Press Text Laila Samuels

28.04.2017 - aus sich raus bekommen musste. Im dazugehörigen Video begeben sich die beiden Schauspieler. Jonas Lauenstein und Anton Spieker – der ...
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Laila Samuels BIO: Shadow Boxing EP // The More Single Veröffentlichung EP: 19.Mai 2017 ; Veröffentlichung „The More“: 28. April 2017

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»I'm gonna let you run, run, run!« singt Laila Samuels und es ist wahr. Ein Klavier sendet leise Töne aus, die mehr ein Windhauch sind, irgendwann gesellen sich bedächtig eine subtil eingesetzte Gitarre und ein Chor hinzu. Nichtsdestotrotz überlässt das anmutige Instrumental die Bühne der norwegischen Sängerin. »'Run Run Run' ist ein Song, der eine Mischung aus Emotionen in sich trägt. Es ist schwer das runter zu brechen,« sagt Laila Samuels selbst. Es ist eine Melancholie über das Unwiederbringliche von Vergangenem, die sich hier auf eigentümliche Art und Weise mit einem hoffnungsvollem Blick auf das Kommende verbindet.

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Den Song schrieb sie bei einer Studio Session, sie sang ihn quasi direkt ein, erzählt Samuels. Diese ersten Aufnahmen fühlten sich sofort richtig an und sie sind es bis heute – obwohl oder gerade weil man als Hörer nicht sicher sein kann, ob Laila in ihrem Text von sich selbst erzählt oder nicht. Vielleicht, könnte man sagen, ist es das, was »Run Run Run«, sowohl den Song als auch die dazugehörige »Shadow Boxing EP«, so besonders macht: Laila Samuels schafft es auf jedem einzelnen der Stücke aus ihrem gegenwärtigen Songwriter-Ich auszubrechen und eines ihrer vergangenen Ichs durch ihre Stimme sprechen zu lassen.

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Ein Umstand, durch den Stücke wie das schwere, aber hoffnungsvolle und mit norwegischen Folklore-Klängen angereicherte Titeltrack »Shadow Boxing« gleichzeitig persönlich und universell wirken. »Der Song handelt davon, wie es sich, nach einer schweren Lebensphase, anfühlt aufzuwachen und zu wissen: das Schlimmste ist endlich vorbei.«

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Ein interessanter Fakt: Eigentlich hatte Laila Samuels, die in den letzten Jahren zwar hier und da einzelne Songs, aber nie eine komplette Platte veröffentlicht hat, »Shadow Boxing« gar nicht für sich selbst geschrieben, sondern ihn einem anderen Künstler angeboten. Mehr als zehn Jahre lang hatte Samuels vor allem im Hintergrund der Musikbranche gearbeitet und unzählige Songs für andere Künstler geschrieben, für manche internationale Größe und seit sie vor sechs Jahren nach Berlin zog auch für sehr viele große Deutsche Popstars. Laila fühlte sich wohl damit, dass andere ihre Texte im Radio singen, an dem ganz großen Rampenlicht hatte sie das Interesse verloren, nachdem sie mit Zwanzig von einem Tag auf den anderen bei Musikmanager-Legende Clive Davis in dessen New Yorker Büro saß, um einen Vertrag mit Arista Records zu unterschreiben. 1997 war das, mit der heute beinahe in Vergessenheit geratenen, norwegischen Band The Tuesdays, die damals allerdings sogar die Billboard Charts eroberte und mit ihrer ersten Single sieben Wochen lang auf Platz Eins der norwegischen Charts stand.. »Das war eine verrückte Zeit. Direkt nach der Vertragsunterzeichnung spielten wir Shows in den Staaten, wurden überall hingeflogen. Eine Zeit lang war das natürlich wahnsinnig aufregend und spannend – aber irgendwann verlor' all der Glamour seinen Reiz. Laila stieg aus, ging zurück nach Oslo und stieg zunächst komplett aus dem Showgeschäft aus. Sie arbeitete als Telefonistin in einer Polizeistation, dachte aber freilich trotzdem in jeder freien Minute an die Musik, ertappte sich beim Summen von Melodien, die sich vorher nicht kannte und schrieb zunächst für sich selbst, bis sie dann immer öfter gefragt wurde: »Könntest du nicht für mich einen schreiben?« Eins führte zum Anderen und als Laila der Liebe wegen nach Berlin zog war sie längst eine gefragte Songwriterin. Diese Rolle gefiel ihr, aber irgendwann spürte sie stärker und stärker den Drang wieder selbst zu Singen, nicht nur im Studio, sondern auch auf der Bühne. »Ich fing damit an, immer mehr Songs nur für mich selbst zu schreiben, die ich dann in die Schublade packte, um auf den richtigen Moment zu warten.« Dabei entstanden auch Stücke, die nun

auf der »Shadow Boxing EP« gelandet sind. So wie »The More«.

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»The More« ist ein kraftvoller Pop-Song, dominiert von einer klaren Sing-Stimme, klar unterteilt in Strophen, Bridge und Refrain. Bestimmt wird das Instrumental von einem klaren Klavier, das gerade so viel Struktur vorgibt, um es Laila Samuels zu ermöglichen laute wie leise Töne auf dem selben Song zu zeigen. In den leisen Tönen verstecken sich hier und da aber auch manchmal kaum hörbare Synthie-Sounds, die dem Song als Ganzen aber gerade durch die angewandte Subtilität eine besondere Aura einimpfen. Laila nahm den Song, als die Aufnahmen für »Shadow Boxing« anstanden deshalb mit ins Studio, weil sie, wie sie selbst sagt, das Gefühl hatte, die Phase ihres Lebens, die »The More« inspiriert hat, aus sich raus bekommen musste. Im dazugehörigen Video begeben sich die beiden Schauspieler Jonas Lauenstein und Anton Spieker – der 2015 den deutschen Schauspielpreis gewann – auf eine Reise ins Ungewisse. Gedreht wurde eine ganze Woche lang auf den Lofoten, einer Gruppe von mehr als achtzig kleinen Inseln vor der norwegischen Küste. Der eindrucksvolle Clip erscheint am 28. April parallel zum Erscheinen des Songs als Leadsingle von »Shadow Boxing«.

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»The more you do the more I like the more you say the less I fight the more we kiss the more I fear what I would do if you're not here.«

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Auf den Punkt gebracht beschreibt die norwegische Sängerin, die an sich selbst den Anspruch stellt, existenzielle Themen allgemeingültig und dennoch persönlich einzukleiden, wie eine Beziehung zum Scheitern verurteilt scheint, man sie aber dennoch nicht loslassen kann. Das Ergebnis ist eine Ballade, die nicht verheimlicht, dass es manchmal nicht unbedingt die eine richtige und die eine falsche Entscheidung gibt. Ja, wenn sich Laila ganz am Ende zu neuen Höhen aufschwingt und die Streicher einsetzen, dann versteht man: hier feiert eine Künstlerin das Leben in all seiner Tragik und all seinem Glück, in all seiner Ambivalenz.

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Die EP »Shadow Boxing« erscheint am 19 Mai 2017 über Believe Music.