Reader „Unkonventionelle Gasförderung ... - Ver- und Entsorgung

31.10.2013 - http://www.gruene-boenen.de/wDeutsch/fracking/Erdgas_Geologischer_Dienst.pdf (02.09.2013). Recht ...... Die Grünen. Bündnis 90/ Die. Grünen. (AK2 der. Bundestagsfraktion) ..... Sachsen, Saarland schwer etwas zu finden.
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Reader „Unkonventionelle Gasförderung (Fracking)“

Stand: 31. Oktober 2013

Nachfragen bitte an: ver.di Bundesfachgruppe Wasserwirtschaft, [email protected], 030/6956 1753

Inhaltsverzeichnis: 0 1

2 3

4 5

Zum Reader ............................................................................................................................................................................................................... 4 Übersicht zum Thema Fracking ................................................................................................................................................................................ 6 1.1 So funktioniert Fracking ..................................................................................................................................................................................... 9 1.2 Schritte bei der Erdgasgewinnung .................................................................................................................................................................... 11 1.3 Potentielle Vorkommen unkonventionellen Erdgases in Deutschland ............................................................................................................ 13 1.4 Additive zur Verwendung in Frack-Fluiden .................................................................................................................................................... 15 1.5 Potentielle Wirkungspfade und Wirkungen von Fracking ............................................................................................................................... 17 1.6 Zur rechtlichen Situation in Deutschland ......................................................................................................................................................... 24 Studien und Gutachten ............................................................................................................................................................................................ 27 Positionen in der Diskussion um das Fracking ....................................................................................................................................................... 33 3.1 Verbände .......................................................................................................................................................................................................... 33 3.2 Nicht-Regierungsorganisationen und Initiativen.............................................................................................................................................. 45 3.3 Parteien ............................................................................................................................................................................................................. 49 3.4 Bundesländer .................................................................................................................................................................................................... 54 3.5 Gewerkschaften ................................................................................................................................................................................................ 59 3.6 Politik ............................................................................................................................................................................................................... 61 3.7 Studien und Gutachten ..................................................................................................................................................................................... 62 3.8 Unternehmen .................................................................................................................................................................................................... 64 3.9 EU-Länder ........................................................................................................................................................................................................ 68 Links........................................................................................................................................................................................................................ 69 Filme ....................................................................................................................................................................................................................... 71

2 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1 Der Frack-Vorgang ..................................................................................................................................................................................... 9 Abbildung 2 Schritte bei der Erdgasförderung .............................................................................................................................................................. 11 Abbildung 3 Bergrechtliche Schritte bei der Erdgasgewinnung ..................................................................................................................................... 12 Abbildung 4 Potentielle unkonventionelle Erdgas-Vorkommen in Deutschland .......................................................................................................... 13 Abbildung 5 Potentielle unkonventionelle Erdgas-Vorkommen in Deutschland (Karte) ............................................................................................. 14 Abbildung 6 Einsatzzwecke der in Frack-Fluiden eingesetzten Additive (nach UBA 2011, Tyndall Centre 2011) .................................................... 15 Abbildung 7 Lebenszyklusansatz des NRW Gutachtens für Wirkungsbetrachtung nach unterschiedlichen Phasen in der Erdgasgewinnung ............ 17 Abbildung 8 Potentielle Gesamtflächeninanspruchnahme bei der Förderung unkonventionellen Erdgases ................................................................. 18 Abbildung 9 Mögliche Auswirkungen durch den Flächenverbrauch ............................................................................................................................. 19 Abbildung 10 Nicht-stoffliche Wirkfaktoren .................................................................................................................................................................. 20 Abbildung 11 Potentielle stoffliche Wirkungen ............................................................................................................................................................. 21 Abbildung 12 Potentielle Wirkungspfade für stoffliche Wirkungen .............................................................................................................................. 22

3 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

0 Zum Reader Texte (Artikel, Studien, Stellungnahmen), auf die in diesem Reader

Gutachten“,

Bezug genommen wird, sind über die angefügten Links im Internet

Verordnungen“]. Die Unterordner enthalten ein buntes Sammelsurium

abgerufen worden (in Klammern dahinter findet sich das Datum des

in sehr unterschiedlichem Umfang an verschiedenen Texten,

letzten Zugriffs auf diese Links). Da Internetquellen auch „verfallen“,

Ausschnitten, Verfahren und Einblicken in lokale Aktivitäten.

sind

Fachbereich

Entsprechend der Kapitel „Übersicht“, „Studien und Gutachten“ und

Wasserwirtschaft bei Clivia Conrad elektronisch abgespeichert.

„Positionen“ gibt es jeweils einen Ordner, der die in diesem Reader

Zusätzlich zu den erwähnten Texten finden sich an dieser Stelle auch

erwähnten Dokumente enthält.

weitere Artikel (aus Online-Zeitschriften und wissenschaftlichen

In Kapitel 2 Studien und Gutachten werden relevante Studien und

Journalen), Gutachten und ähnliches, die eine erweiterte (z.B.

Gutachten genannt und teilweise mit Kommentaren zu lesenswerten

Schadensfälle in den USA in Online-Artikeln) oder vertiefte (z.B.

Abschnitten versehen. Im Kapitel 3.7 mit derselben Bezeichnung

Untersuchung zu Gas in der Trinkwasserversorgung in der Nähe von

werden die Positionen der Herausgeber dieser Studien und Gutachten

Bohrplätzen) Lektüre zum Thema zulassen oder das Thema Fracking

wiedergegeben, sofern sie sich über diese Dokumente positionieren.

nur am Rande behandeln [Ordner „Artikel und sonstiges“, Ordner

Dies erfolgt im selben Stil, wie die Positionen der anderen Akteure

„Wissenschaft“, Ordner „Exxon Mobil“, Ordner „Zweckverband

wiedergegeben werden.

Bodenseewasserversorgung“, Ordner „AöW“, „IG BCE“

und

Um die Positionen der verschiedenen Akteure etwas übersichtlicher

„ExxonMobil“]. Des Weiteren gibt es einen umfangreichen Ordner

zu gestalten, sind die Zeilen zu den Akteuren in den Ampelfarben

mit Materialien rund ums Fracking, welche die AöW gesammelt hat

gekennzeichnet. Grün steht für die Position pro Fracking ohne oder

[„Fracking-Matrial

„Bundestag

nur mit sehr geringen Einschränkungen. Gelb kennzeichnet die nicht

Bundesrat Parteien“, „EU“, „Forschung“, „Gesetzesverfahren“,

ablehnende Haltung gegenüber Fracking mit starken Einschränkungen

„International“, „Medien“, „Stellungnahmen Positionen“, „Studien

und starken rechtlichen Nachbesserungen. Rot steht für die Forderung

die

entsprechenden

der

Dokumente

AöW“:

auch

im

„Bundesländer“,

„Veranstaltungen“,

„Weitere

Gesetze

und

4 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

nach einem Fracking-Verbot. Die Übergänge zwischen den Positionen

denen die Forderungen nach rechtlichen Anpassungen nur sehr gering

sind allerdings fließend, so dass eine Zuordnung nicht immer

erscheinen. Es wurde versucht aus dem Text eine Grundtendenz

eindeutig ist. Schwierig zuzuordnen sind z.B. Positionen mit

herauszulesen und diese wiederzugeben. Die Farben dienen also nur

Forderung nach einem Fracking-Moratorium um Zeit zu haben

zur grundsätzlichen Orientierung.

rechtliche Nachbesserungen vorzunehmen und wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen oder Positionen bei denen ein Verbot

Das ver.di-Positionspapier zum Thema Fracking von Februar 2012 ist

favorisiert

unter folgendem Link zu finden:

wird,

aber

mindestens

im

rechtlichen

Rahmen

nachgebessert werden müsste. Oder pro-Fracking-Positionen, bei

https://ver-und-entsorgung.verdi.de/wasserwirtschaft/themen/fracking

5 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

1 Übersicht zum Thema Fracking Hintergrundpapier NABU http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/nabu_hintergrund_nicht-konventionelles_erdgas110225.pdf (15.09.2013) Positionspapier NABU http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/130122_nabu-position_fracking.pdf (02.09.2013) Ziele der Anti-Fracking Bewegung (Korbacher Resolution, kurze Positionssammlung Parteien und anderer Akteure mit Links)

DIHK Faktenpapier zu unkonventionellem Erdgas mit Schätzungen zu Vorkommen in verschiedenen Ländern (10 Seiten) http://www.dihk.de/themenfelder/innovation-und-umwelt/ihk-jahresthema-2012/faktenpapiere (16.09.2013)

Risiken Flyer der Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V. (Stand August 2013): 2seitig mit Übersicht der Fracking-Risiken http://www.kein-co2-endlager.de/downloads/FLYER_AUGUST_2013x.pdf (02.09.2013) Artikel zu Problemen durch Fracking in den USA „A Colossal Fracking Mess“ http://www.vanityfair.com/business/features/2010/06/fracking-in-pennsylvania-201006 (16.10.2013) Stand: 21.06.2010

Pro und Contra Anti-Fracking-Kampagne des Umweltinstitutes München e.V.: Gegenargumente zu „Fracking-Lügen“ http://www.umweltinstitut.org/fracking-luegen (19.09.2013) Tipp: kurz und knapp und sehr übersichtlich!

6 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Pro-Fracking Webseite mit stark gegen Filme wie Gasland und andere „Desinformationen streuende Fracking-Gegner und Politiker“ wetternde Autoren (mit Links, die bestimmte Argumente widerlegen sollen): Istvan Alder beschreibt sich als unabhängiger Blogger (er taucht in allen möglichen Diskussionen zum Thema Fracking unter Online-Artikeln und ähnlichem auf). http://erdoelerdgasdeutschland.wordpress.com/2013/05/ (19.09.2013)

Technologie Dokumentation Fachgespräch „Unkonventionelles Erdgas in NRW – Chance für die Energieversorgung oder Gefahr für die Umwelt?“ vom 10.12.2010: Technische Darstellung von ExxonMobil (Seite 21 – 25), Präsentation Werner Zittel von der Ludwig Bölkow Systemtechnik zu Chance oder Gefahr (Seite 26-66) Tipp: sehr anschaulich! http://wibke-brems.de/wp-content/uploads/2012/02/Doku.-Fachgespr%C3%A4ch-Erdgas-10-12-10.pdf (04.09.2013)

Fracking-Technik mit Bildern von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (pro Fracking; 2 Seiten) http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/CO2Speicherung/Downloads/Fracking.pdf?__blob=publicationFile&v=1 (02.09.2013) Präsentation „Geologische Aspekte bei der Erkundung unkonventioneller Erdgasvorkommen in NRW (Flözgas im Münsterland)“ Geologischer Dienst NRW (DR. Volker Wrede) 15.02.2011 http://www.gruene-boenen.de/wDeutsch/fracking/Erdgas_Geologischer_Dienst.pdf (02.09.2013)

Recht Artikel „Förderung von unkonventionellem Erdgas – Risiken und Chancen des Fracking“ von Frank-Rainer Töpfer und Giannina Kreutz, In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 63. Jg. (2013) Heft 7 (6 Seiten). Tipp: Recht umfassender Artikel mit Quellenverweisen. http://www.et-energie-online.de/Portals/0/PDF/zukunftsfragen_2013_07_toepfer.pdf (04.09.2013) 7 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Chronologische Entwicklung der Änderungsvorhaben der Gesetze, die Fracking betreffen (Stand 02.07.2013), Foliensatz des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung (BWV; 13 Folien)): http://www.dvgw-bw.de/fileadmin/landesgruppen/Baden-Wuerttemberg/Vortraege/8_Unkonventionelle_Gasgewinnung_Meggeneder.pdf (04.09.2013) Zusammenfassung der Vorträge des „14. Aachener Altlasten- und Bergschadenkundlichen Kolloquiums am 3. Juli 2012 in Aachen Unkonventionelle Gasgewinnung in NRW“ http://www.gdmb.de/WoMin/h2012_4.pdf (25.09.2013) (pdf im Ordner der AöW-Materialien/ Veranstaltungen)

(Foliensatz zum Rechtlichen Rahmen von Fracking von der Bezirksregierung Arnsberg (10 Folien, Stand 15.03.2011): http://www.grueneboenen.de/wDeutsch/fracking/Erkundigungen.pdf (02.09.2013))

EU Blick auf Europa: „Presentation on the results oft he public consultation ‚Unvonventional fossil fuels (e.g. shale gas) in Europe„“: Teilnehmer Unternehmen, Akademische Einrichtungen, Umwelt und soziale NGOs, Industrie- und Handelsverbände, Zwischenstaatliche Organisationen, Nationale Behörden, Regionale und Lokale Behörden und andere; Positionen nach Ländern und nach Institutionen; nach Sektor und Größe bei Industrie- und Handelsverbänden/ Unternehmen http://ec.europa.eu/environment/integration/energy/pdf/Presentation_07062013.pdf (02.09.2013) Stand: 07.06.2013

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1.1 So funktioniert Fracking

Abbildung 1 Der Frack-Vorgang [http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article114343960/Fracking-kann-Seen-und-Fluesse-stark-belasten.html (04.09.3013)]

9 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Unkonventionelle Lagerstätten für Erdgas: Kohleflöze, Schiefergesteine, Schiefertone, Sandstein- oder Kalksteinformationen und Aquifere [KOWA SH, Mai 2013]

„Was ist Fracking? Fracking ist eine Methode, um Gas aus unkonventionellen Lagerstätten zu fördern. Dazu muss das Gestein, in dem das Erdgas gebunden ist, aufgebrochen (engl. fracturing bzw. frac(c)ing) oder stimuliert werden, damit es entweichen und durch das Bohrloch an die Oberfläche strömen kann. Dazu wird gutes Trinkwasser mit hochtoxischen, teilweise genverändernden Stoffen versetzt und unter Hochdruck in den Boden gepresst. Ein Teil dieser Gifte verbleibt dabei im Boden. Der andere Teil wird zurückgepumpt und es werden gleichzeitig Stoffe, die im Erdreich sind, mit hochgeholt. Dazu zählen Schwermetalle, radioaktive Substanzen, Benzol (hochkrebserregend) oder auch Salze, die um etliches salziger sind als Meerwasser. Dieses unbrauchbare und giftige Wasser wird in den Boden verklappt und entsorgt.

Wo soll gefrackt werden? Genehmigte Aufsuchungsgebiete Nordrhein-Westfalen Nord u. a.: Bönen, Bergkamen, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen, Lünen, Schwerte, Selm, Unna, Werne” http://bib-boenen-kamen.de/cms/front_content.php?idcat=2&lang=1 (02.09.2013) Aus dem Positionspapier der IG BCE „In Deutschland wurde dieses Verfahren erstmals 1961 angewandt. Mittlerweile wurden hierzulande rund 300 Fracking-Maßnahmen durchgeführt. Umweltbeeinträchtigungen, wie z. B. Grundwasserverunreinigung, sind bislang nicht bekannt.“ http://www.igbce.de/download/10512-35928/3/igbce-aktuell-05-2013-pdf.pdf (04.09.2013) 10 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

1.2 Schritte bei der Erdgasgewinnung

Abbildung 2 Schritte bei der Erdgasförderung [aus: VSEW http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/umdrucke/1400/umdruck-18-1490.pdf (02.09.2013) (Original Stellungnahme des SRU)] 11 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Abbildung 3 Bergrechtliche Schritte bei der Erdgasgewinnung [NRW Gutachten, 2012 Kurzfassung]

12 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

1.3 Potentielle Vorkommen unkonventionellen Erdgases in Deutschland

Abbildung 4 Potentielle unkonventionelle Erdgas-Vorkommen in Deutschland [UBA, 2012 Kurzfassung]

13 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Abbildung 5 Potentielle unkonventionelle Erdgas-Vorkommen in Deutschland (Karte) [UBA, 2012 Kurzfassung]

14 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

1.4 Additive zur Verwendung in Frack-Fluiden

Abbildung 6 Einsatzzwecke der in Frack-Fluiden eingesetzten Additive (nach UBA 2011, Tyndall Centre 2011) [UBA, 2012 Kurzfassung]

15 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

„Die Einsatzmengen variierten erheblich in Abhängigkeit der

„Fracking ohne chemische Additive würde das mit diesen Stoffen

verwendeten Frack-Fluide und der Lagerstätteneigenschaften; pro

verbundene

Frack kamen zwischen < 100 m³ und über 4.000 m³ Frack-Fluide zum

Gefährdungspotenzial durch die Schaffung von Wegsamkeiten und

Einsatz. Bei neueren, seit dem Jahr 2000 eingesetzten Gel-Fluiden

Austragspfaden für Formationswässer sowie die Förderung des dann

wurden pro Frack im Durchschnitt ca. 100 t Stützmittel und ca. 7,3 t

ausschließlich aus Formationswässern bestehenden Flowback blieben

Additive (davon meist < 30 kg Biozidprodukte) eingesetzt.

davon unbeeinflusst. Die allein vom Formationswasser ausgehende

Insbesondere bei Multi-Frack-Stimulationen und/oder Einsatz von

Gefährdung entlang möglicher Wirkungspfade ist standortspezifisch

Slickwater-Fluiden

und

ergeben

sich

damit

teilweise

große

primär

Gefährdungspotenzial

von

dessen

chemischer

vermeiden.

Zusammensetzung

Das

und

Einsatzmengen: In der Bohrung Damme 3 wurden z.B. bei drei Fracks

Mineralisation abhängig. Somit ergibt sich eine Standortabhängigkeit,

rund 12.000 m³ Wasser, 588 t Stützmittel und 20 t Additive (davon

und es muss im Einzelfall das Formationswasser untersucht und

460 kg Biozide) verpresst.“

bewertet werden.“

„Der

Hinweis

auf

eine

mögliche

Verringerung

der

Gefährdungspotenziale der Frack-Fluide durch Verdünnung mit salinarem Grundwasser entlang von Fließpfaden im Untergrund ist aus unserer Sicht nicht zielführend, da das Formationswasser selbst erhebliche Gefährdungspotenziale aufweisen kann und damit eine Mischung mit diesen Wässern nicht notwendigerweise zu einer Verringerung der Gefährdungspotenziale der Frack-Fluide führen würde.“

[UBA, 2012 Kurzfassung]

1.5 Potentielle Wirkungspfade und Wirkungen von Fracking

Abbildung 7 Lebenszyklusansatz des NRW Gutachtens für Wirkungsbetrachtung nach unterschiedlichen Phasen in der Erdgasgewinnung [NRW Gutachten, 2012 Kurzfassung]

Abbildung 8 Potentielle Gesamtflächeninanspruchnahme bei der Förderung unkonventionellen Erdgases [NRW Gutachten, 2012 Kurzfassung]

„Unkonventionelle Erdgas-Lagerstätten können in Kohleflözgas-,

Insgesamt

Schiefer- und Tight Gas-Lagerstätten untergliedert werden. Tight Gas

Aufsuchungserlaubnisse erteilt [in NRW]. Dies entspricht rund 60 %

liegt im Hinblick auf die Permeabilität des Speichergesteins im

der Landesfläche von NRW. Für weitere rd. 150 km² wurden

Übergangsbereich zwischen konventionellen und unkonventionellen

Aufsuchungserlaubnisse

Vorkommen.

Kurzfassung]

wurden

bislang

für

beantragt.“

rund

[NRW

20.300

Gutachten,

km²

2012

18 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Abbildung 9 Mögliche Auswirkungen durch den Flächenverbrauch [NRW Gutachten, 2012 Kurzfassung]

19 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Abbildung 10 Nicht-stoffliche Wirkfaktoren [NRW Gutachten, 2012 Kurzfassung]

20 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Abbildung 11 Potentielle stoffliche Wirkungen [NRW Gutachten, 2012 Kurzfassung]

21 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Abbildung 12 Potentielle Wirkungspfade für stoffliche Wirkungen [NRW Gutachten, 2012 Kurzfassung]

22 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

„BürgerinformierenBürger Initiative in Bönen/ Kamen Kreis Unna Millionen Liter pro Frackvorgang gesundheitsgefährdendes sog. Frac-Fluid (Biozide, toxische + genverändernde Stoffe) entstehen und stehen als Trinkwasser nicht mehr zur Verfügung Flowbacks (Lagerstättenwasser) mit Radioaktivität, Methan, Salzen belastet werden produziert Grund- und Trinkwasser drohen durch aufsteigen aus dem Untergrund vergiftet zu werden (Wasserversorger und Kläranlagen schlagen Alarm) Giftstoffe werden Tonnenweise in den Erdboden gepresst, die vorher im Gestein fest gebunden waren Hoher Wasserverbrauch senkt den Grundwasserspiegel und vermindert somit die Bodenqualität Hoher Flächenverbrauch durch Fracking 1 Feld = 20 – 40 fußballgroße Bohrlöcher Abstand von 2 - 4 km bis zu 200 m an die Bebauung heran Methan als Nebenprodukt gelangt in die Atmosphäre (Methan ist 100x gefährlicher für die Atmosphäre als CO²) hohe Lärmbelästigung und Luftemission durch LKW-Transporte bei Aufbau der Bohrtürme, riesiger Wassermengen, gefördertes Erdgas Auslösung von Erdbeben durch künstlich ausgelöste Explosionen Das ehemaligen Kohleförderland NRW ist durch die unterirdischen Stollen besonders gefährdet Gesundheitsbedrohung durch hochkrebserregende, nervenzerstörende, hormonverändernde Stoffe (teil höchste Gefahrenstoffklasse 3)“ http://bib-boenen-kamen.de/cms/front_content.php?idcat=97&lang=1 (02.09.2013) Verweis zur Klimabilanz aus Positionspapier der Linken „Die Förderung von unkonventionellem Erdgas ist mit einem hohen technischen und energetischen Aufwand und mit großen Umweltbelastungen verbunden. Die Klimabilanz von unkonventionellem Erdgas ist daher nachweislich negativ (vgl. Tyndall Centre for Climate Change Research 2010, Howarth et al 2011).“ http://www.linksfraktion.de/positionspapiere/keine-erdgasfoerderung-kosten-trinkwassers-fracking-verbieten/ (02.09.2013) 23 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

1.6 Zur rechtlichen Situation in Deutschland Aus dem Positionspapier der Grünen in NRW „Initiativen der Bundesregierung Auf Bundesebene haben nun Minister Rösler und Altmaier zwei Vorschläge in Bezug auf die Aufsuchung und Gewinnung von unkonventionellem Erdgas vorgelegt. Der Vorschlag zur Einführung einer obligatorischen Umweltverträglichkeitsprüfung für die Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl und Erdgas entspricht in weiten Teilen der Bundesratsinitiative von NRW aus dem Jahr 2011, die inzwischen durch den Bundesrat beschlossen wurde. Es ist daher zu begrüßen, dass auch die Bundesregierung hier endlich handelt. Unterschiede sind jedoch beim Umgang von konventionellen Bohrungen und Tiefenbohrungen zur Gewinnung von Erdwärme zu finden. Hier sollte nachgearbeitet werden. Hinzu kommt jedoch der Vorschlag, dass Wasserhaushaltsgesetz dahingehend zu ändern, dass Frackmaßnahmen nun in allen Wasserschutzgebieten ausgeschlossen werden. Bisher war nur der Ausschluss von Fracking in Wasserschutzgebieten der Klassen I und II nach einer Einzelfallbetrachtung möglich. Dieser auf den ersten Blick positiv erscheinende Vorschlag bedeutet aber im Umkehrschluss, dass außerhalb von Wasserschutzgebieten die Aufsuchung und Gewinnung von unkonventionellem Erdgas mit Fracking erlaubt ist. Solch ein Vorgehen, ohne vorher die Risiken des Einsatzes von Fracking mit giftigen Chemikalien abschätzen zu können, hat mit vorsorgeorientierter Politik nichts zu tun und baut auf die Hoffnung, dass schon nichts passieren wird. Anstatt, wie im Bundesratsbeschluss auf Initiative von NRW und Schleswig-Holstein beschlossen (Drs. 754/12), darauf einzugehen, dass „auf Grund der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage es nicht verantwortbar ist, zu diesem Zeitpunkt Vorhaben zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten mit dem Einsatz der Fracking-Technologie mit umwelttoxischen Chemikalien zu genehmigen“, eröffnet die Bundesregierung durch ihren Vorschlag die überwiegenden Gebiete der Bundesrepublik einer möglichen Aufsuchung und Gewinnung. Damit missachtet sie nicht nur den Bundesratsbeschluss, sondern auch die Tatsache, dass die Folgen dieser Technologie noch nicht abschätzbar sind. Dennoch wird versucht, auf Bundesebene abschließende Regelungen durchzusetzen, die es den Ländern erschweren - wenn nicht gar unmöglich machen würden - Genehmigungsstopps bis zum Vorliegen weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu erlassen. Solch ein Verhalten ist aus unserer Sicht nicht verantwortbar.“ 24 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

„Bundesratsinitiative Schleswig-Holstein Aktuell liegt dem Bundesrat zudem ein Gesetzentwurf der Landesregierung Schleswig-Holstein vor, die eine Änderung des Bundesberggesetzes vorsieht. Die eingebrachte Änderung würde Fracking mit wassergefährdenden, human- oder ökotoxischen Stoffen in ganz Deutschland verbieten, wenn sie in ihrer jetzigen Form angenommen werden würde. Die Initiative Schleswig-Holsteins greift somit einen Aspekt zur Änderung des Bergrechtes auf, den der Bundesrat bereits in dem von NRW und Schleswig-Holstein eingebrachten Entschließungsantrag beschlossen hat, jedoch von der Bundesregierung bisher nicht umgesetzt wurde.“ http://gruene-fraktion-nrw.de/fileadmin/user_upload/ltf/Publikationen/Positionspapiere/Positionspapier_Gru__ne_Fracking.pdf (02.09.2013) Aus einer Rede von Johanna Regina Voß (13.12.2012) „Stellen wir uns vor: Mit einem verbesserten Bergrecht und dem Einspruch einer mutigen unteren Wasserbehörde versagt ein Bergamt eine Förderungsgenehmigung. Dann wird der Gaskonzern damit vor Gericht gehen. Dort stehen sich dann ein Global Player und ein armes Bundesland gegenüber. Jeder kann sich vorstellen, was das heißt, wer da am längeren Hebel sitzt und meterdicke Gegengutachten zur Umweltverträglichkeit bezahlen und beschaffen kann. Das geht aus wie das Hornberger Schießen.“ „Was ist mit Bohrungen neben Wasserschutzgebieten, die horizontal in das Trinkwasserschutzgebiet hineingehen? Das ist bei Verden und im Wattenmeer bereits geschehen. Was ist mit Spätfolgen? Was ist mit einer Untersuchung der bisherigen Umwelt- und Gesundheitsschäden, verursacht durch die Öl- und Gasindustrie? Es gibt sie nicht, weil Quecksilbervergiftungen nicht erkannt werden und weil Quecksilbervergiftungen bei Mitarbeitern von Öl- und Gasfirmen nicht anerkannt werden. Nach den Wahlen werden CDU und FDP ein verlässlicher Wegbereiter der Öl- und Gasindustrie bleiben. Sagte ich „nach den Wahlen“? Nein, in Niedersachsen geht das schneller. Die Tinte unter dem Landtagsbeschluss war noch nicht trocken, da hat man sich schon wieder für Steuerbegünstigungen für die unkonventionellen Lagerstätten bis 2017 ausgesprochen. Die Erinnerung an das letzte Erdbeben, hervorgerufen durch

25 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Erdgasförderung, am 22. November 2011 bei Langwedel, war noch frisch, Bürgerinnen und Bürger protestierten vor der Staatskanzlei da machte Herr Bode diesen Vorschlag. So weit reicht das Umweltbewusstsein der Koalition.“ http://www.linksfraktion.de/reden/verbot-fracking-deutschland-2012-12-13/ (02.09.2013)

EU-Parlament 09.10.2013 „Das Europäische Parlament hat am heutigen Mittwoch vorgeschlagen, dass vor jedem Fracking-Projekt zwangsläufig eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt werden muss. Dies soll explizit in die neue Umweltverträglichkeitsprüfungs-Richtlinie aufgenommen werden. Die Europa-Abgeordneten schlagen zudem Maßnahmen vor, um Interessenskonflikte auszuschließen; die Öffentlichkeit soll umfassend informiert werden und über den Ablauf der Projekte auf den Laufenden gehalten werden.“ http://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/content/20131004IPR21541/html/Fracking-Umweltverträglichkeitsprüfung-vor-jedem-neuenProjekt (15.10.2013)

10.10.2013 „Die Forderung ist Bestandteil der Abstimmung über den Änderungsvorschlag der EU-Kommission für die Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten. Hierin war ursprünglich eine Anwendung auf alle FrackingProjekte nicht vorgesehen. Nach dem Vorschlag der EU-Kommission sollte es bei der bestehenden Regelung bleiben, wonach dies von der geförderten Gas-Menge abhängig ist. Dies aber hat in den Mitgliedstaaten zur Folge, dass entweder für die geplanten Frackingmaßnahmen die UVP-Richtlinie nicht relevant war oder eine Rechtsunsicherheit bei den Beteiligten bestand.“ http://www.aoew.de/pages/posts/europaeisches-parlament-fordert-verpflichtung-zur-umweltvertraeglichkeitspruefung-bei-fracking-64.php (15.10.2013) Siehe für umfassende Erläuterungen zur rechtlichen Situation Textempfehlungen am Beginn des Kapitels Übersicht 26 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

2 Studien und Gutachten „Fracking zur Schiefergasgewinnung. Ein Beitrag zur energie- und umweltpolitischen Bewertung.“ Stellungnahme des Sachverständigenrates für Umweltfragen. Mai 2013. http://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/04_Stellungnahmen/2012_2016/2013_05_AS_18_Fracking.pdf?__blob=publicationFile (16.10.2913) 58 Seiten -

besonders interessant Kapitel 3.2 Markt- und Preiseffekte der Schiefergasförderung, 3.3 Konsequenzen für die Energie- und Klimapolitik und 4.6 Handlungs- und Forschungsbedarf hinsichtlich der Umweltauswirkungen

-

viel Literatur/ viele Studien zu dem Thema verarbeitet, verglichen (lesenswert)

„Gutachten mit Risikostudie zur Exploration und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten in Nordrhein-Westfalen (NRW) und deren Auswirkungen auf den Naturhaushalt insbesondere die öffentliche Trinkwasserversorgung“. Gutachten in Auftrag gegeben durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. September 2012. http://www.umwelt.nrw.de/umwelt/pdf/gutachten_fracking_nrw_2012.pdf (30.10.2013; Kurzfassung) http://www.umwelt.nrw.de/umwelt/wasser/trinkwasser/erdgas_fracking/index.php (30.10.2012; Langfassung in 4 Teilen) -

zu jedem Kapitel ein Zwischenfazit (gut für einen schnellen Überblick)

-

„Wir empfehlen, der Erkundung und Gewinnung unkonventioneller Erdgas-Lagerstätten mit Fracking in NRW solange nicht zuzustimmen, bis bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.“

-

74 Seiten (Kurzfassung)

„Umweltauswirkungen von Fracking bei der Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten – Risikobewertung, Handlungsempfehlungen und Evaluierung bestehender rechtlicher Regelungen und Verwaltungsstrukturen.“ Umweltbundesamt. August 2012. 27 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

http://www.bmu.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/gutachten_fracking_2012.pdf Langfassung (02.09.2013) 443 Seiten http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/umweltauswirkungen-von-fracking-bei-aufsuchung Kurzfassung (09.10.2013) 42 Seiten Am 03.12.2012 gab es in Berlin eine Internationale Tagung zu Umweltauswirkungen von Fracking. Außer dem Link zum Programm der Tagung ist die Seite mit den Links zu den einzelnen Beiträgen nicht mehr auffindbar (Stand 29.10.2013). Die Beiträge der Referenten wurden aber am 02.09.2013 runtergeladen und sind bei den übrigen Materialien im Ordner „UBA“ hinterlegt. http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/pdfs/programm_fracking_121203.pdf (29.10.2013) „Kiel Policy Brief. Fracking, globale Energiemärkte und die zukünftige Klimapolitik.“ Institut für Weltwirtschaft Kiel. August 2013. http://www.ifw-kiel.de/wirtschaftspolitik/politikberatung/kiel-policy-brief/KPB_64.pdf (23.10.2013) 17 Seiten -

mit Vergleichen zu erneuerbaren Energien (z.B. Energieausbeute bezogen auf den Flächenverbrauch) und Kohle

Kurzstudie „Unkonventionelles Erdgas“. Dr. Werner Zittel (Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH) für ASPO Deutschland und die Energy Watch Group). 18.05.2010. 33 Seiten http://www.energywatchgroup.org/fileadmin/global/pdf/2010-05-18_ASPO_Kurzstudie_Unkonv_Erdgas.pdf (23.10.2013) -

Zusammenhänge zwischen vermuteten Gasmengen im Gestein, technisch förderbaren Mengen und ökonomisch förderbaren Mengen an Beispielen

„Shale gas: an updated assessment of environmental and climate change impacts“. Tyndall Centre for Climate Change Research, University of Manchester. November 2011. http://www.tyndall.ac.uk/sites/default/files/coop_shale_gas_report_update_v3.10.pdf (23.10.2013) http://www.tyndall.ac.uk/sites/default/files/broderick_et_al_2011_shale_gas_update_exec_summary.pdf (23.10.2013) (http://www.tyndall.ac.uk/communication/news-archive/2011/shale-gas-expansion-would-jeopardise-climate-commitments) 28 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

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viel zitierte Studie in Bezug auf Treibhausgasemissionen durch die Förderung unkonventionellen Erdgases

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133 Seiten (Zusammenfassung 4 Seiten)

„Gutachten zur Abwasserentsorgung und Stoffstrombilanz. Stand der Technik und fortschrittliche Ansätze in der Entsorgung des Flowback“. Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfall (ISAH) der Leibnitz Universität Hannover (im Rahmen des Informations- und Dialogprozesses von ExxonMobil). Mai 2012. 91 Seiten http://dialog-erdgasundfrac.de/sites/dialogerdgasundfrac.de/files/Gutachten%20zur%20Abwasserentsorgung%20und%20Stoffstrombilanz%20ISAH%20Mai%202012.pdf (23.10.2013) -

Verpressung des Flowback ist nicht die einzige Möglichkeit, aber es gibt keinen Stand der Technik für andere Entsorgungsmöglichkeiten (abhängig vom Salzgehalt)

Pro Fracking „Abschätzung des Erdgaspotentials aus dichten Tongesteinen (Schiefergas) in Deutschland“. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Geozentrum Hannover. Mai 2012. 57 Seiten http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Downloads/BGR_Schiefergaspotenzial_in_Deutschland_2012.pdf;jsessionid=5B923ACAC42C5B97 9AE61E7C298EB68C.1_cid297?__blob=publicationFile&v=7 (28.10.2013) -

Schwerpunkt bei der Potentialabschätzung von Schiefergas, aber auch ein Kapitel zu Umweltaspekten der Schiefergas-Förderung

„Stellungnahme zum UBA-Gutachten“ der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover. Oktober 2012. http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Downloads/BGR-Stellungnahme-UBA2012.pdf?__blob=publicationFile&v=3 (25.10.2013) -

massive Kritik am UBA-Gutachten (Vorgehensweise und Inhalt)

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15 Seiten

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„Stellungnahme zu den geowissenschaftlichen Aussagen des UBA-Gutachtens, der Studie NRW und der Risikostudie des ExxonMobil InfoDialogprozesses zum Thema Fracking“ der Staatlichen Geologischen Dienste der Deutschen Bundesländer (SGD) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) (im Auftrag des Bund/Länder-Ausschusses Bodenforschung). März 2013. 22 Seiten http://www.infogeo.de/dokumente/download_pool/SN_SGD-Fracking-Studien_V5_0.pdf (25.10.2013) -

Kritik an geowissenschaftlich abgeleiteten Gefahren und Risiken und den damit ausgesprochenen Empfehlungen (seien nur eingeschränkt gerechtfertigt)

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die undifferenzierte Betrachtungsweise führe insgesamt zu einer generellen Überschätzung der Unsicherheiten in der geowissenschaftlich begründbaren Gefahren und Risiken

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zahlreiche der erhobenen Empfehlungen mit geowissenschaftlichem Bezug seien bereits gängige Praxis, der vermittelte erhebliche Handlungsund teils Forschungsbedarf sei deswegen zu relativieren

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belastbare Informationsgrundlagen können nur geschaffen werden, wenn hierfür zuvor Aufsuchungserlaubnisse und daraus resultierende standortbezogene Aufsuchungstätigkeiten (Seismik, Bohrungen, Fracking, etc.) ermöglicht werden (Vorbemerkungen)

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UBA-Gutachten: die geomechanischen Prozesse beim Frac-Vorgang würden insgesamt nicht korrekt dargestellt werden; wichtige geologische Informationen, die bei den Staatlichen Geologischen Diensten oder der BGR vorliegen, blieben unberücksichtigt

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NRW-Studie: Aussagen zwischen Lang- und Kurzfassung würden variieren (in Langfassung weniger dramatische Darstellung)

„Unkonventionelle Erdgasvorkommen in Nordrhein-Westfalen“. Geologischer Dienst NRW. Ohne Jahr. http://www.gd.nrw.de/zip/l_rcbm01.pdf (28.10.2013) 32 Seiten -

interessant zu lesen: Kapitel 9.2 Beeinflussung des Grundwassers durch Bohr- oder Frack-Flüssigkeit, 9.3 Beeinflussung des Grundwassers durch Methanaustritt, 10 Wie sind die Schadensfälle in den USA zu bewerten?

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„Erst wenn diese [offenen] Fragen im Rahmen eingehender Explorationsarbeiten geklärt sind, kann entschieden werden, ob eine unkonventionelle Erdgaslagerstätte in Nordrhein-Westfalen unter wirtschaftlichen, technischen und ökologischen Gesichtspunkten auch tatsächlich nutzbar ist.“

„Fracking“ Hamburgisches WeltWirtschafts Institut (HWWI) mit Berenberg (Privatbankiers seit 1590) in der Reihe „Strategie 2030“. Mai 2013. http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Publikationen/Partnerpublikationen/Berenberg/2013_07_10_HWWI_Berenberg_Strategie2030_Fracking.pdf (16.10.2013) 39 Seiten -

mit Teil zu Fracking als Investment-Thema

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sehr oberflächlich, keine richtige Studie

„Risikostudie Fracking. Übersichtsfassung der Studie ‚Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie für die Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Quellen„“. Neutraler Expertenkreis im Rahmen des Informations- und Dialogprozesses von ExxonMobil: Christoph Ewen, Dietrich Borchardt, Sandra Richter, Ruth Hammerbacher. April 2012. 75 Seiten http://dialog-erdgasundfrac.de/risikostudie-fracking (29.10.2013; ebenso eine englische Fassung und Kontakt für eine Druckfassung) -

viele veranschaulichende Grafiken, recht übersichtlich (als Übersicht aber auch sehr kurz zu den einzelnen Punkten)

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„Der Expertenkreis sieht die Versenkung als vertretbare Technik an, sofern ein Gesamtkonzept für den Umgang mit Abwasser vorgelegt wird.“

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„Trinkwasser- und Gewässerschutz gehen vor Energiegewinnung. Um dies sicherzustellen, schließt er die Anwendung der FrackingTechnologie sowie die Versenkung von Abwasser an bestimmten Standorten oder in Gebieten mit folgenden Eigenschaften aus: > tektonisch kritisch gespannte Störungen im Untergrund oder tektonisch starke Zerrüttungen; > gleichzeitiges Auftreten von artesisch gespanntem Tiefenwasser und durchgängigen Transportwegen (durchgängige und durchlässige Störungen oder menschlich erheblich beeinflusste Hydrogeologie z. B. aufgrund des Kohlebergbaus); > Trinkwasserschutzgebiete (Zonen I und II) und Heilquellenschutzgebiete.“

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vorerst sollten nur Lagerstätten erkundet und Demonstrationsvorhaben durchgeführt werden (mit weitreichenden Sicherheitsvorkehrungen und erweitertem Untersuchungsrahmen

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Übersicht der in dem Informations- und Dialogprozess insgesamt durchgeführten Studien und beteiligten Wissenschaftler ab Seite 72

Links zu den Einzelgutachten: http://dialog-erdgasundfrac.de/gutachten (29.10.2013) Bericht zur Statuskonferenz des Dialogprozesses vom 06.11.2012 mit Präsentationen und Postern: http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/dialog/info_dialog_fracking_status.html (29.10.2013) Informations- und Dialogprozess zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie (Zusammenfassung der Gutachten des Neutralen Expertenkreises von ExxonMobil) 6 Seiten http://cms.springerprofessional.de/journals/JOU=35152/VOL=2012.14/ISU=6/ART=187/BodyRef/PDF/35152_2012_Article_187.pdf (21.10.2013) „Rechtliche Rahmenbedingungen der unkonventionellen Erdgasförderung mittels Fracking“ des Competence Centre for Climate Change Mitigation and Adaptation der Universität Kassel (im Rahmen des Informations- und Dialogprozesses von ExxonMobil). 2012. http://www.uni-kassel.de/upress/online/frei/978-3-86219-350-9.volltext.frei.pdf (23.10.2013) 204 Seiten -

mit einem Abschnitt zu rechtspolitischen Vorschlägen einzelner Bundestagsfraktionen

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3 Positionen in der Diskussion um das Fracking 3.1 Verbände Organisation Arbeitsgemeinschaft der umweltbeauftragten der Gliedkirchen der evangelischen Kirche in Deutschland

Positionen - gravierende Wissenslücken zu den Auswirkungen des Fracking AGU - Trinkwasserschutz allein durch Fracking-Verbot in Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebieten nicht gewährleistet - Prognosen in den USA hatten das tatsächlich förderbare Gasvolumen weit überschätzt - christliche Ethik: Verzicht auf Techniken, deren Folgen unabsehbar sind und deren Anwendung zu unüberschaubaren und irreversiblen Folgeschäden führen können - bundesweites Moratorium und Nutzung der Zeit um Wissenslücken durch Forschungsarbeiten zu schließen - bei Nachweis der Ungefährlichkeit und wenn nach erfolgreicher Energiewende immer noch Bedarf der Erschließung besteht, dann könnte über Zulassung erneut nachgedacht werden (Frankreichs Position folgen) http://www.kircheundgesellschaft.de/fileadmin/Dateien/Fachbereich_III/Dokumente/Stellungnahme_Fracking_AGU_20130305.pdf (02.09.2013) Stand: 05.03.2013 Weitere kirchliche Positionen (einzelne Synoden etc.): http://www.ekd.de/agu/download/Kirchliche_Stellungnahmen_gegen_Fracking_Stand_03-2013.pdf (14.09.2013) - Verbot für Wasserschutzgebiete, andere (Vorrang)Gebiete der Trinkwassergewinnung und Einzugsgebiete von Flüssen und Seen der Trinkwassergewinnung - Sicherheitsabstand und auch nicht unter den genannten Gebieten (waagerechte Bohrungen) - Deklaration als Gewässernutzung nach WHG - Möglichkeit zur Widerrufung von Zulassungen für Schutzgebiete - völlige Transparenz und Beteiligung - Verbot unterirdischer Lagerung der Frack-Flüssigkeit in Verbotsgebieten - Transparenz bei verwendeten Chemikalien - umweltgerechte Entsorgungsregelungen für Flowback http://www.aoew.de/media/publikatioonen/pdf/Foerderung_von_unkonventionellen_Erdgasvorkommen_FINAL.pdf (05.09.2013) Stand: 02.10.2012, April 2013 AöW

Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft

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Bundesverband - Fracking-Verbot (Ausbau von Speichertechniken für erneuerbare Energien verstärken bbu Bürgerinitiativen - Gefährdung des Trinkwassers durch unkontrollierte Rissbildung in Folge des Frackings Umweltschutz e.V. - Entsorgung des Flow-Back ungeklärt, Verpressung in Untergrund ebenfalls gefährlich (Oliver Kalusch, - das mit Fracking förderbare Gas reiche nur für 13 Jahre, Grundwasser muss dauerhaft intakt bleiben Mitglied des geschäftsführenden - Appell zum 1.Mai 2013 an DGB und Einzelgewerkschaften mit Umweltbewegung gegen Fracking zu Vorstands, in kämpfen Pressemitteilung) - Kritik an Handeln der IG BCE für Fracking http://www.inofra.de/pmbbu7.13.pdf (04.09.2013) Stand: 31.07.2013 Appell: http://standpunkte.blogsport.de/2013/04/30/bbu-appelliert-zum-1-mai-an-gewerkschaften-gemeinsam-mit-der-umweltbewegung-gegenfracking-kaempfen/ (04.09.2013)

BDEW

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

- Kein Fracking in Wasserschutzgebieten - generelle UVP-Pflicht - Sicherheit der Ressource Trinkwasser - Erdgas für Energiewende und Klimaschutzziele - Förderung aus unkonventionellen Lagerstätten muss möglich sein, sofern Umwelt- und Sicherheitsfragen dem nicht entgegen stehen - Bewertung je nach Untergrund und wasserwirtschaftlicher Bedeutung - Aufstellung von klaren Regelungen für die derzeit stattfindenden Explorationsbohrungen - Differenzierung nach Förderung mit oder ohne Fracking aus unkonventionellen Lagerstätten - Anforderungen an Schutz bei Exploration/ Gewinnung je nach Klasse des Wasserschutzgebietes (Zone I und II oder III) - in und unter Zone I, II ausgewiesener Wasserschutzgebiete: grundsätzliches Verbot von Explorationsbohrungen (Änderung des Bergrechts) - in und unter Zone III: Verbot von Bohrungen mit Fracking; ohne Fracking nur im Einvernehmen mit den zuständigen Wasserbehörden unter Einbeziehung der Wasserversorgungsunternehmen - Änderung/ Ergänzung UVP-V Bergbau - grundsätzliches Fracking-Verbot in Kohlebergbaugebieten (besondere Gefährdung): Grubenanlagen des Steinkohlebergbaus - sonstige Gebiete bei Einsatz von Fracking Bergamt im Einvernehmen mit den Wasserbehörden und betroffenen Wasserversorgungsunternehmen und Vorprüfung UVP 34

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https://www.bdew.de/internet.nsf/id/70296CC8FC428BEAC1257A0D003244A9/$file/BDEW%20Positionspapier%20zu%20Gas%20aus%20unko nventionellen%20Lagerst%C3%A4tten.pdf (02.09.2013) Stand: 18.11.2011

BDI

Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

- Sachliche Diskussion über Chancen/ Herausforderungen - Technologiestandort stärken - Umweltschutz gewährleisten - 14 % Gasverbrauch durch heimische Förderung - nach BGR Schiefergaspotential 1,3 Billionen m³(=13 Jahre gesamtverbrauch Deutschland) - Kompetenzionitiative Energie des BDI (Energiekostenunterscheide USA-BRD zunehmend) - gleichberechtigte Aspekte Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit - Anwendung des Fracking-Verfahrens in Deutschland seit 1960er Jahren: Know-How vorhanden - geologische Gegebenheiten USA-BRD nicht vergleichbar: Schiefergasformationen in Niedersachsen liegen wesentlich tiefer - BRD hat vorbildliche Rechtsgrundlage für Umweltschutz - chemische Zusätze im Frac-Fluid so gering, dass die Flüssigkeit als Ganzes weder giftig, noch umweltgefährlich sei und nach Chemikalienrecht nicht kennzeichnungspflichtig ist - Einhaltung Schutzziele der Wasserschutzgebiete - technische Risiken sind beherrschbar - Technologiestandort Deutschland (Export: industrielle Lösungskompetenz „Made in Germany“, Heimatmarkt notwendig) - Forschung und Entwicklung sollten intensiviert werden - Politik soll Formulierung und Anwendung möglicher „best-practice“-Verfahren unterstützen http://www.bdi.eu/download_content/EnergieUndRohstoffe/BDI_Position_Schiefergas_Finales_Dokument_110313(1).pdf (02.09.2013) Stand: 11.03.2013

DBV

Deutscher Bauernverband (Präsidium)

- Ablehnung von Fracking - Gefährdung der nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion - bisher bekannt gewordene noch toxische Chemikalienmengen im Flowback liegen deutlich über Grenzwerten - Beeinträchtigung der abdichtenden Funktion der Gesteinsschichten zu Grundwasserleitern durch hohe Anzahl der Bohrungen - unkontrollierte Verlagerung von giftigen Stoffen (deswegen werden auch Tiefenbohrungen zur 35

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Feldberegnung oft nicht genehmigt) - unklare Reaktionen zwischen Chemikalien und diesen mit Stoffen im Erdreich - unklar ob Schadstofftransport an die Oberfläche, mit Wasser oder Methan - fehlen einer ausgereiften Technologie zur Trennung des Flowback-Wassers von den Chemikalien zur vollständigen Wiederaufbereitung - Verpressung des giftigen Flowbacks - sehr hoher Wasserverbrauch - fragwürdige Treibhausgasemissionsbilanz im Vergleich zu konventionellem Erdgas - hoher Flächenverbrauch auf Kosten landwirtschaftlicher Nutzfläche (Anlagen selbst und naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen) - potentielle seismologische Folgen wie bei Geothermie-Verfahren - Genehmigungsverfahren mit fehlender Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne Öffentlichkeitsbeteiligung - unzureichende Schadensersatzregelung (Beweislast noch beim Grundeigentümer) - Beweissicherung des Status Quo vor der Bohrung wäre erforderlich - ebenso ausreichender Versicherungsschutz der Betreiberunternehmen http://media.repro-mayr.de/58/542258.pdf (02.09.2013) Stand: 17.04.2012 http://www.bfl-online.de/nachrichten/1-aktuelles/1164-verband-deutscher-mineralbrunnen-fordert-schutz-vor-fracking (02.09.2013) Deutscher Industrieund Handelskammertag

- unkonventionelles Erdgas könnte zukünftig Beitrag leisten Gasversorgung zu sichern, hat aber keine Eile DIHK - Gasbedarf geht vermutlich wegen sinkendem Wärmeverbrauch zurück - Bezug von unkonventionellem Erdgas von Nachbarstaaten wie Polen möglich, bei starkem Anstieg dauerhaft günstige Gaspreise und kaum Preisrisiken - Erprobung der Technik und Erkundung der Lagerstätten, um sie nutzen zu können, wenn Bedarf aufkommt - keine verpflichtende UVP für Erkundungsbohrungen (wegen unnötig hoher wirtschaftlicher Risiken und Erschwerung des Ausbaus der der Geothermie) - für Erkundungsbohrungen lediglich UVP aufgrund einer standortbezogenen Einzelfallprüfung nach §3c Satz 2 UVPG bei besonderen Umständen wie geschützten Gebieten - nach Möglichkeit Vermeidung neuer Nutzungen, die mit alten in Konflikt stehen http://www.dihk.de/themenfelder/innovation-und-umwelt/ihk-jahresthema-2012/faktenpapiere (16.09.2013; Faktenpapier unkonventionelles Erdgas) Stand: 22.12.2011

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Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (Ansprechpartner Dr. Daniel Petry)

- angemessene Berücksichtigung der öffentlichen Trinkwasserversorgung in Genehmigungsverfahren ggf. DVGW Auflagen für Betreiber der Gasgewinnung - Schutz der Trinkwasserressourcen Vorrang vor der Förderung unkonventioneller Gaslagerstätten - grundsätzliches Fracking-Verbot in Einzugsgebieten von Wassergewinnungsanlagen - Gutachten UBA, MKULNV NRW, ExxonMobil - Wissenslücken mit allen verfügbaren Informationen schließen (umfassende hydrogeologische Analyse und Bewertung) - will Know-How einbringen, um z.B. gewässerverträgliche Frack-Fluide oder Monitoringsysteme zu entwickeln DVGW begrüßt im Gesetzesentwurf: - Ausschluss von Tiefenbohrungen in Wasserschutzgebieten - Möglichkeit der Becshränkung von Tiefenbohrungen auch außerhalb von Wasserschutzgebieten (Berücksichtigung von Fernwirkungen, Schutz Wassergewinnungsanlagen und Einzugsgebiete) - UVP-Pflicht für Fracking unter Einbeziehung der Frack-Fluid- und Lagerstättenwasserzusammensetzung - aber noch Regelungslücken bei geplanter Änderung von WHG und UVP-V Bergbau: Verpressungsverbot von Abwasser insbesondere in Wasserschutzgebiten, Spezifizierung des Verbotes von Fracking in Einzugsgebieten der öffentlichen Wasserversorgung, Konkretisierung von entscheidungserheblichen Angaben § 2 UVP-V Bergbau, Klarstellung Tiefenbohrung meine jede einzelne Bohrung nicht ganze Bohrfelder http://www.dvgw.de/fileadmin/dvgw/wasser/ressourcen/dvgw_stellungnahme_gewaesserschutz_fracking.pdf (04.09.2013) Stand: 21.03.2013

DWA

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWAPolitikmemorandum mit Positionen zur Wahl 2013)

- weitere wissenschaftliche Untersuchungen notwendig - kein Fracking in sensiblen Gebieten wie Feuchtgebieten, Trinkwassereinzugsgebieten, Heilquellen, Mineralwasservorkommen - Umweltverträglichkeitsprüfung zur Ermittlung und Bewertung von Fracking-Maßnahmen - vollständige Offenlegung der verwendeten Stoffe und Zusammensetzung der verwendeten Flüssigkeiten gegenüber den Wasserbehörden, Registrierung gemäß REACH-Verordnung - behördliche Zulassung und Überwachung von Fracking-Maßnahmen - Aufstellung von wasserwirtschaftlichen Bilanzen für ein gesamtes Fördergebiet mit langfristiger Betrachtung - Überwachung der Frack-Flüssigkeiten und der Flowbacks, Nachweis über ordnungsgemäße Entsorgung in 37

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einem Kataster - Erstellung eines Notfallplanes und Störfallvorsorge (TSM) - Gefährdungsanalyse und begleitendes Monitoring durch Förderunternehmen http://de.dwa.de/tl_files/_media/content/PDFs/Abteilung_WAW/mj/Fracking_Text_20130220.pdf (04.09.2013) Stand: 20.02.2013 - Ablehnung von Fracking - Verbot im Einzugsgebiet von Trinkwasserschutzgebieten, zahlreiche Wasservorkommen liegen außerhalb von Schutzgebieten, private Wasserversorgungen sind grundsätzlich nicht eingeschlossen und Wasser kann von überallher zufließen (Existenzbedrohung für Unternehmen bei Verschmutzung) - Unkalkulierbares Risiko für Mensch und Umwelt - sauberes Wasser für Milchindustrie von größter Bedeutung (Produktions- und Prozesswasser) - Risiko der Trinkwasserverschmutzung - nicht nachhaltig: geringere Fördermengen pro Bohrloch, mehr Bohrlöcher und Transport mit Tanklastzügen statt Pipelines (mehr Treibhausgasemissionen) - UBA-Studie: 0,5-6g CO2/kWh bei der Förderung und ca. 0,2-3% der THG Emissionen durch Verbrennen des Erdgases - Entwichen von Methan: bei Leckage-Rate von 1,5 % entstehen rund 200g CO2/kWh - Investitionen in die Energiewende würden durch kurzfristig sinkende Energiepreise weniger rentabel - Risiken durch Umgang mit, Transport und Lagerung von Frack-Fluiden - Risse, Leckage im Erdreich, Erdstöße - hohe und mittlere human- und ökotoxikologische Gefährdung der Frack-Fluide, mit Bioziden - Risiko durch Verpressung des Flowbacks in den Untergrund: standortspezifische Risikoanalyse nötig (bisher keine gesetzlichen Vorgaben) - hoher Trinkwasserverbrauch - hoher Lärmpegel durch Kompressorstationen - potentielle Grundwasser- und Bodenverschmutzung http://www.milchindustrie.de/uploads/tx_news/Positionspapier-fracking.pdf (02.09.2013) Stand: Mai.2013 MIV, VDM

Milch Industrie Verband, Verband der Deutschen Milchwirtschaft, Deutsches Nationalkommitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband

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VDM

Verband Deutscher Mineralbrunnen (Pressemitteilung Geschäftsführer Stefan Seip)

- Schutz von Mineralquellen und ihren Wassereinzugsgebieten vor den Gefahren des Fracking - Schutz von Wasserschutzgebieten und Heilquellengebieten umfasst nicht Mineralquellen - Eindringen geringster Mengen von Fracking-Fluiden führt zur Aberkennung als Mineralwasser, Aufbereitung wie bei Trinkwasser nicht möglich - VDM-Umfrage: von 500 erfassten Mineralquellen werden 457 Quellen weder durch bestehende Gesetzeslage noch durch Entwürfe geschützt - 200 Mineralbrunnenbetriebe mit 13000 Arbeitnehmern

http://www.vdmbonn.de/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&file=fileadmin/user_upload/Rundschreiben/Presse/03052013_PM_Fracking.pdf&t=1378556144&h ash=a96ef04a2ef94d3964857796aae3634d303f0af0 (06.09.2013) http://www.bfl-online.de/nachrichten/1-aktuelles/1164-verband-deutscher-mineralbrunnen-fordert-schutz-vor-fracking (02.09.2013) Stand: 03.05.3013 Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU-Vizepräsident Michael Beckereit in Pressemitteilung)

- Anpassung des rechtlichen Rahmens VKU - generelles Bohrverbot für wassersensible Gebiete (insbesondere ausgewiesene Schutzgebiete wie Heilquellen- und Wasserschutzgebiete sowie Nationalparks oder Naturschutzgebiete) - obligatorische UVP - unkalkulierbare Risiken wegen hoher Bohrdichte und eingesetzten Chemikalien, deren Transport und Lagerung, Entsorgung des Flowback - Einbeziehung der Entsorgung des Flowback in die UVP - Einbindung der Wasserbehörden und Wasserversorger - rechtzeitige Information und Beteiligung der Betroffenen http://www.vku.de/service-navigation/presse/pressemitteilungen/liste-pressemitteilung/pressemitteilung-0913.html (04.09.2013) Datum: 13.02.2013

wafg

Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V.

- Bundesweites Moratorium für strickten Wasserschutz - derzeit stünden beim BMWi eher potenzielle Chancen der Technologie für Energiegewinnung im Mittelpunkt und weniger die mindestens gleichwertigen Belange des Verbraucher-, gesundheits- und Umweltschutzes - Vorlage des Wirtschaftsministeriums löchriger als ein Emmentaler - sauberes Wasser muss auch außerhalb von Trinkwasserschutzgebieten gewonnen werden können wie bisher (großer Bedarf bei Getränkebetrieben) gemäß dem Vorsorgeprinzip 39

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- nicht nur umweltpolitische Frage, sondern unmittelbar Thema der Lebensmittelsicherheit - BMWi vernachlässige in Begründung den Schutz der Gesundheit gegenüber dem Thema Umwelt, Zumal Wasser aus Mineralbrunnen explizit nicht behandelt werden darf im Gegensatz zu Trinkwasser - alternative Ansätze z.B. vergleichbare Schutzzonen auf Landesebene für Einzugsgebiete von eingetragenen Mineralbrunnen und registrierten Lebensmittelunternehmen mit Fracking-Verbot - Einrichtung eines bundesweiten Registers für alle Fracking-Projekte mit ausführlicher Darstellung der eingesetzten Chemikalien - bei Schäden Verursacherhaftung mit gesetzlicher Beweislastumkehr und Gefährdungshaftung - Verpressungs- und Ablagerungsverbot für Flowback - vorzugsweise Moratorium um umfassende Diskussionen mit allen Beteiligten zu ermöglichen (+ Anhörung zu beiden Gesetzesvorhaben unter Einbeziehung aller betroffenen Kreise - sachgerechter Schutz allein durch UVP außerhalb von Schutzgebieten diskussionsbedürftig (ungewünschte Ausbreitung von Chemikalien in Schutzgebiete hinein) - UVP außerdem im Gesetzesänderungsvorschlag nur bei gewerblichen Zwecken Pflicht, Forschungs- und Erkundungsarbeiten müssten aber ebenso einer UVP-Pflicht unterliegen - keine Ausnahme für laufende, aber noch nicht durch Genehmigung abgeschlossene Verfahren http://www.wafg.de/pdf/wafg/Position_Fracking.pdf (19.09.2013) 6 Seiten, lesenswert Stand: April 2013 Kurzfassung Pressemitteilung http://www.wafg.de/pdf/presse/130419117.pdf (15.09.2013) Stand: 19.04.2013

BWV

Bodensee WasserVersorgung

- Vorrang der Trinkwasserversorgung und deren genutzten Ressourcen vor der Gewinnung von fossilen Energieträgern - Verzicht/Verbot der Aufsuchung und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen, insbesondere unter Anwendung der Fracking-Technologie in wasserwirtschaftlich sensiblen Gebieten (z.B. Wassereinzugsgebiete, Wasserschutzgebiete, Heil-, Mineral- und Thermalwasservorkommen) einschließlich „Unterbohren“ derartiger Bereiche - Aussetzen von konkreten Aufsuchungs- und Gewinnungsmaßnahmen bis offene Fragen zu Risiken benannt und beurteilt sind (Moratorium) - Erarbeitung von länderspezifischen Gutachten, die die unterschiedlichen geologischen Verhältnisse und Rahmenbedingungen berücksichtigen - Einführung einer obligatorischen Umweltverträglichkeitsprüfung für die Aufsuchung und Gewinnung von unkonventionellen Erdgasvorkommen - Frühzeitige Einbindung von betroffenen Kommunen, Träger öffentlicher Belange (z.B. 40

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Wasserversorgungsunternehmen) und interessierte Öffentlichkeit in Genehmigungsverfahren Kritische Haltung gegenüber den Technologien zur Aufsuchung, Erkundung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Studie August 2012) - Konferenz der Bundesumweltminister (22.06.2012) - Umweltbundesamt (Studie Dezember 2011) - Nordrhein-Westfalen (Moratorium 18.11.2011, Studie 06.09.2012) - Landtag Baden-Württemberg (28.06.2012, Forderung eines bundesweiten Moratoriums) - Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Minister Untersteller, AWBR-Schifffahrt 10.08.2012) - Umweltausschuss Baden-Württemberg (24.02.2011) Internationale - Bodenseekonferenz-Umweltausschuss, IBK-U (20.04.2012) - Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (10.05.2011) - Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein, AWBR (18.03.2011) - Bodensee-Therme Überlingen (10.07.2012) - Vereinigung kommunaler Unternehmen, VKU (28.07.2012) - Deutscher Städtetag (20.06.2012) - Gemeindetag Baden-Württemberg (27.08.2012) - Kreistag Bodenseekreis (Juli 2012) - Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (17.01.2012) - Städte und Gemeinden , Resolutionen/Erklärungen, seit April 2012 u.a. Friedrichshafen, Konstanz, Überlingen, Pfullendorf, Wald, Herdwangen-Schönach, Sipplingen,) - Engagierte Bürger (z.B. Bürgersinn e.V. Überlingen (27.01.2012), BUND Pfullendorf/ Ravensburg/ Sigmaringen ) http://www.lgrb.uni-freiburg.de/lgrb/home/Illmensee/PDF/Bodenseewasserversorgung.pdf (15.10.2013) Stand: 15.11.2012

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Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (10.05.2011) und Internationale Bodensee Konferenz – Kommission Umwelt (20.04.2012)

- Baden-Württemberg 3 großflächige Konzessionsfelder vergeben, aber noch keine konkreten Tätigkeiten IGKB genehmigt und IBK - Kohlenwasserstoffgewinnungen aus dem Bodensee oder seinem Umland sind nicht vereinbar mit dem Schutz der Trinkwassergewinnung , dem vorsorgenden Gewässerschutz und einer sachgerechten Wahrnehmung der Oberliegerverantwortung - hoher Wasserbedarf kann zu Problemen bei der Entnahmestelle (Grundwasser oder Oberflächenwasser) führen - beim Durchbohren wasserführender Schichten kann Trinkwasser kontaminiert werden - durch Frackingprozesse können wie bei jedem Bohrvorgang auch „Kurzschlüsse“ zwischen verschiedenen wasserführenden Schichten entstehen, welche die Wasserführung und die chemische Zusammensetzung des Grundwassers nachteilig verändern können - Das im Untergrund freigesetzte Gas kann unkontrolliert an die Oberfläche aufsteigen - Die Lagerung von großen Mengen Chemikalien an der Oberfläche kann zu unerwünschten Umwelteinflüssen führen. - Die Entsorgung des hoch belasteten Flowbacks (Frack-Fluid mit Formationswasser) ist problematisch. - Eine Vielzahl der eingesetzten Chemikalien (Fracking-Additive) hat aus öko- und humantoxikologischer Sicht bedenkliche Eigenschaften. - das potentielle Auftreten von Erschütterungen ist umstritten - hoher Flächenverbrauch und unerwünschte CO2-Emissionen http://www.bodenseekonferenz.org/bausteine.net/f/10077/IBK-DiskussionspapierFracking_2012-12-07.pdf?fd=2 (15.10.2013) Stand: 7.12.2012

AWHS

Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Halterner Sande (NordrheinWestfalen)

- Ablehnung von Fracking im Sinne des vorsorgenden Gewässerschutzes - detaillierte Einzelfallbetrachtung notwendig, dass keine Gefährdung besteht - 20 zugelassene Aufsuchungsfelder in Nordrhein-Westfalen, überlagern Wasserschutzgebiete (auch Wasserwerke Halterner Sanden) - betroffen von 6600 km² großen Feld „Nordrhein-Westfalen Nord“ von Mobil Erdgas-Erdöl GmbH von ExxonMobil, plus „WeselGas“ der Thyssen Vermögensverwaltung GmbH und „Hohemark-Gas/Freiheit 1“ der Composite-Energy LTd. Und Mingas-Power GmbH - negative Erfahrungen aus USA und Niedersachsen - Einträge von Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen in Böden, Grund- und Oberflächengewässer aus 42

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den Fracking-Chemikalien und aus Formationswasser, unkontrollierte Gasaustritte an Oberfläche und undichte Bohrungen - große Anzahl von Bohrungen – vermutlich Zerstörung schützender Deckschichten für Grundwasser (Trinkwasserversorgung) - Langzeitverhalten von Bohrabdichtungen - Abwasser enthält Biozide, Radionuklide, Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe (Dieselöl, Petroleum): Entsorgung nicht gelöst (kommunale Kläranlagen ungeeignet) - Verpressung der Abwässer im Untergrund - Sanierung bei Verschmutzung schwierig (siehe Altlasten) - vorhandene Gasreserven reichen wahrscheinlich um Weltbedarf in naher Zukunft zu decken – Zeit für Entwicklung umweltverträglicher Fördermethoden - Beibehaltung der NRW-Regelung, dass wasserrechtliche Erlaubnis für unkonventionelle Erdgasförderung nötig ist (Einvernehmen mit Wasserbehörden und Wasserversorgern) - obligatorische UVP mit Beachtung von Summeneffekten - Beweislast im Schadensfall beim Betreiber - fachgerechte Aufbereitung/ Entsorgung der Abwässer - Offenlegung der Chemikalien-Mengen, Verzicht auf wassergefährdende Substanzen - Festlegung von sensiblen Ausschlussgebieten http://www.wasserblogger.de/wp-content/uploads/2011/10/AWHS_positionspapier_fracking_2011_10.pdf (02.09.2013) Stand: Oktober 2011

AWWR

Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr

- in Nordrhein-Westfalen 20 zugelassene Aufsuchungsfelder über halbe Landesfläche, weitere beantragt - AWWR betroffen durch 2500 km² großes feld „Ruhr“ der Wintershall Holding GmbH und „Falke-South“ der BNK Deutschland GmbH - vorhandene Gasreserven reichen aus, um derzeitigen und zukünftigen Weltbedarf zu decken: Zeit umweltverträglichere Methoden zu entwickeln - PFT-Schadesnfall hat gezeigt, dass lokale Schadstoff-Ausbringungen große Auswirkungen auf gesamtes Ruhreinzugsgebiet und dortige Trinkwasserversorgung haben können - Vorrang Trinkwassergewinnung vor Rohstoffgewinnung - Beibehaltung (NRW) der wasserrechtlichen Erlaubnis für Bohrvorhaben - obligatorische UVP einschließlich der Beachtung von Summengefährdungen 43

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- Schaffung von Strukturen und Standards zur intensiven Überwachung der Bergbauvorhaben - Änderung des Bundesberggesetzes für Beachtung von Ausschlussgebieten und Beteiligung Betroffener - Aufrechterhaltung der Schutzfunktion der Deckschichten - fachgerechte Aufbereitung und Entsorgung des Frack- und Formationswassers - Offenlegung der eingesetzten Chemikalien, Verzicht auf wassergefährdende Substanzen - Erstellung von Notfallplänen und Haftung bei Schäden bzw. ausreichender Versicherungsschutz - Festlegung von sensiblen Ausschlussgebieten im Ruhreinzugsgebiet http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/e/erdgas_rechtlicher_rahmen/2011_09_26_dialog/positionpapier_awwr.pdf (02.09.2013) Stand: 19.09.2011 - nur etwa 10 % des in BRD verbrauchten Erdgases aus heimischer Förderung, Tendenz sinkend, ebenso in Lieferländern aus bisher genutzten Quellen - Erdgas-Nachfrage weiter zunehmend (flexible Gaskraftwerke für Schwankungen bei erneuerbaren Energien, wegen Klimaschutz Gas für Wärmeerzeugung und als Kraftstoff) - Sicherung der Versorgung mit Erdgas zu wettbewerbsfähigen Preisen (USA boomt) - Europa zwar dichtere Besiedlung, aber trotzdem ergiebige Vorkommen, Einsatz von Fracking in Deutschland schon mehr als 300 Mal und ohne umweltrelevante Zwischenfälle - aktuelle Debatte zu emotional: Technologieoffenheit bewahren! - Deutsche Bergbautechnik gehöre wegen seiner Umweltverträglichkeit zur Weltspitze - Fracking dürfe nicht grundsätzlich untersagt oder durch überzogene rechtliche Anforderungen unterbunden werden http://www.ulm.ihk24.de/Inno_und_Umwelt_neu/energie/Aktuelles/2388296/Fracking_zur_Erdgasgewinnung_nutzen_aber_sicher.html;jsessionid= 59C0363383D6483DDF5C374249577301.repl23 (04.09.2013) ohne Datum IHK Ulm

KOWA SH

Kooperation kommunaler Wasserund Abwasserverbände Schleswig-Holstein

- Erlaubnis zur Aufsuchung u.a. in „Rosenkranz Nord“ und „Ostrohe“ erteilt, große Wahrscheinlichkeit, dass Bewilligungen zur Förderung ebenfalls erteilt werden - weitergehende Erlaubnisse/ Bewilligungen müssen wegen heterogener geologischer Struktur SchleswigHolsteins Einzelfallentscheidungen sein (nicht pauschal für ganze Aufsuchungsgebiete) - obligatorische UVP im Genehmigungsverfahren für jeden Einzelfall - bisheriger Gesetzentwurf verpflichtet nur zu einer UVP-Vorprüfung: nicht ausreichend! - nur Schutz von Trinkwasserschutzgebieten nicht ausreichend: in Schleswig-Holstein 419 Trinkwassergewinnungsgebiete aber nur 38 ausgewiesene Wasserschutzgebiete (Ausweisung ist ein sehr 44

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langwieriger Prozess (bis Jahrzehnte)) - Fracking-Verbot muss großflächig erfolgen, auch für Einzugsgebiete von Trinkwassergewinnungsanlagen - Risiken durch Chemikalieneinsatz, Umgang mit Flowback-Wässern, Betriebsstörungen, Undichtigkeiten - Ablehnung des Einsatzes von unkonventionellen Technologien zur Förderung von Kohlenwasserstoffen in Schleswig-Holstein http://www.kowash.de/index/kowa/2013_05_30_Stellungnahme%20KOWASH%20zur%20unkonv.%20Foerderung%20v.%20Kohlenwasserstoffen %20in%20SH.pdf (02.09.2013) Stand: 30.05.2013 (mit Auflistung einzelner lokaler Wasserverbände) Verband der - die knapp 40 im VSHEW organisierten mittelständischen Stadt- und Gemeindewerke begrüßen Antrag SchleswigFracking in Schleswig-Holstein zu verhindern (im Dezember 2012 im Landtag beschlossen), gegen Holsteinischen Resolution der IHK Kiel Erprobung und Weiterentwicklung von Fracking-Technologie offen zu halten Energie- und - Vorsorgeprinzip beim Schutz des Grundwassers Wasserwirtschaft - Giftigkeit des Rückflusswassers (Stellungnahme zur - energiepolitisch nicht notwendig, klimapolitisch kontraproduktiv, kann keinen maßgeblichen Beitrag zur Anhörung zum Thema Energiewende leisten Fracking im schleswigholsteinischen Landtag am 07.08.2013) http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/umdrucke/1400/umdruck-18-1490.pdf (02.09.2013) Stand: 18.07.2013 VSHEW

3.2 Nicht-Regierungsorganisationen und Initiativen - Generelles Verbot von Fracking für Aufsuchung, Forschungs-, Probe- und Gewinnungsbohrungen - Verankerung des Verbots im Bergrecht - Folgen der Technologie nicht kontrollierbar, nicht rückholbar, nicht reparierbar - potentielle Wasserverschmutzung - hoher Wasser- und Flächenverbrauch http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/klima_und_energie/130507_bund_klima_energie_gesetzentwurf_frackingverbot.pdf (02.09.2013) Stand: 07.05.2013 BUND

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

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Naturschutzbund Deutschland e.V.

- Ablehnung von Erkundung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten: nationales NABU Moratorium für Fracking-Vorhaben bis zur grundlegenden Überarbeitung des derzeit gültigen Rechtsrahmens - Novellierung des Bundesberggesetzes mit Umweltschutz und zeitgemäßer Öffentlichkeitsbeteiligung, behördliche Ermessensentscheidung für jedes Fracking-Vorhaben durch Umweltverträglichkeitsprüfung - Raumordnungsverfahren jeder Planung voranstellen (Vorrang von CO2 ärmeren Nutzungen) - derzeit geregelte Genehmigungspraxis ohne Vorprüfung, ob eine UVP notwendig sei, verstößt gegen die EU-UVP-Richtlinie - Forderung einer verpflichtenden UVP für jedes Fracking-Vorhaben (schließt vollständige Offenlegung der eingesetzten Stoffe ein) und Registrierung der Stoffe gemäß der Chemikalienverordnung REACH (für Bewertung der Chemikalien) - bundeseinheitliche Genehmigungsverfahren: verpflichtende Einbindung der zuständigen Wasserbehörden für Prüfung nach wasserrechtlichen Tatbeständen - Vorlegen eines Entsorgungskonzeptes für die Fracking-Flüssigkeiten durch den Antragsteller - Öffentlichkeitsbeteiligung: Pflicht zur Auslage der Planungsunterlagen und Durchführung eines Erörterungstermins - Entwicklung von wissenschaftlichen Ausschlusskriterien, ob ein Fracking-Vorhaben überhaupt genehmigungsfähig ist - Verbot wenn direkte oder indirekte Beeinträchtigungen des Schutzzweckes von geschützten Gebieten und deren Umfeld wie Nationalparke, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Biosphärenreservate, Natura 2000-Gebiete sowie Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebiete nicht ausgeschlossen werden können - bei allen genehmigten Vorhaben von Erkundungs- und Gewinnungsanlagen Erstellung eines Notfallkonzeptes durch den Betreiber (Vermeidungs- und Lösungsstrategien für mögliche Gefahrenszenarien) - Fracking-Vorhaben kann nur genehmigungsfähig sein, wenn die Energie- und Klimabilanz vergleichbar zur Bilanz bei der Gewinnung konventionellen Gases ausfällt - Erkundungs- und Fördermoratorium mit Ausschreibung exemplarischer Begleitforschung in ausgewählten Geoökosystemen - Frankreich: Moratorium; komplettes Verbot: Großbritannien, Bulgarien und einige US-Staaten, in Deutschland einige kommunale Gebietskörperschaften - Bodensee-Region: 2 Erkundungsgenehmigungen für Parkyn Energie Germany (2600 km²) http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/130122_nabu-position_fracking.pdf (02.09.2013) Stand: 22.01.2013 46 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

Naturfreunde Internationale (Dachverband sitzt in Österreich)

- gegen Ausbeutung unkonventioneller Lagerstätten NFI - Kontamination des Grundwassers nicht auszuschließen - keine Brückentechnologie, da keine klimaneutrale Energieproduktion - bei Sinken der Gas- und Ölpreise sinken die Anreite zur Investition in die Energiewende oder es wären höhere Subventionen nötig - UVP-Pflicht für Fracking und Ölschieferförderung - in EU Aufsuchen und Fördern von Schiefergas und Schieferöl mit den derzeitigen Methoden verbieten und für neue Methoden UVP vorschreiben und Öffentlichkeit beteiligen - Gesamtklimabilanz von Schiefergas (alle Emissionen bei Exploration und Förderung) liegt in der Nähe der modernen Steinkohleverbrennung http://www.nfi.at/dmdocuments/schiefergasDE.pdf (04.09.2013) Stand: Januar 2013 UmweltUmweltinstitut - Generelles Fracking-Verbot institut München e.V. Ausführliche Gegenargumente zu Fracking-Lügen auf der Webseite München http://www.umweltinstitut.org/fracking-luegen (19.09.2013) Stand: Juni 2013 Klima Allianz

Klima Allianz

Mitgliedsorganisationen: Umweltbeauftragte der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche, BUND, Bund der Energieverbraucher, Campact, Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen, Naturfreunde, NABU http://www.die-klima-allianz.de/fracking/stellungnahmen-unserer-mitgliedsorganisationen-zum-fracking/ (02.09.2013) Weiterführende Materialien: http://www.die-klima-allianz.de/fracking/weiterfuhrende-materialien/ (02.09.2013) Bund der Energieverbraucher

- keine Position erkennbar (Übersicht der Klima Allianz zur Position des Bundes der Energieverbraucher BDEV scheint falsch zu sein) - nur einige Artikel zu Fracking und Fracking in NRW http://www.energieverbraucher.de/de/Energiebezug/Erdgas/site/Fracking__2816/#con-12399 (25.09.2013) Campact

- Fracking-Verbot oder zumindest Moratorium für Zeit für umfassende Erforschung und Bewertung - Fracking erklärt in 5 Minuten mit Links zu Filmen und guter Deutschlandkarte (Schutzgebiete und Bohrungen) https://www.campact.de/fracking/appell/5-minuten-info/ (25.09.2013) Campact

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Initiativkreis Ruhr - für unkonventionelles Erdgas, gegen NRW-Klimaschutzgesetz IR (Zusammenschluss - Rolle für Nutzung heimischer Energiequellen: Abhängigkeit von Großexporteuren reduzieren von 70 Ruhr- ergebnisoffene Prüfung des Fracking-Verfahrens, Förderung im Einvernehmen mit Wasserwirtschaft und Unternehmen; nach besten ökologischen Standards Position aus der - NRW-Regierung müsse die landesweiten Klimaschutzziele den europäischen Realitäten anpassen Westfälischen Rundschau) http://www.verband-wohneigentum.de/sg-castroperstrasse/mime/28153D1362256098.pdf (04.09.2013) Stand: 02.03.2013

BiB Bönen Kamen

Bürger informieren Bürger im Kreis Bönen/ Kamen Krs. Unna

- viele Bürger über die Risiken zu informieren - Verbesserung des Bundesbergrechts - Bürgerbeteiligung – Transparenz einfordern - obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfung bei Erdbohrungen - Umkehr der Beweislast - Kostenübernahmeverpflichtung nach dem Verursacherprinzip - Verbot toxische Stoffen ins Erdreich zu verbringen

http://bib-boenen-kamen.de/cms/front_content.php?idcat=3&lang=1 (02.09.2013) ohne Datum - Ein sofortiges ausnahmsloses Verbot sämtlicher Formen von Fracking bei der Erforschung, Aufsuchung Antiund Gewinnung fossiler Energieträger. Dies ist unabhängig davon, ob die Rissbildung mit oder ohne den Fracking Einsatz giftiger Chemikalien, hydraulisch oder andersartig erzeugt wird. Bewegung - Ein generelles Import- und Handelsverbot von „gefrackten“ fossilen Energieträgern. - Ein generelles Verbot der Verpressung des Rückflusses oder der untertägigen Ablagerung von Fluiden und Lagerstättenwässer. - Eine Novellierung des Bergrechts. Die höchsten Umweltstandards und Beteiligungsrechte der Öffentlichkeit haben im Fokus der Novellierung zu stehen. - Ein konsequentes Umsetzen der politisch beschlossenen Energiewende, d.h. Abkehr von fossilen Brennstoffen, Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz. http://petition-fracking.de http://www.bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202013/28.08.13.pdf (14.09.2013) Stand: 28.08.2013 http://www.buendnis-no-fracking.de/component/attachments/download/64.html (02.09.2013) Stand: 04.07.2013 Korbacher Resolution

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3.3 Parteien Die Grünen

Bündnis 90/ Die Grünen (AK2 der Bundestagsfraktion)

- derzeit erkundende Unternehmen: Exxon Mobil, Wintershall u.a. - geographische Schwerpunkte: Niedersachsen (160 Fracs an 90 Bohrungen ohne Informierung der Öffentlichkeit), Nordrhein-Westfalen - schon vor längerer Zeit großflächige Genehmigungen zur Exploration von Bergbehörden erteilt - auf Erdgas kann BRD bis zur Vollversorgung mit erneuerbaren Energien nicht verzichten (Energieträger des Übergangs) - Erdgas derzeit zu 85 % aus dem Ausland importiert (Niederlande, Norwegen, Russland), wesentliche Erdgasförderung in Niedersachsen - Erschließung neuer Gasquellen soll deswegen grundsätzlich möglich sein - Bundesberggesetz: völlig unzureichende Bürgerbeteiligung und Transparenz bei Genehmigungsverfahren (grundlegende Reform gefordert, Rechtsgutachten bereits erstellt) - Gefahren für Mensch und Umwelt ausschließen: - Einsatz von Fracking nicht bevor nicht gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen (auch bei Fracking bei Bohrungen für Tiefengeothermie) - Verbot des Einsatzes von trinkwassergefährdenden, wasserorganismenschädigenden oder anderweitig giftigen Stoffen zur Aufsuchung und Förderung - Offenlegung der verwendeten Chemikalien und der Umweltauswirkungen beim Einsatz von CO2 zum Aufsprengen des erdgashaltigen Gesteins - umfassende Information der Kreise, Kommunen, Wasserbehörden, Öffentlichkeit schon bei Antragstellung - umfassende Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung bei sämtlichen Genehmigungsverfahren und beim gesamten Aufsuchungs- und Explorationsprozess und bei der Auswahl späterer Förderstandorte (als Basis für Akzeptanz) - Überprüfung des bestehenden Rechtsrahmens, Erarbeitung eines einheitlichen technischen Regelwerkes - Erstellung einer nachvollziehbaren Klimabilanz für unkonventionelles Erdgas - ordnungsgemäße Behandlung und Entsorgung von Frac-Wasser (keine Verpressung), möglichst ohne im Boden verbleibende Rückstände, Entwicklung von Entsorgungskonzepten für problematische Begleitstoffe - genaue Überwachung der möglichen Anreicherung von radioaktiven Isotopen an Leitungen, Filtern usw. - Abschaffung des Mindestfördervolumens als Vorgabe zur Anwendung einer UVP in UVP-V Bergbau - Erstellung eines bundesweiten Raumordnungsplanes für den Untergrund wegen zunehmender Nutzungen 49

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- grundsätzliche Reform des Bergrechts: Abschaffung der Trennung von Grund- und Bergeigentum, Einführung der generellen Beweislastumkehr im Falle von Bergschäden, Klagemöglichkeiten verbessern, ergebnisoffene Abwägung zwischen privaten Bergbauinteressen und entgegenstehenden gesellschaftlichen Zielen unter Einbeziehung aller möglichen Folgeschäden http://www.gruene-boenen.de/wDeutsch/fracking/Posipa_Unkonventionelles_Erdgas.pdf (02.09.2013) Stand: 09.02.2011 (3 Seiten zum Hintergrund der Förderung von unkonventionellem Erdgas) Die Grünen NRW

Grüne im Landtag NRW (ähnlich ResolutionsAntrag der Grünen im Kreistag Unna vom 21.09.2011)

- bereits für rund zwei Drittel der Landesfläche NRWs Aufsuchungslizenzen vergeben (nur das Recht im Gebiet exklusiv Betriebsplanzulassungen für Bohrungen zur Aufsuchung zu beantragen, gestatten noch keinen Eingriff in den Untergrund) - Landesregierung NRW wegen mangelnder Erfahrung mit der Technologie Herbst 2011 Gutachten in Auftrag gegeben und per Erlass Stopp der Erteilung von Genehmigungen für Aufsuchung/ Gewinnung, wenn das Unternehmen nicht erkläre auf Fracking im Gebiet der Aufsuchungserlaubnis aktuell und zukünftig zu verzichten - SPD-Grüne Koalitionsvertrag: keine Genehmigung von Ergas-Probebohrungen/ Fracking bis Datengrundlagen für Bewertung vorhanden sind und geklärt ist, das Wasserbeschaffenheit nicht nachteilig beeinflusst wird (Besorgnisgrundsatz nach Wasserhaushaltsgesetz) - Wasserversorger, Hersteller von Bier und nicht alkoholischen Getränken in NRW äußerten sich kritisch zu Fracking (für Trink- und Grundwasserschutz) - Bundesratsantrag 2011: obligatorische Pflicht zur UVP (Berücksichtigung von oberflächlichen und untertägigen Umweltauswirkungen, transparente Öffentlichkeitsbeteiligung, Beweislastumkehr) - Anfang September 2012 „Gutachten mit Risikostudie zur Exploration und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten in Nordrhein-Westfalen (NRW) und deren Auswirkungen auf den Naturhaushalt, insbesondere der öffentlichen Trinkwasserversorgung“: Empfehlung dem Fracking bis auf weiteres nicht zuzustimmen da keine abschließende Risikoanalyse durchgeführt werden konnte - Ergas in NRW in geringeren Tiefen und damit viel näher an grundwasserführenden Schichten als in Niedersachsen und USA - Austrag von Frack-Fluiden aus entfernteren Bereichen über die Grubenwasserhaltung kann nicht ausgeschlossen werden (als NRW-Besonderheit) - kritisch: Langzeitbetrachtung der Barrieren (Zementierung, Verrohrung), hohe Flächeninanspruchnahme, Lärm- und Lichtemissionen, Erschütterungen, Radioaktivität, gasförmige übertägige Emissionen, 50

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Staubemissionen, flüssige und feste Abfälle zur Entsorgung, Stoffeinträge in den Untergrund, Änderungen des Wasserhaushaltes und Stoffemissionen aus dem Untergrund - weiterhin Anwendung der Erlasse vom 18.11.2011 und 24.02.2012 bis weitere Erkenntnisse vorliegen - Berücksichtigung des Bundesratsbeschlusses auf Bundesebene und Stoppen der Initiative von Altmaier und Rösler im Bundesrat http://gruene-fraktion-nrw.de/fileadmin/user_upload/ltf/Publikationen/Positionspapiere/Positionspapier_Gru__ne_Fracking.pdf (02.09.2013) Stand: 14.05.2013 (Textauszug zu Initiativen der Bundesregierung und der Bundesratsinitiative von Schleswig-Holstein unter der Tabelle) Im Kreistag Unna: http://www.gruene-boenen.de/wDeutsch/fracking/Fracking_Resolution.pdf (02.09.2013) Stand: 21.09.2011 CDU Niedersächsischer Landtag

- Niedersachsen: mehr als 20000 hoch qualifizierte Arbeitsplätze direkt von der Erdöl- und CDU Erdgasproduktion abhängig Nieder- 14 % des in Deutschland benötigten Erdgases im Inland gefördert (mit 7 Milliarden Förderabgaben) sachsen - verpflichtende UVP mit Öffentlichkeitsbeteiligung im Planfeststellungsverfahren für alle FrackingVorhaben (Änderung des Bergrechts) - Fracking-Verbot in Wasserschutzgebieten - Beteiligung der betroffenen Landkreise im Genehmigungsverfahren, bei notwendiger wasserrechtlicher Erlaubnis nur im Einvernehmen mit dem betroffenen Landkreis - Pflicht der Industrie Frack-Flüssigkeiten mit geringerer Umweltbelastung zu entwickeln und einzusetzen (Prüfung der Beteiligung von Forschungseinrichtungen und Universitäten des Landes), Ziel: ohne Chemikalien - Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung über verwendete Förderverfahren durch Förderunternehmen, Information der Bürger über laufende Explorationsbohrungen - Veröffentlichung von Informationen über bereits durchgeführte Frackingprojekte in Niedersachsen durch Erdöl- und Erdgasförderindustrie sowie Geothermiebranche http://www.cdu-fraktion-niedersachsen.de/media/pdf/Positionspapier_Fracking.pdf?PHPSESSID=688d9df3174b931013f83c220196bacc (02.09.2013) Ohne Datum

FDP

FDP (Bundestagsfraktion Positionspapier zur Schiefergasgewinnung)

- für eine verlässliche Energieversorgung fossile Energieträger auf absehbare Zeit unverzichtbar - für gelingen der Energiewende müssen ausreichend flexible thermische Kraftwerke am Netz bleiben - heimisches Erdgas aus Schiefergesteinen gegen Abhängigkeit von Importen - Nutzung von Fracking weltweit und schon seit Jahrzehnten - Technik hat sich in den vergangenen Jahren stark verbessert 51

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- Voraussetzung: sachgerechter und verantwortungsbewusster Rechtsrahmen - Schutz des Grund- und Trinkwassers höchste Priorität - Potential von 20 Billionen m³ Erdgas in Schiefergesteinen (nach BGR 2,3 Billionen m³ förderbar), dies ist mehr als die heutigen Erdgasvorkommen in Deutschland von 0,3 Billionen m³ - Erdgasförderung rückläufig, Eigenanteil von 14 % könnte mit Schiefergas aufrecht erhalten/ausgebaut werden - gegen Energiepreissteigerungen, Arbeitsplatzsicherung, Förderabgaben an öffentliche Haushalte von 1 Milliarde Euro pro Jahr (heimische Wertschöpfung) - hierzulande tendenziell bessere Bilanz der Ressourcen durch hohe umwelt- und sicherheitsbezogene Standards - grundsätzliches Interesse am Fracking begründet durch gesamtgesellschaftliches Interesse am Gelingen der Energiewende - technologieoffene und ideologiefreie Nutzung aller Energieträger geboten - die Blockade technischer Entwicklungen und Innovationen durch Überregulierung ist zu vermeiden - wahren des Vertrauens in bestehende Nutzungsrechte (z.B. Ausschluss von Wasserschutzgebieten, Mineralbrunnen) - UVP-Pflicht: Prüfung der Auswirkungen sowohl im Untergrund als auch an der Oberfläche - Erarbeitung eines Regelwerkes mit technischen und betrieblichen Anforderungen - Bundestagsbeschluss zur Erstellung eines unterirdischen Raumplanes ist zügig umzusetzen und die Erkundung potentieller Lagerstätten (mit geologischen Messverfahren und Bohrkern-Analysen) ist voranzutreiben - bei jedem bergrechtlichen Genehmigungsverfahren zur Schiefergasgewinnung ist das Einvernehmen der Wasserbehörden vorauszusetzen (nach §§ 9 und 19 Abs. 3 WHG) §9 regelt den Benutzungstatbestand - Öffentlichkeit ist frühzeitig und umfassend gemäß Umweltinformationsgesetz über Chancen und Risiken sowie umweltverträgliche Möglichkeiten der Gasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten zu informieren lächerliche Forderung: bei nicht umweltverträglichen Möglichkeiten soll sicherlich nicht informiert werden - unter diesen Voraussetzungen Fracking sicher und eine Genehmigung sinnvoll http://www.fdp-fraktion.de/sites/default/files/uploads/2013/07/18/pos.-papier-schiefergasgewinnung_0.pdf (02.09.2013) Stand: 29.01.2013

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Die Linke (AK II Wirtschaft, Finanzen, Steuern, Umwelt und Energie; Johanna Voß)

- Wettlauf um die Erdgasquellen: Exxon, Wintershall, RWE Dea, BNK Petroleum seit Sommer 2010 Die Linke - unkonventionelles Erdgas: Schiefergas, Kohleflözgas, Tight Gas - großflächig in den USA seit Lockerung der Wasserschutzgesetze 2005: zahlreiche Unfälle: Trinkwasservergiftungen, Explosionen und Erdstöße - Risiken: Verunreinigung des Trinkwassers, Flowback mit radioaktiven Isotopen, Quecksilber, Benzol; Erdbebengefahr, nicht ausreichende Abdichtung des Bohrlochs, Leitungslecks für Frack- und Lagerstättenwässer - miserable Klimabilanz im Vergleich zu konventionellem Erdgas - nur Fracking mit giftigen Chemikalien zu verbieten, ignoriert verbleibende Risiken - Fracking-Verbot in Deutschland! - gegen Verpressung des giftigen Flowbacks und Lagerstättenwasser - Reform des Bergrechts für umfassende demokratische Mitentscheidungsrechte: Bergbauvorhaben nur ohen schädliche Auswirkungen auf Umwelt und Menschen - umfassende Klagemöglichkeiten für betroffene Personen - Energie-Verbrauchssenkungen statt Fracking zur Erdgasförderung - für Erdgasförderung ohne Fracking: Beteiligung der Wasser- und Naturschutzbehörden in allen Phasen des Genehmigungsverfahrens, Verbot der Einleitung giftiger Stoffe (einschließlich CO2) bei Bergbauvorhaben - Ausweisung von Gebieten, wo keine Erdgasförderung stattfinden darf - Verbot der Erdgasförderung, wenn radioaktive Stoffe, Quecksilber, Benzol usw. an die Oberfläche gelangen doer sich im Boden ablagern - umweltgerechte Entsorgung der Lagerstättenflüssigkeiten - wissenschaftliche Begleitung der Erdgasförderung durch Umweltbundesamt - Streichung der öffentlichen Forschungs-Mittel, die allein der Förderung des Frack-Verfahrens dienen - Unternehmen sollen verpflichtet werden Geldern unabhängigen Umweltforschungsinstituten zur Verfügung zu stellen - Information der Öffentlichkeit durch Unternehmen für alle geplanten Erkundungen und Förderungen http://www.linksfraktion.de/positionspapiere/keine-erdgasfoerderung-kosten-trinkwassers-fracking-verbieten/ (02.09.2013) Stand: 14.06.2011 http://www.linksfraktion.de/themen/fracking/ (02.09.2013) SPD

SPD (Bundestagsfraktion)

- Änderung des Bundesbergrechts - Transparenz, Öffentlichkeitsbeteiligung, stärkere Beteiligung der Städte und Kommunen 53

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- eingehende Anträge sollen vorerst nicht endgültig entschieden werden, um nicht vollendete Tatsachen zu schaffen - Moratorium bis zum Abschluss eines neuen gesetzlichen Rahmens und bis Fracking-Methoden ohne den Einsatz von giftigen Chemikalien zur Verfügung stehen - UVP-Pflicht für Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten - Regeln, die Gefährdung des Grund- und Trinkwassers durch eingesetzte Chemikalien verhindern - Fracking-Verbot in sensiblen Gebieten - Beteiligung der Wasserbehörden - standardisierte Auflagen und Entsorgungspläne für Lagerstättenwässer, Frack- und Abwässer (fachgerechte Entsorgung statt Verpressung in alten Bohrlöchern) - unbegrenzte Haftung der Betreiber für sämtliche auftretende Schäden (Vorsorge durch Rückstellungen) http://www.spdfraktion.de/sites/default/files/web_fracking_nachhaltiger_fortschritt_10seiten.pdf (30.10.2013) Stand: Mai 2012 Piratenpartei Hamm

- Verbot von Fracking auf nationaler und internationaler Ebene (EU) Piraten - grüße Risiken für Boden und Grundwasser - nur ein Teil der Firmen gibt Informationen zu den verwendeten Chemikalien heraus, die Zusammensetzungen ändern sich ständig (herumexperimentieren) - Verdacht, dass giftige Abfälle als wertvolle Hilfsmittel umdeklariert werden, um eine teure Entsorgung zu vermeiden - Bergbauschäden, Schwarmbeben - ungeahntes Hervortreten der Frack-Flüssigkeit: auch wegen alten unbekannten, nicht kartierten oder vergessenen Bohrungen) https://blog.piratenpartei-nrw.de/hamm/politik/piraten-gegen-fracking-positionspapier/ (02.09.2013) ohne Datum

3.4 Bundesländer BadenWürttemberg Landtag

Baden-Württemberg (Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und

- Prinzipiell kritisch gegenüber Fracking - einstimmiger Landtagsbeschluss am 28.06.2012 ein Moratorium zum Einsatz von wassergefährdenden Stoffen beim Fracking zu verlangen bis abschließende Erkenntnisse vorliegen - Aufforderung der Landesregierung auf Bundesebene darauf hinzuwirken im Bereich der 54

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Energiewirtschaft) Trinkwassergewinnung die Fracking-Technologie auszuschließen http://www9.landtag-bw.de/WP15/Drucksachen/0000/15_0217_d.pdf (25.09.2013) Stand: 07.07.2011 http://www.staatsanzeiger.de/politik-und-verwaltung/nachricht/artikel/landesregierung-will-moratorium-zum-fracking/ (25.09.2013) (weiteres Material zu Baden-Württemberg im Ordner Bundesländer/ Baden-Württemberg im Ordner der AöW) Bayerischer Landtag

Bayerischer Landtag: Energiekommission

- Ablehnung des Einsatzes von Fracking mit Chemikalien - unkalkulierbare Risiken für Grundwasser - Potential für gefracktes Erdgas in Deutschland sehr gering Abschlussbericht der Kommission zur parlamentarischen Begleitung der Energiewende in Bayern vom 02.07.2013 (Drucksache 16/17500) http://www.bayern.landtag.de/de/suchergebnis.php?query=Fracking&init=1 (25.09.2013) Hessen Landtag

Hessischer Landtag

- Beschlussempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu Fracking (Erkundungsstopp für unkonventionelle Erdgasförderung auch in Hessen, Sicherheit für Mensch und Umwelt geht vor) angenommen

http://www.hessischer-landtag.de/icc/Internet/med/2ca/2ca408f1-9f29-a731-2861-099102184e37,11111111-1111-1111-1111-111111111111.pdf (25.09.2013) http://starweb.hessen.de/cache/DRS/18/6/05536.pdf (25.09.2013) http://starweb.hessen.de/cache/DRS/18/2/05722.pdf (25.09.2013) (weiteres Material zu Hessen im Ordner Bundesländer/ Hessen im Ordner der AöW) MV Mecklenburgischer - Antrag der Linken auf Moratorium für Fracking in Mecklenburg-Vorpommern abgelehnt (mit Stimmen der Landtag Landtag CDU) Antragstext: http://www.linksfraktionmv.de/fileadmin/fraktion/Sitzungen/2013/Maerz/AK%20NE%20Moratorium%20f%C3%BCr%20Hydraulic%20Fracturing %20(Fracking)%20in%20Mecklenburg-Vorpommern.pdf (25.09.2013) Ablehnung siehe Artikel in Materialien der AöW Ordner Bundesländer/Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

Niedersächsischer Landtag

Aufforderung der Landesregierung: - Einsatz im Bundesrat für Änderung des Bundesberggesetzes, Ausweitung der UVP auf alle Projekte (Aufsuchung von Erdöl und Erdgas, Speicherung von Kohlenwasserstoffen) - fortlaufende und unmittelbare Aufnahme von Erkenntnissen der wissenschaftlichen Forschung in die 55

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Genehmigungsverfahren - Fracking-Vorhaben in Wasserschutzgebieten, Trink- und Mineralwassergewinnungsgebieten, Sonderfördergebieten zukünftig grundsätzlich nicht genehmigungsfähig - Beteiligung der betroffenen Landkreise, im Einvernehmen mit dem Landkreis, wenn wasserrechtliche Erlaubnis notwendig ist - auf niedersächsische Erdöl- und Erdgasförderindustrie hinwirken, zukünftig Frack-Flüssigkeiten mit geringerer (Ziel: ohne) Umweltbelastung zu entwickeln und einzusetzen - Einsatz für die Offenlegung aller Bestandteile der Frack-Flüssigkeiten - Öffentlichkeitsarbeit durch Industrie zur Aufklärung über verwendete Förderverfahren verstärken, frühzeitige Information der betroffenen Kommunen und Bürger (auch über Explorationsbohrungen) - Informationen über bereits durchgeführte Projekte in Niedersachsen veröffentlichen - generelle Beweislastumkehr mit allgemeinen Regelungen zur Schadensersatzpflicht (Im Antrag der SPD und der Grünen stand (wohl so nicht angenommen): - umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung in Genehmigungsverfahren - grundsätzliche Umweltverträglichkeit solcher Projekte - Nachweis der umweltverträglichen Entsorgung oder Verwertung von Flowback bzw. Lagerstättenwässern - Neuregelung von Entschädigungsansprüchen der von möglichen Bergschäden betroffenen Anwohner (Beweislastumkehr) Bis dahin: - Keine politische oder sonstige Unterstützung von Vorhaben zur Erschließung und Vorbereitung der Förderung von unkonventionellen Erdgasvorkommen durch das Land und seine Behörden - keine Genehmigungen für Fracking-Vorhaben - Untersuchung der auslösenden Faktoren von Erdbeben in niedersächsischen Erdgasfördergebieten, insbesondere auf den Einfluss von Fracking-Maßnahmen und Lagerstättenwasserverpressung im tiefen Untergrund (wie im Erdgasfeld Völkersen im Landkreis Verden; dort Einstellung der weiteren Erdgasförderung bis zur Aufklärung) - Überführung des Bergrechts in das Umweltrecht Text in Materialien der AöW Ordner Bundesländer/ Niedersachsen (Drucksache 16/5493)) http://www.nilas.niedersachsen.de/starweb/NILAS/servlet.starweb?path=NILAS/lisshfl.web&id=nilaswebfastlink&search=%28%28%28%28fastw %2cdarts%2c1des2%2curhsup%2curpsup%2cdurpsup%3d%28%28%22fracking%22%29%29%29%29+NOT+TYP%3dPSEUDOVORGANG%29 +NOT+%281SPER%2cSPER%3d%3f%2a%29%29+AND+WP%3d17&format=WEBKURZFL (25.09.2013) Stand: 07.12.2012 (Drucksache 16/5538)/ 30.05.2013 (Drucksache 17/223) 56 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

- „SPD und GRÜNE haben in ihrem Koalitionsvertrag 2012 im Zusammenhang mit der Aufsuchung und NRW Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten u.a. vereinbart: „Unkonventionelles Erdgas mit giftigen Chemikalien zu suchen und zu gewinnen, halten wir für nicht verantwortbar. Wasser ist unser Lebensmittel Nummer 1. Deshalb dürfen Trink- und Grundwasser nicht gefährdet werden.“ - 18.11.2011 und 24.02.2012 Anweisung der Bergbehörde durch Erlasse der rot-grünen Landesregierung in NRW zunächst grundsätzlich nicht über Anträge für Erkundungsbohrungen mit Fracking zu entscheiden (außer bei dauerhaftem Verzicht des Unternehmers auf Fracking im gesamten Aufsuchungsfeld) ( Fracking-Stopp per Moratorium) - 07.09.2012 nach Vorstellung der NRW-Fracking-Studie: NRW Umwelt- und Wirtschaftsminister erklären bis auf Weiteres keine Genehmigungen für die Erkundung und Gewinnung unkonventioneller ErdgasLagerstätten unter Einsatz von schädlichen Substanzen (Fracking) zu erteilen Fracking-Moratorium - „Der Landtag lehnt die Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten durch Fracking nach dem jetzigen Stand der Technik ab. Die Ausbeutung dieser Lagerstätten kann erst dann zugelassen werden, wenn sie technisch ohne den Einsatz giftiger und wassergefährdender Stoffe möglich ist.“ (Am 15.05.2013 vom Landtag angenommen, ohne Stimmen der Piraten) Darstellung des zeitlichen Ablaufs in NRW: http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD161266.pdf?von=1&bis=0 (26.09.2013) Stand: 30.10.2012 http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-2962.pdf?von=1&bis=0 (26.09.2013) Plenarprotokoll: http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMP16-31.pdf?von=2614&bis=2630 (26.09.2013) Interessant: http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD15-1201.pdf?von=1&bis=0 (26.09.2013) (sehr viel weiteres Material zu NRW im Ordner Bundesländer/ Nordrhein-Westfalen im Ordner der AöW) Nordrhein-Westfalen Landtag

RheinlandPfalz

Rheinland-Pfalz Landtag

- Ein Antrag von SPD und Grünen gegen Fracking vom 12.09.2013 (es scheint noch kein Dokument zur Entscheidung über diesen Antrag verfügbar) - aus dem Antrag: „Der Landtag begrüßt die Ankündigung der rheinland-pfälzischen Landesregierung, den Schutz des Grundwassers vor den Gefahren der Erdgasförderung mittels Fracking und damit den Schutz unseres Trinkwassers durch wirksame Maßnahmen im Rahmen der anstehenden Novellierung des Landeswassergesetzes sicherzustellen.“ - „Der Landtag begrüßt das Engagement der rot-grünen Landesregierung, auf Bundesebene gegen das Fracking bei der Förderung von unkonventionellem Erdgas vorzugehen.“ 57

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http://www.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/2745-16.pdf (26.09.2013) Drucksache 16/2745 vom 12.09.2013 SachsenSachsen-Anhalt ? Anhalt Landtag Diskussion zum Moratoriums-Antrag der Grünen 18.10.2012 http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/intra/landtag3/ltpapier/plenum/6/032stzg_6.pdf (26.09.2013) Plenarprotokoll 6/32 Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (Ursachen von Erschütterungen in der Altmark) http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/intra/landtag3/ltpapier/drs/6/d2154gak_6.pdf (26.09.2013) Drucksache 6/2154

SchleswigHolstein

SchleswigHolsteinischer Landtag

- Vereinbarung im Koalitionsvertrag, dass Fracking abzulehnen ist - für Aufsuchung von unkonventionell lagerndem Erdöl und Erdgas gibt es energiepolitisch keinen Bedarf - keine Genehmigung für Fracking bei Aufsuchung und Erkundung (Antrag wurde interfraktionell eingebracht) - ausschöpfen aller rechtlichen Möglichkeiten Fracking in Schleswig-Holstein zu verhindern - Vorrang des Schutzes des Grundwassers vor allen Erkundungen des Erdreichs sicherstellen - Landesregierung soll die betroffenen Bürger rechtzeitig und umfassend über die Gefahren des Fracking aufklären und über konkrete Aufsuchungs- und Erkundungsvorhaben informieren - sie soll bei jeder Form der Exploration und Gewinnung von Erdöl und Erdgas in SH eine UVP durchführen lassen und sich im Bundesrat für eine verbindliche UVP für alle Fracking-Vorhaben sowie ein bundesweites Verbot umweltschädlicher Substanzen bei Fracking und hydraulischer Stimulation einsetzen

http://www.landtag.ltsh.de/export/sites/landtagsh/infothek/wahl18/plenum/plenprot/2012/18-013_12-12.pdf (26.09.2013) Sehr lesenswert! Stand: 12.12.2012 http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/0300/drucksache-18-0386.pdf (26.09.2013) Drucksache 18/386 (weiteres Material zu Schleswig-Holstein im Ordner Bundesländer/ Schleswig-Holstein im Ordner der AöW) Thüringer Landtag

- Antrag gegen Fracking (ohne Stimmen der Grünen mehrheitlich angenommen): Fracking-Moratorium Thüringen - Landesregierung solle außerdem rechtlich prüfen, ob es Möglichkeiten gibt Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten gänzlich zu untersagen http://www.parldok.thueringen.de/parldok/ Drucksache 5/4507 vom 30.05.2012 (Neuer Antrag der Grünen vom 27.06.2013 Drucksache 5/6278) (weiteres Material zu Thüringen im Ordner Bundesländer/ Thüringen im Ordner der AöW)

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Sachsen, Saarland schwer etwas zu finden

3.5 Gewerkschaften - Fracking-Resolution 12.06.2013: Forderung Verbot des Frackings für Trinkwasserschutz - Fracking-Gesetz gescheitert: Fracking ohne Umweltauflagen ist zu befürchten - selbst strenge Auflagen können nicht schützen, Moratorium und die Ausweisung größerer Schutzgebiete reichen nicht aus - der unterirdische Wasserkreislauf richtet sich nicht nach politisch vorgegebenen Schutzzonen - insbesondere für Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie (Mineralbrunnenindustrie und Brauwirtschaft) - sauberes Grundwasser ist Grundlage für saubere Lebensmittelproduktion - Chemikaliencocktails bis heute weitgehend unbekannt (Berufung auf Betriebsgeheimnis), bekannte Substanzen als giftig/ Gewässer schädigend eingestuft - Gefährdung des Grundrechts auf sauberes Wasser - unkontrollierte Freisetzung von Methan - ungeklärte Entsorgung großer Mengen kontaminierter Abwässer http://www.ngg.net/presse_medien/publikationen/resolution/fracking1.pdf (04.09.2013) Stand: 12.06.2013 NGG

IG BCE

Gewerkschaft Nahrung - Genuss Gaststätten (NGG-Hauptvorstand, 20. Hauptvorstandssitzung 11./12.06.2013 in Oberjosbach)

IG Bergbau, Chemie, Energie

- Vassiliadis (22.05.2013): Fracking-Technologie soll in Deutschland schnell geregelt werden, wichtige Energiepolitische Frage, Politik dürfe Fracking auf keinen Fall verbieten - Wert des durch Fracking förderbare Erdgas wird auf 1 Billion Euro geschätzt - sinkende Abhängigkeit von Russland, Norwegen (Importabhängigkeit darf nicht größer werden) - heimischer Bergbau solle nicht mit zusätzlichen politisch induzierten Kosten belastet werden - in Explorations- und Bohrtechnologie Stellung zu verteidigen - IG BCE treibt die Idee eines „Rohstoffsicherungsgesetzes“ voran (für langfristige Planungssicherheit in Industrie) - optimale Nutzung der eigenen Lagerstätten - Chancen und Risiken ohne Vorbehalte diskutieren - das Bergrecht sei eine bewährte und zeitgemäße Grundlage (als ausreichend bewertet?), bedarf der 59

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Weiterentwicklung, aber keiner Fundamentalopposition (Position vom 21.05.2012), unterirdische Raumordnung (SPD-Vorschlag) ist zielführend - Umweltverträglichkeitsprüfung grundsätzlich unabhängig von der Fördermenge - Schutz des Trinkwassers muss absolute Priorität haben (transparentes Verfahren gegenüber Öffentlichkeit) - für den Einsatz chemischer Mittel muss Minimierungsgebot (inkl. Abbaubarkeit) gelten http://www.igbce.de/download/10512-35928/3/igbce-aktuell-05-2013-pdf.pdf (04.09.2013) Stand: Mai 2013 Positionierung vom 21.05.2012 scheint bestehendes Recht noch mehr als ausreichend für Fracking einzustufen als die spätere Positionierung http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a09/anhoerungen/Archiv_der_Anhoerungen/12_Oeffentliche_Anhoerung/Stellungnahmen/17_9 _830.pdf (04.09.2013) - Gegen Fracking bis nicht alle Zweifel ausgeräumt sind und UVPs im Bergrecht nicht zwingend vorgeschrieben und durchgeführt sind - Zweifel an klimaschonender Wirkung bei der Nutzung unkonventioneller Erdgasvorkommen - Wassergefährdung durch eingesetzte Chemikalien - intensiver Wasserbedarf, hoher Flächenverbrauch, massive Lärmemissionen http://www.igbau.de/Fracking_im_Revier.html (04.09.2013) Artikel ohne Datum IG BAU

IG BAU Bezirksverband Bochum Dortmund

GdP, EVG, GEW, IG Metall Europäischer Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst

Keine Position zu finden

- Ablehnung der Ausbeutung von Schiefergas wegen Auswirkungen auf die Umwelt durch aktuell EGÖD verfügbare Technologien, keine gesicherten Erkenntnisse über langfristige Folgen, unbekannter Anteil CO2Emissionen bei Schiefergas-Gewinnung - nicht gegen Schiefergas-Ausbeutung, wenn unter strikten Bedingungen und Kontrollen und mit der Garantie, dass es keine schädlichen Folgen für die Umwelt gibt - wichtig: Erforschung der geologisch-hydrologischen Bedingungen, die Förderung ermöglichen (ohne weiteren Anstieg von CO2-Emissionen) - Skepsis gegenüber Forschungsergebnissen von Privatunternehmen (Rendite vor öffentlichen Interessen) - Rechtsrahmen und Verantwortlichkeiten (Verursacherprinzip) müssen noch vor der Zulassung von Untersuchungen eindeutig festgelegt werden http://www.epsu.org/IMG/pdf/EPSU_Position_on_Shale_Gas_-_DE.pdf (31.10.2013) Stand: 26.02.2013

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3.6 Politik Deutscher Städte- und Gemeindebund (Vortrag von Herrn Düsterdiek)

- besondere Betroffenheit der Städte und Gemeinden und ihrer kommunalen Unternehmen im Bereich der DStGB Trinkwasserversorgung - noch unbekannte Folgewirkungen der umwelttoxischen Chemikalien - Grund- und Quellwasser mit 62% wichtigste Trinkwasserressource - „Langzeitgedächtnis“ des Grundwassers - Risiken nicht sicher technisch beherrschbar - Verbot der Aufsuchung und Gewinnung in Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebieten (Zonen I-III) und in Gebieten mit ungünstigen hydro-/geologischen Bedingungen - umweltgerechte Entsorgung des Flowback klären - obligatorische Beteiligung von Städten, Gemeinden und kommunalen Unternehmen, untere Wasserbehörden - UVP-Pflicht mit Öffnungsklausel für die Länder - transparente und umfassende Dokumentation aller Verfahren, eingesetzten Materialien und Chemikalien der einzelnen Projekte - kein generelles Verbot für das Potential unabhängiger von ausländischen Erdgaslieferungen zu werden https://www.umweltbundesamt.de/wasser-und-gewaesserschutz/veranstaltungen/fracking121203/duesterdiek_dstgb_fracking_121203.pdf (02.09.2013) Stand: 03.12.2012

Bundesrat

Bundesrat (906. Sitzung)

- Ablehnung des Einsatzes umwelttoxischer Substanzen beim Fracking, so lange Risiken nicht geklärt sind - Fracking mit umwelttoxischen Chemikalien in Trinkwasserschutzgebieten, Gewinnungsgebieten von Trinkwasser oder Mineralwasser, Heilquellenschutzgebieten und in Gebieten mit ungünstigen geologischhydrogeologischen Verhältnissen ausschließen - nach aktueller wissenschaftlicher Datenlage ist Fracking (Aufsuchung und Gewinnung) mit umwelttoxischen Chemikalien nicht verantwortbar - über Anträge auf Genehmigung erst entscheiden, wenn Datengrundlage vorhanden ist (Besorgnisgrundsatz Wasserhaushaltsgesetz) - Entsorgung des Flowback in Disposalbohrungen derzeit nicht verantwortbar - Definition der zur Bewertung nötigen Informations- und Wissensgrundlagen im Dialog mit allen Beteiligten, Erörterung von Forschungsbohrungen ohne Fracking 61

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- Erstellung einer Datenbank für Fracking-Stoffe mit Umweltverhalten - obligatorische UVP und Öffentlichkeitsbeteiligung - Geltungsbereich des Bergschadensrechts auf Gewinnung von Bodenschätzen durch Tiefenbohrungen und unterirdische Kavernenspeicher ausweiten http://bi-ffh.de/wp-content/uploads/Bundesrat-754-12.pdf (04.09.2013) Stand: 01.02.2013 Umweltminister- Gegen Fracking Konferenz Kiel Mitte November 2012 http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/konferenz-minister-fordern-schaerfere-gesetze-gegen-fracking/7401790.html (31.10.2013) Stand: 16.11.2012 EU-Kommissar - Probe-Bohrungen erlauben für den Wissensvorteil Günther Oettinger - EU-weite Regelungen schaffen (CDU) http://www.t-online.de/wirtschaft/energie/versorgerwechsel/id_63505244/fracking-eu-koennte-deutschland-zur-gasfoerderung-zwingen.html (02.09.2013) Stand: 23.05.2013 http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/21/fracking-oettinger-fordert-probe-bohrungen-in-deutschland/ (04.09.2013) Stand: 21.05.2013 Umweltminister - Für Fracking mit Einschränkungen Altmaier http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/21/fracking-oettinger-fordert-probe-bohrungen-in-deutschland/ (04.09.2013) Stand: 21.05.2013

3.7 Studien und Gutachten BGR

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

- Anteil der Chemikalien so gering, dass die Flüssigkeit als ganzes nicht giftig sei, dass heißt nicht kennzeichnungspflichtig nach Chemikalienrecht sei - im Rahmen von Risikomanagement-Plänen könne bei Anzeichen von induzierter Seismizität gut reagiert werden durch Herabsetzen der Pumpenleistung bei messbarer aber noch nicht spürbarer Seismizität 62

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http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/CO2Speicherung/Downloads/Fracking.pdf?__blob=publicationFile&v=1 (02.09.2013) Stand: 24.11.2011 - vorliegende Potentialabschätzungen variierendes her stark und sind mit großen Unisicherheiten behaftet, außerdem wurden Umweltschutzauflagen und Ausschlussflächen bei den Schätzungen nicht berücksichtigt - bei Berücksichtigung anderweitiger Raumansprüche dürften förderbare Mengen noch niedriger ausfallen - Schiefergasboom führt kurzfristig zu stark sinkenden Erdgaspreisen in den USA und sinkenden Kohlepreisen in Europa, da Kohle für den Export frei wird (siehe 3.2 Mart- und Preiseffekte der Schiefergasförderung der SRU Stellungnahme S. 13) - Erdgashandel wegen hohen Transportkosten noch auf regionalen Markt beschränkt - mittelfristig/ langfristig könnte weltweite Schiefergasförderung Preissteigerungen In Deutschland abbremsen, aber die Erdgas-Preise würden eher nicht sinken - Reindustrialisierungsboom in den USA kann nicht allein auf den Gaspreisverfall/ die Energiekosten (nur ein Bruchteil der Produktionskosten wie in Deutschland auch) zurückgeführt werden (zu monokausal), Grund ist wohl eher die starke Abwertung des Dollar seit 2002 - niedrigere Gaspreise gefährden den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien solange nicht, wie das Vergütungsmodel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und der Einspeisevorrang gelten (auch in anderen EULändern mit ähnlichem Fördermodell) - fallende Kosten fossiler Brennstoffe senken den Strommarktpreis → erhöht EEG-Umlage → könnte politisch dazu beitragen mit Argument der Kostendämpfung den Ausbau der erneuerbaren zu drosseln - deutsches Schiefergas wird keinen wesentlichen Nutzen für die Energiewende leisten können -Flächeninansprochnahme: ca. 2- 3,6 ha pro Bohrplatz; 1,4 % der Fläche oberhalb eines Schiefergasvorkommens sind nötig, um es vollständig zu nutzen; geförderte Gasmengen je Bohrloch nehmen in wenigen Jahren rasch ab → fortlaufend neue Erschließung von Bohrplätzen nötig - wegen Unsicherheiten über die Umweltauswirkungen ist Fracking als Anwendungsfall für das Vorsorgeprinzip einzustufen (präventive Vermeidung von Risiken, auch wenn noch kein Gefahrenbeweis vorliegt) – Fracking ist im kommerziellen Umfang derzeit wegen gravierender Wissenslücken nicht zuzulassen. – Fracking ist erst auf der Basis positiver Erkenntnisse aus systematisch zu entwickelnden Pilotprojekten verantwortbar http://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/04_Stellungnahmen/2012_2016/2013_05_AS_18_Fracking.pdf?__blob=publicationFile (16.10.2013) Stand: Mai 2013 SRU

Sachverständigenrat für Umweltfragen

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SDG

Staatliche Siehe Kapitel 2 Studien und Gutachten Geologische Dienste Deutschlands http://www.infogeo.de/dokumente/download_pool/SN_SGD-Fracking-Studien_V5_0.pdf (25.10.2013) Stand: März 2013 - Fallende Energiepreise führen zu höherem Energieverbrauch: tendenziell höhere CO2-Emissionen - Erdgas-Verbrennung emittiert zwar weniger CO2 als Erdöl, Kohle, aber nur, wenn beim Förderprozess die noch klimaschädlicheren Methanemissionen vermieden werden - klimaschützende Wirkung durch kontinuierlichen Preisanstieg für fossile Energieträger wird zeitweilig entfallen (weniger Anreize für Innovationen bei Erneuerbaren und bei Energieeinsparung) - Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft, durch steigende Preise für Emissionsrechte (Steigung so wie sich Preise fossiler Energieträger verringern): Energiepreisschere zwischen EU und Ausland wird sich vergrößern: Verluste an Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven europäischen Industrie - „Carbon-Leakage“-Effekt: Produktionsverlagerung in Länder mit niedrigeren Energiepreisen ohne Emissionseinsparungen für die ganze Welt (nur Emissionsverlagerungen) - Erschwerung der Klimaverhandlungen, da Klimaschutz gesamtwirtschaftlich zunehmend teurer und Anreize nehmen ab http://www.ifw-kiel.de/wirtschaftspolitik/politikberatung/kiel-policy-brief/KPB_64.pdf (26.09.2013) Stand: August 2013 Kurz-Artikel dazu: http://www.ifw-kiel.de/medien/medieninformationen/2013/fracking-gefahrdet-globale-klimapolitik (26.09.2013) ifw

Institut für Weltwirtschaft Kiel der Universität Kiel

3.8 Unternehmen BNK

BNK Deutschland GmbH (Tochterfirma der kanadischen Firma BNK Petroleum Inc.) Vortrag von Herrn Angerer

- in Deutschland in 8 Feldern Erlaubnis zur Aufsuchung, auch in Polen und Spanien aktiv (Fokus Schiefergas (Shale Gas)) - Europas Gasmarkt wird wachsen - Energie aus eigenem Land - Shale Gas sicher und umweltgerecht förderbar - Versachlichung der Diskussion sei notwendig 64

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- technische Weiterentwicklung noch notwendig bei: Additiven, Backflow, Abschätzung des Fördervolumens, mögliche geologische Störzonen - akzeptable rechtliche Rahmenbedingungen für Exploration und Förderung sollten definiert werden, die dann von der Industrie erfüllt werden können https://www.umweltbundesamt.de/wasser-und-gewaesserschutz/veranstaltungen/fracking121203/angerer_bnk_fracking_121203.pdf (02.09.2013) Stand: 03.12.2012 ExxonMobil Central Europe Holding GmbH (Vortrag Dr. Heinrich Herm Stapelberg, Leiter Public & Government Affairs)

- 21 % der deutschen Energieversorgung basieren auf Erdgas (mit Energiewende steigend) Exxon - Erdgas ist flexibel, bessere Klimabilanz als andere fossile Energieträger Mobil - Deckung von 14 % der Nachfrage in BRD - BGR: Schiefergas-Gesamtmenge 6,7-22,7 Billionen m³ (keine Erfahrungswerte zum technisch gewinnbaren Anteil) - bei Förderfaktor 10 %: bis 2,3 Billionen m³ (Vielfaches von heutigem deutschen Jahresverbrauch) - Wertschöpfung - 4 Studien: kein Grund für grundsätzliches Verbot - Exxon: Informations- und Dialogprozess Fracking Anfang 2011-April 2012 zu Risiken und Umweltauswirkungen mit 40 Wissenschaftlern, Bürgern und Interessengruppen (auch Gewerkschaften welche?) - Initiierung von weiteren Studien und Pilotprojekten um Wissenslücken zu schließen - kontinuierliche Reduktion von chemischen Additiven der Wassergefährdungsklassen 2 und 3 in der FracFlüssigkeit (2010 noch 13 Stoffe dieser Art) - im Labor 2013 Frac-Flüssigkeit ohne giftige oder umweltgefährliche Stoffe? - Selbstverpflichtung bei unkonventionellen Lagerstätten in Gebieten mit tektonisch kritisch gespannten Störungen im Untergrund und in Wasserschutzgebieten (Kl. I,II) sowie in Heilquelleneinzugsgebieten auf Fracking zu verzichten (Verzicht ab 11.2011 im Rahmen des BDEW-Positionspapiers) - viele unkonventionelle Lagerstätten liegen flacher: mehr Bohrungen, aber durch geringere Temperaturen/Drücke weniger chemische Additive und geringerer Anfall von Lagerstättenwasser - Senkung der Stromkosten, bessere Klimabilanz durch Verdrängung der Kohle https://www.umweltbundesamt.de/wasser-und-gewaesserschutz/veranstaltungen/fracking121203/stapelberg_exxon_fracking_121203.pdf Stand: 03.12.2012

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Royal Dutch Shell (Vorstand Matthias Bichsel)

- für branchenweite Offenlegung der Zusammensetzung der Frac-Flüssigkeit Shell - es gebe die technische Möglichkeiten, die Trinkwasserschicht so abzuschotten, dass keinerlei Verunreinigungen zu befürchten sind - Frac-Flüssigkeit stammt von beauftragten Dienstleistungsunternehmen, bereits Veröffentlichung der eingesetzten Frac-Flüssigkeiten soweit nicht gegen die Rechte Dritter verstoßen wird - Eintreten für Regel, die Hersteller generell zur Veröffentlichung verpflichten http://www.welt.de/wirtschaft/article114303948/Wir-haben-beim-Fracking-nichts-zu-verbergen.html (04.09.2013) Stand: 10.03.2013 Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung (Vortrag von Josef Schmid, Hauptgeschäftsführer des WEG)

- Erdgas aus eigenen Quellen (Versorgungssicherheit) WEG - BMU-Studie zeige, dass es keinen Anlass zum Verbot gebe - sonst Förderrückgang (Importabhängigkeit) Erdgas allgemein: - Länder profitieren von Förderabgabe (2011 fast 1 Milliarde Euro) - Arbeitsplätze in strukturschwachen Gebieten - hochqualifiziertes Personal - hohe Bohrpräzision - Frac-Verfahren bereits >300 mal in BRD angewendet ohne Schäden - keine Erfahrung bei Schiefergesteinen und Kohleflözen - für Dichtigkeit, Druckfestigkeit der (konventionellen) Bohrungen gebe es bereits Standards - wissenschaftliche Diskussion der UBA-Studie gewünscht - Bergrecht sei auch für die Umwelt ausreichend - Unternehmen bemühen sich bereits um Transparenz und Information - bereits ein Drittel ihrer Produktion mit Fracs https://www.umweltbundesamt.de/wasser-und-gewaesserschutz/veranstaltungen/fracking121203/schmid_weg_fracking_121203.pdf (02.09.2013) Stand: 03.12.2012

Wintershall

Wintershall (Selbstverpflichtung für heimische Förderung)

- Freiwillige Prüfungen auf Umwelt- und Wasserverträglichkeit vor Beginn einer unkonventionellen Erdgasförderung - Beschränkung auf möglichst wenige zentrale Bohrplätze, um möglichst wenig Fläche zu nutzen - keine Bohrung in Trinkwasserschutzgebieten und dort auch kein Frack-Einsatz - eingesetztes Flüssigkeitsgemisch überschreitet nicht die aktuell geltende Wassergefährdungsklasse 1 66

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- Veröffentlichung der eingesetzten Additive, nur EU-weit geprüfte Biozide - Information über Entsorgungskreislauf, Chemikalien-Recycling und Wasseraufbereitung - fachgerechte Entsorgung des Rückflusses und getrennt vom kommunalen Abwassersystem - Unterstützung der Zulieferer bei Entwicklung umweltverträglicherer Flüssigkeiten - kein Fracking in unmittelbarer Nähe von Kohle- oder anderen Bergbaustollen - Fracking nur bei Bohrungen, die Drucktest bestanden haben - regelmäßige Überprüfung der integrierten Verrohrung der Bohrung - Unterstützung der Weiterentwicklung des Bergrechts für verlässliche Rahmenbedingungen - enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Wasserbehörden, Unterstützung von Grundwassermonitoring - frühzeitiger, direkter Dialog mit Nachbarschaft - Information über geplante Bohrungen neben Bergbehörden auch Kreise, Kommunen, Wasserbehörden und Öffentlichkeit (mit Benennung eines lokalen Ansprechpartners) http://www.heimische-foerderung.de/wp-content/uploads/2012/02/Wintershall_Selbstverpflichtung_HeimischeFörderung_0413.pdf (19.09.2013) Selbstverpflichtung ohne Datum

In der Bodenseeregion aktive Unternehmen: Parkyn Energy (Germany) Ltd. (auch in Polen aktiv) Dipl.-Ing. Stefan Bratschkow Konsortium Bell Exploration Ltd. Concorde Energy LLC. Wintershall Holding GmbH GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH

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3.9 EU-Länder EU-Länder Polen Schweden Österreich

Konsultationen der EU-Kommission Setzt offensiv auf Fracking-Verfahren Wartet Studien ab Gesetzesänderung mit verpflichtender Umweltverträglichkeitsprüfung auch für die Explorationsphase (Explorationsanträge wurden vorerst zurückgezogen) Tschechien Moratorium Rumänien Moratorium Bulgarien Moratorium - 2011 Verbot von Schiefergas- und Schieferölgewinnung, trotzdem noch zahlreiche Genehmigungen für Probebohrungen unter Frankreich Regierung Sarcozy erteilt (Verfassungsmäßigkeit des Verbots wird gerade wegen der Klage des US-Ölkonzerns Schuepbach geprüft (13.07.2013)) - Klage des US-Energieunternehmens Schuepbach gegen Fracking-Verbot von Verfassungsrichter zurückgewiesen, Frankreich drohen aber Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe, weil schon erteilte Explorationsgenehmigungen erst nach dem neuen Gesetz widerrufen wurden http://www.nfi.at/dmdocuments/schiefergasDE.pdf (04.09.2013) http://www.handelsblatt.com/politik/international/frankreich-klage-gegen-fracking-verbot-scheitert-/8920714.html (15.10.2013) Stand: 11.10.2013

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4 Links Veröffentlichung der in den USA beim Fracking verwendeten Chemikalien http://fracfocus.org/ Datenblätter zu chemischen Additiven in Deutschland http://www.erdoel-erdgas.de/Themen/Technik-Standards/Aufsuchung-und-Bohren/Informationsplattform-zu-Fracs-in-Deutschland (06.09.2013) Links der Grünen: Infos zum Stand des Frackings Material zu beantragten Flächen in NRW >> Karte Aufsuchungsfelder in NRW - auch Bönen! >> Liste erteilter Genehmigungen Bürgerinitiative 'Bürger informieren Bürger': >> www.bib-boenen-kamen.de Vereinigung der Initiativen gegen unkontrollierte Erdgassuche und Fracking in Deutschland: >> www.gegen-gasbohren.de Bitte diese niedersächsische Aktion unterstützen, denn es geht auch um NRW, Thüringen, Bayern ... >> Petition gegen Fracking Geologische Aspekte bei der Erkundung unkonventioneller Erdgasvorkommen in NRW >> Geologische Aspekte in NRW Positionspapier der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen zur unkonventionellen Erdgasförderung (Fracking): >> Positionspapier Bundestagsfraktion Resolutionantrag der Bündnis 90 / Die Grünen Kreistagsfraktion an Landrat Makiolla zum Schutz der Bevölkerung und des Trinkwassers 69 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

>> Resolutionsantrag Kreistagsfraktion Papiere der Bezirksregierung Arnsberg zu Änderungsvorschlägen des Bergrechts und zum rechtlichen Rahmen bei Erkundigungen >> Änderungsvorschläge Bergrecht der BZ Arnsberg >> Rechtlicher Rahmen bei Erdgas-Erkundungen Quelle: http://www.gruene-boenen.de/wDeutsch/fracking/index.php (02.09.2013) Nach dem Jahrhundert-Regen in Colorado – Umweltgefahr durch Fracking „Ein Jahrhundert-Regen in Colorado hat eine weitere Gefahrenquelle für die Gewässer durch Fracking-Anlagen zutage gebracht. Wie aus Presseberichten nunmehr zu entnehmen ist, haben die Überschwemmungen dazu geführt, dass offenbar Fracking-Flüssigkeiten unkontrolliert in Tanks weggeschwemmt und vermutlich freigesetzt worden sind. Inwieweit die Umwelt und die Gewässer – insbesondere Trinkwasserbrunnen – damit verseucht wurden, ist bisher nicht bekannt. Erschwert würde die Schadensaufnahme auch dadurch, dass die Zusammensetzung der Frackflüssigkeiten den örtlichen Behörden nicht bekannt sei. Das Gebiet im Bundesstaat Colorado ist Zentrum der Gas- und Ölindustrie, wo auch die Fracking-Technologie angewendet wird.“ Quellen: NDR Info vom 18.09.2013, Wenn Fracking zur Gefahr wird, http://www.tagesschau.de/ausland/colorado-hochwasser100.html TAZ.de vom 20.09.2013, Es droht eine Umweltkatastrophe http://www.taz.de/!124154/ WAZ (online) vom 23.09.2013, Colorado fürchtet nach Überschwemmung Fracking-Verseuchung, http://www.derwesten.de/panorama/colorado-fuerchtet-nach-ueberschwemmung-fracking-verseuchung-id8482815.html Aus ÄöW-Rundbrief vom 08.10.2013 70 ver.di-Reader Fracking Oktober 2013

5 Filme Exxon: US-Konzern vergiftet Grundwasser in Norddeutschland (Erdgas allgemein) http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/exxon133.html Gasrausch http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=20975 Promised Land (Spielfilm; Berlinale-Film 2013) Gasland http://www.gaslandthemovie.com/whats-fracking Links zu verschiedenen, kurzen Filmen http://frack-off.org.uk/fracking-hell/watch-the-film/ (Englisch)

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