Nicht nur Ja und Amen!

Beispiele könnten sein: ein Rollenspiel/Schattenspiel, ein Dialog, ein Tanz, Bilder, Impulsschilder oder Symbole, die durch die Kirche getragen werden, ...
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Nicht nur Ja und Amen! 1

Gottesdienst-Vorbereitung im Stationenbetrieb Wenn das Grundgerüst für den Jugendsonntag steht, könnt ihr einzelne Teile davon im Stationenbetrieb fertig ausarbeiten/vorbereiten/ ausprobieren. Somit können mehrere Jugendliche gleichzeitig an den Bereichen mitwirken, zu denen es sie hinzieht und so ihre Kompetenzen und Stärken einbringen sowie durch das gemeinsame Werkeln Neues kennenlernen. Außerdem wird der Gottesdienst für Jugendliche lebendiger, wenn sie sich intensiv damit auseinandergesetzt haben und ihre eigenen Gedanken einbringen können. Hier einige Ideen dazu (was davon ihr in welcher Form umsetzt, entscheidet ihr am besten selbst – ihr kennt die Jugendlichen, mit denen ihr den Gottesdienst vorbereitet schließlich am Besten!): Kirchenraumgestaltung Bei der Kirchenraumgestaltung habt ihr die Möglichkeit, auf das Thema des Gottesdienstes aufmerksam zu machen, noch bevor dieser begonnen hat. In den Minuten vor dem Beginn nutzen viele Menschen die Zeit, sich umzusehen und wahrzunehmen, was es alles zu sehen gibt. Denkt dabei daran, wer diesen Gottesdienst mit euch feiert und wo er stattfindet: ist es ein Jugendgottesdienst oder ein Gemeindegottesdienst, sind die Menschen sehr aufgeschlossen gegenüber neuen, innovativen, originellen und vielleicht auch schrägen Ideen oder möchten sie, dass alles genau so bleibt wie es immer war, wie viel könnt ihr euren Mitfeiernden zumuten, könnt/dürft ihr an den Wänden/der Decke etwas aufhängen/befestigen, wie lange vor eurem Gottesdienst könnt ihr den Kirchenraum schon dekorieren, habt ihr finanzielle Mittel zur Verfügung oder müsst ihr völlig improvisieren, … Ein Tipp: Mit großen, bunten Tüchern kann man wunderbar dekorieren: als Altartuch, auf dem Boden aufgelegt, irgendwo runterhängen lassen – die Möglichkeiten sind unbegrenzt, und es sieht gleich sehr festlich aus. Ein Tücherkoffer kann auch bei der Katholischen Jugend Oberösterreich ausgeborgt werden (T 0732 7610 – 3311). Es lohnt sich aber auch, selbst eine Tüchersammlung anzulegen – diese erweisen auch bei Feiern, Gruppenstunden und anderen Anlässen hilfreiche Dienste. Hindernisse für den Bußakt formulieren Der Bußakt ist eine kurze Zeit der Besinnung, er soll die Gedanken sammeln. Wir kennen den Bußakt häufig als Gegenüberstellung des Handelns Jesu und unseres Tuns (Wirken Jesu und Vorgänge in unserer Gesellschaft, Worte Jesu und unser Sprechen, Urteil Jesu und Vorurteile in unserer Gesellschaft). Das „Herr, erbarme dich“ drückt eine Sehnsucht nach Sinn aus, danach, dass wir unser Leben nach dem Willen Gottes ausrichten und so einen guten Weg gehen. Siehe auch Gruppenstunde „Wos wichtig ist“. Gebete schreiben Eigene Gebete verfassen für den Gottesdienst – siehe Gruppenstunde „Wia ma richtig betn duat“. Welche Gebete/GoDi-Teile werden hier formuliert? zB Psalm selbst schreiben (im GoDi zwischen Lesung und Evangelium) oder Schlussgebet (im GoDi nach der Kommunion, vor dem Segen) – kann man gut nach LoBeBiDaZ schreiben. Auch ein eigenes Glaubensbekenntnis kann gut formuliert werden (Woran glaubst du?) Wichtig ist abzuklären, ob der Pfarrer/GottesdienstleiterIn es zulässt, dass selbstformulierte Gebete die herkömmlichen ersetzen, sonst sind die Jugendlichen enttäuscht, wenn sie ihre Gebete „umsonst“ geschrieben haben.

GRUPPENSTUNDEN-BAUSTEINE JUGENDSONNTAG 2011

Nicht nur Ja und Amen! 2

Eigene Fürbitten schreiben Die Allgemeine Einführung in das römische Messbuch sieht für Fürbitten folgenden Ablauf vor (AEM 45): für die Anliegen der Kirche für die Regierenden und für das Heil der ganzen Welt für alle von verschiedener Not Bedrückten für die Ortsgemeinde Ihr könnt für euren Gottesdienst – in Absprache mit dem zelebrierenden Priester – eigene Fürbitten verfassen. Sehr häufig wird dieser Ablauf auch dem jeweiligen Anlass angepasst, oftmals kommt am Ende auch eine Fürbitte für die Verstorbenen. Gerichtet sind die Fürbitten an Gott. Zum Verfassen von Fürbitten gibt es einen kleinen Trick, den folgender Spruch gut ausdrückt: „Wenn du am Ende eines Jahres alle Fürbitten zusammenträgst, sollst du wissen, was die Pfarrgemeinde in diesem Jahr bewegt hat.“ Einigt euch zuerst auf die Anzahl und die Struktur der Fürbitten (streng nach dem obigen Ablauf oder etwas freier). Nehmt euch zur Vorbereitung aktuelle Tages- und Wochenzeitungen her und tragt auch aktuelle Ereignisse in eurer Pfarrgemeinde zusammen. Dann zieht euch einzeln oder in Zweiergruppen zurück und blättert euch die Nachrichten durch. Markiert diejenigen, die euch besonders bewegen und berühren. Aus diesen heraus formuliert dann Fürbitten: ihr bittet für jemanden. Nennt Menschen dabei nicht mit Namen – schreibt stattdessen allgemeine Fürbitten. Ihr könnt auch überlegen, was eure Anliegen besonders in diesem Gottesdienst sind: welche Veränderungen wünscht ihr euch? Welche Menschen liegen euch am Herzen? Für welche Situationen möchtet ihr bitten? Faltblumen herstellen Für die Kirchenwünsche können bunte Faltblumen vorbereitet werden. Die TeilnehmerInnen des Gottesdienstes schreiben darauf den je eigenen Wunsch und falten die Blütenblätter ein. Das Besondere an diesen Blumen ist, dass sie ihre Blütenblätter öffnen, sobald man sie in Wasser legt – sie blühen auf! Die Kopiervorlage für die Faltblumen wird auf färbiges Papier kopiert, die Blumen werden ausgeschnitten. Besser ein paar Blumen zu viel ausschneiden als zu wenige! „Predigtersatz“ Nach dem Evangelium kommt meist eine Ansprache des zelebrierenden Priesters. Diese kann aber bei besonderen Gottesdiensten (zum Beispiel einem Jugendgottesdienst) ersetzt und von Laien gestaltet werden. Wichtig ist aber, das zuvor mit dem Priester abzusprechen. Als Predigtersatz müsst ihr keine Ansprache schreiben, sondern ihr könnt eurer Kreativität freien Lauf lassen. Beschäftigt euch zuerst mit dem Evangelium (ev. auch Lesung anschauen) – was wird hier ausgesagt, was ist die wesentliche Botschaft hinter diesem Text, worauf wollt ihr besonders hinweisen, was wollt ihr den GottesdienstbesucherInnen bewusst machen? Als zweiten Schritt überlegt ihr euch dann, in welcher Form ihr das ausdrücken könnt. Beispiele könnten sein: ein Rollenspiel/Schattenspiel, ein Dialog, ein Tanz, Bilder, Impulsschilder oder Symbole, die durch die Kirche getragen werden, GottesdienstbesucherInnen einbinden indem sie zum Beispiel ihre eigenen Gedanken wo aufschreiben können oder mit Impulsfragen zum Austausch in Kleingruppen aufgefordert werden, ein Interview (einstudiert der spontan-dafür müsst ihr die Leute aber gut einschätzen können), eine Meditation, auch Stille kann Platz haben … Lasst eurer Phantasie freien Lauf. Eine Möglichkeit für eine kreative Gestaltung beim Predigtersatz/denGedanken zum Evangelium ist es, Menschen vorzustellen, die sich innerhalb der Kirche für Reformen einsetz(t)en.

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Nicht nur Ja und Amen! 3

Riesenseifenblasen testen Eine Gruppe stellt Lauge für Riesenseifenblasen her – denkt daran, entsprechend große Töpfe, Kübel & co mitzubringen und an einen Ort zu gehen, bei dem Kleckser nicht so schlimm sind oder sich gut abwaschen lassen. Während die Seifenlauge „rastet“, können Drahtschlingen gebastelt werden, mit denen dann die Seifenblasen aufgezogen werden. Probiert rechtzeitig aus, ob die Seifenlauge auch wirklich gut funktioniert. Rezepte findet ihr im Internet unter: www.helpster.de/riesenseifenblase-ein-rezept-fuer-optimales-seifenblasenwasser_23685 www.materialboerse.ejo.de/ma-sammlung2/index-lesen.php?Artikel_id=183 www.neutralseife.de/seifenblasenrezept.html „Give away“-basteln Am Ende des Gottesdienstes könnt ihr den TeilnehmerInnen etwas mitgeben – als Einladung und Ermutigung, auch selbst Schritte und Zeichen zu setzen. In dem Fall könnt ihr Steine oder Spiegelscherben beschriften: „Was du tust, geschieht“. Die Steine könnt ihr auch gemeinsam sammeln gehen – wascht und trocknet sie gut, bevor ihr sie beschreibt/bemalt. Bei den Spiegelscherben sollten die Kanten abgeschliffen werden. Ihr braucht jeweils mehr als die erwartete Anzahl an TeilnehmerInnen. Weiters braucht ihr: Malunterlagen, Malkittel, Farben, die auf Steinen/Spiegeln halten (z.B. Abtönfarben, Plakafarben – testet das zuvor aus) und dünne Pinsel oder Permanentmarker. Man kann auch gemeinsam mit den Jugendlichen die Botschaften erarbeiten, die den Menschen mitgegeben werden. Agape vorbereiten Auch eine Agape könnt ihr im gemeinsamen Stationenbetrieb planen. Organisatorisch, wer welche Lebensmittel besorgt, bei wem man Brot, Säfte, Wein, usw. bestellt und woher ihr die Gläser bekommt. Wenn ihr das zum ersten Mal macht, fragt am besten in eurer Pfarre bei den Menschen nach, die hierin schon mehr Erfahrung haben. Dasselbe gilt, wenn ihr einen Pfarrcafe veranstaltet. Spezielle Gerichte, die im Rahmen des Pfarrcafes angeboten werden, können in einem Brainstorming erfunden werden (z.B. Was macht einen Eintopf so besonders, dass er zum „Nicht-nur-Ja-und-Amen“-Eintopf wird, wie müssen Mut-Mach-Kekse schmecken). Nehmt dazu eure Kochbücher und Lieblingsrezepte mit und seid kreativ. Probiert die Gerichte unbedingt vorher aus und lasst sie auch andere testen. Lieder proben Die musikalischen unter euch können die Liedbegleitung übernehmen – Vorspiele, Überstimmen & co sollten im Vorfeld gut geprobt und abgesprochen sein. Auch zweite und dritte Strophen, deren Text nicht unter den Noten stehen und die vielleicht anders betont werden, brauchen Übung. Falls die Lieder nicht vorher schon ausgesucht sind, könnt ihr in dieser Gruppe auch thematisch und liturgisch passende Lieder suchen. Dabei solltet ihr bedenken, welche Liederbücher im Gottesdienst zur Verfügung stehen oder ob ihr Kopien macht oder als Chor singt. Folgende Lieder können im Gottesdienst vorkommen: Eingangslied, Gloria (Lobgesang), Zwischengesang zw, Lesung und Evangelium, Sanctus (Heilig), ev. Vater unser, Lied während oder nach der Kommunion (meditativ, Danklied, Instrumental …), Schlusslied Gesamtablauf proben Besonders bei Gottesdiensten mit Aktions-Elementen ist ein vorheriger Durchlauf oft sehr hilfreich. Dann wisst ihr ganz genau, wo ihr welche Ziegelsteine am Beginn abstellt, wo ihr steht, wie ihr das Mikro einschaltet, wie laut/leise man euch im (noch leeren) Gottesdienstraum musizieren und singen hört, von wo aus man das Becken mit den Faltblumen im Wasser am besten sieht, ... Anhang: Kopiervorlage Faltblumen

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