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schaftsregionen in Deutschland und Europa zu gehören? .... kurs Informatik am allgemeinbildenden Gymnasium auf der Basis der existierenden Regelungen.
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Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Positionspapier für den Freistaat Sachsen Vorabversion – nicht zur Veröffentlichung bestimmt



Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Impressum

Herausgeber • Bitkom e.V. Albrechtstraße 10  |  10117 Berlin • Silicon Saxony e.V. Manfred-von-Ardenne-Ring 20 | 01099 Dresden • IT-Bündnis Chemnitz Hauptstraße 14 | 02991 Lauta / Laubusch • Cluster IT-Mitteldeutschland e.V. Große Ulrichstraße 52 | 06108 Halle (Saale) • Gesellschaft für Informatik e.V. Fachgruppe »Informatische Bildung in Sachsen und Thüringen – IBiSaTh« Ahrstraße 45 | 53175 Bonn Ansprechpartner Dirk Röhrborn | Landessprecher Sachsen & Mitglied des Präsidiums, Bitkom e.V. T 0351 83382-210 | [email protected] Autoren • Prof. Dr. Steffen Friedrich | Beauftragter für Lehrerbildung an der Fakultät Informatik, TU Dresden | GI-Fachausschuss Informatische Bildung in Schulen | Direktor des Schüler­ rechenzentrums • Peter Ehrlich | Fachlehrer für Informatik • Dirk Röhrborn | Landessprecher Sachsen & Mitglied des Präsidiums, Bitkom e.V. • Dr. Stephan Pfisterer | Bereichsleiter Bildungspolitik & Arbeitsmarkt, Bitkom e.V. Gestaltung Astrid Scheibe, Bitkom e.V. Titelbild © Kevin Gilgan – Stocksy United Copyright Bitkom 2015



Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Inhaltsverzeichnis

Vorwort____________________________________________________________________ 2 Ausgangssituation im Freistaat Sachsen___________________________________________ 4

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Schulfach Informatik__________________________________________________ 5



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Medieneinsatz und Medienbildung_______________________________________ 7



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Lehreraus- und -weiterbildung___________________________________________ 8



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Breitbandausbau und IT-Infrastruktur_____________________________________ 9

5 Berufsorientierung __________________________________________________ 10 Quellen___________________________________________________________________ 12

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Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Vorwort

Vorwort Technologische Exzellenz als Standortfaktor muss mühsam erworben werden – und sie muss ebenso mühsam immer wieder untermauert werden. Der Freistaat Sachsen gehört zu den Zentren der Digitalbranche in Deutschland. Basis für diese Stellung sind hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Eine auf Zukunftstechnologien ausgerichtete Bildungspolitik hatte wesent­ lichen Anteil an der Heranbildung dieser Basis. Dieses Fundament für technologische Innovationen unter veränderten Rahmenbedingungen zu sichern, zu erneuern und auszubauen muss das gemeinsame Interesse von Politik und Wirtschaft sein – im Dienst der gesamten Gesellschaft. Was bedeutet die rasant verlaufende Digitalisierung fast sämtlicher Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft für die Bildungspolitik? Reichen bisherige Ansätze und Konzepte aus? Wo muss nachgesteuert, geschärft, weiter entwickelt werden, um auch in Zukunft zu den führenden Wirtschaftsregionen in Deutschland und Europa zu gehören? Die Akteure der Digitalwirtschaft haben zehn Handlungsfelder identifiziert, die bei einer Neuausrichtung der sächsischen Bildungspolitik eine zentrale Rolle spielen sollten, um die bisherige Stellung des Freistaats als Technologiestandort zu sichern: 1.

Im Rahmen der MINT-Fächer ist der Informatik der gleiche Stellenwert einzuräumen wie den Naturwissenschaften. Der Informatikunterricht ist in allen Schularten verpflichtend ab Jahrgangsstufe 5 als eigenständiges Schulfach mit mindestens einer Wochenstunde zu realisieren.

2.

In der gymnasialen Oberstufe muss es den Schülern möglich sein, aus dem mathematischnaturwissenschaftlich-technischem Aufgabenfeld nach dem Auswahlprinzip »3 aus 4« (Biologie, Chemie, Physik, Informatik) auch den Grundkurs Informatik zu wählen und gleichwertig in die Abiturprüfungen einzubringen.

3.

Die Etablierung eines Leistungskurses Informatik an allgemeinbildenden Gymnasien sollte ein zentrales und mittelfristig zu realisierendes Ziel der Bildungspolitik im Freistaat Sachsen sein.

4.

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung wird empfohlen, mittelfristig ein Konzept für ein gymnasiales Profil »Informatik und digitale Medien« im Sekundarbereich I auszuarbeiten und schrittweise einzuführen.

5.

Die Nutzung digitaler Medien im Unterricht der verschiedensten Fächer und in außerunterrichtlichen Aktivitäten ist schrittweise auszubauen. Dafür sind Konzepte zu erarbeiten und flächendeckend einzuführen, die eine abgestimmte Entwicklung von Kompetenzen zum Einsatz digitaler Medien im Fachunterricht sichern.

6. Für eine moderne Gestaltung des Unterrichts bedarf es der Entwicklung und Umsetzung eines Lehrer-Weiterbildungsprogrammes für den Einsatz digitaler Medien in der Schule durch den Freistaat Sachsen. 7.

Die Lehramts-Studierenden müssen bereits in der ersten Phase der Ausbildung eine grundlegende und verpflichtende Ausbildung im Bereich digitaler Medien in der Schule erhalten.



8.

Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Vorwort

Die Schulen sind in die derzeit projektierten bzw. bereits angelaufenen Vorhaben zum Breitbandausbau im Freistaat Sachsen einzubinden. Gleichzeitig müssen gemeinsam mit den kommunal Verantwortlichen neben Mindeststandards zum Ausbau der Netzwerkinfrastruktur ebenso Maßnahmen zur Bereitstellung zentraler Dienste in Schulen definiert werden, die die Nutzung digitaler Medien erleichtern und langfristig tragfähig sind.

9. Für eine gute Medien- und Informatikbildung auf durchgängig hohem Niveau sind landesweit einheitlich anzuwendende Standards für Hardwareausstattung und zentrale Dienste zu definieren und in den Kommunen umzusetzen. Dabei muss sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler selbstständig an einem Computer tätig sein können. 10. Die Berufsorientierung muss an Oberschulen sowie an Gymnasien unter Einbezug der Wirtschaft auf geeignete Weise fest im Lehrplan verankert werden. Entsprechend des tatsäch­ lichen Fachkräftebedarfs sind Informatik-Berufe zeitgemäß zu vermitteln und in der Berufswahl von Mädchen besonders zu berücksichtigen, um dem gegenwärtig zu geringen Frauen­anteil in der IT entgegenzuwirken. Die Partner in der Sächsischen Digitalbranche und aus der Wissenschaft setzen auf den Dialog mit der Öffentlichkeit, aber auch auf den Dialog mit der Landesregierung des Freistaats Sachsen für eine konsequente und zeitgemäße Bildungs- und Schulpolitik. Mit dem vorliegenden Posi­ tionspapier werden Eckpunkte für eine zukunftsorientierte Schulpolitik vorgestellt. Um diese Eck­ punkte in den Schulalltag zu übersetzen, bedarf es des intensiven Dialogs mit allen politischen und gesellschaftlichen Gruppen.

Dresden, im Juni 2015

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Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Ausgangssituation im Freistaat Sachsen

Ausgangssituation im Freistaat Sachsen Seit einigen Jahren hat sich der Freistaat Sachsen in vergleichenden Untersuchungen zum Niveau der Bildung bundesweit Anerkennung erworben. Dies gilt für die Arbeit in Schulen, insbesondere in den Naturwissenschaften, sowie für Maßnahmen zur Weiterentwicklung in der Berufsorientierung oder im Rahmen der Studienorientierung an den Hochschulen. An vielen Stellen ist Sachsen bespielgebend für andere Bundesländer. Trotz dieses Standes sind die Möglichkeiten zur Entwicklung von digitalen Grundkompetenzen auch in Sachsen noch nicht ausgeschöpft: Die allgemeine Bildung hält mit den Anforderungen für ein Handeln als mündiger Bürger in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft und mit den Erwartungen an leistungs- und entwicklungsfähige Arbeitskräfte nicht Schritt. Mit dem klaren Bewusstsein, dass die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten (z. B. der deutschen Sprache, der Mathematik und Naturwissenschaften) auch weiterhin im Mittelpunkt jeder schulischen Ausbildung stehen sollte, greift dieses Positionspapier in Anbetracht der weitreichenden gesellschaftlichen Veränderungen wichtige Aspekte im Rahmen der Digitalisierung in der Schule auf. Vor dem Hintergrund der Erarbeitung einer digitalen Agenda im Freistaat Sachsen müssen mehrere Themenfelder einer kritischen Prüfung unterzogen werden, die für eine zeitgemäße Gestaltung einer digitalen Bildungslandschaft in Sachsen erforderlich sind. Hierbei greift das vorgelegte Positionspapier auf Aussagen des Silicon-Saxony-Positionspapiers »Umschalten. SW-IT-CH. Software und IT-Chancen in Sachsen nutzen« vom April 2014 zurück. Aus Sicht der sächsischen IT-Wirtschaft sowie der wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes stehen folgende Schwerpunkte im Fokus: 1.

Das Schulfach Informatik

2.

Medieneinsatz und Medienbildung

3.

Lehreraus- und -weiterbildung

4.

Breitbandausbau und IT-Infrastruktur

5.

Berufsorientierung

Aus diesen Schwerpunkten erwachsen folgende zehn konkrete Handlungsoptionen.



Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Schulfach Informatik

1 Schulfach Informatik Schulfächer sollen durch die Auseinandersetzung sowohl mit Inhalten und Gegenständen als auch mit Denk- und Arbeitsweisen eines Fachgebietes eine breite Grundlage für die lebensweltliche und berufliche Zukunft der Schülerinnen und Schüler legen. Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft ziehen unweigerlich curriculare Anpassungen nach sich, wenn das Ziel, »für das Leben zu lernen«, nicht aus den Augen verloren werden soll. Informatische Grundlagen sind in einer von digitalen Systemen geprägten Welt längst zu einem integralen Bestandteil der Allgemeinbildung geworden. Informatische Fragestellungen, Methoden und Problemlösungsansätze helfen wesentlich dabei, unsere Umwelt zu verstehen und zu gestalten. Mit der Einführung des Schulfaches Informatik in den allgemeinbildenden Schulen bereits seit 1992 und der IT-Schwerpunktsetzung an beruflichen Gymnasien hat Sachsen im Vergleich der Bundesländer eine gute Position. Allerdings ist es bisher nicht gelungen, die Informatik in der erforderlichen Breite und im notwendigen Niveau auch an den allgemeinbildenden Gymnasien, insbesondere in der Oberstufe zu etablieren. In einem bundesweiten Vergleich ist Sachsen hier Schlusslicht. Gegenwärtig zeigt sich folgender Stand: • Der Unterricht im Fach Informatik findet in den Jahrgangsstufen 9 und 10 auf unterschied­ lichem Niveau nur integrativ in verschiedenen Profilen statt. • Der Grundkurs Informatik ist in der gymnasialen Oberstufe hinsichtlich der Einordnung in die Aufgabenfelder nicht gleichwertig zu den klassischen Naturwissenschaften. • Gegenwärtig wird in der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus über allgemeinbildende Gymnasien und die Abiturprüfung im Freistaat Sachsen (SOGYA) die Informatik dem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischem Aufgabenfeld zugeordnet. Dort wird der Informatik lediglich der Status eines Ersetzungs- oder Ergänzungsangebotes eingeräumt. Die Prüfung kann nur mündlich (also nicht sachsenweit einheitlich und schriftlich) abgelegt werden. Somit ist eine Gleichwertigkeit der Informatik zu den klassischen Naturwissenschaften ausgeschlossen. Es gibt in Sachsen – im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern – keinen Informatik-Leistungskurs an allgemeinbildenden Gymnasien. Da Sachsen zu den Bundesländern mit dem prozentual höchsten Bestand an ausgebildeten Informatiklehrern zählt, sollten hier Veränderungen leicht möglich sein. Forderung 1 Im Rahmen der MINT-Fächer ist der Informatik der gleiche Stellenwert einzuräumen wie den Naturwissenschaften. Der Informatikunterricht ist in allen Schularten verpflichtend ab Jahrgangsstufe 5 als eigenständiges Schulfach mit mindestens einer Wochenstunde zu realisieren. Die seit fast 20 Jahren existierenden positiven Erfahrungen im Informatikunterricht an Oberschulen (Mittelschulen) bzw. in einzelnen Jahrgangsstufen im Sekundarbereich I der Gymnasien sind in bundesweit anerkannten Dokumenten zur Informatikbildung verortet.1 Eine Stabilisierung dieses Unterrichts auch am Gymnasium liefert die Voraussetzungen für bessere Angebote in der Oberstufe. Gegenwärtig wird in der Verordnung über die gymnasiale Oberstufe (OAVO) die Informatik dem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeld zugordnet. 1 Grundsätze und Standards für die Informatik in der Schule. GI e.V. Bonn, 2008 unter http://informatikstandards.de

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Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Schulfach Informatik

Durch die weiteren Festlegungen zur Belegung von Grundkursfächern ist eine Gleichwertigkeit der Informatik zu den klassischen Naturwissenschaften ausgeschlossen. Die Wahl des Faches Informatik als Grundkurs in der Oberstufe hat darüber hinaus deutliche Auswirkungen auf die Abiturprüfungsfächer in den anderen Aufgabenfeldern. Forderung 2 In der gymnasialen Oberstufe muss es den Schülern möglich sein, aus dem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischem Aufgabenfeld nach dem Auswahlprinzip »3 aus 4« (Biologie, Chemie, Physik, Informatik) auch den Grundkurs Informatik zu wählen und gleichwertig in die Abiturprüfungen einzubringen. Mit einer solchen Festlegung geht die Vorreiterrolle Sachsens bezüglich des hohen Stellenwertes der Naturwissenschaften bei der Einbringungspflicht ins Abitur nicht verloren. Gleichzeitig wird die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft adäquat berücksichtigt. Gerade deshalb sollte Sachsen nicht mehr zu den zwei einzigen Bundesländern gehören, in denen ein Leistungskurs Informatik am allgemeinbildenden Gymnasium auf der Basis der existierenden Regelungen gar nicht möglich ist. Forderung 3 Die Etablierung eines Leistungskurses Informatik an allgemeinbildenden Gymnasien sollte ein zentrales und mittelfristig zu realisierendes Ziel der Bildungspolitik im Freistaat Sachsen sein. Die Einführung eines neuen Profils »Informatik und digitale Medien« könnte zusätzlich an ausgewählten Gymnasien Schwerpunktsetzungen in einem zeitgemäßen Zuschnitt ermöglichen. Eine solche Profilierung bietet die Chance, durch mehr Unterrichtsstunden in diesen Fachgebieten auch weitere – dieses Profil verstärkende – Kurse anzubieten. Damit kann sowohl die Informatik-Grundlagenbildung als auch durch eine Vernetzung mit anderen Fächern die Breite und die Qualität der Mediennutzung verbessert werden. Forderung 4 Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung wird empfohlen, mittelfristig ein Konzept für ein gymnasiales Profil »Informatik und digitale Medien« im Sekundarbereich I auszuarbeiten und schrittweise einzuführen. Eine solche Schwerpunktsetzung erscheint – inhaltlich und hinsichtlich der fachlichen Tiefe entsprechend angepasst – auch für die Oberschulen sinnvoll. Die Kombination von Informatik und Medien bietet zudem die Chance, einen höheren Anteil an Mädchen als bisher für diese Fächer und im späteren Verlauf auch für MINT-Berufe zu gewinnen.



Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Medieneinsatz und Medienbildung

2 Medieneinsatz und Medienbildung Das Leitbild der Medienpädagogik geht von souveränen Nutzern aus. Es ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeglicher Überlegung zu einem umfassenden Konzept von Digitaler Souveränität.2 Um mit den stetig steigenden Anforderungen einer von zunehmender Digitalisierung geprägten Arbeitswelt selbstbestimmt Schritt zu halten, benötigen die Menschen in unserem Land grundlegende Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien. Es ist daher zu begrüßen, dass digitale Medien auch an unseren Schulen zunehmend Einzug in den Unterricht halten und den Alltag prägen. Es sollte allen Akteuren – Bildungspolitiker, Lehrkräfte, Eltern und Schüler – bewusst sein, dass sich hier ein Umbruch im Sinne eines Leitmedienwechsels vollzieht, dessen Auswirkungen derzeit nur grob abzuschätzen sind. Über den aktiven Einsatz digitaler Medien durch die Schüler bspw. für multimediale und interaktive Formen der Wissensvermittlung können einerseits Attraktivität und Wirksamkeit der Bildungsangebote verbessert werden. Andererseits werden durch die produktive Anwendung digitaler Medien durch die Schüler wesentliche Basiskompetenzen für den späteren beruflichen und gesellschaftlichen Alltag vermittelt. Es ist hierzu notwendig, Lerninhalte für den Einsatz digitaler Medien didaktisch aufzubereiten sowie die dafür passenden Anwendungen zu nutzen. Hierbei müssen didaktische und fachliche Anforderungen und die Auswahl geeigneter Tools stets aufeinander abgestimmt sein. Es geht daher nicht um eine Ablösung traditioneller Vermittlungsformen als Selbstzweck, sondern die Nutzung moderner Technologien dort, wo sie den Unterrichtserfolg nachhaltig steigern. Forderung 5 Die Nutzung digitaler Medien im Unterricht der verschiedensten Fächer und in außerunterrichtlichen Aktivitäten ist schrittweise auszubauen. Dafür sind Konzepte zu erarbeiten und flächendeckend einzuführen, die eine abgestimmte Entwicklung von Kompetenzen zum Einsatz digitaler Medien im Fach­unterricht sichern. Das Unterrichtsfach Informatik vermittelt Schülerinnen und Schülern ein fundiertes Verständnis grundlegender informatischer Prinzipien wie Objektorientierung und Ereignissteuerung. Auf dieser Grundlage wird ein deutlich höheres Niveau von Medienkompetenz erreicht als in Unterrichtsmodellen, die auf eine rein fächerintegrative Vermittlung von Medienkompetenz setzen. Dieser Niveauvorsprung ermöglicht insbesondere eine Reihe innovativer Unterrichtsmethoden wie z. B. kollaboratives Lernen, die Nutzung von schulübergreifenden Lernplattformen oder die effektive Nutzung digitaler Medien im Fachunterricht mit Partnern außerhalb von Schulen, die es zu fördern gilt.

2 Zum Konzept der »Digitalen Souveränität« insgesamt siehe Bitkom, Digitale Souveränität. Positions­ bestimmung und erste Handlungsempfehlungen für Deutschland und Europa, Berlin 2015, Download unter http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM-Position_Digitale_Souveraenitaet(1).pdf

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Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Lehreraus- und -weiterbildung

3 Lehreraus- und -weiterbildung Die erfolgreiche Einführung digitaler Medien in der Schule setzt voraus, dass Lehrende im Bereich der digitalen Lehr- und Lernkonzepte und deren Umsetzung im Unterricht umfassend aus- und weitergebildet werden. Forderung 6 Für eine moderne Gestaltung des Unterrichts bedarf es der Entwicklung und Umsetzung eines Lehrer-Weiterbildungs­ programmes für den Einsatz digitaler Medien in der Schule durch den Freistaat Sachsen. Mit den strukturellen und qualitativen Verbesserungen in der Lehrerausbildung in Sachsen ist eine gute Basis für eine berufsbezogene Ausbildung gegeben. Aktuell ist zu beobachten, dass die Kenntnisse über und die Nutzung von digitalen Anwendungen im jeweiligen Unterrichtsfach sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. In der Ausbildung der einzelnen Fächer und ihren Didaktiken gibt es noch zu wenige Erfahrungen für eine schulbezogene Ausbildung im Bereich der digitalen Medien. Forderung 7 Die Lehramts-Studierenden müssen bereits in der ersten Phase der Ausbildung eine grundlegende und verpflich­tende Aus­ bildung im Bereich digitaler Medien in der Schule erhalten. So können angehende Lehrkräfte sich im Rahmen der zu belegenden Pflichtmodule – ähnlich der Sprecherziehung – auf ihre Unterrichtstätigkeit vorbereiten. Im Mittelpunkt stehen dabei Konzepte für den Einsatz digitaler Anwendungen im Schulalltag, Möglichkeiten eines erweiterten handlungsorientierten Lehren und Lernens mit interaktiven Werkzeugen und der Einsatz webbasierter Arbeitsmöglichkeiten für Lehrende und Lernende. Für Lehrkräfte an Schulen sind berufsbegleitende Angebote an den Einrichtungen der Lehrerbildung permanent vorzuhalten. Diese sollten mindestens ein Semester mit wöchentlichen Veranstaltungen umfassen, um die nötige Breite und Tiefe der Weiterbildung zu sichern. Die dafür notwendigen Ressourcen müssen über die Förderung der Lehrerbildung in Sachsen zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.



Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Breitbandausbau und IT-Infrastruktur

4 Breitbandausbau und IT-Infrastruktur Forderung 8 Die Schulen sind in die derzeit projektierten bzw. bereits angelaufenen Vorhaben zum Breitbandausbau im Freistaat Sachsen einzubinden. Gleichzeitig müssen gemeinsam mit den kommunal Verantwortlichen neben Mindeststandards zum Ausbau der Netzwerkinfrastruktur ebenso Maßnahmen zur Bereitstellung zentraler Dienste in Schulen definiert werden, die die Nutzung digitaler Medien erleichtern und langfristig tragfähig sind. Der Einsatz digitaler Medien an den Schulen wird in den nächsten Jahren stetig zunehmen. Bereits jetzt werden national und international didaktische Konzepte zur Nutzung von Tablets in der Bildung an Schulen breit diskutiert. Ihre Umsetzung scheitert gegenwärtig jedoch an der ungenügend entwickelten Infrastruktur. Unterschiedliche Regelungen zur Beschaffung bzw. zum Ersatz existierender Hard- und Software sowie zur Betreuung der Infrastruktur erschweren die Nutzung in unterrichtlichen Kontexten. So bestehen erhebliche Unterschiede im Niveau und im Alter der verfügbaren IT-Hardware zwischen verschiedenen Regionen und Schulen im Freistaat. Die in den letzten Jahren teilweise zu beobachtende Erhöhung der Gruppengrößen für das Fach Informatik durch administrative Vorgaben führt zwangsläufig zu einer Absenkung des Bildungsstandes bei den Schülern. Sobald mehrere Schüler ständig gemeinsam an einem PC arbeiten müssen, ist die Chancengleichheit beim Erwerb von praktischen Kompetenzen nicht gewährleistet und stellt die unterrichtenden Lehrkräfte vor kaum zu bewältigende Herausforderungen. Die Lösung von Aufgaben am PC kann somit nicht in fairer Weise in Bewertungen einfließen, was einen deutlichen Rückschritt gegenüber der bisherigen Situation darstellt. Es sind die Kommunen bzw. die Kommunalen Spitzenverbände aber auch die Personalverwaltungen im SMK und den SBA gefordert, um nicht hinter erreichte Standards zurückzufallen. Durch die Sicherstellung der selbständigen Arbeit aller Schülerinnen und Schüler an einem eigenen Rechnerarbeitsplatz sind eine gerechte Teilhabe und ein gleichwertiges Lernen für alle gesichert. Um das öffentlichen Budget nicht zu überfordern sollte der Freistaat Sachsen in Kooperation mit den Kommunalen Rechenzentren die Entwicklung einer Strategie für den sicheren Einsatz privater Endgeräte in Betracht ziehen. (»BYOD – Bring your own Device«). Forderung 9 Für eine gute Medien- und Informatikbildung auf durchgängig hohem Niveau sind landesweit einheitlich anzuwendende Standards für Hardwareausstattung und zentrale Dienste zu definieren und in den Kommunen umzusetzen. Dabei muss sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler selbstständig an einem Computer tätig sein können. Bei der Entwicklung der Standards für die IT-Ausstattung sollten aus der Industrie bekannte Einsatzzyklen unter Berücksichtigung von technologischem Fortschritt und Wirtschaftlichkeitsaspekten berücksichtigt werden. Die vorhandene Ausgangsbasis für diese notwendigen Schritte ist in Sachsen vergleichsweise günstig, weil zusätzlich umfassende Erfahrungen aus der Erprobung und Nutzung zentraler Dienste an Schulen existieren. So nutzen die Hochschulen seit über 10 Jahren eine gemeinsame Lernplattform, die als Parallelinstanz auch allen Schulen Sachsens zur Verfügung steht. In Pilotprojekten haben Schulen webbasiertes Lernen für Schülerinnen und Schüler sowie vereinfachte zentrale Zugänge von beliebigen Endgeräten bereits erfolgreich getestet.3 3 Studienvorbereitung per Mausklick: Ein Erfahrungsbericht aus Sachsen. in: LNI, Bd 233, S.229 ff http://kosel.inf.tu-dresden.de

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Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Berufsorientierung

5 Berufsorientierung Entscheidungen über die Wahl eines Ausbildungsberufes oder einer Studienrichtung werden häufig am Ende der Schulzeit getroffen.4 Um eine aus volkswirtschaftlicher und arbeitsmarkt­ politischer Sicht bestmögliche, d.h. am tatsächlichen Bedarf ausgerichtete Wahl der Berufsrichtung zu erzielen, ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler ausreichend über Inhalte, Anforderungen und Bedarfe wesentlicher Berufe zu informieren und zu beraten. In der Praxis ist gegenwärtig zu beobachten, dass Intensität und Qualität der Berufsorientierung auf sehr unterschiedlichem Niveau ausgeprägt sind. Die beruflichen Perspektiven werden auf verschieden Wegen vermittelt. Während an manchen Schulen lediglich Vorträge über Aus­ bildungs- und Beschäftigungschancen angeboten werden, sind umfangreiche Berufsorientierungstage in enger Kooperation mit der Wirtschaft und vielfältige Praxisangebote an der Tagesordnung. Offensichtlich werden bisher junge Frauen nur ungenügend erreicht. Der Anteil von Frauen an den Informatik-Studierenden im ersten Fachsemester liegt aktuell bundesweit bei weniger als 23 Prozent.5 Bei den IT-Azubis stellen Frauen sogar weniger als 10 Prozent der Aus­ zubildenden.6 Traditionelle Vorstellungen von »Männer-Berufen« und »Frauen-Berufen« spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Wahrnehmung vermeintlicher oder tatsächlicher Barrieren in der Wirtschaft.7 Berufsbilder im Bereich IT erscheinen häufig nicht transparent genug. Die vermeintliche Dominanz technischer Kompetenzen als Kriterium für den Einstieg in eine Ausbildung wirkt auf viele junge Frauen abschreckend. Zu wenig wird auf die dringend erforderlichen kommunikativen und sozialen Fähigkeiten – im Umgang sowohl mit den Kunden als auch im eigenen Team – hingewiesen. Gleiches gilt für die allgemein überdurchschnittlich guten Arbeitsbedingungen in der IT-Branche und die vielfältigen Möglichkeiten der Gestaltungen der Arbeitsbedingungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Forderung 10 Die Berufsorientierung muss an Oberschulen sowie an Gymnasien unter Einbezug der Wirtschaft auf geeignete Weise fest im Lehrplan verankert werden. Entsprechend des tatsächlichen Fachkräftebedarfs sind Informatik-Berufe zeitgemäß zu vermitteln und in der Berufswahl von Mädchen besonders zu berücksichtigen, um dem gegenwärtig zu geringen Frauenanteil in der IT entgegenzuwirken.

4 Siehe auch »Die Studien- und Berufswahl von Studienberechtigten des Abschlussjahrgangs 2014 in Sachsen. Eine empirische Untersuchung im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, September 2014«, S. 20. 5 Statistisches Bundesamt, Schnellmeldungsergebnisse der Hochschulstatistik zu Studierenden und Studien­anfänger/-innen – vorläufige Ergebnisse – Wintersemester 2014/15, S. 13. Vgl. »Allzeithoch bei Studienanfängern in der Informatik«, Bitkom-Pressemitteilung v. 26.11.2014, Download unter http://www.bitkom.org/de/presse/81149_80871.aspx. 6 »Beste Aussichten für IT-Spezialistinnen«, Bitkom-Pressemitteilung v. 23.04.2015 (Zahlenbasis DIHK), Download unter http://www.bitkom.org/de/presse/8477_82151.aspx. 7 Zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Studienwahl siehe auch »Die Studien- und Berufswahl von Studienberechtigten des Abschlussjahrgangs 2014 in Sachsen. Eine empirische Untersuchung im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, September 2014«, S. 43. Zum Anteil von Frauen auf unterschiedlichen Hierarchiestufen in der Digitalbranche s. Dieter Kempf, Vortrag zur Bitkom-Pressekonferenz »Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte v. 29.10.2013, S. 3 (Chart 9), Download unter http://www.bitkom.org/de/presse/78284_77765.aspx.



Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Berufsorientierung

Für die Umsetzung der Berufsorientierung sollte mit Fachgesellschaften und Verbänden8 der Digitalbranche und in enger Kooperation mit Kammern und Arbeitsagenturen versucht werden, ein für die persönliche Berufsperspektive motivierendes Bild der Informatik und der Berufe in der digitalen Wirtschaft zu vermitteln. Dazu ist ein unmittelbarer Praxisbezug notwendig, um Möglichkeiten und Herausforderungen im Bereich Informatik und digitale Medien zu erfassen. Die Nutzung von Angeboten der Wirtschaft (z. B. Firmenbesichtigungen im Rahmen des fächerübergreifenden Unterrichts oder für Lehrende verschiedener Fächergruppen, Schülerpraktika, Vorträge, u.a.m.) sollten dabei fester Bestandteil der Berufsorientierung an den Schulen werden und sind durch eine zentrale Koordination in ihrer Wirksamkeit und Reichweite zu fördern.9 Auch die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler wünschen sich eine bessere Berufsberatung durch Arbeitsagentur und Lehrerschaft.10 Darüber hinaus kann ein breites Angebot von Informatik-Arbeitsgemeinschaften und Zusatzangeboten in Kooperation mit Universitäten und Hochschulen des Freistaates Sachsen das Interesse an IT-Berufen und die Begabtenförderung unterstützen. Diese Einrichtungen haben die erforderliche Kompetenz und Infrastruktur und verfügen bereits über Angebote für Schüler auf freiwilliger Basis. Die Verbreitung erfolgreicher Konzepte, wie bspw. das Schülerrechenzentrum in Dresden, sollte aktiv gefördert werden. Die Vereinfachung der Durchführung solcher Angebote, insbesondere die vereinfachte Planung und Anerkennung solcher Angebote für Lehrerinnen und Lehrer, könnte die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler durch konkrete Aktivitäten besser unterstützen.

8 Siehe z. B. »erlebe it« als Nachwuchsinitiative der Digitalwirtschaft: www.erlebe-it.de. 9 Der dafür notwendige Beitrag der Wirtschaft wird in einem Folgeteil des Positionspapiers zum Thema »Ausbildung« beschrieben. 10 Siehe dazu »Die Studien- und Berufswahl von Studienberechtigten des Abschlussjahrgangs 2014 in Sachsen. Eine empirische Untersuchung im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, September 2014«, S. 92

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Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Quellen

Quellen Bitkom, Digitale Souveränität. Positionsbestimmung und erste Handlungsempfehlungen für Deutschland und Europa, Berlin 2015 Bitkom, Unterlagen zur Pressekonferenz »Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte« v. 29.10.2013 (http://www.bitkom.org/de/presse/78284_77765.aspx) Bitkom, Unterlagen zur Pressekonferenz »Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte« v. 10.11.2014 (http://www.bitkom.org/de/presse/81149_80733.aspx) ICILS 2013: Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Waxmann, 2014 Policy Brief: Auf dem Wege zum digitalen Lernen: Empfehlungen für eine digitale Agenda der Schule. stiftung neue verantwortung, 2014 Lehrplan 21: Medien und Informatik. Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz, 2014 Medienbildung an deutschen Schulen. Initiative D21, 2014 Zukunft einer digitalen Gesellschaft. Handlungsempfehlungen und Diskussionsanregungen, GI e.V. und BMBF, 2014 Erklärung zur informatischen Bildung in der Schule. Dagstuhl, 2015 Durch Stärkung der Digitalen Bildung Medienkompetenz fördern und digitale Spaltung überwinden. Deutscher Bundestag – Antrag der Fraktionen CDU/CSU und SPD, 2015 Digitale Spaltung überwinden – Schulinformatik stärken. Pressemitteilung der GI e.V. zur Bundestagsdebatte, 2015 Statistisches Bundesamt, Schnellmeldungsergebnisse der Hochschulstatistik zu Studierenden und Studienanfänger/-innen – vorläufige Ergebnisse – Wintersemester 2014/15, Wiesbaden 2014 Die Studien- und Berufswahl von Studienberechtigten des Abschlussjahrgangs 2014 in Sachsen. Eine empirische Untersuchung im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, September 2014



Perspektiven für die Informatik-Bildung im Zeitalter der Digitalisierung Positionspapier für den Freistaat Sachsen

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Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 9 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

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