Monte Carlo

cher sein Teamkollege, der ihm die. Show stahl. ... für die Teams von Red Bull Racing und Toro. Rosso bietet ... Prix-Sieger und früherer Team-Mitbesitzer von.
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SPORT

FREIT AG, 27. M A I 20 1 6

POWERPLAY

Der neue Star in

Richard Oberndorfer

Monte Carlo Der Niederländer Max Verstappen verließ im Vorjahr das Fürstentum als hart kritisierter Crashpilot und kehrte als umschwärmter Aufsteiger der Saison wieder. Alles dreht sich um Max. „Look at me, Max!“ „Guck mal kurz zu mir!“ „Max!!!“ Zumindest vor dem Rennen am Sonntag auf dem Stadtkurs von Monte Carlo ist ein 18-jähriger Niederländer mit starker Ausstrahlung der Liebling aller im Fürstentum. Freilich wäre er ohne den Mercedes-Doppelausfall in Spanien nicht der jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten geworden, aber so ist das einmal in der Formel 1. Es zählt der Moment. Die unvermeidliche Frage beantwortet der sehr schnell groß gewordene Niederländer Max in allen Runden mit seinem für ihn typischen verschmitzten Lächeln: „Ja, ich habe Urlaub mit Wohnwagen Othmar Behr berichtet für die SN aus Monte Carlo

gemacht. Das letzte Mal muss das 2007 oder 2008 gewesen sein.“ Aber auf das typisch Holländische lässt sich Verstappen nicht reduzieren. Er kam im belgischen Hasselt als Sohn der Belgierin Sophie Kumpen zur Welt. Vater Jos Verstappen galt in den Neunzigern als niederländische Formel-1-Hoffnung . Er brachte es auf 106 Einsätze und zwei Podiumsplätze. Als er im Benetton in einem Superauto saß, war ein gewisser Michael Schumacher sein Teamkollege, der ihm die Show stahl. Schlagzeilen lieferte Jos Verstappen im Jahr 1994, als sein Auto bei einem der damals üblichen Boxenstopps mit Nachtanken kurz in einem Feuerball verschwand. Er

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Max Verstappen, der Mann der Stunde in der Formel 1.

BILD: SN/OTHMAR BEHR

blieb unverletzt. Die Eltern von Max waren von 1996 bis 2008 verheiratet, der Junior lebte viele Jahre bei seiner Mutter und wurde in seinen motorsportlichen Ambitionen vom Vater gefördert. Intensive Verbindungen zu beiden Ländern zu haben erleichtert dem ausgezeichneten Hobbyfußballer Max das Daumendrücken bei der nahen Fußball-Europameisterschaft: „Es ist jammerschade, dass sich die Niederlande nicht qualifiziert haben, aber jetzt fiebere ich mit Belgien mit.“ Dass Max von der Natur mit mehr Talent und Ehrgeiz als Jos ausgestattet wurde, erkannte Verstappen sen. früh. Vielleicht spielt auch eine Rolle, dass die Frau Mama Erfolge im Kart gefeiert hatte. Max durchfuhr die Nachwuchsklassen im Blitztempo, erhielt aber im Vorjahr, noch im Toro Rosso, ausgerechnet in Monaco einen herben Rückschlag. Er krachte nach einem Fahrfehler in die Begrenzung und löste eine Safety-Car-Phase aus. Diese nutzte Mercedes zu einem vermeintlich klugen Schachzug und holte den führenden Lewis Hamilton zum Reifenwechsel an die Box. Man verkalkulierte sich und der Sieg ging an Rosberg. Über das „Crashkid“ Verstappen ergoss sich so manche Häme. Alles Geschichte. „Mein Sieg in Barcelona war erst der Anfang“, sagt Red-BullPilot Max, „ich bin der erste Grand-Prix-Sieger für die Niederlande, das verpflichtet.“

Die Eisbullen haben einen Neuen Lange wurde gerätselt, am Donnerstag wurde das Geheimnis gelüftet, wer beim Eishockeymeister EC Red Bull Salzburg Dan Ratushny als Chefcoach nachfolgen wird. Der 51-jährige US-Amerikaner Greg Poss hat schließlich die Vereinsverantwortlichen um Manager Stefan Wagner überzeugt. Schon früh entschied sich der in Green Bay in Wisconsin geborene Poss für den Trainerberuf. Nach seinem Profidebüt als Spieler 1989 in der American Hockey League für die Maine Mariners musste er zwei Jahre später wegen einer schweren Knieverletzung passen und wurde schließlich mit 25 Jahren einer der jüngsten Profitrainer der Szene. Seine längsten Engagements sollte der frühere Verteidiger in Deutschland haben (1997–2008 in

Greg Poss übernimmt ab sofort das Training beim EC Salzburg. BILD: SN/ARCHIV

Iserlohn, Nürnberg und Mannheim) – auch die erfolgreichsten. In der Saison 2002/2003 verpasste Poss mit dem Iserlohner EC knapp die Play-offs, wurde aber zum Trainer des Jahres gewählt. 2007 wurde er mit den Adlern aus Mannheim Meister. Seine spektakulärste Verpflichtung aber war im Oktober 2004 die zum deutschen Eishockey-Bundestrainer. Es war auch die schmerzlichste: Nach 14 Monaten wurde Poss wieder ausgetauscht. Seit 2010 hat Poss in der ECHL in den USA als Headcoach der Florida Everblades gearbeitet. „Die letzten Jahre waren eine schöne Zeit, aber jetzt freue ich mich auf Salzburg“, so Poss. Nach Hardy Nilsson, Pierre Pagé, Don Jackson und Dan Ratushny ist Greg Poss der fünfte Trainer in der Red-Bull-Ära seit 2005. WWW.SALZBURG.COM/POWERPLAY

„Energy Station“ ist für den Promi-Aufmarsch gerüstet In Cannes tummelten sich Stars wie George Clooney und Jodie Foster. Wer findet den Weg zum Grand Prix ins nahe Monte Carlo?

POLE N

Othmar Behr

Oscarpreisträgerin Helen Mirren, die Grand Lady des britischen Films, zählte jüngst bei den Filmfestspielen in Cannes ebenso zu den meistfotografierten Stars wie das blutjunge Model Lottie, das im Schlepptau seiner (noch) berühmteren Halbschwester Kate Moss den Ansturm der Fotografen genoss. Findet der Promi-Aufmarsch in der nahen Filmmetropole am Grand-Prix-Wochenende in Monte Carlo seine Fortsetzung? Immerhin würde der Formel 1, die schon ein besseres Image hatte, ein Besuch von Leuten wie George Clooney, Uma Thurman oder Jodie Foster, die ebenfalls in Cannes gesichtet wurden, sehr guttun. „Ja, wir erwarten Besuch aus der Filmbranche. Aber Namen können wir noch keine nennen“, hieß es am Donnerstag in der im Yachthafen auf Schwimmkörpern aufgebauten „Energy Station“ von Red Bull. Dieses Zentrum für die Teams von Red Bull Racing und Toro Rosso bietet in einer eigens für Monte Carlo konstruierten Version mehreren Hundert Personen Platz und ist der Hotspot im Herzen der

Stadt. Die Spannung ist groß, immerhin gab es hier schon Promi-Aufmärsche rund um Filme wie „Star Wars“ oder „Superman Returns“. Aber auch ohne branchenfremde Stars lieferten die Bullen am ersten Trainingstag jede Menge Gesprächsstoff. Daniel Ricciardo hielt mit der Tagesbestzeit das erfolgsverwöhnte Mercedes-Duo Lewis Hamilton/Nico Rosberg in Schach. Dahinter bewies Max Verstappen, dass er sich nicht auf den Lorbeeren seines

Ricciardo in der Enge von Monaco.

BILD: SN/GEPA PICTURES

Sieges in Spanien ausruht. „Achtung, das war noch nicht das Qualifying“, meinte Red-BullMotorsportberater Helmut Marko, „aber die Resultate zeigen, dass wir auf einer Strecke, bei der es mehr auf das Chassis als auf die Motorleistung ankommt, ganz vorn dabei sind.“ Bei Ricciardos Wagen kamen neue Bauteile für den Renault-Motor zum Einsatz. Das Reglement schenkt dabei nicht allzu viel Spielraum. Offenbar haben die Ingenieure bei den Teilen die richtige Wahl getroffen. Ab dem nächsten Rennen in Kanada haben beide Fahrer gleiche Triebwerke. Gleich hinter dem Einserteam platzierten sich die mit Ferrari-Vorjahresmotoren ausgerüsteten Toro-Rosso-Piloten Daniil Kwjat und Carlos Sainz jun. Gerhard Berger, Österreichs letzter GrandPrix-Sieger und früherer Team-Mitbesitzer von Toro Rosso, wird wieder in der Formel 1 aktiv. Berger berät Nico Rosberg bei dessen Vertragsverhandlungen mit Mercedes. Bergers Gesprächspartner: Die österreichischen Mercedes-Motorsport-Bosse Niki Lauda und Toto Wolff.