzufügen lokaler Früchte. So reduziert sich der herbe Geschmack und es entsteht eine Art Schorle, ähnlich der Berliner Weiße. Daher auch der Name, Florida Weiße. Video zum Craft Beer Trail: +++http://vimeo.com/72381605+++ Clearwater Jazz Holiday Für drei Tage treffen zum Clearwater Jazz Holiday die besten Jazz-Größen der ganzen Nation ein. Das Festival an Floridas Westküste hat sich im Laufe der 35 Jahre seines Bestehens zu einem internationalen hochkarätigen Event entwickelt. Die Konzerte finden im direkt am Meer gelegenen Coachman Park statt – die perfekte Kulisse für entspannten Musikgenuss bei angenehmen Temperaturen. Termin 014: 16.-19. Oktober +++www.clearwaterjazz.com+++ Kulinarische Genüsse auf den Florida Keys: „Key Lime Pie Festival“ Hier wird der offizielle Staatskuchen Floridas und das für die Keys typische Dessert, der Key Lime Pie, gefeiert. Ein Wettessen des süßen Nachtischs sowie ein „Miss Key Lime“-Schönheitswettbewerb dürfen nicht fehlen. Termin: 4.-6. Juli 2014. +++www.keylimefestival.com+++ Rumbrennerei auf Key West hat eröffnet Mit der Eröffnung der ersten Rumbrennerei ist Key West um eine kulinarische Attraktion reicher. In der Stadt am südlichsten Ende der Florida Keys können Besucher täglich von 10 bis 18 Uhr die hochprozentigen Tropfen verkosten. Ab 17 Uhr führt Besitzer Paul Menta Interessierte persönlich durch seine Destillerie. Die Key West First Legal Rum Distillery ist in einem Gebäude untergebracht, in der sich früher ein Saloon aus der Zeit vor der Prohibition befand. Zu den Spezialitäten der Destillerie gehören der „Vanilla Rum & Coke Drink“. +++www.keywestlegalrum.com+++

↑↑© Nicholas A Collura-Gehrt ↑© Florida Keys News Sommer 2014 | ITB-Nachlese Bureau/Bob Krist

+++ITB-Nachlese+++ITB-Nachlese+++ITB-Nachlese+++ITB-Nachlese+++ITB-Nachlese+++ITB Neuigkeiten aus der Karibik Bahamas: neue Motoryachten The Moorings, weltweit größter Yachtvercharterer, setzt neue 51-Fuß-Motorkatamarane in den Bahamas ein. Die Yachten wurden neu gestaltet, sind großzügig geschnitten und bieten neben vier Kabinen mit En-Suite Badezimmern einen großen Salon. Zum Chartern ist lediglich ein Erfahrungsnachweis erforderlich. +++ www.moorings.de+++ Dominica: verbesserte Flugverbindungen Dank neuer Anschlussflüge der innerkaribischen Airlines Winair kann nun auch die Verbindung mit Air France ab Deutschland über Saint Martin nach Dominica ohne Flughafenwechsel in Paris und ohne Zwischenübernachtung in Saint Martin genutzt werden. Die Flüge finden samstags und sonntags sowie an Feiertagen statt. +++www.airfrance.de / www.fly-winair.com+++ Kuba: Direktflug auch von Köln/Bonn Die Karibikinsel wird ab der kommenden Wintersaison auch vom Flughafen Köln/Bonn aus direkt bedient. Condor startet ab dem 4. November jeweils dienstags mit einer Boeing 767-300 in Richtung Varadero.+++ www.condor.de+++ Puerto Rico: Bed & Breakfast stark im Kommen Bed & Breakfast wird auch in Puerto Rico immer beliebter. Im vergangenen Sommer eröffnete mit der Casa Sol das erste B&B-Haus. Es bietet fünf liebevoll gestaltete Zimmer im Herzen der Altstadt von San Juan. Inzwischen sind viele weitere Anbieter dem Beispiel gefolgt, um der steigenden Nachfrage an typischen, kleinen und geschmackvollen Unterkünften gerecht zu werden. +++www.seepuertorico.com+++ St. Vincent: „süßes“ Hotel in karibischem Design Das Sweet Retreat Hotel liegt oberhalb des längsten Sandstrandes der größten Grenadineninsel. Die Unterkunft ist in farbenfrohem karibischen Design gehalten und zwischen tropischen Bäumen eingebettet. Vom Balkon aus hat man einen herrlichen Ausblick auf das Meer. Im inhabergeführten Hotel wird goßer Wert auf Service gelegt. +++www.karibikreisen.com+++ Trinidad & Tobago: neue Resorts für Romantiker In der malerischen Bucht Little Rockley Bay im Westen Tobagos entsteht das neue Hotelprojekt Indigo Bay mit 79 Suiten. Außerdem werden in diesem Jahr an Tobagos Bilderbuchstrand Pigeon Point 20 neue Eco Lodges errichtet. +++www.gotrinidadandtobago.com+++ 5

↑ Karneval auf Trinidad © Caribbean Tourism Organisation

Kurzinterview mit Herrn Dr. Jayaweera, Director General Sri Lanka Tourism Development Authority Herr Direktor, 1,27 Millionen Gäste besuchten im letzen Jahr Sri Lanka, 85.500 aus Deutschland. Ein Wachstum von 26 Prozent (20 Prozent). Was macht Sri Lanka so attraktiv? Sri Lanka hat sich zwischen Südindien mit traditionellen, medizinischen Angeboten und den überwiegend luxusorientierten Malediven eigenständig behauptet. Sri Lanka bietet eine attraktiven Mix sowohl für Strand urlauber, als auch für aktive, gesundheitsbewusste Menschen: Wanderer, Surfer, Taucher. Besonderen Wert legen wir auf die Attraktivität unsere Kulturdenkmäler – Sri Lanka beherbergt allein acht UNSECO-Kultur- und Naturerbestätten – und den Schutz unseres größten Schatzes: Der Natur. Es existieren bereits heute 15 Nationalparks, zum Teil mit Leoparden und Elefanten. All dies zusammengenommen, verbunden mit einem vergleichsweise attraktiven Preisniveau sehen wir als Garanten für solides Wachstum. 2014 sollen es 1,5 Millionen Besucher werden, langfristig, so hört man, wollen sie die Besucherzahlen im Vergleich zu 2013 verdoppeln: Wo sollen die ganzen Menschen denn hin? Geht das alles noch umweltverträglich? Wir investieren in eine verbesserte Infrastruktur und erhöhen die Naturverträglichkeit auf allen Ebenen. Derzeit werden im Osten der Insel attraktive Hotelanlagen für jeden Geldbeutel energieeffizient und umweltfreundlich neu errichtet, bestehende entsprechend renoviert, wo nötig saniert. Die Modernisierung der Infrastruktur, der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, speziell der Schiene, leisten einen wichtigen Beitrag, dieses neue Wachstum umweltverträglich zu gestalten. Im übrigen: Wir haben seit dem Frieden im Lande etwa ein Drittel neue, touristisch attraktive Fläche dazu gewonnen, die steigende Besucherzahlen auffangen können. Auch in diesen Teil des Landes investieren wir. Besteht nicht, wie in einigen anderen Teilen der Welt, die Gefahr für die eigene Gesellschaft, unter diesem Ansturm ihre Identität zu verlieren? Kann Überfremdung nicht auch in Sri Lanka irgendwann zur Ablehnung allem Fremden führen? Nein, das sehe ich nicht. Wir in Sri Lanka sehen eher die Vorteile, die ein aktiver Tourismus mit sich bringt. Um Störungen entgegen zu wirken, gibt es ja auch die Möglichkeit für Gäste überall im Lande zeitweise in einer unserer heimischen Familien zu leben. Da werden Sie merken: Die Menschen in Sri Lanka sind sehr gastfreundlich, egal woher und wie viele Menschen zu uns kommen. Ich sehe da nun gar kein Konfliktpotential, sondern die Chance Sri Lanka als Urlaubsziel der kurzen Wege mit viel Entdeckungspotential kennenzulernen. Wir danken für dieses Gespräch!

↑ Dr. Jayaweera © Embassy of Sri Lanka

Sommer 2014 | ITB-Nachlese

Durch‘s Wilde Kurdistan

Kurdistan: Ein virtuelles Gebiet in Vorderasien, das weder durch Staatsgrenzen, noch durch eine einheitliche Sprache definiert, jedoch als historisches Siedlungsgebiet von Kurden betrachtet wird. Das kurdische Siedlungsgebiet verteilt sich auf die Staaten Türkei, Irak, Iran und Syrien. Fast jeder Stein hat hier eine mehrfache, geschichtsträchtige Bedeutung, viele Kulturen hinterließen ihre Spuren, die die Herzen von Archäologen, Ethnologen und Historikern höher schlagen lassen. Text: Judith Hoppe Bilder: Heike Glaßner & Horst Draudt

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Wegstrecke zwischen Bandar Abbas und Shiraz/Persepolis im Iran © Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

Iran: Persepolis Die alte Residenzstadt Persepolis war eine der Hauptstädte des antiken Perserreiches. 330 v. Chr. wurde sie von den Truppen Alexanders des Großen in Brand gesteckt. Die Seitenaufgänge zum Palast sind teilweise mit wunderbaren Reliefs geschmückt, die die vernichtenden Brände größtenteils unversehrt überstanden haben. Mohammad Reza Pahlavi, der letzte Schah des Iran, ließ Teile von Persepolis restaurieren.

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© Fotos: o.l.: Heike Glaßner, u.l./o.r.: Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

Iran: Naqsch-e Rostam Nur wenige Kilometer entfernt von Persepolis befindet sich Naqsch-e Rostam mit einer Galerie von vier Felsgräbern achämenidischer Großkönige (Dareios I., Xerxes I., Artaxerxes I., Dareios II.) aus der Zeit von 522 – 405 v. Chr. sowie eine Reihe sassanidischer Felsreliefs. Die Gräber sind in senkrecht abfallende Wandfluchten hineingemeißelt worden.

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© Fotos: o.l./u.r.: Heike Glaßner, u.l.: Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

IRAN: isfahan Si-o-se Pol, die 33-Bogen-Brücke, führt Fußgängen normalerweise trockenen Fußes über den Zayandeh Rud – mittlerweile könnte man jedoch einen Großteil des Jahres auch durch das Flussbett laufen. Der Fluss galt einmal als der wasserreichste in Zentraliran und einer der wenigen, die ganzjährig Wasser führten. Seit einigen Jahren ist er aufgrund von zu starker Nutzung des Grund- und Oberflächenwassers und sinkender Niederschlagsmengen überwiegend ausgetrocknet. Die Brücke wurde 1602 von Schah Abbas I. in Auftrag gegeben.

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© Fotos: o.l./u.r.: Horst Draudt, o.r.: Heike Glaßner

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

iran: isfahan In der Provinzhauptstadt gib es viele prächtige Moscheen, die man sich unbedingt anschauen sollte. Die Scheich-Lotfollāh-Moschee liegt am „Meidān-e Emām“, dem Platz des Imams, der mit fast neun Hektar Fläche zu den größten Plätzen der Welt zählt und 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Moschee wurde von 1603-1616 vom Architekten Muhammad Reza ibn Ustad Hosein Banna Isfahani errichtet und ist innen wie außen mit kostbaren Kacheln verziert. Um den Bau der Moschee beziehungsweise ihrem ursprünglichen Zweck ranken sich noch ungelöste Rätsel. So fehlt beispielsweise das sonst für Moscheen übliche Minarett sowie der Innenhof mit den Waschgelegenheiten. Die wesentlich ältere Freitagsmoschee gilt durch ihre zahlreichen Um- und Anbauten als repräsentative Querschnitt durch 1.300 Jahre iranischer Architekturgeschichte. Mit ihrer Fläche von 2 ha ist sie die größte Moschee im Iran.

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u.l.: Freitags-Moschee o.r./u.r.: Scheich-Lotfolläh-Moschee © Fotos: Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

Türkei: Mardin Mardin liegt im türkischen Teil Mesopotamiens. Von hier aus hat man einen gigantischen Ausblick über die Tiefebene hinüber zur syrischen Grenze. Mardin war einst die Heimat unzähliger syrisch-orthodoxer Christen, heute gibt es in der Stadt nur noch eine kleine christliche Gemeinde. Dennoch ist Mardin Bischofssitz. Hoch über der Stadt thront die Zitadelle, auch Adlernest genannt. Im Basarviertel zwischen den Straßen Birinci Cad und Yeni Yol trifft man auf Läden mit exotischen Gewürzen, Aromen und Farben.

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© Fotos: Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

Türkei: Nemrut Dagı Auf dem Gipfel dieses Berges im Südosten der Türkei erhebt sich eine monumentale Kombination aus Heiligtum und Grabstätte, die von König Antiochos I. Theos als Zentrum einer neuen Religion errichtet wurde. Die Anlage besteht aus einer Geröllaufschüttung mit einem Durchmesser von 150 und einer Höhe von 45 Metern über dem natürlichen Gipfel. Drei Terrassen umgeben den Schotterhügel. Auf der westlichen und östlichen Terrasse sind übermannsgroße Götterstatuen wie zum Beispiel Zeus und Apollo zu sehen. 1987 wurde das Grabheiligtum zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Im Laufe der Zeit haben Erdbeben, Unwetter und zahlreiche Besucher dazu beigetragen, dass ein großer Teil der Reliefs zerstört und die 8–10 Meter hohen Statuen heute kopflos sind. Die Häupter wurden vor den Statuen aufgestellt. Im Hügel wird noch eine Grabkammer vermutet, die allerdings ungeachtet vieler Versuche bis heute nicht gefunden wurde. 12

© Fotos: l.: Heike Glaßner, o.r.: Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

Türkei: Kappadokien Skurrile Felsenhügel, die wie aus flüssigem Sand gegossen zu sein scheinen, schmiegen sich in die zentralanatolische Landschaft. Sie sind das Ergebnis der Ausbrüche mehrere Vulkane, die Tuffasche aus ihrem feurigen Inneren emporschleuderten, die sich in der Gegend ablagerte. Wind und Wetter trugen das weiche Material fort. Die übrig gebliebenen, so genannten Feenkamine, lassen die Landschaft wie einen unwirklichen Zauberlandschaft wirken. Ein weiteres geologisches Phänomen ist die Höhlenarchitektur bei Göreme, die 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. In dem weit verzweigten Höhlensystem sollen einst bis zu 20.000 Menschen gelebt haben, die sich hier in unterirdischen Städten vor Überfällen und Plünderungen zu schützen versuchten – die Region liegt ganz in der Nähe der legendären Seidenstraße. Später, im Mittelalter gab sie der griechischen Bevölkerungsminderheit Schutz Verfolgung durch die Araber. 13

© Fotos: Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

Türkei: Pergamon Pergamon ist eine antike griechisch-römische Stadt und Königsresidenz. Namensgebend war die Stadt für das Pergament, das einer antiken Legende zufolge hier erfunden wurde. Zahlreiche Heiligtümer und Tempel schmückten das Stadtbild von Pergamon, darunter das Athenaheiligtum, der Tempel für Dionysos, die Heiligtümer der Demeter und der Hera. Das berühmteste Bauwerk ist der vermutlich dem Zeus und der Athena geweihte Pergamonaltar, dessen Rasterfundament sich noch auf dem Gebiet der antiken Oberstadt befindet. Die Reste des Pergamonfrieses, der ihn ursprünglich zierte, kann man heute im Berliner Pergamonmuseum besichtigen.

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© Fotos: o.l./u.r.: Horst Draudt, u.l.: Heike Glaßner

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

Türkei: Troja Um die antike, griechische Stadt ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden. Bis heute ist nicht gänzlich geklärt, ob und inwiefern der Trojanische Krieg mit der Stadt Ilios in Verbindung zu bringen ist, deren sie umgebende Landschaft das eigentliche Troja ist. Andere Stimmen vertreten die Ansicht, dass Homers Troja sich auf dem Hügel Hisarlik befindet. Hier führte der deutsche Forscher und Archäologe Heinrich Schliemann im 19. Jahrhundert umfangreiche Ausgrabungen durch. Sein rücksichtsloses Vorgehen – er ließ ohne Genehmigung tiefe Gräben durch die Hügel ziehen und vernichtete dabei wohl etliche Relikte der früheren Siedlungsgeschichte – und die Erfolge, die der dadurch erzielte machten ihn dennoch zum Wegbereiter der modernen Archäologie.

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© Fotos: u.l./o.r.: Heike Glaßner, u.r.: Horst Draudt,

Sommer 2014 | Titelthema: Trans Kurdistan

Auf zwei Rädern von Dubai nach Deutschland

In 24 Tagen 8.500 Kilometer durch zwölf Länder

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Kurz vor der Abreise in Dubai

Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

Wüste, soweit das Auge reicht und geschichtsträchtige Stätten – diese Bikerroute hat es in sich! Text: Horst Draudt Krachend fällt die Stahltür zu, der Riegel wird vorgeschoben, versiegelt. „Das war’s“, denkt sich meine Lebensgefährtin Heike Glaßner und dreht sich noch einmal zum 20-Fuß-Container um, in dem fast alle ihre Habseligkeiten verstaut wurden, um die lange Rückreise von Dubai nach Deutschland anzutreten. Aber nur fast. Neben ihr steht ihr ganzer Stolz, ihr Motorrad, eine BMW High Performance 2 Enduro (HP2).

Unser Plan war, mit der Fähre von Sharjah zur Iranischen Küstenstadt Bandar Abbas überzusetzen, den Iran, entlang des Irak, nordwärts zu durchfahren und am Berg Arafat die Grenze zur Türkei zu überqueren. Es sollte weiter durch kurdisches Gebiet gehen, erst im Norden des Iran, dann durch Ostanatolien, entlang der syrischen Grenze. Weiter die südliche und westliche türkische Mittelmeerküste hinauf, mit ihren alten Kulturstätten. Bei den Dardanellen kä-

„Mein Bike fahre ich nach Hause“, hatte sie, fast schon etwas beiläufig, vor einer Weile zu mir gesagt. „Unser Freund Hans Altmann, will mich begleiten, hast Du nicht auch Lust?“ Sicher hatte ich Lust dazu, keine Frage! Ich war zwar ein Jahr vorher bereits wieder aus den Emiraten zurück nach München gezogen, hatte aber beste Erinnerungen an Touren auf zwei Rädern durch Emiratischen Sand und Omani Wadis. Vier Wochen auf Motorrädern durch zwölf Länder von Dubai nach München! Das klang nach einer einmaligen Chance, auf verschiedenste Menschen zu treffen und Länder, Kulturen kennenzulernen, Asphalt und Spaß zu erleben, wie man es wahrscheinlich nur einmal im Leben geboten kommt. Dieses Abenteuer wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. 17 Fehlt nur noch die Fahrerin, dann kann‘s losgehen! © Heike Glaßner

men wir wieder in Europa an. Quer durch Griechenland, den Balkan, Mazedonien, Albanien, Montenegro, Kroatien und Slowenien. Dann erst wäre die uns vertraute Alpenregion erreicht. Was für eine Tour! Die Vorbereitungen waren, je nach Ausgangslage, minimalistisch oder immens. Hans lebt in Dubai und brauchte lediglich ein Visum, das er problemlos beim iranischen Konsulat

in Dubai erhielt. Simpel! Heike musste zwingend alle wesentlichen Formalitäten erledigen, bevor sie ihren Status als Resident in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgab. Ohne gültige Papiere gäbe es kein „Carnet de Passage“ (Dokument zur vorübergehenden zollfreien Einführung von Fahrzeugen), keine Ausfuhrgenehmigung, keine Verlängerung der Fahrzeugversicherung, nichts. Eine Frage der richtigen Reihenfolge. Ganz schön verzwickt! Ich lebte bereits wieder in Deutschland, musste also einen Containertransport für mein Bike zurück in die Emirate organisieren. Mieten ist auf einem One-Way-Trip dieser Art keine Option. Ausrüstung, Flüge, TÜV, Service, neue Reifen, Entzollung, Fahrzeugaufbewahrung in Dubai bei Freunden: Alles musste aus der Ferne organisiert werden. Dann war da noch das Visum für den Iran. Der Planung nach sollte die Tour im Mai beginnen. Vorher ist es in den iranischen Bergen zu kalt, das wussten wir von einem Bekannten, der diese Reise schon unternommen hatte. Doch die Präsidentschaftswahlen im Reich der Mullahs standen vor der Tür. Das hatten wir, bei aller Vorbereitung, nicht bedacht. Denn Individualreisende, unkontrollierbar auf schweren Motorrädern unterwegs, Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

dazu noch mit einer Frau, waren in dieser Zeit von offizieller Seite nicht erwünscht. Auch gute Beziehungen zur deutschen Aussenhandelskammer und zur Botschaft halfen da nicht weiter. Später sei „Alles kein Problem“! Aber auch im Juli wurden alle Visaanfragen abgewiesen. Unser selbstgesetztes Zeitfenster verstrich langsam und unaufhaltsam, die Flüge waren schon mehrfach umgebucht worden. Allmählich wurde dieses Unterfangen teuer. Meine BMW war längst in Dubai und verstaubte dort im Hafen, weil sie nur von mir persönlich entzollt werden konnte. Wir begannen mit der Planung alternativer Routenoptionen: Via Irak (zu riskant), via Saudi-Arabien (keine Frauen am Lenker erlaubt), via Jemen (zu gefährlich) und Nordafrika (unmöglich). Falls wir nicht durch den Iran fahren könnten, müssten wir die Bikes wahrscheinlich ausfliegen, irgendwie via Jordanien und Israel weiterreisen. Syrien war schon lange keine Option mehr. Schließlich gab es wieder etwas Hoffnung vom iranischen Konsulat in München. Einen Tag vor meinem endgültigen Abflug nach Dubai war alles noch offen. Hans hatte uns und den Trip bereits abgeschrieben und plante einen gemütlichen Sommerurlaub mit Familie. Ich würde nun fliegen müssen, mit oder ohne Visum, irgendwas würde mir in Dubai schon einfallen. Am nächsten Morgen, knapp zehn Stunden vor der Abreise hatten wir schließlich doch noch gültige Visa in den Pässen, die

Tour konnte, nach gut acht Wochen Aufschub, endlich beginnen! Erste Station, nach einer weiteren Woche Vorbereitung in Dubai: Der Hafen von Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Es war drückend schwül, heiß und unsere Motorradklamotten nach wenigen Minuten schweissgetränkt. Dennoch fing es gut an, freundliche Hafenbeamte, nur kurze Checks und Wartezeiten. Die Überfahrt war gesichert! Wir trafen auf zwei schottische Biker, die eine ähnliche Reise vorhatten. Schon war man nicht mehr allein, aber alle verdammt durstig. Der Fastenmonat Ramadan war fast zu Ende, trotzdem herrschte noch immer Trinkverbot auf offener Strasse, an Alkohol war nicht zu denken, schon gar nicht in Sharjah, dem mit dem Saudischen Königshaus eng verbandelten und damit sittenstrengsten Emirat. Um so größer unsere Überraschung, mitten im Hafen einen gut bestückten Duty Free Shop zu finden. Unverhofft konnten wir den Start der Tour mit einer Dose eiskaltem Dosenbier begießen. Sie kennen das sicherlich, wenn bürokratische Monster ihr Unwesen treiben, dabei will man doch nur eine kleine Formalität erledigen. Manche Beamte

18 Alle Papiere zusammen – darauf erstmal ein kühles Bier!

in der arabischen Welt sind behäbig, eventuell auf ein „Bakschisch“ aus, andere freundlich aber frei von Fachkompetenz! Das Hafenzollamt in Bandar Abbas gehört eindeutig zur letzteren Gruppe. Wir waren vorgewarnt und hatten einen halben Tag dafür eingeplant, unser Carnet de Passage in dem iranischen Hafenort abstempeln zu lassen. Ohne diesen Stempel kann man sein Fahrzeug gleich noch mal bezahlen! Die Zollgebühren für Importe, und sei es nur für die Durchreise, sind enorm und man weiß nie, ob man sein Geld wiederbekommt.

Wer „Das Schloss“ von Franz Kafka gelesen hat, ahnt, was auf uns zukam. Ich mache es kurz: Der Stempel hat uns drei Übernachtungen und zwei volle Tage Zeit gekostet, außerdem etwa 200 US-Dollar für die beiden „Helfer“ sowie ungezählte Rials Stempelgeld, Kopien, Beglaubigungen, Überbeglaubigungen, Wegegelder und wer weiß was noch. Wir saßen auf Reissäcken, wanderten zwischen Gebäuden hin und her, fuhren auf die LKW Waage, die bei einem beladenen Motorrad nicht einmal ausschlägt und hatten am Ende jeder eine sehr nette Stempelsammlung und jede Menge neuer, wenn auch unfreiwilliger Kontakte im Hafen. Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

Ein Schweizer Pärchen, das wir in Shiraz trafen, berichtete von mehr als einer Woche, die es in Indien dauerte, ihren Landrover an Land zu bringen und zu entzollen. Da kann man einmal sehen wie viel Glück wir im Iran hatten! Iran! Shiraz, Persepolis, Isfahan, Hamedan, Urmia. Es dauerte nicht lange und wir ließen uns von dem Land in so vielfältiger Weise beeindrucken. Die Weitläufigkeit der Landschaft, die gepflegten Städte, freundliche Menschen und bezaubernde Kulturstätten. Wir spürten vielerorts die Ungeduld junger Menschen, die auf eine Öffnung des Landes hoffen, um endlich eine Zukunft zu be-

19 ↑Persepolis

kommen. Den Stolz junger Iranerinnen, die nicht nur gut ausgebildet sind, sondern auch schön sein wollen, wenn auch manchmal mit chirurgischer Nachhilfe. Das alles vor den gewaltigen Überresten von Xerxes' Persepolis, das Alexander der Große vernichten ließ, als Revanche für den Brand von Athen 150 Jahre zuvor. Ein grandioser Ausblick auf die Landschaft eröffnet sich jedem, der die große Treppe zum Eingangstor dieser Stadt hinaufsteigt. Isfahan! Der gewaltige Imam Platz mit den beiden wunderschönen Moscheen, die 33-Bogen-Brücke, einfach wunderschön, auch wenn das Flussbett ausge-

Der Imam Platz... ➝ ...und die 33-Bogen-Brücke bei Isfahan © li: Heike Glasser, re: Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

20 ↑Wir lösen Neugierde aus ↑↑Überholende LKW: Die größte Gefahr

Benzinreserven ➝ Routencheck © H. Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

trocknet vor uns lag. Reiseführer empfehlen, mindestens eine Woche in Isfahan zu bleiben, zwei bis drei Tage für Eilige. Wir hatten einen Tag inklusive Ankunft, einchecken, Verpflegung, Orientierung und Kultur! Der Fluch des viel zu spät erteilten Visums holte uns schnell wieder ein. Wir hätten so viel mehr Zeit gebraucht für dieses Land, doch unsere Einreisepapiere waren nicht nur auf den letzten Drücker ausgestellt worden, sie waren auch auf nur sieben Tage befristet. Die zwei verlorenen Tage in Bandar Abbas setzten uns unter noch höheren Zeitdruck. Wir kürzten die Route und ließen Qom, Teheran und das Tal der Assassinen schweren Herzens östlich

liegen. Stattdessen fuhren wir durch die westliche Hügellandschaft via Hamedan nach Urmia, der letzten Station vor der Grenze. Urmia liegt in WestAserbaidschan und es waren auch Azeri, die uns eine provisorische Unterkunft gaben. Denn mitten in der Hochsaison sind der große See und die malerische Kleinstadt beliebtes Reiseziel – es gab kein Quartier, alle Hotels waren ausgebucht. Doch Hossein sammelt gerne internationale Weltenbummler auf zwei Rädern ein und bringt sie in seinem „Gästehaus“ unter. Ich würde eher sagen, er vermietet sein Wohnzimmer an Biker. Mit viel Herzlichkeit und großer Gastfreundschaft wurden wir aufgenommen, mit Tee

21 In Hossein‘s Guesthouse wird Gastfreundschaft, inbesondere für Biker, groß geschrieben © Horst Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

und Gesprächen willkommen geheißen. Selbst Reparaturen an den BMWs wären möglich gewesen, aber unsere Bikes blieben auf der gesamten Reise in Bestzustand. Also ließen wir uns die Verpflegung im Hinterhof gefallen und lernten die Familie des jungen Mannes kennen. Und wie er sein Guesthouse über das Internet bewirbt, trotz Zugangsrestriktionen der Regierung. Optimismus und Erfindungsreichtum begegneten uns häufig im Iran. Etwas wehmütig wegen der gekürzten Route und der deswegen verpassten Orte überquerten wir am siebten Tag die Grenze zur Türkei. Wir waren froh, das uns gebotene, kurze Zeitfenster erfolgreich genutzt zu haben. Aber wir

waren auch erleichtert, dass soweit alles gut geklappt hatte. Heike riss sich noch an der Grenze, direkt hinter dem Schlagbaum auf türkischer Seite, das Kopftuch herunter, die sie tapfer trotz der Hitze im Iran immer getragen hatte. Vor uns lag nun, in der kompletten Ausdehnung von Ost nach West, die Türkei. Es würde rund 3.000 Kilometer und zehn Tage dauern, bis wir bei den Dardanellen nach Europa übersetzen und nach Griechenland weiterfahren würden. Bis dahin lernten wir Anatolien näher kennen. Zunächst wechselte das Straßenbild. Nach den abgefahrenen Straßen Irans bot die Türkei ein anderes Bild. Hier waren sie überwiegend in

bestem Zustand, wurden gerade frisch asphaltiert oder errichtet. Selbst im hintersten Anatolien wurde mit Hochdruck an der Infrastruktur gebaut! Der sich abzeichnende Wohlstand des Landes kommt mit Macht im Osten an. Beeindruckend! Die Landschaft war zunächst vergleichbar weitläufig und von demselben Ocker der trockenen Weizenfelder gekennzeichnet wie das Terrain im nördlichen Iran. Für uns Motorradfahrer offenbarte sich die größere Nähe zur EU sofort:. Die LKWs unterliegen spürbar höheren Abgasnormen, was uns und unseren Nasen sehr entgegenkam. Himmlisch! Dazu leergefegte Strassen, die ein besonders entspanntes Reisen

22 ↑Straßenzustand im Iran: alter, abgeschmirgelter Asphalt... ➝ ... in der Türkei: Rollsplitt vom Neubau © Horst Draudt

ermöglichten. Anatolien zeigte sich uns von seiner besten Seite. Die Menschen waren auch genauso freundlich und so genossen wir in der Nähe des riesigen Vansee, immerhin sieben mal (!) so groß wie der Bodensee, Natur pur. Am nächsten Tag fuhren wir gen Süden an die Syrische Grenze und hatten uns die historische Stadt Mardin zum Ziel gesetzt. Ach was historisch, uralt trifft es wohl eher. Sie stand einst unter babylonischer Herrschaft, wurde aramäisch, assyrisch, parthisch, persisch, römisch, dann arabisch, nun ist sie türkisch. Diese eng an den Bergrücken geschmiegte Stadt hat großen Charme, eine uneinnehmbare Burgfestung und einen Ausblick auf die Mesopotamische

Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

Tiefebene soweit das Auge reicht. Diese Stadt ist unbeschreiblich, wir waren restlos begeistert. Unser feines Boutiquehotel in der Altstadt hatte eine Terrasse mit Blick auf die endlose Ebene, in der, für uns unsichtbar, nach wenigen Kilometern die Grenze zum kriegsgeschüttelten Syrien liegt. Hans hatte vor dem Abendessen allerdings ein paar Herausforderungen zu meistern. Die Abdeckung eines der Bremsflüssigkeitsreservoirs war verloren gegangen und wurde kurzerhand durch einen Plastikbecher ersetzt. Aufwändiger war da schon die Suche nach einem Lammfell. Der Trip forderte seinen Tribut und die Sitzbank drückte ihn wohl etwas, also wollte Hans das Übel mit einer weichen Unterlage abfedern. Er zog zum Basar, begann herumzufragen und, natürlich, zu handeln. Es wurde schließlich ein Ziegenfell, nicht ganz so bequem wie das des Schafes, aber doch gut genug für den Rest der Reise. Von Mardin fuhren wir wieder gen Nordwesten, durch Diyarbakir, setzten über den großen Atatürk Stausee und fuhren zum Nemrut Dagi. Die Kult- und Grabstätte des griechisch-persischen Antiochos I. ist schon einmalig. Von den Terrassen mit den riesigen Statuen hat man in 2.100 Meter Höhe einen Ausblick auf das gesamte Umland im Taurus-Gebirge. Man möchte nicht wirklich wissen, unter welchen Umständen diese Stätte entstand, welche Mühsal es gewesen sein muss, die tonnenschweren Figuren auf den Berg zu bringen. Hans beim Handeln © Horst Draudt

Bemerkenswerte Leistung, sagenhafter Anblick. Wir hatten unterhalb des Berges in einer alten Karawanserei Quartier bezogen und genossen die Ruhe und Abgeschiedenheit des malerischen Ortes. Auch die Bikes konnten einmal ohne weitreichende Sicherung einfach vor der Herberge abgestellt werden. Vom Nemrut ging es im Landesinneren weiter westwärts nach Kappadokien, wo uns das nächste UNESCO-Weltkulturerbe erwartete. Wir wohnten in Ürgüp quasi mitten zwischen den berühmten Tuffsteinhöhlen. Die ganze Gegend wirkt seltsam unwirklich, irgendwie nicht von dieser Welt. Mittlerweile waren wir so weit nach Westen vorgedrungen, dass das Mittelmeer erreichbar war. Also verließen wir die türkischen Gebirge und fuhren gen Süden zum Mittelmeer, das wir bei Side erreichten. Antalya war uns zu groß und hektisch für eine Übernachtung, trotzdem mussten wir mitten hindurch. Nach der angenehm milden und kühlen Bergwelt war es auf Meereshöhe wieder extrem heiß und schwül. Mit der Zivilisation kamen jedoch auch Annehmlichkeiten zurück. An der Hauptpromenade entdeckten wir einen Starbucks und genossen unseren ersten richtigen Kaffee nach zwei Wochen Wasser und Cay (Tee). Über Fethiye und Marmaris ging es entlang der Küste südwärts auf der Suche nach einer entlegenen Bucht abseits des Massentourismus und fanden eine bei Turunc. Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

24 ↑Getrocknete Blüten ↑↑Raststätte im Iran

Gartencafe Abbasi Hotel, Iran ➝ Türkische Grenze © H. Glaßner/H. Draudt

Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

Nach der wohlverdienten Pause am Strand und Fisch im Salzmantel am Abend gingen wir unsere letzte Etappe der Türkei an. Auf dem Weg trafen wir durch Zufall die Biker wieder, die wir bei Hossein in Urmia getroffen hatten. Wir wollten sowohl Pergamon (Bergamo) als auch Troja mit eigenen Augen sehen, bevor wir Asien verließen. Also fuhren wir in einem Stück bis Bergamo, und übernachteten wieder einmal in einem wunderschönen Boutique Hotel. Heike hatte ein Händchen dafür entwickelt, nette kleine und sehr persönliche Hotels zu entdecken. Pergamon, dessen berühmter Zeus- und Athene-Tempel im gleichnamigen Berliner Museum steht, war erneut ein historisches Highlight dieser Reise. Die Stadt wurde auf einem Hügel errichtet und zu römi-

scher Zeit durch aufwändige Druckleitungen mit Wasser versorgt. Teile der Aquädukte, die das Wasser über mehrere Hügelketten von einem höher gelegenen See in weiter Ferne herleiteten, sind noch gut erhalten. Troja hätten wir dagegen fast verpasst. Das Interesse der Türken scheint eher gering, sie führen es nicht einmal auf den Karten, es gibt keine besondere Ausschilderung, man muss schon danach suchen. Einmal gefunden, präsentiert sich die Ausgrabungsstätte dann doch gut beschildert. Troja verdankte seinen Reichtum dem Wind, beziehungsweise. dessen Abwesenheit! Jedes Handelsschiff, das durch die engen Dardanellen segeln wollte brauchte dafür günstigen Wind und ging daher in Troja vor Anker. Kein Wunder, dass diese einmalige strategische Lage eine enorme Blüte entfachte. Sieben Trojas wurden aufei-

25 Von links nach rechts: Hans Altmann, Horst Draudt, Heike Glaßner

nander getürmt, auf den Trümmern oder der Asche des Vorgängers erbaut. Schließlich verließen wir den asiatischen Teil unserer Reise und überquerten bei Gallipoli die Dardanellen genau dort, wo Kemal Atatürk im ersten Weltkrieg vor genau 99 Jahren die Offensive der Briten zurückschlug und dadurch zu Weltruhm gelangte. Im weiteren Verlauf unserer, nun europäischen, Reise umfuhren wir das Kosovo südwärts, was uns durch Griechenland, Mazedonien, Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien und Österreich schließlich wieder nach München führte. Auch hierüber gäbe es viel zu berichten, aber das führt hier zu weit. Außerdem haben wir vom Ostbalkan gar nichts gesehen. Es gibt noch so viel zu „erfahren“. Aber die

nächste große Tour könnte erst einmal über die Anden führen. Mal sehen.

Hinter den Kulissen Reise-Inspirationen: Über welches Terrain seid Ihr gefahren? Heike Glaßner: Überwiegend auf befestigter Strasse, jedoch mit viel Rollsplit in der Türkei wo sehr viele Strassen im Bau sind. Zwischendrin war Luft für ein paar wenige gezielte Offroad Passagen. RI: Was waren die Höhepunkte der Reise? Horst: Von den Landstrichen hat uns Kurdistan, also Nord-Iran und Ost-Türkei sowie Montenegro am besten gefallen, bei den Städten waren es Isfahan, Mardin, Bergama, Ohrid, Dubrovnik, Ljubliana. Kulturell besonders sehenswert waren Persepolis, Isfahan, Mardin, Nemrut Dagi, Pergamon, Troja und Gallipoli. Zwischendrin haben wir auch ein paar Sonnenpausen genossen, in Kumlubük bei Marmaris und Okrug Gornije bei Trogir. RI: Was hat Euch weniger gut gefallen? Heike: Der Hafenzoll in Bandar Abbas, das Essen im Iran sowie die verspannte Schulter und Nackenmuskulatur vom Fahrtwind. Außerdem war das Tragen des Kopftuches im Iran, insbesondere unter dem Helm, sehr nervig. RI: Gab es gefährliche Situationen? Horst: Bis auf den Verkehr (überholende LKWs) und die Gaswolken mangels Abgasnormen im Iran nein. Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

Infobox Kurdistan Die Reiseroute

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Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

Infobox Kurdistan Hintergrund zur Reise

Unterkünfte

Wer war unterwegs Heike Glaßner, 47, lebte viele Jahre Dubai, lebt seit März 2013 wieder in München/Deutschland, Hans Altmann, 50, wohnt in Dubai, kennt Heike von gemeinsamen offroad Biketouren, fährt auch HP2, hat aber noch mehr BMWs Horst Draudt, 49, lebte lange Zeit in Abu Dhabi und wollte dieses Abenteuer nicht missen, hat daher sein Bike für diese Reise per Container nach Dubai geschickt.

Niayesh Boutique Hotel 10 Shahzadeh Jamaili Shiraz, Iran Tel.: +98-711-223 3622 http://en.niayeshhotels.com/home Einfache, teilweise recht kleine Zimmer, aber inmitten der Altstadt, Zimmer im alten Stil, mit schönem Innenhof, wo man essen kann und Frauen auch ihre Kopfbedeckung abnehmen können.

Womit war das Team unterwegs? Heike: BMW HP2 Enduro Hans: BMW GS 1200 Horst BMW GS 1200 Dauer Ursprünglich sollte die Tour im Mai stattfinden, aber da das Team keine Visa für den Iran bekam, musste die Tour in die heisse Zeit des August verschoben werden. Am 06. August ging es los. Insgesamt dauerte die Reise 24 Tage und ging über rund 8.500 Kilometer. Länder entlang der Route Genau ein Dutzend Länder, wenn man Start und Zielland mitrechnet. Routenverlauf: UAE – Iran – Türkei – Griechenland – Mazedonien – Albanien – Montenegro – Kroatien – Bosnien & Herzegovina – (nochmal Kroatien) – Slowenien– Österreich– Deutschland

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Hossein‘s Guest House Urmia, Iran Tel. mobil: +98 914 347 4653 GPS Koordinaten : N 37°33.591', E 045°04.496' www.hosseinsguesthouse.com www.facebook.com/hossein.sheykhlou Private, sehr einfache und eigentlich überteuerte Unterkunft. Die Familie war allerdings sehr nett und Hossein war bei den Grenzformalitätetn gegen einen Obulus hilfreich. Tatlidede Butik Otel Ulucami Mah. 104 Sok. No: 27 Mardin, Türkei Tel.: +90-482-213 27 20 Fax: +90-482-213 27 77 [email protected] www.tatlidede.com.tr Schöne Zimmer im rohen Naturstein gehalten, gute Ausstattung, mit Klimaanlage. Hotel im Altstadtteil mit super Blick über Ebene bis nach Syrien rein.

Nadir Hotel Ahi Osman Mah 31. Sok. No:10 Karaman, 70100, Türkei Tel.: +90-338-2126969 [email protected] Sauberes Hotel mit gutem Standard. Nemrut Kervansary am Fusse des Nemrut Dagi, Türkei Tel.: +90-416-737 21 90 [email protected] www.nemrutkervansaray.com Saubere, neue Zimmer, Pool (kalt!), nettes von der Familie zubereitetes Abendessen. Dede Hostel & Pension Dereler Mahallesi Dereler Sokak No: 18, 50400 Ürgüp, Türkei Tel.: +90 384 341 8969 Kleines Hostel inmitten der Stadt, netter Altstadtbau, einfach & sauber. Serendip Select Hotel Kumlubük 48740 Marmaris/Mugla, Türkei Tel.: +90-533 762 70 78 Fax: +90-252 476 71 35 [email protected] www.serendipselect.com Sehr schönes Hotel an schönem, ruhigen Strand in einer abgelegenen Bucht. Die Zimmer haben einen sehr guten Standard, manchmal fehlen kleine Details. Rezeption sehr nett und hilfreich (englisch-sprachig), sonst spricht das Personal kaum Englisch, trotzdem zu empfehlen.

Athena Pension (Pergamon) Barbaros Mahallesi Imam Cikmazi No: 9 Bergama (Izmir), 35700, Türkei Tel.: +90-232-6333420 [email protected] Inmitten der Altstadt, mit Liebe zum Detail eingerichtet, Innenhofgarten, in dem man auch Zelten kann. Kein TV. Netter Gastgeber, Frühstücksveranda zum Garten, sehr zu empfehlen. The Gallipoli Houses Kocadere Koyu 29 Eceabat Eceabat, 17900, Türkei Tel.: +90-286-8142650 [email protected] www.thegallipolihouses.com Sehr persönlich, Inhaber erzählt tolle Geschichten. Zimmer sehr schön, außerhalb der Stadt, etwas schwierig zu finden, in Nahe der Gedenkstätten. Am Abend gutes Menü. Sehr zu empfehlen Gut zu wissen • Im Iran kann man nur mit Bargeld bezahlen, Geldautomaten gibt es nicht • Kosten für 1 Lister Benzin: Iran ca. 0,60 €, Türkei ca. 2,- € • Warnung vor Iranianvisa.com! Dieser Anbieter sollte ursprünglich die Visa besorgen. Die haben das Geld genommen, aber nichts dafür getan. Sie verlangten dann mehr Geld, um die Visa noch eiliger zu erledigen. Das verweigerten wir, haben dann nichts mehr gehört und natürlich auch keine Visen bekommen. Sommer 2014 | Titelthema: Kurdistan

Handgepäckkontrolle! Christoph Hoppe, Chefredakteur, Reise-Inspirationen

Text/Interview: Judith Hoppe 28

Auf zur nächsten Pressereise! © Judith Hoppe

Sommer 2014 | Handgepäckkontrolle: Christoph Hoppe

In dieser Rubrik schauen wir Menschen, die viel unterwegs sind, ganz ungeniert ins Handgepäck. Womit reist Mann/Frau heute, was ist unverzichtbar und welch skurrilen Geheimnisse verbergen die Taschen in sich...? Wir wollen es wissen! Im Sommer packt Chefredakteur Christoph Hoppe sein Handgepäck für uns aus. Die Tasche steht fertig gepackt neben seinem Schreibtisch – kurzfristige Abreise jederzeit möglich... Reise-Inspirationen: Christoph, was verrät uns Dein Handgepäck über Dich? Christoph Hoppe: Im Wesentlichen zwei Dinge: Ich bin ein digitaler Mensch und ich bin gerne für alle Eventualitäten des Reisens gewappnet...

Kamera & Objektive Die Olympus OMD-5 ist mein ständiger Begleiter auf allen Reisen. Beim Tauchen kommt sie in ein Unterwassergehäuse. Mein Lieblingsobjektiv ist das ... – perfekt für Portraitaufnahmen. 5.Buch Es gibt durchaus Momente, in denen ich es unpraktisch finde, auf dem iPad zu lesen. Für diese Fälle habe ich immer ein Buch in der Tasche. 6.Plastikbeutel Für Flüssigkeiten im Handgepäck beim Fliegen

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1. iPad Einen Laptop benötige ich unterwegs nicht mehr. Mit dem iPad kann ich die wichtigsten E-Mails bearbeiten, Bilder vorsortieren und natürlich Musik hören 2. Kopfhörer Unverzichtbar, insbesondere bei Flugreisen. Beim Kopfhörer habe ich mir ein edles Modell mit „Noise Reduction“ gegönnt, Schont die Nerven! 3. Stecker & Adapter Ich geh lieber auf Nummer Sicher und habe stets ein Adapterset für alle Länder dabei! 29 ↑ Allzeit bereit!

Ohne Elektronik geht beim Chef gar nichts! © Judith Hoppe

7. Handy Beim Handy bin ich eher konservativ – meins kann wirklich nur telefonieren. Ach ja, Fotos macht es auch – habe ich aber erst kürzlich herausgefunden... 8. Reinigung Einmal für die Brille, einmal für die Nase, einmal für die Zähne. Alles sauber! 9. Notizbuch Trotz aller Digitalisierung, meine Notizen schreibe ich immer noch am liebsten konventionell per Hand – zumal ich schneller schreibe als tippe. 10. Reisepass Ist immer dabei, dann muss ich nicht ständig überprüfen, ob ich ihn auch wirklich eingesteckt habe 11. USB Stick Da ist immer die aktuelle Ausgabe des Reisemagazins drauf. 12. Schal, Kopfbedeckung & Halsbonbons Weil ich mich relativ schnell erkälte. 13. Kabelbinder & Leatherman Man weiß ja nie, wann etwas repariert werden muss... 14. Kleinteile Visitenkarten: Unverzichtbar. Feuerzeug: Ja, ja, das leidige Thema mit dem Rauchen aufzuhören... Kartenleser: Falls ein Kollege Bilder von mir haben möchte Sommer 2014 | Handgepäckkontrolle: Christoph Hoppe

Leros: Dornröschen‘s Insel [Griechenland]

30 Schöne Ansicht: die Mühlen am Apitiki-Hügel, mit EU-Geldern restauriert © Christoph Hoppe

Sommer 2014 | Nahziel: Leros

Sie liegt nur einen Steinwurf von der türkischen Grenze entfernt und gehört trotzdem zu Griechenland. Eine Randlage, die über Jahrzehnte das Schicksal von Leros bestimmte. Und deren Ursprünglichkeit erhalten hat. Text: Christoph Hoppe Es gibt nicht zu allzu viel über Leros zu erzählen. Was das beste ist, das man über das zu Griechenland gehörende, aber vor der Südküste Anatoliens gelegene Eiland sagen kann – dabei ist die Insel ganz und gar nicht langweilig. Für

Urlauber gibt es einiges zu sehen und zu unternehmen. Aber eben anders, als man es vermuten würde, anders als das, was erfahrene Griechenland-Urlauber auf Kreta, Rho-

dos, Kos, Korfu und Lesbos oder wie die touristischen Hochburgen in der Ägäis alle heißen, erwarten würden. „Unaufgeregt“ beschreibt das Leben auf Leros am Ehesten. Vielleicht ist dies auch die beste Charakterisierung für die Lerier selbst. Denn mit dem anschwellenden Massentourismus der Fünfziger bis Achtziger Jahre, in denen Rest-Europa, allen voran wir Deutsche, 31 ↑ Gelassenheit bei der Arbeit: Typisch für Leros© Christoph Hoppe

Im Zweiten Weltkrieg war Leros hart umkämpft

beinahe hysterisch über die einstige Wiege der Zivilisation herfielen als gäbe es kein Morgen, lag Leros dennoch still. Vergessen, nicht nur weit weg vom heimischen Festland, sondern auch noch vor der Nase des Erbfeindes, mit dem man jahrhundertelang Kriege führte und sich Zypern widerwillig teilt: Bodrum, die türkische Küstenstadt liegt Luftlinie gerade einmal 52 Kilometer

Sommer 2014 | Nahziel: Leros

Die Athener Militärdiktatur deportierte bis zu ihrem eigenen Zusammenbruch im Jahre 1974 zudem 3.000 politische Gegner in Internierungslager auf Leros. Damit nicht genug. „Insel der Verrückten“ nannte man das Eiland ab den 1960-er Jahren – völlig zu Recht, nachdem ein königliches Dekret die Insassenzahl von Psychiatrien auf dem Festland verringern ließ - die Überzähligen schickte man in die Bucht von Lakki:

entfernt – das Griechische Festland hingegen mindestens 260 Kilometer. Natürlich stand Leros, dieses Stiefkind Griechenlands, das den Eltern immer wieder Ärger machte, jahrhundertelang unter osmanischer Herrschaft, ehe Italiener – nicht Griechen – zwischen 1912 und 1943 die Insel besetzten, sie zur „Possedimenti Italiani dell’ Egeo“ zur „Italienischen Besitzungen in der Ägäis“ erklärte. Die Lerier verloren von einem Tag auf den anderen ihre Identität, wurden für ein paar Jahre katholisch statt orthodox, sprachen italienisch statt griechisch, erhielten im Gegenzug die italienische Staatsbürgerschaft und gewal-

Tickets ohne Rückfahrschein für die Ungeliebten, Verlassenen, die Unheilbaren. „Landwirtschaftskolonie für geistig Behinderte“ nannte man fürderhin die italienischen Militäranlagen. Waren es zu Beginn 650, lebten Ende der 1970-er Jahre 2.700 Kranke auf der Insel. Die Menschen auf Leros arrangierten sich wohl damit, auf der „Insel der Verdammten“ zu leben. Denn man ließ

tige Militäranlagen – nutzlos, nachdem die Italiener die Insel 1943 verließen. Die Deutsche Wehrmacht blieb bis Kriegsende, die Briten bis 1948. Erst dann durften die Lerier zurück unter hellenische Fittiche, geduldet, wahrlich nicht geliebt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: Quasi als Strafe für seine Abgeschiedenheit schickte Athen keine sonnenhungrige Besucher. Sondern kasernierte Dissidenten. Einige Gebäude der leerstehenden Kasernen in der Bucht von Lakki bekamen während des Griechischen Bürgerkrieges den Namen „Königlich Technische Schulen“, waren in Wahrheit aber Umerziehungslager für Kinder ermordeter oder geflohener Kommunisten.

32 ↑So berühmt wie berüchtigt: Die Zentrale Nervenheilanstalt

Das ruhige Panorama vor der Hauptstadt© Christoph Hoppe

Sommer 2014 | Nahziel: Leros

sich diesen Status ordentlich bezahlen: Deutlich mehr als die Hälfte der heute 8.500 Lerier lebte direkt von den Psychiatrien oder lieferten als Handwerker zu. Als die Kliniken wegen der dort vorherrschenden, unzumutbaren Zustände geschlossen wurden, kam auch die lerische „Ökonomie der Internierten“*) zum Erliegen. Erst jetzt begann man sich auf Leros auch touristisch zu räkeln, wurde wachgeküsst von Förderprogrammen der damaligen Europäischen Union. Und erinnert erfahrene Griechenlandtouristen von heute an Attribute, die sie einst vom Rest der Ägäis schwärmen ließ: Verträumte Gässchen und unverfälsch-

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*) Aus:

Klaus Bötig: Kos, [...]. DuMont Buchverlag Köln ↑ Platanos

© Christoph Hoppe Die Strandpromenade von Lakki

te Plätze in idyllischen Städtchen, wie die der Stadt Platanos, die Dörfer Alinda, Xirokambos, Gurna, Kokkali und Partheni . Oder verträumte Hafen wie der von Agia Marina, wo Fähren aus Kos oder Patmos anlegen, um Tagestouristen von Bord zu lassen. Und wo man die Taverne für sich alleine hat, sobald die alle wieder gehen. Für sich und seine neuen Freunde, denn je öfter man in Leros umhergeht, desto häufiger trifft man auf die immer gleichen Leute. Nach einer Weile erkennt man sich wieder, nickt, kommt ins Gespräch. Isst miteinander lokalen Fisch, den „Marinata“ (Bismarckhering) mit Rosmarin, gesalzene Makrele mit Fava (Saubohne) und lokalen Mizithra Käse.

Sommer 2014 | Nahziel: Leros

Jenseits der Küsten wartet nur wenig berührtes Hinterland, wo sich unbehelligt spazieren, wandern lässt. Leros ist nur 15 Kilometer lang, insgesamt 54 Quadratkilometer groß. Der Soldatenfriedhof, das Kriegsmuseum im Bellenis-Turm, die mitten im Meer stehende Kapelle Àgios Issídoros bei Xerokambos . Alles nett, aber zu wenig, das Falsche und zu klein, zu abgelegen und unerschlossen für Pauschaltouristen. Aber genau richtig für Spezialisten. Taucher zum Beispiel, die Leros für sich entdeckten, weil eine ganze Reihe Hinterlassenschaften kriegerischer Auseinandersetzungen die Insel umlagern. Vor allem Wracks des Zweiten Weltkrieges. Zu den heute schon bekann34

ten zählen der griechische Zerstörer „Vassilisa Olga“ in der Bucht von Lakki (in 30 Meter Tiefe) und der Rumpf einer Heinkel 111 bei Blefouti (in 16 Meter Tiefe). Sie haben noch den Nimbus des Unberührten, lange blieben diese Relikte unbeachtet. Oder wurden erst in jüngerer Vergangenheit, vielleicht bedingt durch den Klimawandel und damit einhergehender, veränderter Strömungsbilder freigelegt. Es sind Kriegsgeräte, könnten also auch heute noch Waffen und Explosivstoffe beinhalten, die Taucher, Fischer und Fährverkehr bedrohen. Darum ist es bestimmt eine gute Idee, sich um entsprechende Unterstützung an Land zu bemühen: Bei K Costas Couvas zum Beispiel. Seine Tauchbasis „Hydrovius“ befindet sich in

Eine eigene, stille Welt: Die Wracks vor Leros © Rasmus Dysted

Sommer 2014 | Nahziel: Leros

der kleinen Ortschaft Krithoni, circa einen Kilometer nördlich des Hafens von Agia Marina. Der warmherzige und ausgesprochen freundliche Grieche ist Pionier bei der Erkundung und Katalogisierung zahlreicher Wracks in den Gewässern rund um die Ägäische Insel. Wenn man Glück hat, entdeckt man mit ihm gemeinsam ein neues, altes Stückchen Geschichte, das irgendwo im Wasser liegt. Leros ist eine Insel für Individualisten, die Erholung suchen, nicht das große Geschrei, sondern die leisen Töne mögen. Für Spurensucher, die durch Lakki, dieser im Stile des italienischen Rationalismus der 1930-er Jahre erbauten Retortenstadt, kopfschüttelnd flanieren und sich fortwährend wundern, wie die wohl auf diese entlegene Insel kam... Irgendwann fährt man durch die Ortschaft Platanos zu dem Wahrzeichen der Insel, das man ohnehin von überall her sieht: Die Burg (mit ehemaligem Kloster und Marien-Ikonen), Kastro genannt, 321 Meter über dem Meeresspiegel. Von der Inselhauptstadt Agia Marina kommend, ginge es auch zu Fuß den kahlen Gipfel des Apitiki-Hügels bergauf, 500 Stufen sind der Preis für einen unbezahlbaren Rundblick. Und da steht man dann, sieht hinüber in die Türkei und ahnt Griechenland nur im Rücken. Genießt die Ruhe und stellt fest, dass es nicht mehr zu sagen gibt. Und das ist gut so.

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Der Blick vom Kastro hinaus aufs Meer © Christoph Hoppe

Sommer 2014 | Nahziel: Leros

Infobox Leros Taxi oder Bus nach Piräus zum Fährhafen, weiter mit der Fähre nach Leros. Kosten pro Person, hin und zurück, ohne Fahrzeug und als Deckspassage ca. 80,- €, Kabinen entsprechend teurer. Ab Kos ca. 28 € Buchbar z.B. via www.aferry.de Alternativ: Lokaler Flug Athen (ATH)Leros (LRS) ca. 125,- € Buchbar z.B. via www.olympicair.com/en Buchung

Lage: Leros liegt zwischen Patmos und Kalymnos in den Dodekanes-Inseln in Griechenland. Klima:

Allgemeine Infos Griechische Zentrale für Fremdenverkehr Holzgraben 31; 60313 Frankfurt a. M. Tel.: +49-69 -257 827 - 0 Fax: +49-69 -257 827 - 29 www.gnto.gov.gr 36

Typisch mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und milden Wintern. einer Durchschnittstemperatur von Mai bis September 32ºC. Die durchschnittliche Wassertemperatur im gleichen Zeitraum liegt bei 23°C. Anreise: Mit dem Flugzeug nach Athen oder Kos. Vom Flughafen Athen mit Bahn,

Beluga Reisen (Deutschland) Tel.: +49-551-63451340 [email protected] www.belugareisen.de Leros Active (Griechenland) Agia Marina-Leros Tel.: +30-22470 24590 Μobil: +30-693-7515125 [email protected] www.lerosactive.com

Beförderungsmöglichkeiten: Busse: Die Busstation befindet sich in Platanos. Sechs mal täglich fahren Busse nach Xirokambos, über Lakki, und vier mal täglich fahren sie nach Partheni, über den Touristenort Alinda. Es gibt auch täglich Busse, die ab Platanos nach Agia Marina fahren.

Mietautos und Motorräder: In Leros gibt es keine Motorrad- oder Autovermietung. Taxis: Taxis kann man in der Hauptstadt der Insel finden, und sind eine gute Lösung, den Flughäfen und die abgelegenen Orte zu erreichen, zu denen keine Busse fahren. Museen: Historisches- und Volkskundemuseum: Das Museum ist in der Belenis-Festung mit den Zwillingstürmen beherbergt, nahe dem Resort Alinda, ein paar Kilometer nordwestlich der Inselhauptstadt Die Kirchliche Sammlung der Panagia tou Kastrou ist in der Panagia tou Kastrou–Kirche (Unsere Dame der Festung) beherbergt, welche sich in der Platanos-Festung befindet. Badestrände, Auswahl: Xirokambos 7 km südlich von Agia Marina. Vromolithos In der Pandeli-Bucht Alinda Resort Alinda liegt 3 Kilometer nordwestlich von Agia Marina Koulouki ist der nahegelegenste Strand vom Haupthafen Leros Sommer 2014 | Nahziel: Leros

REISE-MARKT

Eintauchen in die Geschichte Leros – Dodekanes/Griechenland

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Wandern Sie Durch die Pfade der Natur und der Geschichte mit den zahlreichen Überresten der italienischen Artillerie und den „Kanonen von Navarone“.

Tauchen Sie Ins helle, klare Wasser und besuchen Sie die Wracks der Schlacht um Leros, wie ein Unterwasser-Museum der Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Lernen Sie die Insel kennen mit Leros Active, Travel & Discover • Wracktauchen • Wandern in der Geschichte • Geführte Touren • Events • Erleben von lokaler Kultur & Traditionen Touristische Services

Infos & Buchung Leros Active (Griechenland):www.lerosactive.com www.lerosactive.com Beluga Tauchreisen (Deutschland):www.belugareisen.de www.belugareisen.de

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Der erste deutschsprachige Tauch-­ & Reiseführer für Palau Palau ist wegen seiner bemerkenswerten Artenvielfalt sowie einer Fülle endemischer Tiere und Pflanzen eine der Traumdestinationen für Taucher. Nachdem sich die ehemalige deutsche Kolonie zum ersten Haischutzgebiet der Welt erklärte, folgte mit der Aufnahme der südlichen Rock Islands in die Liste der UNESCO-Weltnatur- und -kulturerbestätten ein neuer Höhepunkt. Der pazifische Inselstaat etabliert sich zunehmend als ganzjähriges Reiseziel für Natur- und Outdoor-Fans. 112 Seiten, mit zahlreichen Farbbildern, Inselgeschichten – mal mystisch, mal historisch – sowie Tauchplatzbeschreibungen und einem umfangreichen Adressteil machen diesen Reiseführer zu einer wertvollen Planungshilfe für den Urlaub „am Ende des Regenbogens“. Palau Ein Tauch-- & Reiseführer Autoren Judith & Christoph Hoppe; ISBN: 978-3-8482-4704-2, Preis: € 15,90 Weitere Info & Bestellung unter: www.palau-yap.de

Mit Hand und Fuß Bild & Text : Judith Hoppe Es geht doch nichts über selbst gebackenes Brot! Dieser Meinung sind auch Küchenchef und Hotelier des Holzhotels Forsthofalm im österreichischen Leogang. Interessierte Gäste können dem Koch dabei in der Showküche über die Schulter gucken. www.forsthofalm.com Kamera: Nikon D90 Objektiv: AF-S DX VR Zoom Nikkor 18-35 mm f/3.5-5,6G Verschlusszeit: 1/60 • Blende: 5,3 • ISO 800

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Mit Hand & Fuß: Forsthofalm, Österreich

Städteziel: Frankfurt Megametropole der Museen

39 Die Skyline von Frankfurt © Tourismus+Comgress GmbH Frankurt am Main/Holger Ullmann

Sommer 2014 | Städteziel: Frankfurt

Kulturfans haben in „Mainhattan“ die Qual der Wahl Text: Judith Hoppe Wie Perlen auf einer Schnur reihen sich die Museen am Frankfurter Museumsufer aneinander. Zehn sind es allein am südlichen Mainufer. Zwei liegen direkt am nördlichen Ufer, dreizehn in unmittelbarer Nähe und eines direkt auf der Maininsel. Wer schnell im Kopfrechnen ist, kommt hier somit schon auf die stattliche Anzahl von 26 Museen, die nur einen Steinwurf voneinander entfernt liegen. Die „Jahrhundertidee Museumsufer“ wurde in den 1980-er Jahren umgesetzt. Das Museumsufer ist eine Synthese aus anspruchsvollem Kulturangebot und durchdachter Stadtgestaltung. Einige erhaltenswerte Gebäude aus dem neunzehnten Jahrhundert wurden entkernt und erhielten ein neues Innenleben. Ihre historischen Fassaden prägen nach wie vor die Mainfront auf der Südseite des Flusses.

Film (Deutsches Filmmuseum) haben hier ihren Platz gefunden. Ein Glanzpunkt ist das Weltkulturenmuseum. Es besitzt mit rund 70.000 Objekten die europaweit größte Sammlung von Gegenwartskunst aus der „Dritten Welt“ und zeigt in der Galerie 37 Werke von nahezu unbekannten Künstlern indianischer, afrikanischer, ozeanischer und indonesischer Abstammung.

Darüber hinaus sind weitere Sammlungen über die ganze Stadt verteilt, in denen man sich von der Antike bis zur Moderne jegliche nur denkbare Kunstrichtung anschauen kann. Auch andere Themen wie zum Beispiel die Geschichte der Nachrichtenübermittlung (Museum der Kommunikation), Architektur (Deutsches Architekturmuseum) oder 40 ➝ Eingang zur Kunsthalle Schirn © Judith Hoppe

Schirn Kunsthalle Eine Ausstellungshalle, die sich in erster Linie der Bildenden Kunst widmet ist die Schirn Kunsthalle. In der Schirn, 1986 eröffnet, sind wechselnde Ausstellungen mit Werken berühmter Künstler aus unterschiedlichen Epochen und Ländern sowie Fotoausstellungen zu sehen. Kandinsky, Miró, Picasso, Guido Reni, Chagall, die Kunst Mexikos und andere Schauen lockten schon viele Tausende von Besuchern.

Aktuell ist hier noch bis zum 1. Juni die Ausstellung „Esprit Montmartre. Die Bohème in Paris um 1900 “ zu sehen. Die Pariser Bohème wird lebendig, fühlt sich fast greifbar an. Nicht ohne Grund schrieb ein zeitgenössischer Kritiker in den 1890er-Jahren über den Montmartre in Paris: „Das Viertel ähnelt einem riesigen Atelier.“ Bedeutende Künstler wie Edgar Degas, Pablo Picasso, Henri de Toulouse-Lautrec oder Vincent van Gogh lebten und wirkten hier. In einem bislang ungeahnten Realismus entwarfen sie einprägsame Bilder einer Zeit, die schonungslos die Kehrseiten der schillernden Belle Époque vor Augen führten. Mit diesen bis heute einzigartigen Arbeiten prägten sie die Kunstgeschichte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts maßgeblich. Die Ausstellung beleuchtet verschiedene Phänomene in the-

Kees van Dongen, Montmartre, Le Sacré-Cœur, 1904. Foto: Marcel Loli. © VG Bild-Kunst

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matisch hervorragend durchdachten Sektionen: „Der Montmartre – ein dörfliches Paris“ präsentiert stimmungsvolle Ansichten der Topografie des einstigen „Armenhauses“ und Rotlichtviertel der französischen Hauptstadt. Und räumt mit dem ewig-gestrigen Vorurteil auf, dass das Viertel der Maler auch selber malerisch war. Bettler, Tagelöhner, Huren und Absinth trinkende Maler stehen im Zentrum der ausgestellten Werke und zeichnen ein realistisches Bild des täglichen Kampfes ums Überlebens aber auch der Frivolität, die im Montmartre den Alltag beherrschte. Das Viertel auf dem 130 Meter hohem Hügel – übrigens die höchste, natürliche Erhebung in der Stadt – gehörte seit 1860 zum Stadtgebiet von Paris. Es bot eine kontrastreiche Gegenwelt

zum mondänen Teil der Stadt mit seinen von dem Stadtplaner GeorgesEugène Haussmann radikal systematisierten Straßen, breiten Boulevards und großen Avenuen. Mit seinen stillgelegten Steinbrüchen, alten Mühlen, Gärten und brachliegenden Flächen sowie dem Elendsviertel, dem „Maquis“, hatte es sich einen eher ländlichen Charakter bewahrt. Der Montmartre bildete den künstlerischen Nährboden für Maler gleichermaßen wie für Dichter, Literaten und Komponisten wie Paul Verlaine, Jacques Offenbach oder Erik Satie. Sie alle fanden dort billigen Wohnraum: So bewohnten viele von ihnen zusammen mit Schauspielern, Wäscherinnen und Näherinnen das wohl bekannteste Ateliergebäude, das Bateau-Lavoir. Die oftmals in den Bil-

dern nicht nur zur Schau gestellte Armut war gleichsam Teil einer bohemehaften Selbststilisierung, die mit dem Bedürfnis nach individueller und künstlerischer Freiheit einherging. Im Viertel entdeckten die Künstler bildwürdige Themen und brachten durch ihren persönlichen Blick ungewohnte Sichtweisen in ihre Malerei. Die Kuratorin Dr. Ingrid Pfeiffer erläutert: „Esprit Montmartre zeigt das wahre Leben der Menschen abseits der bekannten Klischees. Berührend, sinnlich und aufrüttelnd sind die Werke der Künstler, die mit ihren Sujets und Bildideen, Materialien und Stilen die künstlerischen Entwicklungen der Moderne wesentlich vorauszeichneten.“ Schwarz-Weiß-Fotografien der Gegend runden den lebendigen Gesamteindruck, den man sich in

dieser Ausstellung vom Montmartre der Maler und Arbeiter verschaffen kann, ab. Museum für Moderne Kunst (MMK) Zwischen der Berliner und Braubachstraße liegt Frankfurts modernstes Museum, das wegen seines dreieckigen Grundrisses so genannte „Tortenstück“. Es wurde von dem Wiener Architekten Hans Hollein entworfen und beherbergt das Museum für Moderne Kunst Hier sind auf 5.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Kunstwerke zu sehen, die nach 1945 entstanden sind - von der Pop Art bis zur Gegenwartskunst. Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Joseph Beuys sind nur einige der Künstler, die hier mit Objekten vertreten sind.

41 ↑ Ausstellung „Esprit de Montmartre“ © Schirn Kunsthalle Frankfurt/Norbert Miguletz ➝ Das Museum für Moderne Kunst © Judith Hoppe

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Noch bis zum 27. Juli ist im Museum für Moderne Kunst die Ausstellung „Die Göttliche Komödie“ zu sehen. Wer hier allerdings heitere Werke italienischer Künstler erwartet, liegt völlig falsch. Schwerpunkt der Ausstellung ist Himmel, Hölle und Fegefeuer aus Sicht afrikanischer Gegenwartskünstler! 50 Künstlerinnen und Künstler mit afrikanischen Wurzeln werfen einen Blick auf

den Klassiker der Weltliteratur. Die Großausstellung umfasst 23 Neuproduktionen, die explizit für diese Ausstellung konzipiert wurden. Ausgehend von ihren unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen untersuchen die Kunstschaffenden einzelne thematische Sequenzen der „Göttlichen Komödie“ des italienischen Dichters Dante Alighieri . Der internati-

onal renommierte Autor und Kurator Simon Njami hat die Akteure dieser Ausstellung eingeladen, zu den grundlegenden Fragen der „Göttlichen Komödie“ Stellung zu nehmen und sich auf persönliche Jenseitsreisen zu begeben. Das Ergebnis erläutert er so: „Hier geht es nicht konkret um die ‚Göttliche Komödie’, auch nicht um Dante. Es geht um etwas wahrhaft Universelles. Etwas, das uns alle, unabhängig von unserem Glauben oder unseren Überzeugungen, im Innersten berührt: unser Verhältnis zum Jenseits. Genau das wird hier ins Werk gesetzt.“ Die Ausstellung nimmt Dantes Text als Ausgangspunkt und dekonstruiert den Ansatz, dass Glaubensvorstellungen eindeutig und kulturell zuzuordnen 42 ↑ Aïda Muluneh, The 99 Series, 2013 © Aïda Muluneh

Jems Robert Koko Bi, Convoi Royal, 2007 © MMK Frankfurt/Axel Schneider

sind. Sie geht davon aus, dass die von Dante aufgeworfenen Fragen nach dem Jenseits universell und auf viele Kulturen und Religionen zu übertragen sind. Anders als die Ausstellung in der Schirn zur Belle Époque am Montmartre, die man je nach Anspruch an sich selber und seine eigene Kunstbildung stellt, auch einfach nur auf sich wirken lassen kann, sind die Exponate der Ausstellung „Die Göttliche Komödie“ zum großen Teil sehr erklärungsbedürftig. Löblich zu erwähnen sei deswegen das kleine Übersichtsheft, das man im MMK zusammen mit der Eintrittskarte ausgehändigt bekommt. Es liefert zu jedem Werk eine kurze Info zum jeweiligen Erschaffer sowie die Hintergründe, um das Kunstwerk, die Sommer 2014 | Städteziel: Frankfurt

Video- oder Audioinstallation zu verstehen. Kleinmarkthalle Wem nach den kulturellen Genüssen Appetit verspürt, findet ganz in der Nähe des MMK mit der Kleinmarkthalle einen Tempel der kulinarischen Höhepunkte. Zwischen Obst-, Gemüse- und Fleischständen, an denen die Frankfurter Bevölkerung täglich frische Waren vorfindet, finden sich kleine Genusstempel wie zum Beispiel eine „Tapasstraße“ mit mediterranen Köstlichkeiten. 1879 wurde am Main die Vorgängern, die „Markthalle“ eröffnet, die mit ihrer geschwungenen Stahlkonstruktion dem Pariser Vorbild nachempfunden wurde und als Einkaufs-

tempel für Delikatessen aus fernen Ländern und Bodenständiges aus der Region konzipiert wurde. Die „Hall“, wie sie im Volksmund genannt wurde, stand etwa an Stelle des heutigen Parkhauses Konstabler Wache. Leider wurde sie im Zweiten Weltkrieg fast vollkommen zerstört. Nachfolgerin war die wesentlich bescheidenere „Kleinmarkthalle“, die am 29. März 1954 feierlich eröffnet wurde. Natürlich findet man in der Kleinmarkthalle auch die Zutaten für die berühmte „Frankfurter Grüne Sauce“, die angeblich die Lieblingsspeise

von Johann Wolfgang von Goethe war, der am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren wurde und hier aufwuchs. An vielen Ständen erhält man

Rezept Grüne Sauce Zutaten • 7 Kräuter, abhängig von der Jahreszeit, im April/Mai zum Beispiel Petersilie, Sauerampfer, Borretsch, Kerbel, Kresse, Schnittlauch, Pimpinelle •3 hartgekochte Eier •1 Topf saure Sahne •1 Topf Schmand •Saft einer halben Zitrone •2-3 Teelöffel Senf (Dijon oder scharf ) •2-3 kleine Gewürzgurken •Salz, Pfeffer Zubereitung •Die Kräuter mit einem Messer grob hacken, in eine Schüssel geben •Jeweils die Hälfte der Sahne und des Schmandes sowie den Zitronensaft zugeben • Mit dem Zauberstab oder im Mixer pürieren • Nach und nach die anderen Zutaten zugeben und weiter pürieren • Mit Salz und Pfeffer abschmecken

fertig konfektionierte Kräuterpakete, teilweise sogar mit aufgedruckten Rezepten. An der „richtigen“ Variante scheiden sich die Geister fast so vehement wie die der schwäbischen Hausfrauen, wenn es um das korrekte Rezept für Maultaschen geht. Tigerpalast Nahtlos kann der Tag kulinarisch in den Abend übergehen, um dann wiederum kulturell auszuklingen – im Tigerpalast. Das kleine Varieté-Theater, das sein 25jähriges Jubiläum feiert, ist im ehemaligen Versammlungssaal der Heilsarmee in der Heiligkreuzgasse in der Innenstadt untergebracht. Vor der Vorführung hat man wiederum die Qual der Wahl: Gönnt man sich das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete „Tiger-Gourmetrestaurant“ unter Leitung von Andreas Krolik oder „begnügt“ man sich mit einem Dinner im urigen Kellergewölbe des „Palastbar-Restaurants“, das auf dennoch hohem Niveau den Gaumen verwöhnt? Im Anschluss erwartet einen auf jeden Fall ein gelungener Mix aus Akrobatik und ko-

Frankfurter Grüne Sauce wird traditionell mit gekochten Kartoffeln und hartgekochten Eiern serviert. Passt jedoch auch gut zu weißem Spargel. 43 ↑ Kleinmarkthalle

Kräuter für die Grüne Sauce ➝ Hauptgang im Palastbar Restaurant im Tigerpalast © Judith Hoppe

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mödiantischen Elementen. Da fliegt Kristina Bautina aus Moskau am Trapez durch den Saal, flirtet charmant mit dem Publikum, das immer wieder ob ihrer waghalsigen Darbietung den Atem anhält. Ihr Landsmann Anton Monastyrsky wirbelt Hula-Hoop-Ringe in mehrfacher Ausführung um seine Gliedmaßen, als wären sie ihm angewachsen, während Oleg Izossimov – können

eigentlich nur Russen Akrobatik gut? – unter dem Menüpunkt „Equilibristik“ insbesondere das weibliche Publikum zu Atemaussetzern bringt, während er mit einer schier unglaublichen Körperspannung auf einem Arm zu PavarottiArien mit Präzision und Körperspannung seine Handstandakrobatik präsentiert.

Infobox Kultur

Schirn Kunsthalle Frankfurt Römerberg 60311 Frankfurt am Main Tel.: +49-69-2 99 88 20 Fax: +49-69-2 99 88 22 40 [email protected] www.schirn.de Und Marcus Jeroch, der mit WortakroÖffnungszeiten: batik mit Texten von Ernst Jandl und Dienstag, Freitag–Sonntag 10–19 Uhr Friedhelm Kändler den literarischen Mittwoch + Donnerstag 10–22 Uhr Kontrapunkt zum sonst sehr körperbeMontags geschlossen tonten Programm setzt, führt als einer Die Ausstellung „Esprit Montmartre“ der Conférenciers gekonnt und unterläuft noch bis zum 1. Juni 2014. haltsam durch den Abend. Museum für Moderne Kunst (MMK) Domstraße 10 60311 Frankfurt am Main Tel.: +49-69-21230447 Fax +49-69-212 37882 [email protected] www.mmk-frankfurt.de Öffnungszeiten: Montag: geschlossen Dienstag – Sonntag: 10-18 Uhr Mittwoch: 10-20 Uhr Die Ausstellung „Die Göttliche Komödie – Himmel, Hölle, Fegefeuer aus Sicht afrikanischer Gegenwartskünstler“ läuft noch bis zum 27. Juli 2014 Eintritt 12 Euro / 6 Euro ermäßigt (Studierende) Museumsuferfest Dem Museumsufer zu Ehren veranstaltet die Stadt Frankfurt jedes letzte August-Wochenende das Museumsufer-

44 Das aktuelle Programm des Tigerpalastes © Judith Hoppe

fest. Es zählt zu einem der größten und spektakulärsten Kunst- und Kulturfestivals Europas. Am Mainufer halten die Museen ihre Türen bis spät in die Nacht geöffnet. Ein facettenreiches Bühnenprogramm wird dem Musikgeschmack eines jeden Besuchers gerecht. Gastronomischen Ständen zu runden mit ihren kulinarische Spezialitäten aus der ganzen Welt das Angebot ab. Termin: 29.-31. August 2014 Tigerpalast Varieté Heiligkreuzgasse 16 60313 Frankfurt am Main www.tigerpalast.de Einkaufen Kleinmarkthalle Hasengasse 7 60311 Frankfurt am Main www.kleinmarkthalle.de Öffnungszeiten: Mo-Fr, 08.00-18.00 Uhr Sa 08.00-16.00 Uhr Weitere Infos & Links Frankfurt Tourist Information Hauptbahnhof, Empfangshalle 60329 Frankfurt am Main Tel. +49-69-21 23 88 00 Fax +49-69-21 23 78 80 [email protected] www.frankfurt-tourismus.de

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Was Kinder essen: #5

Was essen Kinder in dieser Welt? Wir werten nicht. Wir vergleichen. Welche Einsichten dies birgt, bleibt jedem selbst überlassen. Das hier jedenfalls ist Maria‘s & Jerónimo‘s Mittagessen in Bogota, Kolumbien: Ajiaco nennt sich das Gericht und ist eine Spezialität aus der bergigen Region rund um Bogotá – eines der berühmtesten Gerichte Kolumbiens.

Maria, Kolumbien 45

Die Suppe besteht aus Hühnerbrühe mit drei verschiedenen Arten von Kartoffeln. Eine davon heißt „papas criollas“, eine kleine Knolle mit weicher Haut und intensivem Geschmack. Sie sorgt auch für die gelbe Farbe der Suppe. Dazu reicht Maria & Jerónimo man traditionell Kapern, saure Sahne und Avocado. Die Suppe enthält zudem frischen Mais und „guascas“-Blätter, einer kleinen Pflanze, die zur Familie der Gänseblümchen gehört und ursprünglich nur in den Anden angebaut wurde. Für die Beilagen verwendet man alternativ Reis und „aji“, eine hausgemachte Würzsauce, bestehend aus Pfeffer, Koriander, Tomaten, Zwiebeln und Wasser. Sommer 2014 | Was Kinder essen...

Für Leib + Seele:

Azurmendi! [Bilbao, Spanien]

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Die Küche: Eher Labor als Kochstätte © Judith Hoppe

Sommer 2014 | Für Leib + Seele: Azurmendi

Kochen kann Kunst sein. Im Restaurant Azurmendi wirft der Künstler (Koch) Eneko Atxa seine drei Sterne in den Ring. Text: Christoph Hoppe Zwei Sachverhalte sollte man ins Kalkül ziehen, um zu einer schlüssigen Meinung über das Restaurant Azurmendi in Bilbao zu kommen.

schuf neue Eingänge für die hypermoderne U-Bahn: Wie gläserne Raupen wölben sie sich über die Fußwege. Ein sauberer Fluss innerhalb einer Stadt, ein ausreichend großes, bebau-

schaftlicher Entwicklung. Bilbao, so scheint es, erfand sich um das eigenwillig geformte, Titan-getäfelte Gebäude herum neu, steifte seinen Grauschleier ab und teilte der Welt mit, dass

Zum einen natürlich was der Koch, Eneko Atxa mit seiner Philosophie und ausgefeilter Technik auf den Teller zaubert –  dazu später mehr. Bilbao Zum anderen, in gebotener Kürze, das Umfeld seines Wirkens: Bilbao und dessen Entwicklung vom hässlichen, durch Schwerindustrie entstellten Entlein zum schönen, durch Kunst und Architektur geprägten Schwan des Baskenlandes. Atxa‘s Erfolg mit seinem Restaurant Azurmendi wäre ohne den Imagewandel der Baskenmetropole nur schwer vorstellbar. Zu Beginn der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts traf man in Bilbao die Entscheidung, den Nervión-Fluss, kaum mehr als eine stinkende Kloake, zu sanieren. Damit einher ging, den Hafen aus der Stadt direkt an die Küste zu verlegen. Santiago Calatrava entwarf die strahlend weiße Brücke, die schon vom Weiten ins Auge fällt. Sir Norman Foster, britischer Stararchitekt, 47

in seinen Bann gezogen. Und jeder in der Region profitiert davon. Vor allem die Dienstleister, vom Taxifahrer über den Hotelier bis zum Kellner. Auch die Restaurants ziehen Nutzen daraus. Am Rande sei erwähnt: Völlig unabhängig davon, ob in Bilbao ein Museum steht oder nicht: Die baskische Küche war immer schon exzellent – das wusste nur keiner. Spezialitäten, wie Marmitako – einem Eintopf aus Thunfisch, Tomaten und Kartoffeln, zum Beispiel kann man an jeder Straßenecke genießen. Oder Pimientos del Piquillo, kleine, mit Stockfisch gefüllten Paprikaschoten. Einfach, exquisit und gar nicht teuer. Der „Guggenheim-Effekt“ aber brachte, was gerade Sterne-Gastronomie am dringendsten braucht: Zahlungskräftige, internationale Kunden. Eneko Atxa

bares Areal an dessen Gestade: Die Stadt bewarb sich mit ihrem neuen Juwel erfolgreich bei der „Solomon R. Guggenheim Foundation“. Das Museum wurde gebaut und Motor wirt-

es wiederhergestellt – ja überhaupt da sei! Und die Welt kam, sah und war entzückt: Einige Millionen Besucher hat das „Museo Guggenheim Bilbao“ seit seiner Eröffnung im Herbst 1997 schon

Wahrzeichen und Motor von Bilbao: Das Guggenheim Museum © Christoph Hoppe

Hier also vollendet der 1977 im Baskenland geborene Eneko Atxa seine kulinarische Persönlichkeit. Entwickelte seinen Stil weiter, geprägt von tiefer Neugier und Leidenschaft. Und mit Erfolg: Schon fünf Jahre nach Gründung des Azurmendi hing der zweite Stern an der Eingangstür seines Restaurants. Heute sind es drei! Eine im eh schon von Kochmützen, Sternen, gekreuzten

Sommer 2014 | Für Leib + Seele: Azurmendi

Essbestecken und wahrer Punkteflut verseuchten Baskenland aussergewöhnliche Leistung.

kräftig, die Portionen klein, so stimmt man sich auf diesen Abend ein. Doch zuerst darf die Küche besichtigt werden, die, wiederum hinter Glas errichtet, allen Interessierten erlaubt zuzusehen, was Schöpfer und Zauberlehrlinge kreieren. Unaufgeregt geht es zu, kein lautes Wort, kein schneller Schritt. Würden die Mitarbeiter weiße Kittel tragen statt Schürzen, man wähnte sich in einem Labor. Und dann doch: Feuer aus großen Holzscheiten lodert in einer Esse vor sich hin und erinnert an eine Kochstelle, es duftet nach Geräuchertem. Zeit, Platz zu nehmen.

Innovativ und traditionell zugleich zu sein, dabei seine baskische Perspektive aufzuzeigen, ist Atxa‘s selbstgestellte Herausforderung. Er fördert den Erhalt alter Rassen, beispielsweise einer lokalen Schweinegattung, um Lukainka, eine köstliche, baskische Variante der spanischen Chorizo auf der Speisekarte halten zu können, Atxa gräbt uralte Aromen seiner Heimat aus, um sie zeitgemäß darzubieten. Und dafür ist ihm jedes Mittel Recht! Auch der Einsatz hochmoderner Technik. So setzt der Baske Ultraschall

Geräte ein, um die auch anderswo verwendete Niedriggarmethode zu verfeinern. Ach was: Zu revolutionieren! Die nun zu Recht gestellte Frage, was er da ganz genau macht, lässt sich nicht befriedigend beantworten, jedenfalls verwendet er diese Maschinen „um beispielsweise das Meer-Aroma aus einer Auster (!) herauszuholen“ (Atxa). Und was das bedeutet, hat man im Restaurant vor sich stehen – auch wenn man nicht weiß, wie genau es da hin gekommen ist.

48 ↑Eneko Atxa ↑ Das Azurmendi ➝ Kleines Kunstwerk: Getrüffeltes Ei

Azurmendi Der Gourmettempel liegt nach etwa zehn Minuten Fahrt von der Stadtmitte Bilbaos an einen bewaldeten Hügel gelehnt. Große Glasflächen zu allen Seiten des Hauses, lassen nach vorne den Blick auf eine herb-schöne Landschaft fallen. Auf der anderen steht man in einem eingeglasten Park. Und weil dem so ist, beginnt der Abend auch nicht am Tisch, sondern genau hier, im „Garten“ mit einem Picknick. Der Bastkorb beinhaltet allerlei leckere Kleinigkeiten aromatisierte Erdnüsse:, hausgemachter Käse mit Basilikumblüten aus dem eigenen Garten, dazu wird lokaler Cava gereicht. Die Aromen sind

Alle Bilder©Azurmendi

Das getrüffelte Ei von hauseigenen Hühnern eröffnet den Reigen, wobei die Pilzaromem nicht aussen aufliegen, sondern in den Dotter selbst injiziert

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Ochsenschwanzravioli, „Bloody Mar“mit Seeigelpaste und leicht gewürzten Blumen. Als die Foie-gras auf den Tisch kommt, wird jedem vor Augen geführt, wie Frische auf Drei-Sterne-Niveau zu verstehen ist. Denn das Feuerholz aus der Küche brannte nur, um dieser Pastete ihren Aschemantel umzulegen... Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden ein wenig Spannung, muss bleiben. Es empfiehlt sich, die Weinbegleitung mit zu bestellen, einige der Rebensäfte werden tatsächlich selbst hergestellt.. Die Weinpreise halten sich, für ein Haus dieser Güte, auffallend im Rahmen. Das Personal ist höflich, kompetent, schnell und aufmerksam. Aber das darf man

wurden. Konzentrierter Geschmack auf kleinem Raum. Gekapselt in minimale Aromaträger. Unbeschreiblich. Wenn man denn unbedingt etwas kritisieren wollte, könnte man anführen, dass wer nicht ständig in diesen kulinarischen Sphären schwebt, Gefahr läuft, in dieser geschmacklichen Dichte ver49 ↑ Foie-gras unter Asche©Azurmendi

auf diesem Niveau auch erwarten.Eine Menge erwarten darf man auch von der neuen Karte, an der Eneko Atxa gerade arbeiten soll. Dann wird auch dieser Beitrag Geschichte – Asche – sein.

Infobox Restaurant Azurmendi Txorierri corridor, exit 25 Bilbao, Spanien Tel: +34 944 558 866 [email protected] www.azurmendi.biz Menüpreise derzeit zwischen 130160,- €. Reservierung ist erforderlich.

loren zu gehen. Das einzige Risiko, das man bei einem Menü im Azurmendi eingeht, ist an dieser Intensität zu scheitern. Schnell folgt Gang auf Gang, es bleibt kaum Zeit, das Erlebte zu verarbeiten. Ausgewogenheit, Garstufen und Texturen der Gerichte sind allesamt perfekt. Intensivste Aromen: Variationen vom Spanferkel©Judith Hoppe

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50 V.o.l. im Uhrzeigersinn: Kartoffel mit Trüffel, Bloody Mar, Ochsenschwanzravioli, Petits Fours, Tintenfisch ©Judith Hoppe

Sommer 2014 | Für Leib + Seele: Azurmendi

Flora & Fauna Text & Bild : Christoph Hoppe Die Raue Hortensie (Hydrangea aspera) Dieses Bild entstand in Kyūshū, der südwestlichen Insel Japans. Eine Pflanze mit zwei Blüten? Gibt es tatsächlich. Bei den Hortensien handelt es sich um Halbsträucher, Sträucher oder kleine Bäume. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Hortensienarten erstreckt sich über die gemäßigten Regionen Süd- und Ostasiens, sowie Nord- und Südamerika. Und sie hat tatsächlich zwei Blüten. Die Blütendolden bestehen meist aus unscheinbaren kleinen fruchtbaren Blüten im Zentrum und unfruchtbaren Scheinblüten mit großen, farbigen oder weißen Kelchblättern, die am Rand des Blütenstandes stehen. Diese dienen nur dazu, Insekten anzulocken. Kamera: Olympus OM D5 Objektiv: M.Zuiko Digital 75 mm f/1.8 Verschlusszeit: 1/500 Blende: 7,1

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Flora & Fauna: Hortensie

Nachhaltiges Reisen: Radurlaub in Brandenburg

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Fahrradfahrer rasten auf einem Feld © TMB-Fotoarchiv/Blacky Schwarz

Sommer 2014 | Nachhaltiges Reisen: Radurlaub in Brandenburg

Ist gesund, macht Spaß und schont die Urlaubskasse: Radurlaub im eigenen Land Text: Katja Kuremba Wer hätte das gedacht? Für einen Urlaub unter Aspekten der Nachhaltigkeit muss man das eigene Land nicht verlassen! Radfahren ist gesund, umweltfreundlich und soll angeblich auch noch Spaß machen. Entschleunigen, mit jedem Tritt in die Pedale würde man dem Alltag entfliehen, frische Luft atmen und aktiv sein – das sind die Vokabeln, die Fans der Drahtesel anführen, wenn es darum geht, Radmuffel für diese Urlaubsform zu begeistern, die dazu noch die Haushaltskasse schont – vorausgesetzt, man übertreibt es nicht bei der Wahl der Unterkünfte entlang der Wegstrecke. Doch wie findet man als RadtourenNeuling das passende Urlaubsgebiet? Hier helfen Fachverbände sowie Tourismusämter weiter. In Brandenburg kann man sich zum Beispiel hervorragend emissionsfrei mit dem Drahtesel von A nach B bewegen: Durch kein anderes Bundesland verlaufen mehr vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) zertifizierte Radfernwege. In Brandenburg muss man sich seine Radtouren dankenswerter Weise nicht selbst ausdenken. 25 Rundkurse sind fertig ausgearbeitet, dokumentiert und

folgen zum Teil bestimmten Themen wie zum Beispiel Touren für Genießer oder für die Familie. Wobei man über das vorhandene Radwegenetz geführt wird und Start- beziehungsweise Zielpunkt so gewählt sind, dass immer eine Anbindung zum Nahverkehr oder Parkmöglichkeiten vorhanden sind.

Doch was hat es wohl mit dem Gurkenradweg im Spreewald auf sich? Werden hier womöglich nichts ahnende Radfahrer vom Sattel gezerrt und als unfreiwillige Erntehelfer eingesetzt? Nicht ganz, aber nah dran! Die Tour führt durch den Spreewald nach Cottbus und ins Peitzer Land,

vorbei an traditionellen Gurken- und Gemüsefeldern. Hinzu kommt, dass der Spreewald eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft ist, die als Biosphärenreservat geschützt ist. Die in Mitteleuropa einmalige Landschaft mit ihrem 1.575 Kilometer langen Netz von natürlichen und künstlichen Wasserläufen der Spree, den typischen Feuchtwiesen, kleinen Äckern und naturnahen Niederungswäldern gilt es, zu bewah-

Um eine deliziöse Spezialität der Niederlausitz geht es beim 28 Kilometer langen Ausflug ab Großräschen zu den „Plinsdörfern in der Ca© TMB-Fotoarchiv/ TV Spreewald e.V. lauer Schweiz“. Der Weg führt nicht nur an Zeugnissen des Buchweizenanbaus vorbei, sondern auch an drei Restaurants und Cafés, die Plinsen – das sind runde, beidseitig gebacken Eierkuchen – im Angebot haben. Die ideale Sommertour bietet sich vor allem für Familien an. Unter dem schönen Titel „Pack die Badehose ein“ startet sie in Königs-Wusterhausen, zehn klare Seen mit Badestellen oder Strandbädern sind das Ziel.

53 Frische Gurken | Radler auf dem Gurkenradweg, Spreewald

©TMB-Fotoarchiv/Hahn Sommer 2014 | Nachhaltiges Reisen: Radurlaub in Brandenburg

©FVV Uckermark e.V./Suckow ©TMB-Fotoarchiv/Schwarz 54 ↑↑ Eine Augenweide: Blühende Rapsfelder ↑ Entschleunigte Pause am Flussufer

ren. Geschichte wird in den Museen entlang der Route – zum Beispiel dem Gurkenmuseum in Lübbenau – lebendig. Ein Höhepunkt ist der Besuch einer Gurkeneinlegerei inklusive einer „Gurkenverkostung“. Das Logo der „Rad fahrenden Gurke“ auf den Hinweisschildern sorgt dafür, dass niemand vom rechten Gurkenweg abkommt. Der Gurkenradweg im Spreewald wurde 2013 vom ADFC zertifiziert. Nach jeder erfolgreichen Tagesetappe hat ein Radler genau zwei Bedürfnisse, die möglichst optimal erfüllt werden wollen : Eine heiße Dusche oder Badewanne und ein bequemes Bett. Doch auch ein paar praktische Fragen wollen geklärt werden: Wohin mit dem Rad nach der Ankunft? Wo kann nasse Kleidung trocknen? Und wer leistet Hilfe bei einer Panne? Vom ADFR zertifizierte „Bett+Bike“-Betriebe vom Sterne-Hotel bis zum Campingplatz sind auf diese Fragen vorbereitet. Und am Ende der Tour durch den Spreewald? Kann man den Urlaub herrlich entspannend in den Kurorten Bad Saarow, Buckow oder Bad Freienwalde ausklingen lassen und die Wellness und Gesundheitsangebote genießen. Ein Glanzpunkt für vom Muskelkater geplagte Radler sind die Saarow-Therme mit ihrem 34 Grad warmen Thermalwasser.

Infobox Mit seinem über 7 000 Kilometer umfassenden Streckennetz gehört das Land Brandenburg zu den beliebtesten Radregionen Deutschlands. Mit rund 60 Radfernwegen und regionalen Routen ist das Radwegenetz flächendeckend ausgebaut und bietet ideale Voraussetzungen für einen individuellen Radurlaub. Neun Radwege in Brandenburg hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) zertifiziert. Unterkunft Bett + Bike Mehr als 400 „Bett & Bike“-Unterkünfte machen die Brandenburger zu besonders radfahrerfreundlichen Gastgebern. www.bettundbike.de Weitere Infos & Links TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH Am Neuen Markt 1 14467 Potsdam Tel.: +49-331-2004747 [email protected] www.reiseland-brandenburg.de Tourenvorschläge und -planung www.radeln-in-brandenburg.de Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Tel.: +49-30-209 14 98-0 [email protected] www.adfc.de

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Impressum Redaktion Reise-Inspirationen Schmid-Wildy-Weg 46 81739 München [email protected] www.reise-inspirationen.de Herausgeber Tourism Unlimited e.P., Hoppe & Partner Journalisten, PR- und Marketingberater www.tourism-unlimited.com Registergericht: Amtsgericht München, PR 764 USt.-ID: DE259674638 inhaltlich Verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Christoph Hoppe (Anschrift wie vorstehend) Redaktion Chefredakteur: Christoph Hoppe (ch), Herbert Brenke (hb), Judith Hoppe (jb), Katja Kuremba (kk)

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