Photovoltaik auf 500, 3'500 und 10'000 Meter über Meer - BKW

Einen interessanten Aspekt in der Photovoltaikforschung stellt zweifellos der Einfluss der. Höhe einer Photovoltaikanlage über Meer auf deren Auslegung, Bau, ...
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Es gilt das gesprochene Wort

Photovoltaik auf 500, 3'500 und 10'000 Meter über Meer Referat von Dr. Jakob Vollenweider, sol-E Suisse AG

Einen interessanten Aspekt in der Photovoltaikforschung stellt zweifellos der Einfluss der Höhe einer Photovoltaikanlage über Meer auf deren Auslegung, Bau, Leistungsfähigkeit und Kosten dar. Die sol-E Suisse AG befindet sich in der einzigartigen Lage, Sonnenkraftwerke und -projekte in verschiedenen Höhenlagen zu betreiben und daraus reiche Schlüsse ziehen zu können. Das auf einer Meereshöhe von 500 m liegende Stade de Suisse in Bern ist das weltweit grösste stadionintegrierte Sonnenkraftwerk. Rund 12'000 m2 Dachfläche sind mit Solarmodulen des japanischen Herstellers Kyocera belegt, was eine Leistung von 1,3 MWp ergibt. Selbstverständlich handelt es sich bei diesem Wert um die Spitzenleistung, die nur selten erreicht wird, wie sich leicht aus der on-line Leistungskurve des Sonnenkraftwerks auf der BKW-Homepage (www.bkw-fmb.ch) ersehen lässt. Der spezifische Jahresertrag des Sonnenkraftwerks im Stade de Suisse liegt bei rund 960 kWh/kWp und damit wesentlich über dem schweizerischen Durchschnittswert für Photovoltaikanlagen, welcher im Jahr 2006 ca. 820 kWh/kWp betragen hat. Im welthöchsten Sonnenkraftwerk auf dem Jungfraujoch (3'500 m ü. M.) wurden aus Vergleichsgründen die gleichen Solarzellen verwendet wie im Stade de Suisse in Bern, nämlich polykristalline Siliziumzellen von Kyocera. Ebenso wie im Stade de Suisse konnten die Solarmodule auf dem Jungfraujoch nicht völlig frei angeordnet werden. Einerseits galt es architektonische Rahmenbedingungen zu respektieren und andererseits bedürfen die Solarzellen eines minimalen Schutzes gegenüber den zeitweise sehr rauen Umgebungsbedingungen (Wind, Schnee, Kälte, Steinschlag etc.), die auf dem Jungfraujoch herrschen können. Trotzdem ist mit einem durchschnittlichen spezifischen Jahresertrag zu rechnen, der ca. 70% über dem Durchschnittswert im schweizerischen Mittelland liegt. Auch die Bedingungen für die Erreichung der Hauptzielsetzung im Bereich der Forschung und Entwicklung sind auf dem Jungfraujoch geradezu ideal, können doch zahlreiche Synergien genutzt werden, z.B. mit der renommierten hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch. Die BKW FMB Energie AG ist Official Service Supplier für das Projekt Solar Impulse des berühmten Aeronauten Bertrand Piccard, welches zum Ziel hat mit einem Solarflugzeug die Erde zu umrunden. Die Umgebungsbedingungen in einer Flughöhe von zeitweise über 10'000 m sind nochmals wesentlich härter als auf dem Jungfraujoch. Das Flugzeug soll über eine Spannweite von 80 m verfügen und trotzdem nur rund 2 Tonnen wiegen. Entsprechend leicht müssen die Solarzellen konstruiert sein. Ziel ist es, Solarzellen mit einer Dicke von lediglich 150 Mikron einzusetzen, die dennoch über einen Wirkungsgrad von über 20% verfügen und die den sehr tiefen Temperaturen bis zu minus 50 °C standhalten. Zweifellos sind dies überaus ambitionierte Ziele, aber wir wollen uns durch den Ausspruch von Jules Verne leiten lassen "Tout ce qui est impossible reste à accomplir".