Hilfe für Hunde und Katzen

Hilfe für Hunde und Katzen. Leben ohne. Leiden. Der IFAW kämpft weltweit gegen die Misshandlung und Vernachlässigung von. Haustieren. Eine Veröffentlichung des ... Hilfe zur Selbsthilfe für sozial schwache Kommunen. Johannesburg, Kapstadt ... AIDS-infizierte, schwerkranke Erwachsene und verlassene Kinder in ...
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Hilfe für Hunde und Katzen

Leben ohne Leiden Der IFAW kämpft weltweit gegen die Misshandlung und Vernachlässigung von Haustieren.

Eine Veröffentlichung des Internationalen Tierschutz-Fonds

Tiergerechte Haustierhaltung Kulturen auf der Welt unterscheiden sich, eines aber haben sie gemeinsam: In Not leidenden Gemeinden leiden auch die Tiere. Das Haustier-Team des IFAW arbeitet nach einem Prinzip, das wir “Angemessene Fürsorge” nennen. Das bedeutet, sich um die grundlegenden Bedürfnisse der in einer Gemeinde lebenden Hunde und Katzen zu kümmern, die in diesen fünf Punkten aufgeführt sind: 1. D  ie Tiere leiden nicht unter Durst, Hunger oder falscher Ernährung. 2. Die Tiere sind angemessen vor dem Wetter geschützt und haben Plätze, wo sie sich ausruhen können. 3. D  ie Tiere leiden nicht an Schmerzen, Verletzungen oder Erkrankungen. 4. Die Tiere können ihr normales Verhalten ausleben. 5. Die Tiere müssen weder Angst noch Stress erleiden. Wenn Hunde und Katzen angemessene Fürsorge erhalten, geht es auch den Gemeinden besser - und verbessert ihre Möglichkeiten, sich um die Tiere zu kümmern. Der IFAW setzt sich für Gesetze ein, die Tiere vor Grausamkeit und Vernachlässigung schützen, wir bilden Tierärzte aus und stellen grundlegende tiermedizinische Versorgung zur Verfügung. Außerdem klären wir Erwachsene und Kinder über den verantwortungsvollen und humanen Umgang mit Tieren auf. Gemeinsam können wir langfristige Lösungen schaffen, um diese Welt zu einem besseren Ort für Hunde und Katzen zu machen. Kate Nattrass Atema Leiterin des Haustierprogramms IFAW Niederlande

Inhalt Hilfe zur Selbsthilfe für sozial schwache Kommunen Johannesburg, Kapstadt, Berlin

Schluss mit dem tödlichen Kreislauf von Elend und Misshandlung Cozumel, Navajo-Nation, Nordkanada

Tierrettung

Haiti, China, USA

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Humane und nachhaltige Lösungen Bali, China, Russland

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© IFAW 2011 Alle Fotos © IFAW, sofern nicht anders angegeben. 3

Hilfe zur Selbsthilfe für sozial schwache Kommunen

Eine medizinische Grundversorgung für Haustiere ist in den ärmsten Gebieten der Welt oft nicht verfügbar oder unerschwinglich. Arme Menschen, die ihre Hunde oder Katzen lieben, können sich oft keinen Tierarzt leisten. Krankheit, Unterernährung und Elend sind häufig die Folge. Da auch Kastrationen meist das Budget überfordern, produzieren viele Haustiere zahllose Nachkommen. Die kostenlosen Tierkliniken des IFAW stellen eine solche Grundversorgung zur Verfügung. Wir vermitteln ausgesetzte Tiere an neue Halter und informieren die Menschen darüber, wie sie ihren Haustieren ein gesundes und sicheres Leben ermöglichen können.

Der IFAW unterstützt die Tiertafel Deutschland e.V., die an verschiedenen Ausgabestellen bundesweit Futter an die Haustiere von Menschen verteilt, denen es an Geld für die Versorgung ihrer Tiere fehlt.

Die mobile Klinik des IFAW kann bis zu 700 Tiere pro Woche behandeln und ist in 37 Townships von Johannesburg unterwegs, der größten Stadt Südafrikas.

Jedes Jahr bringen wir ein mit engagierten Tierärzten und Pädagogen besetztes Team in den Norden Kanadas und versorgen acht entlegene Siedlungen des Cree-Volkes in der James Bay.

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Internationaler Tierschutz-Fonds

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Dorthin gehen, wo sonst niemand hingeht

Armut und Versorgungsmängel in den Townships von Johannesburg setzen auch den dort lebenden Katzen und Hunden schwer zu. Der IFAW stellt für die Tiere in 37 Wohngebieten medizinische Versorgung und Futter kostenlos zur Verfügung und behandelt bis zu 700 Tiere wöchentlich.

Mehr Lebensqualität für Haustiere und Menschen Die Bewohner berichten, dass die durchschnittliche Lebenserwartung ihrer Haustiere im Township seit Beginn des IFAW-Projekts im Jahr 1995 gestiegen ist.

In den meisten dieser Wohngebiete bietet nur der IFAW solche Versorgungsleistungen an.

Der IFAW arbeitet mit humanitären Hilfsorganisationen zusammen, die sich um AIDS-infizierte, schwerkranke Erwachsene und verlassene Kinder in den Townships kümmern.

Mobile Tierkliniken Das IFAW-Team macht tägliche Runden durch Siedlungen, die zu weit von unserer Klinik entfernt liegen. Die häufigsten Krankheiten sind Räude, Staupe und Parasitenbefall.

Full-Service-Tierklinik Die Klinik auf dem Grundstück der DurbanDeep-Mine in der Nähe von Soweto ist komplett ausgerüstet für die Behandlung und Versorgung der Haustiere von über 300.000 Menschen

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Im Rahmen eines Bildungsprogramms informiert der IFAW Kinder über den richtigen Umgang mit Tieren. Bei diesen Wochenendkursen erhalten die Kinder und ihre Haustiere zudem eine gesunde Mahlzeit.

Internationaler Tierschutz-Fonds

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Haustierversorgung in Kapstadt Im Township Khayelitsha bei Kapstadt leben in Wellblechhütten und Sozialbauten etwa eine Million Menschen, von denen viele ein Haustier besitzen. Die kostenlose IFAW-Klinik ist die einzige im Township verfügbare tiermedizinische Einrichtung.

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Die Haustierhalter aus Khayelitsha sind bekannt für ihre Tierliebe und für ihre kreativen Ideen bei der Organisation von Tiertransporten zur Klinik. Neben engagierten Freiwilligen und Angestellten aus den umliegenden Wohngebieten arbeiten auch Tierärzte aus allen Teilen der Welt unentgeltlich für die Klinik.

Internationaler Tierschutz-Fonds

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Schluss mit dem tödlichen Kreislauf von Elend und Misshandlung Natürlich behandelt man Hunde und Katzen nicht überall auf der Welt gleich, doch wenn Tiere misshandelt oder vernachlässigt werden, ist Einhalt geboten. Durch praktische Hilfe, gezielte Informationsarbeit und humane Lösungen zur Eindämmung der unkontrollierten Haustiervermehrung schaffen wir eine bessere Welt für Hunde und Katzen.

Cozumel, Mexiko

Nordkanada

Noch vor wenigen Jahren legte man auf der mexikanischen Insel Cozumel Gift aus, um die unkontrollierte Vermehrung von Straßenhunden und Straßenkatzen einzudämmen. Der Tierschutzbund Cozumel (HSC) wurde gegründet, um dieses barbarische Verfahren zu stoppen.

Auch die Siedlungen des Volkes der James Bay Cree in den entlegenen Waldgebieten Quebecs haben in Sachen tierärztlicher Einrichtungen oder Hilfestellung für den richtigen Umgang mit Haustieren meist nicht viel zu bieten. Die Menschen hier sind arm, und auch den Hunden fehlt es meist am Nötigsten. Viele leiden unter Grausamkeit und Verwahrlosung. Die Siedlungen im Norden Kanadas suchen nach effektiven und humanen Lösungen, die ein angenehmes und friedliches Zusammenleben von Menschen und Hunden ermöglichen. Jedes Jahr bringen wir ein mit engagierten Tierärzten und Pädagogen besetztes Team in den Norden Kanadas und versorgen acht Siedlungen der James Bay Cree.

Seit 2008 arbeitet der IFAW im Rahmen eines Partnerprogramms mit dem HSC daran, die Lebensbedingungen für Hunde und Katzen auf der Insel durch laufende Informations-, Hilfs-, Forschungs- und Kastrationsprogramme zu verbessern.

Die Tierärzte nehmen Kastrationen vor, verabreichen Impfungen und behandeln jedes Tier gegen Würmer. Wir können an einem einzigen Tag 50 bis 200 Tiere impfen und 60 kastrieren.

Südwesten der USA Seit über 11 Jahren unterstützt der IFAW die Navajo-Nation durch tierärztlichen Service, Informationsarbeit und Hilfen für sozial Schwache. Gemeinsam mit den Behörden vor Ort versuchen wir, die knappen Ressourcen möglichst effektiv und vor allem für jene Einwohner zu nutzen, die am wenigsten haben. Unser Adoptionsprogramm für Welpen gibt vielen unerwünschten Hunden eine zweite Chance auf ein glückliches Leben bei freundlichen Menschen.

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Spezialtransport 2010 Als Dutzende Hunde in Cozumel und Nordkanada ein neues Zuhause brauchten, wurde der IFAW aktiv. In Cozumel verbannte ein neuer Eigentümer herrenlose Hunde von einer Mülldeponie, auf der sie lebten. Das örtliche Tierheim war voll, also suchte der IFAW in den USA Tierfreunde, die die Streuner aufnahmen.

In Nordkanada konnte eine Gemeinde nicht mehr mit der großen Anzahl von Straßenhunden fertigwerden und bat den IFAW um Hilfe. In einem großen Lastwagenkonvoi brachte das Tierrettungsteam des IFAW die Hunde in die USA, wo sie in liebevolle Hände abgegeben wurden.

Internationaler Tierschutz-Fonds

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Tierrettung Allen in den vergangenen fünf Jahren war der IFAW nach mehr als 30 schweren Katastrophen im Einsatz, wie etwa nach den Zerstörungen durch Erdbeben und Tsunami 2011 in Japan sowie nach den Erdbeben 2010 in Haiti und 2008 in China. Über 200.000 Tiere wurden bislang im Rahmen solcher Katastropheneinsätze gerettet. Der IFAW arbeitet bei Katastropheneinsätzen mit Behörden, Ministerien und lokalen Tierschutzgruppen zusammen, um Rettungspläne zu erarbeiten, Hilfskräfte zu schulen und den Tierschutz in den betroffenen Regionen langfristig zu verbessern.

Erdbeben in Haiti

Erdbeben in China

Notunterkünfte

Am 12. Januar 2010 registrierte der kleine Inselstaat Haiti ein Erdbeben der Stärke 7,0. Das Beben war die schwerste Erschütterung seit 200 Jahren. Es ließ Gebäude einstürzen und zerstörte die Hauptstadt Port-au-Prince. Bereits wenige Tage nach dem Unglück bildeten der IFAW und die Welttierschutzgesellschaft WSPA die Tierschutz-Koalition (ARCH) für Haiti, um den überlebenden Tieren zu helfen und der Übertragung ansteckender Krankheiten vom Tier auf den Menschen vorzubeugen. Unsere mobile Tierklinik behandelte bislang über 64.000 Tiere, und die TierschutzKoalition hat langfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Tiergesundheit in Haiti implementiert.

Nach dem schweren Erdbeben 2008 stellte der IFAW über sechs Tonnen Tierfutter und andere Hilfsstoffe für die am schwersten betroffenen Regionen in der Provinz Sichuan zur Verfügung.

Der IFAW konnte bereits viel Erfahrung mit der Errichtung großer Notunterkünfte für Katastrophenopfer sammeln und gilt als kompetenter Ansprechpartner, wenn es gilt, viele Tiere zu transportieren, zu ernähren und provisorisch unterzubringen.

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Angesichts der möglichen Tollwutgefahr durch streunende Hunde nach der Katastrophe dachten einige Behörden über groß angelegte Tötungsaktionen nach. Der IFAW setzte sich daraufhin in Zun Dao mit Behördenvertretern zusammen, die das von uns vorgeschlagene Impf- und Untersuchungsprogramm begrüßten und den Verzicht auf Tötungsaktionen in der Region zusagten. Insgesamt behandelten unsere Teams über 1.200 Hunde und unterwiesen die Tierärzte vor Ort im humanen Umgang mit Streunern.

Wirbelstürme und Überschwemmungen in den USA Die US-Bundesstaaten am Golf von Mexiko werden immer wieder von Wirbelstürmen und Überschwemmungen heimgesucht, und der IFAW gilt mittlerweile als führende Tierrettungsorganisation nach solchen Katastrophen. Als Hurrikan Gustav 2008 über Louisiana hinwegfegte, unterstützte der IFAW die Unterbringung von über 1.300 Haustieren, die bei der Evakuierung zurückgelassen werden mussten. Der IFAW stellte Ausrüstung und Schulung für die Einsatzkräfte in den USA zur Verfügung und unterstützt auf Anforderung der Bundesstaaten die Katastrophenhilfe.

Internationaler Tierschutz-Fonds

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Schutz für Straßenhunde - Moskau, Russland In Moskau leben Schätzungen zufolge etwa 30.000 Hunde auf der Straße. In der Stadt herrschen viele Monate im Jahr bitterkalte Temperaturen. Bis 2003 setzte Moskau Hundefänger zur Kontrolle der Hundebestände ein. Das heißt: Die Tiere wurden eingefangen und getötet. Der IFAW konnte das russische Parlament dazu bewegen, den Tierschutz zu verbessern und die Tötung von Straßenhunden zu beenden. Jetzt bringen die Behörden die

Humane und nachhaltige Lösungen Kommt es zu Konflikten zwischen Tieren und Menschen, wird oft fälschlich angenommen, es gäbe zu viele Tiere und deren Tötung sei die einzige Lösung. Man vergiftet, erschlägt, erschießt oder ertränkt die Tiere oder tötet sie durch Stromschlag. Solche Methoden sind nicht nur inhuman, sie bringen auch langfristig keine Abhilfe. Die Ursachen für Tier-Mensch-Konflikte sind komplex. Der IFAW arbeitet gemeinsam mit den betroffenen Menschen an sicheren und humanen Lösungen bestehender Probleme mit Hunden oder Katzen, die an den Erfordernissen und Bedürfnissen von Mensch und Tier gleichermaßen orientiert sind.

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eingefangenen Straßenhunde in riesigen Zwingern unter, in denen Hunderte von Hunden eher schlecht als recht versorgt sind. Deshalb will der IFAW ein kleineres kommunales Tierheim, das den Namen Tess trägt, zu einer Modelleinrichtung für Moskau entwickeln.

Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein für Haustiere – Peking, China Haustiere erfreuen sich in China erst seit etwa zehn Jahren wachsender Beliebtheit. Es gibt nur wenig brauchbare Informationen über Haustierpflege und das Verhalten der Tiere, zu wenige Tierärzte und kein landesweit geltendes Tierschutzgesetz, das Grausamkeit oder Tiermisshandlung unter Strafe stellt. Der IFAW konnte durch politische Arbeit und den Rückgriff auf fundierte Informationen über Seuchenschutz und Fortpflanzungskontrolle seit 1998 jährlich drei bis vier Tötungsaktionen gegen Hunde in China verhindern. Wir arbeiten weiter an der Durchsetzung eines landesweit geltenden Tierschutzgesetzes in China, das Strafen für Grausamkeit an Katzen und Hunden vorsieht.

Tollwutschutz für Tiere und Menschen – Bali, Indonesien Gemeinsam mit einer lokalen Tierschutzgruppe arbeitet der IFAW seit 2002 auf Bali und schickt Tierärzte und eine mobile Klinik in die Dörfer und an die Strände der Insel. 2010 unterstützten wir ein von der WSPA Welttierschutzgesellschaft und der lokalen Tierschutzorganisation BAWA organisiertes groß angelegtes Impfprogramm zur Ausrottung der Tollwut auf Bali. Bislang wurden über 270,000 Hunde oder knapp 70 Prozent der Hundepopulation auf der Insel bereits geimpft. Internationaler Tierschutz-Fonds

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Hunde und Katzen sind davon abhängig, dass wir ihre grundlegenden Bedürfnisse für ein glückliches und gesundes Leben erfüllen. Hunde und Katzen sind darauf angewiesen, dass wir ihnen alles Notwendige für ein glückliches und gesundes Leben zur Verfügung stellen: Genug Futter, sauberes Wasser, Schutz vor Sonne oder Kälte, die Möglichkeit, natürliche Verhaltensweisen auszuleben, und Schutz vor Grausamkeit, Gefahr und Vernachlässigung.

Tiere auf der ganzen Welt brauchen stärkeren Schutz. Bitte unterschreiben Sie unsere Petition für eine weltweite Tierschutzerklärung, mit der wir die internationale Anerkennung des Tierschutzes durch die Vereinten Nationen erreichen wollen.

Bringen Sie Ihre Unterstützung auf www.ifaw.org zum Ausdruck.

Internationaler Tierschutz-Fonds

www.ifaw.org Max-Brauer-Allee 62 - 64 22765 Hamburg

Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) wurde 1969 gegründet. Die Organisation arbeitet in über 40 Ländern mit den Schwerpunkten Tierrettung, Kampf gegen Grausamkeit an Tieren und Schutz für Wildtiere und Lebensräume.

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