Kriegstagebuch Nr. I von Gefreiter Hinrich Oetjen 2. Comp. Inf. Reg ...

unser Nachtlager. ... mindestens 4 Tage in der Hitze gelegen hatten ..... Die Nacht lagen wir im Walde zwischen CALEPONT und. BAILLY im Walde, dort ...
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Kriegstagebuch Nr. I von Gefreiter Hinrich Oetjen 2. Comp. Inf. Reg. 75 29.7.1914-8.5.1915

8 Tage waren wir in Munster Lager gewesen als wir am Mittwoch den 29 Juli 1914 Nachmittags 3 Uhr 15 plötzlich den Befehl zum Sachen einpacken erhielten. Um 5 Uhr l5 sollten wir mit der Bahn abfahren. Um 5 Uhr waren wir am Bahnhof. Daselbst mussten wir warten bis 8 Uhr, 8 Uhr 15 Abends fuhren wir vom Munster Bahnhof ab. Unterwegs wurden patriotische Lieder gesungen. Der Weg von Munster bis Bremen war für uns nur eine kurze zeit. Um 11 Uhr Abens kamen wir in Bremen an. Sämtliche Strassen an den wir vorbeifuhren waren von Menschen und Neugierigen voll. Die Fenster wurden geöffnet und wir wurden mit Hura empfangen. Der Bahnhof war voll von Bekannten. Vorm Bahnhof Spielte die Regimentsmusik patriotische Lieder : Deutschland- Deutschland über alles, ich bin ein Preuße u. A. m. Die Menschen, die sich ansammelten sangen kräftig mit.

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Donnerstag den 30.Juli 1914 Des Morgens wurden wir zur Wache eingeteilt, zur Sicherung der Eisenbahn. Ich wurde eingeteilt nach Hastedt, um die Durchlässe zu ssichern. Jeder hatte 6 0 scharfe Patronen bekommen. Auf Posten bekamen wir Essen und Trinken von den Leuten auch Zigarren Freitag den 31. Juli 1914 Um 2 Uhr kamen wir von Wache. Die KriegsGarnitur war schon ausgegeben, es Passte ohne Anprobieren bis auf Kleinigkeiten. 6-15-abend.s kamen wir in Kriegszustand. Unter grossem Jubel unter uns ging es weiter von Stube zu Stube.

Sonnabend, den 1. August 1914 Alles war gespannt und wartete auf etwas neues. Um 5 Uhr 30 Abends kam die Mobilmachung. Mehrere Leutnants mit je 1 Hornist und 8 Mann gingen in die Stadt und verkündeten die Mobilmachung Sonntag, den 2. August 1914 Die ersten Reservisten kamen im laufe des Vormittags, darunter viele Bekannte vom vorherigen Jahrgang. Des abens hatten sich schon über 1200 Freiwillige gemeldet, die unser Vaterland mit verteidigen wollten. Montag, den 3. August Den ganzen Tag mussten wir noch Kleinigkeiten empfangen und hatten öfters Antreten zum Befehlsempfang. Ab 11 ühr 30 wurden wir arlamiert, drei Personen waren auf das Gebäude des Bezierkskomandos geklettert und hatten Anschlüsse an die Leitungen gemacht als sie entdeckt wurden. Beim Weglaufen liefen sie durch die Neustadtswallstraße wo sie von dem Posten am Kasernentor der die wache herausrief, Festgenommen wurden. Des Abends wurde noch Wache Eingeteilt beim Patronenschuppen, die andern konnten sich mit Zeug hinlegen Dienstag, den 4. August 1914 Des morgens 8 ühr vorm.musste ich auf Wache, weil der Gerstenkorn der auf der Neustadsseite unten an der Weserbrücke stand, ins Kasser gefallen war. Das Gewehr und der Helm Blieb im Wasser, ersteres wurde des Nachmittags wieder herausgefischt durch STfw Heitmann. -3-

Des Nachmittags kam ich zur Verstärkung der Neustadsbahnhof wache., Des abends 11 Uhr 30 wurde auf unsere Posten an der Brücke geschossen. Das Geschoss schlug etwas vor STfw Kruse ein, der gerade die Wache revidierte. Als Patrolle ging ich mit jungblut los und suchten einen Garten ab, worauf wir in ein Haus gerufen wurden. Wir gaben 3 Schuss ab auf das Dach der Fabrik von Rickmers wo sie anscheinend waren Dienstag, den 4.august 1914 2 Uhr 30 wurde wieder geschossen. Ein Arbeiter wurde durch den Schuss getroffen. Ich kamm mit 2 Mann durch die Grüne Straße auf Patrolle. Ich wurde in ein Haus gerufen, von dem aus 2 Mann zu sehen waren, die auf dem Dache saßen. Die Bewohner schrieen als wenn sie von den Leuten auf dem Dache beschossen wurden. Wie ich in der Tür war, waren sie ruhig. Wie wir weitergingen wurde auf uns geschossen, da wir nichts fanden gingen wir zurück zum Bahnhof. 12 Uhr mittags erklärte England an Deutschland den Krieg. Abends 9 Uhr kamen Ersatzmanschaften auf Wache. Wie ich zurück: kam bekam ich meinen Quartierzettel und kam in der Ostersrasse Nr. 43 Quartier. Mittwoch, den 5 August 1914 Um 8 Uhr morgens musste die Comp. antreten zum Comp. exerzieren. Wir machten einen Übungsmarsch von 12 Km Um 1 Uhr Mittags hielt unser Major Bruhn eine Ansprache an das Bataillon. Des abens kamen 3 Luftschiffe über Bremen die von unserer Wache beschossen wurden.

Donnerstag, den 6 August 1914 Des morgens wurde die Eiserne Portion und Patronen empfangen. 11 Uhr 30 Vormitta hielt Oberst Jeäger eine Ansprache. Darauf war Kirchgang und Abendmahlfeier. Um 7 Uhr abends war Antreten zur Abfahrt. Vorm Bahnhof spielte die Regimentsmusik Fest steht und treu die Wacht am Rhein. Unsere Führer ließen wir hochleben. Auf dem Bahnhof erhielten wir Blumen, Karten, Essen, Trinken, Cigarren und Zigaretten in großer Menge. Ich wurde eingeteilt zur Fahnenwache. Um 9 Uhr 40 abends fuhren wir vom Bahnhof ab in der Richtung nach Kirchweye. Welche Richtung wir weiter fuhren war noch nicht bekannt. Jeder Bahnhof war voll von Menschen die Liebesgaben gaben. Wir erhielten unterwegs Essen, Trinken, Zigarren und Anderes Mehr. Freitag den 7 August 1914 11 Uhr 30 Abends kamen wir in AACHEN an. Es regnete schon den ganzen Tag. Wir marschierten zur Klein MarschierStrasse zum Prinzenhof wo wir in Quartier kamen. Ein grosser Saal mit Stroh bildete unser Nachtlager. Es schien als ob die meisten Leute da weggelaufen waren. Da bekamen wir um 10 Uhr abens die ersten Nachrichten vom Kriege. Sonnabend, den 8 August 1914 Um 12 Uhr 20 war Abmarsch nach Belgien. Wir waren Vorhut. Die Bewohner waren geflüchtet und hatten alles hinterlassen. Nach etwa 20 Km kamen wir in HAGELSTEIN bei AUBEL in Quartier. Der Besitzer, der weggelaufen war, hieß Kicolas.

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Sonntag, den 9 August 1914 Des morgens fuhren die 9.Pioniere an uns vorbei. Nachmittags 2 Uhr 30 war Abmarsch in westlicher Richtung nach BERNEAU. Auf einer Anhöhe 4 Km südlich der holländischen Grenze und 1 Km nördlich EVERNEAY. Der Ort war mit Menschenleichen und Tieren besäät, Alles schauderte vor den Toten, die schon mindestens 4 Tage in der Hitze gelegen hatten Montag, den 10. August 1914 Des Mittags um 12 Uhr mussten wir ins Dorf um uns zu säubern. Alle Esswaren nahmen wir mit. Des Abends konnten wir zum Baden gehen an der holländischen Grenze. Dienstag den,11 August 1914 Um 5 Uhr morgens wurden wir geweckt und mussten gleich darauf marschbereit antreten. Nachmittags bekamen wir den Befehl, dass wir etwa 150 belgische Gefangene abholen sollten. Über die Maas hatten die Belgier eimne Brücke gesprengt, die von unseren Pionieren wieder aufgebaut war. Die Brücke war etwa 150 m lang. Die Bewohner waren friedlich gesinnt und die Gegend war tadellos. In dem Dorf, wo wir ankamen wurde uns gesagt,dass die Belgier noch 12 Km westlich von uns waren. Wir gingen zurück zu unserem alten Biwakplatz. Unterwegs sangen wir was heraus wollte. Um 12 Uhr nachts kamen wir zurück. In Mantel und Zeltbahn legten wir uns hin und schliefen bis zum andern Morgen. Mittwoch, den 12. August Um 5 Uhr morgens wurden wir geweckt. Des Nachmittags 5 Uhr hatten wir Exerzieren. Um 6 Uhr abends war Feldgottesdienst. Die ersten Verwundeten des Regiments hatte die 6. Kompanie

6 Uhr 45 Antrten zum Abmarsch nach Lüttich (Liege). Wir sollten den Sturm mitmachen. Gleich darauf kam Befehl dass nur die II 75 Abmarsch hatte Donnertag, den 13. August 1914 6 Uhr morgens waren wir marschbereit. Mittags 1 Uhr 30 war Abmarsch in der Division nach BETIL MAAL etwa 25 Km in westlicher Richtung 7 Uhr 30 abends kamen wir an und bezogen Alarmquartier bei einem Wirt. In der Wirtschaft bekamen wir was wir haben wollten, in einer Scheune Schliefen wir. Freitag, den 14. August 1914 Des morgens 5 Uhr 40 war Antreten. Der Sammelplatz war die Bahn südlich der Stadt. Um 7 Uhr 30 war Abmarsch in südwestlicher Richtung. Unerträgliche Hitze war an demselben Tage, viele blieben an der Strasse Liegen. Wir marschierten etwa 20 Km. Unser Bataillon war in Reserve. Artillerie fuhr in der Nähe von uns auf, und beschoss Forts von Lüttich. Auf einem großem Gute FRELONSE bezogen wir Biwak, Besitzer und Inspektor waren weggelaufen, einige Mägde und Knechte waren da geblieben. In der Nähe des Gutes wurde ein Arbeiter verhaftet weil er Gewehre und Patronen wegfahren wollte. Sonntag, den 15. August 1914 5 Uhr morgens standen wir marschbereit, um. 9 Uhr 30 war Apell in Eisernen Rationen Zeltzubehör und Patronen. Um 6 Uhr abends war Apell mit Stiefel, Kochgeschirr Wir erhielten den Befehl, wenn die Belgier ausrücken, sollten wir ihnen den Weg abschneiden. -7-

Wir sollten zu jeder Zeit bereit sein um die Lücke zwischen II 7 5 und. unserer Kavallerie auszufüllen. Unter freiem Himmel schliefen wir, eingewickelt in Mantel und Zeltbahn. Um 4 Uhr Nachts regnete es, was herunter wollte, der größte Teil der Kompanie ging in einen Schuppen, ich blieb da liegen. Ein Fort wurde auf unerklärter Weise in die Luft gesprengt, wobei ein Mann übrig blieb. Sonntag, den 16. August 1914 Um 7 Uhr morgens wurden wir geweckt. Um 3 Uhr marschierten wir ab, in nordöstlicher Richtung etwa 9 Km . Wir waren der Nordarmee zugeteilt. In einem kleinen Ort bekamen wir Bürgerquartier. (HENDUMOND) Montag, den 17. August 1914 Um 6 Uhr war Abmarsch in westlicher Richtung etwa 25 Km nach GRAND JAMIN Einige Leute, die fußkrank waren blieben zurück und fuhren mit der Artillerie Nr.60 In einem Kleinen Ort etwa 1 Km rechts der Straße bekamen wir Ortsunterkunft. Dienstag, den 18. August 1914 Um 7 Uhr morgens war Abmarsch. Unsere Division war linke Seitendeckung. Der Gegner hatte sich in der Linie THIES und DIENEN festgesetzt hinter einem Bache. Die 18. Division sollte angreifen und wir die linke Flanke schützen. In ATTENHOFEN hatten wir eine größere Ruhepause und warteten auf neue Befehle. Wir hatten etwa 15 - 17 Km zurückgelegt. Um lUhr mittags ging die 18. Division vor. Um 3 Uhr nachmittags wurden die Dörfer HAGENDORF und FALLEMONT von unserer Artillerie beschossen. Wir waren vorgegangen und lagen von 2 bis 3 Uhr 30 auf einem Acker hinter einer Anhöhe, die Züge in Linie und gestaffelt. — 8• —

Daselbst empfingen wir Essen aus der Feldküche. Vor uns, hinter der Anhöhe lag ein Dorf, in dem feindliche Posten waren. 3 Uhr 30 marschierten wir durch das Dorf, weil die Posten sich zurück gezogen hatten. Als unsere Spitze und die Spitzenkompanie (3 Komp.) in das nächste Dorf waren, HONGARDE -wurden sie plötzlich von Gewehrfeuer überfallen. Die 3 Comp. machte marsch marsch. Die übrigen Companien vom Bataillon entfalteten und entwickelten sich. Auf einer Anhöhe nahmen wir Stellung. Die Belgier schossen auf uns, und wir konnten keinen sehen. Links von mir wurden 2 Mann verwundet. Wir räumten die Stellung, Die erste comp. ging mit uns ins Dorf Die Artillerie Nr.60 schoß 5 Schuss ins Dorf, Stellte das Feuer gleich ein, weil unsere schon im Dorf waren. Bis zur Dunkelheit dauerte die Schießerei. wir hatten in unserer Comp. 2 Tote und 6 Verwundete. Des abens umstellten wir das Dorf von 3 Seiten und machten Schützengräben, worin wir des Nachts schliefen. Mittwoch, den 19 August 1914 Des morgens, als der Tag graute, standen wir auf, und aßen Steckrüben vor Hunger. Gleich darauf kamen unsere Leute aus dem Dorf mit Essen, Trinken, Zigarren, Zigaretten, Schinken, Speck und Wollsache in großer Menge. Um 1 Uhr mittags war Antreten zum Weitermarsch. Ich kam zum Bataillonstab, weil Hornberg von der 4 ten Comp. erschossen war. In der Gegend von THIES hatten die Belgier die Geschütze im Stich gelassen und waren ausgerückt. In BANWESCHAN kamen wir Alarmquartier. (LES LÜBERTES)

Donnerstag, den 20 August 1914 Des Morgens 4 Uhr war Alarm. 4 Uhr 30 Abmarsch nach MALENSE. Daselbst bezogen wir Bürgerquartier, die 4. 5 & 6 Korporalschaft zusammen (Viele Weinflaschen) Freitag, den 21 August 1914 Um 8 Uhr morgens wurden wir geweckt. Um 10 Uhr vormittags Abmarsch nach WATERLOO. Beim Denkmal machten wir halt, und bekamen Essen. Die ganze Gegend war voll Weingärten. Um 4 Uhr kamen wir in Bürgerquartiere. Ehlers und ich schliefen zusammen in einem schönen Bette, nach dem wir tadellos gegessen hatten. Das Waterloodenkmal ist ein sehr hoher Berg, auf dem sich eine Säule von 10 m höhe und breite befindet, worauf sich ein Löwe, der nach Frankreich sieht, in mächtiger Form dasteht. An den Berg führt eine Treppe nach oben, die über 240 Stufen hat. Sonnabend, den 22 August 1914 Um 6 Uhr waren wir marschbereit. 9 Uhr 15 vormittags war Löhnungsapell. Um 11 Uhr Abmarsch. In einem Dorfe auf der Chaussee mußten wir warten bis 5 Uhr nachmittags. Dann gingen wir etwa 20 Km bis abends 12 Uhr 30 In WATIAMOND bezogen wir Biwak Sonntag, den 23 August 1914 Um 6 Uhr 30 morgens war Abmarsch im Regiment Wir gingen in südlicher Richtung. Nachdem wir 2 0 Km zurückgelegt hatten, kamen wir nach MOONT ? Die Engländer hatten die Straßen mit Drahtverhau gesperrt. Wir gingen durch ein Dorf, und legten uns am Südausgang des Dorfes in einem Wald hin, als Reserve, nach 3 Stunden gingen wir am Nordabhang der Hügel nach links zur Sicherung der der linken Flanke. -10-

Die Artillerie und Maschinengewehrkompagnie fuhren an uns vorbei. Die englische Artillerie entdeckte uns durch den staub. Als wir von Artillerie beschossen wurden, fuhr unsere auf. Wir gingen nach links zurück, hinter einem Walde. Dann wurden wir links eingesetzt. Wir gingen vor, bis auf 150 m vorm Feinde,und gruben uns ein. Wir machten mit den Händen ein Loch, wo wir uns hineinlegten. Die Engländer schossen zu hoch. Die 84 & 86 wurden links von uns eingesetzt,vom Dorfe ST.SYMPHORIEN Um 11 Uhr 30 bekamen wir Kaffee aus den Feldküchen. Danach ging der Batailonsstab in eine Scheune, wo wir übernachten wollten Montag, den 24 August 1914 Um 12 Uhr 15 schossen die Engländer wie toll, das etwa 1/4 Stunde anhielt. Sie schossen aber so hoch daß die Ziegel auf der Scheune zerschossen wurden. Da kam der Befehl: Wenn der Gegner sich zurück ziehen will, sollte er mit der blanken Waffe angegriffen werden. Bei Tagesgrauen wollten wir weiter angreifen. Wie der Angriff fortgesetzt werden sollte waren die Engländer ausgerückt in südlicher Richtung. Unsere Artillerie hatte noch einige Schüsse in die Fabrik geschossen. Feindliche Artillerie beschoß ein dorf hinter uns, welches stark beschädigt wurde. um 6 Uhr 30 abends war Abmarsch in südwestlicher Richtung nach NRASCHINK. Dienstag, den 25 August 1914 Um 4 Uhr morgens kamen wir an und bezogen Biwak. Unterwegs hatten wir viele tote Engländer an den Staßen gesehen.

Auch viele Kleidungsstücke lagen daselbst. Um 4 Uhr 45 nachmittags war Abmarsch in südlicher Richtung. Die Meldung kam , daß die Engländer sich an der Grenze und in den Forts festgesetzt hatten. 8 Uhr 23 abends passierten wir die französische Grenze. In HON HERGIES machten wir halt und bezogen Biwak. Der Stab bezog Unterkunft in einem Gute. Mittwoch, den 26 August 1914 Des morgens machten die Kompanien Schützengräben mit Unterständen. Auf dem Gute im Keller waren etwa 2-3000 Fl. Wein. Des Nachmittags schlachteten Libow und ich ein Huhn welches wir fertig machten mit Kartoffeln und ließen es. uns gut schmecken. Um 6 Uhr 30 abends war Abmarsch durch LARWE, welches durch Artillerie beschossen und geplündert war. Dann gingen wir durch HOHNE nach BONSIES wo die Comp. Eiwak bezogen. Der Batailonsstab hatte sich verlaufen. Wir standen 2 Stunden auf der Straße und wußten nicht wo wir hin mußten. Donnertag, den 27 August 1914 Wir waren auf einem erbärmlichen Hof in Quartier. Des morgens gingen wir ins Dorf um Lebensmittel zu suchen, aber es war nichts da. Die Comp. schanzte. Freitag, den 28 August I914 Um 11 Uhr 25 wurden wir abgelöst durch Reserveregimenter. Wir marschierten ab in südwestlicher Richtung. Eine einsame Gegend, wo nur selten ein Baum stand durchwanderten wir bei großer Hitze. Des abends, 7 Uhr kamen wir in Quartier in einem schönen Ort im Tale. Des abends mußten wir mit Gewehr rausgehen zur Sicherung -12-

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Sonnabend, den 29 August 1914 Des morgens 8 Uhr 30 war Abmarsch nach BEANVOIR. Des mittags hatten wir 2 Stunden zum Essen. Ein starkes Artilleriefeuer setzte links von uns ein. Wir waren 6 5 Km vor Paris. Sonntag, den 30 August 1914 Des morgens 2 Uhr 30 Alarm. Um 3 Uhr marschierten wir ab in östlicher Richtung. Wir sollten der II Armee zu Hilfe kommen. Die Garde war zwei mal zurückgeschlagen. Dann nahm unsere Artillerie die feindliche Schützenlinie unter Kreuzfeuer. Als wir ins Gefecht eingreifen sollten, bekamen wir die Fliegermeldung, daß die Franzosen sich auf der ganzen Front zurückgezogen haben. Des abends bezogen wir Ortsunterkunft 15 Km westlich von ORIGNY. Wir lagen in einem wunderschönen Schlosse. Im Schloss war eine Generalsuniform. Montag, den 31 August 1914 Des morgens 6 Uhr 30 war Abmarsch nach ST.QUENTIN. Der Montag war ein Ruhetag für unsere Division. Die Tornister waren des morgens auf Wagen gefahren. Alles freute sich über den Ruhetag,den wir haben sollten. Trotz aller Hitze ging der Marsch ziehmlich gut. In ST.QUENTIN holten wir uns Fahrräder. Fast der ganze Bataillonsstab fuhr auf Rädern. Dienstag, den 1 September Um 5 Uhr 15 morgens war Abmarsch in südwestlicher Richtung nach CHAUNY. -13-

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Vor Chauny machten wir auf einem Schlosshofe halt. Die Besitzerin war eine Deutsche. Nachdem wir 55 Km zurück gelegt hatten, bekamen wir Ortsunterkunft. In Chauny. hatten wir --ein -- Weinlager, wo außer Wein noch ein großes Lager Conserven waren. Daselbst wurde ein Automobil und Benzin durch mich requiriert. ? Mittwoch, den 2 September 1914 Des morgens um 4 Uhr 30 war Alarm. Um 5 Uhr 30 marschierten wir ab, in der Richtung auf SOISSONS. Bei einem Kanal südlich Chauny sammelten wir uns. Die Brücken waren gesprengt. Auf Umwegen kamen wir über eine von Pionieren gebaute Brücke. Im Kanal waren viele Schiffe mit Steinen beladen und versenkt. Nach dem wir etwa 45 Km zurückgelegt hatten bekamen wir in SOISSON ? Quartier. Donnerstag, den 3 September 1914 Um 5 Uhr 30 hatten wir Abmarsch in der Richtung auf REIMS. In MERKUR war eine größere Ruhepause. Daselbst warfen feindliche Flieger Bomben herab und verletzten 7 Mann von den 76. Maschinengewehre und Artillerie befeuerten die Flieger ohne zu treffen. Unser Regiment sollte in OHLMA in Ortsquartier Unterwegs erhielten wir den Befehl, dass wir die 18 Division, die im Gefecht war, unterstützen sollten. Unsere Artillerie fuhr in einer engen Straße eines Dorfes an uns vorbei. Danach erhielten wir Befehl, dass der Feind zurückgeschlagen war, und wir in ESSON Ortsquartier beziehen sollten. Ich kletterte unter Hilfe von Major Bruhn über die Planke und machte das Tor auf.

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F r e i t a g , den 4 September 1914 Des m o r g e n s 8 Uhr war A b m a r s c h in südlicher Richtung. Die 18 Division v e r f o l g t e den G e g n e r , der sich z u r ü c k z o g , unser B a t a i l l o n lag hinter einem W a l d s t ü c k in R e s e r v e . Vor uns war A r t i l l e r i e a u f g e f a h r e n . Die Granaten schlugen bei uns e i n . Ein Schrapnell platzte etwa 100 m vor uns und verwundete 8 M a n n und 2 P f e r d e . Das 7. A r m e e k o r p s nahm die Verfolgung a u f . Wir gingen etwa 6 Km n o r d w e s t l i c h und bezogen B i w a k . Der B a t a i l l o n s s t a b O r t s u n t e r k u n f t . S o n n a b e n d , den 5 September 1914 Des m o r g e n s 6 Uhr Abmarsch zur Verfolgung der F r a n z o s e n . Unser Armeekorps s e t z t e d i e Verfolgung fort. Die 33.Brigade in R e s e r v e . Unser Regiment zur Verfügung des D i v i s i o n s k o m m a n d e u r s Beim D u n k e l w e r d e n war Abmarsch nach CHAMPION ins Biwak. Der Stab O r t s u n t e r k u n f t . S o n n t a g , den 6 September 1914 Um 6 Uhr waren wir m a r s c h b e r e i t . Wir hatten L ö h n u n g s a p p e l l . Um 8 Uhr 30 V o r m i t t a g e schoss die französische A r t i l l e r i e in unseren A r t i l l e r i e b i w a k p l a t z Uns war ein Ruhetag v e r s p r o c h e n , aber wir hatten Alarm. Unser Regiment b l i e b zur Verfügung des K o r p s s t a a b . Wir s u c h t e n die A r t i l l e r i e p f e r d e z u s a m m e n , d i e weggelaufen w a r e n . Dann gingen wir v o r , hinter Wald und H ü g e l . Ö s t l i c h dem S c h l o s s e von ESTERNEY hinter einem Walde lag d i e 4. C o m p . und der B a t a i l l o n s s t a b nachdem wir durch V I E V 1 E R S gegangen waren. Die 1. 2 & 3. C o m p . waren am Bahndamm e n t l a n g g e g a n g e n unter schwerem A r t i l l e r i e f e u e r .

Der B a t a i l l o n s s t a b ging in das S c h l o s s , wo 25 Franzosen g e f a n g e n g e n o m m e n w u r d e n . Ein Granat und S c h r a p n e l l f e u e r w ü t e t e um uns wie H a g e l w e t t e r . Des m i t t a g s setzte d i e 6 0 . A r t i l l e r i e m i t e i n . Um 12 Uhr w a r t e t e die Comp. schon auf U n t e r s t ü t z u n g , aber v e r g e b e n s . Einige V o l l t r e f f e r kamen im S c h l o s s t u r m , wo wir d r i n w a r e n . Des n a c h m i t t a g s gingen die 8 9 . & 9 0 . zurück. Ich war bei den 8 9 . als sie returgingen.. Von VIEVIERS ging ich hinter dem B a h n d a m m nach E S T E R N E Y . Beim D u n k e l w e r d e n stürmte die 3. C o m p . die feindliche S c h ü t z e n l i n i e und die A r t i l l e r i e . Dann gingen die F r a n z o s e n links wieder z u r ü c k , des abends sammelte sich die C o m p . ö s t l i c h d e s S c h l o s s e s . T e i l e der 2. & 4. C o m p . und die erste sammelten sich im D o r f . Wir holten W e i n aus dem S c h l o s s e und legten uns h i n . Im Dorfe ESTERNEY standen d i e Lampen offen auf dem Tisch in den S t r a ß e n . Die Franzosen h a t t e n B e o b a c h t u n g s p o s t e n im Schloss und in der K i r c h e . Alles was sich im Walde oder in volle Deckung befand w u r d e von der f r a n z ö s i s c h e n A r t i l l e r i e b e s c h o s s e n . Des abends b e k a m e n wir Verstärkung an Artillerie M o n t a g , den 7 S E p t e m b e r 1914 Beim T a g e s g r a u e n s a m m e l te sich das B a t a i l l o n Wir zogen in Deckung südöstlich des Schlosses Das A r t i l l e r i e f e u e r setzte in u n g l a u b l i c h e r h e f t i g k e i t wieder e i n . Die Höhen waren hinter uns von der A r t i l l e r i e des 3. 7. s 1 0 . Armeekorp b e s t z t . Die 11 Armee griff von links den Gegner a n . Um IG Uhr e r h i e l t e n wir Befehl zum Z u r ü c k z i e h e n . Auf der Höhe stand Batterie an B a t t e r i e . Wir g i n g e n etwa 20 Km z u r ü c k " und bezogen Biwak an einer C h a u s s e e . Die A r t i l l e r i e fuhr a u f , und g r u b sich e i n . A u c h die 2 0 . F u ß a r t i l l e r i e . -16-

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Nach dem wir 3 Stunden gelegen hatten, bekamen wir wieder Befehl zum Abmarsch. Wir marschierten etwa 15 Km in nördliche Richtung.Dann bezogen wir Eiwak. Der Bataillonsstab lag im Hause, auch der Divisionsstab war in der Nähe. Wir stellten Posten auf, um uns zu sichern. Auch Kavallerie war bei uns. Dienstag, den 8 September 1914 um 2 ühr 30 morgens hatten wir Alarm. 3 ühr 15 hatten wir Abmarsch durch MONTIEL nach westen. In Montiel konnten von jeder Companie 2 Fußkranke auf einem Wagen fahren. Zum Caffeetrinken bekamen wir 1/2 Stunde. Der Weg ging auf und ab. Zum Mittagessen hatten wir 2 Stunden. In einem größerem Ort blieben wir. Vor uns war die Brücke gesprengt. Im Dorfe war ein großes Weinlager, welches in einer Höhle war. Die Comp. holte den Wein in Wassersäcken. Nördlich des Dorfes, auf einem Acker bezogen wir Biwak. Die feinliche Kavalleri machte ein Attacke auf unser Gros, wurde aber zurückgeschlagen, ich kam als Befehlsempfänger zur Brigade im Dorf. Wir hatten daselbst gutes Essen requiriert. Mittwoch, den 9 September 1914 Des morgens um 1 Uhr wurde ich geweckt zum Befehlsempfang. Nachdem ich die Befehle zum Regiment gebracht hatte, mußte ich zum Bataillon. Um 2 ühr 30 war Abmarsch in südwestlicher Richtung durchs Gehölz. Eine von uns los geschickte Radfahrerpatrolle kam zurück mit der Meldung, daß die Franzosen dicht vor uns waren. Unsere Artillerie fuhr vorm Gehölz auf. Wir lagen zuerst im Walde, etwa 2 Stunden. . . -17-

Dann gingen wir in einer lichten Schützenlinie vor. Die Franzosen liefen zurück. Die Comp. folgten gestaffelt bis BEVTGNEN. Etwa lKm hinter dem Dorfe machten die Franzosen wieder Halt, wo sie aber von uns zurück geworfen wurden. Als unsere Schützenlinie ins nächste Dorf kam, wurde sie von der feindlichen Artillerie die aus einem Fort kam, beinahe zugedeckt. Wir zogen uns zurück, etwa lKm und machten, uns Schützengraben. Um 12 Uhr bekamen wir Essen und Trinken aus der Feldküche. Dann fuhren die Feldküchen zum nächsten Dorf, wo ein Großes Lager Lebensmittel war. Donnertag, den 10 September 1914 Bei Tagesgrauen wurden wir geweckt. Gleich darauf kam der Befehl zum Rückzug. Unterwegs Überfiel die Französische Artillerie unsere Bagage. Unsere Artillerie fuhr auf und beschoß die Feindliche. Sie hinterließen 4 Geschütze. In einem größerem Ort machten wir etwa 1 Stunde halt. Da holte ich 4 Fl. Wein aus einem sehr tiefen Keller. In einem großem Walde bezogen wir Quartier. Die 'X'ege wurden durch Wachen und Posten gesichert. Freitag, den 11 September 1914 Um ? Uhr 15 morgens war Abmarsch in nordöstlicher Richtung durch VIESE und MOLAND nach RETONDES. Des Mittags 12 ühr 10 Ankunft. Die Pioniere hatten über die Brücke Sprengstoffe gelegt. In Retondes bekamen wie Ortsunterkunft Hier kam der Befehl, dass nichts aus Gärten geholt werden sollte, ohne Aufsicht eines Offiziers. Trotzdem hatten wir nichts zu Essen. Des nachmittags setzte ein starker Segen ein. Um 8 Uhr erhielten wir den Befehl zum Abmarsch nach BITRY, weil Kavallerie in Retondes Quartier haben sollte. In Bitry oekamen wir Ortsunterkunft. ' -18-

Sonnabend, den 12 September 1914 Des morgens 7 Uhr war Abmarsch in nördliche Richtung. Beim Abmarsch war ein Artilleriefeuer von ungeheurer Heftigkeit eingetreten. Wir nahmen Stellung am Südabhang des Waldes, und machten Schützengraben. Major Bruhn wurde zum Regiment 7 5 als Regimentskommandeur versetzt. Hauptmann von Engeibrechten führte das Bataillon. Er wurde des nachmittags verwundet, und bekam eine Schrapnellkugel durch den Fuß. Dann Führte Hauptmann Casparie das Bataillon bis zum Dunkelwerden. Hierauf Hauptmann Brenning. Beim Dunkelwerden zogen wir uns zurück. Die Nacht regnete es, was herunter wollte. Beim Zurückgehen fuhr die schwere Munitionskolonne von den 21 cm Geschützen an uns vorbei, und wollte noch Munition hingringen. Auf einem freiem Gelände machten wir halt, und machten Schützengräben bei strömenden Regen, dann rückten wir ab und bekamen Quartier in AUDIGJ1KUR östlich von NAMZEL. Ich zog meinen Rock aus, und vergrub mich in Haferstroh Arn anderen morgen war mein Zeug trocken, bis auf Strümpfe und Rock. Da holte ich mir einen Mantel und Zeltbahn,meine hatte ich auf- dem Packwagen. Sonntag, den 13 September 1914 Bei Tagesgrauen war Abmarsch nach unserer Stellung, die wir die vorige Nacht gemacht hatten. Um S ühr setzte ein feindliches Artillriefeuer von besonderer Heftigkeit ein, dass den ganzen Tag anhielt. Des Abends um 7 ühr bekamen wir den Befehl zum Angriff,der aber gleich darauf aufgehoben wurde, weil die Franzosen das 111/75 angriffen. -19-

Da kam wieder der Befehl zum Angriff. Wir gingen etwa 4 00 m vor, und machten halt. Da kam der befahl zum zurückziehen. Wir schliefen in unserem Schützengraben, als die Feldküchen uns Brot, Zwiebak, Eiserne Portionen und Essen gegeben hatten. Montag, den 14 September 1914 Beim Tagesgrauen ging der Artilleriekampf von neuem los. Die Artillerie stand 150 - 2G0 m hinter uns. Des mittags bekamen wir den Diwisionsbefehl: Wir sollten unsere Stellung halten, während die 18 Division angriff mit Verstärkung. Des abends kamen die Feldküchen und brachtn Brot und Essen. Dann kam der Befehl vom Regiment. Die Schützengräben sollten verbessert werden. Morgen sei das 9 Reservekorps zu erwarten. Dienstag, den 15 September 1914 Das Artilleriefeuer ging von neuem los,ohne viel Schaden anzurichten. Des nachmittags kamen die 55 als Reserve hinter unsern rechten Flügel des Regiments. Ich mußte um 2 ühr eine Meldung zur Brigade bringen, weil eine Comp. von den 76 wegen Artilleriefeuer zurück ging. Ich mußte etwa 50 Sprünge machen, wegen dem Starken Artilleriefeuer. In einem Hohlwege sah ich die 55 liegen, Mann an Mann. Das 9 Reservecorps kam als Unterstützung, blieb aber weit zurück. Des abends, bevor es dunkel war, zeigten sich feindliche Abteilungen, die von links nach rechts, und von rechts nach links gingen, welche von unserer Artillerie befeuert wurden. Ferner zeigten sich eizelne Patrollen. Des Mittags wurde ich zum Unteroffizier befördert. Sergeant Guhl nahte mir die Tressen an.

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Mittwoch, den 16 September 1914 Das feindliche Artiilleriefeuer begann von neuem. Wir machten einen Schützengraben hinter der Strohdieme, um mehr Deckung zu haben. Der Fähnrich Voigt, Rohe, Sump und Schrimm wurden von einer Granate im Schützengraben getroffen. Rohe, Sump und Schrimm waren sofort tot, während Voigt ein Bein abgeschlagen wurde, von einem Volltreffer der im Graben kam. Donnerstag, den 17 September 1914 Das Artilleriefeuer ging von neuem los. Rechts von uns wurden neue Kräfte eingesetzt. Des abends bei Dunkelheit versuchten die Franzosen auf unserm rechten Flügel durch zu brechen, wurden aber zurück geschlagen. Daraufhin wurde die 1 + 4 Companie vorgeschickt um einen Angriff während der Nacht zu verhüten. Sonnabend, den 19 September 1914 Das Artilleriefeuer war wieder etwas schwächer geworden. Des abends bekamen wir den Befehl: Am Sonntag morgen um 4 Uhr 30 sollten wir angreifen und die Franzosen -zurückwerfen. Alles war aufgeregt, dass wir den andern Morgen erst angreifen sollten. Am liebsten wären wir gleich losgestürmt, aber wir durften nicht. Keiner konnte den Abend einschlafen vor Aufregung. Die Küchen kamen und brachten Essen und Brot. Ich bekam 1 Brot und 2 Beutel Keks.

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Sonntag, den 2 0 September 1914 Um 3 Uhr 3 0 morgens wurden wir geweckt. Um 4 Uhr 30 ging es zum Angriff. Wir sollten links der Chaussee vorgehen, kamen dabei ins 3 te Bataillon. Als wir Feuer erhielten, ging es im Marsch marsch vor. Die Franzosen standen gerade auf, als wir in ihrer Stellung waren. Sie hatten sich am Abhang eines Tales Hütten gebaut. Viele ließen sich gefangen nehmen, andere leisteten starken Wiederstand. Wir befanden uns hinter .' linken Flügel des Bataillon und dem erhielten Flankenfeuer von etwa 200 Mann. Durch Rüben krochen wir zurück. Da schwenkten die 76, die 15 Minuten später vorgegangen waren, ein und nahmen sie gefangen. Als Hauptmann Brenning hinsah bekam er einen Schuss durch die Brust. Die Franzosen formierten Gruppenkolonnen und marschierten ab. Des abends sammelte sich das Bataillon in einem kleinen Dorfe, als wir abgelöst wurden. Da holte ich mir ein Kochgeschirr voll Scheibenhonig. Als es dunkel war hatten wir Abmarsch zum alten Schützengraben, wo wir die Tornister gelassen hatten. In KAMCEL bekamen wir Essen von den Feldküchen Ich hatte das Glück 2 Kochgeschirre mit gehacktes Mett zu entdecken. Wir Schliefen in einer großen Steinhöhle, wo sämtliche Verwundeten des Tages drin waren. Montag, den 21 September 1914 Um 1 Uhr 4 5 Nachts wurden wir gewekt zum Abmarsch. Die meisten standen auf, und hatten Abmarsch. Die anderen hatten um 4 Uhr 30 Abmarsch nach MONLON. Der Rest bestand aus der 1, 3 & 4 Companie. In einer langen Schlucht gingen wir entlang. Auf der Nordseite lagen tote und verwundete Franzosen in Massen. Im Dorfe befand sich eine Höhle, worin nachts noch über 200 Franzosen gefangengenommen wurden. -22-

Auf einem Gute hatten unsere geschlafen, wo am anderen morgen noch mehrere Franzosen gefangen genommen wurden. Wir machten Unterstände und Schützengräben damit die Franzosen nicht noch rechts durchbrechen konnten, von unserer Companie war Knigge und 1 Mann, ferner Finke mit 6 Mann. Ich war beim I 7 5 . Aus unserm Regiment wollten die Offiziere ein Bataillon machen, dass von Major Buchwald geführt wurde, Major Brunn führte die Erigade. der Brigadekommandeur und der Regimentskommandeur waren am gestrigen Tage verwundet worden. Hauptmann Herght führte das frühere I Bataillon, jetzt die I Companie. Dienstag, den 22 September 1914 Des morgens um 7 Uhr kam etwa eine kriegsstarke Comp. Franzosen aus einer Ferm vor uns, und fingen an sich Schützengräben zu machen. Als ich unserer Artillerie Meldung machte, eröffnete sie das Feuer, wonach die Franzosen Fluchtartig zurück gingen in einen Waldstreifen, der aber stark beschossen wurde. Mittwoch, den- 2 3 September 1914 Des morgens um 7 Uhr lag dichter Nebel über uns. Beim Aufziehen lag vor unserm linken Flügel eine feindliche Schützenlinie in einer Entfernung von 200 m Wir eröffneten das Feuer, welches sie stark erwiederten. Des Mittags wurden sie von unserer Artillerie befeuert, worauf sie sich zurück zogen. Als unser Infanterieregiment Nr.140 einschwenkte und den feindlichen rechten Flügel umfassend angriff, ergaben sie sich als Gefangene, etwa 150 Mann.

Leutnant von During wurde verwundet. Er bekam einen Schuss durch die Brust. Beim Dunkelwerden kamen die Feldküchen und ein Wagen mit Liebesgaben für jede Comp. Wir erhielten a Mann 4 Cigarren 4 Riegel Schokolade und ein Paket Tabak außer sonstigen Esswaren. Des abends erhielt ich meine ersten Pakete und Cigarren. Donnerstag, den 24 September 1914 Es war ein sonniger Morgen. Nur einzelne Gewehrschüsse, außer Artillerie, die das ganze Gelände abstreute war hörbar. Des nachmittags um 4 Uhr brachten Landsberg und ich eine Meldung zur ersten Comp. Im Gutshof wurde er am Unterschenkel von einer Schrapnellkugel, die 5 m vor uns Krepierte, getroffen. Des abends war Abmarsch zur Höhle von MULIN. Das ganze Bataillon war daselbst in Reserve, die 140 er hatten die Stellungen besetzt. Viele Liebesgaben wurden verteilt. Freitag, den 25 September 1914. Ein Artilleriefeuer ging von neuem los. Auf der Höhle war eine Artilleriebatterie von uns aufgefahren. Die feindliche schoss ins Dorf, und vor die Höhle. Wir durften nicht hinaus gehen. Des abends holten wir Wasser und Heu aus dem Dorfe zum Lager. Die Gebäude waren stark beschädigt von der feindlichen Artillerie. Des abends kam ich zur Comp. weil es an Unteroffizieren mangelte, und ich der Einzigste Aktive Unteroffizier in der 2 ten Comp. war. Ich bekam die dritte Kolporalschaft. Sonnabend, den 26 September 1914 Um 6 Uhr 30 wurden wir geweckt. Um 7 Uhr 3 0 war Abmarsch zum Schützengraben in der Nähe der Höhle. Ich kam mit einer Gruppe in Reserve hinter dem linken Flügel der Comp. -24-

Feindliche Artillerie beschoss unsere Stellung, wir machten uns einen schönen Deckungsgraben, worin wir des nachts auf etwas zusammengeharktes Stroh, das wir vom Lande hatten, wo vor 6 Wochen Mist auseinandergeworfen war. In diesem Stroh lagen wir ziemlich warm bis zum anderen morgen. Sonntag, den 27 September 1914 Nur etwas Gewehrfeuer war hörbar, dagegen beschoss die Artillerie unsere Batterien und das Dorf. Vom Morgen bis zum Abend verbesserten wir unsere Stellungen. Ich machte einen Untersand, wozu ich Telegraphenpfähle holte und über den Deckungs— legte. Als die Deckung fertig war, und wir gegessen hatten, kam plctzlch um 7 Uhr 3 0 der Befehl zum Abmarsch in einen anderen Schützengraben etwa 800 m östlich unserer Stellung, die wir gehabt hatten. Vfw Kruse führte unsere Comp. Leutnant Guse führte die 2-3 & 4 Comp. Montag, den 28 September 1914 Wir mussten alle volle Deckung nehmen, weil die Franzosen uns auf 300 m gegenüber lagen. Alle 2 bis 3 Gruppen war ein Beobachter, der sich auf der Gewehrauflage einen Haufen Stroh hinlegte, und dadurch beobachtete. Wir bekamen noch allerlei Liebesgaben, die gruppenweise empfangen wurden. Des abends ging ich mit dem Essenholer nach Mulin, wo die Feldküchen standen. Wir verliefen uns, und kamen dicht vor die französische Stellung. Des nachts mußten wir ganz ruhig sein in Deckung.

Dienstag, den 2S September 1914 Des Tages verbesserten wir unsere Stellung, und empfingen noch einige Liebesgaben. Des abeds ging ich mit dem Essenholer nach MULIN. Wie wir zurück kamen, bekamen wir den Befehl zum Abmarsch. Um 8 Uhr 30 marschierten wir ab. Zwei Gruppen blieben im Schützengraben. In Mulin mussten wir warten, bis 2 Uhr auf die Gruppen, die im Schützengraben geblieben waren. Gestern abend meldete sich Vfw Kruse krank,und wir hatten Klepper als Companieführer. Mittwoch, den 30 September 1914 Um 2 Uhr morgens hatten wir Abmarsch nach KÜTZ, wo wir um 4 Uhr 20 ankamen. Wir sollten einen Ruhetag haben. Des morgens bauten wir Zelte, wo wir uns hineinlegten. Des mittags wurde uns ein anderer Platz angewiesen. Des nachmittags 2 Uhr mußten wir nördlich des Dorfes auf einem freien Platz Biwakieren, Ehlers und ich bekamen Leber, die wir uns gut schmecken ließen. Um 5 Uhr war Alarm. Um 6 Uhr Abmarsch nach CALEPONT. Die Nacht lagen wir im Walde zwischen CALEPONT und BAILLY im Walde, dort Schliefen wir in Zeltbahn und Stroh eingewickelt. Donnerstag, den 1 Oktober 1914 Des morgens durften wir Zelte bauen. Alles sollte in größter Alarmbereitschaft sein. Offiziersstellvertreter Grothkaß bekam unsere Companie. Des Abends war Alarm durch Major Bruhn. Wir legten uns umgeschnallt hin zum Schlafen. Freitag, den 2 Oktober 1914 Des nachts um 2 Uhr war Alarm, 4 Gruppen von unserer Companie mußten zur Bedeckung von 2 Maschinengewehren zum Dorfe BAILLY. Dann konnten wir wieder zurück gehen. -26-

IT-

Die Zuaven hatten unsern Uteroffizierposten und unsere Feldwache überfallen. nurlO Mann kamen zurück.Wir waren im Dorfe im Walde. Um 2 Uhr 3 0 war Abmarsch durch den Wald nach OURSKAMP zur Sichrung der rechten Flanke weil die Brücke gesprengt werden sollte. Um 3 Uhr 20 wurde die Brücke gesprengt von Pioniere Wie wir zurückgingen, war der erste Ersatztransport da, darunter Fritz Poppe. Um 11 Uhr abends war Abmarsch zur Stellung. Sonnabend, den 3 Oktober 1914 Um 12 Uhr 3 0 kamen wir in Stellung, wo kleine Löcher waren, die andeuteten das schon Deutsche dagewesen waren. Die Nacht arbeiteten wir an der Stellung bis zum Abend. Um 8 Uhr 30 machten die Franzosen einen Angriff, wurden aber durch unser Feuer zurückgeworfen. Sonntag, den 4 Oktober 1914 Alles arbeitete an der Stellung. Des abends kam ich auf Horchpatrolle. Der Boden war trocken und die Luft« ziemlich warm. Einzelne französische Patrollen gingen etwa. 3 - 400 m vor unsere Front über. 11 Uhr französischer Angriff. Montag, den 5 Oktober 1914 Morgens bei Tagesgrauen ging ich mit meinen Leuten auf Patrolle nach halb links über die Chaussee, und gruben und da ein. Wir vertrieben einige Patrollen. Des nachmittags wurde auf uns geschossen. Beim Dunkelwerden kehrten wir zurück, ohne einen Verwundeten.

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Dienstag, den 6 Oktober 1914 Am Tage kamen einzelne Patrollen und beschossen uns. Mittwoch, den 7 Oktober 1914 Alles verbesserte die Laufgräben und Unterstände. Donnerstag, den 8 Oktober 19.14 Alles verbesserte die Unterstände und Laufgräben. Wir hatten Offiz. Stellvertreter Grothkaß als Zugführer, und Leutnant Guse als Kompanieführer. Freitag, den 9 Oktober 1914 Des morgens wurden die Gruppen von neuem eingeteilt. Unser Zugführer gab andauernd Befehle durch, die keinen Wert hatten. Des Tages durfte keiner schlafen, und keiner über die Deckung sehen, als nur die Beobachter. Des abends hatte ich Horchpatrolle. Um 8 Uhr machten die Franzosen einen Angriff. Bis 8 Uhr 20 hatten wir 2 Tote und 3 Verwundete. Unsere Leute waren zum Essen, als die Franzosen angriffen. Mit 4 Mann waren wir zuerst in der Stellung, bis die Leute vom Essen kamen. 8 Uhr 30 mußte ich wieder auf Horchpatrolle bis 11 Uhr. Nach Rückehr mußte ich mich beim Companieführer melden, wo ich das Eiserne Kreuz erhielt. Sonnabend, den 10 Okt. Sonntag, den 11 Okt. Montag1, den 12 Okt

An der Stellung arbeiten

Diesntag, den 13 Oktober 1914 Um 1 Uhr 30 morgens flog ein Zeppelin über uns, der in der Richtung von Paris kam. in unglaublicher Höhe. -28-

Es gab nur wenig zu Essen. Jedermann konnte nur 1/3 Brot bekommen und ein Deckel voll Essen. Des nachts gingen wir öfters hin, und kochten uns Kartoffeln Vietzsfeldwebel Kreybohm bekam unseren Zug. Jeder freute sich über unsern tadellosen Zugführer. Mittwoch,den Donnerstag " Freitad " Sonnabend " Sonntag " Montag " Dienstag " Mittwoch "

14 Okt. 15 " 16 17 18 19 20 " 21 "

Essen, Schlafen und alle 6 Tage Horchpatrolle war unsere Arbeit

Donnerstag, den 22 Oktober 1914 Des abends fingen 'wir an, unsere Deckung zu verbessern. Am Freitag, den 23 Oktober 1914 Um 4 Uhr morgens waren wir fertig. Sonnabend, den 24 Oktober 1914 Wir fingen an für Feldwebel Kreybohm einen schönen Unterstand, zu bauen. Sonntag, den 25 Oktober 1914 Des morgens wurden wir abgelöst,und kamen zum Walde, zum Einteilen mit Ersatzmanschaften, Freiwilligen und Wehrmännern. Montag, den 26 Oktober 1914 Wir lagen im Walde, und waren Alarmkompanie, um 8 Uhr abends war Alarm wegen starker Schießerei. Wir gingen bis zur CARLEPOESiTner Chaussee. Da machten wir halt, und gingen wieder zurück. -29-

Dienstag, den 27 Oktober 1914 Ersatz Landw. und Freiwillige wurden noch auf die Compagnien verteilt. Ich bekam die 8. Corporalsch. Mittwoch, den Des morgens war zum Eyerzieren. Brockmüller als

28 Oktober 1914 Abmarsch nach CARLEPONT Wir hatten Feldwebel Companieführer.

Donnerstag, den 28' Oktober 1914 Bis 12 Uhr mittags hatten wir Eyerzieren unter-Leutnant Frese. Des nachmittags mussten wir Faschinen binden, für das 11 Bataillon Freitag, den 30 Oktober 1914 Des morgens hatten wir eyerzieren bis 12 Uhr. Um 6 Uhr.abends war Alarm, dann nochmals um 11 Uhr 35 wegen Schießerei. Wir gingen bis Carlepontner Shaussee, dann wieder zurück. Sonnabend, den 31 Oktober 1914 Des vormittags eyerzieren bis 12 Uhr. Des nachmittags um 3 Uhr war Abmarsch nach OÄRSKAMP. Wir bekamen Leutnant Kükens als Companieführer Sonntag, den Montag, den Dienstag,den Mittwoch,den

1 2 3 4

November November November November

Donnerstag, den 5 den 6 Freitag, den 7 Sonnabend den 8 Sonntag, den S Montag, Dienstag, den 10

Nov. Nov, Nov Nov Nov Nov

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des morgens eyerzieren des abends schanzen in BAILLY Des Morgens Eyerzieren bis 12 Uhr. des abends Schanzen in Bailly links vom Dorf bis 2 Uhr

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Mittwoch, den 11 November 1914 Nachmittags kam ich auf Innenwache. Rechts von uns ein starkes Gewehrfeuer, auch Artilleriefeuer. Donnerstag, den 12 November 1914 Um 2 Uhr nachmittags Abmarsch zum Schanzen bis abends 6 Uhr, dann blieben wir im Walde als Alarmkompanie bis zum andern Morgen. Wir deckten uns mit Mantel zu, und hatten kein Essen. Freitag, den 13 November 1914 Des morgens um 8 Uhr 30 kamen wir in OARSKAMP an, und hatten bis 10 Uhr Nachexerzieren durch Feldwebel Behrmann. Um 2 Uhr30 war Antreten zum Abmarsch nach dem Walde. Anschließend war Abmarsch zum Schanzen. Um 7 Uhr abends kamen wir zurück. Des nachts waren wir Alarmkompanie und mussten umgeschnallt schlafen Das Zeug war uns vollständig durchgeregnet Sonnabend, den 14 November 1914 Um 2 Uhr war Einteilen der Wache. Um 5 Uhr 30 abends Antreten zur Wache. Ich bekam Stabswache. Es regnete unaufhörlich. Sonntag, den 15 November IS14 Es regnete den ganzen Tag. Um 5 Uhr 30 wurde ich auf der Wache abgelöst. Um 7 Uhr 4 0 abends war Abmarsch zum Schanzen. Um 11 Uhr war Rückehr. Wir waren Alarmkompanie. Montag, den 16 November 1914 1 Uhr 45 war Antreten zur ärzlichen Untersuchung.

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Dienstag, den 17 November 1914 um 9 Uhr 15 mussten wir Deckung nehmen, im Deckungsgraben. Um 12 Uhr 5 schössen die 21 cm Mörser nach Bailly. Um 2 Uhr nachmittags war Abmarsch zum Pfähle schneiden. Ich mit dem dritten Zug. Mittwoch, den 18 November 1914 Des morgens, um 5 Uhr 15 war Abmarsch zum Schanzen, bis 8 Uhr. Um 2 Uhr nachmittags Abmarsch zum Schanzen beim Schloss, Rückehr um 7 Uhr abends. Donnerstag, den 19 November 1914 Des morgens um 6 Uhr war Abmarsch zum Schützengraben zur Ablesung der 4 ten Companie. Ich musste mit 3 Mann auf Tageswache bis 1 Uhr. Abends um 7 Uhr mussten wir Antreten zum Schanzen an der Stellung. Freitag, den 2 0 November 1914 Ich kam auf Tageswache mit 3 Kann. Mehrere Franzosen ließen sich sehen, und wurden niedergeschossen, beim Denkmal. Des abends um 7 Uhr 15 war Schanzen am Blockhaus. Ich hatte 3 te Kr. Wache von 1 - 4 Uhr. Sonnabend, den 21 November 1914 Des vormittags war Verbesserung der Schützengraben. Um 8 Uhr 30 war Abmarsch zum Impfen nach dem Lager. Mit einer Gruppe musste ich dableiben und vom Bataillon Kein und Cel empfangen, weil Apel und Uhlemann nicht öa waren. Des nachmittags um 2 Uhr 15 musste ich abmarschieren mit den beiden nach Sempinge zum Impfen. Ankunft um 4 Uhr 30 . Um 6 Uhr 30 waren wir fertig, und gingen zur Feldküche, weil wir den ganzen Tag nicht gegessen hatten, und Apel krank geworden war. -32-

Des abends kam der Feldwebel, und wir mussten sofort abmarschieren zum Schützengraben. Ankunft um 9 Uhr 30 im Schützengraben. Des abends war es stockdunkel, wir konnten nichts sehen. Sonntag, den 22 November 1914 Des nachmittags noch Anschiss vorn Feldwebel weil ich Sempinji Nacht bleiben wollte. Ich musste nähmlich mit meiner Gruppe einen Wagen mit Stacheldraht holen. Des abends Eiserne Eggen holen. Ankunft um 8 Uhr im Graben. Montag, den 23 November 191.4 Ich hatte Tageswache bis 1 Uhr. Des abends machte ich eine Patrclle mit Leutnant Bück, wir gingen bis zum feindlichen Drahtverhau. Französische Patrolle kam aus dem Graben. Dienstag, den 24 November 1914 Des morgens von 4 - S Uhr Wache, des abends mussten wir Schanzen am Blockhaus Mittwoch, den 25 November 1914 Des morgens von 1 - 4 Uhr Graben-wache. Des morgens Bäumefällen im Walde. Des abends um 8 Uhr 30 Antreten zum Schanzen am Blockhaus, von 6 - 1 0 Uhr Wache. Dnnerstag, den 2 6 November 1914 Ich hatte Tageswache bis 1 Uhr Freitag, den 2? November 1914 Des abends Wache von. 4 - 8 Uhr. Das übrige, Schanzen am Blockhaus.

Sonnabend, den 28 November 1914 Des morgens um 8 ühr 3 0 Antreten zum Arbeitsdienst, bis 1 ühr zum Bäumefällen. Des abends Wache von 6 - 1 0 ühr. Sonntag, den 29 November 1914 Des morgens von 9 - 1 2 Uhr Arbeitsdienst. Des abends 5 ühr 30 bis 7 ühr 30 Arbeitsdienst am Blockhaus, dann Alarm, die Franzosen asachten links einen Angriff. Um 8 UhrArbeitsdienst bis 9 ühr. Anschließend Wache bis 1 ühr. Montag, den 30 November 1914 Um 8 Uhr 15 Abmarsch zum Impfen. Rückehr um 11 ühr 30 Nachmittags Sachen holen vorn Kantinenwagen, 2 Fl. Sekt a 8,50. Von 5 Uhr 30 abends bis 8 Uhr 3t) Arbeitsdienst. Henning und ich brachten eine Flagge bis 15G m vor den feindlichen Schützengraben. Dienstag, den 1 Dezember 1914 Des morgens von 1 - 4 Uhr Wache. Um 8 ühr 30 Antreten zum Arbeitsdienst. Ich musste zum Eäumefallen für das Blockhaus. Des abends um 5 ühr 30 Arbeitsdienst mit Pioniere am Blockhaus. 8 Uhr 30 Rückehr. Mittwoch, den 2 Dezember 1914 Des vormittags musste ich mit meiner Gruppe sine neue Latriene bauen, um 1 ühr auf I'ageswache mit 3 Mann bis 5 Uhr 30 Donnerstag, den 3 Dezemmber 1914 Des morgens Wache von 4 - 8 Uhr mit meiner Gruppe. Von 9 - 12 ühr Arbeitsdienst. Des abends von 5 ühr 30 bis 9 ühr 30 Wache im. forderen Schützengraben.

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Freitag, den 4 Dezember 1914 Des morgens, von 8 Uhr 30 bis 12 Uhr Arbeitsdienst. Des abends um 5 Uhr 30 musste ich mit meiner Gruppe Sachen vom Kantinenwagen holen, 1 Cognac 1 Steinhäger und 1 Rum für uns. Wache von 9 Uhr 30 bis 1 Uhr. Gefr. Meyer fiel ins Wasser (Unterstand) Sonnabend, den 5 Dezember 1914 Des morgens von 9 - 1 2 Uhr Arbeitsdienst Des abends von 5 Uhr 30 bis 7 Uhr 30 Arbeitsdienst. Henning, Grohsmann und ich, sollten die Fahne holen. Es wurden Leuchtkugeln geworfen von unserer Kompanie deshalb kamen wir nicht zur Fahne.

Donnerstag, den 10 Dezember 1914 Von 9 - 1 2 Uhr Arbeitsdienst am Laufgraben. Des nachmittags Tageswache von 1 - 5 Uhr 30 Freitag, den 11 Dezember 1914 Von 9 - 1 2 Uhr 30 Arbeitsdienst am Laufgraben, die täglich voll Wasser standen. Des nachmittags arbeiten an einer neuen Bude. Die alte musste 5 - 6 mal in 24 Stunden ausgepumpt werden. Sonnabend, den 12 Dezember 1914 Des tages arbeiten an einer neuen Bude. Wache von 9 - 1 ühr. Erhöhte Gefechtsbereitschaft. Meine Gruppe, 1 Mann Wache für den Zug.

Sonntag,den 6 Dezember 1S14 Von 1 - 4 Uhr hatten wir Wache. Des vormittags Arbeitsdienst.

Sonntag, den 13 Dezember -1914 Arbeiten am Unterstand. Wir holten Blech, Holz und andere Sachen in grosser Menge. Wache von 1 - 5 Uhr.

Montag, den 4 Dezember 1214 Des morgens Wache von 8 - 1 Uhr. Einige Franzosen ließen sich sehen, einige schanzten.

Kontag, den 14 Dezember 1914 Arbeiten an unserm Unterstand. Wache von 9 - 1 Uhr.

Dienstag, den 8 Dezember 1914 Des morgens hatten wir Wache von 4 - 8 Uhr. Des morgens Arbeitsdienst am Küchenweg bis nachmittags 4 ühr. Unteroffizier Volke und Musk. Kelle bekamen 3 Tage Arest. Des abends um 6 ühr Abmarsch zur Carlepontner Chaussee zum Dachpappe holen Mittwoch, den 9 Dezember 1914 Des vormittags von 8 bis 1 ühr Tageswache Des Nachmittags Abmarsch nach BA1LLY zum Stroh und Ofen requirieren, fanden aber keinen. Wir brachten Stroh mit, für unsere Unterstände.

Dienstag, den 15 Dezember 1914 Des vormittags arbeiten am Schützengraben, Wache von 9 - 1 Uhr. Mittwoch, den 16 Dezember 1914 Des morgens von 9 bis 12 Uhr 3G war ich mit dem Pionierkommando im Walde, und machten Knüppeldämme. Des nachmittags musste ich zur Carlepontner Chaussee und grosse Pakete für die Kompanie holen. Des abends Sache von 9 - 1 Uhr.

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Donnerstag, den 17 Dezember 1914 Des morgens von 6 - 8 Uhr arbeiten an der alten Stellung. Die alten Laufgräben mussten wir zuwerfen. Von 10 - 12 Uhr arbeiten am Knüppeldamm. ( Rollschinken von Leutn. Kükens ) Wache von 9 - 1 Uhr. Von jedem Zug wurden mir 3 Mann gegeben zu Pionierarbeiten. Wache von 9 - 1 Uhr. Des abends bekamen wir die Meldung, dass unsere Flotte Hüll beschießt, und der russische Nordflügel vollständig zurückgeworfen war. Freitag, den 18 Dezember 1914 Des morgens mit 6 Mann und 2 Pioniere musste ich Pfähle machen zum Drahtverhau Von 4 Uhr 30 bis 7 Uhr machten wir Drahtverhau vor der neuen Stellung. Von 9 - 1 Uhr Wache. Sonnabend, den 19 Dezember 1914 Von 1 0 - 1 Uhr machten wir Pfähle. Von 9 - 1 Uhr Wache. Sonntag, den 20 Dezember 1914 Von 10 - 1 Uhr machten wir Pfähle zum Drahtverhau. 1 Mann von uns wurde verwundet. Wache von 9 - 1 Uhr. Wir hatten die alten Zuaven-Unterstände abgebrochen. Montag, den 21 Dezember 1914 Des nachmittags von 5 - 7 Uhr mussten wir mit Pionieren Drahtverhau machen. Dienstag, den 22 Dezember 1914 Um 3 Uhr morgens war Alarm wegen starker Schießerei. Bei den 89 links von uns wurden 210 gefangengenommen, und mehrere 100 Tote lagen vor ihrer Stellung.

Des abends machten wir Drahtverhau. Wache von 1/2 1 - 5 Uhr morgens Mittwoch, den 23 Dezember 1914 Des morgens von 9 - 1 2 Uhr machten wir ein neues Pionierdepot. Wir bekamen Vitzefeldwebel Brüggemann beim Pionierkommando . Donnerstag, den 24 Dezember 1914 Des morgens von 9 Uhr 30 bis 21 Uhr 50 Mussten wir Pfähle machen. 1,7 5 m lang zum Drahtverhau für die vordere Stellung. Des abends von 5 Uhr 30 bis 9 Uhr Drahtvernau ziehen, anschließend Weihnachtsfeier bis 12 Uhr mit Fehsenfeld. Freitag, den 25 Dezember 1914 Des morgens bei Tagesgrauen setzte ein unglaubliches Artilleriefeuer ein, bei den 89 ern, 3 mal stürmten die Franzosen unsere Stellung, und immer wurden sie wieder zurückgeworfen. Die Franzosen hatten 150 Gefangene und etwa 4 50 Tote und Verwundete. Das Regiment 76 war als Verstärkung. Die 89 er -wurden des abends durch die 7 6 ec abgelöst. Des nachmittags machten wir Musik beim Blockhaus des I Zuges. Des abends holten wir einige Pfähle aus dem vorderem Schützengraben. Anschließend Konzert im Unterstand mit der Zieharmonika. Sonnabend, den 2 6 Dezember 1914 Es wurde erhöhte Gefechtsbereitschaft angesagt. Des abends kamen Pioniere und machten Drahtverhau. Wir zählten die Rollen Draht, weil sie vorher 3 i/2 Rollen • in den Graben geworfen hatten. Sie arbeiteten unter unserer indirekten Aufsicht -38-

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Sonntag, den 27 Dezember 1914 Wir machten etwa 50 Pfahle zum Drahtverhau Des abends machten wir Wolfsgruben. Montag, den 28 Dezember 1914 Des morgens waren wir mit Brüggemann zum Sachenholen nach dem Artillerieweg Des abends machten wir Draht um die Wolfsgruben. Dienstag, den 29 Dezember 1914 Des morgens und des abends waren wir bei den Wolfsgruben. Mittwoch, den 30 Dezember 1914 Des morgens rnussten wir Bäume fällen, für den ersten Zug zum Blockhaus. Des abends machten wir Wolfsgruben. Donnerstag, den 31 Dezember 1914 Des morgens feilten wir Bäume für den ersten Zug. Des abens um 11 Uhr 45 gingen wir zur vorderen Stellung mit Trommel Handharmonika und anderen M U S I K instumenten, und sangen: Nun Danket alle Gott

19.15 Freitag, den 1 Januar 1915 Des morgens suchten wir das Handwerkzeug der ganzen Kompanie zusammen. Sonnabend, den 2 Januar 1915 Des morgens um 8 ühr 30 rnusste ich mit meiner Gruppe zum Leutnant zum Sachen wegbringen nach OARSKAMP. Des mittags um 2 ühr war Abmarsch der Pioniere mit Handwerkzeug. -39-

Sonntag, den 3 Januar 1315 Des morgens um B Uhr 30 war Gewehrreinigen. Um 10 ühr 30 Gewehrappell. Von 2 - 4 Uhr Sachen instand setzen. Um 1 Uhr mittags musste ich mit 8 Mann nach Sempinge zum Gewehr instandsetzen. Wir brachten 1 Fl. Cognac, 1 Fl. Arrak 1 Fl. Rumpunsch und 2 Fl. Rum für unsere Gruppe mit, ferner Apfelsekt und Kirschen, etwa 18 + 6 Fl. die wir uns gut schmecken ließen. Unteroffizier Eberlein hatte Dienst. Wir hatten mit ihm viel Vergnügen. Montag, den 4 Januar 1915 Des morgens 7 Uhr 30 war Einteilen. Von 9 - 1 2 Uhr exerzieren mit den Rekruten. Des abens suchten wir den Keller durch, fanden aber nichts. Des abends hatten die Unteroffiziere un Offiziere gemütliches Biertrinken. Dientag, den 5 Januar 1915 Um 7 Uhr 30 war Einteilen der Kompanie. Ein Teil musste zum Steinfahren nach CYRY, ein Teil zur Feldbahn und Wache. Die Rekruten hatten Exerzieren von 9 bis 12 . Mittwoch, den 6 Januar 1915 Des morgens um 7 Uhr 30 war Einteilen. Ich musste mit zur Feldbahn. Des Nachmittags war Gewehrreinigen und Unterricht in Zügen. Donnerstag, den 7 Januar 1915 Um 7 Uhr 30 Einteilen. Ich wurde zur Wache eingeteilt. Des mittags um 1 ühr zog ich zur Meiereiwache Freitag, den 8 Januar 1915 Des morgens um 4 Uhr 15 brachte Feldw. Hinze einen Zivilist, der des nachts auf der Stasse gelaufen hatte. -40-

Um 1 Uhr wurden wir abgelöst. Des nachmittags um 4 Uhr 15 war Unterricht in Zügen bis 15 Uhr. Sonnabend, den 9 Januar 1915 Um 7 Uhr 30 war Einteilen. Die Rekruten hatten von 9 - 1 2 Uhr Exerzieren. Des nachmittags von 4 Uhr 15 bis 5 Uhr Unterricht in Zügen.

Freitag, den 15 Januar 1915 Um 4 Uhr morgens musste der Kessel geheizt werden, und Wasser eingepumpt werden. Um 5 Uhr 45 musste ich den Feldwebel wecken. Um 6 Uhr die Kompanie. Um 7 Uhr 30 war der Anfang des Badens. Der Oberstabsarzt machte Krach, wegen der Badeküche und des Bademeisters.

Sonntag, den 10 Januar 1915 Um 10 Uhr 15 war Antreten zum Kirchgang in der Kirche zu OARSKAMP

Sonnabend, den 16 Januar 1915 Des morgens von 9 - 1 1 Uhr exerzieren. Um 12 Uhr 30 Antreten der Kompanie zum Abmarsch zum Schützengraben in unsere alte Stellung.

Montag, den 11 Januar 1915 Von 9 - 1 2 Uhr war exerzieren. Und ein Übungsmarsch des nachmittags von 4 Uhr 15 bis 5 Uhr

Sonntag, den 17 Januar 1915 Die Kompanie hatte einen Ruhetag, wir richteten unseren Unterstand- tadellos ein.

Dienstag, den 12 Januar 1915 Des vormittags exerzieren in Verbindung mit einem Übungsmarsch. Des nachmittags Unterricht von. 4 Uhr 15 bis 5 Uhr in Zügen.

Montag, den 18 Januar 1915 Ich hatte Tageswache bis des Mittags um 1 Uhr.

Mittwoch, den 13 Januar 1915 Des morgens exerzieren der Rekruten um 9 - 1 2 Uhr. Des nachmittags Unterricht in Züge. Donnerstag, dan 14 Januar 1915 Des morgens exerzieren bis 12 Uhr. Um 1 Uhr bekam ich Kompaniedienst. Ich musste Feuerholz besorgen zum Baden, dann sollte ich den Bademeister suchen. Um 10 Uhr hatte ich ihn noch nicht gefunden.

Dienstag, den 19 Januar 1915 Des morgens von 4 bis 8 Uhr 30 letzte Wache. Des abends erste Wache von 6 - 9 Uhr 30 Mittwoch, den 20 Januar 1915 Des abends Wache von 9 Uhr 3 0 bis 1 Uhr Die Konpanie hatte Arbeitsdienst am Schützengraben. Donerstag, den 21 Januar 1915 Die Kompanie hatte Arbeitsdienst von 8 Uhr 20 bis 1 Uhr. evache von 9 Uhr 3 0 bis 1 Uhr

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Freitag, cen 22 Januar 1915 Des morgens mussten wir einen Knüppeldamm machen. Meine Gruppe hatte Tageswache. Des abends ging ich mit Vfw. Brüggetnann in den Wald, um uns Knüppel zu suchen zum Knüppeldamm. (Jagd 1) Des abends war ich wachfrei. Sonnabend, den 23 Januar 1915 Des morgens gingen wir zum Walde und machten Knüppeldämme bis 1 Uhr. Wir waren Wache frei bis auf weiteres. Sonntag, den 24 Januar 1915 Die Pioniere hatten Arbeitsdienst bis 2 Uhr nachmittags, die Kompanie hatte frei. Montag, den 25 Januar 1915 Das Pionierkommando hatte Arbeitsdienst bis 2 Uhr. Des abends musste ich auf Patrolle. Weil alles unter Wasser war ging ich nur beim 2 ten Zug bis zur Hälfte vor. Rückehr um 11 Uhr 45 Dienstag, den 26 Januar 1915 Das Pionierkommando hatte Arbeitsdienst bis 2 Uhr. Wir machten Knüppeldämme, die wir fertig in die Stellung brachten. Mittwoch, den 2 7 Januar 1915 Des morgens mussten wir Patonen sauber machen. Ich bekam neue Munition. Donnerstag, den 28 Januar 1915 Das Pionierkommando hatte Arbeitsdienst bis 2 Uhr. Freitag, den 29 Januar 1915 Ich hatte die letzte Wache von 4 - 8 Uhr. Des abends die erste von 6 - 9 ühr 30 -43-

Sonnabend, den 30 Januar 1915 Ich hatte des abends zweite Wache von 9 Uhr 30 bis 12 ühr Sonntag, den 31 Januar 1915 De morgens hatte ich dritte Wache von 12 Uhr 30 bis 4 ühr Montag, den 1 Februar 1915 Ich hatte Tageswache mit 4 alte Manschaften von dss mittags 1 Uhr bis 6 Uhr abends. Dienstag, den 2 Februar 1915 Des morgens um 8 Uhr 30 war Abmarsch der Regimentsarbeiter zum Lager. Wir sollten Knüppeldämme und Wege bauen. Um 12 Uhr 30 war Antreten der Kompanie zürn Abmarsch. Wir hatten Arbeitsdienst von "8 - 10 Uhr und von 10 Uhr 30 bis 1 ühr 30 und von 3 Uhr 30 bis 5. Mittwoch, den 3 Februar 1915 Wir legten durch das Lager eine Chaussee, welche mit Holz und Steine gebaut wurde. 30 Mann erbeiteten daran. Donnerstag, den 4 Februar 1915 Die Kompanie wurde zum Arbeitsdienst an verschiedenen Stellen verwendet, wir arbeiteten wieder beim Regiment. Des nachmittags mussten die Rekruten exerzieren. Freitag, den 5 Februar 1915 Sir arbeiten wieder beim Regiment. Des nachmittags musste ich die Pistole abgeben wegen Bier ? (Regimentsbefehl) Sonnabend, ö.en 6 Februar 1915 wir mussten wieder beim Regiment arbeiten. Sir hatten einen Streit mit unserem

Masichtshabenden

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Sonntag, den 7 Februar 1915 Bis 9 Uhr 30 arbeiteten wir beim Regiment Um 10 Uhr war Kirchgang. Wir arbeiteten wieder von 1 2 - 1 Uhr. Des abends hatten wir einen gemütlichen Abend. ( Offiziere und Unteroffiziere } Montag, den 8 Febbruar 1915 Wir arbeiteten wieder beim Regiment. Dienstag, den 9 Februar 1915 Wir mussten .wieder beim Regiment arbeiten, Des mittags sollte ich neue Stiefel verpassen, Wurde aber von Vfw, Moravitz derart angeschimpft, dass ich wieder weg ging. Mittwoch, den IC Februar 1915 Wir arbeiteten beim Regiment. Jeder hatte mit dem Oberaufsichter Streit, weil er alles besser wissen wollte, und keine Ahnung hatte. Von 3 - 4 Uhr musste ich zum Handgranaten werfen. Donnerstag, den 11 Februar 1915 Wir hatten Regimentsarbeiten. Des nachmittags um 2 Uhr 30 Abmarsch zum Handgranaten werfen nach Ourskamp. Wir aßen bei Vfw Schuhmacher. Freitag, den 12 Februar 1915 Wir hatten Regimentarbeit. Um 2 Uhr30 war Abmarsch nach Ourscamps, zum Handgranaten werfen. Sonnabend, den 13 Februar 1915 Trotz des Regens mussten wir Regimentsarbeit machen- 2 Uhr 30 Abmarsch nach Ourscamps

Sonntag, den 14 Februar 1915 Um 3 Uhr morgens war Abmarsch zum Schützengraben in der Stellung der 8 Kompanie Montag, den 15 Februar 1915 Des morgens 9 Uhr 30 Antreten. Mit 2 Gruppen ging ich zum Faschinenbereiten bis 12 Uhr dann Rückehr. Dienstag, den 16 Februar 1915 Des morgens von 9 bis 12 Uhr arbeiten an der Stellung. Wir sollten eine neue Stellung machen. Mittwoch, den 17 Februar 1915 Arbeitsdienst von 9 - 11 Uhr an der Stellung Des abends kamen die Manschaften von der Exerzierkompanie. Die Artillerie hatte die Fabrik in Brand geschossen, Die Leute kamen ohne Gewehre und Tornister. Donnerstag, den 18 Februar 1915 Wir hatten Arbeitsdienst von 8 - 1 an der Stellung.

Uhr

Freitag, den 19 Februar 1915 Von 8 Uhr 30 bis 1 Uhr Arbeitsdienst an der Stellung. Des nachmittags mussten wir Deckung nehmen im Deckungsgraben, weil die feindliche Artillerie unsere Stellung beschoss. (Hohlbläser gesammelt) Sonnabend, den 20 Februar 1915 Des morgens von 8 Uhr 30 bis 1 Uhr Arbeitsdienst an der Stellung. Nachmittags schoss unsere Artillerie nach Bailly und in den Schützengraben der Franzosen. Sonntag, den 21 Februar 1915 Von 8 - 9 Uhr morgens war Gewehrreinigen. . Um 10 Uhr Gewehrappell. _46-

Des nachmittags beschossen die Franzosen unsere Stellung. Montag,