Leseprobe - GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement

Reinhard Wagner. Andreas Wald. Christoph Schneider. Arnd Görner. Mit Projekten. Unternehmen erfolgreich führen. Studie. Ergebnisbericht. Mit Projekten.
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KNo W- HoW

Studie

Mit Projekten Unternehmen erfolgreich führen Ergebnisbericht

Leseprobe

Ronald Gleich Reinhard Wagner Andreas Wald Christoph Schneider Arnd Görner

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

4

Einleitung

5

Studienaufbau

7

Die Rolle des Topmanagements in Projekten

8

Die Projektifizierung der deutschen Wirtschaft schreitet voran

9

Projektstrategie und organisationale Kompetenz im Projektmanagement

10

Projektstrategie als Differenzierungsmerkmal

10

organisationale Kompetenz im Projektmanagement

11

Projektmanagement und Führung

12

Struktur und Prozesse

14

Kultur

17

Strategische Projekte als Treiber des Unternehmenserfolgs Handlungsempfehlungen

19 20

Zusammenfassung und Ausblick

21

Abbildungsverzeichnis

22

Literatur

23

3 Leseprobe

VoRWoRT

Projektarbeit gehört heute zum Alltag vieler

Darüber hinaus ist die Entwicklung organisa-

Unternehmen. Mit Projekten wird oft schon mehr

tionaler Projektmanagement-Kompetenzen,

als die Hälfte des Umsatzes erzielt.

d.h. spezifischer Kompetenzen in den Bereichen

Das Topmanagement misst deshalb dem Pro-

Führung, Struktur und Prozesse sowie Kultur,

jektmanagement auch eine sehr hohe Bedeu-

notwendig, um den steigenden Anforderungen

tung zu. Das gilt sowohl für das Kerngeschäft

einer komplexen Projektwirtschaft besser

als auch für die strategische Weiterentwicklung

gerecht zu werden. Beides ein wesentlicher

des Unternehmens.

Erfolgsfaktor im globalen Verdrängungswett-

Bisher hat sich die Forschung eher mit opera-

bewerb.

tiven Fragen des Projektmanagements auseinandergesetzt, zunehmend rücken aber auch

Dieser Bericht fasst die wesentlichen Erkennt-

strategische Fragen in den Fokus.

nisse der Studie zusammen und gibt konkrete

Das sind z.B. Fragen, wie Strategie- und Pro-

Handlungsempfehlungen für die Praxis. Die

jektarbeit besser miteinander verzahnt, wie die

GPM leistet damit einen weiteren Anstoß zur

organisationalen Kompetenzen besser auf die

Professionalisierung des Projektmanagements

Projektarbeit ausgerichtet werden können und

in Deutschland.

wie die Projektabwicklung insgesamt weiter optimiert werden kann. Projektmanagement wird dabei als Führungskonzeption verstanden. Gemeint ist damit die grundsätzliche Ausrichtung der Unternehmensführung auf die zielorientierte Gestaltung des

Reinhard Wagner

Unternehmens sowie die Verknüpfung von

GPM Deutsche Gesellschaft für

Zielen, Aufgaben und Methoden des Projekt-

Projektmanagement e.V.

managements mit der strategischen Unter-

Vorstand F&E/Internationales

nehmensentwicklung. Dem Topmanagement kommt eine zentrale Rolle bei dieser Gestaltungsaufgabe zu. Die vorliegende Studie zeigt, dass die Topmanager diese Herausforderung annehmen und zunehmend selbst eine aktive Rolle im Projektmanagement spielen. So investieren sie fast 50 % ihrer Arbeitszeit in die Betreuung und das Management von Projekten. Die Ergebnisse zeigen auch, dass eine klar definierte Projektstrategie, verbunden mit oder sogar als Teil der Unternehmensstrategie, ein wichtiger Schritt hin zur Exzellenz im Projektmanagement ist.

Leseprobe 4

PRoJEKTSTRATEGIE UND oRGANISATIoNALE KoMPETENZ IM PRoJEKTMANAGEMENT Analog zur Projektifizierung der Unternehmens-

Projektstrategie als Differenzierungsmerkmal

welt erscheint es notwendig, die Projektarbeit zu

Bereits in der ersten Studie konnte die Erkennt-

professionalisieren. Dies bedeutet: Es müssen klare Regeln und Strategien für das Management von Projekten entwickelt und implementiert werden, die ein effizientes Arbeiten in und mit Projekten zur Erfüllung der strategischen Ziele des Unternehmens ermöglichen. oder anders ausgedrückt: Es müssen organisationale Kompetenzen im Projektmanagement erzeugt werden, wobei unter organisationaler Kompetenz im Projektmanagement verstanden wird „die Fähigkeit einer organisation, ihre Ziele durch die geschickte Kombination bzw. den Einsatz verfügbarer individueller und struktureller Kompetenzen sowie Vermögenswerte im Rahmen der Projektarbeit zu erreichen“ (Wagner 2010). Drei Bereiche wurden vor diesem Hintergrund als potentiell bedeutsam für die Ausbildung

nis gewonnen werden, dass Projektmanagement in der Unternehmenspraxis eine bedeutende Rolle zum einen bei der strategischen Weiterentwicklung und zum anderen bei der tatsächlichen Umsetzung der Unternehmensstrategien einnimmt. Diese Erkenntnis wurde in der zweiten Studie aufgegriffen und im Konstrukt „Projektstrategie“ als Analyse- und Differenzierungskriterium für die spezifische Ausprägung organisationaler Kompetenz in den Unternehmen zugrunde gelegt. Projektstrategie wurde dabei über die folgenden drei Dimensionen operationalisiert: Die Existenz einer klaren Strategie für das Projektmanagement Die Ableitung der Ziele für das Projektmanagement aus der Unternehmensstrategie

organisationaler Kompetenz im Projektmanage-

Die Existenz klarer Regeln für den Umgang

ment identifiziert. Diese Bereiche sind:

mit Projektrisiken

Führung Struktur und Prozesse Kultur Sie sind so auszugestalten, dass das Management von Projekten effektiv befördert und als

Diese Dimensionen prüfen zum einen auf allgemeiner Ebene, ob die Strategie für den Umgang mit Projekten klar umrissen ist. Zum anderen beleuchten sie explizit die Verknüpfung zwischen operativer und strategischer Ebene und den Umgang mit risikobehafteten

integraler Bestandteil der unternehmerischen

Einflüssen.

Arbeit wahrgenommen wird. Für alle dieser drei

Aus den drei Indikatoren für Projektstrategie

Bereiche sollten Unternehmen über eine übergeordnete Strategie verfügen.

wurde ein Index konstruiert, der Werte zwischen 0 und 100 annehmen kann. In einem weiteren Schritt wurden auf der Grundlage dieses Index die Unternehmen in drei Gruppen aufgeteilt: 25,5 % Unternehmen mit klarer Projektstrategie (Indexwerte > 85) 45,5 % Unternehmen mit mittlerer Projektstrategie (Indexwerte 66-85) 29,0 % Unternehmen mit schwacher Projektstrategie (Indexwerte ≤ 65)

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100 9 76

Klare Strategie für PM

6 77

Ableitung der PM-Ziele aus Unternehmensstrategie

4 82

> 85

indiziert

Klare Regeln für Umgang mit Projektrisiken

Index Projektstrategie

66-85

0 trifft nicht zu

0-65

trifft zu

25,5 %: Unternehmen mit klarer Projektstrategie

45,5%: Unternehmen mit mittlerer Projektstrategie

29,0 %: Unternehmen mit schwacher Projektstrategie

n = 202; Angaben in %, die Skalenwerte 1 & 2 und 4 & 5 sind aufsummiert, der Skalenwert 3 sowie fehlende Antworten sind in der Grafik nicht berücksichtigt. Abbildung 6: Index Projektstrategie

Mehrheit der befragten Topmanager für ihr

Organisationale Kompetenz im Projektmanagement

Unternehmen die Existenz einer klar definierten

organisationale Kompetenz im Projektmanage-

Strategie für das Projektmanagement. 82 %

ment wurde über die drei Bereiche „Führung“,

leiten die Ziele des Projektmanagements sogar

„Struktur und Prozesse“ und „Kultur“ operationa-

direkt aus der Unternehmensstrategie ab.

lisiert (Abbildung 7), die als grundlegende

Klare Regeln für den Umgang mit Projektrisiken

Gestaltungsbereiche einer organisation und als

Wie Abbildung 6 zeigt, bestätigt eine deutliche

werden ebenfalls von 76 % der Befragten bestätigt, hier ist aber die Gruppe mit ablehnenden Antworten mit 9 % etwas größer. Projektmanagement zeigt sich somit als Thema

Determinanten für die Arbeit in der Unternehmung angesehen werden. Im Folgenden werden die inhaltlichen Konnotationen dieser Bereich thematisiert.

von hoher strategischer Relevanz und aufgrund dieser Eigenschaft als zentrale Aufgabe des Topmanagements.

Führung Struktur & Prozesse

organisationale Kompetenz im PM

Kultur Abbildung 7: organisationale Kompetenz im Projektmanagement

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