Gewachsen aus einer Utopie

10.03.2010 - Gäste dazu ein. Weitere De- tails sollen folgen, schreibt der Gemeinderat. (LIZ). Bergdietikon Anzeige gegen Sprayer. In der Nacht auf den 27.
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LIMMATTAL

MZ Mittwoch, 10. März 2010

Schlieren: Adrian Müller stellt im Stadthaus aus

Bergdietikon: Golfplatz mit 17 Einsprachen

Zürich: Entschädigung wegen Fluglärm

Unter dem Titel «Farbschlieren in Schlieren» zeigt Adrian Müller Fotografien aus Schlieren, die er mit Seite 25 bewegter Kamera aufgenommen hat.

Innerhalb der Einsprachefrist gingen in Bergdietikon 17 Einsprachen von 41 Personen ein. Die meisten Seite 25 bezogen sich auf Lärm und Mehrverkehr.

Die Eidgenössische Schätzungskommission hat festgelegt, wie viel Entschädigung ein MehrfamilienSeite 30 haus-Besitzer wegen Fluglärm erhält.

Gewachsen aus einer Utopie Eine neue Kooperative will in Dietikon angebautes Bio-Gemüse im Abonnement ausliefern Sie wollen sich nicht dem Diktat des Marktes unterwerfen und eine Verbindung zwischen Konsumenten und der Nahrungsmittelproduktion herstellen: Die am Sonntag in Dietikon gegründete Genossenschaft «Ortoloco» hat Grosses vor.

Die Idee der regionalen Vertragslandwirtschaft ist nicht neu: Die Genossenschaft Agrico, welche sich als Zusammenschluss von Produzenten und Konsumenten versteht, führt in Therwil BL bereits seit 1980 den Birsmattehof (www.birsmattehof.ch). Mittlerweile liefert die Genossenschaft wöchentlich rund 1400 Körbe mit biologischem Gemüse an 36 Depotstellen im ganzen Baselbiet, wo die Kunden das Gemüse dann abholen. In der Romandie, wo das PionierProjekt «Les Jardins des Cocagne» heisst (www.cocagne.ch), gibt es mittlerweile bereits mehr als 20 ähnliche Kooperativen. Gleichzeitig mit Ortoloco (www.ortoloco.ch) entstehen ähnliche Projekte in Winterthur (Verein Holzlabor) und Bern (Soli-Terre), wo diese Woche der erste Gemüsekorb ausgeliefert worden ist. (BHI )

Gewachsen ist das Ganze aus einer Utopie: dass Menschen sich gesund und regional ernähren können, ohne von gewinnorientierten Grossunternehmen abhängig zu sein. Dann wurde aus der Vision eine Idee, schliesslich ein regionales Projekt. «Wir wollten nicht nur diskutieren, sondern wirklich etwas tun», erinnert sich Ursina Eichenberger. So wurde «Ortoloco» geboren, eine genossenschaftliche Gartenkooperative. Das Prinzip ist einfach: Das Projekt pachtet Land von einem Bio-Hof und baut darauf Gemüse an, welches dann an die Beteiligten wöchentlich zum Selbstkostenpreis ausgeliefert wird. Wer dabei sein

«Wir wollten nicht nur diskutieren, sondern wirklich etwas tun»

«Ortoloco» eine Gärtnerin angestellt. Die 24-jährige Anja Ineichen, die eine Lehre als Gemüsegärtnerin absolviert hat, ist ein Glücksfall für das Projekt: Sie ist sozusagen eine Spezialistin für biologische Vertragslandwirtschaft. Bis im Dezember letzten Jahres hat sie für die Genossenschaft Agrico gearbeitet, die in Therwil BL den Birsmattehof führt – eines der beiden Schweizer Pionier-Projekte im Bereich der regionalen Vertragslandwirtschaft (siehe Kasten), an dem sich «Ortoloco» orientiert. Ineichen hat bereits mit der Planung des Anbaus begonnen, wie sie strahlend erzählt. Die ersten Gemüsekörbe sollen im Juni 2010 ausgeliefert werden. Gegründet wurde die Genossenschaft offiziell am vergangenen Sonntag auf

URSINA EICHENBERGER

will, muss der Genossenschaft beitreten und kann dann einen wöchentlichen Gemüsekorb mit saisonalem Biogemüse abonnieren. «Es geht um eine andere Wirtschaftsform, die selbstbestimmt ist und auf einer direkten Zusammenarbeit zwischen Konsumenten und Produzenten beruht», erklärt die 24-jährige Eichenberger, die das Projekt zusammen mit drei weiteren Personen aus ihrer eigenen und der benachbarten Wohngemeinschaft in Zürich ins Leben gerufen hat. Einen Partner fanden die Stadtzürcher schliesslich in Samuel Spahn, der im Dietiker Fondli einen Bio-Betrieb führt – und ausserdem für die Grünen im Dietiker Parlament sitzt. Spahn, der das System der Vertragslandwirtschaft bereits kannte, war bereit, sich zu beteiligen und Land zur Verfügung zu stellen. «Die Leute wissen je länger, je weniger, woher ihre Nahrungsmittel kommen und was es drin hat», sagt Spahn. «Dieser Entfremdung von der Nahrungsmittelproduktion wollen wir ein positives, regionales Projekt entgegensetzen.» Ausserdem sei man nicht dem Diktat des Marktes unterstellt, der durch Zwischenhändler einen Preisdruck und oft unfairen Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft verursache. Das Projekt, welches Gemüse vorläufig für Konsumenten in Dietikon und Zürich anbauen wird, soll die Verbindung wieder herstellen zwischen Menschen in urbanen Lebensräumen und der Lebens-

«Es besteht wieder mehr ein Bedürfnis nach lokaler Identität» SAMUEL SPAHN

MOTIVIERT Gärtnerin Anja Ineichen (l.), Initiantin Ursina Eichenberger und Biobauer Samuel Spahn auf dem Acker, den das Projekt «Ortoloco» von Spahn pachtet. BHI mittelproduktion, erklärt Spahn. Deshalb soll den Genossenschaftern auch die Möglichkeit gegeben werden, sich durch Mitarbeit auf dem Feld oder am Projekt zu beteiligen. Sein Dietiker Hof habe sich gerade auch durch seine Nähe zu Zürich für

die Idee angeboten. «Es besteht wieder mehr ein Bedürfnis nach lokaler Identität. Viele Leute möchten Produkte essen, die dort gewachsen sind, wo sie leben.» Spahn wird das Gemüse nicht selber anbauen – dazu hat das Team hinter

dem Fondli-Hof. Rund 50 Personen waren dabei, wie Eichenberger erzählt: «Wir waren ziemlich überwältigt vom grossen Interesse der Leute. Offensichtlich besteht ein grosses Bedürfnis nach einem solchen Angebot.» Die meisten der Anwesenden hätten sogar schriftlich ihr Interesse an der Genossenschaft bestätigt. Da man vorläufig erst 60 Aren Land pachte, müsse man schon bald an eine Warteliste denken, sagt Eichenberger. «Unser Ziel ist es auf jeden Fall, die gepachtete Fläche auszudehnen.» Ausserdem wolle man den Abonnenten die Möglichkeit geben, auch Obst und Käse, später vielleicht noch weitere Produkte zu beziehen, so Eichenberger: «Wir haben ganz viele Ideen.»

Keine Entspannung bei Arbeitslosenzahlen Im Kanton nahm die Arbeitslosigkeit im Februar saisonal bedingt leicht ab, in Dietikon stieg sie um 0,5 Prozent

2343 Personen waren Ende Februar im Bezirk Dietikon arbeitslos gemeldet. Das sind 11 mehr als noch im Vormonat, wie das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich (AWA) mitteilte. Anders als in Dietikon waren die Zahlen kantonsweit erstmals seit Mai 2009 leicht rückläufig, wenn auch nur um 0,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt nun kantonsweit 4,4 Prozent

Ein Fest für Hofstetter

DIE PIONIER-PROJEKTE

B E T T I N A H A M I L TO N - I R V I N E

Die guten Neuigkeiten treffen auf Dietikon nicht zu: Bezirksweit stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat ganz leicht.

Nachrichten

und entspreche damit dem Schweizer Durchschnitt.

Dietikon liegt über dem Durchschnitt Der Bezirk Dietikon weist im Februar eine Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent aus und liegt weiter deutlich über dem kantonsweiten Durchschnitt. Die Gründe für den leichten Rückgang seien vorwiegend saisonal bedingt, hiess es weiter. Im Bezirk Dietikon verzeichneten von den elf Gemeinden nur gerade Dietikon, Geroldswil, Unterengstringen und Weiningen leicht sinkende

Arbeitslosenzahlen. Bei den übrigen Gemeinden stiegen die Fälle an. Vergleicht man die Zahlen gar mit denen vor einem Jahr, so verzeichnet der Bezirk heute rund 650 Arbeitslose mehr. Die Berechnungen der Arbeitslosenquote beruhten bislang auf den Zahlen aus der Volkszählung des Jahres 2000. Da in der Zwischenzeit aber viele Personen in die Schweiz eingewandert sind, berechne das AWA die Arbeitslosenquote auch auf der Basis dieser neueren Angaben über die Erwerbspersonen: Diese Auswertungen zeigten für den Februar eine Arbeits-

losenquote von 4,1 Prozent – also eine um 0,1 Prozent tiefere Quote.

Schweizer werden nicht verdrängt Aufgrund der neuen Berechnungsgrundlage ergäben sich Hinweise darauf, dass die Arbeitskräfte aus dem europäischen Ausland «insgesamt die einheimischen Arbeitskräfte nicht verdrängten», wie es in der Mitteilung hiess. Die Arbeitslosenquote der Deutschen sei mit am tiefsten, zudem seien die «meist gut qualifizierten Arbeitnehmer aus dem EU-Raum» meist weniger als sechs Monate arbeitslos. (SKE)

Jakob (Jack) Hofstetter war in Aesch zuerst Mitglied der Rechnungsprüfungskommission, dann acht Jahre Gemeinderat und schliesslich stolze 24 Jahre lang Gemeindepräsident. Auf Ende dieser Amtszeit hin gab er sein Amt ab. Grund genug für die Aescherinnen und Aescher ihn gebührend zu verabschieden. Das Fest findet am Samstag, 27. März, vormittags, statt. Der Gemeinderat lädt alle Aescherinnen und Aescher sowie ausgewählte Gäste dazu ein. Weitere Details sollen folgen, schreibt der Gemeinderat. (LIZ)

Bergdietikon Anzeige gegen Sprayer In der Nacht auf den 27. Februar verschmierten Unbekannte die Orientierungstafel beim Gemeindehaus, die Kleidersammelbehälter beim Werkhof und das Buswartehäuschen an der Riedwiesstrasse mit Sprayereien. Es sei davon auszugehen, dass dieselben Täter auch in der Nacht auf den 5. März die Glasscheiben bei einem weiteren Bushäuschen verschmierten, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt. Der Gemeinderat habe noch am selben Tag Strafanzeige gegen unbekannt erstattet. Hinweise können der Kantonspolizei Spreitenbach, dem Gemeinderat oder der Gemeindeverwaltung gemeldet werden. (LIZ)

Spreitenbach Wer fuhr bei Rot durch? In Spreitenbach kollidierten am späten Montagabend zwei Autos auf einer Kreuzung mit Lichtsignalanlage. Beide Lenker machten geltend, bei Grün gefahren zu sein, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte. Die Lenkerin eines schwarzen Audi A3 fuhr am Montag um 23.25 Uhr auf der Landstrasse von Dietikon Richtung Neuenhof. Von links näherte sich auf der Wigartestrasse ein silberner Fiat Stilo. Der Lenker wollte nach eigenen Aussagen geradeaus in Richtung Industrie fahren. Auf der Kreuzung beim McDonald’s prallten die Autos mit Wucht zusammen. Die Insassen blieben unverletzt. Es entstand ein Sachschaden von rund 20 000 Franken. Zum Zeitpunkt des Unfalles war die Lichtsignalanlage der Kreuzung in Betrieb. Aufgrund des Widerspruchs der beiden Lenker sucht die Mobile Einsatzpolizei in Schafisheim (Telefon 062 886 88 88) Augenzeugen. ( LI Z)