landesinitiative architektur und baukultur in sachsen-anhalt

08.11.2016 - cher Bauwerke und historischer Stadt- ensembles, sondern auch die Zeugnisse der modernen Architektur, die mit dem. Bauhaus in Dessau von Sachsen-Anhalt aus weltweit die Architekturentwicklung des 20. Jahrhunderts wesentlich mitbe- stimmte. Aber auch die zeitgenössische. Architektur im Lande ...
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LANDESINITIATIVE ARCHITEKTUR UND BAUKULTUR IN SACHSEN-ANHALT 15 Jahre – Bilanz und Ausblick

LANDESINITIATIVE ARCHITEKTUR UND BAUKULTUR IN SACHSEN-ANHALT

Bilanz und Ausblick 15 Jahre Landesinitiative Architektur und Baukultur in Sachsen-Anhalt

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Die Aktionen der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“ sind vielfältig: Tag der Architektur, Interventionen im Stadtraum, Themenabend „Architektur und Glück“, Architekturpreise, Architektur macht Schule, Journalistenreisen, Messen und Architekturmemory. Seit mehr als 15 Jahren sind Architektur und Baukultur in Sachsen-Anhalt mehr denn je eine „öffentliche Angelegenheit“.

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INHALT

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HINTERGRÜNDE

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ANLIEGEN UND ZIELE

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ERFOLGREICHE UMSETZUNG

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PERMANENTE PROJEKTE Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt MUT ZUR LÜCKE – Internetpräsenz Wettbewerbe MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM Tag der Architektur ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt Ausstellungen und Messen Neu in Sachsen-Anhalt und Architekturquiz Themenabende Stadtentwicklung und Baukultur in Sachsen-Anhalt Veranstaltungen in Brüssel Architektur macht Schule www.architekturtourismus.de Mitteldeutsche Architektentage Jubiläen – Bilanz und Ausblick Baukultur in Sachsen-Anhalt: Erbe, Tradition, Zukunft Themenabende „ ... und Architektur“ Greenways

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RÜCKBLICK Bauherrenbroschüre „Mein Haus“ Architektenwettbewerbe in Sachsen-Anhalt Architektonisch-künstlerische Interventionen im Stadtraum Architekturrätsel Architekturstadtpläne für Sachsen-Anhalt Journalistenreisen Architektur-Memory Präsentation auf dem UIA-Kongress in Istanbul 2005 Neue Architektur in Sachsen-Anhalt Zukunftsgerechte Planungs- und Architekturqualität sichern Architektur und Medien Ausstellung New York – Moskau Pflege internationaler Kontakte Fotowettbewerb „wie gewohnt“ Logo „Architektouren“

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FOTOS UND ABBILDUNGEN

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IMPRESSUM

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HINTERGRÜNDE

Die „Initiative Architektur und Baukultur in Sachsen-Anhalt“ ist die regionale Umsetzung der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen im Jahr 2000 gestarteten Bundesinitiative gleichen Namens. Diese war vom damaligen Bundesbauminister gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Bundesarchitektenkammer, den Architekten- und Ingenieurverbänden und der Bundesingenieurkammer auf den Weg gebracht worden. Sie hatte zum Ziel, zukunftsgerechte Planungs- und Architekturqualität und die Vorbildfunktion des öffentlichen Bauherrn zu sichern. Daneben sollte das Innovationspotenzial von Wohnungs- und Städtebau und die Ressourcen der Nutzung und Entwicklung des kulturellen Erbes ausgelotet werden, und es galt, die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Architekten, Planer und Ingenieure zu verbessern. Die Bundesinitiative war vorerst nur auf ein Jahr angelegt und fand im Kongress „Baukultur in Deutschland“ am 3. bis 5. Dezember 2001 in Köln mit der Vorlage des Statusberichtes zur Lage der Architektur und Baukultur in Deutschland einen ihrer Höhepunkte. Die Initiative arbeitet noch heute und wird getragen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Sie führt eigene Projekte durch und fördert aktiv die Projekte von Partnern. Die kontinuierliche Arbeit aller Beteiligten und der Wunsch, das Thema Baukultur auf Bundesebene zu verstetigen und zu institutionalisieren, führte zur Gründung der Bundesstiftung Baukultur, für die 2006 der Bundestag die gesetzliche Grundlage schuf. Sie hat in Potsdam ihren Sitz und legt regelmäßig einen Baukulturbericht vor.

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Die sachsen-anhaltischen Aktivitäten waren von vornherein auf einen weitaus längeren Zeitraum ausgerichtet. Die Architektenkammer hat die auf Sachsen-Anhalt bezogene Landesinitiative angeregt. Im Mai 2001 wurde die Initiative in Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen, offiziell wurde sie auf dem 3. sachsen-anhaltischen Architektentag bekannt gegeben. Als Schirmherr der Initiative konnte damals der amtierende Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner gewonnen werden. Die neue Landesregierung griff die Idee im Jahr 2002 auf und qualifizierte gemeinsam mit der Architektenkammer das Programm und die Zielrichtung. Diese entwickelt nunmehr schon 15 Jahre Vorschläge für verschiedene Projekte; sie bereitet Planungen zu Veranstaltungen und anderen Aktivitäten vor und koordiniert die Akteure. Bereits erfolgreich laufende Projekte der Architektenkammer wurden in die Landesinitiative integriert. Die „Landesinitiative Architektur und Baukultur“ Sachsen-Anhalt reiht sich in eine Vielzahl von Landesaktivitäten bundesweit ein, so der StadtBauKultur NRW, den Stiftungen Baukultur in RheinlandPfalz, Thüringen und Sachsen sowie der Initiative Architektur und Baukultur Mecklenburg-Vorpommern. Die „Landesinitiative Architektur und Baukultur“, getragen durch das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr, wird seit 2003 im Auftrag der Landesregierung Sachsen-Anhalt durch den zuständigen Minister regelmäßig finanziell unterstützt. Dadurch ist es möglich, Baukultur in Sachsen-Anhalt stärker als bisher öffentlich zu präsentieren und zu thematisieren.

ANLIEGEN UND ZIELE PROF. RALF NIEBERGALL

STÄDTE LEBENSWERT GESTALTEN Um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, muss unsere gebaute Umwelt auf tiefgreifende soziale, wirtschaftliche und demografische Wandlungen, sich ändernde Bedürfnisse der Menschen und das Gebot der Schonung unserer natürlichen Lebensgrundlagen reagieren. Die Lebensqualität in unseren Städten wird zunehmend zu einem der wichtigsten Faktoren, um attraktive Wirtschaftsansiedlungen anzulocken, Investitionen voranzubringen und die Identifikation vor allem junger Menschen mit ihrem Land Sachsen-Anhalt als Zukunftsstandort zu fördern. Architektur und Baukultur spielen dabei eine herausragende Rolle. Lebendige Innenstädte, attraktive Lebensräume zum Wohnen, Arbeitswelten, die Innovationskraft fördern, Kindergärten und Schulen als Orte zum Wohlfühlen und zum Anregen von Kreativität und Entdeckerfreude können nur entstehen, wenn Baukultur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. Dieses Verständnis zu fördern, ist ein besonderes Anliegen der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“. Es kommt darauf an, im Dialog von politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen – ob im Land, im Kreistag oder in der Stadtverwaltung – mit Vertretern der Wirtschaft, Planern, Architekten und den Bürgern wirksame Instrumente zu entwickeln, die nachhaltiges, qualitätsvolles Bauen sowie die sinnvolle Nutzung von Rohstoffen und Energiequellen und damit zukunftsfähige Stadtentwicklung sichern. Leitlinien für Städtebau- und Eigentumsförderung, ressourcensparendes Bauen, aber auch für geeignete Verfahren zur Sicherung von Qualität und Transparenz im Planungsprozess, sind

politisch zu entwickeln und in einem kontinuierlichen Prozess sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen. Dabei kann auf die reichen Erfahrungen der Ministerien für Landesentwicklung und Verkehr, für Finanzen, für Kultur, für Wirtschaft und Bildung, in den Kommunen und bei Planern und Architekten zurückgegriffen werden. Oft kommt es aber einfach nur darauf an, alle Akteure aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, in den planenden Berufen und in der engagierten Bürgerschaft für das gemeinsame Anliegen – die Gestaltung lebenswerter Städte – zu sensibilisieren, zu begeistern und Synergien zu nutzen. ARCHITEKTUR ERLEBEN Sachsen-Anhalt hat ein ungewöhnlich reiches baukulturelles Erbe. Dies umfasst nicht nur den Schatz mittelalterlicher Bauwerke und historischer Stadtensembles, sondern auch die Zeugnisse der modernen Architektur, die mit dem Bauhaus in Dessau von Sachsen-Anhalt aus weltweit die Architekturentwicklung des 20. Jahrhunderts wesentlich mitbestimmte. Aber auch die zeitgenössische Architektur im Lande muss den Vergleich mit anderen Regionen keineswegs scheuen. Dass hierzulande in den vergangenen Jahrzehnten Bemerkenswertes geleistet wurde, sei es im sensiblen Umgang mit der historischen Stadt, in der Vielfalt vorbildlicher Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen oder in herausragenden Schul-und Hochschulbauten, die optimale Bedingungen für Lehrende, Lernende und Forscher bieten, verdient eine stärkere Verankerung im öffentlichen Bewusstsein. Ausstellungen, Publikationen, Filme, Architekturstadtpläne und touristische Angebote

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wecken im In- und Ausland immer mehr Interesse für den Kulturraum SachsenAnhalt und leisten somit auch einen Beitrag zur Wirtschaftsförderung durch Architektur. In Veranstaltungen wie „Architektur macht Schule“ lernen Kinder frühzeitig das Sehen und Verstehen von Architektur – eine wichtige Voraussetzung, um später als mündiger Bürger über Stadtgestaltung mitreden und eigene Ansprüche an Architektur artikulieren zu können.

Architektur und Baukultur gehen uns mehr an, als wir häufig denken. Sie bestimmen unser Leben oft unterschwellig entscheidend mit. Grund genug, ihnen auch weiterhin die Aufmerksamkeit zu widmen, die sie verdienen.

DIALOGE FÖRDERN Architektur zu entdecken und gleichzeitig das Gespräch über Architektur zu beleben, dazu dienen jährlich wiederkehrende Veranstaltungen wie der „Tag der Architektur“, der neue oder vorbildlich sanierte Gebäude und Freiräume bis hin zum privaten Eigenheim oder Hausgarten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Die natürliche Neugier wird mit dem Dialog über Qualität in der Architektur verbunden – ein unschätzbarer Erkenntnisgewinn für beide: jene, die Planen, und jene, die das Gebaute nutzen. In den vergangenen 15 Jahren sind wir bei all dem mit vielen Partnern ein gutes Stück vorangekommen. Überraschende Interventionen im Stadtraum regten die öffentliche Diskussion über Ziele und gelegentlich auch unkonventionelle Mittel der Stadtgestaltung an. Spezielle Veranstaltungsreihen, die Architektur und Städtebau in vielleicht ungewohnte Denkzusammenhänge stellen – „Glück und Architektur“ oder „Architektur konkret: lebendige Erinnerungen“ – haben immer wieder eines deutlich gemacht:

Fotos rechte Seite: Architektentag „Umbau der Städte“ am 18. Mai 2001 im MDR-Funkhaus in Magdeburg: die Geburtsstunde der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“ in Sachsen-Anhalt

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ERFOLGREICHE UMSETZUNG PETRA HEISE

Es gehört zu den immanenten Aufgaben der Architektenkammern, die Baukultur zu fördern. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Architektenkammer Sachsen-Anhalt schon früh die „Initiative Architektur und Baukultur“ des Bundes als willkommenen Anlass erkannte, diese regional auf Länderebene umzusetzen. Schwerpunkte wurden festgelegt, Konzepte erarbeitet und Netzwerke geknüpft. „Work in progress“ ist das Motto der vergangenen 15 Jahre, in denen die Architektenkammer als aktiver und kreativer Partner des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt Projekte entwickelt und umsetzt – und das alles vor dem Hintergrund, das Bewusstsein für die Baukultur im Land zu fördern: s3OERKUNDEN3CHàLERINNENUND3CHàler als „Stadtdetektive“ urbane Räume und schärfen ihren Blick für moderne Architektur in „Architektur macht Schule“, ... sSIND"ESUCHERVON!USSTELLUNGEN an vielen Orten landesweit, in Berlin oder Brüssel immer wieder überrascht ob der Vielzahl hervorragender Ensembles und Einzelgebäude in unseren Städten und Dörfern, die – saniert, umgebaut, ergänzt und erweitert – ein Spiegel von Geschichte, Gegenwart und Zukunft sind. Und ... s ERLAUBEN.EUE-EDIENEINENPERmanenten Zugriff auf eine von der Architektenkammer initiierte und gepflegte einmalige Zusammenstellung von Bauten unterschiedlicher Epochen im Land, in der die zeitgenössische Architektur eine besondere Rolle spielt.

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Die Aktionen der Bundesstiftung Baukultur, die mit einer Vielzahl von Partnern aktiv ist, geben auch für SachsenAnhalt immer wieder wichtige Impulse. Der Konvent der Baukultur, ein Forum der Auslober und Gewinner von Architekturpreisen, diskutiert unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Erfordernisse Leitsätze der Baukultur und Forderungen an die Politik. Hier sind die Akteure des Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt eingebunden. Über 25 Jahre erfolgreiche Entwicklung Sachsen-Anhalts finden ihren Niederschlag in der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“. Sie prägt mit ihren qualitätvollen Publikationen und vielbesuchten Veranstaltungen das Landesimage innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen. Ihre bisherige Kontinuität ist ein entscheidender Faktor ihres Erfolges.

PERMANENTE PROJEKTE

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ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT

Der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt wird seit 1995 alle drei Jahre vergeben und ist eine sehr erfolgreiche Einrichtung zur Förderung der Diskussion über die Architektur und die städtebauliche Entwicklung im Land. Aus diesem Grund – darüber sind sich die Auslober einig – ist es von großer Bedeutung, dass der Architekturpreis eine feste Institution für Sachsen-Anhalt bleibt. Die im Zusammenhang mit dem Architekturpreis entstandenen Ausstellungen und Broschüren präsentieren die bauliche Entwicklung seit 1990 in besonderer Weise. Am 1. Februar 2016 wurden sowohl der Preisträger als auch fünf Auszeichnungen zum Architekturpreis bereits zum achten Mal von einer unabhängigen Jury bestimmt. Und es wurde mit großem Engagement erneut von der Öffentlichkeit ein Publikumspreis gewählt. Die Broschüren als Ergänzungsbände zur „Neuen Architektur in Sachsen-Anhalt“ (siehe S. 56) dokumentieren die Verfahren und stellen die Preisträger vor. Die Ausstellung des jeweils aktuel-

len Architekturpreises, aber auch die Gesamtausstellung aller Preise, wurde an verschiedenen Orten Sachsen-Anhalts und außerhalb des Landes gezeigt. Seit dem Jahr 2013 war die Wanderausstellung des Preises oftmals als Ergänzung der Ausstellung „ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt – 100 Bauten aus 1000 Jahren“ unterwegs. Eine Internetpräsentation gibt einen hervorragenden Überblick über alle bisher vergebenen Preise. www.architekturtourismus.de >>Architekturpreise Auslober: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt und Architektenkammer Sachsen-Anhalt Mitauslober der Architekturpreise 1998, 2001 und 2004: SALEG Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft mbH

Foto linke Seite: Zentrum Taufe St. Petri-Pauli, Lutherstadt Eisleben Foto oben: Wohnhaus Breite Straße 12, Sanierung und Erweiterung, Welterbestadt Quedlinburg

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Fotos linke Seite, oben: Johann-Sebastian-Bach-Saal im Schloss Köthen, Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2010 | mitte: Luthergeburtshaus-Ensemble, Lutherstadt Eisleben, Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2007 | unten: Eingangshalle Lutherhaus, Lutherstadt Wittenberg, Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2004 Fotos rechte Seite, oben: Juridicum, Halle (Saale), Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2001 mitte: Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg, Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 1998, Neubauten

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Fotos linke Seite: Internetpräsenz MUT ZUR LÜCKE, Temporäre Nutzungen von Lücken, Realisierungsvorschläge und umgesetzte Vorhaben: Aschersleben, Lutherstadt Eisleben, Halle (Saale), Hansestadt Stendal, Welterbestadt Quedlinburg, Magdeburg Foto rechte Seite: Lesezeichen Salbke, MUT ZUR LÜCKE in Magdeburg

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MUT ZUR LÜCKE – INTERNETPRÄSENZ

Unsere Innenstädte attraktiver zu gestalten, ist eines der wichtigsten Ziele im Rahmen des Stadtumbaus. In vielen Städten Sachsen-Anhalts warten Lücken auf ihre Schließung oder temporäre Inbesitznahme, innerstädtische Brachen bedürfen einer Überplanung und Neubebauung. Ausgangspunkt für das sich ständig weiterentwickelnde Projekt MUT ZUR LÜCKE war eine Internetpräsentation der Architektenkammer. Sie wurde – bestückt mit interessanten Beispielen zu Lückenschließungen und Ideen zur neuen Nutzung innerstädtischer Quartiere – am 14. November 2007 gemeinsam mit dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr auf der 2. Stadtumbaukonferenz Sachsen-Anhalt „Stand und Perspektiven des Stadtumbaus“ erstmals öffentlich präsentiert und offiziell im Internet gestartet. Die Plattform wird ständig aktualisiert und zeigt sowohl bereits realisierte Projekte als auch Ideen.

Sie bietet eine Übersicht kreativer, zeitgemäßer und qualitätsvoller Entwürfe und Lösungen sachsen-anhaltischer Büros und ist ein Angebot für Bauherren und Kommunen, einen geeigneten Architekten, Stadtplaner oder Landschaftsarchitekten aus Sachsen-Anhalt für zukünftige Planungen zu finden.

www.ak-lsa.de>>Mut zur Lücke>> Projektsammlung Projektträger: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

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WETTBEWERBE: MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM

MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM, eine Kampagne zur qualitätvollen Schließung von Baulücken in den Zentren der Städte Sachsen-Anhalts, fand ihren Ausgangspunkt 2007 in einer Internetpräsentation. Im Jahr 2008 griff das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt den Vorschlag auf, die Durchführung von Architektenwettbewerben zu fördern. Ziel war es, einen Katalog beispielhafter Lösungen für konkrete Baulücken in sachsen-anhaltischen Städten aufzustellen. Er sollte potenziellen Bauwilligen die vielfältigen Möglichkeiten einer innerstädtischen Bauaufgabe aufzeigen. In der ersten Staffel 2008.2009, an der die Städte Haldensleben, Quedlinburg, Jessen (Elster) und Naumburg (Saale) teilnahmen, waren Entwürfe für zehn Lücken gesucht. 48 Architekturbüros beteiligten sich und legten insgesamt 76 Lösungsvorschläge vor, von denen 32 mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet wurden. Sechs Städte, die Hansestadt Salzwedel, Halberstadt,

Blankenburg (Harz), Schönebeck (Elbe) und die Lutherstädte Eisleben und Wittenberg, beteiligten sich an der zweiten Staffel der Wettbewerbsverfahren MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 2010.2011. Wieder für zehn Lücken sollten die Architekten kreative Lösungsvorschläge entwickeln. 52 Architekturbüros lieferten 82 Entwürfe, 35 Preise und Anerkennungen wurden vergeben. Die dritte Staffel 2012.2013 bot den Städten Burg, Oschersleben (Bode), Wernigerode, Weißenfels, Lutherstadt Wittenberg, Hansestadt Salzwedel und Goethestadt Bad Lauchstädt die Möglichkeit, für acht Baulücken Entwürfe zu erhalten. 76 Büros von Architekten, Stadtplanern und Landschaftsarchitekten fanden 73 individuell auf die Bauaufgabe zugeschnittene Ideen. 21 Arbeiten wurden von den Preisgerichten ausgezeichnet. Als in der vierten Staffel 2014.2015 erneut die Möglichkeit bestand, Fördermittel zu beantragen, waren die Hansestadt Osterburg, Arneburg, Dessau-Roßlau, die Welterbestadt Quedlinburg,

Foto oben: Preisverleihung in Halle (Saale) MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 2010.2011, Wettbewerb in der Lutherstadt Eisleben

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Bernburg (Saale), die Goethestadt Bad Lauchstädt, Hohenmölsen und Teuchern erfolgreich. In sechs Monaten erarbeiteten 71 Architekturbüros bzw. Absolventen 73 Entwürfe für neun Lücken in den acht Städten. Die Preisgerichte wählten 29 Wettbewerbsarbeiten für die Vergabe von Preisen und Anerkennungen aus. Die Durchführung und die Förderung der Architektenwettbewerbe ist keine Selbstverständlichkeit. MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM trägt das Label „Nationale Stadtentwicklungspolitik“, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit an vorbildliche Initiativen vergeben wird.

Broschüren dokumentieren die Verfahren. Auf der Internetseite www.mut-zurluecke.net sind alle ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge präsentiert. Erfreulich ist die Bilanz der Umsetzung, die mit jeder Staffel stieg. Insgesamt waren 21 Städte des Landes in die Wettbewerbsverfahren einbezogen. Projektkoordination: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Foto oben: Startschuss für MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 2014.2015, Wettbewerb in der Welterbestadt Quedlinburg

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Fotos linke Seite oben: Wettbewerbe MUT ZUR LÜCKE 2008.2009, Naumburg (Saale), Jakobsgasse, 4. Preis: gaudlarchitekten GmbH, Fertigstellung 2013 | mitte: Wettbewerbe MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 2012.2013, Goethestadt Bad Lauchstädt, Goethestraße 2, 1. Preis: Karo* architekten, Bert Hafermalz, Fertigstellung 2016 | unten: Wettbewerbe MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 2012.2013 Oschersleben (Bode), Halberstädter Straße 95–97, 1. Preis: großmann_architektur, in Realisierung Fotos diese Seite oben: Wettbewerbe MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 2010.2011, Lutherstadt Wittenberg, Dessauer Straße/ Hohlbeinstraße, 1. Preis: Architekten Leuschner, Gänsicke, Beinhoff, Fertigstellung 2015 | mitte: MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 2014.2015, Welterbestadt Quedlinburg, Schmale Straße/ Dovestraße, 1. Preis: däschler architekten & ingenieure Gmbh, in Planung

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TAG DER ARCHITEKTUR

Seit 1996 wird in Sachsen-Anhalt am „Tag der Architektur“ eine Reihe neuer Bauvorhaben der Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen landesweit vorgestellt. Es erfolgen Diskussionen und Veranstaltungen vor Ort. Der „Tag der Architektur“ findet traditionell am letzten Wochenende im Juni eines jeden Jahres statt und erfährt von Jahr zu Jahr einen größeren Zuspruch. Das ist unter anderem einem aktuellen und vielseitigen Programm geschuldet, welches sich in Inhalt und Form über die Jahre weiterentwickelt hat. Die Möglichkeit, gemeinsam mit Architekten und Bauherren auf Baustellen oder in den verschiedenen Objekten ins Gespräch zu kommen, wird gern genutzt. Besonderes Interesse finden Gebäude, die in der Regel nicht immer für jedermann geöffnet sind. Landesweite Auftaktveranstaltungen zu Stadtjubiläen und im Jahr 2010 aus Anlass der Landesgartenschau und der Internationalen Bauausstellung IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 in Aschersleben lenken auch die Aufmerksamt der Medien auf das in allen Bun-

desländern gleichzeitig stattfindende „Wochenende der Architektur”. Die bundesweite Auftaktveranstaltung zum „Tag der Architektur“, die es seit 2002 gab, fand auf Initiative der Architektenkammer im Jahr 2004 in SachsenAnhalt statt. Die Baustelle des Umweltbundesamtes in Dessau war damals als Veranstaltungsort ein Besuchermagnet. 2015 stand das Kloster Drübeck aus Anlass des 20. Jubiläums des „Tages der Architektur“ im Mittelpunkt. Neben einem gedruckten Programm, das man auch aus dem Internet herunterladen kann, gibt es seit 2011 eine neue Präsentationsform: Eine bundesweite App und eine im Internet veröffentlichte Datenbank lassen Recherchen nach Orten und Gebäudekategorien zu und ermöglichen zudem den Ausdruck von Anreiseplänen. Veranstalter: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Foto oben: 2011, Haus EMZETT, Magdeburg Fotos linke Seite, oben: 2003, Max-Planck-Institut, Halle (Saale) | mitte: 2002, Experimentelle Fabrik, Magdeburg | unten: 2007, Einfamilienhaus, Biederitz

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ARCHITEKTOUREN DURCH SACHSEN-ANHALT

Eine wichtige Aufgabe der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“ ist es, die bedeutende Architektur des Landes publik zu machen. Im Jahr 2002 erschien eine Broschüre „ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt“, die eine große Nachfrage erzeugte, neu gedruckt und Ausgangspunkt einer Publikationsreihe wurde. Der erste Band der „ARCHITEKTOU REN“ führt durch die drei großen Städte Sachsen-Anhalts: Magdeburg, Dessau und Halle (Saale), in denen sich architektonische Schätze des 20. Jahrhunderts in einer Fülle finden, die ihresgleichen sucht. In Magdeburg sind es vor allem die Wohnsiedlungen der 1920er Jahre, die sich durch ihr soziales Anliegen wie auch durch die überraschende, expressive Farbgebung auszeichnen. Auf die Periode des „Bunten Magdeburg“ aus der Zeit des Stadtbaurats Bruno Taut nehmen auch neuzeitliche Architekturen wieder thematischen Bezug. Die Bauhausstadt Dessau steht als „Architekturmuseum der Moderne“ für den

Einfluss, den das Bauhaus weltweit auf die Architektur und das Design der Neuzeit ausgeübt hat. Sie ist gleichzeitig Mittelpunkt einer ehemals gebeutelten Industrieregion im Wandel. In Halle (Saale) finden sich in besonderer Dichte gelungene Beispiele dafür, wie zeitgenössische Architektur, sensibel in eine historische Stadtlandschaft eingefügt, zur Entwicklung einer modernen, lebenswerten Stadt beitragen kann. Die neuen Gebäude der Martin-Luther-Universität setzen dabei viel beachtete Maßstäbe für hohe architektonische Qualität. Ein ARCHITEKTOUREN-Spezial für die Stadt Aschersleben erschien als Internetpräsentation bereits im Sommer 2009, im Frühjahr 2010 folgte der Druck der Broschüre als Auskopplung eines noch in Arbeit befindlichen zweiten Bandes. Aschersleben, die älteste Stadt SachsenAnhalts, wurde im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts durch den Stadtbaurat Dr. Hans Heckner maßgeblich geprägt. Seine Bauten, die historischen Schätze der Stadt und die Projekte zur

Foto oben: Siedlung Cracau, Magdeburg Fotos rechte Seite, oben: Landesfunkhaus des MDR, Magdeburg | mitte: Kornhaus, Dessau-Roßlau | unten: Juridicum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

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Landesgartenschau 2010 sowie der Internationalen Bauausstellung IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 werden darin vorgestellt. Aus Anlass des Jubiläums „10 Jahre Landesinitiative Architektur und Baukultur“ verfolgte die Architektenkammer Sachsen-Anhalt ein ehrgeiziges Projekt: 100 ausgewählte Bauten aus 1000 Jahren wurden stellvertretend für die reiche Architektur des jungen Bundeslandes in den „ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt – 100 Bauten aus 1000 Jahren“ in einem dritten Band zusammengefasst und epochenübergreifend dargestellt. Die Liste führt Sakralbauten ebenso wie Profanbauten, Wohn- wie öffentliche Gebäude, Parks und Gärten, erdacht von bekannten und weniger bekannten Architekten, Landschaftsarchitekten und Baumeistern. Dome, Kirchen, Klöster, Schlösser, Burgen beherbergen heute zudem für jedermann zugängliche kostbare Kulturwerte oder sind mit neuen Nutzungen versehen, die sie mit der Architektur der Neuzeit in Bezug setzen. Viele der architektonischen Perlen erhielten in den vergangenen Jahren eine neue Fassung, die auch international ausstrahlen. So wie die neue Moritzburg in Halle (Saale), das Kunstmuseum des Landes, das nach Um- und Anbau ein völlig neues Renommee erlangte. Aber auch bei der Recher-

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che zu den 100 Gebäuden, Parks und Ensembles offenbarten sich fast unbekannte Kleinode, wie etwa die Dorfkirche in Osterwohle im Norden des Landes mit ihrer reichen Schnitzkunst aus der Spätrenaissance. 100 Bauten aus 1000 Jahren, die jeder kennen sollte, widerspiegeln, auf welch großartige Geschichte das Land zurückblickt, und können in diesem Sinne identitätsstiftend und -bildend sein. Sie laden ein zur Besichtungsexkursion von Nord nach Süd, von Arendsee nach Zeitz und bringen Sachsen-Anhalter und ihre Gäste auf lustvolle Architektouren. Die Auswahl der zu veröffentlichenden Bauten erfolgte als gemeinsames Projekt des Masterstudiengangs Denkmalpflege der Hochschule Anhalt in DessauRoßlau. Dieses besteht aus drei Teilen: Publikation, Ausstellung und Internetpräsentation. In Vorbereitung ist ein vierter Band der ARCHITEKTOUREN, der sich aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums dem zeitgenössischen Umgang mit den baulichen Zeugnissen des Gedenkens an Martin Luther und seiner Zeit widmet. www.architekturtourismus.de>> Publikationen Herausgeber: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Foto linke Seite: Bankgebäude, Sangerhausen Fotos rechte Seite, oben: Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) | mitte: Bildungszentrum Bestehornpark, Aschersleben

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AUSSTELLUNGEN UND MESSEN

Die aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“ entstandene Ausstellung „ARCHITEKTOUREN durch SachsenAnhalt – 100 Bauten aus 1000 Jahren“ reist seit 2012 als Wanderausstellung durch Sachsen-Anhalt, seit April 2016 erweitert in frischem Layout. Ergänzt wird die Präsentation von 1000 Jahren Baugeschichte durch die jeweils aktuellen Ausstellungen des „Architekturpreises des Landes Sachsen-Anhalt“. Das für die Ausstellungspräsentation in Sachsen-Anhalt erarbeitete Konzept einer Veranstaltung „DIALOG Planen und Bauen“ wird in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Initiativen vor Ort umgesetzt. Mit diesem Konzept stehen nicht nur die Inhalte der Ausstellung, sondern gegenwärtige und zukünftige Ziele der Städte im Vordergrund. Bürger frühzeitig über Planungsprozesse zu informieren und neue Instrumentarien zur Bürgerbeteiligung zu entwickeln, wird Anliegen weiterführender Stadtentwicklung sein. In diesem Sinne verstehen sich die Veranstaltungen der Landesinitiative als ergänzendes Format.

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Sie werden von der örtlichen Presse begleitet. Die Integration des Architekturpreises unterstützt dieses Anliegen und fördert zudem die Diskussion um neues Bauen in alten Städten. So wie auch die Ausstellungen der Ergebnisse der Wettbewerbe MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM, die in verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Anlässen gezeigt werden. Immer wichtiger wird es, öffentlich über das Anliegen, Hintergründe und Ergebnisse der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“ zu informieren und die Publikationen, die bisher erschienen, vorzustellen. Nirgendwo sonst als bei den Bauausstellungen im Frühjahr – Landes-Bau-Ausstellung in Magdeburg, SaaleBau in Halle (Saale) – wird ein differenzierteres Publikum erreicht. Deshalb wurde im Jahr 2005 das Mobis (Mobiles Informationssystem) erworben, mit dem die Präsentation der Projekte der Landesinitiative auf den Messen erfolgt. Gemeinsam mit dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr erfolgt zudem eine regelmäßige Teilnahme an der Messe „Denkmal“ in Leipzig.

NEU IN SACHSEN-ANHALT UND ARCHITEKTURQUIZ

In der Zeit zwischen den Architekturpreisen entstehen bemerkenswerte Bauwerke in qualitätvoller Architektur, die in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollen. Im Jahr 2013 wurde unter der Überschrift „Neu in Sachsen-Anhalt“ ein Format entwickelt, das neue Bauten in Wort und Bild vorstellt. Veröffentlicht im Bereich „Aktuelles“ der Internetpräsentation www. architekturtourismus.de, sind die Informationen jederzeit verfügbar. Ziel ist es, Bauwerke, Landschaftsgestaltungen oder innenarchitektonische Planungen möglichst zeitnah nach der Eröffnung bzw. Inbetriebnahme vorzustellen. Besonders erfreulich ist es, wenn veröffentlichte Bauten dann auch Auszeichnungen erhalten. Bei den bisher acht ausgewählten Vorhaben handelt es sich überwiegend um realisierte Wettbewerbsergebnisse und Bauten von überregionaler Bedeutung.

Seit 2013 gibt es ein Architekturquiz. Dieses wird jährlich – in der Regel im Zusammenhang mit den Messepräsentationen – gestartet. Architekturquiz und „Neu in Sachsen-Anhalt“ bauen aufeinander auf, so ergeben sich Synergieeffekte. Eine breite Öffentlichkeit wird so auf die Internetseite www.architekturtourismus.de hingewiesen, die Teilnehmerzahlen am Quiz steigen kontinuierlich. www.architekturtourismus.de>> Aktuelles

Foto linke Seite: Ausstellungseröffnung „ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt – 100 Bauten aus 1000 Jahren“ in der St. Marienkirche Hansestadt Stendal oben: Architekturquiz 2013: Gesucht war Luthers Sterbehaus in Lutherstadt Eisleben

THEMENABENDE STADTENTWICKLUNG UND BAUKULTUR IN SACHSEN-ANHALT Im Frühjahr 2005 begann eine Reihe von Themenabenden, getragen von der Architektenkammer Sachsen-Anhalt, dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr und der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund in Berlin, die sich der „Stadtentwicklung und Baukultur“ widmet. In loser Folge wurden seither mit verschiedenen Partnern bereits rund 40 Veranstaltungen angeboten, die immer wieder eine große Resonanz fanden. Es ist gute Tradition, dass die Ergebnisse der Architekturpreise des Landes Sachsen-Anhalt in der Landesvertretung vorgestellt werden. Die Erstpräsentation der Broschüre und Wanderausstellung des Architekturpreises des Landes SachsenAnhalt findet seit dem Jahr 2007 dort statt. Die Ausstellungen und Themenabende ziehen insbesondere das Berliner Publikum und Gäste der Bundeshauptstadt an.

Höhepunkte: 15. März 2005: Ausstellungseröffnung „Architekturpreise des Landes Sachsen-Anhalt 1995 bis 2004“ 22. März 2006: Baukultur! in Deutschland – Informationen-Argumente-Konzepte 12. Februar 2008: „Architektur belohnt“ mit Eröffnung der Wanderausstellung „Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2007“ 8. Juni 2009: ARCHITEKTOUREN durch SachsenAnhalt, heute: Symbiosen – Die Neue Moritzburg in Halle (Saale) 23. Mai 2011: ARCHITEKTOUREN durch SachsenAnhalt, heute: Luthers Städte

Veranstaltungsort: Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund Berlin, Luisenstraße 18

Übersicht der Veranstaltungen: www.ak-lsa.de>>Architektur und Baukultur>>Stadtentwicklung und Baukultur in Berlin

Das zehnjährige Jubiläum der erfolgreichen Veranstaltungsreihe im Jahr 2015 wurde würdig begangen.

Foto oben: 7. November 2016: Themenabend „Klosterperlen im Harz“

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VERANSTALTUNGEN IN BRÜSSEL

Die „Landesinitiative Architektur und Baukultur“ ist auch auf eine internationale Wirkung ausgerichtet. Die Landesvertretung Sachsen-Anhalts bei der Europäischen Union in Brüssel erwies sich dafür bereits zwei Mal als guter Veranstaltungsort. Am 4. November 2009 wurde zu einem gemeinsam vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt und der Architektenkammer getragenen Vortrags- und Diskussionsabend zu Welterbestätten, zu ihrer Entwicklung und ihrem Einfluss auf die Regionen eingeladen. Gemeinsam mit der französischen Partnerregion Centre wurde diese Veranstaltung, die eine gute Resonanz fand, gestaltet. „UNESCO-Welterbestätten als Herausforderung für die regionale Entwicklung am Beispiel Sachsen-Anhalt und Centre“, so lautete das Thema. SachsenAnhalt ist das Bundesland mit den zahlreichsten Welterbestätten in Deutschland. Sie sind gleichermaßen Erbe und aktuelle Herausforderung, deshalb war ihr Einfluss auf die Entwicklung ausgewählter europäischer Regionen ein

Schwerpunkt der Vorträge. Als Beispiel aus Sachsen-Anhalt stand die Entwicklung der Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben unter dem Aspekt von Tradition, Welterbe und Neuem Bauen im Fokus. Aus Anlass der Sitzung des Vorstandes der Bundesarchitektenkammer, der am 12. Juli 2016 in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt tagte, fand am Vorabend ein Empfang statt. Eingerahmt wurde der Abend, an dem der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger ein Grußwort hielt, durch die Ausstellungen „Architekturpreis des Landes SachsenAnhalt 2016“ und „ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt – 100 Bauten aus 1000 Jahren“. Auf diese Präsentationen bezogen lud Dr. Stefan Rhein, Vorstand und Direktor Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, die Anwesenden ein, sich auf die Reise in das „Land der Reformation“ zu begeben.

Foto oben: Luthergeburtshaus-Ensemble, Besucherzentrum, Lutherstadt Eisleben

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ARCHITEKTUR MACHT SCHULE

Die gebaute Umwelt bestimmt unser tägliches Leben und prägt unseren Alltag. Sie bewirkt, dass wir uns in unseren Städten und Dörfern wohlfühlen oder uns nach einer anderen Umgebung sehnen. Das Projekt „Architektur macht Schule“ trägt dazu bei, bei den Bürgern SachsenAnhalts, insbesondere bei den jungen Bewohnern, ein besseres Verständnis für die Bedingungen des Planens und Bauens zu wecken. Durch die Angebote soll eine Schulung des „Sehens“ und ein altersgemäßes „Verstehen“ der vielfältigen Bedingungen und Zusammenhänge der stadtplanerischen und baulichen Entwicklungen gefördert werden. Eines der wichtigsten Anliegen ist, sich auch mit der neuen Architektur in Sachsen-Anhalt zu befassen. Unsere gebaute Umwelt wahrzunehmen, Entwicklungen zu registrieren und zu diskutieren, will gelernt sein. Besonders wichtig ist die Fortbildung von Kunsterziehern, denn sie wirken als Multiplikatoren. Architekten organisieren gemeinsam mit Lehrern den Unterricht, Projektwochen und Exkursionen unter dem Motto „Architektur macht Schule“ werden gestaltet.

Fachtagungen im Abstand von zwei Jahren sind für alle Interessierten eine Kommunikationsbörse. Im Juni 2011 fand bereits der vierte Erfahrungsaustausch zwischen Architekten, Stadtplanern und Lehrern in Dessau-Roßlau statt. Anlass dazu war das im Jahr 2010 im Rahmen der IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt gemeinsam von der Stadt Dessau-Roßlau und dem Gymnasium Philanthropinum durchgeführte Projekt „Städte sehen lernen – Stadtdetektive unterwegs“. Zu den Angeboten der Architektenkammer ist ein Faltblatt erschienen. Laufend ergänzt wird eine Übersicht zu den verschiedenen Aktivitäten zur Architekturvermittlung. Die Architektenkammer stellt auf Anfrage Kontakte zu Architekten her. www.ak-lsa.de>>Architektur und Baukultur>>Architekturvermittlung Projektträger: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Fotos oben und rechte Seite: Impressionen von Aktionen mit Schülern

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WWW.ARCHITEKTURTOURISMUS.DE

Unter dem Arbeitstitel „Gebaut in Sachsen-Anhalt – Baukultur im Internet erlebbar“ wurde eine Internetseite aufgebaut, die 2008 ans Netz ging. Sie beinhaltete zu Beginn die technische Aufbereitung bisheriger im Rahmen der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“ erschienener Publikationen wie „Neue Architektur in Sachsen-Anhalt“ und „ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt“ für eine multimediale Darstellung im Internet. Die Präsentation wird kontinuierlich ausgebaut und aktualisiert. Seit dem Jahr 2009 gibt es eine erste Englisch-Version der Internetseite. www.architekturtourismus.de bietet eine Übersicht aktueller Architekturentwicklung seit 1990, Teilbereiche sind datenbankgestützt und mit Suchfunktionen ausgestattet. Alle Architekturpreise, aber auch die Bauten der „Tage der Architektur“, sind hier zu finden. Aus Anlass des 90. Jubiläums des Dessauer Bauhausgebäudes wurde im Jahr 2016 eine spezielle Rubrik „Moderne“ eingerichtet, die bis zum Jahr 2019 erweitert werden soll.

Begleitend ist eine Erarbeitung von Tourenplänen durch das Land vorgesehen. Verknüpfungen zum Landesportal Sachsen-Anhalt, dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr sowie zu den Tourismusmarken des Landes wurden realisiert und erlauben einen vielfältigen Einblick in die Kultur des mitteldeutschen Raumes. Die Architektenkammer wurde mit ihrem Internetauftritt einer der „Ausgezeichneten 365 Orte im Land der Ideen 2009“. Die Internetseite www.architekturtourismus.de hat das Alleinstellungsmerkmal, die neue Architektur Sachsen-Anhalts einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Sie berichtet aktuell, stellt Verknüpfungen zu anderen architekturtouristisch orientierten Seiten her und bezieht dabei Bauten des 20. und 21. Jahrhunderts ein. www.architekturtourismus.de>> Architektouren>>Moderne Projektträger: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Fotos rechte Seite: Auszug aus der Präsentation „Neue Architektur“

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MITTELDEUTSCHE ARCHITEKTENTAGE

Seit dem Jahr 2004 führen die Architektenkammern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gemeinsame Architektentage in jeweils eigener Verantwortung durch. Die von der Architektenkammer Sachsen-Anhalt ausgerichteten Treffen von Architekten, Planern, Politikern und Architekturinteressierten sind Bestandteil der „Landesinitiative Architektur und Baukultur“. Die Architektentage widmen sich aktuellen Themen von Stadtentwicklung und Architektur und beleuchten diese in verschiedenster Hinsicht.

3. Mitteldeutscher Architektentag Architektur konkret: Lebendige Städte 2. Juni 2007, Dessau-Roßlau Umweltbundesamt 6. Mitteldeutscher Architektentag Architektur konkret: Lebendige Erinnerung 15. Oktober 2010, Halle (Saale) Moritzburg 8. Mitteldeutscher Architektentag Architektur konkret: Herausforderung Z Zukunft 23. Mai 2014, Na Naumburg (Saale) Nietzsche-Dokumentationszentrum Nietzsche-Dokume

ARCHITEKTUR KONKRET: HERAUSFORDERUNG ZUKUNFT

FREITAG, 23. MAI 2014 NIETZSCHE-DOKUMENTATIONSZENTRUM NAUMBURG (SAALE) 8. MITTELDEUTSCHER ARCHITEKTENTAG DER ARCHITEKTENKAMMERN SACHSEN-ANHALT, SACHSEN UND THÜRINGEN

Fotos rechte Seite: 3. Mitteldeutscher Architektentag, 2. Juni 2007, Dessau-Roßlau | 6. Mitteldeutscher Architektentag, 15. Oktober 2010, Halle (Saale) | 8. Mitteldeutscher Architektentag, 23. Mai 2014, Naumburg (Saale)

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JUBILÄEN – BILANZ UND AUSBLICK

2011 wurde die „Landesinitiative Architektur und Baukultur in Sachsen-Anhalt“ zehn Jahre alt. Zehn Jahre, in denen mit einer Vielzahl von Projekten die baukulturelle Vielfalt, Geschichte und Schönheit unseres Bundeslandes einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht und das Verständnis für diesen großen Schatz geweckt werden konnte. Die Festveranstaltung am 20. Oktober 2011 trug den Titel „Baukultur in Sachsen-Anhalt – Erbe und Zukunft, Identität und Verpflichtung“. Eingeladen zu Bilanz und Ausblick waren Vertreter aus Politik und Wirtschaft, die Kommunen, Partner und Akteure der Landesinitiative sowie Gäste aus anderen Bundesländern, deren Anliegen es ebenfalls ist, die öffentliche Diskussion um Baukultur und die Kultur des Bauens zu verstetigen. Der Ort des Festes, die Höfe Marienstraße im ehemaligen SKET-Gelände, heute regiocom GmbH, bot mit seiner umgenutzten Industriearchitektur ein spannendes Ambiente für den Abend. Fünf Jahre später konnte die Landesinitiative ihr 15-jähriges Jubiläum bege-

hen. In der Staatskanzlei in Magdeburg ging es um die Zusammenhänge von „Architektur und Freiheit“, ganz im Sinne des 25 Jahre „jungen“ Bundeslandes Sachsen-Anhalt, dessen baukulturelle Entwicklung sich nach 1990 entschieden verändert hat. Der Festakt würdigte den Erfolg der Initiative, deren Kontinuität einerseits durch die finanzielle Förderung des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt gesichert, andererseits durch ein hohes Engagement vieler Akteure getragen wird. Das zum Jubiläum 2011 abgeschlossene Projekt „ARCHITEKTOUREN durch Sachsen-Anhalt – 100 Bauten aus 1000 Jahren“ mit Broschüre, Ausstellung und Internetpräsentation richtet sich an die Bürgerinnen und Bürger Sachsen-Anhalts sowie an ihre Gäste und findet großes Interesse. Die Ausstellung wurde zwischenzeitlich aktualisiert und erweitert. Ergänzt durch die Architekturpreise von 2013 und 2016 wandert sie durch Sachsen-Anhalt und darüber hinaus.

Fotos rechte Seite oben und mitte: 10 Jahre Landesinitiative: „Erbe und Zukunft, Identität und Verpflichtung“, 20. Oktober 2011, Magdeburg, regiocom GmbH | unten: 15 Jahre Landesinitiative: „Architektur und Freiheit“, 20. Mai 2016, Magdeburg, Staatskanzlei

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BAUKULTUR IN SACHSEN-ANHALT: ERBE, TRADITION, ZUKUNFT Ausgangspunkt für die zweisprachige Ausstellung und einen dazugehörigen Flyer war ein aus Anlass der Messe „Denkmal 2004“ entstandenes Faltblatt, das über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Reich bebildert wird das baukulturelle Erbe Sachsen-Anhalts von den Anfängen bis zur Gegenwart in den Kontext zur Geschichte und zur kulturellen Entwicklung gestellt. Das ursprünglich zur Ausstellung gehörende Faltblatt wird ständig aktualisiert und neu aufgelegt. Eine Fotopräsentation auf CD, die von der Architektenkammer zur Verfügung gestellt wird, gibt die Inhalte des Faltblattes wieder. Ein Plakat rundet die Dokumentation ab. www.architekturtourismus.de >>Architekturtourismus

Herausgeber: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Foto oben: Ratshof, Halle (Saale)

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EINLA D U N G

LU S T A UF F IRMA ARCHIT EKT UR TRIFFT WIRTSCHAFT

THEMENABENDE „ … UND ARCHITEKTUR“

Die Themenabende „ … und Architektur“ wurden im Jahr 2008 konzipiert, starteten mit der Veranstaltung „Glück und Architektur“ und wurden seitdem mehrfach in Variation des Themas durchgeführt. Am 17. Oktober 2013 hieß es in Halle (Saale) „Lust auf Firma – Architektur trifft Wirtschaft“. In der gemeinsamen Veranstaltung der IHK HalleDessau und der Architektenkammer Sachsen-Anhalt ging es um Überlegungen, die Unternehmer zur Imagebildung treffen: Wie der Wettbewerb um „Köpfe“ geführt, Verantwortung für Ausbildung

wahrgenommen und Mitarbeiterbindung gepflegt werden kann – und welche Rolle Architektur und Landschaftsarchitektur dabei spielen können. Im Jahr 2016 wurde das Veranstaltungskonzept gleich zwei Mal zugrunde gelegt: „Architektur und Freiheit“ war das Motto des Festaktes zum 25. Kammerjubiläum im 20. Mai 2016 in der Staatskanzlei, die Veranstaltung „Architektur und Identität“ findet am 12. Dezember 2016 statt.

oben: 17. Oktober 2013, Halle (Saale), „Architektur trifft Wirtschaft“ | unten: 19. Februar 2008, Magdeburg, „Glück & Architektur“

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GREENWAYS

„Grüne Wege durch neue Landschaften“ – ein Faltblatt von 2005 – ist eine Ergänzung zum Projekt „Gartenträume“, das auf die historischen Parks SachsenAnhalts überregional aufmerksam machen soll. Die Landschaft in Sachsen-Anhalt hat ihr Gesicht grundlegend verändert. Die durch Industrialisierung, militärische Nutzung oder Tagebau geprägten Regionen wurden in den zurückliegenden Jahren umgestaltet und aufgewertet. Sie werden zu Orten der Entspannung und Erholung. Geschickt wird die Geschichte reflektiert und weiterhin erlebbar. Auch Straßen und Plätze in den Städten wurden den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Sie verleihen den urbanen Orten heute eine neue Ausstrahlung und eine neue Akzeptanz. Neben der Pflege der Gartendenkmale ist die neue „Landschaftsarchitektursprache“ mit zeitgenössischen Gestaltungsansätzen eine folgerichtige Ergänzung.

Im Jahr 2016 erfolgte eine Erweiterung der „Greenways“ um zwölf Landschaftsgestaltungen. www.architekturtourismus.de>> Neue Landschaften Projektträger: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Foto oben: Wissenschafts- und Innovationspark Heide-Süd, Halle (Saale) Fotos rechte Seite, oben: Seepromenade „Concordia See“, Schadeleben | mitte: Stadtterrassen, Lutherstadt Eisleben | unten: Kreisgrabenanlage, Pömmelte

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RÜCKBLICK

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BAUHERRENBROSCHÜRE „MEIN HAUS“

Die im Jahr 2000 herausgegebene Broschüre „Mein Haus“ erschien im Jahr 2007 in überarbeiteter und aktualisierter Fassung. Um zu zeigen, dass sich Architektenhäuser durch eine ganz vielfältige individuelle Note auszeichnen, werden Beispiele von Häusern in Sachsen-Anhalt gezeigt, die nach den Wünschen der Bauherren gemeinsam mit Architekten geplant und gebaut wurden. Und dass es nicht immer das neu gebaute Haus sein muss, sieht man am Beispiel schöner alter Häuser oder auch ehemaliger Scheunen oder Werkstätten, die bei einem geschickten Umbau zu Kleinodien wurden. Die persönlichen Wohnwünsche können sich mit der besonderen Atmosphäre eines alten Hauses und vielleicht auch einer nicht alltäglichen, liebenswerten Umgebung gekonnt verbinden. Auch der Bau von maßgeschneiderten Häusern in der Innenstadt wird beschrieben. Die Broschüre wendet sich an alle, die den Bau eines Eigenheimes planen oder die beabsichtigen, eine Immobilie zu erwerben, diese zu sanieren oder umzu-

bauen. Damit das Haus gelingt und für lange Jahre zum eigenen Heim wird, gibt das mehr als 100 Seiten umfassende Buch nützliche Hilfestellungen und Tipps. Es versteht sich als Leitfaden durch das Dickicht von Finanzierung, Baurecht, Verträgen und Abwicklung, von dem das Traumhaus zunächst umgeben ist. Die vorgestellten Häuser sind in der Neuauflage beschrieben und erschließen sich dadurch für Laien noch besser. Herausgeber: Architektenkammer Sachsen-Anhalt ISBN 3-937251-59-6 2007

Publikation vergriffen: verfügbar mit Blätterfunktion auf www.ak-lsa.de>> Publikationen>>ePaper.

Foto oben: Neubau in Biederitz Fotos rechte Seite, oben: Umbau in Butterhorst | mitte: Umbau und Ergänzung in Halle (Saale) | unten: Neubau in Ackendorf

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ARCHITEKTENWETTBEWERBE IN SACHSEN-ANHALT

Aufbauend auf einer bereits von der Architektenkammer konzipierten und mehrfach präsentierten Ausstellung wurde die mit verschiedenen aktuellen Projekten erweiterte Broschüre „Architektenwettbewerbe in Sachsen-Anhalt – Beiträge zur Baukultur 1992 bis 2006“ herausgegeben, um die guten Ergebnisse der Wettbewerbe zu dokumentieren, die in Sachsen-Anhalt zu beachtenswerten Ergebnissen führten. In der Publikation wird die Vielfältigkeit der eingereichten Entwürfe und die hohe Qualität der umgesetzten Planungen deutlich. Die Broschüre dient dazu, das Interesse von öffentlichen und privaten Auslobern an der Durchführung von Wettbewerben zu fördern und die Verantwortung der öffentlichen Hand für die Qualität der Baukultur herauszustellen.

Herausgeber: Architektenkammer Sachsen-Anhalt ISBN 978-3-86568-228-4 2007

Publikation vergriffen: verfügbar mit Blätterfunktion auf www.ak-lsa.de>> Publikationen>>ePaper.

Foto oben: Preisgerichtssitzung Fotos rechte Seite, oben: Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, Welterbestadt Quedlinburg | mitte: Willy Sitte Galerie, Merseburg | unten: Touristische Erschließung der Himmelsscheibe von Nebra, Wangen

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ARCHITEKTONISCH-KÜNSTLERISCHE INTERVENTIONEN IM STADTRAUM In Vorbereitung des Magdeburger Stadtjubiläums wurde im Januar 2005 ein Workshop zu Möglichkeiten von architektonisch-künstlerischen Interventionen im Magdeburger Stadtraum veranstaltet. Überraschend offen war der Blick der Teilnehmer, die in Teams aus Architekten, Landschaftsarchitekten, Künstlern und Stadtplanern arbeiteten. Sie erspürten im unmittelbaren Zentrum der Stadt Orte, die für kürzere oder auch längere Zeit im Blick der Öffentlichkeit stehen sollten. Die Arbeiten reichten von Vorschlägen für Events mit den Bürgern, über einfache Installationen an verschiedenen Stadtplätzen bis hin zur Benennung konkreter Beispiele, an denen Orte zur Bühne werden können. Die Umsetzung der Ideen war nur durch Sponsoring möglich. Der „Tag der Architektur 2005“ war Auftakt zur Präsentation der Interventionen. „Eine Spanische Treppe in Magdeburg“, die Idee des Landschaftsarchitekten Matthias Därr, ließ italienisches Flair in einem sonst eher vernachlässigten Stadtraum aufkommen.

Die BAR-KLANG-BRÜCKE, eine künstlerische und zugleich touristische Nutzung der stillgelegten Magdeburger Hubbrücke über die Elbe, wurde von Sandra Oheim und Ulrike Jochum im August 2005 realisiert. Zum Stadtjubiläum in Halle (Saale) gab es im Jahr 2006 ebenfalls einen Workshop. Die Ideen für Halle reichten von Vorschlägen für Events mit Licht und Klang am alten Gasometer, über Installationen an der Saale bis hin zur Besetzung von Räumen und Baulücken in der Innenstadt. Die „Lückenfüller“ wurden durch verschiedene Teams vom 23. bis 25. Juni 2006 realisiert. Zur Eröffnung des „Theaters der Welt“ am 19. Juni 2008 wurde das ehemalige Gasometer in Halle (Saale) durch Därr Landschaftsarchitekten in eine eindrucksvolle Kulturarena verwandelt. www.ak-lsa.de >>Architektur und Baukultur >>Interventionen im Stadtraum

Foto oben: Workshop Fotos rechte Seite, oben: „Eine Spanische Treppe in Magdeburg“, 2005 | mitte: „BAR-KLANG-BRÜCKE“, 2005 | unten: Gasometer Halle (Saale), 2008

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Veranstalter Magdeburg: Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg, Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Veranstalter Halle (Saale): Fachbereich Stadtentwicklung und -planung Halle (Saale), Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Architektenkammer Sachsen-Anhalt mit Unterstützung: Architekturkreis Halle e.V., BDLALandesgruppe Sachsen-Anhalt und DGGL-Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., Stadt Halle (Saale)

Foto oben: Lückenfüller, Halle (Saale), 2006 | mitte: „12 Seerosen für Magdeburg“, Planung

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ARCHITEKTURRÄTSEL

Im Jahr des Magdeburger Stadtjubiläums wurde mit Unterstützung der Städtischen Werke ein „Architekturrätsel Magdeburg“ initiiert. Gestartet auf der Landes-Bau-Ausstellung 2005 erfreute es sich einer großen Beliebtheit. Der Erfolg des Magdeburger Rätsels war Anlass für das „Architekturrätsel Sachsen-Anhalt“, das 2007 ebenfalls mit Unterstützung der Städtischen Werke Magdeburg und der wohnungswirtschaftlichen Verbände durchgeführt wurde.

Projektträger: Architektenkammer Sachsen-Anhalt mit verschiedenen Partnern

Foto oben: Bibliothek der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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ARCHITEKTURSTADTPLÄNE FÜR SACHSEN-ANHALT

Im Jahr 2005 erschien anlässlich des 1200-jährigen Stadtjubiläums ein erster Architekturstadtplan in Sachsen-Anhalt für Magdeburg, Pläne für Halle (Saale) sowie Lutherstadt Wittenberg und Dessau-Roßlau folgten. Die Pläne sind ein interessantes Angebot für individuell reisende Kulturtouristen, Architektenvereine, Hochschulen, ausländische Kammern und Vereine und natürlich für die Bewohner der Städte.

Architekturstadtplan Magdeburg Herausgeber: Landeshauptstadt Magdeburg Architektenkammer Sachsen-Anhalt ISBN 3-86568-038-0 2005 Architekturstadtplan Halle (Saale) Herausgeber: Stadt Halle (Saale), Fachbereich Stadtentwicklung und -planung Architektenkammer Sachsen-Anhalt ISBN 3-86568-112-3 2006 Architekturstadtplan Lutherstadt Wittenberg/Dessau-Roßlau Herausgeber: Städte Dessau-Roßlau und Lutherstadt Wittenberg Architektenkammer Sachsen-Anhalt ISBN 978-3-86568-258-1 2007 / Aktualisierung 2015

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JOURNALISTENREISEN

Im Auftrag der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH führte die Architektenkammer seit dem Jahr 2004 regelmäßig Journalistenreisen zum Thema „Architektur und Baukultur“ in Sachsen-Anhalt durch. Das neue Umweltbundesamt in Dessau war in den Jahren 2004 und 2005 Mittelpunkt dieser Reisen. Ein wichtiges Ziel der Journalistenfahrten, an denen Vertreter der überregionalen Presse und der Fachpresse teilnehmen, ist, Architektur als Markenzeichen Sachsen-Anhalts zu etablieren und über die Grenzen hinaus bekannt zu machen. Auch Vertretern der regionalen Medien konnte auf den Fahrten viel Neues geboten werden. Neben Dessau standen Magdeburg, Halle (Saale), Haldensleben, die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben, Naumburg (Saale) und Merseburg auf den bisherigen Programmen. Ein weiteres Anliegen der Veranstalter ist die Darstellung der Verbindung von Tradition und Zukunft des Landes. Dabei wird der Bogen zwischen Altem und Neuem erfolgreich gespannt, die neue Nutzung vorhandener Substanz, eine

wichtige Aufgabe der Architekten im Land, steht im Vordergrund. Ein für die Journalisten interessantes Thema waren auch die Aktivitäten der Städte, die an der IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 teilgenommen haben. Auftraggeber:

Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH Durchführung: Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Foto oben: Journalistenreise 2005, Besuch Ferropolis

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ARCHITEKTUR-MEMORY

Memorys verführen in einer unaufdringlichen Art, spielerisch zu lernen. Seit 2007 gibt es ein Architektur-Memory für Sachsen-Anhalt mit 64 MemoryTeilen für 32 Objekte, die 20 x 20 cm groß sind. Die Architektur Sachsen-Anhalts kann man nun auch „aufdecken“. Das Spiel lädt Epochen übergreifend auf einen Streifzug von Stendal nach Zeitz ein. Prägnante und einprägsame Motive erleichtern das Spiel. Auf den MemoryKarten ist der Name und der Ort des Bauwerks oder der Gartenanlage vermerkt. Ein Schwerpunkt ist die nach 1990 entstandene neue Architektur. Das „große Memory“ ist praktisch verpackt und kann für Schulfeste, Messen und Präsentationen bei der Architektenkammer Sachsen-Anhalt ausgeliehen werden. Alle Bauwerke sind in einem für die Mitspieler beigefügten Flyer kurz vorgestellt. Zum ersten Mal konnte es auf der Landes-Bau-Ausstellung 2007 benutzt werden. Besucher der Messe ließen sich zum spielerischen Lernen verführen. Es kann für das Projekt „Architektur macht Schule“ hervorragend eingesetzt werden.

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Das „klassische Tischmemory“ enthält ebenfalls 32 Objekte. Im dazugehörigen Faltblatt sind auf einer Sachsen-AnhaltKarte alle Bauwerke oder Gartenanlagen des Memorys erfasst, Erläuterungen zu ihrer Entstehung und Nutzung finden sich dort ebenfalls.

Herausgeber: Architektenkammer Sachsen-Anhalt ISBN 978-3-86568-110-2 2008 (vergriffen)

PRÄSENTATION AUF DEM UIA-KONGRESS IN ISTANBUL 2005 Auf Initiative der Architektenkammer Sachsen-Anhalt präsentierte sich auf dem UIA-Kongress in Istanbul am Stand der Bundesarchitektenkammer Deutschlands aktuelle Architekturszene. In einer abwechslungsreichen informativen Dokumentation wurden auch 15 Gebäude aus Sachsen-Anhalt gezeigt. Die umfassende Darstellung gab einen breiten Überblick über aktuelle Tendenzen des Bauens in Deutschland.

Die Präsentation ergänzte die Ausstellung „Zwei deutsche Architekturen“, die die unterschiedliche Entwicklung in beiden deutschen Staaten bis 1990 dokumentiert. Projektträger: Bundesarchitektenkammer

Foto oben: Bluebox, Schützenplatz, Zeitz – Bestandteil der Präsentation

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NEUE ARCHITEKTUR IN SACHSEN-ANHALT

Das im Michael Imhof Verlag erschienene Buch „Neue Architektur in SachsenAnhalt“ zeigt eine bisher einmalige Zusammenstellung zeitgenössischer Architektur in Sachsen-Anhalt: behutsam sanierte und im historischen Kontext ergänzte Gebäude, qualitätsvolle Neubauten und umgestaltete Landschaft. Der Umbau der sachsen-anhaltischen Städte ist zwar noch lange nicht abgeschlossen, es war jedoch an der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen, um die Aufgaben für morgen zu formulieren. Kern dieser Dokumentation sind alle mit Architekturpreisen des Landes SachsenAnhalt ausgezeichneten Objekte. Der seit 1995 im Rhythmus von drei Jahren vergebene Preis ist ein Spiegel für die Entwicklung im Land von der Boomphase der frühen neunziger Jahre bis zur behutsamen, auf Nachhaltigkeit gerichteten Stadtentwicklung unter den Bedingungen schrumpfender Städte. Darüber hinaus wurden Gebäude und neu gestaltete Freiräume aufgenommen, die exemplarisch für die vielschichtigen Aspekte der Gestaltung zeitgemäßer Lebensum-

welt in einem traditionsreichen Land stehen. Insgesamt 95 Objekte in 32 Orten geben einen Einblick in die architektonische Qualität und Vielfalt, die in der Region entstanden sind.

Herausgeber: Architektenkammer Sachsen-Anhalt deutsch-englisch ISBN 3-937251-30-8 2004

Foto oben: Universitätsplatz, Halle (Saale) Fotos rechte Seite, oben: Landeszentralbank, Halle (Saale) | mitte: Büro- und Werkstattgebäude, Halle (Saale) unten: Wohnanlage, Magdeburg

Foto oben: Jurysitzung, Magdeburg

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ZUKUNFTSGERECHTE PLANUNGSUND ARCHITEKTURQUALITÄT SICHERN … ist gemeinsames Anliegen der Architektenkammer und der Ingenieurkammer. Deshalb hatten sie zu einer Veranstaltung am 22. Mai 2002 in das Kulturhistorische Museum der Landeshauptstadt eingeladen. Im Mittelpunkt der Redebeiträge stand die Frage, wie und mit wem man eine zukunftsgerechte Planungs- und Architekturqualität in Sachsen-Anhalt sichern kann. Die Befindlichkeit einer Gesellschaft und der Zustand ihrer gebauten Umwelt stehen in enger Wechselwirkung zueinander. Auch wer niemals von Interesse an Architektur spricht, will Zukunftshoffnung und Sicherheit in seinem Lebensraum reflektiert finden. Dafür ist die Sensibilisierung der Bürger für ihre gebaute Umwelt durch ein gewisses Maß an Bildung als Schulung von sinnlicher Wahrnehmung notwendig, die in einer immer schnelllebiger werdenden Gesellschaft zu verarmen droht. Ziel muss sein, dass die Gestaltqualitäten, die Dauerhaftigkeit und Schönheit von Konstruktion sowie lebenswerte Aufenthaltsorte in Städten und Gemeinden erhalten bleiben. Alles Gebaute gehört zur Kultur

unserer Zivilisation und zur Identifikation mit dem eigenen Lebensraum. Prof. Gert Kähler, Hamburg, der im Auftrag der Bundesregierung den Statusbericht zur Baukultur in Deutschland erarbeitete, führte in seinem Vortrag anhand konkreter Beispiele den oft wenig sensiblen, auf Gleichgültigkeit und Lieblosigkeit beruhenden Umgang mit der gebauten Umwelt vor Augen, um den vorherrschenden Ist-Zustand zu beschreiben. Er kritisierte die fehlende Kontrolle der öffentlichen Hand bei Bauten, die von privaten Investoren gebaut und von Kommunen bis hin zum Parlament der Europäischen Union gemietet werden. Er sieht dieses als eine Verschlechterung der ästhetischen Umweltbedingungen. „Wenn der Staat im öffentlichen Bauen die Verantwortung an andere abgibt, dann zeigen die so entstehenden Bauten nicht Bürgerstolz und Selbstbewusstsein eines Staates, sondern nur, dass eigentlich alles egal war.“

Foto oben: Eröffnung des Umweltbundesamtes Dessau – Qualität durch Wettbewerbe

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ARCHITEKTUR UND MEDIEN

Die Veranstaltung, zu der die Architektenkammer und das Ministerium für Bau und Verkehr am 17. Juni 2003 in das Landesfunkhaus des Mitteldeutschen Rundfunks nach Magdeburg eingeladen hatten, war ein Annäherungsversuch an das Thema „Architektur und Medien“. Das Gebäude des MDR, 2001 mit einer Anerkennung zum Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet, ist ein Medienhaus, das sich der Stadt und deren Bürgern öffnet. Unter Moderation von Kristin Kerstein, 2003 stellvertretende Chefredakteurin des Deutschen Architektenblattes, versuchten sich die Teilnehmer der Diskussion der Frage zu nähern, ob das Thema Architektur und Stadtumbau bereits ausreichend in den Medien platziert ist. Die Architekturentwicklung hat einen positiven Verlauf genommen, ist das Grund genug, darüber zu berichten? Einig war man sich darüber, dass Architektur ein schwer zu vermittelndes Thema sei. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Architektur, sondern die Akteure sprechen zu lassen. Vielfach fänden auch die Architekten nicht die Sprache der Medien

und damit des Publikums, seien dies nun Leser, Zuschauer oder Zuhörer. „Muss Architektur sexy sein, um in den Medien platziert zu werden?”, sicherlich eine Frage, über die sich noch in Zukunft ausführlich diskutieren lässt. Die Veranstaltung hat den Architekten die Medien und den Medien die Architektur näher gebracht. Ein erster geglückter Annäherungsversuch – ein wichtiger Dialog, der nicht abreißen darf.

AUSSTELLUNG NEW YORK – MOSKAU

Im Juni 2001 wurden in der Magdeburger „Galerie Himmelreich“ und im Landesfunkhaus des MDR in Magdeburg parallel Ausstellungen zu „New York – Moskau“ des Fotografen Frank-Heinrich Müller aus Leipzig gezeigt. Die großformatigen Fotografien von Gebäuden und städtebaulichen Situationen in New York entstanden während eines Arbeitsaufenthaltes 1996 in dieser Stadt. Sie widmen sich verschiedenen Stadtteilen und Themen in New York. Viele der Bilder sind in einer Höhe von 20 bis 25 Metern aufgenommen und schauen der Stadt „auf den Bauch“, ohne Horizont, frontal und genau. Telesichten von höheren Standpunkten aus zeigen die Stadt wie bei einem Blick in einen Baukasten. Während eines Moskau-Aufenthaltes im Jahr 1998 entstanden die Moskau-Fotografien mit ähnlichem Anspruch wie zuvor in New York. So ist ein Vergleich mit der größten Stadt Europas möglich. Auch hier wurden die Typologien der großen Häuser, die politischen und öffentlichen Orte sowie Industrieareale fotografisch dokumentiert.

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Veranstalter: Architektenkammer Sachsen-Anhalt SALEG Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft mbH Galerie Himmelreich, Magdeburg

PFLEGE INTERNATIONALER KONTAKTE

Seit August 2001 bestehen Kontakte zum „vorarlberger architektur institut“. Vom 14. Februar bis 17. März 2002 wurde in Dornbirn die Ausstellung „Architekturpreise des Landes SachsenAnhalt 1995 bis 2001“ gezeigt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung reisten mehrere sachsen-anhaltische Bürgermeister nach Österreich, um sich dort vom aktuellen Baugeschehen ein Bild zu machen. Die Ausstellung „Hypo-Bauherrenpreis“ des Landes Vorarlberg und der „Vorarlberger Holzbaupreis“ waren im Jahr 2003 im Rahmen eines Holzbaukongresses im Magdeburger Rathaus zu sehen. Geplant ist, die Kontakte zukünftig auszubauen. Unterstützend wirkt sich aus, dass in den Jurys zum Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt Architekten aus anderen europäischen Ländern mitwirken, die vor Ort als Ansprechpartner fungieren.

Foto oben: Kindergarten Lustenau, Vorarlberg

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FOTOWETTBEWERB „WIE GEWOHNT“

„Wie wollen wir wohnen?“, diese Frage wird eine der spannendsten im Rahmen des zukünftigen Umbaus der Städte sein. Ein öffentlicher Fotowettbewerb, der sich in seinem Verfahren an den bereits 1999 durchgeführten Wettbewerb „behaust“ anlehnte, wurde im November 2004 ausgelobt. Der Wettbewerb, der sich gleichermaßen an Fotoprofis wie an Amateure SachsenAnhalts richtete, wurde im Februar 2005 entschieden. Auslober: Architektenkammer Sachsen-Anhalt Verband der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt e.V. Verband der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt e.V. Schirmherr: Dr. Karl-Heinz Daehre, Bauminister des Landes Sachsen-Anhalt

Foto oben: 1. Preis, Gesine Schlesinger, Halle (Saale) „Und ewig lockt die Traumwohnung …“ | links: 2. Preis, Jürgen Schmidt, Bitterfeld „Am Filmband“ | rechts: 3. Preis, Frieder H. Wolfram, Niemberg „wie (ab-)gewohnt, ausgezogen, aufgemessen, ausgebaut“

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LOGO „ARCHITEKTOUREN“

Gebäude des 20. und 21. Jahrhunderts, die für die Architekturentwicklung der Städte Sachsen-Anhalts bedeutend sind, sollen zukünftig in Publikationen und möglichst auch vor Ort mit einer WortBild-Marke gekennzeichnet werden. Im März 2008 hatte die Architektenkammer zu einem Logowettbewerb aufgerufen. Die Jury tagte am 9. Juni 2008 und bestimmte unter den 52 eingereichten Vorschlägen den Entwurf von Sebastian Völker aus Dessau als 1. Preis. Der 2. Preis ging an Holger Volk aus Halle (Saale), mit dem 3. Preis wurde ein Entwurf von Ben Buschfeld aus Berlin ausgezeichnet.

Aufgegriffen wurde diese Idee bereits von der Stadt Aschersleben. Sie hat in das Informationssystem ihrer Stadt eine Architekturroute aufgenommen, unter anderem sind die Gebäude des ehemaligen Stadtbaurates Hans Heckner auf der Architekturroute mit dem Logo gekennzeichnet. In der Broschüre „Herzensbrecher. Rendezvous mit Kultur. Sachsen-Anhalts schöne Städte.“ (IMG Sachsen-Anhalt) wurden mit diesem Logo Bauten des 20. und 21. Jahrhunderts für ausgewählte Städte des Landes veröffentlicht. Es ist beabsichtigt, die „Architektouren“ ähnlich wie die „Straße der Romanik“, die „Gartenträume“ und die „Himmelswege“ zu einer Tourismusmarke zu entwickeln. Dazu werden in enger Abstimmung mit den Eigentümern zukünftig Tourenangebote, Begleitmaterial u.a. erarbeitet und zur Verfügung gestellt. Eine enge Verknüpfung zur Internetplattform www.architekturtourismus.de ist vorgesehen.

Foto oben: Jurysitzung, Magdeburg

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IMPRESSUM

Herausgeber

Architektenkammer Sachsen-Anhalt Körperschaft des öffentlichen Rechts Fürstenwall 3, 39104 Magdeburg Tel. (0391) 5 36 11-0 E-Mail: [email protected] www.ak-lsa.de Redaktion Petra Heise, Magdeburg Texte Prof. Ralf Niebergall, Präsident der Architektenkammer Sachsen-Anhalt, Magdeburg Petra Heise, Geschäftsführerin der Architektenkammer Sachsen-Anhalt, Magdeburg Lektorat Cornelia Heller, Dipl.-Journalistin, Magdeburg Redaktionsschluss 8. November 2016 Gestaltung Jo Schaller und Angela Schubert, Halle (Saale)

Heller (S. 25), Werner Huthmacher (S. 12), Anja Jürges (S. 17), Werner Kellner (S. 57), Michael Klante (S. 57), Werner Klapper (S. 7), Hans-Jürgen Landes (S. 22), Rainer Mader (S. 13, 22), Susanne Moritz (S. 26), Frank-Heinrich Müller, fotografiedepot.de (S. 10, 29, 60), Nadine Nocken (S. 32, 43, 45, 51), Planerzirkel Kleymann (S. 51), Punctum (S. 11), Jo Schaller und Angela Schubert (S. 17, 25, 27, 30, 32, 34, 36, 38, 39, 44, 46, 51, 52, 54, 56, 59), Anja Schlamann (S. 47), Gesine Schlesinger (S. 62), Jürgen Schmidt (S. 62), Markus Scholz (S. 16, 24/25, 35, 38), Tom Schulze (S. 58), Steffen Spitzner (S. 11), Struhkarchitekten, Kai Swillus (S. 47), Thomas Völkel (S. 15), Sebastian Völker (S. 63), Frieder H. Wolfram (S. 62), Dirk Zabries (S. 45). Aus diversen Publikationen der Architektenkammer SachsenAnhalt S. 2, 14, 18/19, 31, 33. Verlag Michael Imhof Verlag Stettiner Straße 25, 36100 Petersberg Druck IMPRESS Offsetdruckerei, Halle (Saale) © 2016 Architektenkammer SachsenAnhalt, alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-86568-750-0 4. überarbeitete und erweiterte Auflage

Fotos und Abbildungen László Ambrus (S. 44), A. Arft (S. 44), Clemens Bach (S. 49), Till Budde (S. 28), Matthias Därr (S. 44, 49), Christian Däschler (S. 55), Dorothee Gintars (S. 20), Petra Heise (S. 12, 20–23, 41, 46–48, 50/51, 53, 56/57, 61, Umschlag), André Hellberg (S. 50), Cornelia

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Diese Publikation ist ein Projekt der:

Michael Imhof Verlag ISBN 978-3-86568-750-0