Leseprobe - Roman Degen

seine Würde lange bewahren. Vielleicht bleibt ihm dann auch das schreckliche Spätstadium erspart, weil ihm ein natürlicher Tod das. Siechtum des letzten Stadiums erspart. Auch die Angehörigen profitieren davon, wenn der Erkrankte mithilfe ihrer Pfleger frühzeitig und anhaltend die gegebenen Möglichkeiten ausschöpft.
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Buchauszug Inhaltsverzeichnis

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Nicht mit mir!

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Grundsätzliches Kurz und bündig: das ist Demenz Demenzgeschichten Es wird interessant und spannend Ein Buch für Menschen wie dich und mich

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2 Toni findet nicht mehr nach Hause Immer mehr Demenzkranke müssten nicht sein Halbwissen macht vieles schlimmer Das Gehirnzellchen Evi und seine Freunde erklären das Gehirn Das Gehirn, was darin ist und was darin abgeht Inselbegabungen und Genies Ein Beispiel aus dem Leben: Walter, der Grafiker Evi erzählt, wie die Gehirnzellen im Team arbeiten Das „Unterbewusstsein“, hält den „Kopf frei“ Zusammenspiel der Gehirnareale, ein Beispiel

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Das Gehirn muss beschäftigt werden Unser Gehirn ist einmalig, aber es lauern Gefahren 3 Formen,

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Demenzerkrankungen: Auswirkungen und Verlauf Wie die Demenz zuschlägt Demenzformen, die uns treffen, aber ausgebremst werden können Alzheimer-Demenz – ist sie wirklich so schicksalhaft? Starkes Immunsystem frisst Eiweißablagerungen Chronische Entzündungen als Ursache der AlzheimerDemenz Führt Diabetes im Gehirn zu Alzheimer? Aluminiumrückstände – eine der Ursachen für Alzheimer? Was weg ist, bleibt weg Wie ist das mit der Vererbung der Alzheimer-Erkrankung? Resümee zur Alzheimer-Demenz

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Disharmonie-Demenz: Was das Gehirn entbehrt und was wir ihm zufügen Die verschiedenen Disharmonie-Erkrankungen im Detail Vaskuläre Demenz Disharmonie-Demenz durch Korsakow-Syndrom Disharmonie-Demenz durch Sucht Mit dem Schlüssel ins Gehirn: Drogen, Alkohol, Zigaretten Salz und Zucker, die leckere Suchtgefahr Disharmonie-Demenz durch Medikamentensucht Disharmonie-Demenz durch Unterforderung des Gehirns Disharmonie-Demenz durch Nahrungszusätze, Rückstände und Gifte Disharmonie-Demenz - vererbbar oder ansteckend? Resümee zur Disharmonie-Demenz

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Scheindemenzen: Ein Gespenst das beseitigt werden kann Scheindemenz durch Medikamente Scheindemenz durch Natriummangel (Salzmangel) Scheindemenz durch Unterfunktion der Schilddrüse Scheindemenz aufgrund erhöhten Hirndrucks Scheindemenz durch Vergesslichkeit im Alter Scheindemenz durch Depression

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Teildemenz: Das Auseinanderdriften des Gehirns Halluzinationen Parkinson und MS Mehrere Demenzformen können gleichzeitig auftreten

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Weitere Demenzformen Lewy-Körper-Demenz Frontotemporale Demenz

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Symptome Die Krankheit so früh wie möglich erkennen, um sich zu wehren

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5 Katalog der Ursachen Auswirkungsgruppen Die 30 häufigsten Ursachen von Demenzerkrankungen Was nun? Wo und wie soll man anfangen? Beschreibung der 30 Ursachen im Detail Jetzt nicht die Flügel hängen lassen Einige Demenzerkrankungen sind nicht unverschuldet Nicht vorverurteilen 6

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Verlauf der Demenzerkrankungen Verlauf der Disharmonie- und der Alzheimer-Demenz Wie eine Lawine Die Erkrankung wird gesät, der Kampf der Armeen Das „unbemerkte Erststadium“: Die Demenz schleicht heran Das „unbemerkte Erststadium“ erkennen Das Frühstadium: Der Gehirnfraß zeigt die Zähne Das fortgeschrittene Stadium: Die Demenz gewinnt die Oberhand Das Spätstadium: Die entsetzliche letzte Runde Die Erlösung: Der Tod Verlauf spezieller Demenzformen Kann ein demenzkranker Mensch seine Würde bewahren? Die Würde so lange wie möglich erhalten Demenz ist nicht schicksalhaft

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7 So geriet ich selbst in die Fänge der Demenz

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Es geht weiter Kontakt

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Anhang Checkliste: Meine persönliche Demenzgefahr beseitigen Sachwortverzeichnis

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Leseprobe aus dem Buch:

Demenz : Alzheimer Nicht mit mir! Den Gehirnfraß erkennen – Demenz verhindern Hinweis: Die verschiedenen Kapitel sind nur teilweise in diesem Buchauszug wiedergegeben. Die +++++++ Linie zeigt an welcher Stelle das jeweilige Kapitel gekürzt wurde.

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Viel Spaß mit der Leseprobe.

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Toni findet nicht mehr nach Hause Toni, ein freundlicher Herr von 75 Jahren, ist zu Fuß einkaufen. Die Einkaufsliste, die ihm seine Frau mitgegeben hat, ist abgehakt. Jetzt befindet er sich gemütlich auf dem Heimweg, die Einkaufstasche in der Hand. Er hat für seinen Heimweg heute eine Abkürzung gewählt, die er erst kürzlich entdeckt hat.

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Nun steht er an der stark befahrenen Kreuzung. Er bräuchte nur noch die Straße zu überqueren, nach rechts abzubiegen und nach 100 Metern wäre er zu Hause. Aber das schafft Toni heute nicht. Ratlos und verstört steht er an der Kreuzung. In welche der drei Richtungen muss er gehen? Er versucht sich zu erinnern. Krampfhaft denkt er nach. Aber die Erinnerung ist wie weggeblasen. Er ist verzweifelt.

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Was ist bloß los mit ihm? Ja, er ist in der letzten Zeit etwas vergesslich geworden. Sein Arzt, den er vor einiger Zeit wegen dieser Vergesslichkeit besucht hat, meinte, es sei altersbedingt und nicht weiter besorgniserregend. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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Toni ist sehr aufgewühlt, aber er verschweigt seiner Frau auch diesmal sein Problem. Er verheimlicht auch andere Situationen, in denen er vergesslich und verwirrt gehandelt hat. Wenn seine Frau ihn darauf anspricht, streitet er dies vehement ab. Es kann doch wohl nicht sein, dass er, Toni, „nicht mehr ganz dicht im Kopf“ ist. Alles hat er bisher gemeistert. Da werde ich doch wohl auch diese „Schussligkeit“ überwinden können, denkt Toni. Als seine Frau am nächsten Tag den Schlüsselbund im Kühlschrank findet und die Brille von Toni im Zahnputzbecher auftaucht, beginnt Toni erstmals zu wanken. Dann hat er aber wieder Erklärungen parat. Seinen Schlüsselbund habe niemals er selbst in den Kühlschrank gelegt, das müsste er schließlich selbst am besten wissen. Die Brille im Zahnputzbecher, erklärt er, wollte er heute noch reinigen. Selbst als seine Frau ihn daraufhin fragt, weshalb er dann den ganzen Tag die Brille gesucht habe, ist Toni noch nicht bereit, sein Dilemma einzuräumen.

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Wo ist denn mal schnell mein Klo? Aber dann passiert es. Ganz überraschend „muss“ Toni mal. Er hat gar nicht bemerkt, dass das Bedürfnis ansteht. Jetzt ist’s mit Macht da und Toni im Stress. Er verliert den Überblick. Der Stress verschärft die Situation. Er findet das Klo in der eigenen Wohnung nicht mehr. Gerade jetzt ist seine Frau auf ein Schwätzchen bei der Nachbarin – und das kann dauern. Toni kann sein „dringendes Bedürfnis“ nicht mehr beherrschen. Er muss ihm freien Lauf lassen.

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Kurz darauf kommt seine Frau nach Hause und sieht die Bescherung. Die kluge Frau verhält sich nun genau richtig. Sie beruhigt Toni und nutzt die Situation, um mit dem zerknirschten Toni liebevoll über seine Vergesslichkeit und Verwirrtheit zu sprechen. Und jetzt endlich bekennt Toni, dass etwas mit ihm nicht stimmt und er Hilfe benötigt. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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Wie immer es kommt, Toni hat erkannt, dass er sich in einem neuen, kritischen Lebensabschnitt befindet, dem er sich stellen und auf dessen Herausforderungen er reagieren muss. Endlich kann nun gehandelt werden, um die Situation von Toni zu ergründen und „Rettungsmaßnahmen“ einzuleiten. Toni, seine Frau und der erwachsene Sohn Harri setzen sich zusammen, überdenken die Sachlage, erörtern die denkbare Vorgehensweise und beschließen die ersten Schritte. Das Gehirnzellchen Evi und seine Freunde erklären das Gehirn

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Das Gehirnzellchen Evi und seine Freunde erklären Ihnen nun in ihrer eigenen, treuherzigen und heiteren Sprache das Gehirn des Menschen und dessen komplizierte Zusammenhänge auf anschauliche und einfache Weise. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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Das Gehirn, was darin ist und was darin abgeht

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Zunächst mal zu uns selbst. Viele bezeichnen uns Zellchen als Neuronen. Das ist der Fachbegriff für uns Gehirnzellchen. Manche sagen auch Nervenzellen. Aber das ist alles so unpersönlich und deshalb nennt uns der Autor des Buches, Roman „Gehirnzellchen“. Zellchen deshalb, weil wir Winzlinge sind. Ihr sollt uns mögen lernen.

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Viele kennen uns nur aus Fernsehkrimis, wenn das Gehirn eines brutal Ermordeten als eklige Masse herum wabert. Deshalb habe ich Roman, gebeten, uns mal zeichnerisch darstellen zu lassen, und das haben seine Zeichner auch schön hingekriegt. Natürlich schauen wir in Wirklichkeit etwas anders aus als in den Zeichnungen. Mund und Augen haben wir nicht selbst. Aber wir können mit den Augen im Kopf eines jeden Menschen sehen und wir, die Zellchen, sind es, die den Mund eines jeden Menschen zum Sprechen bringen. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Ihr könnt euch jetzt vielleicht vorstellen, wie viel ein einziges Gehirnzellchen gleichzeitig hören und reden kann: Mehr als ein ganzes Kaffeekränzchen von Damen, die sich lange nicht mehr gesehen haben. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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100 Milliarden Gehirnzellen kommunizieren so. Das ist mehr als alle Fußballstadien der Welt voller Kaffeekränzchen. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied: Wichtige Informationen von einer Seite des Stadions erreichen die Empfängerin auf der anderen Seite des Stadions, obwohl alle anderen auch gleichzeitig reden. Aber nicht nur aus dem gleichen Stadion. Aus jedem Stadion der Welt, auch aus einem Stadion von der anderen Erdseite können sich die Damen des Kaffeekränzchens miteinander unterhalten. Das funktioniert nur, weil unwichtiges Geschwätz wie durch einen Schallschutz unterdrückt wird. Das macht, zumindest im realen Gehirn, etwa 90% von allem „Gerede“ aus.

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De Es ist wunderbar, was die Evolution geschaffen hat. Ist es da nicht selbstverständlich für jeden Menschen, sein eigenes Wunderwerk im Kopf zu warten, zu pflegen und es vor allen Gefahren zu schützen? +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Aber dieses Meisterwerk der 45 Millionen Jahre andauernden Evolution kann auch in nur wenigen Jahrzehnten ruiniert werden. Durch Mangelversorgung, Zivilisationskrankheiten, Gifte, Drogen und Unterbeschäftigung.

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+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Demenzformen, die uns treffen, aber ausgebremst werden können Die Demenzerkrankungen können in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Wenn Sie sich mit den nachfolgend beschriebenen Formen von Demenzerkrankungen befassen, so bedenken Sie bitte, dass, wie schon erwähnt, ein Erkrankter häufig an mehr als einer Form der Demenz leiden kann.

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Arbeitsweise und Aufgabenteilung der beiden Gehirnhälften

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Das Gehirnzellchen Evi erklärt uns nun auf seine verständliche Art die unterschiedliche Arbeitsweise der beiden Gehirnhälften.

Das erkläre ich mal an einem Shoppingbummel einer Frau. Die Zellchen in der rechten Hälfte des Gehirns haben im Geschäft eine wunderschöne Hose entdeckt. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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Die Hose ist aber etwas zu eng. Die Gehirnzellchen befehlen deshalb den Muskeln der Pobacken beim Anprobieren: Klemmt euch zusammen, dann passt ihr auch noch in die Hose. Die Muskeln der Pobacken machen das dann auch. Während der Pressbemühungen senden die Muskeln wiederum Botschaften an uns Zellchen im Kopf und sagen: „Mehr geht nicht.“

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Der Po passt trotzdem nicht in die Hose. Vielleicht weil über den Muskeln der Pobacken sture Fettzellen sitzen. Und Fettzellen lassen sich von uns nichts, aber auch gar nichts sagen. Wenn wir Gehirnzellchen zu denen sagen, verschwindet, rühren die sich nicht von der Stelle. Im Gegenteil, mit der Zeit werden die immer mehr und bleiben dort wie festgeschraubt. So auch die sturen Fettzellen am Po. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ (Auszüge aus den 30 im Buch ausführlich beschriebenen Ursachen). 7. Gefahren in der Nahrung ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Erfreulicherweise kann der Körper sehr viele dieser Rückstände wieder abbauen und, wenn wir achtsam sind und Nahrungsmittel mit möglichst geringer Belastung auswählen, bleibt die gesundheitliche Gefahr vertretbar.

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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Achten wir jedoch nicht auf unsere tägliche Nahrung, so kann im Laufe der Zeit die Heilkraft des Körpers die Belastungen nicht mehr regenerieren. Irgendwann brennt es dann im Oberstübchen und die wunderbarste Errungenschaft der millionen Jahre währenden Evolution wird zur Asche. 17. Unterforderung des Gehirns ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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Beim Fernsehen ist das Gehirn jedoch weitgehend inaktiv. Das Risiko, an Demenz zu erkranken, ist deshalb besonders bei Rentnern um ein Vielfaches erhöht gegenüber anderen Menschen mit aktiver Freizeitgestaltung. Das Fatale dabei ist, dass der hohe Fernsehkonsum ein Zeitdieb zulasten anderer, sinnvoller und gehirnerhaltender Freizeitbeschäftigungen ist. Langes Sitzen vor dem Fernseher führt zu weiteren Nachteilen.

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De Manche Dauergucker schlafen dabei auch ein, denn durch das stundenlange, untätige Sitzen stockt die Blutzirkulation und die

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Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff ist zu gering. Dieser Sauerstoffmangel führt dann mehr zur Ohnmacht als zum Schlaf. Nachts im Bett ist der Betroffene wieder hellwach und klagt über Schlafmangel (Ursache 20). 19. Kopfkrank nach Narkose, Narkose-Delir

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Professor Claudia Spies, ärztliche Direktorin der Klinik für Anästhesiologie an der Charité in Berlin, erklärt, dass rund ein Drittel aller Patienten nach einem Eingriff ein vorübergehendes Delir erlebt, also unter einem Zustand der Verwirrtheit leidet. Nur etwa zehn Prozent dieser Fälle werden erkannt. Unbehandelt allerdings könne Verwirrtheit nach einer Operation zum Dauerzustand werden, schlimmstenfalls zu Demenz.

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Selbst wenn keine erkennbaren Symptome einer Verwirrtheit auftreten, kann das Gehirn stark gelitten und viele Gehirnzellen, sogenannte Reservezellen, verloren haben. Dies kann in späteren Jahren eine Demenzerkrankung beschleunigen.

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Das Personal in vielen Krankenhäusern, inklusive der Ärzte, ist offenbar noch immer nicht für die Gefahr eines Narkose-Delirs sensibilisiert oder sie sehen aus Kostengründen von wirkungsvollen Maßnahmen und Ersthilfen ab. Zu solch schlimmen Auswirkungen muss es, bei geeigneter Vorbereitung des Patienten und entsprechenden Maßnahmen in den Krankenhäusern, nicht kommen. Meine Bekannten, die ich vor ihrer Operation darauf aufmerksam machte, berichten mir regelmäßig, dass die Narkoseärzte im Patientengespräch das Problem herunterspielen. Bis vor Kurzem hielt ich es nicht für möglich, dass Mediziner die geistige Gesundheit ihrer Patienten so leichtfertig aufs Spiel setzen und sich von der Gefahr der Demenzerkrankung ihrer Patienten abwenden.

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24. Langeweile – Unzufriedenheit – Depression Langeweile und Unterforderung (Bore-out) und daraus entstehende Unzufriedenheit mit dem jetzigen Leben können Menschen in die Depression führen, die dann auch Demenz zur Folge haben kann.

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Dies trifft auch auf Frauen und Männer zu, deren jeweilige Partner verstorben sind und die damit ihren Lebensmittelpunkt verloren haben. Dann beginnt häufig die lähmende Langeweile, das Gefühl der Unterforderung und Unzufriedenheit. Bis zur Depression und später der Demenz ist es nicht weit.

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25. Soziale Vereinsamung ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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Nur das Gefühl, einer Gruppe von Menschen anzugehören, die ähnliche Wesenszüge, Ziele und Interessen haben oder die familiär verbunden sind, gibt „Nestwärme“ und Sicherheit. Darüber hinaus wirkt soziale Anerkennung in einer Gruppe auf das Belohnungssystem des Gehirns.

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Der Einsame hat niemanden, mit dem er gegenseitig Sorgen, Freuden und Empfindungen bereden und ausleben kann, niemand zeigt ihm Mitgefühl und auch er selbst kann es niemandem zeigen.

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Der Einsame hat auch niemanden, dessen Hand er halten kann, den er körperlich fühlen und dessen Wärme er spüren kann. Diese Situation, verbunden mit Langeweile, führt zu Stress. Das Stresshormon Cortisol erhöht den Blutdruck, schädigt das Herz-Kreislauf-System und das Gehirn und verhindert dessen Regeneration. Das führt zu Erkrankungen, auch zur Demenz und zu einem früheren Tod.

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Jetzt nicht die Flügel hängen lassen Puh, das sind schon eine Menge Ursachen und es gibt wohl kaum einen Menschen, der frei ist von all dem Ungemach. Bei mir waren es auch eine ganze Menge, wie ich etwas später schildern werde. Vielleicht treffen einige Ursachen auf Sie zu und Sie sind nun sehr besorgt. Jetzt heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Gehirn und Körper können viele Belastungen lange Zeit verkraften und ramponierte Bereiche reparieren, zumindest teilweise. Die Selbstheilungskräfte von Geist und Körper sind enorm, wenn man ihnen nur die Gelegenheit gibt, sich zu entfalten, und sie in geeigneter Weise dabei unterstützt. Dies ist jedem Menschen möglich. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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Die Würde so lange wie möglich erhalten Betrachtet man den Verlauf der Krankheit vom „unbemerkten Erststadium“ bis zum Spätstadium, so wird eines deutlich: Je früher ein „Gegenangriff“ gestartet wird, umso größer sind die Chancen, die Auswirkungen der Krankheit gering zu halten und ein Fortschreiten aufzuhalten oder zumindest erheblich zu verlangsamen. Im selben Maße, wie die Erkrankung durch aktive Maßnahmen verlangsamt wird, verlangsamt sich auch der Verlust der Würde.

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Selbst wenn die Erkrankung nicht gestoppt werden kann, vermögen frühzeitige Gegenmaßnahmen zumindest den Verlauf der Demenzerkrankungen stark zu verlangsamen. So kann der Erkrankte seine Würde lange bewahren. Vielleicht bleibt ihm dann auch das schreckliche Spätstadium erspart, weil ihm ein natürlicher Tod das Siechtum des letzten Stadiums erspart. Auch die Angehörigen profitieren davon, wenn der Erkrankte mithilfe ihrer Pfleger frühzeitig und anhaltend die gegebenen Möglichkeiten ausschöpft. Den Angehörigen bleibt dann lange ein würdiger Mensch erhalten, den man noch achten kann, dessen Gesellschaft gerne wahrgenommen wird und dem womöglich das Pflegeheim erspart bleibt.

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