PRAXIS

scheint bloß geschaffen, um verloren zu gehen und so ist sein Verlust nicht unerträglich. Lerne zu verlieren, Tag für Tag. Akzeptiere den Aufruhr um Schlüssel, ...
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ö s t e r r e i c h

L E PRAXIS BEIRB LEBEN 1-2010

WISSEN.ERFAHREN.

Ein Hauch nur ist jeder Mensch Tod und Trauer Psalm 39 [Für den Chormeister. Von Jedutun. Ein Psalm Davids.] 2 Ich sagte: Ich will auf meine Wege achten, / damit ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich lege meinem Mund einen Zaum an, / solange der Frevler vor mir steht. 3 So blieb ich stumm und still; / ich schwieg, vom Glück verlassen, / doch mein Schmerz war aufgerührt. 4 Heiß wurde mir das Herz in der Brust, / bei meinem Grübeln entbrannte ein Feuer; / da musste ich reden: 5 Herr, tu mir mein Ende kund und die Zahl meiner Tage! / Lass mich erkennen, wie sehr ich vergänglich bin! 6 Du machtest meine Tage nur eine Spanne lang, / meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts. / Ein Hauch nur ist jeder Mensch. 7 Nur wie ein Schatten geht der Mensch einher, / um ein Nichts macht er Lärm. / Er rafft zusammen und weiß nicht, wer es einheimst. 8 Und nun, Herr, worauf soll ich hoffen? / Auf dich allein will ich harren. 9 Entreiß mich allen, die mir Unrecht tun, / und überlass mich nicht dem Spott der Toren! 10 Ich bin verstummt, ich tue den Mund nicht mehr auf. / Denn so hast du es gefügt. 11 Nimm deine Plage weg von mir! / Unter der Wucht deiner Hand vergehe ich. 12 Du strafst und züchtigst den Mann wegen seiner Schuld, / du zerstörst seine Anmut wie Motten das Kleid, / ein Hauch nur ist jeder Mensch. 13 Hör mein Gebet, Herr, vernimm mein Schreien, / schweig nicht zu meinen Tränen! Denn ich bin nur ein Gast bei dir, / ein Fremdling wie all meine Väter. 14 Wende dein strafendes Auge ab von mir, / sodass ich heiter blicken kann, / bevor ich dahinfahre und nicht mehr da bin. 1

Psalm 39

Praxis Bibel 1-2010

wissenswert Der leidende Menschein Hauch nur ist jeder Mensch

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n Psalm 39 wird Krankheit,Tod und Trauer über das eigene Schicksal thematisiert. Der Beter des Psalms wendet sich in seiner Bedrängnis an Jahwe und hadert zugleich mit Gott und der Welt. V11 und V12 zeigen sehr deutlich, dass es hier um einen von Krankheit geplagten Menschen geht. Das Leben wird durch die Krankheit als Plage begriffen (V11). Auch die äußere Erscheinung hat sich durch die Krankheit verändert. So heißt es in V12: „du zerstörst seine Anmut wie Motten das Kleid“. Ausgelöst durch die Krankheit wird dem Leidenden die eigene Sterblichkeit bewusst. Diese Erfahrung ist der Anlass für eine

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allgemeine Reflexion über Tod und Vergänglichkeit.

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er Mensch gleicht in der Sicht des Leidenden einem Windhauch (V6b, vgl. Koh 1,2) und die menschliche Lebensdauer entspricht für den Beter nur noch dem kleinsten biblischen Längenmaß, der Handspanne (V6a, vgl.1 Kön 7,26; Jer 52,21).

Der „stumme“ Monologich schwieg, vom Glück verlassen (V2-4)

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er Psalm beginnt mit einem Monolog, der die Verzweiflung des Klagenden ausdrückt. Er versucht zu schweigen, will seine Zunge im Zaum halten, will achten auf seine Wege. Seine Angst, die Unerträglichkeit seines eigenen Leids würde ihn dazu verleiten ge-

gen Gott zu rebellieren und sich im Reden zu verfehlen, lässt ihn den Entschluss fassen, sich selbst ein Schweigegebot aufzuerlegen.

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anz anders als in anderen Psalmen schreit der Leidende nicht in Wehklage zu Gott, sondern zieht es zunächst vor zu schweigen. Doch es bedrückt ihn so sehr, dass er es nicht aushält und keine Sekunde mehr verstummen kann. Dieses sich selbst auferlegte Schweigen führt zu einem Gefühlsausbruch. Der Beter ist im Inneren aufgewühlt und verstört. Die Unterdrückung des eigenen Leids kann nicht länger ertragen werden und so spricht der Leidende sein Unglück aus.

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as Ideal eines in sich ruhenden Menschen, der sich durch Reden keine Blöße gibt und Gott nicht

Praxis Bibel 1-2010

herausfordert, ist nicht nur in der altorientalischen und ägyptischen, sondern auch in der altisraelitischen Weisheit zu finden (vgl.: Spr 10,19f). Bei Ijob wird dieses Ideal aufgegriffen und mit ihm gebrochen (vgl.: Ijob 13, 5). Im Psalm 39 kommt es ebenso zu einer Wende und aus dem Schweigen bricht eine Klage hervor.

Der Ausbruch zum Dialogda musste ich reden (V514)

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ie zunächst konkreten Schilderungen des Betroffenen werden nun zu einer ins Grundsätzliche gehende Meditation über die Hinfälligkeit und Vergänglichkeit des Lebens. Es geht hier zunächst nicht um eine Bitte an Jahwe um Hilfe oder Befreiung, sondern um Einsicht in die eigene Vergänglichkeit. Der Beter rückt seine eigene Notlage in Distanz und versucht sie mit Hilfe weisheitlicher Weltbetrachtung zu verarbeiten. Er hält Gott die Nichtigkeit seiner Existenz vor, um ihn zum Einschreiten zu bewegen.



Auf Gott allein will ich harren“, heißt es in V8b. Hier schwingt die Hoffnung auf Rettung und Heilung mit. „Nimm deine Plage weg von mir! Unter der Wucht deiner Hand vergehe ich“, heißt es in V11. Gottes Anwesenheit wird nicht als heilsam und erleichternd empfunden. Im Gegenteil es wird die Gegenwart Jahwes vom Beter als schwer, fast erdrückend beschrieben.



Vernimm mein Schreien, schweig nicht zu meinen Tränen“, heißt es in V13. Die Bitte um Abstand von Gott folgt auf die Bitte um die gnädige Nähe Gottes.

Psalm 39

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n V14 finden wir die für Psalmen äußerst ungewöhnliche Bitte, dass Jahwe sein strafendes Auge abwenden soll. „Schau’ weg von mir, dass ich froh werde, bevor ich hingehe und nicht mehr bin.“ Man könnte auch – frei formuliert – sagen: „Geh weg, lass mich in Ruh, Gott! Ich will mein Leben doch nur noch ein bisschen genießen, bevor es zu Ende ist. Hör auf mich fertig zu machen, ich kann nicht mehr!“

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icht der Blick Gottes wird vom Beter ersehnt, sondern das Zuhören und das Erhören seiner Bitten. Ein hörendes Ohr, statt ein allwissendes Auge, dass nur die Schuldigkeit im anderen sieht und kein Erbarmen kennt.

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ewöhnlich erflehen alttestamentliche Beter die Nähe Gottes und das Herschauen Jahwes (vgl.: Ps 13,4; 25,19; 59,5; usw). Die Niederlage, die Möglichkeit zu Scheitern ist eine zutiefst menschliche Erfahrung und begleitet uns in der Begegnung mit Gott permanent – sei es nun der Sündenfall im Paradies oder Kain und Abel. In Psalm 39 scheitert der Beter an den „Plagen“ Gottes (V11) und auch dieses Scheitern schweigt die Bibel nicht aus, beschönigt es nicht.

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enschlich wäre es, den Beter wie gewünscht in Ruhe zu lassen und ihm ein paar letzte, ruhige Zeiten auf Erden zu gönnen. Göttlich ist es, uns nie loszulassen, auch wenn wir Ihn wegschicken. „Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände“ (Jes 49,16)

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salm 39 ist von zwei gegeneinander strebende Empfindungen durchdrungen und zeigt wie nahe Verzweiflung und Hoffnung beieinander liegen.

Literatur:

Hossfeld, Frank-Lothar: Die neue Echter-Bibel, Kommentar zum Alten Testament: Psalmen 1-50, 1993, S. 245-251 Kraus, Hans-Joachim: Biblischer Kommentar – Altes Testament: Psalmen 1-80, 1960, S. 450-456

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Psalm 39

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erfahrenswert Der Tod ist nichts Alltägliches…

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nd doch finden wir ihn im Alltag wieder. Es sind die kleinen Tode des Alltags, die uns daran erinnern, wie vergänglich alles ist. Wir haben Angst vor Verlust, Angst unsere Liebe zu verlieren, unsere Familie, unsere Freunde, unsere Sicherheit, unsere Geborgenheit, unser zu Hause, unsere Gesundheit kurz gesagt: unser Leben.

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ber unsere Angst bezieht sich nicht nur darauf, alles zu verlieren, was wir jetzt in unserem Leben lieben, sondern auch nie das zu erreichen, wonach wir uns sehnen. Was ist, wenn wir nur Schatten bleiben, nur ein Hauch, wie es im Psalm heißt (V6, V12). Muss ich bedeutsam sein, um mich wirklich lebendig zu fühlen, um mein Leben gelebt zu haben? Was macht mein Leben aus? Was ist, wenn meine ungelebten Träume schon im Leben sterben? Die Frage nach dem Tod bringt die Frage nach dem Leben mit sich. Das Jenseits ist nicht abgekapselt und jenseitig dieser Welt, sondern hat mit dem Jetzt, mit dem Diesseits zu tun.

Ich schwieg, vom Glück verlassen…

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anchmal gibt es keine Sprache, die den Schmerz auszudrücken vermag. Es gibt keine Worte für das Unsagbare. Es braucht seine Zeit bis wir den Schmerz zulassen können, ihn nicht mehr unterdrücken müssen. Die Zeit, die auf einmal so ungeheuer vergänglich scheint, gerade die wird dann auf einmal bedrückend und lang. Diese Schwere, die einen dann umgibt ist ein Ausharren im Verlassensein. Allein und ohne Halt fehlt dem

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Mensch die Perspektive. Die Zukunft scheint nicht mehr zu existieren, die Vergangenheit ist verloren und die Gegenwart scheint still zu stehen.

Da musste ich reden…

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er Tod macht uns betroffen und betrifft uns alle. Im Psalm heißt es: „Vernimm mein Schreien; schweig nicht zu meinen Tränen (V 13).“ Der Tod darf zu keinem Tabuthema verkommen, selbst wenn uns der Tod manchmal die Sprache verschlägt. Der Mensch verlangt eine Antwort auf die Frage nach dem Tod. Es ist die sogenannte „Theodizeefrage“, die die Menschen schon immer quälte. Es ist die Frage nach dem „Warum?“.

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arum müssen Menschen sterben? Warum lässt Gott Leid zu? Warum lässt Gott es zu, dass unschuldige Menschen sterben? Wo bleibt Gott? Selbst Jesus schreit am Kreuz und verlangt von Gott, seinem Vater eine Antwort: Eloi, eloi lema sabachtani? (Mk 15,34), was übersetzt heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Wende dein Auge ab und

dein Ohr mir zu…

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eder Mensch trauert auf seine ganz eigene und ganz individuelle Weise. Manche Menschen brauchen Abstand und manche suchen die Nähe. Bei manchen bricht die Trauer in Wut aus, bei anderen führt sie zu Energielosigkeit und Niedergeschlagenheit. Es gibt kein allgemein gültiges Schema, nach dem ein Mensch trauert. Sowie es auch kein Rezept und keine Gebrauchsanleitung geben

kann, die den Schmerz des Trauernden gänzlich zu nehmen vermag.

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s braucht Überwindung und ein sehr gutes Gespür Trauernden Hilfe, sowie ein hörendes Ohr, ohne Lösungen anzubieten. Aktivismus, ein sich dem anderen aufzwingen, sind in einer solchen Situation fehl am Platz. Auch die Zurückweisung muss respektiert werden. Nicht mein Weg und meine Zeit sind hier entscheidend, sondern je nachdem was der/die Trauernde von mir braucht. Der Tod beendet das Leben,

nicht eine Beziehung

„Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennen andere Schmetterling.“ Chinesische Weisheit

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s ist die Hoffnung, die uns trägt - die unsere Trauer erträglich macht. „Worauf soll ich hoffen?“ ist die Frage, die den Beter in Psalm 39 (V 8a) bewegt. Die Antwort muss jeder für sich finden. Im Psalm gibt die Antwort auf die Frage der Beter selbst: „Auf dich allein will ich harren (V 8b).“ Es gibt keinen Zweifel, dass Gott seine Hoffnung ist. Trotz seines Haderns mit Gott und der Welt, bleibt sein Vertrauen auf Jahwe bestehen. Es ist das Gefühl des Aufgehobenseins und der Geborgenheit, das so sehr ersehnt wird. „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt“, heißt es in Jer 31,3.

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ottes Liebe kennt keine zeitlichen Grenzen (vgl. Jes 43, 1-7, Hld 8, 6-7). Gott ist der, ich bin da (vgl. Ex 3,13).

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Psalm 39

Die Kunst des Verlierens Die Kunst des Verlierens studiert man täglich. So vieles scheint bloß geschaffen, um verloren zu gehen und so ist sein Verlust nicht unerträglich. Lerne zu verlieren, Tag für Tag. Akzeptiere den Aufruhr um Schlüssel, die du verlierst. Ich verlor zwei Städte, verlor zwei Flüsse, einen Kontinent. Ich vermisse sie, aber es war nicht unerträglich. Selbst dich zu verlieren, deine scherzhaften Worte; eine Geste, die ich liebe. Sogar hier wird es wahr sein. Ich werde sehen, die Kunst des Verlierens studiert man täglich. Auch wenn es einem vorkommt als wär’s (schreibs auf!): als wär’s unerträglich.

Elizabeth Bishop

Aus dem „Buch der Bilder“ Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Aus „Schiffbruch mit Tiger“

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.

Es ist gar nicht so leicht an die Liebe zu glauben, fragen Sie einen Verliebten. Es ist nicht leicht, an das Leben zu glauben, fragen Sie einen Biologen. Es ist nicht leicht an Gott zu glauben, das sagt Ihnen jeder Gläubige. Wollen Sie wirklich nur das wahrhaben, an das sie leicht glauben können?





Rainer Maria Rilke

Yann Martel

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Psalm 39

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erlebenswert Warm Up

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ie beiden hier vorgestellten „Warm up“ – Übungen sollen verdeutlichen, dass Jenseits und Diesseits, Tod und Leben, Licht und Schatten nicht von einander abgetrennt, sondern stark miteinander verbunden sind.

Tod und Leben

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wei Bälle, ein schwarzer und ein weißer Ball (falls man keine Bälle, in der entsprechenden Farbe hat, eignen sich auch Socken, in die man einen Knoten macht.). werden benötigt- Die Gruppe steht im Kreis, der schwarze Ball wird von einem zum anderen geworfen. Jede/r soll bevor er/sie wirft eine Assoziation zum Thema “Tod” sagen (Bsp.: Friedhof, welke Blume,…). Nachdem jeder an der Reihe war, kommt der weiße Ball ins Spiel. Jetzt sind es Assoziationen zum Thema „Leben“, die genannt werden sollen (Bsp.: Baby, Licht, …). Der Schwierigkeitsgrad wird immer mehr gesteigert, in dem die Bälle schneller geworfen werden. Auch Redewendungen sind erlaubt.

Schattentheater

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it einem Leintuch, das im Türrahmen gespannt ist und einer Lampe, die dahinter angebracht wird, lässt sich ein Schattentheater gut inszenieren. Die Jugendlichen sollen hierbei in Gruppen verschiedene Begriffe zum Thema „Tod und Leben“ mit ihren Schatten hinter dem beleuchteten Leintuch darstellen. Mögliche Begriffe: Sargträger, Dracula, Kreuzigung, Auferstehung, Methusalix,... . Selbstverständlich können die Jugendlichen sich auch eigene Begriffe einfallen lassen.

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Go Deep Friedhofsbesuch

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ei diesem speziellen Friedhofsbesuch sollen die Jugendlichen den Friedhof mit neuen Augen sehen. Verschiedene Dinge können hier erforscht und entdeckt werden: Welcher Verstorbene hat am längsten gelebt? Welcher Verstorbene hat am kürzesten gelebt? Welches Grab ist das opulenteste? Welche Grabinschrift spricht mich an/gefällt mir?

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un sollen die Jugendlichen einzeln durch den Friedhof gehen. Jede/r soll für sich einen Ort suchen, den er/sie besonders unbequem und beengend findet. Danach soll ein Ort gefunden werden, der für den/die Jugendliche/n ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Bei beiden Orten sollte man mindestens 7 Min. verweilen. Den Jugendlichen sollen Impulsfragen mitgegeben werden: Gibt es an diesem Ort etwas, das ich traurig finde? Was wäre das? Gibt es an diesem Ort, etwas, das ich beunruhigend finde? Was wäre das?

Was würde ich gern an diesem Ort verändern? Gibt es an diesem Ort etwas, das ich schön finde? Was wäre das? Gibt es an diesem Ort etwas, das ich friedvoll erlebe? Was wäre das?

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etzt kann man sich darüber austauschen, welche Orte jeder gefunden hat. Je nach Zeitrahmen könnt ihr diese Orte bei einer Tour zu den schönsten und unbequemsten Plätzen besuchen, wobei sich hier die Jugendlichen als „Fremdenführer“ abwechseln könnten. Die Plätze dürfen aber auch als ganz persönlichen Orte geheim gehalten werden.

Besuch im Bestattungsmuseum

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lternativ zum Friedhofsbesuch ist ein Besuch im Wiener Bestattungsmuseum zu empfehlen. Die Besichtung ist allerdings nur im Rahmen einer Führung (werktags zwischen 12 und 15 Uhr) möglich. Eine telefonische Voranmeldung ist unbedingt erforderlich. Nähere Informationen: Bestattungsmuseum Wien Goldeggasse 19, 1041 Wien Tel.: (01) 501 95 / 0 [email protected]

Praxis Bibel 1-2010

Psalm 39

Cool Down Lebenszeit* Jede/r bekommt ein Blatt Papier, auf dem ein Ziffernblatt aufgezeichnet ist. Die Jugendlichen sollen sich ihre Lebenszeit bildlich als Ziffernblatt mit 12- Stunden dargestellt vorstellen.

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un soll der Frage „ Wie spät ist es in meinem Leben?“ nachgegangen werden. Dementsprechend werden Stunden- und Minutenzeiger auf das Ziffernblatt eingetragen. Jede/r soll nun für sich versuchen mit Worten zu beschreiben, was dieser Zeitpunkt für sie/ihn bedeuten könnte.

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ögliche Impulsfragen: * Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um… * Es ist noch zu früh um…

* Es ist zu spät um… * Jetzt ist es an der Zeit, dass… * Um… Uhr würde ich gerne… * Wenn die Uhr die letzte Stunde schlägt, hoffe ich nicht…

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s geht hier um eine Reflexion über das, was die Jugendlichen momentan beschäftigt, wie weit sie das vertiefen wollen, ist diesen selbst überlassen. (* Diese Methode ist einem Arbeitsblatt von Klaus Schweiggl SJ entnommen.)

Steingarten

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ie Jugendlichen werden bei dieser Übung dazu eingeladen, ihre eigenen Brüche und Brücken im Leben zu reflektieren. In einer Ecke des Raumes befindet sich ein Steinhaufen und in einer anderer stehen kleine Pflan-

zentöpfe. Auf die Steine werden mit einem Permanentmarker die eigenen Tode im Leben und Dinge, denen man nachtrauert geschrieben, während dessen auf Holzpflanzenschilder geschrieben wird, was Leben lässt und Kraft im Leben schenkt. Anschließend werden die Pflanzenschilder in die Erde der Pflanzentöpfe gesteckt.

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ede/r nimmt abwechselnd einen Stein und eine Pflanze, beschriftet diese/n und stellt den Stein oder die Pflanze dann in den Raum. So gestaltet ihr gemeinsam einen Garten. Falls es die Möglichkeit gibt, kann man mit den Jugendlichen auch im Freien einen solchen Garten kreieren.

bemerkenswert Filme

Literaturtipp

„Der seltsame Fall des Benjamin Button“, USA 2008, Regie: David Fincher

Musik

„Wer früher stirbt, ist länger tot“, D 2006, Regie: Marcus H. Rosenmüller

U. Brumann/ H.J. Knopff/ W. Stascheit/ J.-P. Meier: Projekt „Tod“: Materialien und Projektideen;Verlag an der Ruhr 1997

Bob Dylan: Death is not the end „Das Beste kommt zum Schluss“, USA 2007, Regie: Rob Reiner

Funny van Dannen: Letzte Zigarette

„Knock’in on Heaven’s door“, D 1997, Regie: Thomas Jahn „Am Abend aller Tage“, Kurzspielfilm, sw, D 1986, Regie: Nikolai Karo (auszuborgen beispielsweise bei der AV- Medienstelle Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg)

Funny van Dannen: Zum Leben Johnny Cash: Hurt (Musikvideo!)

Links

http://www.friedhoefewien.at http://www.bestattungwien.at

Pearl Jam: I am mine Wolfgang Ambros: Es lebe der Zentralfriedhof 7

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Plötzlich bist du nicht mehr da Tod und Trauer von Jugendlichen

Wenn der beste Freund/die beste Freundin stirbt – Jugendliche in ihrer Trauer

Magdalena Reinthaler | Hannes Wechner

Plötzlich bist du nicht mehr da Tod und Trauer von Jugendlichen

TYR O LIA

Magdalena Reinthaler, Hannes Wechner Plötzlich bist du nicht mehr da Tod und Trauer von Jugendlichen Herausgegeben von der Katholischen Jugend Österreich ISBN 978-3-7022-3059-3 € 14,95 / SFr. 26,50

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Impressum: Medieninhaberin und Herausgeberin: Katholische Jugend Österreich, Johannesgasse 16, 1010 Wien; Redaktion: Daniela Hyza und Michal Klucka, Autorin: Moni Farthofer; Layout: Anna Wiesinger; Fotos: Katholische Jugend Österreich (Titel, S. 2, S.3, S.6), Moni Farthofer (S. 5); Abo-Preis: EUR 6,- pro Jahr (Druck- und Versandkostenbeitrag), AboAbbestellungen bis 30.11., sonst verlängert sich das Abo automatisch um ein Jahr; Herstellung: digiDruck, Wien; P.b.b; Erscheinungsort: Wien; Verlagspostamt A-1010 Wien; Zul.Nr.: 126874W91E; DVR: 0680788

Wenn ein junger Mensch in der Gemeinde stirbt, herrscht immer große Betroffenheit und Trauer. Seelsorger/innen, Jugendleiter/innen und Lehrpersonen sind besonders gefordert, Emotionen wie Schock, Angst, Wut und Schmerz aufzufangen. Dieses Werkbuch macht sensibel dafür, dass Jugendliche anders als Erwachsene oder Kinder trauern. Es stellt bewährte Projekte und Methoden der Trauerbegleitung und trostreiche Rituale,Texte und Gebete vor. Die AutorInnen: Mag.a Magdalena Reinthaler, geb. 1983, Theologin, Bildungsreferentin der Katholischen Jugend Österreich Dr. Hannes Wechner, geb. 1963, Theologe, Erlebnispädagoge, als Projektleiter in der Trauerbegleitung von Jugendlichen tätig Das Buch ist bei der Katholischen Jugend erhältlich! Bestellungen unter: [email protected] 1) Gemeinschaft, gemeinsam unterwegs sein, in Bewegung sein, gemeinsam etwas erleben 2) soziales Engagement, füreinander eintreten, für etwas oder jemanden einstehen, sich engagieren an [email protected] und vielleicht darfst DU die nächste “Praxis Bibel” mit deinen Fotos mitgestalten. Einsendeschluss: 31.5. (Thema 1), 31.8. (Thema 2) Wir freuen uns jetzt schon auf deine kreativen Fotos!

Praxis Bibel ist auch als Digitalabo erhältlich! Kostenpunkt: € 4,-- pro Jahresabo € 8,-- in Kombination mit der Printausgabe Nähere Infos auf: www.katholische-jugend.at/praxis-bibel