Hannover – unterm Schwanz und ümme Ecke

Ein Haus für die moderne Kunst /// Sprengel Museum . ... Ein Haus, um Federball zu spielen /// Ballhof . .... Eine Düne in der Ebene /// Alter Jüdischer Friedhof .
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WOLFRAM HÄNEL / ULRIKE GEROLD

Hannover – unterm Schwanz und ümme Ecke

66 L I E B L I N G S P L Ä T Z E und 11 Kneipen

WOLFRAM HÄNEL / ULRIKE GEROLD

Hannover – unterm Schwanz und ümme Ecke WO DIE WILDEN WELFEN WOHNEN

Alle Bilder im Band stammen von Wolfram Hänel. Hartmut el Kurdi stellte freundlicherweise den Text auf Seite 125 zur Verfügung. Autoren und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected] Besuchen Sie uns im Internet: www.gmeiner-verlag.de

© 2015 – Gmeiner-Verlag GmbH Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch Telefon 0 75 75/20 95-0 [email protected] Alle Rechte vorbehalten 2. Auflage 2015 Lektorat/Korrektorat: Claudia Reinert Satz: Julia Franze Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Alexander Somogyi unter Verwendung eines Fotos von Wolfram Hänel Kartendesign: Mirjam Hecht ISBN 978-3-8392-4687-0 Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Printed in Germany ISBN 978-3-8392-1705-4



Liebenswerte Provinzhauptstadt mit kleinen Macken  / / / Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Hannover 1 »Unterm Schwanz« – Treffpunkt für Einheimische und Reisende  / / / Hauptbahnhof Hannover .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Die Wiedergeburt eines Treffpunktes oder vom Café zum Platz  / / / Kröpcke .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 In der Unterwelt von Hannovers Innenstadt  / / / ⁄11 Jack the Ripper’s .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Früher flanierten hier die Offiziere  / / / Opernhaus und Opernplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Wo der Kronleuchter wackelt  / / / Künstlerhaus . . . . . . . . . . . . . . 5 Früher war der »Georgie« mal das »Wunder von Hannover« / / / Georgsplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Stars und Sternchen, erst auf Zelluloid, dann live  / / / Theater am Aegi .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Ulbricht und Honecker lassen grüßen  / / / ⁄11 Die Ständige Vertretung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Wo Werthers Lotte begraben liegt  / / / Gartenfriedhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 »Alles bar bezahlt, Majestät!«  / / / Neues Rathaus .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Gärtnerische Gestaltungskunst im Sumpfland  / / / Maschpark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Willkommen beim Roten Franz  / / / Niedersächsisches Landesmuseum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Flacher Teich mit Linienverkehr  / / / Maschsee . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Ein Haus für die moderne Kunst  / / / Sprengel Museum . . . . . 13 Ein Glockenspiel zum Gedächtnis  / / / Aegidienkirche . . . . . . . 14 Der Bauch von Hannover  / / / Markthalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

17 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 47 49 51

15 16 17 18 19 20 3 ⁄11 4 ⁄11 21 22 5 ⁄11 6 ⁄11 7 ⁄11 23 24 25 26 27 28 29

Wenn der Turmwächter Alarm blies …  / / / Marktkirche und Altes Rathaus .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Der Schein trügt  / / / Hannovers Altstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Ein Haus, um Federball zu spielen / / / Ballhof .. . . . . . . . . . . . . . . 57 Idylle mitten im Trubel / / / Rund um die Kreuzkirche . . . . . . . 59 Wo Hannover seinen Anfang nahm / / / Flohmarkt .. . . . . . . . . . 61 Der Spiegel kam ursprünglich aus Hannover / / / Anzeiger Hochhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Der Geheim(dienst)-Tipp / / / KGB-Bar .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Erste, aber nicht mehr einzige irische Kneipe / / / The Irish Pub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Ein selbstverwaltetes Kulturkaufhaus / / / Pavillon . . . . . . . . . . . 69 Wo sich List und Oststadt treffen / / / Wedekindplatz . . . . . . . . 71 Im Zylinder darf's nicht klappern / / / Konzertlokal Kanapee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Kultkneipe mit langer Vergangenheit / / / Plümecke . . . . . . . . . . 75 Was Sie über Hannover wirklich nicht wissen müssen / / / Typisch »hannöversch«! .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Hier kocht der Chef selbst! / / / XS All Areas . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Firmen von Weltruf am laufenden Meter / / / Die »Podbi« .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Über Nacht zum Millionär / / / Altes Dorf Groß-Buchholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 »Holzbaracken« mit Modellcharakter / / / Grasdachsiedlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Angelegt für Schweine, genutzt dann von Spaziergängern / / / Eilenriede . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Mal andere Gesichter sehen / / / Zoo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Von seltenen Rosen und japanischen Fischen / / / Stadtpark .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Ein Stall für Hannovers Theaterszene / / / Altes Magazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

30 31 32 33 34 35 8 ⁄11 36 37 38

Das einzige seiner Art / / / Veterinärmedizinhistorisches Museum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Bürgerliche Idylle nach englischem Vorbild / / / Gartenstadt Kleefeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Manchmal hat die Jagd auch etwas Gutes / / / Tiergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Mehrere Male umgezogen – nicht schlecht für eine Windmühle / / / Alte Mühle .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Hannover ist auch eine Hafenstadt / / / Schleuse Anderten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Hannovers Klinkermoderne / / / Stephansplatz . . . . . . . . . . . . . . 109 Einmal im Monat wird hier richtig gerockt  / / / Pindopp . . . . 111 Man kann ja nie wissen  / / / Engesohder Friedhof . . . . . . . . . . . . 113 Vom Jammer zur Wohnidylle  / / / Döhrener Jammer . . . . . . . . 115 Kleines Geld für großes Logo  / / / Expo-Dach und Hermesturm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 39 Ein Deich mitten in der Stadt  / / / Ricklinger Masch . . . . . . . . . 119 40 Kabarett im Wannenbad  / / / Theater am Küchengarten . . . . 121 9 Kult oder Kitsch – das ist hier die Frage  / / / Barkarole . . . . . 123 ⁄11 41 Limmern: Meditatives Lungern in Linden  / / / Limmerstraße .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 42 Hinterhof-Kino als Trendsetter  / / / Apollokino . . . . . . . . . . . . . . 127 43 Von Bettfedern und Tango  / / / Die Faust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 10 ⁄11 Rotkäppchen musste gehen, der böse Wolf blieb  / / / … und der böse Wolf .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 44 Von weiß zu grün  / / / Lindener Berg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 45 Auf der höchsten Erhebung wird höchste Qualität geboten  / / / Jazz Club . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 46 Ein Königreich für die Wissenschaft  / / / Welfenschloss .. . . . . 137 Die Könige vom Kartoffelesserland  / / / Die Personalunion 1714 – 1837 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 11 ⁄11 Für Studenten und andere kollektive Esser  / / / Gaststätte Kaiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

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Eine Düne in der Ebene  / / / Alter Jüdischer Friedhof .. . . . . . . Mehr als nur Max und Moritz  / / / Wilhelm Busch Museum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein Tempel für ein Universalgenie  / / / Leibniztempel .. . . . . . Das Versailles des Nordens  / / / Großer Garten . . . . . . . . . . . . . . Nicht alles, was glänzt, ist Gold!  / / / Gartentheater .. . . . . . . . Von Schwiegermuttersesseln und Gurkenmagnolien  / / / Berggarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein Hoch auf die Trinkhalle  / / / Onkel Olli’s Kiosk . . . . . . . . . Landschaftsgarten mit Teich  / / / Stöckener Friedhof .. . . . . . . . Dank der großen Nachfrage: ein Volkswagenwerk in Hannover  / / / VW-Werk in Stöcken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Ümme Ecke 56 57 58 59 60 61 62 63

Wo die wilden Welfen wohnen  / / / Ümme Ecke .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armseliges Fischerdorf wird chic  / / / Strandpromenade Steinhude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Alcatraz von Steinhude  / / / Festung Wilhelmstein . . . . . . Innen exzellente Live-Musik, außen Halle im Gewerbegebiet  / / / Blues Garage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wo Oma, Enkel und Onkel ein Schwätzchen halten  / / / Altstadt Celle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mehr Heide geht nicht  / / / Museumsdorf Hösseringen . . . . . . Eines der schönsten Fachwerkhäuser der Welt  / / / Knochenhauer Amtshaus in Hildesheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kultur und Kuchen im Gewächshaus  / / / Schloss Derneburg .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neuschwanstein zwischen Rübenäckern  / / / Schloss Marienburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Eine traurige Geschichte auf dem Weg zur schönen Aussicht  / / / Nordmannsturm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Glühlampen, Steinbrüche und Wildschweine  / / / Köllnischfeld bei Springe .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Paradies für Kletterhaken-Freaks  / / / Lüerdissener Kletterfelsen im Ith . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187



Karte .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 Register .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190

B E I M B L I C K Ü B E R D I E E I L E N R I E D E W I R D D E U T L I C H , DA S S H A N N OV E R H Ä L T , WA S D I E S T A D T W E R B U N G V E R S P R I C H T : E I N E » G RO S S S T A D T I M GRÜNEN«.

HANNOVER

LIEBENSWERTE PROVINZHAUPTSTADT MIT KLEINEN MACKEN Hannover Warnung! Dieses Buch beinhaltet nicht alle Sehenswürdigkeiten Hannovers, es listet auch nicht immer alle Fakten auf, die womöglich wissenswert wären. Aber dafür erzählt es ein paar Geschichten, die Sie so ganz sicher in keinem anderen Stadtführer finden. Und es hat uns als Text- und Bildautoren eine große Freude gemacht, diese Stadt mal aus unserer Sicht zu beleuchten. Wir leben nun seit – zusammengezählten – mehr als 100 Jahren in Hannover und sind immer noch gerne hier. Klingt unglaublich, ist aber wahr! Seien Sie also gespannt auf einen Blickwinkel, der vielleicht nicht immer politically correct ist, dafür aber ungeschminkt und authentisch. »Das Beste an Hannover ist die Auffahrt zur Autobahn«, ist so ein Satz, der in schöner Regelmäßigkeit bemüht wird, wenn es darum geht, dem gängigen Vorurteil zu folgen, das  – aus welchen Gründen auch immer – Hannover gerne an die letzte Stelle der deutschen Großstädte rückt. Mit anderen Worten: Hannovers Image ist nicht das Beste, und keiner vermag so recht zu sagen, woran das wohl liegen könnte. Hannover gilt vielen als langweilig und spießig, und die Hannoveraner selbst als typisch norddeutsch-spröde und wenig weltoffen. Leider taugt auch das gerne mal nieselig-graue Wetter nicht unbedingt dazu, Hannover auf den ersten Blick ins Herz schließen zu wollen. Klar, im Jahr 2000 hat hier die Expo stattgefunden, jeder weiß, dass die Hannover Messe die größte Industriemesse der Welt ist und dass in Hannover (angeblich) das sauberste Hochdeutsch gesprochen wird, jeder hat auch schon mal vom Massenmörder und Polizeispitzel Haarmann gehört, aber das war’s dann meistens auch schon. Und Hannover selbst müht sich zwar nach Kräften, muss aber immer wieder erkennen, dass alles Streben nur wenig hilft, wenn dann kleine und größere Skandale der Image-Aufbesserung einen Strich durch die Rechnung machen: Der Ex-Kanzler, der ausgerechnet Putin zum Freund hat, der ehemalige Bundespräsident, der Privates und Politisches nicht so ganz zu trennen vermochte, die Hells Angels, die wo12

möglich nicht nur das Rotlichtviertel kontrollier(t)en, der Begründer eines unabhängigen Finanzberatungsunternehmens, das eine Vielzahl von Anlegern über den Tisch gezogen haben soll. Da reicht es dann auch nicht, dass Lena mal den Eurovision Song Contest gewonnen hat, dass die Scorpions mal Deutschlands Aushängeschild in Sachen Hardrock waren, dass der lokale Fußballverein manchmal gar nicht so schlecht dasteht, Comedian Oliver Pocher eine Zeit lang über die bundesdeutschen Bildschirme flackerte oder eine Drogeriekette aus Hannover zum Marktführer aufgestiegen ist. Ganz zu schweigen von Deutschlands Ex-Porno-Queen Teresa Orlowski, die allerdings zugegebenermaßen auch eher wenig »Einblicke« in typisch hannöversche Qualitäten gezeigt hat. Tatsächlich aber hat Hannover mehr zu bieten als nur das weltgrößte Schützenfest (und die dazugehörige Lüttje Lage, die jedes Trinkerherz höher schlagen lässt), Hannover hat auch einen größeren Stadtwald vorzuweisen als New York, ein gewisser Karl Jatho hat auf einer sumpfigen Wiese noch vor den Brüdern Wright den ersten Motorflug der Welt hingelegt (nun gut, es waren nur knappe 18 Meter und gerade mal 75 Zentimeter über dem Boden), Hannover war die erste Stadt des Kontinents mit Gasbeleuchtung und hatte die erste Tankstelle in Europa. Bei der Grammophon ist die erste Schallplatte in Serie gegangen, bei der Hanomag wurde mit dem Kommissbrot das erste Fließbandauto in Deutschland gebaut und bei Telefunken ist das PAL-Farbfernsehsystem erfunden worden, die Hirnforschung am INI (International Neuroscience Institute) rangiert ebenso wie der Jazzclub unter den Top Ten weltweit. Die Liste hannoverscher Firmen mit Weltruf ist lang, der frühere Intendant des Staatsschauspiels Alexander May hat aus den Namen sogar mal einen Rap gestottert: Cococontinental, Bbbahlsen, Ppppelikan  … Keinesfalls zu vergessen sind dabei auch noch Apel (Feinkost), Geha (Füller), Läufer (Radiergummis), Sprengel (Schokolade), Varta (Batterien) und schließlich VW-Nutzfahrzeuge. Im Übrigen hat ausgerechnet Karl Marx die Stadt gegenüber London gelobt, als er Hannovers Parks als »viel geschmackvoller angelegt« bezeichnete, und das will ja wohl was heißen! Und Hannovers Dada-Künstler 13