NEBELHORNBAHN-AKTIENGESELLSCHAFT OBERSTDORF

Emittentenbericht des Vorstands der Nebelhornbahn-AG für den Zeitraum vom 1. November 2015 bis 30. April 2016

Wirtschaftliche Entwicklung Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres vom 1. November 2015 bis 30. April 2016 erhöhten sich die Besucherzahlen der Nebelhornbahn gegenüber dem unterdurchschnittlichen Vorjahreszeitraum um 15,4 %. Die geplanten Fahrgastzahlen für die Wintersaison konnten damit um 4,4 % übertroffen werden. Der positive Trend liegt zum einen an den hervorragenden Besucherzahlen im November. Die ungünstigen hohen Temperaturen im Herbst und zu Beginn des Winters ließen lange Zeit keine Beschneiung in den tieferen Lagen zu. Die neu errichtete Beschneiung am Gipfelhang war diesen Winterbeginn entscheidend, dass wir die Piste Gipfelmulde zum Saisonstart am 12. Dezember 2015 und vor allem an Weihnachten anbieten konnten. Insbesondere für die Fußgänger war die geringe Schneelage natürlich auch vorteilhaft und so trug dieser Gästebereich wesentlich zu dem guten Weihnachtsgeschäft bei. Die Temperaturen im Tal verhinderten eine effektive Beschneiung bis Mitte Januar. Trotzdem waren ab Anfang Januar, bis auf die Talabfahrt von der Seealpe in den Ort und die Piste am Pfannhölzle, alle Abfahrten in Betrieb. Die zweite Winterhälfte verlief weitgehend planmäßig. Die Talabfahrt war bis Ende März bestens befahrbar. Bei der regelmäßig durchzuführenden Kontrolle wurde im Herbst 2015 bei den Tragseilen der Sektion II der Nebelhornbahn festgestellt, dass der Intervall für das Verziehen der Seile eventuell verkürzt werden muss. Nachkontrollen während der Wintersaison bestätigten dieses Ergebnis. Diese Arbeiten wurden während der Frühjahrsrevision durchgeführt, die dazu um eine Woche verlängert wurde. Durch das notwendige Verziehen der Tragseile und durch den bereits begonnenen Neubau der Gipfelstation wurde der Revisionsbeginn um eine Woche auf den 18. April 2016 vorverlegt. Dazu wurden auch die Gipfelhütte ab dem 4. April und die Gipfelbahn ab dem 11. April 2016 geschlossen. Die Gästezahlen haben durch das sehr sonnige Wetter zu Beginn des Geschäftsjahres und durch das, für die schwierigen Verhältnisse, gute Pistenangebot gegenüber dem Vorjahr und dem Budget zugenommen. Trotz des früheren Revisionsbeginns wurden die Planzahlen für das Winterhalbjahr mehr als erreicht. Ergebnisentwicklung Die Gesamtumsatzerlöse der Nebelhornbahn-AG betragen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 4.263 Tsd. Euro und liegen damit um 17,2 % über dem Vorjahreszeitraum und um 0,1 % unter unseren Planvorgaben für diesen Zeitraum. Für einen versicherten Schaden an unseren NotstromAggregaten wurde vom Versicherer eine Entschädigungen gezahlt. Der gesamte Aufwand ohne Abschreibungen verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,2 %. Die Kosten für Material und bezogene Leistungen haben sich im ersten Halbjahr durch die Konzentration auf die Investitionsmaßnahme an der Gipfelstation vermindert. Der Personalaufwand hat sich ebenfalls, trotz der tarifvertraglichen Lohnerhöhungen, reduziert. Die Abschreibungen sind leicht gefallen, der Finanzaufwand dagegen erhöhte sich geringfügig. Das Halbjahresergebnis vor Steuern zum 30. April 2016 beträgt 653 Tsd. Euro und liegt um 876 Tsd. Euro über dem Vorjahresergebnis und um 551 Tsd. Euro über Plan. Ursächlich für das gute Ergebnis sind die gestiegenen Umsatzerlöse bei gleichzeitig gefallenen Kosten. Auch die Versicherungsentschädigung für die Notstrom-Aggregate wirkte ergebniserhöhend, da noch kein entsprechender Aufwand gebucht ist. Hier wird im zweiten Halbjahr noch zusätzlicher Aufwand anfallen.

Investitionstätigkeit In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres wurde, zur Verbesserung der Anbindung der Skiabfahrt an die Talstation, an der Flachsröste eine Skifahrerbrücke über den Faltenbach installiert. Zur Verbesserung der Lawinensicherheit wurde oberhalb der „Passage“ eine weitere Verbauung gegen Grundschneelawinen errichtet. Anfang April wurde mit dem wichtigsten Projekt des laufenden Jahres, nämlich der Erneuerung der Gipfelstation begonnen. Der Baufortschritt verläuft trotz der schwierigen Witterungsbedingungen planmäßig. Die Gastronomie an der Gipfelstation mit den Aussichtsterrassen stellt das Vorzeigeprodukt der Nebelhornbahn dar. Hier hat ein ansprechendes Ambiente nicht nur Auswirkungen auf die Gastronomie, sondern ist mitentscheidend für das Gesamterlebnis „Gipfel“ für die Bergbahngäste. Mit dem angestrebten Entwurf soll ein zeitgerechtes Betreiberkonzept umgesetzt werden, bei dem Elemente der Selbstbedienung für Getränke und Snacks mit dem Tischservice für warme Speisen kombiniert werden. Das Restaurant wird einen atemberaubenden Blick auf die Bergkulisse der Allgäuer Alpen erlauben. Der bereits für das Vorjahr geplante Bau eines Erlebnissteiges am Nebelhorngipfel soll nun mit dem Bau der Gipfelstation erfolgen. Die Bauarbeiten konnten im vergangenen Jahr aufgrund des umfangreichen Genehmigungsprozesses nicht mehr begonnen werden. Corporate Governance In der Hauptversammlung am 13. April 2016, die über das am 31. Oktober 2015 abgelaufene Geschäftsjahr zu befinden hatte, waren 81,7 % des Grundkapitals zu den Tagesordnungspunkten 1 bis 3 und 5 durch die anwesenden Aktionäre oder deren Beauftragte vertreten. Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende alleiniger Vorstand des Aktionärs Kleinwalsertaler Bergbahn AG, Riezlern, ist, waren diese Aktien beim Tagesordnungspunkt 4, Entlastung des Aufsichtsrats, nicht stimmberechtigt. Die Präsenz betrug damit bei diesem Tagesordnungspunkt 55,7 % des Grundkapitals. Alle Tagesordnungspunkte, zu denen eine Abstimmung erforderlich war, wurden gemäß den Vorschlägen von Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig beschlossen. Aus dem Bilanzgewinn 2014/15 wurde eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro je Stückaktie ausgeschüttet und eine Einstellung in die Gewinnrücklagen in Höhe von 200 Tsd. Euro vorgenommen; der Rest wird auf neue Rechnung vorgetragen. Vorstand und Aufsichtsrat wurde Entlastung erteilt. Als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015/16 wurde die Müller Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Augsburg, gewählt. Mitarbeiter Am 30. April 2016 betrug die Zahl der Beschäftigten 70 Personen und damit um sieben Mitarbeiter weniger als zum vergleichbaren Vorjahresstichtag. Wir haben die Wintersaison bereits am 17. April 2016 beendet und den Betrieb der Bahn zu Revisionsarbeiten eingestellt. Daher waren zum Stichtag die Saisonmitarbeiter der Gastronomie nicht mehr beschäftigt.

Ausblick auf 2015/16 Aufgrund des guten Verlaufs der Wintersaison gehen wir im laufenden Jahr von einem mindestens planmäßigen Jahresergebnis aus. Bei weiterhin normalen Witterungsverhältnissen und einer entsprechenden Umsatzentwicklung im Sommer, rechnen wir mit einem positiven Jahresergebnis über dem Vorjahreswert und der Ausschüttung einer Dividende. Die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung in den verbleibenden Monaten des Geschäftsjahres haben sich gegenüber der Lageberichterstattung zum Jahresabschluss 31. Oktober 2015 nicht verändert. Nebelhornbahn-Aktiengesellschaft Der Vorstand

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