Hautnah: Diskussionsrunde zu Menschenrechten mit Politikern und ...

sich gestern hautnah mit Menschenrechten und dem humanitären. Völkerrecht, dem Schwerpunktthema des Zeltlagers 2012. "Hautnah", so war auch die ...
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Bezirksverband Schwaben

Presseinformation Hautnah: Diskussionsrunde zu Menschenrechten mit Politikern und Experten beim Großzeltlager Abenteuer Siedeln

Fabrikstraße 2 86199 Augsburg Telefon (08 21) 90 60 60 Telefax (08 21) 9 26 23 www.bvschwaben.brk.de Medienteam Abenteuer Siedeln Tel. (01 76) 65 31 64 14 E-Mail: [email protected] www.abenteuer-siedeln.de

Legau, 09.06.12 Die Teilnehmer des Großzeltlagers Abenteuer Siedeln beschäftigten sich gestern hautnah mit Menschenrechten und dem humanitären Völkerrecht, dem Schwerpunktthema des Zeltlagers 2012. "Hautnah", so war auch die Überschrift von vier vorbereitenden Workshops, die die Siedler gestern Vormittag besuchen konnten. Von den Referenten hörten sie aus erster Hand, wie es um die Menschenrechte weltweit bestellt ist und erkannten so, welchen Stellenwert diese auch für sie haben. Besonders nachdenklich wurden die Teilnehmer bei den Schilderungen des Kurden Mehmet Aydin, der Opfer brutaler Folterungen wurde und seine Erfahrungen im Beisein eines Dolmetschers und Urs Fiechtner als Vertreter von Amnesty International und dem Arbeitskreis Menschenrechtsbildung Ulm vortrug. Auch im Workshop von Till Mayer, der als Journalist und Fotograf in Krisengebieten arbeitet und zugleich ehrenamtlicher Rotkreuzler ist, wurde es ruhig, als er ausgewählte Bilder zeigte und dazu die Geschichten hinter den Schicksalen erzählte, die er in seinem Bildband "Abseits der Schlachtfelder" zusammengestellt hat. Seine persönliche Betroffenheit beeindruckte die Teilnehmer sichtlich. In weiteren Workshops schilderten Martin Schröter, Jugendoffizier der Bundeswehr und Marc André Souvignier, Pakistanexperte des Deutschen Roten Kreuzes, ihre Erfahrungen mit Menschenrechten und humanitärem Völkerrecht bei ihren Auslandseinsätzen. Und Ramona Nisseler nahm die jüngeren Siedler mit auf einen

Die sieben Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung • Menschlichkeit • Unparteilichkeit • Neutralität • Unabhängigkeit • Freiwilligkeit • Einheit • Universalität

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Erlebnispfad zu Themen rund um das Rote Kreuz und das Humanitäre Völkerrecht. In der anschließenden Diskussionsrunde mit Dr. Beate Merk, Bayerische Staatsministerin der Justiz und Schirmherrin von Abenteuer Siedeln und Angelika Schorer, MdL und Vorsitzende des Roten Kreuzes in Schwaben, diskutierten die Referenten mit den Siedlern, was sie konkret vor Ort für Menschenrechte tun können. Urs Fiechtner betonte dabei, wie wenig bewusst uns Menschenrechte und ihr Stellenwert im Alltag sind. Umso wichtiger sei eine konsequente Menschenrechtsbildung auch hierzulande, weil sonst auch niemand sich auflehnen könne, wenn seine Rechte verletzt werden. Dafür seien Nichtregierungsorganisationen wie das Rote Kreuz die ideale Plattform, weil dort Ehrenamtliche auch ohne Vorkenntnisse ihre Stärken erkennen und ausbauen könnten und so von machtlosen Menschen zum Teil einflussreicher Bewegungen werden könnten, die "in das große Getriebe der Welt eingreifen" können. "Nicht reden - handeln", das Motto des Jugendrotkreuzes, sei hier der passende Ansatz, ergänzte Moderator Thomas Brenner. Dr. Beate Merk lobte die berührenden Workshops und betonte, dass Frieden in Deutschland seit Ende des Zweiten Weltkrieges Alltag sei. Umso wichtiger sei die Auseinandersetzung mit Menschenrechten und die Aufmerksamkeit für die Menschen, die nicht in einer solch privilegierten Umgebung aufwachsen. Sie lobte das Konzept von Abenteuer Siedeln und zeigte sich stolz, dass sich die jungen Rotkreuzler mit so wichtigen gesellschaftlichen Hintergründen beschäftigen und so Verantwortung für die Zukunft übernehmen. Angelika Schorer bedankte sich stellvertretend bei Christian Rzepka für die herausragende Organisationsleistung der gesamten Projektgruppe und überreichte ihm im Namen des Schwäbischen Roten Kreuzes eine Henry-Dunant-Medaille. "Ich freue mich, dass wir so hochkarätige Referenten für die Themenworkshops gewinnen konnten", betont Jürgen Fischer von der ehrenamtlichen Projektgruppe Abenteuer Siedeln. "Mit ihren Erfahrungen und der kindgerechten Vermittlung haben sie unseren Siedlern einige Denkanstöße mit nach Hause gegeben. Dieser Impuls ist genau das, was wir mit dem Handlungskonzept der Veranstaltung erreichen wollten."

Die sieben Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung • Menschlichkeit • Unparteilichkeit • Neutralität • Unabhängigkeit • Freiwilligkeit • Einheit • Universalität

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Abenteuer Siedeln ist ein Planspiel, zu dem sich bereits 2008 und 2010 mehr als 500 Jugendliche aus Jugendgruppen der schwäbischen Wasserwachtjugend und des Jugendrotkreuzes zusammenfanden. Im einwöchigen Zeltlager erleben acht bis 17 Jahre alte Teilnehmer spielerisch politische und wirtschaftliche Zusammenhänge der Gesellschaft. Im Zeltlager gibt es verschiedene Zeltstädte, die fiktive Staaten repräsentieren, untereinander Handel treiben und diplomatische Beziehungen führen. Der Schwerpunkt von Abenteuer Siedeln 2012 liegt auf den Menschenrechten und dem humanitären Völkerrecht. Organisiert wird Abenteuer Siedeln von ehrenamtlichen jungen Erwachsenen aus dem Roten Kreuz. Ihnen geht es darum, Eindrücke vom Umbruch in den Gesellschaften von Entwicklungsländern zu vermitteln und auf völkerrechtliche Probleme hinzuweisen. Gleichzeitig soll den Teilnehmern auch klar werden, dass Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht nicht nur in weit entfernt liegenden Regionen der Welt missachtet werden, sondern oft auch direkt vor unserer Haustüre. Außerdem sollen die jugendlichen Teilnehmer früh auf Möglichkeiten hingewiesen werden, wie sie selbst gesellschaftliche und politische Prozesse mitgestalten können. Schirmherren sind 2012 Dr. Beate Merk, Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz und zugleich Schirmherrin des Bayerischen Jugendrotkreuzes sowie Dr. Jakob Kellenberger, Präsident des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK).

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