Informationen aus der Forschung des BBSR - Bundesinstitut für Bau ...

27.08.2014 - Die in Berlin durchgeführte Veranstaltung stellte überwiegend ...... Deutsche Unternehmen und Investoren suchten angesichts der niedrigen ... Der größte verzeichnete Deal war die Übernahme von rund 90 Prozent der ...
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INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR

Nr. 4 / August 2014

Liebe Leserinnen und Leser, der Deutsche Bundestag hat mit dem Bundeshaushalt 2014 das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ermächtigt, Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus zu fördern.

n Raumentwicklung

Unterstützt werden investive sowie konzeptionelle Projekte mit besonderer nationaler Wahrnehmbarkeit und Qualität mit überdurchschnittlichen Investitionsvolumen oder hohem Innovationspotenzial. Im Jahr 2014 werden insbesondere Denkmalensembles vom nationalen Rang wie z. B. UNESCO-Welterbestätten und bauliche Kulturgüter mit außergewöhnlichem Wert einschließlich Maßnahmen in deren Umfeld sowie energetische Erneuerung und Grün in der Stadt gefördert. Von 2014 bis 2018 stehen insgesamt rund 50 Millionen Euro zur Verfügung.

n Stadtentwicklung Grün in der integrierten Stadt-

Wir als BBSR sehen grundsätzlich die Möglichkeit, dieses neue Programm mit der Tradition internationaler Bauausstellungen zu verbinden. Derzeit gestalten wir das Programm gemeinsam mit dem Bundesbauministerium inhaltlich aus. In Kürze finden Sie mehr dazu auf unserer Website. Ihnen eine anregende Lektüre.



entwicklung: ressortübergreifende Initiative gestartet Seite 4

n Wohnen und Immobilien

Umwandlungen von Nichtwohngebäuden zu Wohnraum Seite 6

n Bauwesen



Ihr Harald Herrmann

Windenergieanlagen und Mindestabstandsregelungen Seite 2

Entwicklung eines Sanierungsindikators für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau Seite 8

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Raumentwicklung

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Raumentwicklung Windenergieanlagen und Mindestabstandsregelungen

Kontakt: Dr. Brigitte Zaspel-Heisters Referat I 1 Raumentwicklung brigitte.zaspel-heisters @bbr.bund.de

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat die Auswirkung von Mindestabstandsregelungen auf die für die Windenergie potenziell zur Verfügung stehende Fläche untersucht. Hintergrund ist die geplante Änderung von § 249 BauGB. Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom 16. Dezember 2013 sieht für die Windenergie an Land vor, eine Länderöffnungsklausel in das Baugesetzbuch (BauGB) einzuführen, die länderspezifische Regelungen für Mindestabstände zwischen Windenergieanlagen und Wohnnutzungen ermöglicht. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde vom Kabinett beschlossen. Die Neuregelung fügt dem § 249 BauGB den neuen Absatz 3 hinzu, der die Länder ermächtigt, für die gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB privilegierten Windkraftanlagen Mindestabstände zur Wohnbebauung zu bestimmen. Im April hat das bayerische Kabinett einen Gesetzentwurf gebilligt, der eine entsprechende Einführung von verbindlichen Mindestabstän-

Theoretisches Flächenpotenzial für Windenergieanlagen in Bayern

Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung in Meter 800 bis unter 2 000 2 000 und größer

30 km

Datenbasis: BKG, ALK Hausumringe, ATKIS Geometrische Grundlage: BKG, Länder, 31.12.2012

den in Bayern vorsieht. Derzeit sind Mindestabstände zwischen WEA und Wohnbebauung nicht verbindlich geregelt. Der bayerische Windenergieerlass von 2011 bezeichnet einen Abstand von 800 m als schalltechnisch unproblematisch. Der bayerische Gesetzentwurf legt nun einen Mindestabstand im Umfang des 10-fachen der Anlagengesamthöhe fest. Bei modernen Anlagen mit einer Höhe von rund 200 m entspräche dies einem erforderlichen Mindestabstand von 2 000 m. Um für Bayern abzuschätzen, welche Flächen unter Berücksichtigung einer Änderung der Mindestabstände für den Bau von Windenergieanlagen zur Verfügung stehen, hat das BBSR Analysen für verschiedene Abstandswerte durchgeführt. Betrachtet wird dabei nicht das faktische, sondern ein theoretisches Flächenpotenzial, da weder Windkraftnutzungen entgegenstehende Belange (z. B. Artenschutz, konkurrierende Flächennutzungen) noch positivplanerische Vorgaben der kommunalen Bauleitplanung und Regionalplanung, die eine Windkraftstandortnutzung vorbereiten sollen, in umfassender Weise eingeflossen sind. Um erste Hinweise auf den Einfluss entsprechender Restriktionen zu erhalten, wurden in der Hintergrundstudie des BBSR die Windhöffigkeit sowie Naturschutzgebiete und die tatsächliche Flächennutzung analysiert. Die Untersuchung für Bayern zeigt, dass bei einem einzuhaltenden Abstandswert von 800 m zu Wohnbebauungen etwa 19,1 % der Landesfläche potenziell als Restfläche übrig bleiben. Vergrößert sich der einzuhaltende Abstandswert auf 2 000 m, sinkt diese Rest­fläche auf 1,7 %. Zieht man von dieser Restfläche durch Restriktionen belegte Flächenanteile ab, kann sich dem faktischen Flächenpotenzial für Windenergie in Bayern grob angenähert werden. Bei einem Abstand von 2 000 m wären danach nur 51 % der Restfläche aufgrund eines überdurchschnittlichen Windaufkommens für eine Nutzung durch Windenergieanlagen potenziell geeignet, was einem Anteil von 0,86 % der Landesfläche entspricht. Trotz dieser groben Abschätzung ist klar erkennbar: Durch eine Vergrößerung von Abstandswerten verringert sich das für den Bau von Windkraftanlagen zur Verfügung stehende Flächenpotenzial erheblich.

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Raumentwicklung

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Raumentwicklung Abschluss des Projekts „USESPON – Use of ESPON“ Im März wurde das Projekt „USESPON“ des europäischen Forschungsnetzwerks zur Raumentwicklung ESPON im BBSR erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt diente im Rahmen der Aktivitäten der nationalen ESPON Kontaktpunkte (ECP) der Vermittlung von ESPON Ergebnissen und Methoden. Sechs ECP aus sechs europäischen Ländern informierten Akteure auf regionaler und lokaler Ebene über Möglichkeiten und Vorteile der Nutzung von ESPON Ergebnissen in der alltäglichen Arbeit. Zuvor wurden hierfür Strategien erarbeitet, wie man die Akteure und Entscheidungsträger zielgerichtet und komprimiert anspricht. Die Konzeption und Produktion von Informationsbroschüren in der jeweiligen Sprache war

ein weiterer Bestandteil des Projekts. Zudem wurden Workshops ausgerichtet, in denen z. B. ESPON Onlinetools vorgestellt und deren Anwendungen in der Praxis erläutert wurden. Die in Berlin durchgeführte Veranstaltung stellte überwiegend lokalen Vertretern die Möglichkeiten eines Städtevergleiches mit Hilfe des „ESPON Citybench“ Werkzeugs vor. Basierend auf Indikatoren lassen sich etwa Städte vergleichbarerer Prägung in Europa finden, um sie einordnen zu können oder auch um potenzielle Kooperationsmöglichkeiten zu suchen. Die Informationsbroschüren und auch eine Online-Bibliothek mit Dokumenten aus ganz Europa zu territorialer Entwicklung und Kohäsionspolitik finden sich auf der projekteigenen Website unter www.espon-usespon.eu.

Kontakt: Ina Marie Breuer Referat I 3 Europäische Raum- und Stadtentwicklung [email protected]

Aktuelle Zahlen zur Siedlungsflächenentwicklung Aktuelle Zahlen des BBSR-Flächenmonitorings zeigen einen täglichen Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsflächen von 74 Hektar im Mittel der Jahre 2009 bis 2012. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber einem Flächenzuwachs von 129 Hektar pro Tag Ende der 1990er Jahre, aber immer noch weit oberhalb des für 2020 anvisierten Nachhaltigkeitsziels von 30 Hektar. Trotz erheblicher Anstrengungen, die Siedlungs­ flächennachfrage mit vorhandenen Flächenpotenzialen im Innenbereich zu decken, werden weiter Flächen auf der „grünen Wiese“ für Wohn- und Gewerbegebiete verbraucht. Neben dem Siedlungsflächenmonitoring projiziert das BBSR die Siedlungsflächenentwicklung und erhebt Innenentwicklungspotenziale, um politische Entscheidungsträger über quantitative Kenngrößen der Siedlungsflächenentwicklung zu informieren. Die Projektion der Siedlungsflächenentwicklung zeigt bis 2030 eine Verlangsamung der Neuinanspruchnahme auf 45 Hektar pro Tag. Das BBSR nutzt ein Simulationsmodell, um diese Flächennachfrage räumlich detailliert zu verorten. Dies ermöglicht kleinräumige Aussagen und die Verschneidung mit anderen räum­lichen Daten. Demnach werden bis 2030

etwa 40 % des Siedlungs- und Verkehrsflächen­zuwachses auf hochwertigen Ackerböden stattfinden. Eine Möglichkeit, den Flächenverbrauch zu reduzieren, stellt die Nutzung von Innenentwicklungspotenzialen dar. Eine 2012 durchgeführte repräsentative Umfrage bei Städten und Gemeinden zeigt, dass bundesweit etwa 120 000 bis 160 000 Hektar Brachflächen und Baulücken als Flächenpotenziale zur Verfügung stehen. Das entspricht mehr als einem Drittel der bis 2030 prognostizierten Nachfrage. Allerdings bestehen teils erhebliche Hemmnisse, diese tatsächlich zu aktivieren. Kontakt: Dr. Roland Goetzke Referat I 5 Verkehr und Umwelt [email protected]

Weitere Informationen: Die Flächenneuinanspruchnahme soll zugunsten der Nachhaltigkeit weiter sinken Foto: EmmaN/pixelio.de

Aktuelle Ergebnisse zum Thema erscheinen in Kürze in der Reihe BBSR-Analysen KOMPAKT.

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INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Stadtentwicklung

Stadtentwicklung Grün in der integrierten Stadtentwicklung: ressortübergreifende Initiative gestartet In einem verstädternden Umfeld erfahren Freiräume und Grünflächen eine hohe gesellschaftliche Wertschätzung quer durch alle sozialen Schichten: als Orte der Begegnung und gesellschaftlicher Teilhabe, für Gesundheit, Naturerfahrung und Klimakomfort als auch für Baukultur, Qualität und Ästhetik im Wohn- und Arbeitsumfeld. Der Bund hat das gestiegene öffentliche Interesse um Stadtgrün erkannt und bündelt Aktivitäten der verschiedenen Ressorts. Übergreifendes Ziel ist es, das Thema Grün auf die politische Agenda zu setzen und eine breite Diskussion anzustoßen, der Taten folgen sollen. Unter Federführung des BBSR und des BMUB in Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Julius Kühn Institut für Kulturpflanzen wird ein „Grünbuch Stadt – Urbanes Grün für mehr Lebensqualität“ (Arbeitstitel) erarbeitet, das zentrale Themen- und Spannungsfelder sowie Trends für das Stadtgrün der Zukunft aufzeigt und beispielhaft darstellt. Als Kommunikationsplattform ist ein ressortübergreifender Kongress im Mai 2015 geplant. Zudem sollen Forschungsprojekte die grundsätzliche Bedeutung und Funktion von urbanem Grün in Städten und Quartieren mit unterschiedlichen ökonomischen, demografischen und strukturellen Rahmenbedingungen aufarbeiten.

der demografischen Alterung, Nachverdichtung, gesellschaftlicher Polarisierung, kommunaler Ressourcenverknappung und nicht zuletzt aus dem Klimawandel. Damit wachsen Interessenskonflikte um die begrenzten Flächen. Auch haben Bürger zunehmend den Anspruch, ihre Stadt aktiv mitzugestalten. Unzählige Urban Gardening-Projekte machen dies deutlich.

Urbanes Gärtnern

Angesichts schrumpfender kommunaler Etats für Grünpflege gilt es, neue Wege zu finden, um grüne Qualität in der Stadtentwicklung voranzutreiben, grüne Infrastruktur auszubauen und Gebäude zu begrünen, Grün zur Vorsorge bei Klimarisiken einzuplanen und nicht zuletzt Grün für soziale Teilhabe, Bürgeraktivitäten und zur Gesundheitsprävention zu schaffen. Denn Grünflächen bilden beliebte Begegnungs- und Aktivitätsräume für Menschen jeden Alters und Herkunft, fördern die Biodiversität, reduzieren die Feinstaubbelastung und mildern die Folgen des Klimawandels, etwa bei Starkregen oder Hitzewellen. Darüber hinaus steigern hochwertige Grünflächen die Attraktivität von Städten, Quartieren und Immobilien. Stadtgrün bietet somit einen sozialen, ökonomischen, ökologischen und ästhetischen Mehrwert.

Parks als Orte der Begegnung

Kontakt: Dr. Fabian Dosch Referat I 5 Verkehr und Umwelt [email protected] Juliane Skowski Referat I 4 Regionale Strukturpolitik und Städtebauförderung [email protected]

Urbanes Grün umfasst alle Formen grüner Freiräume und begrünter Gebäude. Die Sicherung und Entwicklung grüner Infrastruktur kann nur in einem integrierten Ansatz mit verschiedenen Fachressorts, der Bürgerschaft und der Grünen Branche gelingen. Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte sollen sowohl bauliche Entwicklungsmöglichkeiten als auch Freiräume für Natur und Begegnung aufzeigen. Neue Herausforderungen resultieren aus

Gebäude mit integrierten Grün- und Wasserflächen Fotos: Fabian Dosch

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Stadtentwicklung

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Stadtentwicklung ISO-Normen in der Stadtentwicklung Die ISO-Normenwelt ist um ein neues Standardisierungswerk reicher: Auf dem Markt befindet sich seit dem 15. Mai 2014 die ISONorm 37120 (Indicators for City Services and Quality of Life). Sie ist eines der Produkte des ISO-Arbeitsausschusses 268 (Sustainable Development in Communities) und listet zwei Indikatorengruppen auf, mit deren Hilfe Nachhaltigkeit in Städten und Gemeinden gemessen werden kann. Die eine Gruppe beinhaltet rund 45 Kernindikatoren aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Soziokulturelles, die zentrale Aspekte von Lebensqualität in einer Kommune darstellen. Die zweite Gruppe umfasst etwa 40 Indikatoren, die zur Profilierung einer Kommune und zum Vergleich von lokalen Lebensqualitäten herangezogen werden können. ISO 37120 korreliert mit der Norm ISO 37101, die Grundzüge von Managementsystemen im Kontext von Nachhaltigkeit und Resilienz beschreibt. Die Arbeit des 268erAusschusses ist mit der des ISO-Ausschusses 59 / SC 17 (Sustainability in Buildings and Civil Engineering Works) verknüpft. Der Geschäfts-

plan des Ausschusses orientiert sich am Referenzrahmen für nachhaltige Stadtentwicklung (RFSC) und am Green City Index der Siemens AG. Die Verankerung des RFSC im Geschäftsplan ist dem Engagement des BBSR zu verdanken, das die öffentliche Hand in der Ausschussarbeit vertritt. Die positive Evaluierung im Green City Index brachte Stockholm 2010 sogar den European Green Capital Award ein. Die neue ISO-Norm besitzt also vor allem auch praktische Relevanz. Wie bei jeder Norm ist auch die Anwendung von ISO 37120 freiwillig. Dennoch ist zu erwarten, dass insbesondere Privatwirtschaft und Nichtregierungsorganisationen zukünftig verstärkt darauf drängen werden, solche als Mindeststandards im kommunalen Verwaltungsalltag anzuwenden. Bei der Bewältigung vielfältiger Berichtspflichten einer Kommune, etwa im Rahmen von Klimabündnissen und bei Inanspruchnahme von Förderprogrammen, helfen sie allemal. Stockholm dient hier als leuchtendes Beispiel.

Kontakt: André Müller Referat I 3 Europäische Raum- und Stadtentwicklung [email protected]

Weitere Informationen: www.iso.org

Aktive Stadt- und Ortsteilzentren – Aktivitäten der Begleitforschung zur Städtebauförderung Das Bund-Länder-Programm zur Städtebauförderung „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ startete 2008 mit dem Ziel, zentrale Versorgungsbereiche multifunktional zu stärken. Von Beginn an laufen neben der Programmumsetzung vor Ort Anstrengungen zur Begleitforschung in Kooperation zwischen BMUB, BBSR, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und externen Gutachtern. Einzuordnen in diese Aktivitäten ist die bereits zum Start entwickelte Programmstrategie mit Umsetzungszielen. Im Fokus steht dabei die kooperative Entwicklung der Stadt- und Ortsteilzentren als Orte der Vielfalt zum Wohnen und Arbeiten, für Wirtschaft, Handel, Kultur und Bildung sowie für Versorgung und Freizeit. Unlängst wurde als Produkt der Begleitforschung der Zweite Statusbericht vom BMUB, BBSR und dem beauftragten Gutachter Plan und Praxis vorgelegt. Er beleuchtet anhand von Beispielen, wie das Programm in den ersten fünf Jahren vor Ort umgesetzt wurde.

Auch wurde auf der Basis des programmübergreifenden Evaluierungskonzeptes die bundesweite Zwischenevaluierung des Zentrenprogramms vom BBSR im Auftrag des BMUB an Complan und IfS vergeben. Damit wird nach sechs Jahren Programmlaufzeit erstmals eine umfassende Bewertung der Programmumsetzung vorgenommen.

Kontakt: Mechthild Renner Bernd Breuer Referat I 2 Stadtentwicklung mechthild.renner @bbr.bund.de [email protected] Jürgen Göddecke-Stellmann Referat I 4 Regionale Sturkturpolitik und Städtebauförderung juergen.goeddecke @bbr.bund.de

Zentrum Stralsund

Weitere Informationen:

Foto: Mechthild Renner

www.aktivezentren.de

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Wohnen und Immobilien

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Wohnen und Immobilien Umwandlungen von Nichtwohngebäuden zu Wohnraum In vielen prosperierenden Städten Deutschlands bestehen Engpässe auf dem Wohnungsmarkt. In der Folge sind die Mietpreise in den letzten Jahren gestiegen, zunächst moderat und ab 2010 stärker. Insbesondere fehlt preiswerter Wohnraum für Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen. Obwohl die Wohnungsbautätigkeit auf die zunehmende Wohnungsknappheit reagiert und die Fertigstellungen kontinuierlich angestiegen sind, reicht der Wohnungsneubau nicht aus, um die Lücke zu schließen. Gleichzeitig besteht ein erheblicher struktureller Leerstand bei Nichtwohngebäuden. So standen beispielsweise in Frankfurt am Main 2012 14 % der Bürogebäude leer. Ursachen sind gewandelte Ansprüche, eine veränderte Standortpolitik und ein Rückgang der Nachfrage.

Kontakt:

Zur Beantwortung der Frage, inwieweit die Umwandlung von Nichtwohngebäuden zur Ausweitung des Wohnangebotes beitragen kann, haben das Bundesbauministerium und das BBSR ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben. Dieses soll einen bundesweiten Überblick über das Umwandlungsgeschehen liefern sowie begünstige und hemmende Faktoren identifizieren.

Karin Lorenz-Hennig Referat II 13 Wohnungs- und Immobilienwirtschaft karin.lorenz-hennig @bbr.bund.de

Insgesamt wurden 229 realisierte und geplante Umwandlungsprojekte für den Zeitraum 2006 bis 2013 recherchiert, darunter 49 Umwandlungen zu studentischem Wohnraum. Mit diesen Projekten werden mehr als 18 000

Montierungskammer Rote Kaserne nach der Umwandlung Foto: empirica

Wohnungen geschaffen; ca. 60 % waren zum Zeitpunkt der Erhebung bereits fertiggestellt, knapp ein Viertel befand sich im Umbau und der Rest in Planung. Die meisten Wohnungen aus den recherchierten Umwandlungsvorhaben entstehen in Wachstumsregionen. Spitzenreiter ist Berlin mit 5  830 Wohneinheiten, gefolgt von Frankfurt (1 470 WE) und Köln (1 230 WE). Am häufigsten werden Büro- und Verwaltungsgebäude umgewandelt. Sie machen gut ein Drittel der Umwandlungsvorhaben aus. Bei knapp einem Viertel der Umnutzungen handelt es sich um ehemalige Industriegebäude und bei 17 % um Gebäude mit ehemaligen Nutzungen als Krankenhaus, Hotel oder Anstalt. Militärische Liegenschaften und Industriequartiere werden weitaus seltener umgewandelt, mit ihnen werden aber häufig ganze Quartiere gestaltet. Mehr als die Hälfte der ermittelten Umwandlungsgebäude entfallen auf die Baualtersklassen vor 1920 (42 %) und 1920 bis 1949 (13 %). Häufig werden Objekte umgewandelt, die zumindest teilweise unter Denkmalschutz stehen. Die Berücksichtigung von denkmalschutzrechtlichen Belangen stellt eine besondere Herausforderung bei der Umwandlung dar und erfordert zum Teil kostenintensive Maßnahmen. Denkmalgeschützte Gebäude besitzen in der Regel einen besonderen Charme. Große Räume mit hohen Decken und einem repräsentativen Erscheinungsbild werden gerne für den gehobenen Wohnungsmarkt umgebaut. Aufgrund des hohen Anteils an denkmalgeschützten Objekten bei den recherchierten Umnutzungen ist es daher nachvollziehbar, dass die meisten Wohnungen im gehobenen Preissegment geschaffen werden. Knapp ein Drittel der durch Umwandlungen geschaffenen Wohnungen entfallen auf das mittlere und preisgünstige Segment. Insgesamt zeigen die recherchierten Umwandlungsprojekte, dass Umwandlungen zur Entspannung des Wohnungsmarktes in Wachstumsregionen beitragen können. Zudem wird durch sie struktureller Leerstand mit zum Teil negativen Ausstrahlungen auf das Umfeld abgebaut. Und nicht zuletzt tragen Umwandlungen zum Erhalt baukulturell erhaltenswerter Bausubstanz und zum sparsamen Umgang mit Flächen bei.

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Wohnen und Immobilien

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Wohnen und Immobilien Immobilienmarktbericht Deutschland 2013 erschienen Der Immobilienmarktbericht der Gutachterausschüsse in Deutschland wurde am 20. Mai 2014 im BBR in Berlin vorgestellt. Der Bericht informiert in zweijährigem Abstand über den Handel mit Immobilien in Deutschland. Grundlage sind Transaktionsdaten, die in diesem Umfang nur durch die amtlichen Gutachterausschüsse zur Verfügung gestellt werden können. Hierzu werden die Kaufpreissammlungen nach § 192 ff. des Baugesetzbuches ausgewertet und Immobilienmarktdaten direkt aus den Notarverträgen über Immobilienverkäufe abgeleitet. Das BBSR hat die Erstellung des Berichtes unterstützt und ist durch drei Autorenbeiträge vertreten.

hohem Niveau. Insgesamt wurden pro Jahr ca. eine Million Immobilienkaufverträge abgeschlossen. Die Investitionen in Immobilien sind von 2009 bis 2012 um etwa 30 % auf eine Summe von 170 Mrd. Euro gestiegen. Für Wohnimmobilien haben die Gutachterausschüsse regional sehr unterschiedliche Preisentwicklungen ermittelt. In Regionen mit eher rückläufiger Bevölkerungszahl stagnieren die Preise oder steigen nur leicht. In einigen Landkreisen gab es 2012 Preisrückgänge von bis zu 15 %. Die höchsten Preise werden nach wie vor in München, Frankfurt a. M., Stuttgart und Düsseldorf erzielt; auch die Preisanstiege sind an diesen Standorten überdurchschnittlich.

Der Immobilienmarkt in Deutschland hat sich nach der Finanzmarktkrise sehr gut entwickelt. Die Zahl der Transaktionen ist in den Berichtsjahren 2011 und 2012 weiterhin auf

Der Immobilienmarktbericht Deutschland 2013 kann im Internet bestellt werden unter www.immobilienmarktbericht-deutschland. info.

Kontakt: Matthias Waltersbacher Referat II 11 Wohnungs- und Immobilienmärkte matthias.waltersbacher @bbr.bund.de

Kommunale Strategien zur Wohnraumversorgung Besonders in dynamischen und hochpreisigen Städten bestehen zunehmend Wohnungsmarktengpässe, auf welche die Kommunen mit individuellen Lösungen und Instrumenten reagieren. Die Bedeutsamkeit des Themas zeigt auch die bundesweite wohnungspolitische Debatte, die in jüngerer Vergangenheit wieder deutlich zugenommen hat. In der nun veröffentlichten Studie „Kommunale Strategien für die Versorgung einkommensschwächerer und sozial benachteiligter Haushalte“ des BBSR standen die kommunalen Handlungsansätze bei der Wohnraumversorgung in den Fallstudienstädten München, Frankfurt a. M., Köln, Hamburg und Ingolstadt sowie der Referenzstadt Dortmund im Mittelpunkt. Das Gros der Fallstudienstädte setzt neben der Wohnraumförderung der Länder eigene kommunale Förderprogramme ein. Die Studie stellt die Wirkungsweise und das Zusammenspiel des sozial geförderten Wohnungsbaus mit anderen kommunalen Handlungsmöglichkeiten dar. Insbesondere Möglichkeiten der Grundstücksmobilisierung durch Baulandmanagementmodelle – wie der Münchner „sozialgerechten Bodennutzung“ – werden diskutiert. In diesem Zusammenhang nimmt die Studie auch die Rolle verschiedener In-

vestorengruppen im Rahmen der notwendigen Angebotsausweitung in den Fokus. Die als BBSR-Sonderveröffentlichung er­ schie­nene Studie steht zum Download bereit unter www.bbsr.bund.de. Printexemplare sind kostenlos per E-Mail an forschung.wohnen@ bbr.bund.de bestellbar (Stichwort: Kommunale Strategien).

Geförderter Wohnungsbau in Köln Foto: Evi Blink

Kontakt: Mathias Metzmacher Anna Maria Müther Referat II 12 Wohnen und Gesellschaft mathias.metzmacher @bbr.bund.de annamaria.muether @bbr.bund.de

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Bauwesen

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Bauwesen Entwicklung eines Sanierungsindikators für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau Seit vielen Jahren haben Bestandsmaßnahmen im Baubereich ein deutlich höheres Gewicht als der Neubau. Dies gilt sowohl für den Wohnungsbau als auch für den Nichtwohnungsbau. Im Jahre 2012 wurden in Deutschland über 180 Mrd. Euro in bestehende Gebäude investiert. Die Bestandsmaßnahmen tragen damit zu rund 75 % zu den gesamten Investitionen im Wohnungsbau bei, im Nichtwohnbau sind es immerhin ca. zwei Drittel (siehe Abbildungen). Entgegen der vorherrschenden Meinung stehen energetische Maßnahmen dabei nicht im Vordergrund: Weniger als ein Drittel aller Sanierungsaufwendungen sind energetisch bedingt.

Kontakt: Stefan Rein Referat II 4 Bauwesen, Bauwirtschaft, GAEB [email protected] 200

80

180

78

160

76

140

74

120

72 123,9

100 89,2

105,0

80

112,4

112,0

127,2

118,9

70 68

60

66

40

64

20 0

45,8

2006

37,0

32,2

31,4

32,9

2007

2008

2009

2010

Neubauvolumen in Mrd. €

Bestandsmaßnahmen in Mrd.€

41,0

44,3

2011

2012

62 60

Anteil Bestandsmaßnahmen in % (rechte Skala)

Wohnungsbau – Neubau, Bestandsmaßnahmen und Bestandsquote Quelle: BBSR 100

68

90

67

80

66

70

65

60 50

50,2

50,5

46,0

55,6

57,7

57,3

64 63

40,9

40

62

30

61

20 10 0

60 25,5

27,9

30,8

2006

2007

2008

30,1

27,3

30,4

2010

2011

59 58

Neubauvolumen in Mrd. €

2009

Bestandsmaßnahmen in Mrd. €

2012

Anteil Bestandsmaßnahmen in % (rechte Skala)

Nichtwohnbau – Neubau, Bestandsmaßnahmen und Bestandsquote Quelle: BBSR

29,2

Der Boom im Wohnungsneubau in den letzten beiden Jahren hat die Bestandsquote sinken lassen. Aber obwohl seit 2010 der Anteil der Bestandsmaßnahmen am gesamten Bauvolumen im Wohnungsbau zurückgeht, waren die Bestandsmaßnahmen nicht rückläufig. Auch in den Jahren 2010 bis 2012 sind die Beträge, die für Sanierungsmaßnahmen in Wohngebäude investiert wurden, gestiegen. Die Dynamik im Wohnungsneubau war allerdings zuletzt noch größer als bei den Bestandsleistungen. Im Nichtwohnbau steigt dagegen die Bestandsquote kontinuierlich an, da der Neubau von Bürogebäuden sowie Fabrik- und Lagerhallen stagniert. Trotz dieser überragenden Bedeutung der Leistungen im Gebäudebestand werden diese von der amtlichen Statistik unzureichend erfasst. Und so sind auch keinerlei Instrumente verfügbar, mit denen der zeitliche Verlauf der Sanierungsmaßnahmen abgeschätzt werden kann. Die Bauprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute stützen sich nach wie vor weitgehend auf die Beobachtung des Neubaus. Im Auftrag des BBSR wurde daher die Machbarkeit einer unterjährigen Beobachtung der Sanierungstätigkeit untersucht. Ziel des Forschungsprojektes war die Entwicklung eines Sanierungsindikators mittels ökonometrischer Methoden. Es bestehen stabile Zusammenhänge zwischen den Daten aus der Fachstatistik und der Bauvolumensrechnung. Der unterjährige Verlauf der Bestandstätigkeit ist sowohl für den Wohnungs- als auch für den Nichtwohnungsbau beschreibbar. Damit wird es erstmals möglich, Daten zu den Bestandsinvestitionen am aktuellen Rand bereitzustellen. Durch die angestrebte Integration in die Bauvolumensrechnung wird die laufende Überprüfung und Verbesserung dieses Schätzansatzes möglich. Der entwickelte Sanierungsindikator kann damit Grundlage für Projektionen der Bestandsmaßnahmen im Hochbau sein. Das BBSR wird weitere Maßnahmen einleiten, um Aussagen über die Entwicklung dieses gewichtigsten Teils des deutschen Bauvolumens noch belastbarer zu gestalten. Der Endbericht zum Projekt ist demnächst auf den Internetseiten des BBSR abrufbar.

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Bauwesen

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Bauwesen Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen – Nachhaltige Forschungs- und Laborgebäude Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des BMUB ist ein ganzheitliches Bewertungsverfahren für die Nachhaltigkeit von Bauvorhaben. Es betrachtet den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer, soziokultureller sowie technischer und prozessualer Aspekte. Das BNB besteht aus Systemvarianten für die Bewertung verschiedener Nutzungsarten mit den Modulen Neubau, Nutzen und Betreiben sowie Modernisierung. Innerhalb eines Forschungsprojektes der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ wurde für die Gebäudekategorie „Forschungs- und Laborgebäude – Neubau“ eine neue Systemvariante mit speziell angepassten Kriteriensteckbriefen entwickelt und an ausgewählten Pilot­ objekten erprobt. Die Kriterien sind grundsätzlich am Bewertungssystem für Büro- und Verwaltungsgebäude orientiert, die Benchmarks sowie Gewichtung im Gesamtsystem sind bei Bedarf angepasst. Um auf die besonderen Anforderungen von Laborgebäuden reagieren zu können, wird bei der Bewertung der Ökobilanz sowie der Lebenszykluskosten das zu bewertende Gebäude mit einem virtuellen Laborgebäude verglichen. Das virtuelle Gebäude hat eine identische Kubatur und Nutzung (ähnlich dem Referenzgebäudeverfahren nach DIN V 18599) und weist die gesetzlichen Mindestanforderungen aus. Für das virtuelle Gebäude werden der Energiebedarf und die Investitions- und Betriebskosten nach exakten Vorgaben definiert. So sind z. B. die energetische Qualität der Gebäudehülle und Gebäudetechnik sowie die Vorgehensweise der Kostenermittlung für das virtuelle Gebäude in den Kriteriensteckbriefen genau definiert. Neu kommt hinzu, dass Prozessenergiemengen ebenfalls in Ökobilanz und Lebenszykluskosten bilanziert werden. Das Maß der Über- oder Unterschreitung der Kennwerte des Vergleichsgebäudes bestimmt die Bewertung des realen Gebäudes. Außerdem fließt die Qualität der Gebäudetechnik mit einem vergleichbaren Stellenwert wie Ökobilanz und Lebenszykluskosten in das System ein. Hierfür gibt es drei neu entwickelte Kriteriensteckbriefe: Flexibilität, Wartungs- und Bedienfreundlichkeit sowie Systemqualität der Technischen Gebäude-

ausrüstung. Da Laborgebäude in der Regel „High-end“-Gebäude sind, ist ein hoher Anteil der Technik an der Gesamtbewertung gerechtfertigt. Gefordert werden darüber hinaus ein Betriebskonzept, in dem die geplante Nutzung und die Randbedingungen für das Gebäude genau definiert sind, sowie mindestens ein Sicherheits-, Explosionsschutz- und Abfallentsorgungskonzept. Um die Einführung in die Praxis zu unterstützen, wird die planungsbegleitende Anwendung der neuen Systemvariante durch einen weiteren Forschungsauftrag wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Ausgewählt wurden dafür die Neubauvorhaben des JuliusKühn-Instituts (JKI) in Dossenheim sowie des Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) in Berlin. Mit Erlass des BMUB vom 11.06.2014 ist diese Systemvariante seitens der Bundesbauverwaltung bei der Planung neuer Forschungsund Laborgebäude ab dem 01.10.2014 zu beachten und deren nachhaltige Gebäudequalität nachzuweisen. Dabei sind ein Gesamterfüllungsgrad von mindestens 65 % und damit der Silberstandard nach BNB zu erreichen. Das neue Nutzungsprofil steht als „BNB Laborgebäude – Neubau (BNB_LN)“ im Internet unter www.nachhaltigesbauen.de zur Verfügung.

Kontakt: Andreas Rietz Referat II 5 Nachhaltiges Bauen [email protected]

Visualisierung Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) Quelle: Staab Architekten

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INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Veröffentlichungen

Veröffentlichungen Zur Förderung von Forschung und Bildung BBSR-Analysen KOMPAKT 02/2014 Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 Kostenfrei zu beziehen bei: [email protected] Stichwort: BBSR-Analysen KOMPAKT 02/2014 Das BBSR wertet seit Anfang der 1990er Jahre aus, wie sich die Finanzmittel aus verschiedenen Förderprogrammen des Bundes oder bundesnaher Einrichtungen regional verteilen. Über die Jahre ist die Datenbasis immer breiter und sachlich tiefer ausgebaut worden. Sie umfasst inzwischen ein breites Spektrum an Daten aus diversen Politikbereichen – etwa zur Wirtschaftsförderung, Arbeitsmarktpolitik, Städtebauförderung oder auch zu den für Forschung und Bildung verausgabten Fördermitteln. Die Broschüre trägt der besonderen Bedeutung Rechnung, die der Politikbereich Forschung und Bildung für ein export­ orientiertes Land wie Deutschland hat. Seine Regionen konnten dank der technologischen Leistungsfähigkeit und Exportorientierung der deutschen Industrie nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch im Zuge der internationalen Wirtschafts-und Finanzkrise ihre Stärken wieder ausspielen. Auf Grundlage der in der Broschüre beschriebenen Ergebnisse lassen sich die Wirkungen der öffentlichen Ausgaben für Forschung und Bildung einschätzen. Gemeinsam mit Forschungseinrichtungen und Universitäten hat das BBSR ein Modell entwickelt, das über die formale Abbildung der Finanzflüsse hinausgeht und es ermöglicht, die Umverteilungseffekte von Fördermitteln auf regionaler Ebene abzuschätzen. Dabei wird deutlich: Nicht nur die Empfängerregionen der Gelder profitieren. Auch die Nachbarregionen gehören zu den Nutznießern, weil durch die überregionalen Verflechtungen Fördermittel indirekt auch an anderen Orten wirksam werden können. Das Heft bietet einen Überblick der verschiedenen Themenfelder, die im Rahmen von Forschung und Bildung gefördert werden. Es gibt zugleich einen Einblick in die regionalen Verteilungsmuster der Finanzflüsse und deren Anstoßeffekte.

Deutlicher Anstieg beim Handel großer Wohnungsportfolios in 2012 und 2013 BBSR-Analysen KOMPAKT 03/2014 Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 Kostenfrei zu beziehen bei: [email protected] Stichwort: BBSR-Analysen KOMPAKT 03/2014 Seit Ende der 1990 Jahre werden auf dem Mietwohnungsmarkt in Deutschland vermehrt große Mietwohnungsportfolios bzw. ganze Wohnungsunternehmen gehandelt. Um die wesentlichen Entwicklungen des Verkaufsgeschehens zu beobachten und zu analysieren, führt das BBSR die Datenbank „Wohnungstransaktionen“. Die Dynamik auf dem Transaktionsmarkt für Mietwohnungsbestände hat in den letzten zwei Jahren merklich zugenommen, sodass sich das Transaktionsvolumen aktuell wieder auf dem Niveau von vor der Wirtschafts- und Finanzkrise befindet. Das Heft stellt die Ergebnisse des Verkaufsgeschehens großer Wohnungsportfolios in den Jahren 2012 und 2013 vor.

Immobilien genießen bei Investoren wieder einen hohen Stellenwert Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Auf dem Weg zu Smart Cities BBSR-Analysen KOMPAKT 04/2014 Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 Kostenfrei zu beziehen bei: [email protected] Stichwort: BBSR-Analysen KOMPAKT 04/2014

Das LIMES-Institut betreibt biomedizinische Grundlagenforschung Foto: Gregor Lackmann, BBSR

In einer Smart City bildet die Integration von Informationsund Kommunikationssystemen in die verschiedenen technischen Systeme und Infrastrukturen einer Stadt die Grundlage für neuartige Lösungen in Bereichen wie Klimaschutz und Energie, Mobilität, Verwaltung, Gesundheit und öffentliche Sicherheit. Zugleich kann es über den breiten Einsatz neuer digitaler Systeme zu Veränderungen in den kommunalen Diskurs- und Entscheidungsprozessen kommen. Das Heft skizziert, was man heute unter einer Smart City verstehen kann und was die Besonderheiten ausmachen. Es zeigt zudem, was Städte und Gemeinden, aber auch die Verantwortlichen auf den anderen föderalen Ebenen heute bedenken sollten, wenn sie sich um diesen Teil der Zukunft unserer Städte kümmern.

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 3/2014 – Veröffentlichungen/www.bbsr.bund.de

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Orte der Integration im Quartier

Zuletzt erschienen

ExWoSt-Informationen 44/2 Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 Kostenfrei zu beziehen bei: [email protected] Stichwort: ExWoSt-Info 44/2

KdU-Richtlinien: Werkstattberichte aus der Praxis BBSR-Berichte KOMPAKT 02/2014 Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 Kostenfrei zu beziehen bei: [email protected] Stichwort: Berichte KOMPAKT 02/2014

Die zweite Ausgabe der ExWoSt-Information im Forschungsfeld „Orte der Integration im Quartier“ beschäftigt sich im Schwerpunkt mit den Voraussetzungen für das Gelingen von Orten der Integration. Hierzu äußern sich auch verschiedene Experten. Prof. Dr. Simon Güntner (Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg) und Dr. Günter Warsewa (Universität Bremen) beleuchten vor allem die Notwendigkeit der Vernetzung und Kooperation von Schulen und anderen Einrichtungen im Stadtteil und die Synergieeffekte, die dabei entstehen können und die für einen Ort der Integration erforderlich sind. Weitere Experten werden im Interview mit der Forschungsassistenz empirica befragt, um die Entwicklung von Orten der Integration aus ihrem spezifischen Erfahrungshintergrund einzuschätzen. Die Frage nach der Verstetigung der Modellvorhaben stellt sich im Grunde bei jedem Forschungsfeld. Erfreulicherweise können in allen Projekten, vor allem durch die Unterstützung der Kommune, besonders erfolgreiche Bausteine auch nach Auslaufen der Förderung durchgeführt werden. Diese werden für jedes Modellvorhaben in dieser Ausgabe vorgestellt. Bei den Modellvorhaben wurde u.a. die Einbindung von bürgerschaftlichem Engagement bei der Entwicklung von Orten der Integration erprobt. Dieser Aspekt wurde begleitend zum Forschungsfeld in der Studie „Engagement im Quartier“ vertiefend untersucht. Dr. Frank Gesemann (Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration) präsentiert die ersten Ergebnisse.

Kosten energierelevanter Bau- und technischer Anlagen­ teile bei der energetischen Sanierung von Nichtwohn­ gebäuden/Bundesliegenschaften BBSR-Online-Publikation 06/14 Hrsg.: BBSR, Bonn 2014 Kostenfreier Download verfügbar auf: www.bbsr.bund.de

Weitere Veröffentlichungen finden Sie unter: www.bbsr.bund.de > Veröffentlichungen

www.bbsr.bund.de Raumentwicklung Menschen und Erfolge Im Rahmen des Wettbewerbs wurden Menschen gesucht, die sich dafür engagieren, ländliche Räume lebens- und liebenswert zu erhalten. Am 1. Juli 2014 hat die von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks berufene Jury in Berlin getagt. Unter Vorsitz von Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesbauministerin, haben die 17 Mitglieder aus insgesamt 626 eingereichten Beiträgen die Preisträger der diesjährigen Wettbewerbsrunde ausgewählt. Die Jury hat entschieden, neun Preise und acht Anerkennungen zu vergeben. Am 1. Oktober 2014 wird Bundesministerin Hendricks in Berlin die ausgezeichneten Projekte bekanntgeben und die Preisträgerinnen und Preisträger ehren. Programme > MORO > Initiativen

ExWoSt-Modellvorhaben in Berlin „Willkommen in der Schule“ (WIS) Foto: Martin Grafe

Nutzen der Berücksichtigung räumlicher Belange in Fachpolitiken am Beispiel der integrierten Meerespolitik Die stärkere Integration räumlicher Belange in Fachpolitiken stellt eine wesentliche Forderung der nationalen Fachminister für vertiefte mitgliedsstaatliche Zusammenarbeit im Kontext der Territorialen Agenda 2020 dar. Diese Pilotstudie untersucht am Beispiel der Meerespolitik, wie Fachpolitiken von der Berücksichtigung räumlicher Zielsetzungen profitieren und noch wirksamer umgesetzt werden können. Programme > Allgemeine Ressortforschung > Raumordnung

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INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – www.bbsr.bund.de

www.bbsr.bund.de

Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge – Vergleichskreis Kennzahlen In der MORO-Studie „Vergleichskreis Kennzahlen“ wird ein aussagekräftiger und praxistauglicher Satz von Kennzahlen zusammengestellt, der kommunalen und regionalen Akteuren bei der Anpassung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge an veränderte Nachfragestrukturen unterstützen soll. Programme > MORO > Studien

Stadtentwicklung Baukultur konkret Erkenntnis vergangener Studien ist, dass Baukultur in der eigenen Gemeinde nur dann gelingen kann, wenn sich die Vertreter aus Politik und Verwaltung mit zivilgesellschaftlichen Initiativen und Wirtschaftsakteuren im Interesse eines durchgehenden baukulturellen Handelns verbünden. Diese zivilgesellschaftlichen Ansätze ausfindig zu machen und geeignete Wege zu ihrer Unterstützung zu erproben, ist Gegenstand dieses Forschungsvorhabens. Programme > ExWoSt > Forschungsfelder

Bauen und Architektur Maßnahmenkatalog zur Nutzung von BIM in der öffentlichen Bauverwaltung Building Information Modeling (BIM) hat im Ausland bereits eine hohe Präsenz in der Planung, im Bauwesen und in der Bewirtschaftung von Bauwerken erlangt. Gegenstand des Forschungsvorhabens war die Untersuchung der Umsetzbarkeit von BIM in der öffentlichen Bauverwaltung. Der Fokus des Projekts lag hierbei insbesondere auf der Betrachtung der juristischen Herausforderungen an eine erfolgreiche flächendeckende Verwendung von BIM. Programme > Zukunft Bau > Auftragsforschung > Rahmenbedingungen

Deskription und Evaluation von Datenquellen für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen dienen als Entscheidungsgrundlagen in allen Phasen eines Projektes und werden bereits in frühen Projektphasen zum Vergleich verschiedener Planungsvarianten und zur Entscheidungsfindung durch den Bauherrn herangezogen. Dabei sind gesicherte und ausreichende Datengrundlagen eine Grundvoraussetzung für die Anwendung des bereits bestehenden Leitfadens „Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen WU Hochbau“. Das Projekt widmete sich deshalb der Evaluation und Beschreibung von Datengrundlagen, die für die Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen herangezogen werden können. Programme > Zukunft Bau > Auftragsforschung > Rahmenbedingungen

Ortsführung durch Volkenroda im Rahmen des Symposiums „Baukultur in ländlichen Räumen“ Foto: LandLuft e.V.

Werkstattgespräch „Abrechnung von städtebaulichen Gesamtmaßnahmen“ Am 25. März 2014 fand in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg (BSU) das Werkstattgespräch „Abrechnung von städtebaulichen Gesamtmaßnahmen“ statt, das mit rund 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf große Resonanz stieß. Das Werkstattgespräch war die erste von drei Veranstaltungen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Jahr 2014, die im Rahmen der Begleitforschung zur Städtebauförderung durchgeführt werden. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, den Erfahrungs- und Wissenstransfer zu spezifischen Themen und Fragen der Städtebauförderung für Programmakteure zu fördern. Aktuell > Veranstaltungen

Kosten energierelevanter Bau- und technischer Anlagenteile bei der energetischen Sanierung von Nichtwohngebäuden/Bundesliegenschaften Die Energiesparziele der Bundesregierung erfordern unter anderem eine energetische Sanierung des Bestands an Bundesliegenschaften. Die Bereitstellung der hierfür notwendigen Haushaltsmittel setzt eine möglichst genaue Kostenkalkulation der energierelevanten Sanierungsmaßnahmen voraus. Die Studie hat Kostenkennwerte auf Basis der statistischen Auswertung von Kostendaten zu typischen Sanierungsmaßnahmen ermittelt. Programme > Zukunft Bau > Auftragsforschung > Energieeffizientes und klimagerechtes Bauen

Fortschreibung des Softwaretools für das BNB-Kriterium 1.1.6 und Anpassung der erforderlichen Datengrundlage in WECOBIS Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des BMUB befindet sich in steter Fortentwicklung. Innerhalb des Forschungsprojektes wurde das accessbasierte Softwaretool für das BNB-Kriterium 1.1.6 „Risiken für die lokale Umwelt“ auf Basis von Ergebnissen aus einer Evaluierung fortgeschrieben und angepasst. Zur weiteren Verbesserung der Anwendbarkeit wurde die Einrichtung einer digitalen Schnittstelle zur Baustoffdatenbank WECOBIS vorbereitet. Programme > Zukunft Bau > Auftragsforschung > Nachhaltiges Bauen, Bauqualität

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Gremienarbeit

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Gremienarbeit Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Jahrestagung Junges Forum ARL

Zentrale Arbeitsgruppe des Interministeriellen Ausschusses für Geoinformation

Auf der Jahrestagung des Jungen Forums der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) haben sich vom 28. bis 30. Mai 2014 rund 40 junge Planerinnen und Planer aus Wissenschaft und Praxis in Bonn getroffen. Das BBSR hat die Jahrestagung des Jungen Forums finanziell unterstützt und seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Ziel der Tagung war es, den aktuellen Diskussionsprozess um die Leitbilder der Raumentwicklung in Deutschland aufzugreifen. Dabei ging es besonders um die Rahmenbedingungen, Entwicklungsstrategien und Umsetzungskonzepte.

Am 8. und 9. April 2014 fand ein Treffen der Zentralen Arbeitsgruppe des Interministeriellen Ausschusses für Geoinformation (ZAG IMAGI) in der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz auf der Insel Vilm statt. Die ZAG IMAGI ist die fachliche Ausführungsebene des IMAGI. Sie ist den konkreten Beschlüssen und Aufträgen des IMAGI verpflichtet. Der IMAGI unterstützt das aktuelle Ziel des Bundes, die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDIDE) in Zusammenarbeit mit den Ländern und den Kommunen aufzubauen. Die Arbeitsgruppe behandelt Fragestellungen im Themenfeld Vernetzung und Austausch von Geoinformationen, unter anderem die Umsetzung der INSPIRE Richtlinie bzw. des Geodatenzugangsgesetzes (GeoZG), Qualitätsmanagement bei Geodaten und Open Data.

In vier Arbeitsgruppen zu den Themen Demografischer Wandel, Energiewende, Klimawandel und Standortkonkurrenzen wurden von den Teilnehmenden laufende Forschungsvorhaben, Dissertationen und Projekte aus der Praxis von Kommunen oder Verbänden präsentiert. Die fachlichen Diskussionen zeigten, dass die neuen Leitbilder eine wichtige Grundlage für die künftige Raumentwicklung darstellen. Trotzdem wurden auch Zielkonflikte gesehen, die planerisch gelöst werden müssen.

Kontakt: [email protected]

Runder Tisch Nachhaltiges Bauen Mit Unterstützung des BBSR fand am 29. April 2014 die 22. Sitzung des Runden Tisches Nachhaltiges Bauen statt. Zunächst wurden die rund 90 Teilnehmenden über die wesentlichen Veränderungen in der Aufgabenverteilung der Ministerien in Folge der Regierungsumbildung informiert, insbesondere des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), wobei ein Großteil der bezüglich des nachhaltigen Bauens relevanten Strukturen und Akteure erhalten bleibt. Dies gilt auch für die personellen Zuständigkeiten auf Arbeitsebene sowie den Forschungsschwerpunkt „Nachhaltiges Bauen/Bauqualität“ der vom BBSR betreuten Forschungsinitiative „Zukunft Bau“.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Einleitungsvorträgen des Jungen Forums Foto: Andreas Kuebart, BBSR

Auf einer Exkursion wurde den jungen Forscherinnen und Forschern die ehemalige Bundeshauptstadt nähergebracht. Höhepunkt war der Besuch des Alten Wasserwerks, das von 1986 bis 1992 als Plenarsaal des Deutschen Bundestags genutzt wurde. Zum Abschluss lobte der Präsident der Akademie, Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann, die Arbeit der aktiven Mitglieder des Jungen Forums. Er machte deutlich, dass das Junge Forum auch die Möglichkeit bietet, die ARL kennenzulernen, um später gegebenenfalls in Landesarbeitsgemeinschaften oder fachlichen Arbeitskreisen mitzuwirken. Kontakt: [email protected] [email protected]

Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen des BMUB, das zur Bewältigung der aktuellen wohnungspolitischen Herausforderungen im Koalitionsvertrag verankert wurde. Es gilt, den wachsenden Wohnungsbedarf zu decken und zugleich die demografischen und energetischen Herausforderungen zu bewältigen – weshalb insbesondere auch ökonomische Fragen aus Sicht verschiedener Akteursgruppen im nachhaltigen Wohnungsbau von Belang sind. Weitere Themen waren die Allianz für Nachhaltige Beschaffung, die Positionen zum nachhaltigen Bauen aus Sicht der deutschen Bauwirtschaft, aktuelle Entwicklungen in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen sowie Berichte aus dem BBSR zur Konsolidierung und Harmonisierung des Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen und der Anpassung der Ökobau.dat an die neue Normung und deren Einbindung in die Bewertung. Kontakt: [email protected]

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INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Gremienarbeit/Veranstaltungen

Veranstaltungen 6. Dresdner Flächennutzungssymposium: Aktuelle Themen der Flächenhaushaltspolitik Auf dem 6. Dresdner Flächennutzungssymposium diskutierten Experten aus Forschung und Praxis am 11. und 12. Juni 2014 aktuelle Fragen des Flächenmonitorings. In diesem Jahr standen vor allem die Themen Innenentwicklung, Prognosen und Datenschutz im Mittelpunkt. Das Thema Datenschutz wird gerade vor dem Hintergrund der Auswertung von „Big Data“ und immer feiner gegliederten räumlichen Informationen zunehmend wichtiger. Das BBSR beteiligte sich bereits zum dritten Mal mit einem Beitrag aus dem Projekt CCLandStraD und stellte aktuelle Ergebnisse zur Simulation der Siedlungsentwicklung in Deutschland bis 2030 vor. Hierbei wurden insbesondere Möglichkeiten der Bewertung einer klimawandelangepassten Siedlungsentwicklung vorgestellt. Kontakt: [email protected]

Netzwerk Vulnerabilität – Klimastudienkatalog Im „Netzwerk Vulnerabilität“ arbeiten 16 Bundesoberbehörden unterstützt durch eine Forschungsassistenz bis 2015 an einem Gesamtbild, wie verwundbar Deutschland gegenüber dem Klimawandel ist. Das Netzwerk trägt dazu bei, die vom BMUB koordinierte „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS) und den „Aktionsplan Anpassung“ (APA) umzusetzen. Ein Arbeitsergebnis sind Wirkungsketten für die 14 Handlungsfelder der DAS, ein weiteres der „Klimastudienkatalog“. Dieser bietet einen strukturierten Überblick über den Stand des Wissens zu den erwarteten Klimawirkungen in Deutschland nach Bundesländern und Handlungsfeldern. Von 155 Studien enthalten 76 Studien räumlich konkrete Aussagen zu Klimawirkungen. Diese plus 130 weitere Studien wurden in einer Datenbank mit Aussagen zur Klimawirkung auf Länder- und Sektorenebene zusammengefasst und in Steckbriefen dargestellt. Der Klimastudienkatalog kann unter www.netzwerkvulnerabilitaet.de/klimastudienkatalog/ aufgerufen werden. Für jedes Bundesland und für die gesamte Bundesrepublik kann ein „Ampel-Klimawirkungsdiagramm“ zu einem Sektor oder zu allen Handlungsfeldern abgebildet werden. Neben diesem regional nutzbaren Informationssystem wird an einer sektorenübergreifenden bundesweiten Vulnerabilitätsbewertung bis Ende 2014 gearbeitet. Beim 6. Netzwerktreffen am 26. und 27. Juni 2014 in Eberswalde, Thünen-Institut für Waldökologie und Waldinventuren (WOI), wurden Zwischenergebnisse der Berechnung der Klimafolgen, d.h. die Quantifizierung der Wirkungsketten durch Modelle, Indikatoren, Expertenwissen und Datensätze, anhand von Karten zu Klimasignalen, Sensitivitäten und Auswirkungen diskutiert. Kontakt: [email protected]

Zukunft Bau Kongress 2014 Wie zukunftsfähig ist das Bauen? Was ist die Zukunft des Bauens? Dass auf diese zwei scheinbar einfachen Fragen eine Bandbreite von Antworten möglich ist, zeigte der diesjährige Bauforschungskongress der Forschungsinitiative Zukunft Bau zum Thema „Innovation und Baukultur“ am 13. und 14. Mai in Bonn. Das BMUB hatte gemeinsam mit dem BBSR Fachexpertinnen und Fachexperten aus der Bauforschung, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Politik zum fachlichen Austausch eingeladen. In ihrer Videobotschaft teilte Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks mit, dass sich der Kongress anlässlich der Neubildung der Bundesregierung insbesondere der Frage widmet, welche Einflüsse das Bauen und die angewandte Bauforschung in der aktuellen Legislaturperiode bestimmen werden. Ein Weitermachen wie bisher kann sicherlich nicht die Zukunft des Bauens sein, betonte Harald Herrmann, Direktor und Professor des BBSR. Auch lässt sich Nachhaltigkeit nicht auf Effizienzmaßnahmen reduzieren, und die Betrachtung von Energie geht weit über das Heizen und die Gebäudegrenze hinaus. Prof. Manfred Hegger von der TU Darmstadt sprach in seinem Vortrag zur Suffizienz von einer „neuen Sensibilität“ im Umgang mit uns selbst und unseren Ressourcen, und dass wir hierfür „gute Beispiele benötigen, die unsere Praxis entsprechend verändern.“ Die Forschungsinitiative Zukunft Bau wird aufbauend auf diesen Anregungen voraussichtlich im August eine neue Ausschreibung für die Antragsforschung unter www.forschungsinitiative.de veröffentlichen. Kontakt: [email protected]

Zukunft Bau Kongress 2014 im Alten Wasserwerk in Bonn Foto: Jennifer Zumbusch

INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Pressespiegel

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Pressespiegel Niedrige Zinsen locken Großinvestoren in Immobilien Handelsblatt, 17.06.2014 „Wegen der niedrigen Zinsen wächst der Immobilienmarkt für Großinvestoren sprunghaft. 2013 hätten Unternehmen und institutionelle Anleger 300 000 Wohnungen ge- oder verkauft – 50 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Bonner Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung am Dienstag mit. (…) Deutsche Unternehmen und Investoren suchten angesichts der niedrigen Erträge aus festen Papieren nach sicheren Anlagealternativen, sagte die Immobilienexpertin des Instituts, Karin Lorenz-Hennig. Zugleich hätten Finanzinvestoren, die in den Krisenjahren auf Wohnungsbeständen sitzen geblieben seien, jetzt das günstige Umfeld zum Verkauf genutzt.“

Immobilien-Boom – Konzerne kaufen in Berlin 100 000 Wohnungen Berliner Morgenpost, 18.06.2014 „Auf dem Berliner Immobilienmarkt boomt nicht mehr nicht nur das Geschäft mit Eigentumswohnungen oder einzelner Mehrfamilienhäuser. Wie in den Boomjahren 2005 bis 2007 und damit noch vor der Finanzkrise liegt der Kauf gleich ganzer Mietwohnungspakete mit mehren hundert Einheiten wieder voll im Trend. Ganz besonders im Fokus der Investoren sind dabei langfristig vermietete Wohnungsbestände in der deutschen Hauptstadt. ‚Auffälligster Marktakteur war dabei die Deutsche Wohnen‘, schreibt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), das den Handel großer Wohnungsportfolios in den Jahren 2012 und 2013 untersucht hat. Der größte verzeichnete Deal war die Übernahme von rund 90 Prozent der Anteile an der Berliner GSW Immobilien durch die Deutsche Wohnen mit anteilig 53 200 Wohnungen im November 2013. Doch nicht nur die Deutsche Wohnen hat zugegriffen.“

Zusammenleben in der Stadt gestalten, sei es mit Kultur- und Sportprojekten, gemeinschaftlichen Wohnformen, Bürgerläden oder Gemeinschaftsgärten. Solche Projekte entstehen nicht aufgrund von Maßnahmenkatalogen der Stadtplanung, sie gründen vor allem auf Alltagsbedürfnissen.“

Lust aufs Land steigt mit dem Alter Hamburger Abendblatt, 13.06.2014 „Nur die Hälfte der Deutschen wohnt in den eigenen vier Wänden, obwohl 69 Prozent finden, dass sich Wohneigentum lohnt – und zwei von drei Haushalten könnten es sich auch leisten. Zu diesem Ergebnis kommt die Sparda-Studie ‚Wohnen in Deutschland‘, die von dem Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos AG und dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) erstellt wurde. (…) Im Bundesdurchschnitt kostet ein Einfamilienhaus in Deutschland das 5,1-fache des Jahresnettoeinkommens eines Haushalts, heißt es in der Auswertung unter Berufung auf Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) weiter. Die sogenannte KaufpreisEinkommensrelation falle aufgrund örtlich schwankender Einkommen und Kaufpreise in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich aus.“

Wer Windräder sät, wird Sturm ernten Die Welt, 18.7.2014 „Gerade erst hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Bonn seine Studie Windenergieanlagen und Raumordnungsgebiete publiziert. Untersucht wird darin mit handfesten Statistiken, was die Regionen in Deutschland an ‚planungsrechtlich gesicherten Flächen’ für die Windenergie vorweisen können, wie sich die Anlagen auf die Regionen verteilen, wie dicht sie stehen und welche Leistung installiert wurde. Die Windenergie, so wird festgestellt, ‚ist das Zugpferd der Energiewende’. (...) Nun aber hänge alles „von der Angebotsplanung öffentlicher Planungsträger ab.’“

Informeller Urbanismus – Bürger machen Stadt DETAIL, 01.07.2014 „Der Informelle Urbanismus ist eine Gegenperspektive zum üblichen Planerblick. Aus Stadtentwicklungssicht verweist der Begriff auf eine Fülle von Aktivitäten, die zur Stadtentwicklung beitragen, ihr aber bisher kaum zugerechnet oder als strategische Bausteine anerkannt wurden. Wie nutzen und gestalten wir die Räume in der Stadt? Und wer bestimmt darüber? Die Ausgabe 2.2014 der Zeitschrift ‚Informationen zur Raumentwicklung‘ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung widmet sich dem Thema ‚Informeller Urbanismus‘. Dabei handelt es sich – wie der Titel bereits vermuten lässt – weniger um formelle Planungsverfahren als um das Engagement der Bevölkerung, die mit eigenen Projekten das

Niedrigzins-Phase verstärkt den Wunsch nach „Betongold“ Hamburger Abendblatt, 11.7.2014 „Während gerade im Osten ganze Regionen unter dem Wegzug junger Menschen leiden, mangelt es in großen Städten an Wohnraum – auch weil Singles in größeren Wohnungen wohnen wollen. Um 700 000 Einwohner unterzubringen, müssten heute in Frankfurt 380 000 Wohnungen angeboten werden, vor 50 Jahren hätten bei gleicher Einwohnerzahl 240 000 Wohnungen ausgereicht, heißt es in einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.“

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INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR, Nr. 4/2014 – Impressum/Termine

Herausgeber, Herstellung und Selbstverlag

Selbstverlag des BBSR, Postfach 21 01 50, 53156 Bonn

Bundesinstitut für Bau-, Stadtund Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

G 7718 F

Verantwortlich Harald Herrmann, Markus Eltges, Robert Kaltenbrunner, Rolf Müller Redaktion Gabriele Bockshecker, Katina Gutberlet, Katharina Urbaniak Druck Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn Die INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR erscheinen sechsmal im Jahr. Interessenten erhalten sie kostenlos. Frei zum Nachdruck. Belegexemplare erbeten. Zitierweise: Informationen aus der Forschung des BBSR 4/2014 – August ISSN 1868 – 0089

Termine

August 22. Kongress „Städtebaulicher Denkmalschutz“ 26./27. August 2014, Quedlinburg

Ausführlichere Informationen unter www.bbsr.bund.de > Aktuell > Veranstaltungen

September

Workshop „Raumbeobachtung Deutschlands und seiner Nachbarregionen“ 9. September 2014, Berlin Regionalkonferenz „Energetische Stadtsanierung: Eine Gemeinschaftsaufgabe“ 11. September 2014, Bielefeld 25. September 2014, Magdeburg 8. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik „Städtische Energien – Zusammenleben in der Stadt“ 15./16. September 2014, Essen

Foto: Detlef/fotolia.com

Fachtagung „Baukultur in der Praxis“ 8. September 2014, Berlin