Ich war im Kino: Blutüberströmt fertiggemacht fiel einer um als letzter ...

23.03.2008 - Ein afrikanischer Christ verlor seine 17-jährige Tochter durch. Tod. Die ganze ... der Tod mein Kind nicht auf ewig wegnehmen kann und auf e-.
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„Ostern ist erst der Anfang“ 1.Korinther 15,19-28 23.März 2008 Ostern St.Markus Eingangspsalm Psalm 118, 14-24 Schriftlesung: Markus 16,1-8 Chorlieder Heut triumphieret Gottes Sohn Der Tod ist verschlungen in den Sieg Frühmorgens da die Sonn aufgeht Gemeindelieder: Der Herr ist auferstanden. (Mel. Ruppel) Er ist erstanden, Halleluja EG 116 Bist zu uns wie ein Vater – Vater, unser Vater Christ ist erstanden EG 99

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Liebe Gemeinde, Lothar Zenetti schrieb: „Ich war im Kino: Blutüberströmt fertiggemacht fiel einer um als letzter von allen – das war ein Western! Ich war in der Kirche: Blutüberströmt fertiggemacht stand einer auf als erster von allen – das war ein Ostern!“ Jesus Christus ist als erster auferstanden. Deshalb feiern wir Ostern. Diese Botschaft ist entscheidende für unseren Glauben und Seite - 1 -

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unser Leben. Oft ist das nicht so klar und eindeutig. Das war schon in Korinth so. Die Christen hatten Schwierigkeiten das alles zu verstehen. Sie legten sich die Sache irgendwie selber zu recht als eine allgemeine Hoffnungsbotschaft. Aber nicht nur ihr Glaube im Blick auf die Auferstehung Jesu war etwas durcheinander, sondern auch ihr privates Leben und das Gemeindeleben. Deshalb hat Paulus in einem langen Kapitel im 1. Korintherbrief viel über die Auferstehung geschrieben. Er berichtet von den vielen Zeugen der Auferstehung und weist die Korinther also darauf hin, wie sie selber die Glaubwürdigkeit der Auferstehungszeugen überprüfen könnten, und er gibt sein eigenes Zeugnis, dass Jesus ihm erschienen ist. Dann zieht er die Schlussfolgerungen und davon lese ich Ihnen nun einiges vor.

1.Kor 15,19-28 19 Wenn die Hoffnung, die Christus uns gegeben hat, nicht über das Leben in der jetzigen Welt hinausreicht, sind wir bedauernswerter als alle anderen Menschen. 20 Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. 21 Der Tod kam durch einen Menschen in die Welt; entsprechend kommt es nun auch durch einen Menschen zur Auferstehung der Toten. 22 Genauso, wie alle sterben müssen, die von Adam abstammen, werden alle lebendig gemacht werden, die zu Christus gehören. 23 Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, Seite - 2 -

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wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. 24 Danach kommt das Ziel, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. 25 Denn Christus muss so lange herrschen, bis »Gott ihm alle seine Feinde unter die Füße gelegt hat«.26 Der letzte Feind ist der Tod, aber auch ihm wird schließlich ein Ende bereitet, 27 denn es heißt in der Schrift: »Alles hat Gott ihm unter die Füße gelegt.« Ausgenommen von diesem »alles« ist natürlich der, der Christus zum Herrscher über alles gemacht hat. 28 Wenn dann alles unter die Herrschaft von Christus gestellt ist, wird er selbst, der Sohn, sich dem unterstellen, der ihn zum Herrn über alles gemacht hat. Und dann ist Gott alles in allen. Liebe Gemeinde! Drei Punkte hat die Predigt: 1. Tod oder Leben bestimmen die Sprache und das Denken 2. Die Zukunft hat begonnen 3. Happy End – Gott wird sein alles in allem Ein Mann war nach zwei Jahren Theologiestudium am Glauben zweifelnd zum Physikstudium gewechselt. Er rechnete die Herrschaft des Todes vor. „Der Luftsauerstoff nimmt messbar jeden Tag weiter ab. Die Abholzung der Amazonas-Urwälder sowie der übrigen tropischen Regenwälder beschleunigt den Lufttod unumkehrbar. Klimaveränderungen aufgrund der gigantischen Verschwendung und Verbrennung fossiler Brennstoffe werden zu einer weiteren Ausbreitung der Wüsten, zu Überflutungen mit Salzwasser und anderen Katastrophen führen – unumkehrbar. In Seite - 3 -

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der Überrüstung ist der Kollaps der Menschheit einprogrammiert – unumkehrbar.“ Das Wort „unumkehrbar“ klang dabei wie ein letztes Machtwort. Das ist die Sprache des Todes. „Sie behält recht!“, ist die Überzeugung vieler Menschen heute. Es bestimmt das Denken und für viele auch das Leben – ohne Hoffnung, ohne Antrieb zur Veränderung. Die Gegenstimme: Ein alter Mann kommt vom Besuch des Friedhofs zurück. Er war am Grab seiner Frau: „Nun habe ich den Anschluss wieder …. Ich kann nichts dafür und auch nichts dagegen, dass sie wieder da ist.“ – „Wer ist wieder da?“ – „Die Hoffnung.“ Der eine denkt theoretisch nach über den Tod und da ist nur Hoffnungslosigkeit, der andere ist vom Tod der eigenen Frau zu tiefst betroffen und hat Hoffnung. Tod oder Leben bestimmen unsere Sprache und unser Denken und Fühlen, Hoffnung oder Hoffnungslosigkeit. Das eine klingt logisch und verständlich, der Blick auf den Tod. Bei der Hoffnung im Angesicht des Todes muss man erst nachfragen, es ist das Andere, das Neue, das Ungewöhnliche, das Wunder des Glaubens.

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„Genauso, wie alle sterben müssen, die von Adam abstammen, werden alle lebendig gemacht werden, die zu Christus gehören.“ schreibt Paulus. – Jeder Mensch stammt vom Menschen ab. Adam heißt Mensch. - Jeder Mensch muss sterben. Das wissen wir. Das ist nicht schön, aber es ist normal. Damit rechnen wir. Deshalb ist es verständlich, wenn jemand die Sprache des Todes spricht, wenn jemand nur mit dem Tod und dem Untergang rechnet. Aber das ist hoffnungslos. Die Osterbotschaft lautet: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Der Chor hat es uns gesungen. Jesus ist auferstanden. Das ist etwas Neues. Unser Leben als Mensch wird bestimmt, vom Menschheitsgeschick. Aber unser Leben als Christ wird bestimmt von Christus, der auferstanden ist, der den Tod überwunden hat. Die Auferstehung ist die geschichtliche Grundlage für eine begründete Hoffnung. Das kann unser Denken verändern, so dass wir nicht mehr von den Katastrophen und dem Tod reden, sondern vom Leben und der Hoffnung. Diese neuen Worte und dies neue Denken verändert unser Fühlen und Handeln. Das neue Leben kommt von Ostern her. - Jesus ist auferstanden. – Das ist ein geschichtlich bestens bezeugtes Ereignis, durch und durch glaubwürdig. Aber wir können es nicht beweisen. Wir können es nicht von uns aus wiederholen. Es ist nicht in unserer

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Hand sondern Gottes Tat. Es ist eine Entscheidung des Glaubens, ob wir unser Leben für Jesus, den Auferstandenen öffnen, ob wir ihm glauben, ihm vertrauen, uns ihm anvertrauen. Hier entscheidet sich, ob der auferstandene Jesus unser Leben bestimmt, und damit Leben und Hoffnung, oder ob das menschliche Gesetz dieser Welt uns bestimmt und damit Tod und Hoffnungslosigkeit. Alle, die zu Jesus gehören, sehen ihrer eigenen Auferstehung entgegen. 2. Die Zukunft hat Begonnen „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.“ Auferweckung ist eigentlich der Beginn der neuen Schöpfung Gottes. Am Ende der Zeit werden alle, die gestorben sind auferstehen. Mit verschiedenen Bildern wird dies in der Bibel angekündigt. Dann gibt es das Gericht, dann beginnt die neue Schöpfung, die neue Welt Gottes in der Böses, Leid, Krankheit und Unrecht keinen Raum mehr haben. Das ist die Zukunft. Jesus Christus ist nun aber schon auferweckt worden. Das bedeutet: Die Zukunft hat schon begonnen. Durch Jesu Auferweckung ist jetzt schon möglich gemacht, was sonst noch unmöglich ist, nämlich Versöhnung mitten im Streit und das Recht der Gnade Seite - 6 -

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mitten im Gericht. Weil Jesus auferstanden ist, gibt es neues Leben mitten in dieser Welt. Weil wir unsere Hoffnung nicht allein auf diese Welt richten, brauchen wir uns nicht den Erfolgsgesetzen dieser Welt zu unterwerfen. Das Leben Jesu ohne Vergeltung, ohne Hass und ohne Rücksichtslosigkeit, sondern mit Liebe, Vergebung und Heilung - endete am Kreuz – nach den Gesetzen dieser Welt; aber Jesus ist auferweckt worden - nach den Gesetzen der neuen Welt. Die Zukunft hat begonnen. Deshalb können auch wir vergeben, uns versöhnen, lieben. Das ist kein Erfolgsrezept nach den Gesetzen dieser Welt. Es geschieht auf Hoffnung im Blick auf die neue Welt, im Wissen um die Auferstehung Jesu, in der Gewissheit der Gegenwart Jesu in unserem Leben. Wir leben noch in einer unerlösten Welt voll Hass und Streit, Unrecht und Leid. Aber wir gehören als Christen zu dem auferstandenen Christus. Deshalb können wir nach den Gesetzen der neuen Welt leben. Die Zukunft hat mit der Auferstehung Jesu begonnen. 3. Happy End – Gott wird sein alles in allem Die Auferstehung Jesu ist nicht alles. Jesus kommt wieder. Er wird sein Werk vollenden. Alle, die zu Jesus gehören, die ihn als Haupt anerkennen und damit zu seinem Leib, zu der weltweiten Seite - 7 -

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Gemeinde der Christusnachfolger gehören, werden dann bei ihm sein. Das ist eine tolle Perspektive, wenn wir dann als erste bei Jesus sein dürfen. Aber das ist ein Weg. Jesus wird alle Feinde besiegen. Er wird seine Herrschaft ausweiten. Das geschieht nicht in einem innerweltlichen Kampf der Weltverbesserung. Das war deutlich, weil Jesus nicht als weltlicher König in Jerusalem einzog, sondern sich kreuzigen ließ und auferstanden ist. Aber es gibt ein Happy End, ein Neuwerden für diese ganze Welt. Es wird alles gut. – Aber nicht wie im Hollywood-Film. Es gibt in dieser Welt böse Herrschaft und Gewalt und Unrecht. Das muss zunächst vernichtet werden. Hinter all dem steht der Hauptfeind, die negative Trinität von Hölle, Tod und Teufel. Der letzte Feind ist der Tod, so heißt es hier, aber auch ihm wird schließlich ein Ende bereitet. Der Tod wird nicht verklärt. Die Herrschaft des Bösen in dieser Welt wird nicht verklärt. Jesus hat den Kampf gegen Hölle, Tod und Teufel ernst genommen. Er musste hindurch. Er kämpft weiter gegen all das Böse und auch gegen den Widerstand gegen die Erlösung in uns. Alles soll unter der Herrschaft Jesu Christi stehen. Das ist das Ziel. Erst dann und nur so wird alles gut. Dazu hat Gott ihm die Herrschaft übergeben.

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Daraus folgt für uns: Nicht wir Menschen haben den Kampf zwischen Gott und den Gottlosen auszutragen. Nicht wir sind dazu berufen, das "Böse" zu vernichten. Wie soll das auch gehen: Den Tod durch den Tod vernichten!? Vielmehr haben wir zu erkennen, dass wir immer auch Teile des Bösen in uns tragen. Überwunden, besiegt werden die lebensfeindlichen Mächte der Sünde, der Hölle, des Todes allein dadurch, dass wir uns Jesus Christus und seinen Lebenszielen anvertrauen. Zweitens gilt: Alles, was unser Leben jetzt noch bedrückt, wird keinen Bestand haben: Keine Diktatur, keine Gewaltherrschaft, kein Elend, kein Unrecht, keine Krankheit. Es hat sich noch nicht in Luft aufgelöst, aber es ist nicht ewig. Nichts kann und darf ewigen Bestand für sich beanspruchen - kein diktatorisches System, keine Ungerechtigkeit, keine persönliche Katastrophe und auch nicht der Tod. Wir müssen - zu unserem Glück – unser Leben nicht selbst vollenden. Und schon gar die Weltgeschichte. Auch stehen wir unter keinem Befehl, diese Welt oder ein Menschenleben deswegen zu vernichten, weil sie nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Weil Jesus auferstanden ist haben wir Hoffnung. Weil Jesus auferstanden ist, können wir Vorzeichen für Gottes neue Welt setzen, unter Jesu Herrschaft schon jetzt leben. Seite - 9 -

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Ein afrikanischer Christ verlor seine 17-jährige Tochter durch Tod. Die ganze Familie war von tiefer Trauer getroffen. Er hatte auf ihr Grab ein schlichtes Holzkreuz gesetzt mit der Aufschrift: „Der Tod hat keine Hände.“ – Als er gefragt wurde, warum er diese Aufschrift gewählt hat, antwortete er: „Ich weiß, dass mir der Tod mein Kind nicht auf ewig wegnehmen kann und auf ewig festhalten kann, sondern ich werde es bei Jesus wiedersehen. Der Tod hat ja seit Ostern keine Hände mehr.“ Der Tod hat keine Hände. Gott hat starke Hände. Er hat Jesus schon auferweckt. Wir werden folgen. Am Ende steht Gott. Er wird alles in allem sein. Dann wird kein Leid, kein Geschrei, kein Schmerz, kein Tod mehr sein. Alle Tränen werden dann abgewischt. Das ist eine begründete Hoffnung, weil Jesus auferstanden ist. Darauf können wir schon jetzt sehn und Christus die Herrschaft in unserem Leben schon jetzt überlassen. Das ist Ostern, das ist der Beginn der Auferstehung. Die Zukunft hat begonnen. Wir dürfen von diesem Anfang her leben und auf das Happy End zugehen. Amen

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