ÖSTERREICH 7
DIENST AG, 15. SEP TEM B ER 201 5
Zwei Biker verunglückten auf Sardinien tödlich
Sexaffäre in Justizanstalt: 3,5 Jahre Haft für Wachbeamten
CAGLIARI. Zwei österreichische Motorradfahrer sind auf Sardinien bei zwei verschiedenen Unfällen tödlich verunglückt. Ein 44-Jähriger aus Steyeregg (Bezirk Urfahr-Umgebung), der mit seinem Motorrad unweit der Ortschaft Tortoli im Zentrum Sardiniens unterwegs war, verlor am Montag wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle des Fahrzeugs, stürzte und war sofort tot, wie die Carabinieri der APA berichteten.
WIEN. Der Prozess gegen einen Wachebeamten der Justizanstalt Josefstadt, der beschuldigt wurde, zwei Insassinnen sexuell bedrängt zu haben, endete am Montag mit einem harten Urteil: Der bisher unbescholtene 41Jährige wurde zu 3,5 Jahren unbedingter Haft verurteilt. Er kämpfte bei der Verkündung mit den Tränen. Der Richterspruch ist nicht rechtskräftig. Anwalt Michael Vallender legte Nichtig-
Der Mann war mit drei weiteren Motorradfahrern unterwegs. Jegliche Hilfe kam zu spät. Erst am Samstag war ein weiterer Österreicher auf der Strecke zwischen Baunei und Dorgali im Zentrum Sardiniens vor einer Kurve tödlich verunglückt. Der 56-jährige Wiener war ebenfalls mit drei weiteren österreichischen Motorradfahrern unterwegs gewesen und zu schnell geSN, APA fahren.
KRITIKRAX Österreichs Bundesheer muss jetzt an die Grenze. An die eigenen Grenzen zu gehen, damit hat unser Heer ja ohnehin Erfahrung.
Polizisten entdeckten totes Ehepaar Erneut Familiendrama in Wien. Zeuge von Praterstern-Mord erstmals befragt.
In Schule viel im Netz, zu Hause weniger Der OECD-Vergleich zeigt: Österreichische Schüler verbringen in der Schule mehr Zeit im Internet als ihre Kollegen. Außerhalb der Schule jedoch weniger. Zu dieser Auswertung kommt die PISA-Studie „Digitale Kompetenzen“. In Mathematik schnitten die Österreicher bei Aufgaben, die den Computer erforderten, besser ab als beim traditionellen PISATest, beim „Digitalen Lesen“ schlechter. Die PISA-Studie testet alle drei BILD: SN/APA/OECD Jahre die Kompetenzen von 15- und 16-jährigen Schülern.
SPITZE FEDER
Ronald Escher
Der richtige Kopf für den richtigen Hut Ein Blick zum Himmel zeigt: Es dürfte bald regnen. Wie wär es heuer mit einem Hut? Man betritt das Hutgeschäft und findet ein interessantes Stück. Nur: Es sitzt nicht richtig. „Sehen Sie es auch? Der sitzt nicht richtig“, sucht der potenzielle Käufer fachfrauliche Unterstützung von der Verkäuferin. „Nein“, sagt sie, „der würde schon passen. Das sind Ihre Haare!“ Was? Ab zum Friseur. „Stellen Sie sich vor, was mir gerade passiert ist
beim Hutkauf!“ Die Friseurin schaut zweifelnd. „Nein, das sind nicht Ihre Haare. Das ist wohl eher der Hut!“ Aber gut: Sie fassoniert ein bisschen. Ein Härchen hier, eines dort, alles gut gekämmt und gelegt. Ab ins Hutgeschäft. Der Hut passt noch immer nicht. „Hm, ich brauche wohl einen anderen Kopf“, sagt der verhinderte Kunde und geht. Mittlerweile scheint übrigens die Sonne. Wieder was gespart.
WIEN. Einen Abschiedsbrief soll es nicht gegeben haben. Für die Polizei liegen die Fakten im Fall eines toten Ehepaares in WienHietzing dennoch auf der Hand. Montag früh wurden die Leichen eines 77-jährigen Mannes und seiner 76-jährigen Frau von Beamten in einer Wohnung aufgefunden. Beide wiesen Schussverletzungen auf. Auch der Hund des Paares wurde erschossen aufgefunden. Als Tatwaffe wurde ein Revolver sichergestellt, der laut Polizeisprecher Christoph Pölzl legal auf den 77Jährigen zugelassen war. „Aufgrund der Auffindungssituation und der Lage der Toten gehen wir derzeit von Mord und Selbstmord aus“, sagte Pölzl. Laut Nachbarn soll das Paar seit längerer Zeit krank gewesen sein. Die Polizei bestätigte bislang nur so viel: Bekannte der Toten hätten gegen 7.30 Uhr den Notruf verständigt. „Sie hatten sich mit dem Paar etwas ausgemacht und sich Sorgen gemacht, als sie nichts gehört haben“, sagte Pölzl. Erst vergangenen Mittwoch hatte ein ähnliches Drama für Schlagzeilen gesorgt. Ein Wiener und seine Tochter hatten zwei Frauenleichen sowie fünf erschossene Hunde und eine tote
Hauskatze im Wohnzimmer eines Schrebergartenhauses in WienSimmering entdeckt. Es handelte sich um eine 53-jährige Frau und ihre 74-jährige Mutter. Die Obduktion ist nun abgeschlossen. Sie legt die Vermutung nahe, dass die Tochter ihre Mutter erschossen hat. Es existieren auch noch drei Abschiedsbriefe, die ein Nachbar in seinem Postkasten gefunden hat. Laut Medienberichten soll die 53-Jährige krebskrank gewesen sein.
„Bekannte, die sich Sorgen gemacht haben, haben die Polizei gerufen.“ Christoph Pölzl, Polizeisprecher
Mordfall drei: Seit Montag sind die genaueren Umstände klar, warum seine Zivilcourage einem 37jährigen Algerier vergangenen Freitag das Leben gekostet haben dürfte. Wie berichtet, hatten der Mann und sein 35-jähriger Bekannter auf dem Wiener Praterstern einen Übergriff von zwei Männern auf eine 29-jährige Frau beobachtet und waren dazwischengegangen. Der 35-Jährige, der dabei schwer verletzt wurde, sagte nun bei einer ersten Befragung aus, dass die Unbekannten mit einem Messer auf die Männer losgegangen waren. par
15-Jährige auf Schulweg am meisten gefährdet Interaktive Unfallkarte ermöglicht einen genauen Überblick der Unfälle für Bezirke und Gemeinden. WIEN. In Oberösterreich passieren die meisten, im Burgenland die wenigsten: Die Rede ist von Unfällen auf dem Schulweg. 519 Schüler im Alter von sechs bis 15 Jahren waren im Vorjahr laut Statistik Austria auf dem Schulweg in einen Unfall verwickelt. Am meisten gefährdet sind demnach 15-Jährige, befand sich doch jeder vierte im Straßenverkehr an einem Unfall beteiligte Schüler in diesem Alter. Eine interaktive Unfallkarte bietet ab sofort einen Überblick über Straßenverkehrsunfälle.
Buben und Mädchen waren von den insgesamt 490 Schulwegunfällen zu 53 bzw. 47 Prozent betroffen, zwei Kinder verunglückten tödlich. Was die Uhrzeit betrifft, so verteilten sich die Unfälle zu annähernd gleichen Teilen auf die Zeit vor sowie nach dem Unterricht – allerdings kam es aufgrund der weitestgehend einheitlichen Beginnzeiten zu einer Spitze in der Zeit zwischen 7 und 8 Uhr, wie am Montag in einer Aussendung mitgeteilt wurde. Fast jeder zweite Schulwegunfall ereignete sich in diesem Zeitraum.
Von den 134 in Unfälle verwickelten dargestellt werden. Werden konkre15-Jährigen war ein Großteil mit te Orte herangezoomt, sind Unfälle einem einspurigen Kraftfahrzeug je nach Art der Beteiligung – Pkw, unterwegs (79 Prozent), meistens Motorrad, Fahrrad oder Sonstiges – handelte es sich dabei um Mopeds. dargestellt, während eine AnimaDavon abgesehen betrafen die tionsfunktion den zeitlichen Abmeisten Unfälle Schüler, die zu Fuß lauf illustriert. Damit sollen Eltern unterwegs waren (39,7 Prozent), der mögliche Gefahrenstellen auf dem Anteil von Fahrradfahrern betrug Schulweg ihrer Kinder erkennen 17,5 Prozent. können. In einer interaktiven Unfallkarte Nach Bundesländern kam es in – WWW.STATISTIK.AT/VERKEHRSUNFALLKAR- Oberösterreich 2014 zu 118 UnfälTE – können sämtliche Verkehrsunlen, gefolgt von Niederösterreich fälle der vergangenen beiden Jahren (81). Salzburg liegt mit 43 auf Rang auf Bezirks- und Gemeindeebene sechs. SN, APA
keitsbeschwerde und Berufung ein. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Richterin Nina Steindl erachtete eine unbedingte Haft aus generalpräventiven Gründen für notwendig, da der Fall einen „massiven Schaden“ für andere Justizwachebeamte bedeutete. Zu der Vergewaltigung soll es vor drei Jahren gekommen sein. Eine andere Insassin warf dem Beamten vor, sie seit Herbst 2011 mehrfach bedrängt SN, APA und betastet zu haben.
KURZ GEMELDET Vater rastet nach Streit unter Kindern aus Ein 32-jähriger Vater aus Russland ist nach einem Streit unter Kindern in einer Klagenfurter Wohnanlage ausgerastet. Er bedrohte laut Polizei einen anderen Vater, einen Kasachen (44), mit einer Gaspistole und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Er wurde festgenommen.
KLAGENFURT.
49-Jährige stürzte aus Schlafzimmerfenster VILLACH. Eine 49 Jahre alte Frau aus dem Bezirk Villach-Land ist in der Nacht auf Montag aus ihrem Schlafzimmerfenster im ersten Stock auf die darunter befindliche Terrasse gestürzt. Laut Polizei blieb die Frau dort schwer verletzt liegen. Ihr Mann gab an, sie sei wohl schlafgewandelt. SN, APA
Vater soll Tochter vergiftet haben EICHKÖGL. Schwere Vorwürfe ge-
gen einen 83-Jährigen: Der Mann soll versucht haben, seine Tochter zu vergiften. Die 61-Jährige hatte im steirischen Eichkögl mit ihm Kaffee getrunken, als sie heftige Bauchkrämpfe bekam. Sie verständigte ihren Hausarzt. Als dieser eintraf, war die Frau nicht mehr ansprechbar und wurde vom Hubschrauber in das LKH Graz eingeliefert. Der pflegebedürftige 83-Jährige wurde aufgrund seines psychischen Zustands ins Spital gebracht. SN, APA
Zoll konfiszierte zehn Tonnen Pfeifentabak WELS. Zollfahnder aus Wels haben mithilfe ihrer Kollegen in Deutschland über zehn Tonnen Wasserpfeifentabak beschlagnahmt. Ein in Linz wohnhafter afghanischer Geschäftsmann wurde verhaftet. Er soll auf den Namen seiner Mutter mehr als 20 Mal Wasserpfeifentabak nach Österreich geschmuggelt haben. In Deutschland war er bereits zuvor SN, APA polizeibekannt.
