Geschäftsbericht 2011 System Welt - CENTROTEC Sustainable AG

21.03.2012 - Diese Marktchancen eröffnen sich durch die Erschließung neuer Märkte oder die ...... Handelszwecken gehalten werden (Held for Trading) und solchen, ...... Sichteinlagen und Inanspruchnahme auf die laufenden Konten bei.
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Geschäftsbericht 2011 System Welt

Climate Systems 01 Wolf GmbH, Mainburg, DE 02 Wolf France S.A.S., Massy, FR 03 Wolf Iberica S.A., Madrid, SP 04 Wolf Technika Grzewcza Sp.z.o.o., Warschau, PL 05 Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH, Gorleben, DE 06 Kuntschar + Schlüter GmbH, Wolfhagen, DE 07 Wolf Energosberegayuschtie sistemi OOO, Moskau, RU 08 Brink Climate Systems B.V., Staphorst, NL 09 Brink Climate Systems Deutschland GmbH, Ahaus, DE 10 Ned Air B.V., Kampen, NL

Gas Flue Systems 01 Ubbink B.V., Doesburg, NL 02 Centrotherm Systemtechnik GmbH, Brilon, DE 03 Ubbink France S.A.S., Nantes, FR 04 Ubbink N.V./S.A., Gentbrugge, BE 05 Ubbink UK Ltd., Brackley, GB 06 Centrotherm Gas Flue Technologies Italy S.R.L., Verona, IT 07 Centrotherm Eco Systems LLC, Albany, US 08 Ubbink East Africa Ltd., Naivasha, KE

Medical Technology & Engineering Plastics 01 Möller Medical GmbH, Fulda, DE 02 Centroplast Engineering Plastics GmbH, Marsberg, DE 03 Rolf Schmidt Industri Plast A/S, Kolding, DK

CENTROTEC vertreten durch Repräsentanten Tochtergesellschaften

Die CENTROTEC Sustainable AG ist in mehr als 50 Ländern präsent, darunter in 13 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften.

Zu den wichtigsten Konzerngesellschaften gehören Wolf, Brink Climate Systems und Ned Air, die sich im Segment Climate Systems auf Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik, darunter Solarthermie-Systeme, Wärmepumpen, BHKW und Biogas-Aufbereitungsanlagen, Klimatisierungs- und Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung für Wohnhäuser und gewerblichen Einsatz spezialisiert haben sowie Ubbink und Centrotherm, die im Segment Gas Flue Systems ihren Schwerpunkt auf Kunststoffabgas- und Luftführungssysteme gelegt haben. CENTROTEC ist damit der einzige börsennotierte Komplettanbieter von Energiesparlösungen im Gebäude in Europa mit einem umfassenden Lösungsportfolio von Heizungs-, Klima- und Lüftungs- sowie Solarthermie-Systemen. Die Produktion dieser hochwertigen Produktlösungen findet ausschließlich in Deutschland und den Niederlanden statt.

Umsatz

EBITDA

[in Mio. EUR]

[in Mio. EUR]

CAGR +21 % p. a.

CAGR +12 % p. a.

538 476 396

467

54,6

480

48,8 43,6

406

46,9

46,6

30,3

116

2003

135

153

2004

2005

19,4

2006

2007

2008

2009

2010

2011

EBIT

2003

23,2

23,0

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

EPS*

[in Mio. EUR]

[in EUR]

CAGR +8 % p. a.

1,54

1,01

36,2 32,2 27,6 18,3

29,0

0,53

24,8

0,65

0,70

1,13

0,93***

0,80**

**

0,33

17,7

13,2

12,5

(0,55) 2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

Verschuldungsgrad [Nettofinanzverbindlichkeiten/Eigenkapital]

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

Aktienkurs [in EUR]

24,25 1,4 1,1

1,1 0,9

0,9

0,7 0,5

0,4

0,4 IPO-Kurs 3,24 2,13

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

1998

2000

* Earnings per share, unverwässert ** korrigiert um Gewinne aus Transaktionen mit Minderheiten. Werte inkl. Sondereffekte für 2005: 1,13 EUR, für 2006: 0,88 EUR *** ohne Berücksichtigung des Beteiligungsergebnisses CAGR Compound Annual Growth Rate/durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (2003 – 2011)

2002

2004

2006

2008

2010

2012

2008

2009

2010

2011

Veränderung 2011 zu 2010

[TEUR]

[TEUR]

[TEUR]

[TEUR]

[TEUR]

[Prozent]

406.417

476.081

466.613

479.650

537.841

12,1

Climate Systems

274.111

319.308

309.524

331.769

381.782

15,1

Gas Flue Systems

96.359

118.822

128.111

112.835

116.347

3,1

Medical Technology & Engineering Plastics

35.947

37.951

28.978

35.046

39.712

13,3

EBITDA

43.622

48.808

46.641

54.582

46.898

(14,1)

EBIT

27.552

32.171

29.037

36.158

24.770

(31,5)

6,8

6,8

6,2

7,5

4,6

EBT

18.463

25.785

12.727

34.541

(404)

(101,2)

EAT

16.501

18.635

5.216

25.572

(9.401)

(136,8)

1,01

1,13

0,33

1,54

(0,55)

(135,7)

Bilanzsumme

361.773

378.384

379.646

399.561

425.690

6,5

Eigenkapital

109.066

127.804

132.674

160.816

157.453

(2,1)

Umsatz gesamt (berichtet)

Ergebnis

EBIT Rendite (in %)

EPS (in EUR, unverwässert)

Bilanzstruktur zum 31.12.

Eigenkapitalquote (in %)

30,1

33,8

34,9

40,2

37,0

Sachanlagen

94.128

94.702

91.252

91.946

95.180

3,5

Immaterielle Vermögenswerte

37.427

36.571

37.542

39.265

46.765

19,1

Geschäfts- oder Firmenwert

60.482

60.911

60.914

61.074

69.738

14,2

Netto Finanzverbindlichkeiten

121.778

114.101

86.451

71.123

60.113

(15,5)

54.497

65.124

53.642

57.572

56.030

(2,7)

32.571

35.272

22.820

43.996

12.727

(71,1)

Net Working Capital

Kapitalflussrechnung Cash Flow I (EAT + Abschreibungen) Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

32.666

24.847

45.025

35.840

41.843

16,7

(19.097)

(17.928)

(18.006)

(22.077)

(28.875)

30,8

2.390

2.605

2.614

2.663

2.906

9,1

16.427

16.525

16.610

16.750

17.164

Jahreshöchstkurs*

18,36

16,14

10,80

17,50

24,25

Jahrestiefstkurs

11,00

6,85

6,05

9,15

10,61

13,85

10,60

9,44

16,00

11,28

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit

Mitarbeiter zum 31.12. Anzahl (in FTE)

Aktie Anzahl Aktien**

*

Jahresschlusskurs

*

* **

Angaben in EUR durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert in tausend)

< Fünf-Jahresvergleich

2007

Kennzahlen auf einen Blick

Fünf-Jahresvergleich

Core Values

Soziale Verantwortung trägt CENTROTEC sowohl für seine Mitarbeiter wie auch für das weitere Unternehmensumfeld. Hierbei ist es uns wichtig, Mitarbeiter als Menschen und nicht nur als Ressourcen wahrzunehmen sowie ihre Bedürfnisse so weit wie möglich zu adressieren.

Im Umgang mit dem Unternehmensumfeld verhält sich CENTROTEC ethisch und verantwortungsbewusst und fördert darüber hinaus in Eigeninitiative die Lebensbedingungen und das soziale Miteinander im direkten Einflussbereich (Good Corporate Citizenship).

le Verantwortu a i z ng So

Integrität ndeln

U nt e r n e h m

Integrität bedeutet für CENTROTEC ganzheitlich faires, transparentes, ehrliches und unbestechliches Handeln, als Unternehmen wie auch als Einzelner.

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Für uns bedeutet das: Wir müssen sagen, was wir denken, und tun, was wir sagen!

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h



Unternehmerisches Handeln bedeutet für jeden Mitarbeiter, das Unternehmen wie sein eigenes zu betrachten und entsprechend verantwortungsvoll und vorausschauend zu agieren. Dies bietet Chancen sowohl für das Unternehmen als auch für den Einzelnen.

CENTROTEC fördert diesen Unternehmergeist durch größtmöglichen Freiraum für Mitarbeiter und Tochterunternehmen.

Nachhaltig handeln bedeutet, die aktuellen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dieselben Möglichkeiten der nachfolgenden Generationen zu gefährden. Der Umgang mit Energie und deren Folgen ist dabei ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltige Gesellschaft. CENTROTEC liefert hierfür bezahlbare Lösungen für Energieeinsparung und den Einsatz Erneuerbarer Energien für vielfältige Einsatzbereiche im Gebäude.

Bei der Entwicklung, Produktion und Vermarktung unserer Lösungen orientieren wir uns an den höchsten Maßstäben hinsichtlich Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit. Dieses Handeln beginnt bei jedem Einzelnen mit dem Bewusstsein der persönlichen Verantwortung gegenüber dem großen Ganzen

Climate Systems 100 %

Gas Flue Systems 100 %

Wolf GmbH Mainburg, DE

Kuntschar + Schlüter GmbH Wolfhagen, DE

Ubbink B.V. Doesburg, NL

Centrotherm Eco Systems LLC Albany, US

Wolf France S.A.S. Massy, FR

Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH (80 %) Gorleben, DE

Centrotherm Systemtechnik GmbH Brilon, DE

Ubbink East Africa Ltd. Naivasha, KE

Brink Climate Systems B.V. Staphorst, NL

Ubbink France S.A.S La Chapelle sur Erdre, FR

Centrotec J I Asia Pte. Ltd. Singapur, SG

Ubbink N.V./S.A. Gentbrugge, BE

SOLAR23 GmbH (60 %) Ungerhausen, DE

Wolf Iberica S.A. Madrid, ES Wolf Technika Grzewcza Sp.z.o.o. Warschau, PL Wolf Energosberegayuschtie sistemi OOO Moskau, RU

Brink Climate Systems Deutschland GmbH Ahaus, DE Ned Air B.V. Kampen, NL

Wolf Klimaattechniek B.V. Kampen, NL

Ubbink UK Ltd. Brackley, GB Centrotherm Gas Flue Technologies Italy S.R.L. Verona, IT

Unternehmensstruktur CENTROTEC Sustainable AG

Medical Technology & Engineering Plastics 100 %

At Equity-Beteiligungen

medimondi AG Fulda, DE

CENTROSOLAR Group AG (26 %) München, DE

Möller Medical GmbH Fulda, DE

Centroplast Engineering Plastics GmbH Marsberg, DE Rolf Schmidt Industriplast A/S Kolding, DK

Industrial Solar GmbH (38 %) Freiburg, DE

Bond-Laminates GmbH (25 %) Brilon, DE

4 8 10 16 19 20 22

Unternehmen & Management Brief an die Aktionäre Der Vorstand Bericht des Aufsichtsrates Corporate Governance Bericht Versicherung der gesetzlichen Vertreter Vergütungsbericht des Vorstandes und Aufsichtsrates Die Aktie

28 29 29 32 36 36 38 41 44 46 50

Konzernlagebericht Struktur, Strategie und Steuerung Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Wirtschaftliches Umfeld Entwicklung am Markt für Heizungs- und Energiespartechnik Geschäftsverlauf mit Umsatz- und Ergebnisentwicklung Kennzahlen im Überblick Climate Systems Gas Flue Systems Medical Technology & Engineering Plastics Wesentliche Beteiligungen Vermögenslage

51 52 54 55 56 57 59 60 66 67 69 70 71

Finanzlage Ertragslage Mitarbeiter Forschung und Entwicklung Investitionen Nachhaltigkeit Risikobericht Risikofelder Beurteilung der Risikosituation Weitere Angaben Nachtragsbericht Ausblick Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns

76 77 78 79 80 82 86 136

Konzernabschluss Konzernbilanz Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Konzern-Segmentberichterstattung Konzernanhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

36 Finanzkalender 1 137 Impressum

4

"

Brief an die Aktionäre

Das Produktportfolio wurde in den vergangenen Jahren konsequent in Richtung bedienerfreundlicher und effizienter Komplettsysteme überarbeitet und kontinuierlich weiterentwickelt. Beispiele hierfür sind



Brief an die Aktionäre

5

ein Wärmepumpenprogramm mit marktführenden Leistungszahlen, ein innovatives Luftkanalsystem für die Kontrollierte Wohnraumlüftung, ein Passivhauskompaktsystem, das eine Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Solarthermie und GasBrennwertgerät kombiniert und eine Gas-Solarzentrale, die Solarthermie mit effizienter Brennwerttechnik in einem Gerät integriert. Dr. Gert-Jan Huisman

"

Brief an die Aktionäre Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, der Geschäftsverlauf der CENTROTEC-Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 erfordert eine differenzierte Betrachtung. Während sich im größten Konzernsegment Climate Systems die positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fortsetzte und das kleinste Konzernsegment Medical Technology & Engineering Plastics mit einem deutlichen Umsatzanstieg und bereinigt um Sondereffekte auch mit einem operativem Ergebnisanstieg die Auswirkungen der Finanzkrise überwinden konnte, verlief das Geschäft in dem in den vergangenen Jahren wachstumsstärksten Konzernsegment Gas Flue Systems enttäuschend.

Das Segment konnte in 2011 nicht an die positive Entwicklung der Vorjahre anknüpfen und lieferte aufgrund deutlicher Rückgänge bei den Photovoltaik-Aktivitäten enttäuschende Geschäftsergebnisse. Hier haben wir entsprechende Maßnahmen ergriffen und unprofitable Geschäftsfelder geschlossen. Dazu zählt insbesondere die Bereinigung aller wesentlichen Aktivitäten im Photovoltaik-Markt, wo in 2011 durch sehr preisaggressives Auftreten asiatischer Anbieter bei gleichzeitiger Rücknahme bzw. Kürzung von Einspeisevergütungen und Förderungen in vielen europäischen Kernländern starke Marktverwerfungen zu beobachten waren.

6

Brief an die Aktionäre

Auf Konzernebene haben wir mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 538 Mio. EUR eine Umsatzsteigerung von 12 % erreicht. Die Basis für dieses Wachstum bildete das Segment Climate Systems, wo der Absatz von energieeffizienten Heiz-, Klima- und Lüftungssystemen weiterhin eine positive Entwicklung zeigte. Darüber hinaus trug die seit August 2011 konsolidierte Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH mit circa 21 Mio. EUR zur Umsatzsteigerung bei. Insgesamt haben wir damit das zu Jahresbeginn gesetzte Umsatzziel von 520 bis 535 Mio. EUR erreicht, wenngleich wir mit einem organischen Wachstum von 7 % auf 517 Mio. EUR leicht unter der Untergrenze lagen. Die ursprüngliche Prognose für das operative Ergebnis (EBIT) von 40 bis 42 Mio. EUR verfehlten wir jedoch mit 24,8 Mio. EUR deutlich und liegen 32 % unter dem Vorjahresergebnis von 36,2 Mio. EUR. Wesentliche Gründe hierfür liegen in der Portfolio-Bereinigung mit einer nicht liquiditätswirksamen Sonderabschreibung von insgesamt 9 Mio. EUR sowie der unter den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung im Segment Gas Flue Systems. Auch über das At Equity-Ergebnis unserer 26 %Beteiligung an der CENTROSOLAR Group AG spüren wir die drastischen Verwerfungen im PhotovoltaikMarkt. Die CENTROSOLAR ist mit ihrer flexiblen Beschaffungsstrategie und dem Fokus auf Systemlösungen im Bereich kleinerer Dachanlagen sowie ihrer starken Vertriebsposition deutlich besser aufgestellt als viele Wettbewerber. Den massiven Marktverwerfungen seit 2011 konnte sie sich dennoch nicht entziehen. Auf der Ebene des für Sie als Anleger relevanten Ergebnisses pro Aktie (EPS) müssen wir einen negativen, aber nicht liquiditätswirksamen Ergebnisbeitrag der CENTROSOLAR-Beteiligung von -1,13 EUR hinnehmen, worin die im dritten Quartal vollzogene Abwertung der Beteiligung um 15 Mio. EUR enthalten ist. Im Segment Gas Flue Systems werden wir uns nach der umgesetzten Portfolio-Bereinigung wieder stärker auf das Kerngeschäft mit Kunststoff Abgas- und Luftführungssystemen konzentrieren und die dort gebündelten Kompetenzen weiter ausbauen. Gleichzeitig werden wir die Internationalisierung weiter vorantreiben und adressieren hierbei insbesondere zukünftige Wachstumsmärkte für energieeffiziente Gebäudetechnik, wie zum Beispiel Nordamerika. Lassen Sie uns noch einen Blick auf die positiven Entwicklungen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 werfen. Im Segment Climate Systems konnten wir unsere Marktposition mit innovativen Systemlösungen zur Energieeinsparung im Gebäude in den relevanten Zielmärkten weiter ausbauen. Dabei haben wir in den Kernmärkten wie auch im Ausland eine Vielzahl neuer Kunden gewonnen und bestehende Kundenbeziehungen erfolgreich ausgebaut. Dies wird beispielsweise durch eine weitere Steigerung der Marktanteile sowie belegte Werte zunehmender Kundenzufriedenheit widergespiegelt. Auf operativer Ebene konnten weitere Prozessverbesserungen umgesetzt werden und beispielsweise die deutlichen Materialpreissteigerungen im ersten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres durch Ergebnisverbesserungsprogramme und Preiserhöhungen ebenfalls kompensiert werden. Darüber hinaus wurde das innovative Produktportfolio um neue Produkte ergänzt, die unter anderem im März 2011 auf der ISH in Frankfurt, der weltweit größten Messe für Heizung, Klimatechnik, Erneuerbare Energien und Sanitär, einer wachsenden Zahl von Kunden und Interessenten präsentiert wurden. Neben der Entwicklung eigener Produktinnovationen war CENTROTEC in 2011 nach Jahren der Zurückhaltung wieder neue Beteiligungen eingegangen, die die strategische Position weiter verbreitern. Mit der Übernahme einer Mehrheit am Biogas-BHKW Hersteller Dreyer & Bosse und einer Beteiligung an dem Solarthermie-Prozesswärmespezialisten Industrial Solar haben wir unser Lösungsportfolio im Bereich der Erneuerbaren Wärme weiter ausgebaut. Biogas ist dabei aufgrund der Grundlastfähigkeit in der Stromerzeugung ein entscheidender Baustein in der zukünftigen Energieversorgung, so wird bereits heute in



Brief an die Aktionäre

Deutschland mehr Strom aus Biogas als durch Photovoltaik erzeugt. Solare Prozesswärme im Temperaturbereich von 130°-400°C, wie sie das hocheffiziente Fresnel-Kollektorsystem von Industrial Solar erzeugt, wird in Zukunft in vielen industriellen Produktionsprozessen sowie in der Solaren Kühlung zu mehr Energieeffizienz und CO2-Einsparung beitragen. Für das angelaufene Geschäftsjahr 2012 erwarten wir schwieriger werdende Rahmenbedingungen durch die Unsicherheit aus der Staatsschuldenkrise in der EURO-Zone und haben in den vergangenen Monaten erste Anzeichen einer sich verlangsamenden Marktdynamik gesehen. Gleichzeitig sind wir weiter fest von unserer strategischen Fokussierung auf innovative Energiesparlösungen im Gebäude überzeugt. Auch wenn die Nachrichtenlage 2011 durch andere Themen dominiert wurde, zeigt die nur am Rande wahrgenommene Meldung über den zuletzt dramatisch beschleunigten Ausstoß von CO2 in die Erdatmosphäre, dass der Handlungsbedarf beim Klimaschutz zunehmend dringender wird, wenn wir die Lebensgrundlagen auf unserer Erde nicht durch unumkehrbare Kipp-Prozesse gefährden wollen. Unser weiter vervollständigtes Produktportfolio von Systemen für Energieeinsparung und Erneuerbare Energien im Gebäude liefert die entsprechenden Technologien und Lösungen für Heizung, Lüftung und Klimatisierung, um Energieeinsparung und damit Klimaschutz mit Komfort zu verbinden. Damit befindet sich die CENTROTECGruppe auch in einem insgesamt schwieriger werdenden Wirtschaftsumfeld in einer Zukunftsindustrie und ist gut positioniert für weiteres profitables Wachstum – sowohl in den etablierten Kernmärkten als auch in den zukünftigen internationalen Wachstumsmärkten. Für das angelaufene Geschäftsjahr 2012 erwarten wir daher einen weiteren Umsatzzuwachs und rechnen aufgrund der vollständig in 2011 realisierten Sonderbelastungen aus der Portfolio-Bereinigung mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Mit unserer Orientierung auf eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung im globalen Wachstumsmarkt für Energieeffizienz im Gebäude haben wir auch in 2011 unsere Anstrengungen für eine Verbesserung von Energieeinsparung und Klimaschutz im eigenen Unternehmen fortgesetzt. So haben wir erstmals den eigenen CO2-Ausstoß systematisch ermittelt und an das Carbon Disclosure Project (CDP), die weltweit führende Datenbank für Informationen über Emissionen und Klimaschutzstrategien der Industrie, berichtet. Darüber hinaus haben wir unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, den wir neben der Information von Investoren, Medien, Kunden und staatlichen Stellen, in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterentwickeln und insbesondere auch zur weiteren Optimierung der betrieblichen Prozesse und Produktlösungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und CO2-Ausstoß nutzen wollen. Mit unseren innovativen Energiesparlösungen im Gebäude und unserer erreichten Marktposition wollen wir auch in Zukunft zu Energieeinsparung und Klimaschutz beitragen und gleichzeitig die CENTROTEC-Gruppe in diesem globalen Zukunftsmarkt erfolgreich weiterentwickeln – zum Nutzen unserer Anteilseigner, Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter sowie für einen nachhaltigen Umgang mit den Lebensgrundlagen unserer Erde.

Mit herzlichen Grüßen



Dr. Gert-Jan Huisman



[Vorsitzender des Vorstandes]

7

8

Der Vorstand



Der Vorstand

9

CENTROTEC Der Vorstand Dr. Gert-Jan Huisman

Anton Hans

Dr. Christoph Traxler

Dr. Gert-Jan Huisman (Vorsitzender, Jg. 1968), promovierter Betriebswirt, ist seit 2002 Vorstandsvorsitzender der CENTROTEC Sustainable AG. Er ist gebürtiger Niederländer und bringt langjährige Managementerfahrung in Deutschland, u.a. als Bankfilialleiter, ein. Des Weiteren arbeitete er mehrere Jahre bei McKinsey & Company als Senior Berater und Projektleiter.

Anton Hans (Jg. 1965), Betriebswirt, ist seit Januar 2008 Finanzvorstand (CFO) der CENTROTEC Sustainable AG. Gleichzeitig nimmt er die Funktion des Finanzdirektors bei Brink Climate Systems B.V. wahr. Vor seinem Wechsel zu CENTROTEC war Anton Hans bei Ernst & Young als Seniorberater im Bereich Rechnungslegung mit Schwerpunkt IFRS tätig.

Dr. Christoph Traxler (Jg. 1968) ist seit 2004 Mitglied des Vorstandes, verantwortlich für das Segment Medical Technology & Engineering Plastics. Zuvor war er Projektleiter bei McKinsey. Dr. Traxlers Hintergrund ist die theoretische Physik.

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Bericht des Aufsichtsrates

Bericht des Aufsichtsrates Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, der Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG hat im Geschäftsjahr 2011 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen, dabei hat er den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit überwacht.

Mit dem Gesamtergebnis des CENTROTEC-Konzerns können wir im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 nicht zufrieden sein. Hier haben insbesondere Photovoltaik-Aktivitäten im Segment Gas Flue Systems, die nicht zum eigentlichen Kerngeschäft gehören, negative Spuren in der Bilanz hinterlassen. Die Verlustsituation wurde konsequent mit einer Portfolio-Bereinigung und entsprechenden Maßnahmen adressiert und damit das Geschäft wieder auf die Kernkompetenzen im Bereich der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik fokussiert. In den Geschäftsfeldern energieeffizienter Heizungs- Klima- und Lüftungstechnik, die seit Jahren den strategischen Kern des CENTROTEC-Konzerns bilden, verlief das Geschäftsjahr 2011 positiv. Dies zeigt sich in einer deutlich über dem Marktwachstum liegenden Absatzentwicklung, neugewonnenen Kunden und nicht zuletzt einer fortgesetzt positiven Ergebnisentwicklung im strategischen Kernsegment Climate Systems – auch in einem im Jahresverlauf 2011 durchaus schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Umfeld. In den kommenden Jahren wird CENTROTEC die strategische Fokussierung auf Energiesparsysteme im Gebäude fortführen. Dabei werden die Stärken im Bereich Technologie, Produktion und Vertrieb kontinuierlich weiter ausgebaut und Schwächen konsequent bereinigt. Ziel bleibt es dabei weiterhin, profitables Wachstum im internationalen Zukunftsmarkt für Energieeinsparung und Erneuerbare Energien im Gebäudebereich zu erzielen und damit den Unternehmenswert weiter zu steigern. Der Aufsichtsrat begleitet und berät den Vorstand bei diesen Schritten und hinterfragt entsprechende Pläne kritisch und mit der notwendigen Offenheit für neue Entwicklungen.



Bericht des Aufsichtsrates

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Guido A. Krass, [Vorsitzender] Guido A. Krass (Jg. 1957), Wirtschaftsjurist und Unternehmer, hat sich seit 1986 auf schnell wachsende Firmen des Mittelstands fokussiert. Als Gründer und Großaktionär der CENTROTEC ist er eng in die Strategie und Personalführung eingebunden. Sein weltweites Netzwerk hilft bei der Entwicklung neuer Geschäftsideen und der Identifizierung von Akquisitionsoptionen.

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Bericht des Aufsichtsrates

Im Geschäftsjahr 2011 hielt der Aufsichtsrat insgesamt fünf turnusgemäße Sitzungen ab. Hierbei hat sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ausführlich und zeitnah über die laufende Geschäfts­entwicklung des Unternehmens, vor allem die Umsatz-, Auftrags-, Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage sowie erkennbare Chancen und Risiken der zukünftigen Geschäftsentwicklung im Rahmen regelmäßiger Berichte zur Geschäftslage erläutern lassen. Jahresabschluss, Halbjahres- und Quartalsfinanzberichte wurden vom Aufsichtsrat vor der Veröffentlichung mit dem Vorstand erörtert. Zustimmungsbedürftige Entscheidungen des Vorstandes hat der Aufsichtsrat in gründlicher Prüfung und Beratung erörtert und diesen zugestimmt. Die Aufsichts­ rats­sitzungen fanden in 2011 am 22. März, 30. März, 26. Mai, 20. September und 15. Dezember statt. Alle Aufsichts­ratsmitglieder nahmen an allen Sitzungen persönlich teil. Auch außerhalb der ordentlichen Sitzungen haben die Mitglieder des Aufsichtsrates darüber hinaus in persönlichen Einzelgesprächen und Telefonkonferenzen mit dem Vorstand sowie Geschäfts­führern und Führungskräften des Unternehmens anstehende Projekte und Angelegen­heiten von wesentlicher Bedeutung besprochen. Außerdem wurde projekt- und fallbezogen schriftlich berichtet. Die vom Aufsichtsrat festgelegten Informations- und Berichtspflichten hat der Vorstand dabei jederzeit vollumfänglich erfüllt. Da der Aufsichtsrat aus nur drei Mitgliedern besteht, wurden keine Ausschüsse gebildet. Alle Belange wurden im Plenum behandelt. Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, sind auch im Geschäftsjahr 2011 nicht aufgetreten. Die in den Aufsichtsratssitzungen diskutierten Themen betrafen grundsätzliche und strategische Fragestellungen der Holdinggesellschaft sowie der Segmente und Einzel­gesellschaften und insbesondere die weitere Expansion in Markt und Technologie, aber auch Einzelfragen, die aus Konzernsicht von großer Bedeutung und Tragweite waren. Gegenstände der Erörterungen waren im Einzelnen: > strategische Ausrichtung und Geschäftspolitik des Konzerns, von Segmenten und Konzerneinzelgesellschaften > allgemeine Geschäftsentwicklung und zu veröffentlichende Finanzberichte > laufende und in Vorbereitung befindliche Akquisitionen sowie mögliche Akquisitionsoptionen > Investitionsentscheidungen von großem Umfang bzw. von wesentlicher strategischer Bedeutung > verschiedene Themen der operativen Gesellschaften sowie die Entwicklung wichtiger Geschäftsfelder > Risikolage, insbesondere strategische, operative und finanzielle Risiken sowie das Risikomanagement > IT- und Informationssicherheit > Rechnungslegungsprozess und internes Kontrollsystem > Finanzierungsfragen > Unternehmenskultur und soziale Belange > Ausrichtung am Corporate Governance Kodex > Aufsichtsrechtliche und wertpapierrechtliche Neuerungen > Vergütungsstrukturen des Vorstandes und der Führungskräfte > Effizienz der eigenen Aufsichtsratstätigkeit Im Berichtsjahr haben Aufsichtsrat und Vorstand ausführlich über die Corporate Governance im Unternehmen beraten und gemeinsam eine aktualisierte Entsprechungserklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) abgegeben und diese den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Gegenstand ausführlicher Beratungen waren auch die



Bericht des Aufsichtsrates

Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer nach der Wahl durch die Hauptversammlung, die Überwachung seiner Unabhängigkeit und der von ihm erbrachten Leistungen sowie die Festlegung des Honorars. Der Aufsichtsrat hat sich in Abwesenheit des Vorstandes mit dem Vorstands­vergütungssystem sowie der Festsetzung der Vergütung für die Vorstandsmitglieder befasst. Herr van der Stege ist mit Wirkung zum 08. Dezember 2011 aus dem Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG ausgeschieden, die Ressortzuständigkeit für das Segment Gas Flue Systems wird vom Vorstandsvorsitzenden, Herr Dr. Huisman, wahrgenommen. Buchführung, Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2011 wurden von PricewaterhouseCoopers AG Wirtschafts­prüfungs­gesell­schaft, Essen, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Die vorgenannten Unterlagen und der Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanz­gewinns lagen jedem Mitglied des Aufsichtsrates rechtzeitig vor. Diese wurden in der Aufsichts­ratssitzung vom 21. März 2012 gemeinsam mit dem Wirtschaftsprüfer, der über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, umfassend erörtert. Der Abschlussprüfer hat ferner festgestellt, dass der Vorstand ein angemessenes internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem eingerichtet hat. Der Aufsichtsrat hat sich mit den Angaben im Lagebericht und Konzernlagebericht ein­gehend auseinandergesetzt. Hierzu wird auf die entsprechenden Erläuterungen im Lage­bericht und Konzernlagebericht Bezug genommen, die der Aufsichtsrat geprüft hat und mitträgt. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, Lagebericht und Konzern­abschluss einschließlich Konzernlagebericht sowie den vom Vorstand vorsorglich aufgestellten Abhängigkeitsbericht geprüft. Die Prüfung durch den Aufsichtsrat ergab keinen Anlass zur Beanstandung. Der Jahresabschluss der AG und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 wurden vom Aufsichtsrat gebilligt. Der vom Vorstand aufgestellte Jahres­abschluss der AG ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat zugestimmt. Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass die CENTROTEC Sustainable AG ihre Position im weltweiten Wachstumsmarkt für energiesparende Gebäudetechnologie auch zukünftig weiter behaupten und ausbauen kann und eine gute Kapitalrendite im Sinne der Anteilseigner erwirtschaften wird. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der CENTROTEC-Gruppe, die durch ihren hohen Einsatz, ihr Knowhow und ihre Kreativität maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, gilt ein ganz besonderer Dank und unsere Anerkennung.

Mit besten Grüßen,



Guido A. Krass



[Vorsitzender des Aufsichtsrates]



Für den Aufsichtsrat, Brilon, im März 2012

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Komplettspektrum Heizsysteme

01 Komplettspektrum Heizsysteme Öl- und Gas-Brennwert / Biomasse / Wärmepumpe Moderne Heizsysteme nutzen fossile Energieträger wie Gas und Öl in hocheffizienten Brennwertsystemen oder die Energie der Sonne durch Solarthermie, Biomasse oder Wärmepumpen. Unser Anspruch ist dabei, Komfort und Wohlbefinden der Nutzer mit höchster Energieeffizienz und einfachster Bedienung zu verbinden. Das schließt neben einer benutzerfreundlichen Bedienung auch Inbetriebnahme und Wartung ein.

Gleichzeitig steigt die technische Komplexität des Gesamtsystems mit Komponenten aus der Heizungs-, Solar-, Klima- und Lüftungstechnik und die Anforderungen der Nutzer an das System – wie beispielsweise die optimale Regulierung von Temperaturzonen im Gebäude über den gesamten Jahresverlauf bei gleichzeitig effizientem Energieeinsatz. Daher steht das Gesamtsystem immer im Mittelpunkt. Steuerungs- und Regelungslösungen werden optimal aufeinander abgestimmt, steckfertige Verbindungen und abgespeicherte Programme erlauben eine schnelle und damit kostengünstige Inbetriebnahme. Das Produktspektrum der CENTROTEC-Tochtergesellschaft Wolf deckt alle modernen Heiz-, Klima- und Lüftungssysteme ab und liefert für jeden Einsatzbereich effiziente Systemlösungen.



Komplettspektrum Heizsysteme

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Corporate Governance Bericht

Corporate Governance Bericht Für die CENTROTEC Sustainable AG ist Corporate Governance seit Jahren wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Der Aufsichtsrat und der Vorstand haben sich intensiv mit den jeweils gültigen Versionen des Kodex befasst und die Empfehlungen in ihr Handeln einfließen lassen. Aus diesem Grunde entspricht die CENTROTEC Sustainable AG den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der zuletzt am 26.05.2010 aktualisierten Fassung in allen wesentlichen Punkten. In der untenstehenden Entsprechenserklärung sind Abweichungen bzw. Klarstellungen dargelegt. Führungs- und Kontrollstruktur Entsprechend dem deutschen Aktiengesetz hat die CENTROTEC Sustainable AG eine zweiteilige Führungsund Kontrollstruktur, die einen dreiköpfigen Vorstand (am Stichtag 31.12.2011) und satzungsgemäß einen dreiköpfigen Aufsichtsrat umfasst. Der Vorstand und der Aufsichtsrat arbeiten im Sinne des Unternehmens eng zusammen. Sowohl die strategische Ausrichtung als auch wesentliche Geschäfte stimmt der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab. Der Vorstand leitet die Gesell­schaft unter eigener Verantwortung und führt deren Geschäfte. Er orientiert sich dabei an der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Er ist an die Gesetze, die Bestimmungen der Satzung und die Geschäftsordnung für den Vorstand sowie an die Beschlüsse der Hauptversammlung gebunden. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über alle relevanten Themen der Strategie und deren Umsetzung, der Planung, der aktuellen Unternehmensentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements. Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand. Er legt die Berichts- und Informations­pflichten des Vorstandes fest. Der Aufsichtsrat erlässt und ändert die Geschäftsordnung für den Vorstand. Zudem bestellt er die Vorstandsmitglieder und beruft diese ab. Er kann einen Vorsitz­enden des Vorstandes ernennen. Er befasst sich regelmäßig mit der Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie der Überwachung der Abschlussprüfung. Die Aufsichtsratsmitglieder sind bis zum Ablauf der Haupt­versammlung bestellt, die über ihre Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit entscheidet. Das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, wird nicht mitgerechnet. Diversity und Zusammensetzung des Aufsichtsrates Die CENTROTEC Sustainable AG begrüßt die Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 26.05.2010 zur Diversity als wichtigen Schritt für eine vermehrte Berücksichtigung von Frauen und internationalen Vertretern in den Führungsebenen des Unternehmens sowie in Vorstand und Aufsichtsrat. Unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Situation hat der Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benannt wie etwa eine Altersgrenze und das Streben nach einer angemessenen Beteiligung von Frauen und internationalen Vertretern. Bei seinen Vorschlägen an die Wahlgremien, insbesondere an die Hauptversammlung, wird der Aufsichtsrat diese Ziele berücksichtigen. Auch auf Vorstandsebene strebt der Aufsichtsrat Vielfalt im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex, insbesondere auch eine Beteiligung von Frauen an. Bei der Besetzung von Führungspositionen im Unternehmen soll der Vorstand auf eine mitarbeiterbezogene Personalpolitik achten und insbesondere die angemessene Beteiligung von internationalen Experten und Frauen berücksichtigen. Bereits jetzt umfasst die mittlere Führungsebene des CENTROTEC-Konzerns zahlreiche internationale Experten, darunter die Geschäftsführer der Auslandsgesellschaften. Aufgrund der stark technisch geprägten Branche sind Frauen in der mittleren Führungsebene des CENTROTECKonzerns gegenwärtig nur in geringer Anzahl vertreten. CENTROTEC strebt daher unter Berücksichtigung der betrieblichen Verhältnisse eine Erhöhung der Anzahl von Frauen in Führungspositionen an.



Corporate Governance Bericht

Aktionäre und Hauptversammlung Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr und üben dort ihr Stimm­recht aus. Jede Aktie gewährt eine Stimme. Jeder Aktionär ist berechtigt, an der Hauptver­sammlung teilzunehmen. Die Hauptversammlung entscheidet im Wesentlichen über Gewinnver­wendung, Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, Satzung und Satzungsänderungen, wesentliche unternehmerische Maßnahmen, kapitalverändernde Maßnahmen, wie die Ausgabe neuer Aktien, Erwerb von eigenen Aktien und das bedingte Kapital. Die Teilnehmer der Haupt­versammlung wählen die Aufsichtsratsmitglieder und entscheiden über deren Vergütung. Vergütungssystem von Vorstand und Aufsichtsrat Für die Festlegung der Vergütung des Vorstandes einschließlich der wesentlichen Vertrags­elemente ist der Aufsichtsrat zuständig. Das Vergütungssystem des Vorstandes und des Aufsichtsrates ist detailliert im Vergütungsbericht, der Teil dieses Berichtes ist, dargestellt. Es besteht eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O Versicherung) für die Vor­stände und Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft, die den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend einen angemessenen Selbstbehalt für die Vorstände beinhaltet. Auch für die Mitglieder des Aufsichtsrates ist in Übereinstimmung mit dem Corporate Governance Kodex ein angemessener Selbstbehalt vereinbart worden. Die jeweiligen Geschäftsführer und Verwaltungsräte der Tochterunternehmen sind in der D&O Versicherung mitversichert. Transparenz Die CENTROTEC Sustainable AG handelt transparent und verantwortlich und hat dies auch vor dem Bekenntnis des Unternehmens zum Corporate Governance Kodex seit Gründung getan. Oberstes Ziel der CENTROTEC Unternehmenskommunikation ist eine zeitnahe, kontinuierliche, umfassende und gleiche Information aller Zielgruppen sowie ein von Transparenz geprägtes Verhältnis zu ihren Aktionären. Neben Finanzdaten, dem Finanzkalender mit allen wesentlich­en Terminen der CENTROTEC Sustainable AG, Ad hoc- und Presse-Meldungen sowie einem jährlichen Dokument nach § 10 WpPG werden aktuelle Entwicklungen zum Corporate Governance Kodex sowie meldepflichtige Wertpapiergeschäfte (Directors’ Dealings) gemäß § 15a WpHG und Veränderungen der wesentlichen Beteiligungen und der Gesamtstimmrechte nach §§ 26 bzw. 26a WpHG auf der CENTROTEC-Homepage veröffentlicht und vorher der BaFin sowie der Börse mitgeteilt. Sämtliche hier erwähnte Informationen werden auf der Homepage des Unternehmens umgehend veröffentlicht und über die gesetzlichen Pflichten hinaus auch rückwirkend für die Öffentlichkeit zugänglich gehalten. § 15a des Wertpapierhandels­gesetzes legt die unverzügliche Mitteilungspflicht von Erwerbs- und Veräußerungsgeschäften mit Aktien der CENTROTEC (über 5 TEUR p.a.) von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder ihnen nahestehenden Personen fest. Diese Personen sind verpflichtet, die in dieser Ziffer beschriebenen Geschäfte umgehend dem Unternehmen und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu melden. Die CENTROTEC Sustainable AG hat alle derartigen Geschäfte unverzüglich der BaFin weitergemeldet und auf ihrer Homepage veröffentlicht. Im Geschäftsjahr wurden auch Rechtsgeschäfte mit Unternehmen getätigt, an denen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Managements beteiligt sind oder Interesse haben könnten. Wie in der Entsprechenserklärung ausführlich dargestellt, wurden dadurch keine Interessenkonflikte verursacht. Die von den Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern wahrgenommenen Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bzw. vergleichbaren Kontrollgremien sind auf Seite 134 aufgeführt.

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Entsprechenserklärung

Wie bereits in den Vorjahren wurde vom Vorstand vorsorglich ein Abhängigkeitsbericht erstellt. Für Einzelheiten verweisen wir auf den Inhalt des Abhängigkeitsberichts. Zum 31.12.2011 hielten die derzeitigen Mitglieder des Vorstandes insgesamt 35.704. Stück (Vorjahr 65.704) Aktien. Zu diesem Stichtag hielten die Mitglieder des Aufsichtsrates 2.445.550 (Vorjahr 2.445.550) Stück Aktien. Der aktuelle Besitzstand von Aktien und Aktienoptionen des Vorstandes und Aufsichtsrates wird auf der CENTROTEC-Homepage dokumentiert. Rechnungslegung und Abschlussprüfung Der Konzernabschluss wird vom Vorstand aufgestellt und vom Abschlussprüfer geprüft sowie vom Aufsichtsrat gebilligt. Konzernabschluss und Zwischenberichte werden nach den Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, so wie sie in der EU anzuwenden sind und sowohl in deutscher, wie auch englischer Sprache veröffentlicht.

Erklärung des Vorstandes und des Aufsichtsrates der CENTROTEC Sustainable AG, Brilon, zum Deutschen Corporate Governance Kodex (§ 161 AktG) Zum Hintergrund Am 26. Februar 2002 hat die „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ einen Verhaltenskodex für börsennotierte Gesellschaften vorgelegt. Dieser Kodex wurde zuletzt am 26. Mai 2010 aktualisiert. Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft einmal jährlich zu erklären, ob und inwieweit dem Kodex entsprochen wurde und wird: Entsprechenserklärung Vorstand und Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG erklären, dass den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in ihrer Fassung vom 26. Mai 2010, seit der Abgabe der letzten Entsprechungserklärung vom Dezember 2010, mit folgenden Einschränkungen entsprochen wurde und wird. 1) Der Kodex empfiehlt in Ziffer 4.2.3, den Vorstand nicht nur fix, sondern auch variabel zu vergüten. Die variable Vergütung soll u.a. erfolgsbezogen sein, eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben und einen Risikocharakter aufweisen. Als Beispiel nennt der Kodex u.a. Aktienoptionsprogramme. Die CENTROTEC Sustainable AG hat seit 1999 ein Aktienoptionsprogramm, das nicht nur für Vorstandsmitglieder, sondern auch für Führungskräfte und Mitarbeiter gilt. Das Programm steht unseres Erachtens im Geist des Kodex, wir erläutern jedoch zwei Aspekte, die als Abweichung interpretiert werden könnten. Der Kodex empfiehlt einen Bezug auf Vergleichsparameter. Das Aktienoptionsprogramm sieht ein an der absoluten Steigerung des Börsenkurses orientiertes Erfolgsziel vor. Diese Gestaltung wurde gewählt, um einen Anreiz für einen absoluten, nicht einen relativen Erfolg zu setzen. Des Weiteren ist die variable Vergütung mit einem Cap auszustatten. Im Falle der Optionen wurde dies so umgesetzt, dass sie nur in einem begrenzten Zeitfenster ausgeübt werden können (letztmals sieben Jahre nach Ausgabe). Durch Zielerreichung erhaltene Optionen werden nicht nachträglich von der Gesellschaft zurückgezogen oder in ihren Parametern verändert. Darüber hinaus wird die Ausübung der Optionen neben dem erwähnten Kursziel an weitere interne Leistungsziele gekoppelt, um eine strenge, aber gerechte variable Vergütung zu gewährleisten.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

2) Der Kodex empfiehlt in Ziffer 5.3 die Bildung von Ausschüssen im Aufsichtsrat. Dies soll jedoch in Abhängigkeit von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl der Mitglieder des Aufsichtsrates erfolgen. Unser Aufsichtsrat besteht aus drei Mitgliedern, die alle Fragen des Unternehmens gemeinsam behandeln. Insofern halten wir eine Bildung von Ausschüssen in unserem Fall für nicht sinnvoll. Diese Sichtweise steht unseres Erachtens in Übereinstimmung mit dem Kodex, wir machen diese Angabe vorsorglich zur Klarstellung. 3) Der Kodex empfiehlt in Ziffer 5.4.2, dass dem Aufsichtsrat eine – nach eigener Einschätzung – ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder angehört. Ein Mitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen Interessenkonflikt begründet. Unser Aufsichtsrat verfügt nach seiner Einschätzung über eine ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder. Zwar stehen Aufsichtsratsmitglieder in geschäftlicher Beziehung zu der Gesellschaft, dies begründet aber keinen Interessenkonflikt.

Brilon, im Dezember 2011 Für den Vorstand

Für den Aufsichtsrat



Dr. Gert-Jan Huisman

Guido A. Krass

[Vorsitzender des Vorstandes]

[Vorsitzender des Aufsichtsrates]

Versicherung der gesetzlichen Vertreter gemäß §§ 297 Abs. 2 Satz 4 und 315 Abs. 1 Satz 6 HGB Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Brilon, den 21. März 2012



Dr. Gert-Jan Huisman Anton Hans Dr. Christoph Traxler

§ 289a Link zur CENTROTEC-Homepage: http://www.centrotec.de/investor-relations/corporate-governance/statement.html

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Vergütungsbericht

Vergütungsbericht des Vorstandes und Aufsichtsrates Der Vergütungsbericht der CENTROTEC Sustainable AG ist ausgerichtet an den Erfordernissen der International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) und orientiert sich gleichzeitig an den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Bericht beinhaltet Angaben, die nach den zugrundeliegenden Standards Teil des Anhangs bzw. des Lageberichts sind. Er ist somit Bestandteil des testierten Konzernabschlusses. Auf eine erneute Darlegung der in diesem Bericht erläuterten Sachverhalte im Lagebericht bzw. Anhang wird daher verzichtet. Vergütung des Vorstandes Das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprüft. Die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes setzt sich aus einem erfolgsunabhängigen Fixgehalt sowie einem erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteil zusammen. Hinzu kommen Versorgungszusagen, sonstige Zusagen und Nebenleistungen. Die Höhe der Vergütung der Vorstandsmitglieder orientiert sich an der Größe sowie der wirtschaftlichen und finanziellen Lage des Unternehmens und der Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds. Ferner werden das Aufgabenumfeld, die persönliche Leistung und Erfahrung und die Zielerreichung der Vorstandsmitglieder bei der Vergütungsbemessung berücksichtigt. Das Vergütungssystem setzt damit langfristige Verhaltensanreize und ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Der Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG bestand im Geschäftsjahr 2011 aus drei, vier bzw. fünf Mitgliedern. Die erfolgsunabhängige Vorstandsvergütung wird als monatliches Fixgehalt gezahlt. Im Geschäftsjahr 2011 belief sich dieses Fixgehalt, inklusive der hierauf fälligen Sozial­abgaben, auf 1.050 TEUR (Vorjahr 1.215 TEUR). In Einzelfällen wird ein monetärer Bonus gewährt, dessen Gewährung und Höhe dann vom Erreichen bestimmter, zu Beginn des Geschäftsjahres festgelegter Ziele abhängig ist. Die Summe belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 41 TEUR (Vorjahr 161 TEUR). Der wesentliche Teil der variablen Vergütung mit langfristigen Verhaltensanreizen wird in Form von Aktienoptionen im Rahmen des CENTROTEC-Aktienoptionsprogramms gewährt. Sie ist vom Erreichen bestimmter unternehmenserfolgsspezifischer und individueller Ziele abhängig. In Abhängigkeit der Zielerreichung erhalten die Mitglieder des Vorstandes eine bestimmte Anzahl von Aktienoptionen, die aufgrund der gesetzlichen Sperrzeit und einer Ausübungsschwelle eine langfristige Anreizwirkung haben. Die Regelungen des Aktienoptionsprogramms und die Anzahl ausübbarer Optionen der Vorstandsmitglieder sind im Detail im Konzernanhang dieses Geschäftsberichtes dargestellt. Im Berichtsjahr 2011 wurden dem Vorstand insgesamt maximal 152.250 Optionen (Vorjahr 131.000 Optionen) in Aussicht gestellt. Jede dieser Optionen berechtigt zum Bezug einer CENTROTEC-Aktie zu einem Basispreis von 15,80 EUR (Vorjahr 8,50 EUR), wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Für die Ermittlung des Personalaufwandes gemäß IFRS 2 wurde als Berechnungsbasis von der maximalen Anzahl aller ausübbarer Optionen ausgegangen. Der Wert der in 2011 erhaltenen Aktienoptionen ist nach einem Binominalmodell entsprechend der Regelungen im IFRS 2 „Aktienbasierte Vergütungen“ ermittelt worden und beträgt insgesamt 506 TEUR (Vorjahr 448 TEUR). In die dritte Kategorie der Vergütung der Vorstandsmitglieder fallen die Sonstigen Vergütun­gen, die im Wesentlichen in Form von Aufwendungen für den Aufbau von Pensionsanwart­schaften, die Dienstwagennutzung und als Prämien für Versicherungen im Gesamtumfang von 173 TEUR (Vorjahr 182 TEUR) als Entlohnungsbestandteil gewährt wurden. Sonstige Nebenleistungen werden nicht gewährt.



Vergütungsbericht

Die CENTROTEC-Vorstandsvergütung beinhaltet grundsätzlich keinen Aufbau von Pensio­nen für Vorstandsmitglieder. Deutsche Vorstände können die Firmenvereinbarung zur be­trieblichen Altersvorsorge nutzen. Sie zahlen dann die Prämien, wie alle Mitarbeiter, steuer­lich begünstigt aus ihrem Bruttogehalt. In den Niederlanden werden - wie für alle dort tätigen Mitarbeiter - Zahlungen in einen Branchenfond geleistet, der neben der gesetzlichen Rente eine ergänzende Zahlung im Rentenalter sicherstellt. Davon trägt der Arbeitnehmer 40 %, die restlichen 60 % der Arbeitgeber. Über den vorgegebenen Höchstwert hinaus wurde für ein Vorstandsmitglied die Pensionsanwartschaft zusätzlich ergänzt. Auch dies ist für andere Mitarbeiter üblich. Im Geschäftsjahr 2011 beliefen sich die Bezüge der aktiven und ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstandes der CENTROTEC Sustainable AG insgesamt auf 1.770 TEUR (Vorjahr 2.006 TEUR). Die Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder, gegliedert nach erfolgsunabhängigen und erfolgsbezogenen Komponenten, Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Sonstige Vergütungen, ist in nachfolgender Tabelle in TEUR dargestellt: Vorstandsmitglied

Erfolgsunabhängige Komponente1

Erfolgs- Komponenten Sonstige Verbezogene mit langfristigütungen3,4 Kompoger Anreiznenten wirkung2

Gesamtvergütung 2011

Gesamtvergütung 2010

Aktive Organmitglieder Dr. Gert-Jan Huisman

398

0

204

37

639

584

Anton Hans

138

1

87

34

260

247

72

40

109

2

223

553

Dr. Christoph Traxler

290

0

80

4

374

366

Jacko van der Stege (bis 08.12.2011)

152

0

26

34

212

210

Alfred Gaffal (bis 31.03.2011)

Pensionierte Mitglieder Gesamt 1 Inkl. Sozialabgaben des Arbeitgebers 3 Aufwand Pensionen, Firmenwagen und Sonstiges

0

0

0

62

62

46

1.050

41

506

173

1.770

2.006

2 Bewertete Optionen (max.) 4 Kurzfristige Komponente

Vergütung des Aufsichtsrates Die Vergütung des Aufsichtsrates ist im § 18 der Satzung der CENTROTEC Sustainable AG geregelt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten danach außer einem Ersatz ihrer baren Auslagen eine fixe jährliche Vergütung, welche die Hauptversammlung am 20.05.2010 fest­gelegt hat sowie eine variable, erfolgsorientierte Vergütung. Die fixe Vergütung beträgt 24 TEUR für ein Mandat im Aufsichtsrat für jedes volle Geschäftsjahr der Zugehörigkeit. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache des auf ein Mitglied des Aufsichtsrates entfallenden Betrages. Diese Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates der CENTROTEC Sustainable AG betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 108 TEUR (Vorjahr 108 TEUR). Hinzu kamen 1 TEUR (Vorjahr 2 TEUR) an Sonstigen Aufwendungen, insbesondere Reisekosten. Die auf diese Vergütung anfallende Umsatzsteuer wird von der Gesellschaft in der jeweils gesetzlichen Höhe zusätzlich bezahlt, wenn und soweit diese von einem Aufsichtsratsmitglied in Rechnung gestellt wird. Eine gesonderte Vergütung für Ausschusstätigkeiten wird nicht gezahlt, da der dreiköpfige Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG aufgrund seiner Größe auf die Bildung von gesonderten Ausschüssen verzichtet. Als variable und erfolgsorientierte Vergütung, entsprechend der Satzung, erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrates eine Vergütung von 0,1 % der Dividende des jeweiligen Geschäftsjahres. Diese betrug im Geschäftsjahr 2011 aufgrund der erstmals ausgeschütteten Dividende insgesamt 8 TEUR (Vorjahr 0 TEUR).

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Die Aktie

Die Aktie Das Börsenumfeld Nach den deutlich zweistelligen Zuwächsen im Jahr 2009 und dem im Jahr 2010 weiteren, wenn auch langsameren Steigerungen verzeichneten die meisten nationalen wie auch internationalen Indices im Jahr 2011 Kursrückgänge. So wies der SDAX, dem CENTROTEC angehört, im Jahresverlauf einen Kursrückgang von 16 % auf, nachdem er in 2010 mit einem Zuwachs von mehr als 40 % noch zu den sich am besten entwickelnden Indices gehört hatte. Auf einem ähnlichen Niveau bewegten sich auch der DAX (minus 16 %), MDAX (minus 13 %), der TecDAX (minus 20 %), der EURO STOXX mit minus 12 % und der Nikkei mit minus 17 %. Eine Ausnahme war dahingegen die Entwicklung der sich im Vorjahr noch besonders schwach präsentierenden US-Börsen, die leichte Kurszuwächse verzeichneten. Die seit Beginn des Jahres 2012 zu verzeichnenden, deutlichen Kursanstiege fast aller weltweiten Indices deuten auf eine grundsätzlich positive Bewertung der wirtschaftlichen Aussichten der entsprechenden Märkte hin. Inwiefern sich diese Erwartungen erfüllen werden, ist angesichts der weiterhin weltweit vorhandenen Risiken in Form erheblicher Schuldenquoten und Haushaltsdefizite in vielen Ländern sowie eines für 2012 prognostizierten abflachenden globalen Wirtschaftswachstums aber nur schwer vorhersehbar. Aktienkursentwicklung Die Kursentwicklung der CENTROTEC-Aktie ist in 2011 in zwei unterschiedliche Abschnitte einzuteilen. In der ersten Jahreshälfte stieg der Aktienkurs auf den bisherigen historischen Höchstwert von 24,25 EUR im April und blieb bis zur Jahresmitte konstant im Bereich von über 20 EUR und damit deutlich über dem Jahresendkurs 2010, der bei 16,00 EUR lag. Bis zu diesem Zeitpunkt lag die Kursentwicklung der CENTROTEC-Aktie deutlich über der aller relevanten Indices, die sich in der ersten Jahreshälfte überwiegend seitlich bewegten. Ab der Jahresmitte 2011 wies die Aktie parallel zu den meisten Indices einen starken Kursrückgang auf. Im weiteren Verlauf des zweiten Halbjahres verlor die Aktie dann u.a. in Folge der Maßnahmen zur Portfolio-Bereinigung im CENTROTEC-Konzern sowie insbesondere Belastungen aus der CENTROSOLAR-Beteiligung ihren zu Beginn des Jahres gewonnenen Performance-Vorsprung gegenüber den Vergleichsindices und notierte nach einem Jahrestiefstkurs von 10,61 EUR zum Jahresende mit 11,28 EUR knapp ein Drittel unter dem Jahresanfangskurs. Damit verlor die CENTROTEC-Aktie im Berichtszeitraum 30 % und blieb dadurch bei der Kursentwicklung im Jahr 2011 hinter der des SDAX (minus 16 %) zurück. Alle in diesem Kapitel gemachten Kursangaben beziehen sich auf Tagesendkurse im XETRA-Handel der Deutsche Börse. Verglichen mit dem Emissionspreis von 3,24 EUR bedeutet der Schlusskurs des Jahres 2011 aber immer noch einen Kursanstieg um circa 250 %. Dies entspricht für jedes der bisherigen 13 Börsenjahre einem durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs von mehr als 10 %. Der vergleichbare jährliche Zuwachs des SDAX lag im gleichen Zeitraum mit etwas mehr als 5 % lediglich bei der Hälfte der CENTROTEC-Zuwachsrate. Nach dem Berichtszeitraum erholte sich der Aktienkurs wieder und stieg bei stark erhöhtem Handelsvolumen bis Anfang März 2012 auf 13,50 EUR. Mit diesen Wertzuwächsen konnte die Entwicklung sämtlicher relevanter Vergleichsindices übertroffen werden. Angaben zur Aktie Die Aktie der CENTROTEC Sustainable AG ist seit dem Börsengang im Jahre 1998 unter der Wertpapierkennnummer WKN 540 750, der internationalen Wertpapieridentifikationsnummer ISIN DE0005407506 und unter dem Börsenkürzel CEV gelistet. Seit 2008 ist die Aktie zudem auch wieder im SDAX der Deutschen Börse gelistet. Darüber hinaus wird die Aktie im Prime All Share und weiteren Unterindices des Deutschen Aktienindex (DAX) geführt.



Die Aktie

aktienkurs 2011 [in EUR] 26

20

10



Januar

März

CENTROTEC Sustainable AG

Mai

Juli

September

November

Dezember

SDAX

aktienkurs seit börsengang [in EUR] 26

20

10

5 IPO-Kurs 3,24

1998

1999

2000

CENTROTEC Sustainable AG

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

SDAX

Am 31.12.2011 wies die CENTROTEC Sustainable AG ein Grundkapital von 17.291.820 EUR, eingeteilt in 17.291.820 nennwertlose, voll stimmberechtigte Inhaber-Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils einem EURO je Aktie, aus. Verglichen mit dem 31.12.2010 stieg das Grundkapital um 329.859 EUR. Entsprechend stieg die Zahl der in Umlauf befindlichen CENTROTEC-Aktien ebenfalls um 329.859. Diese Veränderung ist ausschließlich auf die Ausübung von Aktienoptionen durch

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Die Aktie

Organe und Mitarbeiter des CENTROTEC-Konzerns zurückzuführen, denen diese Optionen in der Vergangenheit als Vergütungsbestandteile mit langfristiger Anreizwirkung zugeteilt wurden. Auch im Berichtszeitraum wurden Aktienoptionen zugeteilt bzw. in Aussicht gestellt. Nähere Angaben hierzu finden Sie im Anhang im Kapitel 10 Eigenkapital. Der Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG schlägt mit Zustimmung des Aufsichtsrates der am 22. Mai 2012 stattfindenden Hauptversammlung vor, wie für das Vorjahr auch für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende in Höhe von 0,10 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten. Hierdurch sollen die Aktionäre direkt an der grundsätzlich positiven Entwicklung des Konzerns beteiligt werden. Der wesentliche Teil der im Konzern zur Verfügung stehenden Gewinne soll aber weiterhin, wie in der Vergangenheit erfolgreich praktiziert, in weiteres organisches und akquisitionsgetriebenes Wachstum investiert werden. Seit dem Börsengang im Jahr 1998 ist die Familie des Aufsichtsratsvorsitzenden Guido A. Krass mit einem Gesamtkapitalanteil von mehr als 50 % unverändert Hauptaktionär der CENTROTEC. Hierüber hinaus liegen der Gesellschaft keine Erkenntnisse vor, dass es weitere Aktionäre mit zweistelligen Prozentanteilen gibt. Im Jahr 2011 wurden mehrere Über- und Unterschreitungen der Meldeschwellen nach § 26 Abs. 1 WpHG durch Investoren gemeldet. Hierbei handelte es sich in allen Fällen um die 3 %- bzw. die 5 %-Schwelle. Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind dauerhaft auf der Internetseite der CENTROTEC Sustainable AG (www.centrotec.de unter dem Menüpunkt Investor Relations/Aktie/ Veröffentlichungen nach § 26 WpHG) einsehbar. Im Anhang unter Ergänzenden Angaben finden sich ebenfalls Informationen zur Veränderung der Stimmrechtsanteile. Weiterhin wurden zum Bilanzstichtag am 31.12.2011 von der CENTROTEC Sustainable AG unverändert 12.080 eigene Aktien gehalten. Diese eigenen Aktien besitzen auf der Hauptversammlung der Gesellschaft keine Stimmrechte. Alle übrigen im Umlauf befindlichen Aktien sind hinsichtlich Übertragbarkeit und Stimmberechtigung nicht eingeschränkt. Auch im Jahr 2011 stieg das Handelsvolumen der CENTROTEC-Aktie erneut deutlich an, so dass im Jahresverlauf an allen deutschen Börsen mit 12,9 Mio. (Vorjahr 8,8 Mio.) gehandelten Aktien auch der bisherige Rekordwert des Jahres 2007 übertroffen werden konnte. Das Handelsvolumen in EURO betrug dabei 236,4 Mio. EUR, nachdem es im Vorjahr, auch begründet durch den niedrigeren durchschnittlichen Aktienkurs, bei 119,1 Mio. EUR gelegen hatte. Damit lag das tägliche Handelsvolumen der Aktie mit mehr als 44.000 Stücken allein im XETRA-Handel (Vorjahr circa 30.000) und einem Volumen an allen Börsen von mehr als 50.000 Aktien (Vorjahr circa 35.000) über dem Wert der meisten vergleichbaren SDAXUnternehmen. Der Handelsanteil des XETRA-Handels am Gesamtvolumen lag dabei in 2011 gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 87 %. 2007

2008

2009

2010

2011

Aktienzahl per 31.12. in Tsd. (Stück)

16.493

16.582

16.716

16.962

17.292

Grundkapital per 31.12. in EUR

16.493

16.582

16.716

16.962

17.292



Marktkapitalisierung per 31.12. in Mio. EUR

228,3

175,8

157,8

271,4

195,1

Jahresschlusskurs in EUR

13,85

10,60

9,44

16,00

11,28

Jahrestiefstkurs in EUR

11,00

6,85

6,05

9,15

10,61

Jahreshöchstkurs in EUR

18,36

16,14

10,80

17,50

24,25

Handelsvol. XETRA Ø in Tsd. (Stück)

43,4

27,9

17,2

29,6

44,1

Ergebnis pro Aktie in EUR

1,01

1,13

0,33*

1,54

(0,55)

KGV per 31.12.

13,7

9,4

28,6**

10,4

k. G.

* ohne Berücksichtigung des Beteiligungsergebnisses 0,93 EUR ** ohne Berücksichtigung des Beteiligungsergebnisses 10,2



Die Aktie

Investor Relations CENTROTEC setzt seit dem Börsengang vor mehr als 13 Jahren auf eine offene, zeitnahe und verlässliche Kommunikation mit den interessierten Finanzmarktkreisen und versucht hierdurch, die langfristig gute Entwicklung des Aktienkurses zu unterstützen und das dem Unternehmen entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen. Hierbei bilden die gesetzlich geforderten Transparenzrichtlinien u.a. mit dem Wertpapierhandelsgesetz, dem Aktiengesetz, den Zulassungsfolgepflichten der Deutschen Börse und den nationalen und internationalen Rechnungslegungsstandards wie das IFRS (International Financial Reporting Standard) und dem Handelsgesetz sowie den Regelungen des Corporate Governance Kodex einen in den letzten Jahren ständig erhöhten Mindeststandard. Über diese Standards hinaus wird sich im IR-Bereich die Kommunikation aber auch zukünftig stark an den Bedürfnissen der Zielgruppen orientieren und ist hierbei auch für neue Wege offen, soweit dem Aufwand ein entsprechender Nutzen der Interessengruppen gegenüber steht. Im Jahr 2011 stand CENTROTEC bei einer Vielzahl von Roadshows, Telefon- und Videokonferenzen und auch im Rahmen der Hauptversammlung im direkten Kontakt mit unterschiedlichen Finanzmarktteilnehmern. Zudem sorgte der Bereich Investor Relations für ständig aktualisierte Informationen auf der Konzernhomepage und stand für telefonische, postalische oder elektronische Anfragen jederzeit zur Verfügung. Das auf diesen verschiedenen Wegen entgegengebrachte Interesse der unterschiedlichen Adressaten sowie das erneut deutlich erhöhte Handelsvolumen in der CENTROTEC-Aktie ist ein Beleg für das durch das langfristig angelegte operative Vorgehen sowie die IR-Arbeit erworbene Vertrauen, das dem CENTROTEC-Konzern grundsätzlich entgegengebracht wird. Diese positive Wahrnehmung der CENTROTEC wurde auch durch die in Folge immer schneller wirkender globaler Änderungen und den daraus resultierenden kurzfristigen Schwankungen des Geschäftsverlaufes sowie dem hiermit verbundenen Fehlerrisiko im Prognosebereich nicht grundlegend beeinträchtigt. Die im Rahmen dieser Entwicklungen gemachten Erfahrungen werden aber von CENTROTEC sehr genau analysiert und für die zukünftige Arbeit verwendet. Die auch weiterhin durchgehend positiven Einschätzungen der CENTROTEC-Perspektiven dokumentieren die Studien durch die untenstehenden Analysten, deren Voten zeitnah im IR-Bereich der Konzernhomepage eingestellt werden. Coverage Berenberg BHF-Bank HSBC

Kempen M.M. Warburg Sal. Oppenheim

Solventis Merrill Lynch Montega

25

26

Solarthermie

02 Energiesparsysteme für höchste Energieeffizienz und Klimaschutz Solarthermie – das Herzstück moderner Heizsysteme Innovative Solarthermiesysteme mit hocheffektiven Solar-Kollektoren, einem gut isolierten Wärmespeicher und einer intelligenten Steuerung bilden das Herzstück eines modernen Heizungssystems. Mit der Kraft der Sonne und ohne klimaschädliche Emissionen können so bis zu 60 % des jährlichen Energiebedarfs für Warmwasser abgedeckt werden.

Ein innovatives Steuerungssystem verbindet die Solarthermie mit anderen Wärmeerzeugern wie Öl- und Gas-Brennwertgeräten, Wärmepumpen oder Pellet-Heizsystemen zu energieeffizienten und umweltfreundlichen Warmwasser- und Heizungslösungen. Die Kombination von Solarthermie und Brennwertsystemen ist in der Modernisierung, aber auch im Neubau noch immer eine der energieeffizientesten und wirtschaftlichsten Lösungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit knappen Ressourcen und für den Klimaschutz.



Solarthermie

27

28

Konzernlagebericht

Konzernlagebericht Der CENTROTEC-Konzern – im Folgenden auch CENTROTEC oder CENTROTEC-Gruppe – ist der einzige börsennotierte europäische Komplettanbieter von Energiesparlösungen und den Einsatz Erneuerbarer Energien im Gebäudebereich. Das Produktspektrum umfasst Systemlösungen aus den Bereichen der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie der Solarthermie, Biomasse, Wärmepumpentechnologie und der Kraft-Wärme-Kopplung sowohl für den Neubau als auch für den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Renovierungsmarkt. Das Geschäftsjahr 2011 war für CENTROTEC durch erhebliche Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen gekennzeichnet. Die für den CENTROTEC-Konzern relevanten Kernmärkte, wie der Heizungsmarkt und der Markt für Klimatisierung und Lüftung im Gebäude, erwiesen sich weiterhin als anspruchsvoll mit zumeist nur leichtem Wachstum. In einigen Regionen waren sogar, bedingt durch die in vielen europäischen Ländern weiterhin auf niedrigem Niveau befindliche Bautätigkeit, weitere Rückgänge des Marktvolumens zu verzeichnen. Darüber hinaus beeinträchtigte ein schwieriges Marktumfeld bei Randaktivitäten des Konzerns sowie der allgemeine Anstieg der Materialeinstandspreise die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Gesamtkonzerns.

1 Struktur, Strategie und Steuerung In den schwerpunktmäßig von CENTROTEC adressierten Märkten für Energieeffizienz und den Einsatz Erneuerbarer Energien in Gebäuden verzeichnete der CENTROTEC-Konzern seit dem Börsengang im Jahre 1998 ein kontinuierliches organisches, profitables Wachstum, das immer wieder durch gezielte Unternehmenszukäufe unterstützt wurde. Durch diese Buy-and-Build-Strategie wurde das Produktportfolio technisch verbreitert und ergänzt. Darüber hinaus wurden die Vertriebsstärke sowie die internationale Präsenz kontinuierlich ausgebaut. Die fortlaufenden Marktanteilsgewinne der letzten Jahre in den Zielmärkten für integrierte Systemlösungen zeigen den Erfolg dieser auf große unternehmerische Freiheit für die einzelnen Konzernunternehmen, aber auch auf zunehmende konzerninterne Kooperationen bauenden Konzernstrategie. Die CENTROTEC-Gruppe ist in drei Segmente unterteilt, von denen das umsatzstärkste Segment Climate Systems gemeinsam mit dem Segment Gas Flue Systems das Kerngeschäft mit Energiesparlösungen und Erneuerbaren Energien für den Gebäudebereich abdeckt. Das dritte und gleichzeitig kleinste, aber nicht zum Kerngeschäft zählende Segment Medical Technology & Engineering Plastics entwickelt, produziert und vertreibt Produkte aus den Bereichen Medizintechnik und Hochleistungskunststoffe. Zudem ist CENTROTEC mit 26,14 % an der seit 2005 börsennotierten ehemaligen 100 %-Tochtergesellschaft CENTROSOLAR Group AG beteiligt, die sich auf Photovoltaik-Systemlösungen, insbesondere Dachanlagen spezialisiert hat. Darüber hinaus wurde im August 2011 eine 38 %-ige Beteiligung an der Industrial Solar GmbH, Freiburg, einem aus dem Umfeld des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme hervorgegangenen Spezialanbieter für Solare Prozesswärme und Solares Kühlen im Industriebereich übernommen. Die Beteiligung an diesem innovativen jungen Unternehmen stellt für den Konzern durch die Erweiterung des Technologieportfolios und den Zugang zum Know-how und einem internationalen Netzwerk eine vielversprechende Zukunftsoption dar. Der von Industrial Solar adressierte, bisher wenig erschlossene Markt für Solare Prozesswärme und -kälte verfügt hierbei über großes Wachstumspotenzial. Wie in den Vorjahren bilden die Niederlande und Deutschland den regionalen Umsatzschwerpunkt des Konzerns. In diesen beiden Ländern, in denen sich die Produktionsstandorte des Konzerns befinden, wurden in 2011 circa 65 % (Vorjahr 63 %) des Konzernumsatzes erwirtschaftet. Die konsequent verfolgte



Konzernlagebericht

Internationalisierungsstrategie des Konzerns zielt auf die Steigerung der außerhalb dieser Kernmärkte erwirtschafteten Umsätze. Für einen detaillierteren Überblick über die CENTROTEC-Konzernstruktur verweisen wir auf das Organigramm auf Seite 2. Die CENTROTEC-Unternehmensphilosophie basiert auf großen unternehmerischen Freiheiten der einzelnen operativen Einheiten, aber auch der einzelnen Mitarbeiter. Dies ermöglicht den operativen Tochtergesellschaften schnell, innovativ und auf den jeweiligen regionalen Markt abgestimmt zu agieren und somit flexibler und marktorientierter zu handeln, als dies bei zentraler Steuerung möglich wäre. Darüber hinaus fördert das eigenverantwortliche und unternehmerische Handeln die Mitarbeitermotivation, die Identifikation mit dem jeweiligen Unternehmen und sorgt über eine höhere Arbeitszufriedenheit für geringere Fluktuation und reduzierte Krankenstände. Auf dieser Basis wird die Zusammenarbeit der einzelnen Gruppenunternehmen zwischen und innerhalb der Segmente weiter ausgebaut, um gemeinsame Produktlösungen zu entwickeln, bestehende Kundenbeziehungen weiter auszubauen, neue Märkte zu erschließen, Logistikprozesse zu optimieren und um bei Einkauf und Vertrieb Synergien zu heben. Außerdem wird das konzernweite Planungs- und Budgetierungssystem fortlaufend den jeweiligen Anforderungen angepasst, um gemeinsam mit dem Risikomanagementsystem Abweichungen von den Zielvorgaben sowie Veränderungen der Rahmenbedingungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Daneben bilden auch die kontinuierlich vorangetriebenen Programme zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung eine wesentliche Grundlage, um in den sich immer schneller ändernden Zielmärkten des CENTROTEC-Konzerns auch zukünftig erfolgreich zu agieren.

2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2.1 Wirtschaftliches Umfeld Im Geschäftsjahr 2011 setzte sich die 2010 begonnene Erholung der Weltwirtschaft weiter fort, wenngleich eine Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte zu erkennen war. Im Gesamtjahr 2011 stieg das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,7 % nach einem Anstieg um 5,0 % im Vorjahr. In den zumeist

entwicklung bruttoinlandsprodukt [Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent]

3,7 3,0

3,0

2,1

2,0 1,6

1,5

1,5

0,6

0,8

1,4

1,5 1,6

0,7 0,7

1,4 0,6

1,7 1,8

1,5

1,5

1,3 0,7

0,5

1,7

1,5

1,3

0,9 0,5

0,6

0,1 -0,1 EU

2010

Deutschland

2011[e]

Spanien

2012[f]

Frankreich

2013[f]

Italien

Niederlande

GB

USA

Quelle: Eurostat, Februar 2012

29

30

Konzernlagebericht

hochentwickelten Volkswirtschaften der EU lag dieses Wachstum mit 1,6 % (Vorjahr 1,9 %) deutlich niedriger und fiel in den verschiedenen Ländermärkten sehr unterschiedlich aus. So war in vielen Ländern Südeuropas nur ein geringes Wachstum oder gar ein Rückgang zu verzeichnen. In den westeuropäischen Ländern lagen die Wachstumsraten des BIP zumeist im Bereich des EU-weiten Durchschnitts, wohingegen die meisten Staaten Mittel-, Ost- und Nordeuropas weit höhere Werte auswiesen. Deutschland, als größte Volkswirtschaft innerhalb der EU, erzielte basierend auf seiner exportstarken Wirtschaft mit 3,0 % (Vorjahr 3,7 %) im zweiten Jahr in Folge ein signifikant höheres Wirtschaftswachstum als der europäische Durchschnitt. Dieses Wachstum schwächte sich aber bereits in der zweiten Jahreshälfte 2011 ab und die wirtschaftliche Entwicklung kühlte sich in weiten Teilen Europas sehr deutlich ab. Für das laufende Geschäftsjahr 2012 sind die Wachstumsprognosen sowohl für Deutschland als auch für ganz Europa mittlerweile deutlich zurückgenommen worden und es wird insgesamt eine signifikante Verlangsamung des Wirtschaftswachstums bzw. teilweise eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung prognostiziert. Weltweit werden weitaus höhere BIP-Wachstumsraten von mehr als drei Prozent für 2012 erwartet und wie in den Vorjahren werden China, Indien, Brasilien, Russland sowie einige weitere Schwellenländer Treiber dieses Wachstums sein. Für die gesamte EU wird ein Anstieg des BIP von weniger als einem Prozent erwartet, wobei einigen von der Eurokrise besonders stark betroffenen südeuropäischen Ländern erneut ein Rückgang der Wirtschaftsleistung droht. Dahingegen wird für die Staaten Ost- und Nordeuropas ein erneut über dem Durchschnitt liegendes Wachstum prognostiziert. Bei sich weiter verschlechternden Rahmenbedingungen kann es aber bereits in der ersten Jahreshälfte zu einer europaweiten Rezession kommen. Hiervon wäre dann auch die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft in erheblichem Umfang betroffen. Den für den CENTROTEC-Konzern wichtigsten Märkten Deutschland und den Niederlanden wird für 2012 ein Wirtschaftswachstum von etwas unter einem Prozent vorhergesagt. Für 2013 liegen die Prognosen für sämtliche europäische Märkte dann wieder klar über den für 2012 erwarteten Werten. Diese Erwartungen sind aber in Folge der aktuell rasant wechselnden Entwicklungen der Finanz- und Wirtschaftsmärkte mit weitaus größerer Unsicherheit als in den Vorjahren behaftet. Diese makroökonomischen Daten bilden den gesamtwirtschaftlichen Rahmen, in dem sich der Konzern bewegt. Für das CENTROTEC-Kerngeschäft sind aber zwei spezifischere Kennzahlen von größerer Bedeutung. Zum einen die Entwicklung der Energiepreise, zumeist veranschaulicht anhand der Rohölpreise, und zum anderen die Entwicklung der Bauaktivitäten. Letztere wird häufig anhand von Neubauzahlen, zumeist für den Wohnungsbau, belegt. Diese Darstellungsform hat aber aufgrund der besonderen Bedeutung des Renovierungsmarktes abnehmende Aussagekraft, ist aufgrund der guten Verfügbarkeit entsprechender Daten aber nach wie vor weit verbreitet. Die Energiepreise stiegen seit Anfang 2009 mehr oder minder durchgängig und befinden sich im Februar 2012 mit mehr als 110 US$ je Barrel auf einem circa siebenmal höheren Niveau als im Durchschnitt der Neunziger Jahre. Gegenüber dem Durchschnittspreis zur Jahrtausendwende stellen die aktuellen Preise immer noch eine Vervierfachung dar. Zudem scheint der Anstieg auf dieses Preisniveau, anders als im bisherigen Rekordjahr 2008, nicht die Folge einer auf Spekulationen beruhenden Blasenbildung, sondern aufgrund gestiegener Nachfrage für sich verknappende Ressourcen eine realistische Abbildung des Energiemarktes zu sein. In 2011 lag der Jahresdurchschnittspreis für einen Barrel Rohöl mit 107 US$ bereits signifikant über dem bisherigen Rekordwert des Jahres 2008 und stieg auch im Verlauf des angelaufenen Geschäftsjahres 2012 weiter an. Eine grundsätzliche Umkehr dieser langfristigen Preisentwicklung ist,



Konzernlagebericht

ölpreisentwicklung seit 1960 [in US$/Barrel] „EU-Schuldenkrise“ 2011

100

„Bankenkrise“ 2008

90 80 70 60

Hurrikan Katrina 2005

50

Wirtschaftliche Erholung ab 2000

„2. Ölkrise“ 1979

40 30

„2. Golfkrieg“ 1990

20 „1. Ölkrise“ 1973

10 0 1960

1970

1975

1980

1985

1990

1995

2000

2005

2010 Quelle: Tecson

trotz aller global erkennbaren Maßnahmen, zum effizienteren Umgang mit Energie nicht zu erwarten, da das starke wirtschaftliche Wachstum, insbesondere in den Schwellenländern, bisher regelmäßig mit einer annähernd proportionalen Zunahme des Energieverbrauchs einhergeht. Durch diesen wachsenden Energiehunger bisher weniger entwickelter Nationen wird eine rückläufige Nachfrage aus den Industrieländern regelmäßig überkompensiert. Nichtsdestotrotz sind aber kurzfristige Rückgänge der Energiepreise in Folge eines hinter den Erwartungen zurückbleibenden Wirtschaftswachstums immer möglich, werden aber aller Voraussicht nach nicht langfristiger Natur sein. Die grundsätzliche Energiepreisentwicklung wird sich voraussichtlich auch durch die verstärkten Bemühungen zur Gewinnung unkonventionellen Erdgases aufgrund der ökologisch kritisch zu bewertenden Rahmenbedingungen bei Förderung und Emissionen nicht grundlegend umkehren. Wie im Vorjahr entwickelte sich auch in 2011 die Baubranche europaweit sehr unterschiedlich. Insgesamt befanden sich die Bau- und hierbei speziell die Neubauaktivitäten in Europa auf einem sehr niedrigen Niveau. Diese Situation ist dem extremen Einbruch der Baukonjunktur in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise geschuldet und konnte seitdem gar nicht oder nur in geringem Umfang wieder aufgeholt werden. Die für den Großteil der CENTROTEC-Produktlösungen relevanten nationalen Neubau- und Renovierungsmärkte entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr hierbei in den mittel-, nord- und osteuropäischen Ländern verhalten positiv. In den von der Finanz- und Wirtschaftskrise am stärksten betroffenen Staaten Südeuropas, aber auch in Großbritannien und Irland, war dagegen das Bauvolumen erneut rückläufig. In Deutschland, dem für CENTROTEC mit Abstand bedeutendsten Markt, war nach den Rückgängen der letzten Jahre in 2011 eine leichte Erholung beim gesamten Bauvolumen, ausgehend von einer niedrigen Ausgangsbasis, zu verzeichnen. Getragen wurde diese Entwicklung in 2011 besonders vom Wohnungsbau mit einem Anstieg auf mehr als 220.000 genehmigten neuen Einheiten (Vorjahr 188.000) und vom Wirtschaftsbau. Für 2012 haben sich die Aussichten für den gewerblichen Bau bedingt durch die schwer kalkulierbare Wirtschafts- und Finanzlage allerdings bereits wieder eingetrübt. Für 2012 ist aber mit einem erneuten, wenngleich abgeschwächten Marktwachstum im deutschen Wohnungsbau zu rechnen. Zudem ist von einer weiteren Nachfragesteigerung nach Energieeffizienzlösungen im Reno-

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32

Konzernlagebericht

vierungsbereich auszugehen. Hier sind steigende Energiekosten, ein wachsendes Umweltbewusstsein, regulatorische Änderungen und staatliche Fördermaßnahmen die wesentlichen Triebfedern der Entwicklung. Darüber hinaus steigert der allgemeine Trend zu hochwertigen, integrierten und oftmals kombinierten Systemlösungen für den Bereich der Heiz-, Klima- und Lüftungstechnik das Volumen der einzelnen Bau- und Umbauprojekte. Zudem ist zu erwarten, dass in Folge der allgemeinen Unsicherheit über die weitere Entwicklung des EURO und dem Fehlen attraktiver Anlagemöglichkeiten Ausgaben für den Bau oder die Renovierung von Immobilien attraktiver werden und somit dem Markt entgegen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung weitere Impulse geben.

2.2 Entwicklung am Markt für Heizungs- und Energiespartechnik Bei der Heiz-, Klima- und Lüftungstechnik existiert eine Vielzahl regionaler Märkte mit einer großen Zahl unterschiedlicher Marktteilnehmer. Der Gesamtmarkt lässt sich sowohl in regionaler Hinsicht als auch nach Produkten differenzieren. Länderspezifische Besonderheiten bei den klimatischen Bedingungen und unterschiedliche nationale regulatorische Vorgaben sind hierfür bestimmend. Trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen ist auf allen Märkten eine grundsätzliche Entwicklung hin zu mehr Energieeffizienz und Komfort bei den Systemlösungen zu beobachten. Zudem werden die Zielsetzungen, speziell innerhalb der EU, weiter auf hohem Niveau vereinheitlicht und fließen in länderspezifische Umsetzungen ein. Hinzu kommt der Trend zur Integration bis dato getrennter Systeme aus den Bereichen Heizung, Lüftung, Klimatisierung und Solar zu Gesamtlösungen. Diese aufeinander abgestimmten und zentral gesteuerten Komplettsysteme sind für einen effizienten Betrieb von Niedrigenergie- oder Passivhäusern und ähnlichen sich immer weiter verbreitenden energieeffizienten Bauformen zwingend notwendig. Sie werden zudem immer häufiger mit Systemen zur Nutzung Erneuerbarer Energien, Wärmespeichern und Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung kombiniert. Die Regelungstechnik spielt dabei eine immer wichtiger werdende Klammer zur Integration der unterschiedlichen Systemkomponenten. In Folge des Zusammenwachsens der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik und der Erneuerbaren Energien werden immer leistungsstärkere Systemanbieter entstehen. Die speziell durch diese Marktentwicklung zu erwartende Konsolidierung des europäischen Heiztechnikmarktes vollzieht sich aber nur langsam und hat bisher noch keinen eindeutigen globalen Marktführer hervorgebracht. So sind im europäischen Markt weiterhin mehr als 200 Heiztechnikhersteller und zusätzlich nochmals über 100 Hersteller von Systemen zur Nutzung Erneuerbarer Energien in Gebäuden aktiv. Die schon seit einigen Jahren zu beobachtende Tendenz hin zu Komplettanbietern hat sich aber auch in 2011 weiter fortgesetzt. So ist beispielsweise bei den europaweit führenden großen deutschen Heizungsherstellern die Entwicklung hin zu einem vollumfänglichen Produktspektrum zu erkennen. Die CENTROTEC-Konzerntochter Wolf war diesbezüglich mit der bereits im Jahr 2002 eingeleiteten Strategie zum Einsatz von Energiesparsystemen und integrierten Gesamtlösungen wegweisend für die deutsche Heizungsindustrie. Auch heute ist die Wolf-Gruppe durch die Verbindung der Kompetenzen im Bereich unterschiedlicher Heizsysteme und der Solartechnik mit der Klimatisierungs- und Lüftungstechnik führend bei integrierten Systemlösungen zur Energieeinsparung im Gebäudebereich. Der Ausbau des Produktportfolios bei den großen Heiztechnikanbietern erfolgt zumeist durch den Aufbau eigener Kompetenzen, aber auch zunehmend durch technologisch getriebene Akquisitionen. Darüber hinaus steht eine regionale Ausweitung der traditionell auf Deutschland und Europa fokussierten Absatzmärkte, speziell in Richtung der Wachstumsmärkte in Asien und Amerika, im Fokus der Branche. Über die für diese Entwicklungen notwendigen Ressourcen verfügen die großen Unternehmen der Branche. Hier sind neben der CENTROTEC-Gruppe mit der Kernmarke Wolf weitere deutsche Unternehmen europaweit



Konzernlagebericht

führend. Dies sind Bosch Thermotechnik, Viessmann, Vaillant und Weishaupt. Hinzu kommen weitere europaweit führende Unternehmen wie die niederländische BDR Therma (vormals De Dietrich-Remeha-Baxi Group), die französische Atlantic sowie aus Italien Ferroli, Riello und Ariston (vormals MTS Group). Das abgelaufene Geschäftsjahr 2011 erwies sich für die am Markt für Heiz-, Klima-, Lüftungstechnik und den Einsatz Erneuerbarer Energien tätigen Unternehmen erneut als grundsätzlich schwierig. Wie in den Vorjahren waren aber teilweise erhebliche Unterschiede in der Entwicklung der regionalen Märkte zu beobachten. Diese beruhen trotz der insgesamt erkennbaren Tendenz zu mehr Energieeffizienz auf ausgeprägten nationalen Besonderheiten, die sich aus unterschiedlichen regulatorischen Vorgaben, den regional stark differierenden Marktteilnehmern, den unterschiedlichen klimatischen Voraussetzungen und nicht zuletzt aus der allgemeinwirtschaftlichen Lage des jeweils betrachteten Landes ergeben. Hierbei entwickelte sich beispielsweise der deutsche Heizungsmarkt auf niedrigem Niveau verhalten positiv und erzielte bei den Wärmeerzeugern Zuwachsraten von circa drei Prozent sowie etwas höhere Zuwächse beim Einsatz Erneuerbarer Energien für die Wärmeerzeugung. Im übrigen Europa waren dagegen, trotz national unterschiedlicher Entwicklungen, Rückgänge bzw. eine Stagnation zu beobachten. Hierbei ist weiterhin auch international festzustellen, dass der Renovierungsbereich erneut eine deutlich höhere Bedeutung hat als der Neubau. Zudem ist auch der Trend zur weiteren Ausbreitung der Brennwerttechnik ungebrochen, wenngleich mit stark divergierenden Marktdurchdringungsraten in den verschiedenen Ländern. Der europäische Markt für Klimatechnik entwickelte sich ebenfalls in Deutschland am besten und verzeichnete in 2011 signifikante Zuwachsraten, wohingegen im restlichen Europa zumeist Rückgänge des Marktvolumens zu beobachten waren. Gemeinsam war den Märkten ein starker Preisdruck, speziell im Projektgeschäft. Dies gilt, in allerdings abgeschwächter Form, auch für den Lüftungsmarkt. Dieser Markt entwickelte sich ebenfalls in Deutschland wesentlich positiver als beispielsweise im zweiten CENTROTECKernland, den Niederlanden, und den weiteren für den Konzern relevanten Absatzgebieten. Besonders hohe Wachstumsraten verzeichneten hierbei Lüftungslösungen mit Wärmerückgewinnung, die aufgrund immer besserer Isolierung neuer Wohngebäude immer mehr zum Standard im Neubau werden. Aufgrund dieser zunehmenden Marktpenetration wächst dieser Marktbereich stärker als allein durch die Neubauzahlen begründet. In Folge der in den Bereichen Klimatisierung und Lüftung höheren Komplexität entsprechender Maßnahmen ist deren Renovierungsanteil niedriger als dies beispielsweise im Heizungsbereich der Fall ist. Grundsätzlich entwickelten sich die Bereiche Klimatisierung und Lüftung in 2011 aber in Deutschland entsprechend dem Neubaugeschäft besser als beispielsweise in den Niederlanden, wo seit drei Jahren Rückgänge der Neubauzahlen zu verzeichnen sind. Langfristig hat der Markt für Heiz-, Klima- und Lüftungstechnik sehr vielversprechende Zukunftsperspektiven, da das Thema Energieeffizienz aus Kosten- und Umweltschutzgesichtspunkten eine ständig wachsende Bedeutung erfährt und zudem auch im Bereich des Wohnens der Komfortgedanke in allen Märkten immer wichtiger wird. Die langfristigen Trends sind hierbei die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien und das fortschreitende Zusammenwachsen von einzelnen Komponenten zu umfassenden Systemlösungen. Dazu kommt noch der wachsende Anteil des Renovierungsgeschäfts, der die möglichen Rückgänge im Neubaubereich überkompensieren kann. Kurzfristig sind die Marktentwicklungen aber weit weniger stabil und unterliegen zum Teil deutlichen Schwankungen. Diese resultieren aus der schwierigen und unkalkulierbaren gesamtwirtschaftlichen Lage und werden zudem von den sich unnötig häufig ändernden und regional stark abweichenden regulatorischen Rahmenbedingungen verstärkt.

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Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

03 Gesundes Innenraumklima und Energieeinsparung Kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung Zur Einsparung von Energie und CO2-Emissionen werden Gebäude immer stärker wärmegedämmt und luftdicht abgeschlossen, im Neubau wie auch in der Sanierung. Für das menschliche Wohlbefinden im Gebäude ist je nach Intensität der Raumnutzung ein Luftwechsel von 0,3 bis 0,7 pro Stunde erforderlich, wodurch die Vorteile der Investition in Dämmung und Isolierung aufgrund von Lüftungswärmeverlusten wieder verloren gehen können.

Hier hilft die Kontrollierte Wohnraumlüftung. Sie stellt eine dauerhaft hohe Raumluftqualität bei höchster Energieeffizienz sicher. Mit einer Wärmerückgewinnung von bis zu 95 % werden Lüftungsenergieverluste in hochgedämmten Gebäuden um bis zu 2/3 reduziert, was in einem Einfamilienhaus mehreren Hundert Litern Heizöl pro Jahr entspricht. So wird der Wohnkomfort deutlich gesteigert, Energie eingespart und Bauschäden vorgebeugt. Dezentrale Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung und CO2-Überwachung bietet ähnliche Vorteile wie zentrale Systeme, ermöglicht aber auch den nachträglichen Einbau im Rahmen einer energetischen Sanierung.



Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

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36

Konzernlagebericht

3 Geschäftsverlauf mit Umsatz- und Ergebnisentwicklung 3.1 Kennzahlen im Überblick Das Geschäftsjahr 2011 verlief für den CENTROTEC-Konzern insgesamt enttäuschend. Nach dem sehr positiven Verlauf des Vorjahres mit mehreren Erhöhungen der Gesamtjahresprognose konnte die frühzeitig für den Berichtszeitraum veröffentlichte Ergebnisprognose nicht erreicht werden. Ursächlich hierfür war die sehr schwache Geschäftsentwicklung bei den Photovoltaik-Aktivitäten im Segment Gas Flue Systems mit der dadurch notwendigen Portfolio-Bereinigung und das Impairment der At Equity-Beteiligung an der CENTROSOLAR Group AG, was zu einer einmaligen Sonderabschreibung in Höhe von 15,0 Mio. EUR führte. Darüber hinaus wurde das Geschäft mit Wirbelsäulenimplantaten in der Schweiz eingestellt und führte neben den im Berichtszeitraum aufgelaufenen Verlusten ebenfalls zu einer nicht liquiditätswirksamen Ergebnisbelastung. Im größten Kernsegment Climate Systems verlief die Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis dagegen ausgesprochen positiv und es wurden erneut signifikante Umsatz- und Ergebniszuwächse erzielt. Alle im Folgenden aufgeführten Finanzkennzahlen beziehen sich, soweit nichts anderes angebeben wurde, auf das dem Kalenderjahr entsprechende Geschäftsjahr des CENTROTEC-Konzerns. Die Finanzkennzahlen wurden auf Millionen Euro (Mio. EUR) angegeben. Die Berechnung der Prozentangaben erfolgte aber durchgehend auf Basis der im Konzernabschluss in Tausend Euro (TEUR) angegebenen Beträge. Aus rechentechnischen Gründen können unter Umständen Rundungsdifferenzen von +/- einer Einheit auftreten. Im Geschäftsjahr 2011 verzeichnete CENTROTEC im Konzern einen 12,1 %-igen Umsatzzuwachs auf 537,8 Mio. EUR (Vorjahr 479,7 Mio. EUR), wovon circa zwei Drittel auf organisches Wachstum entfielen. Wie in den Vorjahren erzielte das größte Segment Climate Systems erneut ein deutliches organisches Umsatzwachstum und erhielt zudem durch die strategische, akquisitionsbedingte Stärkung des Segments zusätzliches Wachstum und weitere Optionen für die zukünftige Entwicklung. Insgesamt stieg der Seg-

segmentumsätze der jahre 2008 bis 2011 im vergleich zur umsatzprognose 2011 [in Mio. EUR] 400

350 360

381,8 319,3

300

331,8

309,5

200 128,1

118,8

100 38,0

135 140 35 37

39,7

35,0

29,0

116,3

112,8

0

2008

2009

Medical Technology & Engineering Plastics

2011

2010 Gas Flue Systems

Climate Systems

Ursprungsprognose 2011



Konzernlagebericht

mentumsatz um 15,1 % auf 381,8 Mio. EUR (Vorjahr 331,8 Mio. EUR) und lag damit signifikant oberhalb der zu Beginn des Berichtsjahres prognostizierten Bandbreite von 350 bis 360 Mio. EUR. Das Segment Gas Flue Systems lag mit einem Umsatz von 116,3 Mio. EUR zwar um 3,1 % über dem Vorjahreswert von 112,8 Mio. EUR, aber, wie unterjährig bereits angekündigt, deutlich unter der ursprünglichen Prognose von 135 bis 140 Mio. EUR. Das kleinste Segment Medical Technology & Engineering Plastics blieb mit einem 13,3 %-igen Zuwachs auf nunmehr 39,7 Mio. EUR (Vorjahr 35,0 Mio. EUR) weiterhin auf Wachstumskurs und übertraf die zu Jahresbeginn erwarteten 35 bis 37 Mio. EUR deutlich. In Summe wurde damit die im Januar 2011 abgegebene Umsatzeinschätzung für 2011 in Höhe von 520 bis 535 Mio. EUR übertroffen. Unter Herausrechnung der akquisitionsbedingten Umsätze wurde die Untergrenze der prognostizierten Bandbreite zwar knapp verfehlt, jedoch ein organisches Wachstum von 7,6 % erzielt. Das Ergebnis des CENTROTEC-Konzerns wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr von teilweise gegensätzlichen Entwicklungen in den einzelnen Segmenten beeinflusst, lag aber durch die schwache Entwicklung im Segment Gas Flue Systems insgesamt hinter den Erwartungen und verfehlte dabei, wie im Laufe des Geschäftsjahres gemeldet, die Prognosewerte deutlich. Gemeinsam war in allen Segmenten der erhebliche Einfluss der Materialpreissteigerungen zu spüren, der nur zum Teil und zeitverzögert kundenseitig weitergegeben werden konnte und Höchstwerte im ersten Halbjahr 2011 erreichte. Beim operativen Ergebnis führte dies zu einem Rückgang des EBITDA um 14,1 % auf 46,9 Mio. EUR nach einem Vorjahreswert von 54,6 Mio. EUR. Zusätzlich sind in diesem Wert aber bereits einmalige nicht liquiditätswirksame Aufwendungen für die Bereinigung des Produktportfolios, vornehmlich von Photovoltaik-Aktivitäten im Segment Gas Flue Systems, enthalten. Auf Konzernebene summieren sich Sonderabschreibungen zu einer Gesamtbelastung des EBIT von insgesamt 9,0 Mio. EUR. Hierdurch belief sich das Konzern-EBIT im Geschäftsjahr 2011 auf 24,8 Mio. EUR und lag damit sowohl unter dem Vorjahreswert in Höhe von 36,2 Mio. EUR (minus 31,5 %), als auch dem ursprünglichen Prognosewert von 40 bis 42 Mio. EUR. Das Beteiligungsergebnis wurde darüber hinaus um nicht liquiditätswirksame Sonderabschreibungen in Höhe von 15,0 Mio. EUR sowie dem negativen Ergebnisbeitrag aus der At Equity-Beteiligung an der CENTROSOLAR Group AG in Höhe von 4,4 Mio. EUR belastet (Vorjahr plus 4,1 Mio. EUR). Trotz eines leicht verbesserten Zinssaldos und konstantem Steueraufwand führte dies zu einem Nachsteuerergebnis (EAT) von minus 9,4 Mio. EUR (Vorjahr plus 25,6 Mio. EUR). Hieraus errechnet sich ein negatives Ergebnis je Aktie (EPS) von 0,55 EUR (Vorjahr plus 1,54 EUR). Die im Jahresverlauf zurückgenommene Prognose lag hier bei ursprünglich plus 1,70 bis 1,80 EUR.

umsatzentwicklung quartale 2007 – 2011 [in Mio. EUR] 150

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0 2007

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3.2 Climate Systems 3.2.1 Geschäftsentwicklung Wie in den Vorjahren zeigte das Segment Climate Systems insgesamt eine ausgesprochen positive Geschäftsentwicklung mit zweistelligem Umsatzwachstum und entsprechenden Marktanteilsgewinnen in den Zielmärkten. Speziell in den regionalen Märkten, aber auch bei den verschiedenen Produktbereichen, gab es deutlich unterschiedliche Entwicklungen. Im Geschäftsjahr 2011 konnten die Unternehmen des Segments Climate Systems mit einem Umsatz von 381,8 Mio. EUR (Vorjahr 331,8 Mio. EUR) und einem Zuwachs von 15,1 % den historisch höchsten Segmentumsatz erzielen und die prognostizierte Bandbreite von 350 bis 360 Mio. EUR übertreffen. Neben dem über dem Marktdurchschnitt liegenden organischen Wachstum hat auch die im August mehrheitlich zu 80 % übernommene Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH mit 21,5 Mio. EUR zu diesem Umsatzzuwachs beigetragen. Damit erzielte das Kernsegment Climate Systems mehr als zwei Drittel des Konzernumsatzes. In Folge des seit 2010 bis weit ins erste Halbjahr 2011 zu beobachtenden starken Anstiegs der Rohstoffpreise reduzierte sich die Rohertragsquote (= (Gesamtleistung – Materialaufwand)/Gesamtleistung x 100) auf 48,4 % (Vorjahr 49,8 %). Im Jahresverlauf verstärkt durchgesetzte, aber erst zeitverzögert wirksame Preisanpassungen und der Erfolg des fortlaufenden Einsatzes von Ergebnisverbesserungsprogrammen kompensierten die Auswirkungen auf das Ergebnis zum Teil, so dass sich dieses annähernd proportional zum Umsatz entwickeln konnte. Damit stieg das operative Ergebnis des Segmentes (EBIT) um 13,4 % auf 28,3 Mio. EUR (Vorjahr 25,0 Mio. EUR). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 7,4 % (Vorjahr 7,5 %). Im Jahresdurchschnitt waren rechnerisch im Segment 1.872 Vollzeitbeschäftigte (FTE = Full Time Equivalents/Vorjahr 1.768) tätigt. Zum Jahresende 2011 lag diese Zahl, auch bedingt durch die Übernahme von Dreyer & Bosse, mit 1.954 erheblich über dem Vorjahreswert von 1.740 FTE. Entsprechend stieg der Personalaufwand deutlich um 7,4 Mio. EUR auf 97,7 Mio. EUR (Vorjahr 90,3 Mio. EUR). Dieser im Vergleich zum Umsatz jedoch unterproportionale Anstieg führte zu einer auf 25,7 % (Vorjahr 27,0 %) abgesenkten Personalaufwandsquote. Hierbei ist jedoch ebenso wie in den Vorjahren zu berücksichtigen, dass die Veränderungen bei der teilweise eingesetzten Leiharbeit nicht im Personal- sondern im Materialaufwand ausgewiesen werden. 3.2.2 Wesentliche Entwicklungen im abgelaufenen Geschäftsjahr Das Jahr 2011 war von einer Vielzahl unterschiedlicher, zum Teil gegensätzlicher Trends geprägt, die den Geschäftsverlauf der Konzernunternehmen des Segmentes Climate Systems beeinflussten. Zum einen zeigte der weitere deutliche Anstieg der sich bereits auf hohem Niveau befindlichen Energiepreise, dass die Zeit billiger fossiler Energie sich dem Ende zuneigt. So stieg beispielsweise der Jahresdurchschnitts-

umsatzentwicklung climate systems [in Mio. EUR] 2007 2008 2009 2010 2011

274,1 319,3 309,5 331,8 381,8



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preis für einen Barrel Rohöl mit mehr als 105 US$ auf ein Allzeit-Hoch und verdeutlicht die weiter wachsende ökonomische Notwendigkeit zur Energieeinsparung. Aus ökologischer Sicht gebietet das langsam zufallende Zeitfenster zur Reaktion auf den globalen Klimawandel ebenfalls stärker denn je eine effizientere Nutzung von Energie. Abseits dieser beiden grundlegenden Aspekte war aus operativer Sicht für die Segmentunternehmen die weitere Marktdurchdringung der europäischen Heizungsmärkte mit der Brennwerttechnik, die weiter gewachsene Bedeutung Erneuerbarer Energien im Bereich der Wärmeerzeugung, die aus gesamteuropäischer Sicht auf niedrigem Niveau befindlichen Neubauzahlen im Wohnungsbereich und hiermit einhergehend die weiter zunehmende Bedeutung des Renovierungsbereichs sowie die steigende Bedeutung des Systemgedankens im Bereich der Gebäudetechnik besonders relevant. Auch in 2011 setzte sich in diesem Umfeld die positive Entwicklung des größten Konzernsegments, Climate Systems, in allen wesentlichen Bereichen weiter fort. Basis der guten Geschäftsentwicklung war nach wie vor der deutsche Heizungsmarkt, der für die größte Einheit des Konzerns, die Wolf-Gruppe, weiter von zentraler Bedeutung ist und in dem das Unternehmen seine Marktposition in den letzten Jahren ständig weiter ausgebaut hat. In 2011 wurde dieses Wachstum zudem vom 4 %-igen Marktwachstum in Deutschland unterstützt. Hinzu kam die langfristig weiter erfolgreich vorangetriebene Internationalisierung und die zunehmende Abrundung des Produktportfolios von energieeffizienten Heiz-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen und Erneuerbaren Energien im Gebäude. Größte Zuwächse innerhalb des aus Konzernsicht bedeutendsten Bereichs, der Heiztechnik, verzeichneten die hocheffiziente, selbstentwickelte und auch in 2011 erweiterte Wärmepumpenreihe, die mehrfach ausgezeichneten und weiter optimierten Lösungen aus dem Bereich der Brennwerttechnik sowie die sich trotz schwieriger Marktbedingungen gut entwickelnde Solarthermie. Im Jahr 2011 verzeichnete aber nicht nur das Geschäft im deutschen Heizungsmarkt Zuwächse, sondern auch im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). In diesem Bereich wurde das Segment im August 2011 durch die Übernahme von 80 % der Geschäftsanteile der Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH deutlich verstärkt. Der Hersteller von Biogas-BHKW’s, Biogas-Reinigungs- und Aufbereitungsanlagen entwickelt, produziert und vertreibt seine Anlagen mit einer elektrischen Leistung von bis zu einem Megawatt mit circa 100 Mitarbeitern im niedersächsischen Gorleben. Innerhalb der Wolf-Gruppe wird Dreyer & Bosse sein ertragsstarkes Wachstum der letzten Jahre im schnell wachsenden Biogas- und KWK-Markt mit Hilfe der anderen Gruppenunternehmen noch besser fortsetzen können. Die Zusammenarbeit mit der seit 2008 ebenfalls zu CENTROTEC gehörenden Kuntschar + Schlüter GmbH wird weitere Synergien, insbesondere in den Bereichen Beschaffung, Technologie, Service und Vertrieb heben. Etwas schwieriger gestaltete sich in 2011 dagegen der Geschäftsbereich der Klimatisierungs- und Lüftungslösungen. Der für diesen Bereich wichtige niederländische Heimatmarkt litt in 2011 stark unter den niedrigen Neubauzahlen im Wohnungsbereich. Das auch in anderen Teilen Europas zu beobachtende niedrige Neubauniveau und die hieraus resultierende schwächere Entwicklung speziell des Absatzes der niederländischen Töchter konnte von diesen aber teilweise durch verbesserte Exportzahlen, den steigenden Anteil des Renovierungsgeschäfts sowie den erfolgreichen Marktstart eines neuen Produktprogramms kommerzieller Klimalösungen mit Wärmerückgewinnung und einer neuen Generation von Wohnhausgeräten kompensiert werden. Hierdurch wurde trotz aller Schwierigkeiten in diesem Produktbereich insgesamt eine zufriedenstellende Entwicklung erzielt. Insgesamt entwickelte sich im Segment Climate Systems das Exportgeschäft in Ländern außerhalb der Kernmärkte Deutschland und den Niederlanden in 2011 sehr unterschiedlich, litt aber grundsätzlich unter dem weiterhin auf historischen Tiefstständen verharrenden Neubauniveau, beispielsweise speziell in der zweiten Jahreshälfte im spanischen Markt. In Frankreich konnte das Heizungsgeschäft gegen den Markttrend weiter ausgebaut werden. Auch das Geschäft mit energiesparenden Wärmerückgewinnungslösungen zur Wohnraumlüftung zeigte außerhalb des niederländischen Heimatmarktes eine gute Entwicklung, die sich auch nach dem Berichtszeitraum fortsetzte. Gleiches galt auch für andere hier tätige Unterneh-

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men des Konzerns. Insgesamt lag der Umsatzanteil außerhalb der beiden Heimatmärkte im Jahr 2011 bei 35,0 % (Vorjahr 37,0 %), da die Zuwächse in Deutschland über denen in anderen Märkten lagen. Grundsätzlich dokumentiert dies die weiter hohe Bedeutung und starke Marktposition in den Heimatmärkten und hier speziell Deutschland. Die Unternehmensprozesse der Segmentunternehmen wurden auch in 2011 weiter optimiert, um die ausschließlich in den Niederlanden und in Deutschland produzierenden Unternehmen auf den zunehmend globaler werdenden Markt auszurichten. Die Fortschritte werden regelmäßig überprüft und durch Zertifikate und Auszeichnungen belegt. Zuletzt erhielt beispielsweise der größte Produktionsstandort des Konzerns, das Hauptwerk der Wolf-Gruppe in Mainburg, im Rahmen des von der Unternehmensberatung „A.T. Kearney“ und der Fachzeitschrift „Produktion“ initiierten vielbeachteten Optimierungswettbewerbs die renommierte Auszeichnung „Fabrik des Jahres“. Gemeinsam mit dem Wolf-Werk als Sieger in der Kategorie „Hervorragende Montage“ standen Produktionsstätten von VW, Infineon und Siemens in der Siegerliste und dokumentieren beispielhaft den hohen Standard in den Abläufen innerhalb der CENTROTECUnternehmen. 3.2.3 Strategische Ausrichtung und Ausblick Auch zukünftig sieht CENTROTEC das Segment Climate Systems im Zentrum der Strategie des Konzerns. Gemeinsam mit dem Gas Flue Systems Segment wird dieser strategische Kernbereich vom weltweiten Wachstum des Marktes für Heiz-, Klima- und Lüftungstechnik und dem Einsatz Erneuerbarer Energien im Gebäude profitieren und hat sich hierfür in den letzten Jahren mit einem mittlerweile umfassenden und innovativen Lösungsportfolio eine sehr gute Marktposition geschaffen. Der auch für die mittlere und weitere Zukunft prognostizierte Anstieg der ohnehin hohen Energiepreise, die Notwendigkeit, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen und das Zusammenwachsen von Einzellösungen zu benutzerfreundlichen und energieeffizienten Gesamtsystemen im Gebäudebereich werden auch in 2012 und darüber hinaus die wesentlichen Trends auf den für CENTROTEC bedeutendsten Märkten sein. Der staatlichen Förderpolitik kommt zwar ebenfalls eine gewisse Bedeutung zu, diese ist in den letzten Jahren aber durch die speziell in Deutschland zu beobachtende Unstetigkeit der Politik in diesem Bereich deutlich zurückgegangen und hat sich zum Teil ins Gegenteil verkehrt. So ist zu erhoffen, dass zukünftig regulatorische Rahmenbedingungen stärkeren Einfluss auf die Marktentwicklung nehmen als unstete Förderungen. Die CENTROTEC-Unternehmen beobachten diese Entwicklungen ständig, verfolgen aber gleichzeitig seit Jahren kontinuierlich die Strategie, ihre Marktposition aktiv weiter auszubauen. Die fortlaufenden Marktanteilsgewinne und die weit über dem Marktdurchschnitt liegende Akzeptanz bei Endkunden und Installateuren belegen die Erfolge dieser Strategie. Aus diesem Grunde wird CENTROTEC auch zukünftig in enger Abstimmung mit dem Vertrieb und den Kunden das innovative Lösungsportfolio für komfortables und effizientes Heizen, Klimatisieren und Lüften von Gebäuden fortlaufend aktualisieren und ergänzen. Ein Kern der Strategie ist hierbei auch weiterhin der Systemgedanke im Sinne einer intelligenten Vernetzung der Einzelkomponenten sowie der Einsatz Erneuerbarer Energien überall dort, wo es technisch machbar und ökonomisch sinnvoll ist. Große Potenziale liegen hierbei nach wie vor im Bereich der Brennwerttechnik, die sich auch weiterhin in sämtlichen Ländermärkten weiter durchsetzt. Der CENTROTEC-Konzern entwickelt, produziert und liefert hier ein Komplettangebot bestehend aus Öl- bzw. Gasbrennwerttechnik, Speichersystemen und Regelungen sowie den darauf abgestimmten Abgassystemen. Die Brennwerttechnik ist damit ein Beispiel für die Kombination von Kompetenzen aus den beiden Kernsegmenten Climate und Gas Flue Systems. Neben der



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effizienten Nutzung fossiler Energieträger umfasst das Produktportfolio auch Systeme zur Nutzung Erneuerbarer Energien, zum Beispiel das selbstentwickelte Wärmepumpenprogramm, das mit marktführenden Effizienzwerten bereits im ersten vollen Geschäftsjahr nach Markteinführung einen deutlichen Wachstumsbeitrag generieren konnte. Die ebenfalls guten Marktperspektiven der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) werden mit der Übernahme von Dreyer & Bosse noch besser adressiert. Zusammen mit den vorhandenen Kompetenzen im Erd- und Klärgasbereich bei Kuntschar + Schlüter konnte CENTROTEC die eigene Marktposition damit deutlich verstärken und wird zukünftig auch Synergien in den Unternehmensprozessen beider Gesellschaften heben. Im Bereich der Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung konnte eine höhere Marktdurchdringung die niedrigen Neubauzahlen in vielen Märkten kompensieren. Entsprechende Produktinnovationen und besonders die weiter verstärkte Ausrichtung auf den Renovierungsmarkt lassen hier weitere Zuwächse in den nächsten Jahren erwarten. Zudem wird die zunehmende Bedeutung des Renovierungsgeschäftes die Abhängigkeit vom zuletzt sehr labilen Neubaumarkt weiter reduzieren. Gleiches gilt auch für den Klimatisierungsmarkt, wo die in 2012 auf den Markt kommenden neuen Produktgenerationen gute Marktaussichten besitzen und durch vereinfachte modulare Produktion zu einer Margenverbesserung beitragen sollen. Weiterhin sieht CENTROTEC auch in der Internationalisierung gute Möglichkeiten für die Verstetigung der positiven Entwicklung im Segment. Hierbei agieren die Segmentunternehmen schon seit längerem auf den bedeutendsten europäischen Märkten und werden diese Präsenz auch zukünftig mit Augenmaß erweitern und hierbei auch außereuropäische Wachstumsoptionen adressieren. Die um 18,4 % gesteigerten Investitionen in Höhe von 8,6 Mio. EUR (Vorjahr 7,2 Mio. EUR) sichern die Substanz der Segmentunternehmen und stützen die weiteren Wachstumsoptionen. Der positive Geschäftsverlauf des Segments Climate Systems in 2011 wie auch in den Vorjahren sollte sich auf dieser Grundlage auch in 2012 und darüber hinaus weiter fortsetzen und zu einem weiterhin über dem Marktdurchschnitt liegenden Umsatzwachstum bei leicht steigenden Ergebnismargen führen.

3.3 Gas Flue Systems 3.3.1 Marktumfeld und Geschäftsentwicklung Im Segment Gas Flue Systems setzte sich in 2011 die Geschäftsentwicklung aus der zweiten Jahreshälfte 2010 im Wesentlichen fort. So standen einem weiterhin soliden Verlauf des Kerngeschäfts mit Abgassystemen für die Brennwerttechnik stark rückläufige Entwicklungen bei Photovoltaik-Produkten und Komponenten gegenüber. Die aufgrund der starken regulatorischen Abhängigkeit sehr volatile Markt- und Geschäftsentwicklung führte dann im Laufe des Geschäftsjahres auch zur Aufgabe eigener Aktivitäten im Photovoltaik-Bereich mit entsprechenden Abschreibungen und negativen Auswirkungen auf das Segmentergebnis. Der Umsatz im Segment Gas Flue Systems lag trotz dieser Entwicklungen in 2011 bei 116,3 und damit um 3,1 % über dem Wert des Vorjahres (112,8 Mio. EUR), aber erheblich unterhalb der zu Beginn des Berichtszeitraums erwarteten Bandbreite von 135 bis 140 Mio. EUR. Der erzielte Segmentumsatz trug damit mehr als ein Fünftel zum Gesamtumsatz des Konzerns bei. Wie auch in den übrigen Segmenten sorgte in 2011 das hohe Niveau der Materialeinstandspreise im Segment Gas Flue Systems – die entsprechende Quote stieg in 2011 auf 54,9 % (Vorjahr 50,8 %) – für Druck auf die Rohertragsquote, die sich von 49,2 % im Jahr 2010 auf 45,1 % in 2011 reduzierte. Dieser Wert ist aber nicht vollständig vergleichbar, da innerhalb der letzten Jahre eine erhebliche Veränderung des Produktmixes stattgefunden hat, insbesondere

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umsatzentwicklung gas flue systems [in Mio. EUR] 2007 2008

96,4 118,8

2009 2010 2011

128,1 112,8 116,3

auch durch die Portfoliobereinigung im Photovoltaik-Bereich. Die Beendigung von Photovoltaik- und weiteren Randaktivitäten sorgte für einmalige Sonderbelastungen in Höhe von 7,0 Mio.EUR. Darüber hinaus belasteten Anlaufverluste im Laufe des Jahres aus den inzwischen nicht mehr fortgeführten Aktivitäten sowie der weiteren Internationalisierung und dem Vertriebsaufbau das operative Ergebnis, so dass sich das EBIT auf minus 3,2 Mio. EUR reduzierte, nachdem es im Vorjahr noch 9,7 Mio. EUR betragen hatte. Im Durchschnitt des Jahres 2011 waren aufgrund der weiter verbreiterten Vertriebsbasis 631 Vollzeitarbeitskräfte (FTE = Full Time Equivalents) und damit 6,9 % mehr als im Vorjahr (590 FTE) im Segment Gas Flue Systems beschäftigt. Zum Ende des Berichtszeitraums lag diese Zahl bei 640 (Vorjahr 620 FTE). In Folge dessen und durch tarifliche Lohn- und Gehaltssteigerungen stieg der Personalaufwand im Segment um 10,3 % auf 29,1 Mio. EUR (Vorjahr 26,4 Mio. EUR). Damit erhöhte sich die Personalaufwandsquote für das Geschäftsjahr 2011 um 1,9 %-Punkte auf 24,0 %. 3.3.2 Wesentliche Entwicklungen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 war für das Gas Flue Systems Segment ein schwieriges Jahr mit einer Vielzahl von Herausforderungen. Hier ist zum einen das in weiten Teilen Europas immer noch sehr niedrige Bauniveau im Wohnungsbereich zu nennen. Zum anderen gab es bis zur Jahresmitte eine weitere deutliche Steigerung der Rohstoffpreise und damit einhergehend zusätzlichen Druck auf die Ergebnismargen. Darüber hinaus führte das zuvor bereits durch regulatorische Änderungen eingebrochene Photovoltaik-Geschäft in Frankreich und vor allem der in 2011 noch weiter verstärkte ungemein aggressive und weltweit über den Preis entfachte Verdrängungswettbewerb chinesischer Anbieter zu einem nie dagewesenen Preisverfall in diesem von CENTROTEC zuvor mit guten Ergebnismargen bearbeiteten Randmarkt. Dem stehen zwar die kontinuierlich weiter voranschreitende Marktdurchdringung der Brennwerttechnologie und ein hohes, weiter steigendes Energiepreisniveau gegenüber. Insgesamt überwogen aber im abgelaufenen Geschäftsjahr die negativen Einflüsse deutlich und führten zu der zuvor beschriebenen unbefriedigenden Umsatz- und insbesondere Ergebnisentwicklung. Diesen Entwicklungen wurde in 2011 durch eine weiter verstärkte Optimierung sämtlicher Unternehmensprozesse, dem Ausbau der internationalen Vertriebsaktivitäten und in einem besonders einschneidenden Schritt mit der deutlichen Bereinigung des Geschäftsportfolios, vornehmlich bei den Photovoltaikaktivitäten, Rechnung getragen. Speziell das hoffnungsvoll gestartete Geschäft mit dem integrierten Energiedach, sowohl mit der Eigenentwicklung als auch dem von der insolventen Systaic übernommenen ästhetisch hochwertigen Modell, konnte die Erwartungen aufgrund des von enormen



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Preisdruck gezeichneten Marktes nicht erfüllen und musste beendet werden. Diese im Wesentlichen im vierten Quartal umgesetzten Maßnahmen belasteten durch einmalige, nicht liquiditätswirksame Sondereffekte in Höhe von 7,0 Mio. EUR das Segmentergebnis signifikant. Ebenso reduzierte sich bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die schwache Geschäftsentwicklung dieser Aktivitäten das Umsatzvolumen im Verhältnis zum Vergleichszeitraum – ein Effekt, der auch Auswirkungen auf Umsatzvergleiche des laufenden Geschäftsjahres haben wird. Umso positiver ist das Kerngeschäft des Gas Flue Systems Segments mit Abgas- und Luftführungssystemen zu bewerten. Die in diesen Geschäftsfeldern erreichten profitablen Zuwächse bildeten die Basis für das in 2011 trotz aller Probleme erzielte Umsatzwachstum im Kerngeschäft. Im Berichtszeitraum wurde dieser Kernbereich durch Produktinnovationen wie das erste einwandige, vollständig aus Kunststoff hergestellte Heizungs-Abgassystem im niederländischen Markt oder Weiterentwicklungen des ovalen Luftführungssystems gestärkt. Außerdem wurde in weitere Automatisierung und wie in allen übrigen Unternehmensprozessen auch in die Optimierung sämtlicher Abläufe, insbesondere im Bereich der Logistik, investiert. Ein weiterer wesentlicher Treiber für das in 2012 und darüber hinaus angestrebte profitable Wachstum ist die weitere Internationalisierung der Geschäfte. Im abgelaufenen Jahr 2011 wurden hierfür besonders in den USA, Großbritannien und in Irland entsprechende Maßnahmen umgesetzt, deren Erfolge sich zum Teil bereits an den Umsatzzahlen in diesen Ländern zeigen. 3.3.3 Strategische Ausrichtung und Ausblick Für das angelaufene Jahr 2012 sieht CENTROTEC das Segment Gas Flue Systems auf Basis der vorgenommenen strategischen Konzentration auf das Geschäft mit Abgassystemen für die Brennwerttechnik und Luftführungssystemen für die Wohnraumlüftung wieder sehr gut positioniert. Mittelfristig ist für das Segment Gas Flue Systems eine Rückkehr auf den in den Vorjahren gewohnten Wachstumspfad mit gleichzeitig über dem Konzerndurchschnitt liegenden Ergebnis-Margen geplant. Die weitere Entwicklung der Märkte für Brennwertheiztechnik und Wohnraumlüftung speziell in Deutschland und den Niederlanden sind hierfür von hoher Bedeutung. Hierbei sind die Aussichten für den deutschen Markt aufgrund der im europaweiten Vergleich stabilen Wirtschaftsentwicklung und speziell des Baubereichs ungleich besser als in den Niederlanden, wo für die ohnehin schwache Baukonjunktur aufgrund bevorstehender steuerlicher Änderungen weiter schwierige Rahmenbedingungen zu erwarten sind. Die Absatzaussichten in Ländern außerhalb dieser beiden Kernmärkte sind weiter positiv. So werden für 2012 erste Früchte der Internationalisierungsanstrengungen der vergangenen Jahre besonders in Nordamerika und Italien erwartet. Das Nordamerikageschäft profitiert dabei vom dortigen Wachstum europäischer Heiztechnologieanbieter und darüber hinaus von einer guten Präsenz im Großhandel. Das traditionelle Gas Flue Geschäft sollte in 2012 auch in Frankreich wieder über dem Marktdurchschnitt liegende Zuwachsraten aufweisen. In 2011 wurden als Grundlage für den weiteren Ausbau des Segments insgesamt 6,7 Mio. EUR (Vorjahr 10,5 Mio. EUR) investiert. Auf dieser Grundlage wird für 2012 im Segment Gas Flue Systems eine Stabilisierung des Umsatzes mit einem positiven Beitrag zum Konzernergebnis erwartet. Mittelfristig sind auch in diesem Segment wieder verstärktes Wachstum und deutlich höhere Ergebnismargen zu erwarten.

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3.4 Medical Technology & Engineering Plastics 3.4.1 Marktumfeld und Geschäftsentwicklung Das abgelaufene Geschäftsjahr 2012 endete für das Segment Medical Technology & Engineering Plastics mit einem Umsatz von 39,7 Mio. EUR. Dies stellt nicht nur eine 13,3 %-ige Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 35,0 Mio. EUR dar, sondern bedeutet, wie im Segment Climate Systems, einen historischen Höchstwert. Mit dem Übertreffen der für das Gesamtjahr prognostizierten Bandbreite von 35 bis 37 Mio. EUR konnten die gravierenden Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 spätestens im Berichtszeitraum nachhaltig überwunden werden und die Segmentunternehmen ihren profitablen Wachstumskurs des Jahres 2010 auf operativer Ebene nahezu unvermindert fortsetzen. Insgesamt trägt das Segment aktuell etwa ein Zwölftel zum Konzernumsatz bei. Das Ergebnis des Segments spiegelt aber in Folge einmaliger, nicht liquiditätswirksamer Sonderaufwendungen in Höhe von 2,1 Mio. EUR für die Entkonsolidierung des deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibenden schweizerischen Geschäfts mit Wirbelsäulenimplantaten und der zuvor in diesem Bereich aufgelaufenen Verluste die positive Entwicklung auf der Umsatzseite nicht wider. So lag das EBITDA bei 2,1 Mio. EUR (Vorjahr 3,8 Mio. EUR) und das EBIT belief sich auf Basis fast unveränderter Abschreibungen lediglich auf minus 0,3 Mio. EUR (Vorjahr plus 1,4 Mio. EUR). Ohne diese Sonderbelastungen aus der Entkonsolidierung zeigte sich aber, trotz des auch hier deutlich spürbaren Anstiegs der Materialeinstandspreise, die operative Stärke des Segments. Die Materialaufwandsquote stieg aufgrund gestiegener Rohstoffpreise, aber auch bedingt durch Veränderungen im Produktmix auf 38,0 % (Vorjahr 34,7 %). Dadurch sank die aufgrund des heterogenen Produktportfolios traditionell stark schwankende Rohertragsquote mit 62,0 % unter den Vorjahreswert von 65,3 %. Die EBIT-Marge lag bei minus 0,6 % (Vorjahr 4,1 %). Ohne Berücksichtigung der Sonderbelastungen wäre ein Anstieg zu verzeichnen gewesen. Zum Jahresende 2011 waren bei den Unternehmen des Segments Medical Technology & Engineering Plastics 313 Vollzeitkräfte (FTE = Full Time Equivalents) tätig. Im Jahresdurchschnitt waren es 315. Der Anstieg gegenüber dem Jahr 2010 betrug damit zum Jahresende zehn und im Jahresdurchschnitt sechs FTE und führte zusammen mit Lohn- und Gehaltsanpassungen zu einem Anstieg des Personalaufwandes auf 15,1 Mio. EUR (Vorjahr 14,2 Mio. EUR). Die Personalaufwandsquote verringerte sich durch den überproportionalen Umsatzzuwachs auf 36,8 % (Vorjahr 39,4 %). 3.4.2 Wesentliche Entwicklungen im abgelaufenen Geschäftsjahr Im Jahr 2011 entwickelte sich das Geschäft sowohl in der Medizintechnik als auch bei den Hochleistungskunststoffen grundsätzlich sehr positiv. Hier zahlte sich die besonders im Bereich der Hochleistungskunststoffe in den Krisenjahren 2008 und 2009 umgesetzte Effizienzsteigerung und Verschlankung der Organisation erneut aus. Zu einer ähnlichen Optimierung sämtlicher Unternehmensprozesse hat im Bereich der Medizintechnik der vollständige Bezug des einzigen Produktionsstandortes für Medizintechnik in

Umsatzentwicklung medical technology & engineering plastics [in Mio. EUR] 2007

35,9

2008 2009 2010 2011

38,0 29,0 35,0 39,7



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Fulda geführt. Am Standort befindet sich zugleich der Hauptsitz der medimondi AG, in der die Unternehmen des Segments Medical Technology & Engineering Plastics konsolidiert werden und das im Bereich der Hochleistungskunststoffe über zwei weitere Produktionsstandorte verfügt. In dem Neubau in Fulda bestehen ideale Voraussetzungen für Entwicklung, Produktion, Logistik und Verwaltung, um damit das vielversprechende Medizintechnikgeschäft unter einem Dach weiterzuentwickeln. Die Produktschwerpunkte des Markengeschäfts in der Medizintechnik lagen auch in 2011 weiterhin bei der Bluttransfusion, der ästhetischen Medizin und der Neurochirurgie. In diesen Bereichen wird die am Markt gut etablierte Produktpalette im engen Dialog mit den Anwendern weiterentwickelt und mit Augenmaß ergänzt. So konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr zum Beispiel das Liquordrainage-System LiquoGuard® 7 dem Markt präsentiert werden. Dieses bietet gegenüber der Vorgängerversion deutlich verbesserte Funktionalität und Konnektivität sowie erleichterte Bedienbarkeit. Neu hinzugekommen ist im Jahr 2011 eine Produktpalette („Interventional“) für die Radiologie bestehend aus Spezialkanülen und Zubehör. Auch im Bereich der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC = High Performance Liquid Chromatography), bei der Stoffe separiert und chemisch analysiert werden, konnte Möller Medical seine auf diesem Gebiet über Jahre aufgebaute Fachkompetenz nutzen und neue Kunden mit der in 2011 erstmals vorgestellten Uberinert-Produktlinie gewinnen. Uberinert vereinigt chemische Neutralität mit hoher Druckbeständigkeit und bietet daher Geschwindigkeitsvorteile gegenüber PEEK und Preisvorteile gegenüber Titan. Darüber hinaus wurden auch im traditionellen Kerngeschäft mit Schlauchpumpen und Spezialkanülen neue Produkte oder Weiterentwicklungen vorgestellt. Die nicht zufriedenstellende Entwicklung im schweizerischen Geschäft mit Wirbelsäulenimplantaten führte zur Beendigung der entsprechenden Aktivitäten am Standort Schweiz. Im Bereich der Hochleistungskunststoffe setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr der Nachfragezuwachs weiter fort. Weltweit ist die Nachfrage nach technischen Kunststoffen dabei in den letzten Jahrzehnten erheblich stärker gestiegen als für andere häufig verwendete Materialien wie Glas, Stahl oder Papier. Auch in 2011 setzte sich dieser Trend fort und die beiden Konzernunternehmen konnten von dieser Entwicklung mit ihren kundenorientierten Produkten überproportional profitieren und die höchsten relativen Zuwächse im Konzern verzeichnen. Zum Ende des Jahres 2011 war allerdings ein leichter Nachfragerückgang zu erkennen. Grundsätzlich sind die extrudierten Kunststoff-Halbzeuge, zugeschnittenen Formate und komplexen Kunststoff-Konstruktionsteile dieses Segmentbereichs aufgrund der mittlerweile sehr gut strukturierten Betriebsorganisation hinsichtlich Entwicklungs-, Produktions- und Liefergeschwindigkeit aber marktführend und haben das Potenzial, sich auch in vorübergehend schwächeren Märkten zu behaupten. Hinzu kommt ein beständig wachsendes Geschäft mit Eigenmarken und Produkten, bei denen vorhandene Kompetenzen für die Entwicklung neuer Serienprodukte erfolgreich genutzt werden. Beispielhaft hierfür ist das in 2011 am Markt eingeführte, ursprünglich für den Eigengebrauch entwickelte CENTROFLEX™. Hierbei handelt es sich um ein flexibles Absaugsystem, das Produktionsabfälle wie Späne, Gase oder Rauch zuverlässig und schnell beseitigt und in Maschinen der Holz-, Metall- oder Kunststoffbearbeitung für ein sauberes und sicheres Arbeitsumfeld sorgt und hierdurch Produktionsschäden nachhaltig minimiert. Ein weiterer Beleg für die hohe Innovationskraft des Engineering Plastics Bereichs ist das im Berichtszeitraum zur Marktreife gebrachte CENTRODAL MD, ein detektierbarer Kunststoff für den Einsatz in der Lebensmittelbranche, mit dessen Hilfe Metalleinsatz vermieden werden kann und der besonders leicht zu bearbeiten ist. 3.4.3 Strategische Ausrichtung und Ausblick Um die operativ positive Entwicklung des Segments Medical Technology & Engineering Plastics der letzten knapp drei Jahre auch in 2012 und darüber hinaus fortzusetzen, sind die wesentlichen Grundlagen gelegt. Die Unternehmensinfrastruktur wurde auf einen sehr guten Standard gebracht, die Produkte sind

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segmentumsätze [in Mio. EUR] 2007

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96,4

274,1

118,8

319,3

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Medical Technology & Engineering Plastics

309,5 331,8 381,8 Gas Flue Systems

Climate Systems

am Markt gut eingeführt und Weiter- und Neuentwicklungen werden mit starker Marktorientierung ständig vorangetrieben. Mit der in 2011 erfolgten Neustrukturierung des Medizintechnikgeschäfts wurde die Grundlage für weiteres profitables Wachstum in diesem globalen Zukunftsmarkt gelegt. Auf eine mögliche weitere Verringerung der Marktdynamik bei den Hochleistungskunststoffen können die Unternehmen aufgrund ihrer inzwischen sehr flexiblen Struktur ebenfalls wesentlich besser reagieren, als dies noch in der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 der Fall war. So sind gemeinsam mit der zu erwartenden guten Entwicklung des weit weniger zyklisch verlaufenden Medizintechnikgeschäfts auch zukünftig beste Aussichten für das kleinste Segment des CENTROTEC-Konzerns gegeben. Im Medizintechnikbereich soll diese gute Position im laufenden Geschäftsjahr 2012 durch eine erneute bauliche Erweiterung, weitere für die nächsten Jahren geplante Produktneuheiten sowie eine weitere Internationalisierung des Vertriebs ausgebaut werden. Letzteres gilt auch für den Bereich der Hochleistungskunststoffe, in dem durch den Beginn der Aluminium-Zerspanung zudem eine weitere erfolgversprechende Fertigungstechnologie für den Einsatz im Medizintechnikbereich positives Feedback aus dem Markt erfährt und eine zusätzliche Wachstumsoption darstellt. Darüber hinaus gibt es auch für den wesentlich zyklischeren Segmentbereich der Hochleistungskunststoffe kurzfristig realisierbare Erweiterungsoptionen. Entsprechend der CENTROTEC Buy-and-Build-Strategie wird grundsätzlich auch im Segment Medical Technology & Engineering Plastics zukünftig weiterhin sowohl eine technologisch getriebene Akquisitionsstrategie verfolgt als auch das organische Wachstum kontinuierlich vorangetrieben. Für Letzteres wurde im Berichtszeitraum insgesamt das Rekordvolumen von 6,1 Mio. EUR (Vorjahr 3,9 Mio. EUR) investiert. Auf dieser Basis werden für 2012 weitere, wenngleich unter den Werten der letzten beiden Jahre liegende Umsatzzuwächse erwartet. Hierbei sollte die EBIT-Marge, annähernd konstante Marktbedingungen vorausgesetzt, im hohen einstelligen Prozentbereich liegen. Mittelfristiges Ziel bleiben organische Umsatzzuwächse im hohen einstelligen Prozentbereich bei einer EBIT-Marge auf dem bereits vor der Finanz- und Wirtschaftskrise erreichten Niveau.

3.5 Wesentliche Beteiligungen Wie bereits in den Vorjahren bildet die 26,14 %-ige Beteiligung an der CENTROSOALR Group AG – im Folgenden CENTROSOLAR – die wesentlichste nicht voll konsolidierte Beteiligung des CENTROTEC-Konzerns. Bei der CENTROSOLAR handelt es sich um eine ehemals 100 % CENTROTEC-Tochtergesellschaft, die durch ihren Börsengang im Jahr 2005 verselbständigt wurde und als At Equity bilanzierte Finanzbeteiligung der CENTROTEC geführt wird. In gleicher Form wird der 24,95 %-ige Anteil an der Bond Laminates GmbH sowie seit der Übernahme im August 2011 auch der 38,00 %-ige Anteil an der Industrial Solar GmbH bilanziert.



Konzernlagebericht

Die Form der At Equity-Beteiligung führt dazu, dass mit Ausnahme der Position „Ergebnis aus Finanzanlagen“ und hieraus resultierend dem nachfolgenden Vor- und Nachsteuerergebnis keine GuV-Positionen des CENTROTEC-Abschlusses durch die Beteiligungen beeinflusst werden. Dieses ist bei der Betrachtung von Kennziffern zu berücksichtigen, um sich ein korrektes Bild der operativen Situation des CENTROTECKonzerns machen zu können. Das Geschäftsjahr 2011 stellte die CENTROSOLAR Group AG, nach den Rekordzahlen des Jahres 2010 bei Umsatz und Ergebnis, entsprechend der allgemeinen Branchenentwicklung vor große Herausforderungen. Ein über das gesamte Jahr anhaltender extremer Preisverfall von über 40 % bei PhotovoltaikModulen, ausgelöst durch weltweite Produktionsüberkapazitäten, führte bei CENTROSOLAR zu einem Umsatzrückgang von 27,1 % auf 293,9 Mio. EUR (Vorjahr 403,4 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) sank infolgedessen auf minus 13,2 Mio. EUR, nachdem im Vorjahr noch ein Rekordergebnis von plus 26,6 Mio. EUR erreicht worden war. Damit wurde in einem turbulenten Marktumfeld, wie unterjährig bereits von CENTROSOLAR avisiert, die zu Jahresbeginn abgegebene Prognose sowohl für den Umsatz (420 bis 450 Mio. EUR) als auch das Ergebnis (EBIT-Marge von plus 4 bis 6 %) klar verfehlt. Nach Steuern (EAT) wies CENTROSOLAR dadurch einen Verlust von 16,8 Mio. EUR (Vorjahr plus 15,8 Mio. EUR) aus, der entsprechend der Beteiligungsquote mit minus 4,4 Mio. EUR (Vorjahr plus 4,1 Mio. EUR) über das Ergebnis aus Finanzanlagen in die Gewinn- und Verlustrechnung des CENTROTEC-Konzerns einfließt. Für die Ermittlung der relevanten Steuern des CENTROTEC-Konzerns wird das Beteiligungsergebnis aber grundsätzlich nicht berücksichtigt, da es bereits bei den Tochtergesellschaften versteuert wurde. Für das laufende Geschäftsjahr ist eine Fortsetzung des Konsolidierungsprozesses im Photovoltaik-Markt zu erwarten. CENTROSOLAR sieht sich gut aufgestellt, um in einem solchen Wettbewerbsumfeld zu bestehen und gestärkt am erwarteten Wachstum der Branche nach der Konsolidierungsphase zu partizipieren. Durch die über Jahre aufgebaute, im Branchenvergleich starke Vertriebsorganisation, die flexible Einkaufspolitik sowie die kontinuierlichen Verbesserungsprozesse zur Kostenoptimierung wurde das Unternehmen frühzeitig auf ein intensives Wettbewerbsumfeld ausgerichtet. Darüber hinaus sieht sich CENTROSOLAR gut positioniert, um sich vom Wettbewerb durch die Fokussierung auf Dachanlagen sowie durch patentierte Schlüsselkomponenten wie das antireflexbeschichtete Solarglas abzusetzen. Mit einer breit aufgestellten Finanzierungsstruktur hat sich das Unternehmen zudem Handlungsspielraum geschaffen und die Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern reduziert. Detaillierte Informationen zur Entwicklung der CENTROSOLAR Group AG entnehmen Sie bitte dem Berichtswesen des Konzerns, welches Sie auf der CENTROSOLAR-Homepage (www.centrosolar-group.de) finden. Die Bond-Laminates GmbH, ein Hersteller faserverstärkter thermoplastischer Faserverbundwerkstoffe, wies in den letzten Jahren ein kontinuierliches profitables Wachstum aus und trug mit 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) zum Beteiligungsergebnis bei. Die seit August 2011 bestehende Beteiligung an der Industrial Solar GmbH wird weniger als eine sich kurzfristig amortisierende Finanzbeteiligung, sondern vielmehr als eine vielversprechende Option für die Zukunft gesehen. Die hier vorhandenen Kompetenzen im Bereich der Solaren Prozesswärme im Temperaturbereich von 130° bis 400°C, wie sie mit hocheffizienten Fresnel-Kollektorsystemen für viele industrielle Prozesse sowie die Solare Kühlung erzeugt werden können, bilden ideale Voraussetzungen für mehr Energieeffizienz und CO2-Einsparungen im industriellen Maßstab, insbesondere für Investitionen in sonnenintensiven Regionen.

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Energetische Sanierung

04 Energetische Sanierung Passivhaussysteme – Effiziente Heiztechnik kombiniert mit Wärmerückgewinnung Die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden bietet ein riesiges Potenzial zur Energieeinsparung. Der Weg dahin ist für die Bewohner meist mühsam. Dass dies nicht so sein muss, beweist das Sanierungsprojekt Kroeven im niederländischen Rosendaal. Hier wurden 134 Einfamilienreihenhäuser auf Passivhaus-Standard renoviert, wobei die Bewohner ihre Häuser während der nur eine Woche dauernden Baumaßnahme nicht verlassen mussten.

Eingesetzt wurde dabei das Passivhauskompaktsystem des Lüftungsspezialisten Brink Climate Systems. Das System integriert Brennwert-Heizung, Solarthermie und Wohnraumlüftung in einem Gerät und kann dadurch schnell und kosteneffizient eingebaut werden. Die gegen Wärmeverlust gedämmten Häuser werden durch das hocheffiziente System energiesparend mit Raumwärme, Warmwasser und Frischluft durch Erneuerbare Energien und Wärmerückgewinnung versorgt und haben damit einen wesentlichen Schritt in Richtung energieneutraler Gebäude zurückgelegt.



Energetische Sanierung

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Konzernlagebericht

4 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Im Vergleich zum Vorjahr hat sich insbesondere durch die Vollkonsolidierung der Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH eine Veränderung des Konsolidierungskreises ergeben. Dies ist beim Vergleich des gesamten Konzernjahresabschlusses zum 31.12.2011 mit dem Vorjahr zu beachten.

4.1 Vermögenslage Im Gegensatz zu den marginalen Änderungen der vorangegangenen Geschäftsjahre wies die zum 31.12.2011 aufgestellte Bilanz des CENTROTEC-Konzerns einige größere Veränderungen gegenüber den Vorjahreswerten auf. Grundsätzlich schlug sich das durch operatives Wachstum gestiegene Geschäftsvolumen in der Bilanz nieder. Darüber hinaus kam es in Folge der Bereinigung des Produktportfolios, vornehmlich im Bereich der Photovoltaik-Aktivitäten, des Impairments der At Equity-Beteiligung an der CENTROSOLAR Group AG sowie der im Jahresverlauf getätigten Akquisitionen zu einigen bedeutenderen Änderungen von Bilanzpositionen. Aufgrund dieser Entwicklung stieg die Bilanzsumme zum 31.12.2011 um 6,5 % auf nunmehr 425,7 Mio. EUR (Vorjahr 399,6 Mio. EUR). Auf der Aktivseite der Bilanz blieb die Summe der Langfristigen Vermögenswerte im Vergleich zum Vorjahreswert von 226,8 Mio. EUR mit nunmehr 227,6 Mio. EUR annähernd konstant, wies aber eine erhebliche Verschiebung zwischen den verschiedenen Positionen auf. So reduzierte sich durch die unterjährig bei CENTROSOLAR aufgelaufenen Verluste und das Impairment der At Equity-Beteiligungswert um 19,4 Mio. EUR und lag hauptsächlich durch diese Thematik begründet zum Bilanzstichtag bei 11,5 Mio. EUR (Vorjahr 28,1 Mio. EUR). Dahingegen führten die in 2011 getätigten Akquisitionen zu signifikanten Steigerungen der bilanzierten Geschäfts- und Firmenwerte, der Immateriellen Vermögenswerte sowie des Sachanlagevermögens. Im Gegensatz zu den insgesamt konstanten Langfristigen Vermögenswerten erhöhten sich die Kurzfristigen Vermögenswerte um insgesamt 14,7 % auf 198,0 Mio. EUR (Vorjahr 172,7 Mio. EUR). Dieser Anstieg verlief annähernd proportional zum ebenfalls deutlich gewachsenen konzernweiten Geschäftsvolumen.

aktiva

passiva

[in Mio. EUR]

[in Mio. EUR]

61,1

399,6

425,7

69,7

399,6

160,8

425,7

157,5

46,8

39,3 91,9

95,2 11,5 74,8

28,2 64,5

63,7

57,6

108,3

112,2

159,9

126,5

48,1

41,1 15,9

15,8



2010



Geschäfts- oder Firmenwert Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagevermögen Finanzanlagen; At Equity

2011 Vorräte Forderungen L. u. L. Liquide Mittel Sonstiges



2010



2011 Eigenkapital Finanzverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten



Konzernlagebericht

Die überwiegend nicht liquiditätswirksamen Sondereffekte des Jahres 2011 führten dazu, dass das Nachsteuerergebnis mit 9,4 Mio. EUR negativ (plus 25,6 Mio. EUR im Vorjahr) ausfiel und damit ebenso wie die erstmalige Dividendenausschüttung in Höhe von insgesamt 1,7 Mio. EUR das Eigenkapital belastete. Dem stehen Einzahlungen aus der Ausübung von insgesamt 329.859 Aktienoptionen in Höhe von 3,3 Mio. EUR (Vorjahr 1,6 Mio. EUR) gegenüber, die das Gezeichnete Kapital von 17,0 auf 17,3 Mio. EUR erhöhten und zudem der wesentliche Grund für die Erhöhung der Kapitalrücklage von 27,0 auf 30,9 Mio. EUR waren. Insgesamt betrug das Eigenkapital des Konzerns, inklusive der Minderheitenanteile (2,4 Mio. EUR), zum Bilanzstichtag 157,5 Mio. EUR und lag damit um 2,1 % unter dem Vorjahreswert von 160,8 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote belief sich damit auf 37,0 % (Vorjahr 40,2 %). Weitergehende Angaben zum Eigenkapital der Gesellschaft finden Sie im Konzernanhang.

4.2 Finanzlage Die Finanzverbindlichkeiten des CENTROTEC-Konzerns konnten im Geschäftsjahr 2011 um weitere 4,0 Mio. EUR auf 108,3 Mio. EUR (Vorjahr 112,2 Mio. EUR) reduziert werden. Unter Berücksichtigung der zum Bilanzstichtag deutlich auf 48,1 Mio. EUR (Vorjahr 41,1 Mio. EUR) erhöhten Liquiden Mittel sanken die Nettofinanzverbindlichkeiten damit, trotz des nicht den Erwartungen entsprechenden Jahresergebnisses und der erfolgten Akquisitionen, auf 60,1 Mio. EUR (Vorjahr 71,1 Mio. EUR). Seit der Wolf-Übernahme im Jahr 2006 konnten die Nettofinanzverbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft heraus somit um 100 Mio. EUR reduziert werden. Auf Basis der aktuellen Finanzierungssituation, der vorhandenen Liquiden Mittel sowie der verfügbaren freien Kreditlinien besitzt CENTROTEC weiterhin ausreichende Liquidität und kann hierdurch, ebenso wie seine Einzelunternehmen, die gesamte Bandbreite operativer und strategischer Möglichkeiten zur Weiterentwicklung in Betracht ziehen. Die in 2011 vorübergehende, überwiegend nicht liquiditätswirksame Verschlechterung des Periodenergebnisses beeinflusste die Finanzkennzahlen des Konzerns leicht negativ, so dass beispielsweise der dynamische Verschuldungsgrad (Finanzverbindlichkeiten/EBITDA) zum Bilanzstichtag von 2,1 auf 2,3 anstieg. Die Relationen innerhalb der Bilanz verschoben sich aber weder hierdurch noch durch die Akquisitionen im Berichtsjahr entscheidend. So lag die Überdeckung der Kurzfristigen Verbindlichkeiten durch die Kurzfristigen Vermögenswerte bei 1,5 (Vorjahr 1,6) und blieb im langfristigen Bereich sogar gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 1,7. Die kontinuierlich vorangetriebenen Optimierungsprogramme innerhalb des CENTROTEC-Konzerns ermöglichten u.a., dass das Net Working Capital (Kurzfristige Vermögenswerte abzüglich Liquide Mittel, abzüglich nicht zinstragender Kurzfristiger Verbindlichkeiten) trotz erheblicher Ausweitung des Geschäftsvolumens sogar leicht auf 56,0 Mio. EUR (Vorjahr 57,6 Mio. EUR) reduziert werden konnten. Diese in der Vergangenheit bereits wirkungsvoll umgesetzten Maßnahmen zur Optimierung des Working Capital werden auch in Zukunft kontinuierlich weiterentwickelt.

ebit [in Mio. EUR] 2007

27,6

2008

32,2

2009

29,0

2010 2011

36,2 24,8

51

52

Konzernlagebericht

ebit entwicklung quartale 2007 – 2011 [in Mio. EUR] 15

14,4 13,0 12,5

13,2 operativ 11,3

10,4

10

5

5,1 3,3 3,5

6,4 4,0

2007

12,4

4,6 5,0 4,2 4,2

Q1 2008

11,6

2,6

1,4

0

9,3

10,6

Q2 2009

2010

Q3

Q4

2011

4.3 Ertragslage Auch in 2011 konnte CENTROTEC die gute Umsatzentwicklung der Vorjahre fortsetzen und den bisherigen Höchstwert erneut übertreffen. So stieg der Konzernumsatz um 12,1 % auf 537,8 Mio. EUR gegenüber dem bisherigen Höchstwert des Vorjahres (479,7 Mio. EUR). Unter Berücksichtigung des akquisitionsbedingten Umsatzzuwachses ergibt sich damit ein organisches Wachstum von 7,6 %. Diese positive Entwicklung des Umsatzes spiegelt sich im Ergebnis des Geschäftsjahres 2011 trotz weiterhin guter Beiträge aus dem CENTROTEC-Kerngeschäft nicht wider. Gründe hierfür lagen insbesondere in der sehr schwachen Geschäftsentwicklung bei den Photovoltaik-Aktivitäten im Segment Gas Flue Systems mit der dadurch notwendigen Portfolio-Bereinigung mit Sonderabschreibungen in Höhe von 7,0 Mio. EUR und dem Impairment der At Equity-Beteiligung an der CENTROSOLAR Group AG in Höhe von 15,0 Mio. EUR sowie der bei dieser Beteiligung zu verbuchenden operativen Verluste in Höhe von 4,4 Mio. EUR. Darüber hinaus wurde im Segment Medical Technology & Engineering Plastics das Geschäft mit Wirbelsäulenimplantaten in der Schweiz eingestellt und führte neben den operativen Verlusten ebenfalls zu einer nicht liquiditätswirksamen Ergebnisbelastung in Höhe von 2,1 Mio. EUR. Im größten Kernsegment Climate Systems verlief die Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis dagegen positiv und es wurden erneut Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis erzielt. Als Folge der in unterschiedlichen GuVPositionen wirkenden nicht liquiditätswirksamen negativen Sonderabschreibungen, der in den nicht fortgeführten Geschäftsfeldern aufgelaufenen Verluste, aber auch bedingt durch die auf 50,8 % (Vorjahr 48,7 %) gestiegene Materialaufwandsquote lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA = Earnings Before Interest, Tax, Depreciation and Amortisation) bei 46,9 Mio. EUR und damit um 14,1 % unter dem Vorjahreswert von 54,6 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge lag folglich mit 8,7 % unter dem Vorjahreswert von 11,4 %. Die gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 26,5 % gesunkene Personalaufwandsquote konnte dabei den Anstieg der Materialkostenquote nicht kompensieren. Auch das als interne Zielgröße für die CENTROTEC-Gruppe besonders relevante operative Ergebnis (EBIT = Earnings Before Interest and Tax) sank als Folge der erwähnten Entwicklungen und der u.a. hierdurch um 20,1 % erhöhten Abschreibungen um 31,5 % auf 24,8 Mio. EUR (Vorjahr 36,2 Mio. EUR). Dies führte gemeinsam mit dem deutlichen Umsatzzuwachs zu einem Rückgang der EBIT-Marge auf 4,6 % (Vorjahr 7,5 %).



Konzernlagebericht

jahresüberschuss (eat) [in Mio. EUR] 2007

16,5

2008

18,6

2009

5,2

2010 2011

25,6 (9,4)

Als Folge des mit minus 19,3 Mio. EUR im Gegensatz zum Vorjahr (plus 4,3 Mio. EUR) stark negativen Beteiligungsbeitrags lag das Vorsteuerergebnis (EBT = Earnings Before Tax) trotz eines konstanten Zinsergebnisses mit 0,4 Mio. EUR im negativen Bereich. Die als Folge der verschiedenen Sondereinflüsse im Berichtszeitraum vorübergehend auf 47,6 % (Vorjahr 29,8 %) gestiegene Steuerquote führte zu einem negativen Nachsteuerergebnis (EAT = Earnings After Tax) in Höhe von 9,4 Mio. EUR (Vorjahr plus 25,6 Mio. EUR). Je Aktie ergibt sich damit auf Grundlage von 17,2 Mio. im Jahresverlauf durchschnittlich im Umlauf befindlicher Aktien ein Ergebnis je Aktie (EPS = Earnings Per Share) von minus 0,55 EUR (Vorjahr plus 1,54 EUR). Aufgrund der aber weiterhin soliden Finanzierungssituation und des positiven Verlaufs des operativen Geschäfts schlägt der Aufsichtsrat und der Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG der Hauptversammlung vor, wie im Vorjahr auch für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende in Höhe von 0,10 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten, um so auch die Aktionäre an der grundsätzlich positiven Entwicklung des Konzerns weiterhin direkt teilhaben zu lassen. Der wesentliche Teil der im Konzern zur Verfügung stehenden Gewinne soll aber weiterhin, wie in der Vergangenheit erfolgreich praktiziert, in weiteres organisches und akquisitionsgetriebenes Wachstum investiert werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Investitionen ab Seite 56. Auch zukünftig wird aber die Entscheidung hinsichtlich einer Dividendenzahlung und deren Höhe jedes Jahr von Neuem von Aufsichtsrat und Vorstand kritisch diskutiert und dann das entsprechende Ergebnis der Hauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg im Jahr 2011 trotz verringertem operativen Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 16,8 % auf 41,8 Mio. EUR (Vorjahr 35,8 Mio. EUR). Diese Verbesserung ist im Wesentlichen auf die Fortschritte bei der Optimierung der unternehmensinternen Prozesse und der hieraus resultierenden Reduzierung des Net Working Capital auf 56,0 Mio. EUR (Vorjahr 57,6 Mio. EUR) zurückzuführen. Das so ermittelte Net Working Capital zum Jahresende beinhaltet dabei insbesondere auch die in den entsprechenden Bilanzpositionen enthaltenen, im Berichtszeitraum erfolgten Akquisitionen, so dass die operative Verbesserung des Net Working Capital noch deutlicher ausgefallen ist. Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2011 aufgrund der getätigten Akquisitionen und der unvermindert hohen Investitionen im Konzern um 30,8 % höher und belief sich auf minus 28,9 Mio. EUR (Vorjahr minus 22,1 Mio. EUR). Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit lag mit minus 12,0 Mio. EUR über dem Niveau des Vorjahres (minus 8,7 Mio. EUR) und dokumentiert die seit Jahren kontinuierlich hohe Nettorückführung der Finanzverbindlichkeiten im Konzern. Im Jahr 2011 kamen zudem erstmals Abflüsse aus Dividendenzahlungen in Höhe von 1,7 Mio. EUR hinzu. Dem stehen aber

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Konzernlagebericht

Einzahlungen von Basispreisen aus dem CENTROTEC-Aktienoptionsprogramm in Höhe von 3,3 Mio EUR (Vorjahr 1,6 Mio. EUR) gegenüber. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung jederzeit fälliger Bankverbindlichkeiten belief sich der Finanzmittelbestand des CENTROTEC-Konzerns zum 31.12.2011 auf 25,5 Mio. EUR und lag um 0,9 Mio. EUR über dem Wert des Vorjahres.

5 Mitarbeiter Die mittlerweile mehr als 3.000 Mitarbeiter tragen entscheidend zum Erfolg der CENTROTEC-Unternehmen bei und stellen dabei gleichzeitig das wichtigste Kapital des Konzerns dar. Innerhalb der gemeinsamen Leitlinien Integrität, unternehmerisches und nachhaltiges Handeln sowie soziale Verantwortung genießen hierbei die Mitarbeiter, aber auch die einzelnen Unternehmen, für die sie tätig sind, entsprechend der CENTROTEC-Philosophie große Freiheiten. Die hierdurch entstehende Motivation und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter weiter zu fördern, ist gemeinsames Ziel aller Einzelunternehmen des Konzerns, unabhängig von deren zum Teil sehr unterschiedlichen Strukturen, Traditionen, nationalen Besonderheiten und Branchen. Die in der Unternehmensentwicklung der letzten beiden Jahrzehnte ablesbaren Erfolge dieser Philosophie werden durch ein entsprechendes konzernweites Zielsystem mit individuellen, unternehmens-, segment- und konzernbezogenen Zielsetzungen flankiert und sind, speziell auf Managementebene, ein wichtiger Bestandteil des ergebnisorientierten Vergütungs- und Anreizsystems des CENTROTEC-Konzerns und seiner Unternehmen. Zudem wird ein hohes Maß an Mitarbeiterzufriedenheit und eine daraus resultierende Mitarbeiterbindung durch eine überdurchschnittliche Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen sowie eine aktuell bereits über 5 % liegende und weiter ansteigende Ausbildungsquote gefördert. Hiermit wird CENTROTEC den ständig steigenden Anforderungen hinsichtlich einer gut ausgebildeten Belegschaft gerecht und agiert gleichzeitig proaktiv auf dem in Zeiten des Demografischen Wandels schwieriger werdenden Personalmarkt. Darüber hinaus wird in den Unternehmen großer Wert auf gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelegt. Die überproportional steigende Zahl weiblicher Mitarbeiter, deren Anteil mittlerweile sogar in den produzierenden Einheiten bei fast einem Fünftel liegt, und die größer werdende Zahl der auf individuelle Bedürfnisse ausgerichteten Arbeitszeitmodelle belegt die große Bedeutung, die dem Thema „Mitarbeiterzufriedenheit“ im CENTROTEC-Konzern beigemessen wird. Auch der für das produzierende Gewerbe vergleichsweise niedrige, bei etwa 5 % liegende Anteil an Leiharbeitern in den Produktionseinheiten des Konzerns zeigt die große Bedeutung und auch Verantwortung gegenüber der Gesamtbelegschaft. Gemeinsam ist diesen Maßnahmen das Bestreben, die erfolgreiche Unternehmensentwicklung durch eine langfristig wirkende Personalpolitik abzusichern.

mitarbeiter nach segmenten [FTE/Full Time Equivalent/Vollzeitbeschäftigte zum 31.12.] 2007

323

452

2008

322

519

2009

294

566

2010

303

2011

313



1.615

2.605

1.753

620

2.614

1.740

640

Medical Technology & Engineering Plastics

2.390

1.764

1.954 Gas Flue Systems

Climate Systems

2.663 2.906



Konzernlagebericht

Zum Ende des Geschäftsjahres 2011 waren bei den vollkonsolidierten Unternehmen des CENTROTECKonzerns 3.015 Personen (Vorjahr 2.781 Personen) beschäftigt. In Vollzeitstellen umgerechnet (FTE = Full Time Equivalents) waren dies 2.906 und damit 243 FTE mehr als zum Ende des Jahres 2010. Dieser Anstieg ist zu einem Teil auf die Ausweitung des Geschäftsvolumens und die Internationalisierungsaktivitäten in weiten Teilen des Konzerns zurückzuführen. Hinzu kommen aber auch die neu zum Konzern zählenden circa 100 Mitarbeiter der im August 2011 übernommenen und seitdem vollkonsolidierten Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH. Im Jahresdurchschnitt waren 2.936 Personen (Vorjahr 2.781 Personen) oder 2.819 FTE (Vorjahr 2.667 FTE) bei CENTROTEC beschäftigt. Hiervon waren 53 % (Vorjahr 50 %) gewerbliche Mitarbeiter und entsprechend 47 % (Vorjahr 50 %) Angestellte. Zusätzlich zu diesen bei den vollkonsolidierten Konzerngesellschaften beschäftigten Mitarbeitern kommen noch die 1.110 zu Jahresende 2011 bei den At Equity bilanzierten Gesellschaften arbeitenden Mitarbeiter (FTE) hinzu. Im Gesamtjahr 2011 betrug der Personalaufwand des CENTROTEC-Konzerns 141,9 Mio. EUR (Vorjahr 130,8 Mio. EUR) und lag damit um 8,4 % über dem Vorjahreswert. Der Anstieg ist im Wesentlichen der Ausweitung der Geschäftsaktivitäten sowie den Lohn- und Gehaltssteigerungen im Berichtszeitraum geschuldet, ist aber auch zu einem geringeren Teil in der Ausweitung der, vornehmlich im Ausland, forcierten Vertriebsaktivitäten begründet. Insgesamt stieg der Personalaufwand im Verhältnis zum Umsatz nur unterproportional, so dass die Personalaufwandsquote für das Gesamtjahr 2011 um 0,5 Prozentpunkte auf 26,5 % (Vorjahr 27,0 %) sank. Für das Jahr 2012 wird eine unterhalb des Umsatzwachstums liegende moderate Erhöhung des Personalaufwands erwartet. Die zu erwartenden höheren Tarifabschlüsse werden dabei neben dem Druck von der Materialpreisseite zusätzlich auf die Ergebnismargen einwirken, sollten aber durch die fortlaufenden Ergebnisverbesserungsprogramme aufzufangen sein.

6 Forschung und Entwicklung Traditionell stehen bei CENTROTEC auch im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) die konkreten Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt der Überlegungen. Die Kundenanforderungen an energieeffiziente Gebäudetechnik und Erneuerbare Energien sind hierbei sowohl von praktischen Überlegungen bei Einbau, Betrieb und Wartung getrieben als auch an den Gesamtkosten des Produktes für Investition und Betrieb orientiert. Sie werden dabei insbesondere auch durch länderspezifische Eigenheiten und abweichende regulatorische Vorgaben beeinflusst. Vor diesem Hintergrund ist die Produktentwicklung bei CENTROTEC stark dezentral organisiert und trägt dadurch den Besonderheiten der verschiedenen Märkte Rechnung. Gleichzeitig garantiert diese dezentrale, mit großen Freiheiten ausgestattete, aber immer eng mit dem Vertrieb kooperierende Entwicklungsarbeit eine flexible Produktpolitik und hilft den einzelnen Landesgesellschaften, ihre jeweilige Marktposition zu verbessern. Das unter Effizienz-, Komfort- und Innovationsaspekten inzwischen Maßstäbe setzende Lösungsportfolio der Wolf-Gruppe, aber auch die marktführenden Lösungen von Brink, Ned Air und Ubbink/Centrotherm belegen die Erfolge dieser Strategie. In 2011 stand in allen CENTROTEC-Unternehmen die technologische Weiterentwicklung und Erweiterung bestehender Produktprogramme im Vordergrund. Hierzu zählt beispielsweise auch die von einer niederländischen Konzerntochter entwickelte neue Produktreihe zur Lüftung mit Wärmerückgewinnung, die die gestiegenen Marktforderungen hinsichtlich Bedienkomfort, Effizienz und Einsatzmöglichkeiten voll erfüllt und gleichzeitig eine Kostenverbesserung ermöglicht. Darüber hinaus gab es auch im Bereich der Abgas-

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Konzernlagebericht

systeme und der Luftführung weitere Weiterentwicklungen, die für den Ausbau des Systemgedankens innerhalb des Konzerns von Bedeutung sind. Weitere Schwerpunkte der konzernweiten Entwicklungsaktivitäten, die in 2011 in Produktform unmittelbar sichtbar wurden, lagen in einer neuen Generation der Kontrollierten Wohnraumlüftung der niederländischen Konzerntochter Brink Climate Systems. Zudem wurde das Produktportfolio bei Ölbrennwertkesseln erweitert, das Angebot an BHKWs im unteren Leistungsbereich ergänzt und das Wärmepumpenprogramm von Wolf zum Beispiel um Kühlungslösungen erweitert. Auch das Produktspektrum der Klimalösungen wurde um weitere Funktions- und Einsatzbereiche, wie zum Beispiel im Bereich von Kühl- und Hygieneausführungen erweitert. Wesentliche Weiterentwicklungen bei der Lüftungstechnik gab es darüber hinaus in Form von Kompaktgeräten, die mit zusätzlichen Funktionen, wie z.B. Brandmeldung, Sammelstörmeldung, besonders lautlosem und energieeffizientem Betrieb und nicht zuletzt der leichten Installierbarkeit, Marktanforderungen im dezentralen Einsatz und insbesondere der Renovierung adressieren. Hierbei ist insbesondere die einfache Installation und Inbetriebnahme der Systeme, die mit dem Stichwort „Plug and play“ zusammengefasst wird, für die Partnerschaft mit dem Handwerk von wesentlicher Bedeutung. Insgesamt wurden im CENTROTEC-Konzern im Geschäftsjahr 2011 für reine F&E-Aktivitäten 6,9 Mio. EUR (Vorjahr 7,3 Mio. EUR) aufgewendet. In Folge des leichten Rückgangs dieser ausgewiesenen F&E-Aufwendungen und des deutlichen Umsatzanstiegs lag die F&E-Quote bei 1,3 %, nachdem sie im Vorjahr noch bei 1,5 % gelegen hatte.

7 Investitionen Das Investitionsniveau im CENTROTEC-Konzern lag im Geschäftsjahr 2011 mit 21,5 Mio. EUR auf Höhe des bisherigen Höchstwertes aus dem Vorjahr (21,6 Mio. EUR), wobei akquisitionsbedingte Investitionen noch nicht enthalten sind. Unter Einbeziehung der in 2011 getätigten Akquisitionen lag das gesamte Investitionsvolumen des Konzerns bei 45,0 Mio. EUR. Bei diesen akquisitionsbedingten Investitionen kommt der Übernahme von 80 % der Geschäftsanteile an der Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH, einem Hersteller von Biogas-Blockheizkraftwerken (BHKW) und Aufbereitungsanlagen, die mit Abstand größte Bedeutung zu. Zudem wurden im Jahresverlauf jeweils im Rahmen von Kapitalerhöhungen Beteiligungen an der Solar23 GmbH, einem Spezialisten für Solarprojekte in Afrika, und der Industrial Solar GmbH, einem Technologieführer im Bereich industrieller Prozesswärme und Kälte, eingegangen. Darüber hinaus wurden in geringem Umfang Assets für den mittlerweile eingestellten Energiedachbereich übernommen. Wie in den Vorjahren war der Schwerpunkt der nicht akquisitionsbedingten Investitionen auch in 2011 bei den Sachanlageinvestitionen, die mit 15,3 Mio. EUR nochmals um 6,3 % über dem Vorjahreswert (14,4 Mio. EUR) lagen. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte lagen mit 6,2 Mio. EUR um 11,1 % unter dem Vorjahreswert von 7,2 Mio. EUR. Die Investitionen im Berichtszeitraum zielten, wie auch beim bisherigen Höchstwert im Vorjahr, erneut auf die Stärkung der Geschäftsbasis für das weitere organische Wachstum des CENTROTEC-Konzerns. Im Berichtszeitraum wurden hierfür im größten Segment Climate Systems 8,6 Mio. EUR (Vorjahr 7,2 Mio. EUR) überwiegend in die Erweiterung und Modernisierung der Produktionsbasis investiert. Dass die bereits in den Vorjahren schwerpunktmäßig in diesem Bereich getätigten Investitionen zielführend waren, belegen nicht nur die guten Umsatz- und Ergebniszahlen des Segments, sondern auch die renommierte Auszeichnung zur „Fabrik des Jahres“, die die hohe Flexibilität der Produktion sowie die kontinuierlichen Verbesserungen der Produktionskosten betonte. Im Segment Gas Flue Systems wurden im Berichtszeitraum 6,7 Mio. EUR (Vorjahr 10,5 Mio. EUR) überwiegend in die



Konzernlagebericht

investitionen [in Mio. EUR] 2007 2008 2009 2010 2011

4,6

3,8

3,2

7,0

6,9

2,1

9,3 3,9

15,4 6,9

17,0 6,5

17,9

10,5 6,1

Medical Technology & Engineering Plastics

7,2

6,7 Gas Flue Systems

8,6

21,6 21,5

Climate Systems

Optimierung der Produktion investiert. Im Segment Medical Technology & Engineering Plastics lagen die Investitionen im Geschäftsjahr 2011 bei 6,1 Mio. EUR (Vorjahr 3,9 Mio. EUR). Hierin enthalten ist zugleich die aus Konzernsicht größte Einzelinvestition zur Erweiterung des Fertigungsstandortes der Möller Medical und zugleich Sitz der medimondi AG, in der das Medical Technology & Engineering Plastics Segment zusammengefasst wird. Hierdurch wurde der Standort Fulda in den vergangenen Jahren zu einem modernen Unternehmenssitz mit optimalen Bedingungen für Entwicklung und Produktion innovativer medizintechnischer Produkte ausgebaut. Darüber hinaus flossen wie in den Vorjahren erhebliche Investitionen in die kontinuierliche Erweiterung und Modernisierung des größten Konzernstandortes der Tochter Wolf in Mainburg. Ziel der Investitionsentscheidungen innerhalb der Unternehmen der CENTROTEC-Gruppe ist es, auch unter gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen eine solide und wettbewerbsfähige Basis moderner und hocheffizienter Entwicklungs-, Produktions-, Logistik-, Vertriebs- und Verwaltungseinheiten zu erhalten, auszubauen und zugleich Kompetenzen in wesentlichen Bereichen weiterzuentwickeln. Auf dieser Grundlage wird CENTROTEC auch zukünftig die Strategie eines parallelen organischen und akquisitionsgetriebenen Wachstums verfolgen und die hierzu notwendigen Mittel nach eingehender Abwägung von Chancen und Risiken zur Weiterentwicklung des Konzerns einsetzen.

8 Nachhaltigkeit Der großen und ständig weiter wachsenden Bedeutung des Themas „Nachhaltigkeit“ trägt CENTROTEC schon seit Jahren in unterschiedlichster Form Rechnung. Im Berichtszeitraum wurde dies aber in besonderer Weise durch den erstmals veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert. In diesem sind wesentliche Informationen aus den Konzernunternehmen zu den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Soziales dargestellt und die Strategie des CENTROTEC-Konzerns in diesen Themenfeldern erläutert. Dass Nachhaltigkeit bei CENTROTEC aber nicht erst mit Erstellung dieses Berichtes im Fokus steht, sondern bereits seit Jahren gelebter Bestandteil der Unternehmenskultur ist, wird seit 2004 auch durch den Namen der CENTROTEC Sustainable AG dokumentiert. Der wesentliche Fokus für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt liegt dabei auf hocheffizienten Produkten für den ressourcenschonenden Energieeinsatz im Gebäudebereich. Damit ist CENTROTEC bereits vom Kern her, d.h. durch die selbst entwickelten, produzierten und vertriebenen Produkte, nachhaltig und befindet sich damit in einer erheblich komfortableren Position als Unternehmen aus den vielen anderen Branchen.

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Die Bedeutung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Energie und eine Reduzierung von Treibhausgasen ist eine, wenn nicht gar die zentrale Aufgabe des 21. Jahrhunderts. Ohne ein für die Menschheit verträgliches Klima auf der Erde werden alle sonstigen Anstrengungen um soziale Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit bedeutungslos, da die Menschheit sich selbst die Lebensgrundlagen entziehen würde. Ein effizienterer Umgang mit Energie und eine schadstofffreie bzw. -ärmere Erzeugung, vorzugsweise mit Hilfe Erneuerbarer Energien, ist somit eine absolute Notwendigkeit. Der in der Vergangenheit unverständlicherweise wenig beachtete Gebäudesektor bietet hierzu die bedeutendsten Reduktionspotenziale hinsichtlich Energieverbrauch und Schadstoffemission. In Deutschland trägt dieser circa 40 % zum Gesamtenergieverbrauch bei und hat damit eine größere Bedeutung als der viel stärker beachtete Verkehrssektor. Im Rahmen der allgemeinen Klimaschutzdiskussion und durch die von der Politik immer noch nicht mit ausreichender Konsequenz vorangetriebene Energiewende rückt deshalb der Gebäudesektor auch immer stärker in den Fokus. Die große Bandbreite effizienter und benutzerfreundlicher Systemlösungen der CENTROTEC-Unternehmen ermöglicht auf wirtschaftliche Weise die Einsparung erheblicher Mengen fossiler Energieträger und dadurch die Reduktion klimaschädlicher Schadstoffemissionen beim Heizen, Klimatisieren und Lüften von Gebäuden sowie durch den Einsatz Erneuerbarer Energien. Darüber hinaus werden hierdurch internationale Abhängigkeiten von zum Teil instabilen Weltregionen deutlich reduziert und durch die sich schnell amortisierenden Investitionen werden zudem fast ausschließlich heimische Arbeitsplätze gesichert. Über dieses grundlegend nachhaltige Wirken der CENTROTEC-Lösungen hinaus war, auch ohne den formalen Akt eines eigenen Berichts, in den verschiedenen Unternehmen und auf den unterschiedlichen Ebenen des Konzerns nachhaltiges Denken und Handeln immer schon wesentlicher Bestandteil der strategischen und operativen Tätigkeit. Die einzelnen Maßnahmenschwerpunkte hingen in der Vergangenheit in Folge der dezentralen Konzernstruktur stark von den handelnden Personen ab, da diese innerhalb des CENTROTEC-Konzerns traditionell über große unternehmerische Freiheiten verfügen. Diese grundsätzlich dezentral ausgerichtete Philosophie ist auf die langfristig angelegte Buy-and-Build-Strategie zurückzuführen. Die konzernweit einheitlichen Grundwerte wie Integrität, soziale Verantwortung, nachhaltiges und unternehmerisches Handeln repräsentieren den Rahmen der auch bisher in der Gruppe gelebten Grundüberzeugungen. Es wurden neben einer Vielzahl dezentraler Maßnahmen in der Vergangenheit auch konzernweite Projekte zum nachhaltigen Handeln initiiert. Eine der bereits konzernweit eingeführten Maßnahmen ist die seit 2009 geltende interne Richtlinie für CO2-neutrale Gebäude, die bereits bei zwei Neubauten erfolgreich umgesetzt wurde und auch bei aktuellen Baumaßnahmen und deren Planung Berücksichtigung findet. Zudem wurde in 2011 ein von allen Konzernunternehmen genutztes Videokonferenzsystem eingeführt, mit dem der Umfang der Geschäftsreisen signifikant reduziert werden konnte, was neben betriebswirtschaftlichen Aspekten insbesondere auch eine deutliche Umweltentlastung bedeutet. Der Nachhaltigkeitsbericht hat darüber hinaus aber auch neue Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit initiiert. So wurde beispielsweise in einzelnen Tochterunternehmen die Elektrizitätsbeschaffung auf Erneuerbare Quellen umgestellt, bei gleichzeitig wettbewerbsfähigen Preisen. Darüber hinaus wird an allen Standorten der Einsatz von Energiesparlösungen aus dem eigenen Produktportfolio noch stärker als bisher vorangetrieben. Der bei den CO2-Emissionen erreichte Stand wird ab 2011 jährlich an das Carbon Disclosure Project (CDP), die auf diesem Gebiet weltweit führende Datenbank, berichtet. Die erste Teilnahme erfuhr hinsichtlich Berichtstiefe und Transparenz bereits positives Feedback. Zukünftig soll der regelmäßige Bericht die Fortschritte bei der Reduzierung von Emissionen dokumentieren, aber auch weitere Verbesserungspotenziale aufzeigen. Die bisher erreichte und erstmals umfassend dokumentierte Reduzierung von



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CO2-Emissionen im Verhältnis zum Umsatz um 7 % in den Jahren 2008 bis 2010 basiert dabei auf der dezentralen Initiative der Einzelgesellschaften, soll aber künftig auch zentral enger verfolgt und koordiniert werden. Dazu wurde die Planung und Erfassung der CO2-Emissionen im Standardberichtswesen des CENTROTEC-Konzerns integriert und entsprechende Workshops durchgeführt. Auch für den Umgang mit Verpackungsmaterial sowie anderen anfallenden Abfällen gibt es ähnlich wie bei den CO2-Emissionen bereits ein gutes Vermeidungs- und Recyclingniveau. Hier wird innerhalb der gesamten Logistikkette nach weiteren Recyclingoptionen sowie langfristigen Optimierungspotenzialen, insbesondere auch durch strukturelle Maßnahmen, gesucht. Grundsätzlich zeigt die in den letzten drei Jahren um fast ein Fünftel auf 5.098 Tonnen in 2010 reduzierte Abfallmenge in den Produktionsunternehmen bei einer gleichzeitig erreichten Recyclingquote von 85 bis 90 % den in diesem Bereich aber schon jetzt erreichten hohen Standard. Neben dem Schutz der Natur steht hierbei insbesondere auch das Wohlergehen des Menschen im Mittelpunkt, sei es bei der kundenorientierten Produktgestaltung oder für die Mitarbeiter in den Arbeitsprozessen. Die Erfolge dieser im Konzern sehr unterschiedlichen dezentralen Maßnahmen waren in den Vorjahren nur indirekt über den Unternehmenserfolg oder einzelne Personalkennziffern messbar. Im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichts werden sie weiter auf Ebene der Mitarbeiter konkretisiert und durch eine vereinheitlichte und erweiterte Datenbasis belegt. Das Wohlergehen der Mitarbeiter ist dabei immer auch direkt mit einer wirtschaftlich positiven Geschäftsentwicklung der Gesellschaften verknüpft. Darüber hinaus werden im Konzern Projekte unterstützt, die auch über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus Menschen am langfristig ausgerichteten Unternehmenserfolg teilhaben lassen sollen. Wie zuletzt beim Start einer Tochtergesellschaft für Erneuerbare Stromerzeugungslösungen der niederländischen UbbinkGruppe in Kenia wird hier die Kombination von sozialem Engagement mit dem originären Geschäft angestrebt. Durch die geschaffenen Arbeitsplätze erhalten die meist aus mehreren Generationen bestehenden, von diesem Einkommen abhängigen Familien eine gesicherte finanzielle Basis. Gleichzeitig wird die nachhaltige, da auf Erneuerbaren Energien beruhende, Entwicklung des Landes gefördert. Auf diese Weise kann CENTROTEC die eigenen Kompetenzen dauerhaft und nachhaltig einsetzen. Das soziale Engagement hat dabei eine deutlich größere Reichweite als dies durch direkte Unterstützungsleistungen möglich wäre. Der erste Nachhaltigkeitsbericht hat dem wichtigen Thema „Nachhaltigkeit“ innerhalb der CENTROTECGruppe einen zusätzlichen Bedeutungs- und Bewusstseinsschub gegeben. Das Ziel von Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeitern ist dabei den CENTROTEC-Konzern zu einer in allen Belangen nachhaltigen Unternehmensgruppe weiterzuentwickeln. Hier befindet sich CENTROTEC erst am Anfang eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, bei dem die eigenen Stärken ausgebaut, Schwachstellen und Verbesserungspotenziale identifiziert und adressiert werden müssen. Über die hierbei erzielten Fortschritte wird CENTROTEC in Zukunft regelmäßig berichten. Mehr Informationen zum Thema „Nachhaltigkeit“ im CENTROTEC-Konzern erhalten Sie auf der Unternehmenshomepage unter http://www.centrotec.de/sustainability-amp-innovation/nachhaltigkeitsbericht-2010.html.

9 Risikobericht Der CENTROTEC-Konzern hat sich konsequent auf das Thema „Nachhaltigkeit“ ausgerichtet. Der Schwerpunkt der Konzernaktivitäten liegt dabei bei Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Systemlösungen zum energieeffizienten Heizen, Lüften und Klimatisieren von Gebäuden unter Einbeziehung Erneuerbarer Energien. Mit seinen Aktivitäten leistet CENTROTEC damit einen Beitrag zum verantwortungsvollen Um-

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gang mit Energie und einer Verbesserung der Umwelt und nutzt die sich hierbei bietenden Marktchancen. Diese Marktchancen eröffnen sich durch die Erschließung neuer Märkte oder die Durchdringung bestehender Märkte mit etablierten, verbesserten und neuen innovativen Produktlösungen, beispielsweise aus dem Bereich der Brennwerttechnik, dem Solarbereich oder der Gebäudeklimatisierung, zunehmend aber auch durch integrierte Systeme, die Kompetenzen in mehreren Produktbereichen voraussetzen. Der Anspruch von CENTROTEC ist dabei, die sich in diesem Umfeld bietenden Chancen sowohl durch organisches Wachstum als auch durch eine aktive Akquisitionsstrategie voll umfänglich zu nutzen und dabei trotzdem ein möglichst hohes Maß an Stabilität und Risikobegrenzung zu gewährleisten. Letzteres bedeutet insbesondere die konsequente Befolgung eines stringenten Kriterienkatalogs bei der Auswahl und Analyse von Übernahmeoptionen sowie der Finanzierung und Integration von Akquisitionen. Bei dieser Strategie setzt CENTROTEC zum einen auf die umfassende Erfahrung und Marktkenntnis der Konzernund Segmentführung sowie des lokalen Managements, zum anderen auf eine konsequente Überwachung und Steuerung der mit diesem Geschäftsmodell verbundenen Risiken. Zur Überwachung und Steuerung der unterschiedlichen Risikofelder verfügt die CENTROTEC über ein konzernweites Risikomanagementsystem, das ständig weiterentwickelt und auf seine Wirksamkeit hin überprüft wird. Hierbei werden in allen wesentlichen Unternehmen der Gruppe, unter Berücksichtigung der bestehenden Richtlinien, regelmäßig Berichte über Art, Eintrittserwartung und potenzielle Auswirkung erkannter Risiken abgegeben. Daneben erfolgt eine enge Begleitung des operativen Geschäftes durch die zuständigen Mitglieder des Vorstandes. Auf dieser Grundlage kann eine frühzeitige Reaktion innerhalb des Risikomanagementsystems angestoßen werden und es werden je nach potenziellem Risikowert unterschiedliche Eskalationshierarchien bis hin zum Vorstand und Aufsichtsrat rechtzeitig eingebunden, um notwendige Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Absicherung von Risiken zu ergreifen.

9.1 Risikofelder 9.1.1 Umfeld- und Branchenrisiken Auch für die CENTROTEC besteht eine grundsätzliche Abhängigkeit des Geschäftsverlaufs von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung, insbesondere in Europa. Im Branchenumfeld bewegt sich die CENTROTEC dabei im weiteren Bereich der Bauinvestitionen, die sich im Geschäftsjahr 2011 in Europa, dem Hauptabsatzgebiet des Konzerns, im Nachgang zur Weltwirtschaftkrise überwiegend auf niedrigem Niveau stabilisierten. Im Wohnungsneubau wie auch im kommerziellen Baubereich kam es in Deutschland in 2011 bereits zu Zuwächsen gegenüber dem sehr schwachen Vorjahreswert. In den meisten übrigen europäischen Ländern gab der Bereich des Wirtschaftsbaus dagegen in 2011 deutlich nach. Gleiches gilt auch europaweit für die Bauaktivitäten der öffentlichen Hand. Die Aktivität im Bereich der Bauinvestitionen ist auch für CENTROTEC ein wichtiger Indikator. Allerdings konnte sich das Geschäft durch eine Fokussierung auf Energiesparlösungen, die in der allgemeinen Wahrnehmung immer mehr an Bedeutung gewinnen, in letzter Zeit teilweise von der generellen Entwicklung der Baubranche abkoppeln. So kommt den CENTROTEC-Energiesparlösungen sowohl bei Neubauten als auch insbesondere im Nachrüst- und Modernisierungsmarkt und im kommunalen Bereich eine anhaltend hohe, zunehmend von kurzfristigen konjunkturellen Schwankungen abgekoppelte Bedeutung zu. Dies ist im langfristig steigenden Anteil der energetischen Bausanierung am Gesamtmarkt und der wachsenden Bedeutung der Energiesparlösungen innerhalb der einzelnen Baumaßnahmen begründet. Grundsätzlich zeigen sich aber auch Einflüsse gesetzlicher Rahmenbedingungen und öffentlicher Fördermaßnahmen. So könnte beispielsweise eine Rücknahme von Fördermaßnahmen, bei ansonsten gleichbleibenden Rahmenbedingungen, zu Umsatzrückgängen oder einem verlangsamten Umsatzwachstum



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führen. Hier gab es eine Vielzahl von Änderungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, die zu einer großen Verunsicherung der Endkunden führte. Durch die weiterhin herausragende Bedeutung des Klimaschutzes, der weiter steigenden und mittel- bis langfristig auf deutlich höherem Niveau erwarteten Energiepreise sowie der zunehmenden Bestrebungen, eine größere energetische Unabhängigkeit zu erreichen, rechnet CENTROTEC in dieser Hinsicht aber nicht mit einer Änderung der grundsätzlichen Rahmenbedingungen für die energetische Gebäudesanierung. Insbesondere im europäischen Ausland, aber auch darüber hinaus, werden eine Vielzahl von in Deutschland bereits eingeführten Maßnahmen sukzessive ebenfalls angewendet und dies immer häufiger mit höheren Anforderungen oder stärkeren Förderungen. Speziell bei den Förderungen könnte es jedoch durch die Finanzkrise in einigen Ländern zu einem Einfrieren von Fördermitteln bzw. einer Aussetzung staatlicher Bau- und Klimaschutzmaßnahmen kommen. Über diese staatlichen Fördermittel und Regularien hinaus sollte aber auch das Bewusstsein und der Handlungsdruck bei jedem Einzelnen, aktiv seine Energiekosten zu senken und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun, in Zukunft weiter zunehmen und eine gute Grundlage für eine weiter positive Marktentwicklung bilden. Durch die auf den Klimakonferenzen der vergangenen Jahre, zuletzt in Durban, noch nicht erreichte Festlegung auf weitreichende gemeinsame Ziele und Maßnahmen wird diesbezüglich der Handlungsdruck auf jeden Einzelnen, aber auch die einzelnen Staaten noch weiter erhöht. Zudem hat die Entwicklung der Preise für fossile Energieträger wesentlichen Einfluss auf die Bereitschaft in effiziente Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik und den Einsatz Erneuerbarer Energien zu investieren. Das mittlerweile erreichte hohe Preisniveau und der mittel- und langfristig zu erwartende weitere Anstieg der Preise speziell für Öl, Gas und Kohle bieten jedoch mehr Chancen als Risiken. Über das Preisargument ist bei der Umstellung auf Erneuerbare Energien und bei Einsparungen durch Energieeffizienz auch der Aspekt der Unabhängigkeit von Lieferanten ein nicht zu unterschätzender Faktor. Die aktuelle Diskussion um die Gewinnung von unkonventionellen fossilen Energieträgern, hier besonders dem in verschiedenen Gesteinen gebundenen Erdgas, stellt die bisherigen Annahmen über die Reichweite fossiler Energiereserven und deren prognostizierte Preisentwicklung zwar teilweise in Frage, bezieht sich bisher aber lediglich auf die technische Verfügbarkeit und die vorhandene Menge. Die direkten und indirekten Umweltauswirkungen durch diese Art der Gewinnung und durch den daraus resultierenden weiteren ungebremsten Verbrauch fossiler Energie werden hierbei aber in den meisten aktuellen Betrachtungen noch wenig beachtet und würden bei entsprechender Gewichtung die Rentabilität dieser Energieform deutlich reduzieren. Unter den aktuellen Bedingungen kann die verstärkte Nutzung unkonventionellen Gases den Preisanstieg bei fossilen Energieträgern aber kurzfristig abmildern und damit die ökonomische Notwendigkeit zur Modernisierung bzw. zum Einsatz Erneuerbarer Energien reduzieren. Ungeachtet kurzfristiger ökonomischer Überlegungen kann der verstärkte Einsatz derartiger Energieträger aber zu einer deutlichen Verschärfung der Klimaproblematik beitragen und wird von Politik und Regulierung unter diesen Gesichtspunkten adressiert werden müssen. 9.1.2 Unternehmensstrategische Risiken Ein Aspekt der CENTROTEC-Strategie ist das Wachstum durch Akquisitionen. Dabei bringt das starke organische Wachstum der vergangenen Geschäftsjahre selbst auch Risiken mit sich. Eine zentrale Herausforderung besteht in der zügigen Anpassung der internen Organisation und Prozesse auf die jeweils neu erreichte Größenordnung sowie die Integration der übernommenen Geschäfte oder neu gegründeten, vornehmlich ausländischen Einheiten in die Unternehmensstruktur. Eine zu schwache Anbindung neuer Einheiten an den bestehenden Konzern kann zu Transparenz- und Kontrollverlusten führen. Ein Überstülpen der Konzernkultur über neue Einheiten kann zum Verlust der Identifikation der Mitarbeiter mit Produkt und Unternehmen und schließlich auch zu einem Verlust der Marktposition und damit des Marktwertes führen. CENTROTEC verfolgt deshalb ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kontrolle und unterneh-

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merischer Freiheit der Konzerngesellschaften. Die Verzahnung von übernommenen Einheiten oder neu gegründeten Tochtergesellschaften mit dem Konzern wird durch ein übergreifendes Integrationsmanagement vorangetrieben und kontinuierlich überwacht, bis die Einheit schließlich voll in die konzernweiten Kontroll- und Steuerungsmechanismen integriert ist. Insgesamt wird die Konzernstruktur kontinuierlich auf Verbesserungspotenziale überprüft, die durch Neuorganisationsprojekte in den einzelnen Segmenten umgesetzt werden, um so eine tragfähige Basis für eine weiterhin nachhaltige Entwicklung des Konzerns zu legen. Bisher liegt ein Schwerpunkt des Geschäftes in den europäischen Kernländern, speziell in Westeuropa. Der weit überwiegende Teil des Umsatzes wird im EURO-Raum generiert. Mit dieser Ausrichtung sind beschränkte Risiken hinsichtlich der Änderung von Wechselkursen verbunden. Zunehmend wird aber auch das Geschäft im Nicht-EURO-Raum bzw. dem nicht europäischen Ausland an Bedeutung gewinnen. Dies zielt auf die Verbreiterung der Absatzbasis und damit eine Reduzierung der Abhängigkeit vom deutschen und niederländischen Markt ab. Die bisher überschaubaren Risiken aus möglichen Wechselkursänderungen werden im Konzern selektiv mit entsprechenden Instrumenten abgesichert. Dem grundsätzlichen Risiko einer EURO-Abwertung stehen aber gleichzeitig sich hieraus ergebende erhöhte Export-Chancen in den Nicht-EURO-Raum gegenüber. Eine Aufwertung des EURO könnte im Gegensatz dazu die Absatzchancen der überwiegend im EURO-Raum gefertigten Produkte des Konzerns beeinträchtigen. Hier ist das Ziel, durch eine Verbreiterung der Absatzmärkte im Rahmen der Internationalisierung das Risiko zu vermindern. Darüber hinaus sind mit einer zunehmenden Internationalisierung vielschichtige Risiken verbunden, die sich zum Beispiel aus sich ändernden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, dem Transport und der Abwicklung sowie den kulturellen Unterschieden ergeben. CENTROTEC setzt bei der weiteren Expansion insbesondere auf starke lokale Partner mit umfangreicher marktlicher und logistischer Expertise und Kenntnis der lokalen Rahmenbedingungen. Durch die Gestaltung einer gleichgerichteten Interessenlage der jeweiligen Partner sowie einer kontinuierlichen Begleitung und Prüfung der Risikopositionen im Rahmen des Risikomanagements werden die sich ergebenden Marktchancen so unter Kontrolle gehalten und die Eingrenzung des Risikos fortlaufend optimiert. 9.1.3 Risiken des operativen Geschäfts Die potenziellen Risiken im operativen Bereich der unterschiedlichen Unternehmen des CENTROTECKonzerns werden durch umfassende, kontinuierlich verfolgte Maßnahmen adressiert. Eine zuverlässige Belieferung, insbesondere auch bei internationaler Beschaffung, wird zum einen durch enge technische Kooperation mit wichtigen Lieferanten, zum anderen durch das Vorhalten von jeweils mindestens zwei Bezugsquellen sichergestellt. Ein weiteres potenzielles Risiko auf der Beschaffungsseite besteht in steigenden Beschaffungspreisen. Dieses Risiko wird je nach Segment und Produktbereich über Methoden wie zum Beispiel die Absicherung langfristiger Lieferbeziehungen sowie entsprechende Preisvereinbarungen und durch eine kontinuierliche Marktbeobachtung und Optimierung der Beschaffungsquellen kontrolliert. Die Preisentwicklung auf den Rohstoff- und Zuliefermärkten wird aktiv überwacht und zugleich werden in den konzernweit verfolgten Ergebnisverbesserungsprogrammen kontinuierlich Potenziale zum Ausgleich der Preissteigerungen identifiziert und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt. Potenzielle Risiken innerhalb der Produktions- oder Dienstleistungsbereiche der Konzernunternehmen werden durch interne auf Einzelunternehmensebene festgelegte Richtlinien bzw. die Zertifizierung nach internationalen Qualitätsnormen wie beispielsweise ISO 9001, ISO 14001 oder ISO TS 16949 adressiert.



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Hierbei orientieren sich die einzelnen Konzernunternehmen entsprechend der CENTROTEC-Strategie im Rahmen ihrer großen operativen Freiheitsgrade jedoch immer an den branchenspezifisch höchsten Qualitätsstandards. Zur Sicherstellung der Produktqualität und Minimierung der damit verbundenen Risiken werden qualitätsbestimmende Teile der CENTROTEC-Produkte im gesamten Produktionsprozess wie auch die Endprodukte umfassenden Qualitätskontrollen unterzogen. Die hierfür eingesetzten Verfahren und Systeme werden in regelmäßigen Abständen überprüft und entsprechend den aktuellen Standards weiterentwickelt. Darüber hinaus wird dem Risiko von Unfällen und Anlagenausfällen durch entsprechende Schulungen von Kunden und Mitarbeitern, Unfallverhütungsvorschriften und Arbeitsanweisungen vorgebeugt. Dem Ausfallrisiko von Produktionsanlagen wird durch vorbeugende Instandhaltung und kontinuierliche Kontrolle der Betriebsparameter begegnet. Die Anlagen selbst sind entsprechend ihrem Wert gegen die möglichen Schäden versichert. Die Entwicklung innovativer Produkte ist grundsätzlich mit dem Risiko verbunden, dass die angestrebte Zielsetzung trotz eines hohen Ressourcenaufwands nicht erreicht wird. Zur Minimierung dieses grundsätzlichen Entwicklungsrisikos besteht ein intensiver Austausch und Peer-Review der Produktentwicklungsaktivitäten zwischen den einzelnen Konzerngesellschaften und eine ausgesprochen intensive Marktanalyse. Hierfür wird zunehmend auf das Marktwissen des auch international immer besser aufgestellten Vertriebs zurückgegriffen. Auf diese Weise werden Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und die Marktorientierung der Produktentwicklung erhält durchgehend höchste Priorität. Darüber hinaus werden sämtliche Investitionen und Entwicklungsprojekte vor dem Hintergrund des Gesamtportfolios und einer individuellen Chancen-Risiken-Betrachtung im Rahmen der konzernweiten Entwicklungsaktivitäten eingehend und frühzeitig bewertet. Auf der Absatzseite besteht das potenzielle Risiko, wichtige Kundenbeziehungen, insbesondere zu Großkunden, zu verlieren. Durch die überwiegende Fokussierung der Produkte auf den Endanwenderbereich wird die Abhängigkeit von einzelnen Kunden grundsätzlich begrenzt. So erreicht der größte Kunde bei CENTROTEC einen Anteil von circa 3 % des Konzernumsatzes, alle übrigen Kunden liegen deutlich darunter. Auf Einzelunternehmensebene wird diese Grenze in Einzelfällen jedoch teilweise überschritten. Grundsätzlich kann der Verlust zum Beispiel einer Großhandels- oder Großkundenbeziehung immer einen spürbaren Einfluss auf Umsatz und Ertrag sowohl auf Konzern- als auch Einzelunternehmensebene haben. Diesem Abhängigkeitsrisiko wird durch ein aktives Management der Kundenbeziehungen und eine Diversifizierung der Absatzkanäle in den unterschiedlichen Märkten entgegengesteuert. Hierzu werden die Absatzkanäle in den einzelnen Segmenten und Ländern kontinuierlich auf mögliche strategiekonforme Verbreiterung überprüft. Darüber hinaus sinkt die Abhängigkeit des Umsatzes von einzelnen Kunden mit dem in der Vergangenheit vollzogenen und auch zukünftig angestrebten Wachstum. Ein weiteres Risiko auf der Absatzseite besteht im zunehmenden Preisdruck auf die CENTROTEC-Produkte, insbesondere durch bestehende oder neue Wettbewerber. Hier sieht sich CENTROTEC in seinen verschiedenen Segmenten aufgrund des bestehenden technologischen Vorsprungs und der bereits erreichten Marktposition in einer guten Ausgangsposition. Darüber hinaus wird das Produktportfolio regelmäßig auf Innovationspotenziale zur Sicherung und zum Ausbau der Wettbewerbsposition überprüft. Insgesamt besteht zwar das Risiko eines Preisdrucks auf die CENTROTEC-Produkte, es sind aber auch Positionen erreicht und Mechanismen installiert, um diesen Risikobereich kontrollieren zu können. Zur Minimierung der allgemeinen Risiken des operativen Geschäftes sind die üblichen Versicherungen abgeschlossen. Dazu gehören im Wesentlichen Betriebsausfall-, Betriebshaftpflicht-, Rechtsschutz-, Geschäfts- und Sachversicherungen, Warenkredit- und Ertragsausfall-, Serienschadenversicherungen sowie eine D&O-Versicherung für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte. Darüber hinaus bestehen für Betriebslager spezielle Sachversicherungen (Elementarschäden).

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9.1.4 Personalrisiken Grundsätzlich besteht das potenzielle Risiko, Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen zu verlieren mit den entsprechenden Auswirkungen auf das Unternehmen. CENTROTEC adressiert dieses potenzielle Risiko zum einen durch eine behutsame Integration neu erworbener Einheiten (siehe unternehmensstrategische Risiken), zum anderen durch die Verbreiterung der personellen Basis im Rahmen der Weiterentwicklung der Gesamtkonzernorganisation. Darüber hinaus wird die Weiterentwicklung und regelmäßige Schulung der Mitarbeiter in ihren jeweiligen Fachgebieten und die Eigeninitiative bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Ansätze und Verfahren durch die Mitarbeiter gefördert. Auf diese Weise bietet CENTROTEC den Mitarbeitern langfristige Entwicklungsperspektiven und trägt so über hohe Mitarbeiterzufriedenheit auch zu einer geringen Fluktuation an den Schlüsselpositionen bei. Dies sind wichtige Maßnahmen gegen einen zukünftig allgemein drohenden Fachkräftemangel, dem ebenfalls mit einer speziell auf die einzelnen Konzernunternehmen zugeschnittenen Nachwuchsförderung begegnet wird. Darüber hinaus beteiligt CENTROTEC Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Rahmen des konzernweiten Aktienoptionsprogramms auch finanziell an den langfristigen Wachstumsperspektiven des Konzerns und erhöht mit einem solchen langfristigen Anreizsystem die Bindung an den Konzern. Zusätzlich besteht, speziell in Zeiten des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs, im Personalbereich das Risiko eines übermäßig starken Kostenanstiegs in Folge hoher Lohn- und Gehaltsabschlüsse. Diesem Risiko wird durch ein aktives Personalkostenmanagement und eine vertrauensvolle und durch gegenseitige Rücksichtnahme gekennzeichnete Zusammenarbeit zwischen Belegschaft und Unternehmensführung begegnet. Zudem werden die Folgen möglicher hoher Tarif-Abschlüsse durch weitere Umsatzsteigerungen und die fortlaufenden konzernweiten Prozessoptimierungen abgefedert, können aber grundsätzlich zu höheren Personalaufwendungen führen. 9.1.5 Informationstechnische Risiken Grundsätzlich kann im Bereich der Informationstechnologie nicht ausgeschlossen werden, dass Probleme mit bestehenden Systemen oder durch künftige Erweiterungen der bestehenden Systeme, wie zum Beispiel bei Release-Wechseln, auftreten oder Systemausfälle zu Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebs führen. Zur Begrenzung dieser Risiken werden die üblichen Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen im EDV-Bereich angewandt. Die Angemessenheit der Sicherheitsmaßnahmen in der Informationstechnologie wird dabei regelmäßig überprüft und gegebenenfalls werden die Systeme und Verfahren an sich ändernde Anforderungen angepasst. Zudem wird bei der Integration neuer Geschäftseinheiten ein behutsamer Migrationspfad beschritten, um größere Risiken auf den Geschäftsbetrieb zum Beispiel durch Systeminkompatibilitäten oder ungenügende Abbildung der jeweiligen geschäftlichen Besonderheiten zu vermeiden. Darüber hinaus wird die Anzahl der im Konzern eingesetzten Systeme immer weiter begrenzt, um mögliche Fehler und Inkompatibilitäten zu vermeiden und die Unterhaltung der Systeme weiter zu optimieren. Grundsätzlich werden die operativen Einheiten aber entsprechend ihren geschäftlichen Anforderungen zunehmend systemseitig integriert. Ein aktuelles Beispiel ist die ab 2009 vorangetriebene Einführung eines gemeinsamen ERP-Systems in allen Gesellschaften im Segment Gas Flue Systems, wobei im Jahr 2011 drei weitere Gesellschaften des Segmentes auf das neue gemeinsame System migriert wurden. 9.1.6 Finanzwirtschaftliche Risiken Finanzwirtschaftliche Risiken ergeben sich für CENTROTEC im Wesentlichen aus der auf Fremdkapital basierenden Finanzierung des Wachstums, insbesondere von Akquisitionen. Der in der Vergangenheit



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erfolgreich genutzten Chance, auf diese Weise hohe und stetig wachsende Erträge zu generieren, steht das potenzielle Risiko von Ergebnisrückgängen oder gar -ausfällen mit den entsprechenden finanzwirtschaftlichen Auswirkungen gegenüber. CENTROTEC begrenzt bei der Finanzierung des externen Wachstums das getragene Risiko grundsätzlich lokal auf die jeweiligen Einheiten (ring-fenced Finanzierung) und kontrolliert die aktuelle wie künftige Ertragskraft aller Unternehmenseinheiten sowie die Einhaltung der relevanten Finanzkennzahlen in einem umfassenden Ertrags- und Ergebniscontrolling. Abweichungen werden so zeitnah erkannt und gegebenenfalls notwendige Gegenmaßnahmen können frühzeitig eingeleitet und mit Konsequenz umgesetzt werden. Bei der Finanzierung werden Zinsänderungsrisiken bei den meist mit variablen Zinssätzen ausgestatteten Darlehen überwiegend durch den Abschluss von Zinsderivaten abgesichert. Zudem hat CENTROTEC in der Vergangenheit Finanzverbindlichkeiten termingerecht zurückgeführt, insbesondere auch um die hieraus resultierenden finanziellen Belastungen zu minimieren und die finanziellen Spielräume ausreichend groß zu halten. Auf das potenzielle Risiko der schwieriger werdenden Finanzierung über den Bankensektor in Folge der Finanzmarktkrise hatte CENTROTEC frühzeitig reagiert und bereits in 2008 eine Gesamtlösung zur Sicherung der kurz- und langfristigen Konzernfinanzierung für die nächsten Jahre realisiert. Anpassungen der Finanzierung werden in den einzelnen Finanzierungskreisen entsprechend der jeweiligen Notwendigkeiten des operativen Geschäftes und der Finanzierungsanforderungen bei Bedarf vorgenommen. In Verbindung mit den in den letzten Jahren erheblich zurückgeführten Finanzverbindlichkeiten bestehen somit ausreichend Reserven, um die Konzernentwicklung aus eigener Kraft weiter erfolgreich voranzutreiben und bietet darüber hinaus weiteren Handlungsspielraum für die Nutzung sich bietender externer Optionen. Für tiefergehende Informationen zur Finanzierungssituation des CENTROTEC-Konzerns verweisen wir auf den Konzernanhang ab Seite 86. 9.1.7 Sonstige Risiken Aus Lieferung und Verkauf von Produkten, Anlagen und Dienstleistungen können dem CENTROTECKonzern und seinen Einzelunternehmen rechtliche Risiken aus der Möglichkeit nicht vertragsgemäßer Lieferung, der Produkthaftung, durch Produktmängel, bei Qualitätsproblemen, die Verletzung geistigen Eigentums oder die Nichtbeachtung steuerlicher Vorschriften erwachsen. Trotz eines umfassenden Qualitätsmanagements und entsprechender ständig optimierter Organisationsstrukturen können entsprechende Risiken nicht vollständig ausgeschlossen werden. Zur Absicherung hierfür werden in einem für den Geschäftsbetrieb üblichen Umfang Gewährleistungsrückstellungen gebildet und entsprechende Produkthaftpflichtversicherungen abgeschlossen, die im Bereich möglicher Kundenansprüche auf Erfahrungswerten über Ausfälle und entsprechende Gewährleistungen beruhen bzw. potenzielle Haftungsumfänge berücksichtigen. Außerdem werden alle Kundenreklamationen konsequent geprüft und bearbeitet sowie im Nachgang in Hinblick auf interne Optimierungsmöglichkeiten untersucht. Zurzeit sind keine Rechtsstreitigkeiten anhängig, die für den Konzern bedeutende bzw. existenzielle finanzielle Verpflichtungen erwarten lassen. Die bestehende 26,14 %-ige Beteiligung an der CENTROSOLAR wird zum Jahresende 2011 mit 7,4 Mio. EUR At Equity bilanziert. Das Ergebnis der CENTROSOLAR fließt damit über das Beteiligungsergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung der CENTROTEC ein und hat somit direkte, aber nicht liquiditätswirksame Auswirkungen auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns und wird im Beteiligungswert kumuliert bilanziert. Damit ist das maximale Risiko auf den bilanzierten Beteiligungswert begrenzt.

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9.2 Beurteilung der Risikosituation durch die Unternehmensleitung Grundlage für die Beurteilung der Risikosituation des CENTROTEC-Konzerns ist das kontinuierlich durchgeführte Risikomanagement, in dem sich die Unternehmensleitung über den Stand der Risiken und deren mögliche Auswirkungen austauscht, gegebenenfalls erforderliche Gegenmaßnahmen verabschiedet sowie eine enge Begleitung der operativen Einheiten durch die zuständigen Vorstände. Zu den grundlegenden Risiken des Geschäftes gehören dabei auch eine Vielzahl externer Faktoren, die das Unternehmen nicht direkt beeinflussen kann, die aber regelmäßig im Hinblick auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten und mögliche Auswirkungen analysiert werden. Daneben bestehen potenzielle, auf interne Faktoren zurückzuführende Risiken, für die das Management Instrumente und Verfahren installiert hat, um diese frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Verhinderung oder Minderung der Auswirkungen umzusetzen. Den hier genannten Risiken stehen aber auch zahlreiche Chancen gegenüber, auf die im Ausblick und den Berichten zu den Segmenten detaillierter eingegangen wird. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht das Management ein ausgewogenes Chancen-Risiken-Profil und hierbei keine bestandsgefährdenden Risiken. Im Jahr 2011 konnten sich die Kernbereiche des Konzerns positiv entwickeln, problematische Randaktivitäten wurden beendet. Die detaillierten aktuellen und zukünftig erwarteten Entwicklungen in den einzelnen Geschäftsbereichen werden in den Segmentberichten eingehend erläutert. Grundsätzlich hat sich in 2011 die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland als stabil erwiesen, in anderen Absatzmärkten waren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dagegen zum Teil deutlich schwieriger. Für das Jahr 2012 zeichnen sich global wie auch national unterschiedliche Entwicklungen ab, die insbesondere durch die anhaltende Unsicherheit aufgrund der Staatsschuldenkrise eine Rezession aber auch ein erneutes Krisenszenario möglich macht. Dies kann sich auf eine ganze Region ausbreiten oder nur auf einzelne Länder auswirken. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2012 ist die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung aufgrund der noch nicht gelösten EURO-Krise sowie der Vielzahl weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen ebenso wenig absehbar wie die Auswirkungen auf die von CENTROTEC adressierten Märkte. Insgesamt ist aber auch bei wirtschaftlicher Abkühlung einzelner Absatzmärkte aufgrund eines ungebrochenen Anstiegs des Energieverbrauchs von einer weltweit weiter steigenden Bedeutung von Energieeinsparung und Klimaschutz durch innovative Systemlösungen im Gebäude auszugehen. Um die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen, verfügt CENTROTEC über eine breite Marktposition und ein innovatives Produktprogramm. Darüber hinaus sind die Konzernunternehmen, wie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, durch hohe Flexibilität hinsichtlich Kostenstruktur und Cash Flow in der Lage, den Herausforderungen in einem schwieriger werdenden Marktumfeld zu begegnen. Zu den Handlungsoptionen zählen hierbei neben Flexibilität bei der Produktionskapazität durch Leiharbeitskräfte und flexible Arbeitszeitmodelle auch die ständige Überprüfung und bedarfsgerechte Anpassung der Investitionsausgaben für Kapazitätserweiterungen und Markterschließung. Die sich nach wie vor bietenden Akquisitionsmöglichkeiten werden von CENTROTEC, wie in der Vergangenheit, äußerst sorgfältig geprüft und speziell hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit, unter den sich aktuell sehr schnell ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bewertet. Darüber hinaus werden die kontinuierlich im Konzern laufenden Ergebnisverbesserungsprogramme weiterhin einen Schwerpunkt im Bereich der Optimierung von Material- und Rohstoffbeschaffungskosten haben, um den aktuellen und zukünftigen Preisanstiegen aktiv zu begegnen.

9.3 Angaben zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystem nach § 289 Abs. 5 HGB Das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem des CENTROTEC-Konzerns zielt darauf ab, mögliche interne Fehlerquellen zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen bzw. zu eliminieren. Es erstreckt sich neben der Optimierung der internen Prozesse und Abläufe



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vor allem auch auf die gesamte Finanzberichterstattung der CENTROTEC-Gruppe. Eine Kernfunktion der Finanzberichterstattung ist die Steuerung des Gesamtkonzerns. Basierend auf der von den Aufsichtsgremien genehmigten Budget- und Mittelfristplanung erfolgen Ist- und Abweichungsanalysen. Den Veränderungen der Rahmenbedingungen des laufenden Geschäftsbetriebes wird durch regelmäßige Forecasts Rechnung getragen. Die CENTROTEC-Abschlüsse beruhen auf einem konzernweiten Berichterstattungssystem. Dieses bildet die Basis für einen standardisierten Datenmeldeprozess im Konzern. Die Buchhaltungen der operativen Gesellschaften sind dezentral organisiert, werden aber durch ein konzernweites Accounting Manual hinsichtlich der Anwendung von Rechnungslegungsstandards für die gruppenweite Berichterstattung harmonisiert. Die aus diesem umfassenden und zeitnah liefernden Berichterstattungssystem gewonnenen Informationen bilden die Grundlage für die aktive und frühzeitig wirkende Konzernsteuerung. Die regelmäßig stattfindenden Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen und die enge Begleitung der Geschäftsführer durch die jeweils zuständigen Vorstände garantieren eine entsprechende Bewertung der aus dem Reporting gewonnenen Informationen und führen falls notwendig auch zu entsprechenden Maßnahmen. Zusammen mit den Regelungen der Satzung, der jeweiligen Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat, den Vorstand und die Geschäftsführer bilden diese unterschiedlichen Reporting- und Analysemaßnahmen ein kohärent arbeitendes Gesamtsystem. Das System wird dabei in regelmäßigen Abständen vom Vorstand hinsichtlich Effizienz und Wirksamkeit überprüft und gegebenenfalls überarbeitet bzw. erweitert. Alle wesentlichen Verträge von Konzerngesellschaften werden zur Risikovermeidung vom Rechtsbereich des Konzerns mitgestaltet oder gegengelesen. Die Wirtschaftprüfer der Einzelgesellschaften, Teilgruppen und des Konzernabschlusses überprüfen das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem, soweit dies nach den Prüfungsstandards und der gewählten Prüfungsstrategie erforderlich ist, und berichten darüber dem Aufsichtsrat. Anregungen daraus werden von Vorstand und Management aufgegriffen, um das System ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern.

10 Weitere Angaben 10.1 Bestimmungen zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und über Änderungen der Satzung Der Vorstand der Gesellschaft wird durch den Aufsichtsrat ernannt und abberufen, ebenso erfolgt die Ernennung eines Mitglieds des Vorstandes zum Vorsitzenden des Vorstandes. Über Änderungen der Satzung beschließt die Hauptversammlung. Die Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, der einfachen Kapitalmehrheit, sofern nicht das Gesetz zwingend eine größere Mehrheit oder weitere Erfordernisse bestimmt. Dies gilt auch für Satzungsänderungen. Herr van der Stege ist mit Wirkung zum 08.12.2011 aus dem Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG ausgeschieden, die Ressortzuständigkeit für das Segment Gas Flue Systems wird vom Vorstandsvorsitzenden, Dr. Gert-Jan Huisman, wahrgenommen.

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Konzernlagebericht

10.2 Befugnisse des Vorstandes zur Ausgabe oder zum Rückkauf von Aktien 10.2.1 Aktienrückkauf Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20.05.2010 wurde die Gesellschaft bis zum 19.05.2015 ermächtigt, eigene Aktien zusammen mit schon gehaltenen eigenen Aktien bis zu zehn von Hundert des bei Wirksamwerden der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Der Gegenwert für den Erwerb dieser Aktien darf den Schlusskurs im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem Nachfolgesystem) der Aktien gleicher Gattung und Ausstattung an den dem Erwerb jeweils vorangehenden zehn Börsentagen um nicht mehr als 10 % überschreiten und um nicht mehr als 10 % unterschreiten. Der Vorstand wird ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre beim Erwerb von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen ganz oder zum Teil Dritten als (Teil-)Gegenleistung anzubieten. Der Vorstand wird weiter ermächtigt, die eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen. Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen Aktien beschränkt werden. 10.2.2 Genehmigtes Kapital Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 24.05.2007 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 23.05.2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital um bis zu 8.212.082 EUR (genehmigtes Kapital) durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen. Der Vorstand wurde auch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die Einzelheiten der Aktienausgabe festzulegen und, unter definierten Voraussetzungen, das Bezugsrecht auszuschließen (a) für Spitzenbeträge, (b) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages durch den Vorstand nicht wesentlich i.S. der §§ 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet, (c) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder Vermögensgegenständen anderer Unternehmen und (d) zur Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft. 10.2.3 Bedingtes Kapital Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28.05.2002 ist das Grundkapital bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I). Der Vorstand war ermächtigt, bis zum 31.12.2004 – einmalig oder mehrmals – Optionsscheine zum Bezug von neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien der Gesellschaft auszugeben. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer, Geschäftsführer und Vorstände der Gesellschaft und ihrer gem. § 17 AktG verbundenen Unternehmen. Sofern die Optionen ausgeübt werden, werden neue Aktien geschaffen. Diese sind gewinnberechtigt ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt werden. Aufgrund der im Hauptversammlungsbeschluss festgelegten Ausübungsvoraussetzungen können Bezugsrechte aus dem Bedingten Kapital I seit dem Ende des Geschäftsjahres 2010 nicht mehr ausgeübt werden. Daher hat sich das Bedingte Kapital I zum 31.12.2011 nicht verändert und beträgt 21.984 EUR, eingeteilt in 21.984 Stückaktien (Vorjahr 21.984 EUR, eingeteilt in 21.984 Stückaktien). Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 01.06.2005 ist das Grundkapital weiter bedingt erhöht (Bedingtes Kapital II). Der Vorstand war ermächtigt, bis zum 31.12.2011 – einmalig oder mehrmals – Optionsscheine zum Bezug von neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien der Gesellschaft auszugeben. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer, Geschäftsführer und Vorstände der Gesellschaft und ihrer gem. § 17



Konzernlagebericht

AktG verbundenen Unternehmen. Sofern die Optionen ausgeübt werden, werden neue Aktien geschaffen. Diese sind gewinnberechtigt ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt werden. Das Bedingte Kapital II betrug zum 31.12.2011 244.084 EUR, eingeteilt in 244.084 Stückaktien (Vorjahr 461.742 EUR, eingeteilt in 461.742 Stückaktien). Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.05.2008 ist das Grundkapital um weitere 756.000 EUR, eingeteilt in 756.000 Stückaktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital III). Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31.12.2014 – einmalig oder mehrmals – Optionsscheine zum Bezug von neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien der Gesellschaft auszugeben. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer der CENTROTEC Sustainable AG sowie Arbeitnehmer verbundener Unternehmen im Sinne von § 17 AktG. Ferner sind bezugsberechtigt die Geschäftsführer bzw. Vorstände der vorgenannten Gesellschaften. Sofern die Optionen ausgeübt werden, werden neue Aktien geschaffen. Diese sind gewinnberechtigt ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt werden. Das Bedingte Kapital III betrug zum 31.12.2011 616.470 EUR, eingeteilt in 616.470 Stückaktien (Vorjahr 728.671 EUR, eingeteilt in 728.671 Stückaktien).

10.3 Vergütungsbericht Die Grundzüge der Vergütungssysteme sowie Angaben zu den Konzernbezügen einzelner Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind in dem Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2011 zusammengefasst. Dieser berücksichtigt die Regelungen des HGB sowie die Grundsätze des Corporate Governance Kodex. Der Vergütungsbericht, der die Angaben zu den Organbezügen beinhaltet, ist im Corporate Governance Bericht veröffentlicht und als Bestandteil dieses Lageberichtes anzusehen, so dass an dieser Stelle auf eine zusätzliche Darstellung und Wiederholung des Vergütungsberichtes verzichtet wird.

10.4 Bilanzierung Einige der im Lagebericht enthalten Angaben, einschließlich Aussagen zu erwarteten Umsätzen, Ergebnissen und Investitionen sowie zu möglichen Veränderungen der Rahmenbedingungen in den Märkten und der Finanzlage enthalten zukunftsbezogene Aussagen. Diese wurden auf der Grundlage von Erwartungen und Einschätzungen des Vorstandes über künftige, den Konzern möglicherweise betreffende Ereignisse formuliert. Solche in die Zukunft gerichtete Aussagen unterliegen naturgemäß Risiken, Ungewissheiten, Annahmen und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Umsätze und Ergebnisse von CENTROTEC wesentlich von denjenigen abweichen oder negativer ausfallen als diejenigen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder auch implizit angenommen oder beschrieben werden. Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden die im Rahmen der Bilanzierung möglichen Bewertungsspielräume analysiert, abgewogen und so ausgeübt, dass nach Ansicht des Vorstandes möglichst faire und sichere Werte dargestellt werden. Außerdem ist eine offene, zeitnahe und umfassende Kapitalmarktkommunikation Teil der CENTROTEC-Philosophie, der mit Hilfe der Bilanzierung entsprochen wird.

11 Nachtragsbericht Es liegen keine wesentlichen Ereignisse zum und nach dem Bilanzstichtag vor bzw. nur insoweit, als dass sie aus den Aussagen im Konzernlagebericht und -anhang als solche dargestellt bzw. ersichtlich sind.

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70

Konzernlagebericht

12 Ausblick Die langfristig positive Entwicklung des CENTROTEC-Konzerns, das profitable Wachstum der strategischen Geschäftsbereiche in ihrem Kerngeschäft und die im Berichtszeitraum eingeleiteten Maßnahmen zur Portfoliobereinigung bilden, trotz der in 2011 verfehlten Ergebnisziele, die Grundlage für eine profitable Weiterentwicklung des CENTROTEC-Konzerns. Trotz der in 2011 und auch Anfang 2012 weiterhin stabilen wirtschaftlichen Situation in Deutschland ist, als Folge der weit schwächeren Entwicklung auf fast allen europäischen Zielmärkten sowie der Schuldenkrise vieler Staaten, ein auch auf Deutschland übergreifendes Krisenszenario denkbar. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2012 ist dadurch die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung auch aufgrund der noch nicht gelösten EURO-Krise sowie der Vielzahl weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen ebenso wenig absehbar wie die Auswirkungen auf die von CENTROTEC adressierten Märkte. Insgesamt ist aber auch bei einer wirtschaftlichen Abkühlung einzelner Absatzmärkte aufgrund des hohen und weiter steigenden Energieverbrauchs und sehr hoher Energiepreise von einer weltweit weiter steigenden Bedeutung von Energieeinsparung und Klimaschutz durch innovative Systemlösungen im Gebäude auszugehen. Um die sich hieraus ergebenden Chancen zu nutzen, verfügt CENTROTEC über eine breite Marktposition und ein innovatives Produktprogramm. Darüber hinaus sind die Konzernunternehmen, wie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, durch hohe Flexibilität hinsichtlich Kostenstruktur und Cash Flow in der Lage, den Herausforderungen auch in einem schwieriger werdenden Marktumfeld zu begegnen. Um diese gute Marktposition zu erhalten und noch auszubauen, werden auch weiterhin strategische Erweiterungsmöglichkeiten untersucht und analysiert. CENTROTEC verfügt über die finanziellen Möglichkeiten, um in diesem Bereich aktiv zu werden, da sich die Nettofinanzverbindlichkeiten des Konzerns seit den Höchstwerten in Folge der Wolf-Übernahme in 2006 auf weniger als die Hälfte reduziert haben. Hieran haben auch durch die im Berichtszeitraum getätigten Akquisitionen nichts Grundlegendes geändert. Für das Geschäftsjahr 2012 ist aus dem operativen Geschäft heraus eine Reduzierung der Nettofinanzverbindlichkeiten geplant. Aufgrund dieser weiterhin sehr soliden Finanzierungssituation und des positiven Verlaufs des operativen Geschäftes schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG der Hauptversammlung vor, auch für das Geschäftsjahr 2011 wie im Vorjahr eine Dividende in Höhe von 0,10 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten, um so auch die Aktionäre an der grundsätzlich positiven Entwicklung des Konzerns weiterhin direkt teilhaben zu lassen. Um den operativen Erfolg zukünftig zu sichern, werden die kontinuierlich im Konzern laufenden Ergebnisverbesserungsprogramme weiterhin einen Schwerpunkt im Bereich der Optimierung von Herstell- und Materialkosten haben, um den aktuellen und zukünftigen Preisanstiegen aktiv zu begegnen und den in diesem Bereich des Konzerns besonders großen Hebel optimal zu nutzen. Vor diesem Hintergrund blickt CENTROTEC optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr 2012 und erwartet weiteres Umsatzwachstum und nach der in 2011 umgesetzten Portfolio-Bereinigung und den vollständig in 2011 realisierten Sonderbelastungen ist auch eine signifikante Verbesserung des operativen und des Nachsteuerergebnisses zu erwarten. Aufgrund der sehr hohen Unsicherheit im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und insbesondere die Konjunkturentwicklung in vielen der für CENTROTEC relevanten Märkte fehlen zum aktuellen Zeitpunkt wesentliche Grundlagen für eine detailliertere Prognose.



Konzernlagebericht

Die gegenüber den Vorjahren auch weiterhin relativ konstanten Grundlagen für eine langfristig positive Geschäftsentwicklung des CENTROTEC-Konzerns sind dabei im Wesentlichen: > Der langfristige Anstieg der Energiepreise aufgrund begrenzter Ressourcen und eines steigenden weltweiten Verbrauchs, > Verstärkter Handlungsdruck, den Klimawandel aktiv, schnell und umfassend zu bekämpfen, um die negativen Auswirkungen zu begrenzen, > Verschärfte gesetzliche Anforderungen an die Gebäudeenergieeffizienz in ganz Europa, > Die starke und auch durch die in 2011 getätigten Akquisitionen weiter ausgebaute Marktposition der Konzernunternehmen mit ihren etablierten, innovativen und energieeffizienten Lösungen für den Gebäudebereich, > Die hohe Entwicklungskompetenz, mit der in letzter Zeit eine Vielzahl neuer technologisch führender Produkte erfolgreich im Markt eingeführt wurden bzw. kurz vor der Marktreife stehen, > Weitere Investitionen in Produktentwicklung und Innovationen, > Wettbewerbsvorteile durch den frühzeitig antizipierten Trend zur Integration der unterschiedlichen Lösungen aus den Bereichen der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik unter Einsatz der Erneuerbaren Energien zu integrierten Systemlösungen, > Hebung weiterer Synergien innerhalb der CENTROTEC-Gruppe in operativen und strategischen Bereichen, > Die auch nach den Akquisitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres unverändert solide Finanzsituation, die großen unternehmerischen Handlungsspielraum ermöglicht.

13 Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns Die sehr heterogenen Entwicklungen der Märkte, in denen CENTROTEC tätig ist, stellten zusammen mit den Materialpreissteigerungen und der Entwicklung bei den Photovoltaik-Aktivitäten den Konzern sowie bei der Beteiligung CENTROSOLAR im Jahr 2011 vor erhebliche Herausforderungen. Diese wurden aber auf operativer Ebene adressiert und haben die sehr solide Entwicklung im Kerngeschäft nicht beeinträchtigt. Im Berichtszeitraum wurde damit in den verschiedenen Konzernbereichen die Grundlagen für eine in Zukunft auch wieder positive Ergebnisentwicklung gelegt. Hierdurch sieht sich CENTROTEC im internationalen Wachstumsmarkt für Energieeffizienz und Nutzung Erneuerbarer Energien im Gebäude mit seinem breiten Portfolio marktorientierter Systemlösungen, den fortlaufend optimierten Unternehmensprozessen und der kundenorientierten Vertriebsorganisation gut positioniert. Auf dieser Basis kann CENTROTEC auch in den kommenden Jahren mit einem Portfolio integrierter Systemlösungen aus den Bereichen Heiz-, Klima- und Lüftungstechnik sowie den Erneuerbaren Energien vom globalen Megatrend Energieeinsparung und Klimaschutz überdurchschnittlich profitieren. Diese Entwicklungen bilden, auch unter Berücksichtigung der aktuell sehr großen gesamtwirtschaftlichen Unwägbarkeiten, ein solides Fundament für eine langfristige Fortsetzung der seit dem Börsengang im Jahre 1998 andauernden positiven Entwicklung des Konzerns. Hierbei erwartet CENTROTEC bereits für 2012 auf Ebene des Gesamtkonzerns eine Rückkehr zum profitablen Umsatzwachstum. Auch mittel- bis langfristig (2013 und Folgejahre) wird die weitere Entwicklung des CENTROTECKonzerns ausgesprochen positiv bewertet.

71

72

Biogas-Verwertung

05 Erneuerbarer Strom aus Biogas Komplettangebot für die Biogas-Verwertung Biogas ist aufgrund der Grundlastfähigkeit ein entscheidender Baustein in der zukünftigen Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien. Schon heute wird in Deutschland mehr Strom aus Biogas als durch Photovoltaik erzeugt.

Blockheizkraftwerke (BHKW) bilden dabei die Grundlage für eine energieeffiziente und dezentrale Erzeugung von Strom und Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung am Ort des Verbrauchs. Energieträger werden so mit einer Gesamtenergieeffizienz von bis zu 90 % ausgenutzt, was über ein Drittel der eingesetzten Primärenergie einspart. Mit Biogas betriebene Blockheizkraftwerke arbeiten dabei vollständig klimaneutral in einem geschlossenen CO2-Kreislauf mit Erneuerbaren Energien. Die BHKW-Systeme der CENTROTEC-Gesellschaften Dreyer & Bosse und Kuntschar + Schlüter decken im Leistungsbereich bis zu 1,2 MW mit Biogas, Klärgas und Erdgas ein breites Spektrum von Energieträgern ab. Mit Systemen zur Biogas-Reinigung und Biogas-Aufbereitung für die Einspeisung von Biomethan in das Erdgas-Netz wird die gesamte Wertschöpfungskette der Biogas-Verwertung abgedeckt.



Biogas-Verwertung

73

Konzernabschluss 2011

Konzernabschluss 76 Konzernbilanz

Basisdaten des Konzerns 86 A. Basisdaten des Konzerns

77 Konzerngewinn- und Verlustrechnung

87 B. Angewandte Vorschriften 91 C. Konsolidierungsmethoden

78 Konzern-Gesamtergebnis rechnung 79 Konzern-Kapitalflussrechnung 80 Konzern-Eigenkapital veränderungsrechnung

93 D. Fremdwährungsumrechnung 93 E. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 99 F. Finanzrisikomanagement

82 Konzern-Segment berichterstattung

03 G. Kritische Annahmen und 1 Schätzungen 104 H. Segmentberichterstattung 04 I. Angaben zum Konsolidierungs- 1 kreis

107 107 108 110 112 113 114 114 116 116 117 117 120 122 122 124 125 127 127 127 128 128 128 129 129 129 131

Erläuterungen zu Bestandteilen des Konzernjahresabschlusses J. Erläuterungen zu Bestandteilen des Konzernjahresabschlusses Unternehmenszusammenschlüsse unter Anwendung der Erwerbsmethode [0] Geschäfts- oder Firmenwerte [1] Immaterielle Vermögenswerte [2] Sachanlagen [3] At Equity Finanzanlagen, Beteiligungen und Ausleihungen [4] Sonstige Vermögenswerte [5] Latente Steueransprüche und Steuerschulden [6] Vorräte [7] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [8] Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente [9] Eigenkapital [10] Pensionsrückstellungen [11] Rückstellungen [12] Finanzverbindlichkeiten [13] Sonstige Verbindlichkeiten [14] Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten [15] Sonstige Erträge [16] Materialaufwand und Aufwand für bezogene [17] Personalaufwand und Anzahl der Beschäftigten [18] Sonstige Aufwendungen [19] Zinserträge und -aufwendungen [20] Steuern vom Einkommen und Ertrag [21] Nicht beherrschende Anteile [22] Ergebnis pro Aktie [23] Segmentberichterstattung und Umsatzerlöse [24] Kapitalflussrechnung [25]

132 132 132 132 135 135 135 136

Ergänzende Angaben K. Ergänzende Angaben Haftungsverhältnisse, Eventualschulden und Sonstiges [1] Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag [2] Beziehungen zu nahestehenden Personen oder Unternehmen [3] Corporate Governance Kodex [4] Honorare des Abschlussprüfers [5] Zeitpunkt und Genehmigung des Abschlusses [6] Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

76

Konzernabschluss

Aktiva [Anmerkungen]

31.12.2011

Geschäfts- oder Firmenwert

1

69.738

61.074

Immaterielle Vermögenswerte

2

46.765

39.265

Sachanlagevermögen

3

95.180

91.946

At Equity bilanzierte assoziierte Unternehmen

4

11.458

28.144

Ausleihungen und Beteiligungen

4, 15

1.433

2.019

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

in TEUR

31.12.2010

Langfristige Vermögenswerte

5, 15

206

224

Sonstige Vermögenswerte

5

1.156

1.247

Latente Steueransprüche

6

1.711

2.906

227.647

226.825

7

74.837

64.521

8, 15

63.740

57.629

Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Erstattungsanspüche aus Ertragsteuern

2.400

298

48.146

41.123 4.699

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

9, 15

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

5, 15

4.156

5

4.764

4.466

198.043

172.736

425.690

399.561

31.12.2011

31.12.2010

Gezeichnetes Kapital

17.292

16.962

Kapitalrücklage

30.866

27.014

Sonstige Vermögenswerte

Aktiva

Passiva in TEUR Eigenkapital

[Anmerkungen] 10

Eigene Anteile Sonstige Rücklagen und Gewinnvortrag Ergebnisanteil Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG

Nicht beherrschende Anteile

(112)

(112)

116.401

91.632

(9.376)

25.748

155.071

161.244

2.382

(428)

157.453

160.816

23.485

22.864

Langfristige Verbindlichkeiten Pensionsrückstellungen

11 12

14.493

12.027

Finanzverbindlichkeiten

13, 15

66.592

78.720

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

14, 15

11.358

2.712

Sonstige Rückstellungen

Sonstige Verbindlichkeiten Latente Steuerschulden

14

376

369

6

16.399

14.486

132.703

131.178

Kurzfristige Verbindlichkeiten Sonstige Rückstellungen

12

3.076

2.112

6.082

7.264

13, 15

41.667

33.526

15

41.879

32.467

14, 15

11.032

11.370

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten

Passiva

14

31.798

20.828

135.534

107.567

425.690

399.561



Konzernabschluss

77

Konzernbilanz Konzerngewinn- und Verlustrechnung [Anmerkungen]

01.01.2011 31.12.2011

01.01.2010 31.12.2010

Umsatzerlöse

24

537.841

479.650

Sonstige Erträge

16

9.644

7.600

Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

17

(1.811)

4.674

3.284

3.050

in TEUR

Andere aktivierte Eigenleistungen Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen

17

(272.339)

(235.667)

Personalaufwand

18

(141.878)

(130.829)

Sonstige Aufwendungen

19

(87.843)

(73.896)

46.898

54.582

(22.128)

(18.424)

24.770

36.158

EBITDA

Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

2, 3

Betriebsergebnis (EBIT)

Zinserträge

20

289

276

Zinsaufwendungen

20

(6.161)

(6.181)

4

(19.302)

4.288

(404)

34.541

(8.997)

(8.969)

(9.401)

25.572

(25)

(176)

(9.376)

25.748

1,54

Ergebnis aus At Equity bilanzierten assoziierten Unternehmen

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Steuern vom Einkommen und Ertrag

21

Ergebnis nach Steuern (EAT) Davon entfallen auf: Nicht beherrschende Anteile

22

Ergebnisanteil Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG

EPS (Ergebnis je Aktie in EUR) Ergebnis je Aktie (unverwässert)

23

(0,55)

Ergebnis je Aktie (verwässert)

23

(0,54)

1,52

Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (in tausend Stück; unverwässert)

10, 23

17.164

16.750

Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (in tausend Stück; verwässert)

10, 23

17.410

16.986

78

Konzernabschluss

Konzern-Gesamtergebnisrechnung in TEUR

[Anmerkungen]

01.01.2011 31.12.2011

01.01.2010 31.12.2010

(9.401)

25.572

Unterschiede aus der Währungsumrechnung

(71)

159

Derivative Finanzinstrumente

797

171

(153)

(123)

573

207

(8.828)

25.779

Ergebnis nach Steuern (EAT)

Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen Sonstiges Ergebnis

Gesamtergebnis

6

Davon entfallen auf: Nicht beherrschende Anteile Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG

(45)

(219)

(8.783)

25.998



Konzernabschluss

79

Konzern-Kapitalflussrechnung in TEUR

[Anmerkungen]

Periodenüberschuss vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens*

2, 3

01.01.2011 31.12.2011

01.01.2010 31.12.2010

24.770

36.158

24.461

18.424

Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens

197

113

Andere nicht zahlungswirksame sonstige Veränderungen

456

(308)

Zunahme/Abnahme der Rückstellungen

3.555

1.647

Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

(942)

(7.175)

Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

6.498

(2.278)

Zinseinzahlungen

668

514

Zinsauszahlungen

(5.884)

(5.740)

(11.936)

(5.515)

25

41.843

35.840

0

(7.780)

0

2, 3, 4

(22.537)

(22.866)

1.442

789

Ertragsteuerzahlungen Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Erwerb von Beteiligungen abzüglich erworbener Zahlungsmittel Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen/ immaterielle Vermögenswerte/Finanzanlagen/Ausleihungen Einzahlungen aus Abgängen von Werten des Sachanlagevermögens/immaterielle Vermögenswerte/ Finanzanlagen/Ausleihungen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit

25

(28.875)

(22.077)

Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen

10

3.309

1.642

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten Dividendenauszahlungen Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit

25

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes** Währungsgewinne/-verluste des Finanzmittelbestandes Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres *

25

In den Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens sind Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 1.029 TEUR enthalten sowie Endkonsolidierungsaufwand in Höhe von 1.304 TEUR. ** Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente abzgl. jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten

4.193

4.772

(17.842)

(15.067)

(1.695)

0

(12.035)

(8.653)

933

5.110

(14)

(215)

24.611

19.716

25.530

24.611

80

Konzernabschluss

KonzernEigenkapitalveränderungsrechnung

in TEUR 1. Januar 2011

[Anmerkung 10]

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage

Eigene Anteile

Rücklage Aktienoptionen

16.962

27.014

(112)

2.481

330

2.979

Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen 540

Einstellung in Gewinnrücklage Veränderungen aus Optionsausübung Aktienoptionsprogramm

873

123

Dividendenausschüttung Ergebnis nach Steuern Sonstiges Ergebnis

(153)

Gesamtergebnis

(153)

Sonstige Veränderungen 31. Dezember 2011

17.292

30.866

(112)

2.604

387

1. Januar 2010

16.716

25.302

(112)

2.076

663

246

1.396

Einstellung in Gewinnrücklage Veränderungen aus Optionsausübung Aktienoptionsprogramm

316

405

Dividendenausschüttung Ergebnis nach Steuern Sonstiges Ergebnis

(123)

Gesamtergebnis

(123)

Sonstige Veränderungen 31. Dezember 2010

16.962

27.014

(112)

2.481

540



Unterschiede aus der Währungsumrechnung

Derivative Finanzinstrumente

(35)

(2.144)

Konzernabschluss

Rücklagen und Gewinnvortrag

Summe sonstige Rücklagen und Gewinnvortrag

Ergebnisanteil der Aktionäre der CENTROTEC Sustainable AG

Eigenkapital der Aktionäre der CENTROTEC Sustainable AG

Nicht beherrschende Anteile

Konzerneigenkapital

90.790

91.632

25.748

161.244

(428)

160.816

25.748

25.748

(25.748)

123 (1.695)

(1.695)

797

593

(51)

797

593

(86)

(1.347)

114.843

116.401

(237)

(2.315)

85.390 5.400

3.309

996

996

(1.695) (9.376)

(51)

3.309

(9.376)

(1.695)

(9.376)

(25)

(9.401)

593

(20)

573

(45)

(8.828)

(8.783)

2.855

2.855

(9.376)

155.071

2.382

157.453

85.577

5.400

132.883

(209)

132.674

5.400

(5.400)

405

1.642

1.642

721

721

25.748

25.748

(176)

25.572

202

171

250

250

(43)

207

202

171

250

25.748

25.998

(219)

25.779

(35)

(2.144)

91.632

25.748

161.244

(428)

160.816

90.790

81

82

Konzernabschluss

Konzern-Segmentberichterstattung Climate Systems Nach Segmenten in TEUR Gewinn- und Verlustrechnung

[Anmerkung 24]

Umsatzerlöse mit Dritten Umsatzerlöse mit anderen Segmenten

01.01.2011 31.12.2011

01.01.2010 31.12.2010

381.782

331.769

1.025

603

(2.886)

2.227

(196.227)

(168.069)

Personalaufwand

(97.690)

(90.266)

Sonstige Aufwendungen und Erträge

(45.714)

(40.541)

EBITDA

40.290

35.723

Abschreibungen

(11.975)

(10.751)

Segmentergebnis (EBIT)

28.315

24.972

248

177

(3.243)

(3.289)

Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Materialaufwand

Zinsertrag Zinsaufwand Ergebnis aus At Equity bilanzierte assoziierten Unternehmen EBT

(208)

(157)

25.112

21.703

270.156

228.090

Steuern vom Einkommen und Ertrag Ergebnis nach Steuern (EAT) Nicht beherrschende Anteile Ergebnisanteil Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG

Bilanzkennzahlen Vermögen* At Equity bilanzierte assoziierte Unternehmen

2.408

0

Ausleihungen und Beteiligungen

1.421

982

103.840

75.812

31.711

7.243

Erstattungsanspruch Ertragsteuern** Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern** Investitionen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte***

EURO-Länder Nach Regionen 2011

2010

Umsatzerlöse mit Dritten

452.781

416.954

davon in Deutschland

292.454

248.048

397.318

379.092

275.259

249.412

43.803

20.471

in TEUR

Vermögen**** davon in Deutschland Investitionen in Sachanlagen und immeraterielle Vermögenswerte*** *Exkl. At Equity bilanzierte assozierte Unternehmen, Ausleihungen und Beteiligungen sowie Erstattungsanspruch Ertragssteuern** ** Inkl. latente Steuern *** Inkl. Firmenwert und Werten aus Unternehmenszusammenschlüssen **** Exkl. Erstattungsanspruch Ertragssteuern**



Medical Technology & Engineering Plastics

Gas Flue Systems

Konsolidierung

Konzernabschluss

Gesamt

01.01.2011 31.12.2011

01.01.2010 31.12.2010

01.01.2011 31.12.2011

01.01.2010 31.12.2010

01.01.2011 31.12.2011

01.01.2010 31.12.2010

01.01.2011 31.12.2011

01.01.2010 31.12.2010

116.347

112.835

39.712

35.046

0

0

537.841

479.650

4.912

4.309

291

513

(6.228)

(5.425)

0

0

66

2.037

1.009

410

0

0

(1.811)

4.674

(66.632)

(60.594)

(15.603)

(12.486)

6.123

5.482

(272.339)

(235.667)

(29.092)

(26.376)

(15.096)

(14.187)

0

0

(141.878)

(130.829)

(20.950)

(17.218)

(8.251)

(5.487)

0

0

(74.915)

(63.246)

4.651

14.993

2.062

3.809

(105)

57

46.898

54.582

(7.841)

(5.313)

(2.312)

(2.360)

0

0

(22.128)

(18.424)

(3.190)

9.680

(250)

1.449

(105)

57

24.770

36.158

629

356

9

34

(597)

(291)

289

276 (6.181)

(2.572)

(2.473)

(943)

(710)

597

291

(6.161)

(19.094)

4.445

0

0

0

0

(19.302)

4.288

(24.227)

12.008

(1.184)

773

(105)

57

(404)

34.541

(8.997)

(8.969)

(9.401)

25.572

(5)

408.688

366.194 28.144

9.050

28.144

0

0

0

0

11.458

12

1.037

0

0

0

0

1.433

2.019

4.111

3.204

7.120

10.479

Nicht-EURO-Länder

7.128

6.145

4.759

3.871

Übrige Welt

(108)

25.748

101.617

24.178

36.492

(176)

(9.376)

99.827

26.529

38.813

(25)

0

0

0

137.497

104.749

108.259

112.246

22.481

21.750

44.976

21.593

0

Konsolidierung

Gesamt

2011

2010

2011

2010

2011

2010

2011

2010

68.371

53.603

16.689

9.093

0

0

537.841

479.650

292.454

248.048

22.833

16.839

3.356

2.442

(1.928)

(2.016)

421.579

396.357

275.259

249.412

44.976

21.593

712

898

461

224

0

0

83

84

Solare Prozesswärme und Kühlung

06 Solare Prozesswärme und Kühlung Innovative Anwendungen für Solarthermie im Hochtemperaturbereich Die Industrie verursacht fast ein Drittel des weltweiten Primärenergieverbrauchs, mehr als zwei Drittel davon für Prozesswärme. Das entspricht mehr als drei Milliarden Barrel Rohöl und CO2-Emissionen von mehr als einer Milliarde Tonnen.

Solarthermie im Temperaturbereich von 130°bis 400°C kann in Zukunft in vielen industriellen Prozessen, wie z.B. Trocknen, Erhitzen oder zur Dampferzeugung, zu mehr Energieeffizienz und CO2-Einsparung beitragen. Eine Potenzialstudie der Internationalen Energieagentur (IEA) ermittelt allein in Europa ein Potenzial für Solare Prozesswärme von über 100 GW. Für industrielle Anwendungen eignen sich einachsig nachgeführte Primärspiegel, die das Sonnenlicht auf einen Vakuumabsorber konzentrieren, besonders aufgrund ihrer hohen Temperaturstabilität sowie geringer Betriebskosten. Der Fresnel-Kollektor von Industrial Solar ist durch hohe Flächennutzung und geringe Windlast besonders zur Aufdachmontage im Industriebereich geeignet. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Solare Kühlung, d.h. die Umwandlung von Solarwärme in Kälte durch Absorptionskältemaschinen. So lassen sich größere Gebäude wie z.B. Hotels oder Einkaufszentren energieeffizient kühlen und klimatisieren bei gleichzeitig reduziertem Elektrizitätsbedarf – insbesondere bei sommerlichen Lastspitzen. Bei einem weltweit steigenden Energiebedarf für Kühlung im Gebäudebereich kann die Solare Kühlung so ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu Energieeinsparung und Klimaschutz leisten.



Solare Prozesswärme und Kühlung

85

86

Konzernabschluss

CENTROTEC Sustainable AG Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2011

A_

Basisdaten des Konzerns

Der CENTROTEC-Konzern - im Folgenden auch CENTROTECGruppe oder CENTROTEC genannt - ist ein internationaler Konzern mit Tochtergesellschaften in dreizehn europäischen Ländern, zwei asiatischen Ländern, einem afrikanischen Land und einem Tochterunternehmen in den USA mit einem Jahresumsatz von 538 Mio. EUR (Vorjahr 480 Mio. EUR) und weltweit 2.906 Beschäftige (Full Time Equivalent) (Vorjahr 2.663 FTE). Die Tätigkeitsschwerpunkte der CENTROTEC liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb in folgenden Produktbereichen: > Heizungssysteme, insbesondere Brennwerttechnik für Gas, Öl und Biomasse als Energieträger sowie solarthermische Anlagen, > überwiegend aus Kunststoffkomponenten bestehende Abgassysteme für Heizungen, > technische Dachsysteme, > Lüftungssysteme mit und ohne Wärmerückgewinnung, > Klimatisierungssysteme, > Wärmepumpen, > Blockheizkraftwerke insbesondere zur Nutzung von Bio- und Klärgas, > medizintechnische Komponenten und Geräte, > Kunststoffhalberzeugnisse und -fertigteile sowie > mittelbar über die At Equity Beteiligung an der CENTROSOLAR- Gruppe schlüsselfertige Photovoltaikanlagen und Solarmodule, Montagesysteme und Komponenten für Solaranlagen. Ferner Komponenten für Solaranlagen wie Befestigungs- und Abdeckungslösungen. Neben den bestehenden Geschäftsaktivitäten sieht die CENTROTECGruppe ihren Geschäftszweck auch in der Gründung und der Akquisition neuer Geschäftsbereiche und Unternehmen, in denen

Energiesparprodukte entwickelt und vertrieben werden und/oder deren Kompetenz im Bereich medizintechnischer Produkte, innovativer kunststoffbasierter Produkte oder Abgas- und Lüftungssysteme liegt. Die CENTROTEC Sustainable AG ist seit dem 08.12.1998 als Aktiengesellschaft an der Frankfurter Börse notiert. Viele der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen haben jedoch eine längere Tradition. Die Muttergesellschaft des Konzerns, die CENTROTEC Sustainable AG, Brilon, Deutschland, ist im Prime Standard im Index SDAX unter den Kennziffern CEV, WKN 540750 und ISIN DE0005407506 notiert. Die CENTROTEC Sustainable AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Arnsberg, Deutschland, unter der Nummer HRB 2161 eingetragen. Der Sitz der Konzernobergesellschaft ist Am Patbergschen Dorn 9, 59929 Brilon, Deutschland. Die CENTROTEC Sustainable AG ist kein Teil eines übergeordneten Konzerns, sondern die Obergesellschaft des in diesem Anhang bzw. Konzernjahresabschluss dargestellten Konzerns. Weitere Finanz- und Unternehmensinformationen der CENTROTEC sind unter obiger Adresse oder auf der Homepage www.centrotec.de verfügbar. Das Geschäftsjahr der CENTROTEC entspricht dem Kalenderjahr. Dementsprechend umfasst die Gewinn- und Verlustrechnung den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12.2011 und wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt, soweit nicht anders angegeben, sind die Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Aus rechentechnischen Gründen können unter Umständen Rundungsdifferenzen von +/- einer Einheit auftreten.



B_

Konzernabschluss

Angewandte Vorschriften

Der Konzernabschluss zum 31.12.2011 wurde nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten „International Financial Reporting Standards” (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und unter Beachtung von § 315a Abs. 1 HGB erstellt. Zur Anwendung kamen alle für das Geschäftsjahr ab dem 01.01.2011 verpflichtend anzuwendenden IFRS. Die CENTROTEC Sustainable AG als Muttergesellschaft des CENTROTEC-Konzerns ist verpflichtet, einen Jahresabschluss nach den Bestimmungen des deutschen Handelsgesetzbuchs zu erstellen.

Erstmalig angewandte Rechnungslegungsstandards Die Rechnungslegungsstandards wurden durch den IASB überarbeitet und veröffentlicht. Sie ersetzen vollständig oder partiell frühere Versionen dieser Standards/Interpretationen oder stellen neue Standards/Interpretationen dar. CENTROTEC hat folgende IFRS erstmalig vollständig oder die entsprechenden geänderten Regelungen in Übereinstimmung mit den entsprechenden Übergangsvorschriften angewendet und – soweit erforderlich – die 2010 Vergleichsangaben in Übereinstimmung mit den neuen Rechnungslegungsstandards angepasst:

IAS 24 (revised)

Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unter­nehmen und Personen

Änderungen des IAS 32

Einstufung von Bezugsrechten

Änderungen des IFRS 1

Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von Vergleichsangaben nach IFRS 7, „Finanzinstrumente: Angaben“.

Änderungen des IFRIC 14

Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen

IFRIC 19

Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapital­instrumente

Improvement Projekt 2010

Verbesserungen der International Financial Reporting Standards 2010

Alle aufgeführten Standards und Interpretationen hat die Europäische Union in europäisches Recht übernommen. Aus der erstmaligen Anwendung der neuen Standards und Interpretationen haben sich im Geschäftsjahr 2011 keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Gesellschaft ergeben.

87

88

Konzernabschluss

Ab dem Geschäftsjahr 2012 oder später anzuwendende Rechnungslegungsstandards

Änderungen des IFRS 7

Finanzinstrumente: Angaben – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden

Die folgenden vom IASB herausgegebenen Standards und Interpretationen wurden von der EU in europäisches Recht übernommen. Keine der ab Geschäftsjahr 2012 oder später anzuwendenden Vorschriften wurde frühzeitig angewandt.

IFRS 9

Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung

Änderungen des IFRS 9 und IFRS 7

Verpflichtender Anwendungszeitpunkt und Angaben zum Übergang

IFRS 10

Konzernabschlüsse

IFRS 11

Gemeinschaftliche Vereinbarungen

IFRS 12

Angaben zu Anteilen an Unternehmen

IFRS 13

Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert

IFRIC 20

Bilanzierung von Abraumkosten in der Produktionsphase – Abgrenzung des Anwendungsbereichs

Änderung des IFRS 7

Transfer von finanziellen Vermögenswerten

Änderung des IFRS 7 Der IASB hat am 07.10.2010 Änderungen zu IFRS 7 veröffentlicht. Die Änderungen betreffen zusätzliche Angabepflichten bei Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten. Die Änderungen sollen Bilanz- bzw. Finanzberichtadressaten einen besseren Einblick in Transaktionen zum Zwecke der Übertragung von Vermögenswerten (wie z.B. Verbriefung oder Factoring) ermöglichen. Soweit Chancen und Risiken aus solchen Transaktionen, auch bei einem vollständigen Abgang der finanziellen Vermögenswerte, teilweise beim übertragenden Unternehmen verbleiben, sollen die neuen Angabepflichten im Hinblick auf das zurückbehaltene Engagement zu mehr Transparenz und Klarheit beitragen. Unternehmen haben die Änderungen für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.07.2011 beginnen, verpflichtend retrospektiv anzuwenden. Im ersten Jahr der Anwendung sind Vergleichsanagaben nicht erforderlich. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. Die folgenden vom IASB herausgegebenen Standards und Interpretationen wurden bis zum 31.12.2011 noch nicht von der EU in europäisches Recht übernommen: Änderungen des IAS 1

Darstellung des Abschlusses; Darstellung einzelner Posten des sonstigen Ergebnisses

Änderung des IAS 12

Latente Steuern: Realisierung zugrundeliegender Vermögenswerte

IAS 19 (revised)

Leistungen an Arbeitnehmer

IAS 27 (revised)

Einzelabschlüsse

IAS 28 (revised)

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Änderungen des IAS 32

Finanzinstrumente: Angaben – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden

Änderung des IAS 1 Gemäß den Änderungen müssen Unternehmen die im sonstigen Ergebnis dargestellten Posten nach zwei Kategorien unterteilen – in Abhängigkeit davon, ob sie in Zukunft über die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden (sog. recycling) oder nicht. Posten, die nicht recycelt werden, beispielsweise Neubewertungsgewinne aus Sachanlagen, sind getrennt von Posten darzustellen, die zukünftig recycelt werden, wie z.B. abgegrenzte Gewinne und Verluste aus der Absicherung von Zahlungsströmen. Werden die Posten des sonstigen Ergebnisses vor Steuern dargestellt, so müssen Unternehmen den zugehörigen Steuerbetrag getrennt nach den beiden Kategorien ausweisen. Der in IAS 1 für die Gesamtergebnisrechnung verwendete Begriff wurde in „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ geändert. Nach IAS 1 sind jedoch auch weiterhin andere Bezeichnungen zulässig. Die Änderung ist erstmals für Berichtsjahre, die am oder nach dem 01.07.2012 beginnen, verpflichtend retrospektiv anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe ergeben. Änderung des IAS 12 Am 20.12.2010 hat der IASB eine Änderung an IAS 12 Ertragsteuern veröffentlicht, die für bestimmte zum Zeitwert bewertete als Finanzinvestition gehaltene Immobilien eine Ausnahmeregelung einführt. Die Änderung bietet eine praktische Lösung für das Problem der Abgrenzung der Frage, ob der Buchwert eines Vermögenswertes durch Nutzung oder durch Veräußerung realisiert wird, durch die Einführung einer widerlegbaren Vermutung, dass



die Realisierung des Buchwertes im Normalfall durch Veräußerung erfolgt. Als Konsequenz der Änderung gilt SIC 21 nicht mehr für zum beizulegenden Zeitwert bewertete, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Die übrigen Leitlinien wurden in IAS 12 übernommen und der SIC 21 zurückgezogen. Die geänderte Fassung ist retrospektiv verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 01.01.2012 beginnende Geschäftsjahre. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe ergeben. IAS 19 (revised) Die wesentlichen Änderungen des IAS 19 stellen sich wie folgt dar: >> Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in Umbewertungen umbenannt und sind sofort bei Entstehung im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Die bisher zulässige Abgrenzung nach dem Korridoransatz und auch eine sofortige Erfassung im Gewinn bzw. Verlust sind nicht mehr zulässig. >> Erfassung von nachzuverrechnendem Dienstzeitauf wand/Plankürzungen Nach den gegenwärtigen Regelungen des IAS 19 ist der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand über den Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit der Ansprüche verteilt zu erfassen. Nach den neuen Regelungen hingegen erfolgt die Erfassung in der Periode, in der die zugrundeliegende Planänderung stattfindet, es erfolgt also keine Verteilung mehr. >> Bewertung des Pensionsaufwands Der jährliche Aufwand für einen Leistungsplan, in dem Planvermögen vorliegt, wird künftig den Nettozinsaufwand/ -ertrag umfassen. Dieser wird in anderer Weise als in der Vergangenheit zu bestimmen sein. So wird nach den neuen Regelungen eine Verzinsung des leistungsorientierten Netto-Vermögens bzw. der leistungsorientierten Netto-Verbindlichkeit vorgenommen. Da zwecks Ermittlung der Verzinsung dieser Nettogröße ein einziger Zinssatz verwendet wird, werden die bisher separat zu bestimmenden Größen „Zinsaufwand“ und „erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen“ ersetzt. Die Definition des Zinssatzes, der für die Ermittlung des Nettozinsaufwands/ -ertrags zu verwenden ist, bleibt gegenüber dem Zinssatz unverändert, der nach den bisherigen Regelungen für die Abzinsung des Verpflichtungsumfangs zu verwenden ist. >> Darstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung Durch die Vorgabe, dass versicherungsmathematische Gewinne und Verluste stets im OCI zu erfassen sind, wird für Unternehmen, die bisher die Korridormethode angewendet

Konzernabschluss

haben, dieser Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung künftig entfallen. Der leistungsorientierte Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung gliedert sich nach den neuen Regelungen in „laufender Dienstzeitaufwand“, „nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, Abgeltungen und Plankürzungen“ sowie den „Netto-Finanzierungsaufwand oder -ertrag“. >> Angabepflichten Zukünftig sollen die Charakteristika der Leistungspläne, die im Abschluss erfassten Beträge sowie die Risiken aus leistungsorientierten Plänen und Plänen mehrerer Arbeitgeber dargestellt und die Auswirkungen, die die leistungsorientierten Pläne auf die Cash Flows des Unternehmens haben können, geschildert werden. >> Unterscheidung zwischen „kurzfristig fälligen“ und „sonstigen langfristigen Leistungen“ Die Kriterien zur Unterscheidung zwischen kurzfristig und langfristigen Leistungen des IAS 19 unterscheiden sich zum IAS 1. Die Klassifizierung einer Zusage gemäß IAS 19 beruht darauf, wann die Zahlung erwartet wird, nicht aber darauf, wann sie frühestmöglich eingefordert werden kann. >> Behandlung von Kosten und Steuern aus Leistungs plänen für Arbeitnehmer Steuern aus Leistungsplänen sind – abhängig von ihrer Art – entweder im Ertrag auf das Planvermögen oder in der Ermittlung der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen zu erfassen. Verwaltungskosten aus der Anlage von Planvermögen sind als Teil des Ertrags auf das Planvermögen zu erfassen. Sonstige Kosten der Verwaltung eines Leistungsplans sind in der Periode zu erfassen, in der sie entstehen. Dies sollte die Unterschiede reduzieren, die in der gegenwärtigen Praxis bestehen. >> Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeits verhältnisses Eine Verbindlichkeit für eine Leistung aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird erfasst, wenn das Unternehmen sein Angebot zur Zahlung einer solchen Leistung nicht mehr zurückziehen kann oder wenn Kosten für eine Restrukturierung erfasst werden, mit denen die Beendigung in einem Zusammenhang steht. Hierdurch mag die Erfassung freiwilliger Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses gegenüber den gegenwärtigen Regelungen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die Änderungen treten für Berichtsperioden eines am oder nach dem 01.01.2013 beginnenden Geschäftsjahres in Kraft. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe ergeben, da CENTROTEC bislang die Korridormethode angewendet hat.

89

90

Konzernabschluss

IAS 27 (revised) IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse wird in Einzelabschlüsse umbenannt; der Standard behandelt künftig nur noch Regelungen zu Einzelabschlüssen. Die bestehenden Leitlinien für Einzelabschlüsse bleiben unverändert. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2013 angewendet werden. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. IAS 28 (revised) Die zwingende Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen erfolgt künftig gemäß den Vorschriften des IAS 28, der sich bislang ausschließlich mit assoziierten Unternehmen befasste und dessen Anwendungsbereich nunmehr auf die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen ausgedehnt wurde. Durch zusätzliche Änderungen an IAS 28 wird nun erstmals geregelt, dass bei geplanten Teilveräußerungen eines assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens der zur Veräußerung gehaltene Anteil gemäß IFRS 5 zu bilanzieren ist, sofern dessen Klassifizierungsvoraussetzungen erfüllt sind. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2013 angewendet werden. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. Änderungen des IAS 32 Im Dezember 2011 hat das IASB Änderungen zur Verbesserung der Angaben zur Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten getroffen. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.01.2014 beginnen, anzuwenden. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. Änderungen des IFRS 7 Im Dezember 2011 hat das IASB Änderungen zur Verbesserung der Angaben zur Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten gemacht. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.01.2013 beginnen, und Zwischenberichtsperioden, die innerhalb dieser jährlichen Berichtsperioden liegen. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögen-, Finanz- und Ertragslage ergeben. IFRS 9 IFRS 9 sieht nur noch zwei Kategorien vor, in welche finanzielle Vermögenswerte bei ihrer erstmaligen Erfassung einzuordnen sind: Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (fair value) oder

Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortised costs). Eine Bewertung mit den fortgeführten Anschaffungskosten erfordert dabei das planmäßige Halten des finanziellen Vermögenswertes zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme, und die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswertes führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungen und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge darstellen. Finanzinstrumente, die diese beiden Bedingungen nicht erfüllen, sind zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die mit Ersterfassung vorgenommene Kategorisierung kann in späteren Perioden nur noch revidiert werden, sofern sich das Geschäftsmodell, in dessen Rahmen der Vermögenswert gehalten wird, geändert hat. Der Standard sieht eine retrospektive Anwendung auf alle bestehenden finanziellen Vermögenswerte vor, wobei zur Kategorisierung nach den neuen Regelungen die Umstände am Tag der Erstanwendung des Standards maßgeblich sind. Zusätzlich wurden Erleichterungen durch verschiedene Übergangsregelungen geschaffen. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2015 angewendet werden. Ob dies Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zur Folge hat, ist noch zu prüfen. Änderungen des IFRS 9 und IFRS 7 Die Änderung wurde im Dezember 2011 vom IASB veröffentlicht. Mit der Änderung wird der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt von IFRS 9 auf den 01.01.2015 festgelegt. Ferner wurden die Erleichterungsvorschriften hinsichtlich Vergleichszahlen und damit zusammenhängende Angaben in IFRS 7 geändert. Hieraus ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe. IFRS 10 IFRS 10 ersetzt die in IAS 27, Konzern- und Einzelabschlüsse und SIC-12, „Konsolidierung-Zweckgesellschaften“ enthaltenen Leitlinien über Beherrschung und Konsolidierung. IAS 27 wird in „Einzelabschlüsse“ umbenannt; der Standard behandelt künftig nur noch Regelungen zu Einzelabschlüssen. IFRS 10 ändert die Definition von „Beherrschung“ dahin gehend, dass zur Ermittlung eines Beherrschungsverhältnisses auf alle Unternehmen die gleichen Kriterien angewandt werden. Das Kernprinzip, dass ein Konzernabschluss das Mutterunternehmen und seine Tochterunternehmen als ein einziges Unternehmen darstellt, bleibt unberührt, ebenso wie die Konsolidierungsverfahren. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2013 angewendet werden. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.



C_ IFRS 11 Durch den neuen IFRS 11 gibt es nunmehr zwei Arten gemeinschaftlicher Vereinbarungen: Gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Das bisherige Wahlrecht der Quotenkonsolidierung bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen wurde abgeschafft. Partnerunternehmen eines Gemeinschaftsunternehmens haben verpflichtend die Equity-Bilanzierung anzuwenden. Unternehmen, die an gemeinschaftlichen Tätigkeiten beteiligt sind, werden zukünftig Regelungen anwenden müssen, die mit den derzeit geltenden Bilanzierungsvorschriften für gemeinschaftliche Vermögenswerte oder gemeinschaftliche Tätigkeiten vergleichbar sind. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2013 angewendet werden. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. IFRS 12 IFRS 12 legt die erforderlichen Angaben für Unternehmen fest, die in Übereinstimmung mit den beiden neuen Standards IFRS 10 Konzernabschlüsse und IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen bilanzieren. Der Standard ersetzt die derzeit in IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen enthaltenen Angabepflichten. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2013 angewendet werden. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. Jedoch werden sich voraussichtlich höhere Angabepflichten bezüglich der assoziierten Unternehmen ergeben. IFRS 13 IFRS 13 beschreibt, wie der beizulegende Zeitwert zu bestimmen ist und erweitert die Angaben zum beizulegenden Zeitwert. Der Standard enthält keine Vorgaben, in welchen Fällen der beizulegende Zeitwert zu verwenden ist. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2013 angewendet werden. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. IFRIC 20 IFRIC 20 ist nur Abraumkosten gewidmet, die während der Produktionsphase einer Mine, die in Tagebauweise erschlossen wird, anfallen. Die Interpretation tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 01.01.2013 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Aus der erstmaligen Anwendung werden sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.

Konzernabschluss

Konsolidierungsmethoden

Der Bilanzstichtag der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31.12.2011. Die lokalen Jahresabschlüsse der in- und ausländischen Tochtergesellschaften, die zum Konsolidierungskreis gehören, wurden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, die mit denen der Muttergesellschaft übereinstimmen, angepasst, d.h. gemäß IAS 27 aufgestellt. Die für den vorliegenden Abschluss angewandten Konsolidierungsmethoden sind, soweit nicht anders ange­geben, gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Im Zusammenhang mit der weiteren Aufgliederung von Anhangsangaben zu den Posten sonstige Rückstellungen bzw. Verbindlichkeiten und Forderungen, sonstige betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen wurden die Vorjahresangaben entsprechend der gewählten Zuordnung in 2011 angepasst.

a_Tochterunternehmen

Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss gemäß den Vorschriften über die Vollkonsolidierung einbezogen, sofern beherrschender Einfluss durch den Konzern ausgeübt wird, der die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik des Tochterunternehmens bedeutet. Bei einem Anteil von mehr als 50 % des stimmberechtigten Eigenkapitals und im Falle der Verfügung über mehr als die Hälfte der Stimmrechte wird beherrschender Einfluss angenommen. Potenzielle Stimmrechte, die zum Stichtag ausgeübt oder umgewandelt werden können, werden berücksichtigt. Sofern der Konzern die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens ohne das Vorliegen einer direkten Stimmrechtsmehrheit des Konzerns bestimmen kann, wird das betreffende Unternehmen ebenfalls in den Kreis der konsolidierten Unternehmen einbezogen. Der Zeitpunkt der erstmaligen bzw. letztmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung richtet sich grundsätzlich nach dem Zeitpunkt, in dem der beherrschende Einfluss erworben wird bzw. verloren geht. Die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden – unabhängig vom Bestehen von Minderheitsanteilen – alle zum Erwerbs­zeitpunkt vorhandenen Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit ihren Zeitwerten angesetzt. Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet sich CENTROTEC auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden. Das Wahlrecht, die Minderheiten zum Fair Value anzusetzen, wird aktuell nicht aus-

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Konzernabschluss

geübt. Somit werden die Minderheiten mit dem anteiligen, auf sie entfallenden Nettovermögen und kein Goodwill für die Anteile der Minderheiten angesetzt. Die Anschaffungskosten werden mit dem entsprechenden anteiligen Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss verrechnet. Die direkt dem Erwerb zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital wird zunächst den Vermögenswerten und Schulden sowie Eventualverbindlichkeiten insoweit zugerechnet, als deren Zeitwert vom Buchwert im Zeitpunkt der Erstkonsolidierung abweicht. Die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses daraus entstehenden latenten Steuereffekte werden ebenfalls berücksichtigt. Ein noch verbleibender Überschuss der Anschaffungskosten über das zu beizulegenden Zeitwerten bewertete, erworbene Nettovermögen, wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Dieser wird mit Hilfe eines jährlichen Niederstwerttests (Impairment Test) auf Wertminderung geprüft und sofern notwendig auf den ermittelten niedrigeren Wert abgewertet. Die nicht der Konzern- obergesellschaft zustehenden Anteile am Eigenkapital der Tochtergesellschaften werden als nicht beherrschender Anteil im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern die Anschaffungskosten das zu beizulegenden Zeitwerten bewertete erworbene Nettovermögen unterschreitet, wird der verbleibende Unterschiedsbetrag erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei sukzessiven Anteilserwerben werden die bereits gehaltenen Anteile im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bedingte Kaufpreisbestandteile werden unabhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt in die Bestimmung des Kaufpreises einbezogen. Bei den bedingten Kaufpreisbestandteilen kann es sich sowohl um Eigenkapitalinstrumente als auch um finanzielle Verbindlichkeiten handeln. Je nach Kategorie werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in der Folgebewertung berücksichtigt. Konzerninterne Transaktionen, Salden, Umsätze, Aufwendungen und Erträge, Gewinne, Verluste sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden

eliminiert. Bei ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen werden die ertrag­steuerlichen Effekte erfasst und latente Steuern ausgewiesen. Zwischenergebnisse werden anteilig eliminiert, sofern die jeweiligen Gesellschaften nicht zum Bilanzstichtag aus dem Konzern ausgeschieden sind. Dabei sind Daten des jeweiligen, den Bestand führenden Unternehmens zugrunde gelegt worden.

b_Assoziierte Unternehmen

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden in den Konzernabschluss nach der At Equity Methode einbezogen, wenn die Beteiligungsquote zwischen 20 % und 50 % liegt oder die Gruppe auf andere Weise wesentlichen Einfluss hat, aber keine Kontrolle besitzt. Anteile an assoziierten Unternehmen werden bei der At Equity Methode zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. In der Folge erhöht oder verringert sich der Buchwert dieser Anteile entsprechend dem Gewinnanteil am Periodenergebnis des Beteiligungsunternehmens. Der Anteil beinhaltet auch einen im Erwerbszeitpunkt entstandenen Geschäfts- oder Firmenwert. Die Beteiligung wird mit Hilfe eines Niederstwerttests (ImpairmentTest) auf Wertminderung geprüft und bei Vorliegen einer Wertminderung auf den ermittelten, niedrigeren Wert abgewertet. Unrealisierte Gewinne aus Geschäftsvorfällen zwischen dem Konzern und seinen assoziierten Unternehmen werden in Höhe der Beteiligungsquote eliminiert; unrealisierte Verluste werden ebenfalls anteilig eliminiert, es sei denn, der übertragene Vermögenswert ist in seinem Wert gemindert. Soweit der Anteil des Konzerns am Verlust eines assoziierten Unternehmens den Buchwert der Anteile übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er hat im Namen des assoziierten Unternehmens Verpflichtungen übernom­men oder Zahlungen für Verpflichtungen des assoziierten Unternehmens geleistet.

c_Übrige Beteiligungen

Beteiligungen, bei denen die CENTROTEC-Gruppe keine Kontrolle oder keinen wesentlichen Einfluss besitzt und im Allgemeinen die Beteiligungsquote nicht über 20 % liegt, werden als zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte bilanziert. Ferner werden einige wirtschaftlich unbedeutende Beteiligungen ebenfalls als zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte klassifiziert.



D_

E_

Fremdwährungsumrechnung

Im Rahmen der Konsolidierung werden die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften, sofern sie in fremder Währung erstellt wurden, in EUR umgerechnet. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zu den jeweiligen Stichtagskursen, Aufwendungen und Erträge zu Durchschnittskursen der Berichtsperiode umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus dieser Umrechnung in die Konzernberichtswäh­rung werden als erfolgsneutrale Veränderung des Eigenkapitals ausgewiesen. Im Falle des Abgangs eines Geschäftsbetriebes werden die bis dato erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst. Sofern erforderlich, wird das Eigenkapital zu historischen Kursen umgerechnet. Im Zuge von Unternehmenszusammenschlüssen entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Anpassungen der Wertansätze auf beizulegende Zeitwerte werden den jeweiligen Einheiten zugerechnet, in deren Währung fortgeschrieben und falls erforderlich zu den zum Stichtag gültigen Wechselkursen umgerechnet. Keines der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat seinen Sitz in einem Hochinflationsland. Die folgende Tabelle gibt dem Abschluss zugrunde gelegte Wechselkurse wider: Währungsumrechnung Stichtagskurs 31.12.2011 31.12.2010 0,8608

Durchschnittskurs 2011 2010 0,8679

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

a_Geschäfts- oder Firmenwert

Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt, da er die funktionale Währung der CENTROTEC Sustainable AG ist.

ISO Code

Konzernabschluss

GBP

0,8353

0,8578

DKK

7,4342

7,4535

7,4506

7,4473

CHF

1,2156

1,2504

1,2326

1,3803

PLN

4,4580

3,9750

4,1206

3,9947

USD

1,2939

1,3362

1,3920

1,3257

SGD

1,6819

1,7136

1,7489

1,8055

KES

111,9720

106,0180

124,2938

104,6882

RUB

41,7650

-

40,8846

-

Geschäfts- oder Firmenwerte sind der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten einer Beteili­gung bzw. von Vermögenswerten und den zum Marktwert bewerteten, erworbenen (zeitanteiligen) Vermögenswerten abzüglich Schulden und Eventualschulden. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst, die beim Erwerb eines Unternehmens in den Buchwerten der Beteiligung enthalten sind. Sie sind jeweils dem Zahlungsstrom der „zahlungsmittelgenerierenden Einheit“ (Cash Generating Unit) oder der Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, bei denen davon ausgegangen wird, dass diese einen Nutzen aus dem Zusammenschluss ziehen. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit stellt die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten dar, die Mittelzuflüsse erzeugt, die weitestgehend unabhängig von anderen Gruppen von Vermögenswerten sind. Die Cash Generating Unit entspricht nicht unbedingt gesellschaftsrechtlichen Abgrenzungen. Sie werden auf der niedrigsten Ebene ermittelt, auf der eine Überwachung durchgeführt wird und sind niemals größer als ein Segment. Die Zuordnung erfolgt anhand von wirtschaftlichen Merkmalen. Gewinne und Verluste aus der Veräußerung eines Unternehmens umfassen den Buchwert des Geschäftswerts, der dem abgehenden Unternehmen zugeordnet ist. Geschäfts- oder Firmenwerte werden unabhängig davon, ob es Anzeichen für Wertminderungen gibt oder nicht, auf Basis eines Impairment Tests jährlich auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft (Nutzungswert). Falls erforderlich, wird eine Wertminderung durchgeführt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungs­kosten abzüglich kumulierter Wertberichtigungen aufgrund von Wertminderungen bilanziert. Wenn die Gründe für eine Wertminderung aufgrund eines Impairment Tests in einem späteren Zeitraum ganz oder teilweise entfallen, erfolgt keine entsprechende Wertaufholung.

b_Sachanlagen

Sachanlagen werden gemäß IAS 16 mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger, nutzungsbedingter Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt. Nachträgliche Anschaffungskosten werden akti­viert, sofern damit zukünftiger, wirtschaftlicher Nutzen verbunden ist, der auch zuverlässig messbar ist. Selbsterstellte Anlagen umfassen

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Konzernabschluss

neben den direkten Herstellungskosten auch Teile an produktionsbezogenen Gemeinkosten. Sofern Finanzierungskosten im Zusammenhang mit der Herstellung, dem Bau sowie dem Erwerb von qualifizierten Vermögenswerten stehen, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, werden sie gemäß IAS 23 aktiviert. Die Abschreibung erfolgt nach der linearen Methode. Falls erforderlich, wird für Vermögens­werte des Sachanlagevermögens eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag vorgenommen. Alle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Instandhaltung des Sachanlagevermögens in Verbindung stehen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

c_Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte: Erworbene Markenrechte, Kundenstämme, Software und Lizenzen werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig über ihre voraussichtlichen Nutzungsdauern linear abgeschrieben. Analog werden Softwareeigenentwicklungen und andere Entwicklungsleistungen zu Herstellungskosten aktiviert und ebenfalls planmäßig linear über ihre jeweilige voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern die folgenden Kriterien erfüllt sind: > Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes kann technisch soweit realisiert werden, dass er genutzt oder verkauft werden kann. > Das Management beabsichtigt, den immateriellen Vermögen- wert fertig zu stellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen. > Es besteht die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. > Es ist nachweisbar, dass der immaterielle Vermögenswert vo- aussichtlich künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird. > Adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen sind verfügbar, um die Entwicklung abschließen und den immater- ellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können. > Die dem immateriellen Vermögenswert während seiner En- wicklung zurechenbaren Ausgaben können verlässlich bewertet werden. Entwicklungskosten, die die oben aufgeführten Kriterien nicht erfüllen als auch Forschungskosten, werden direkt als Aufwand erfasst. Bei dem Erwerb eines Unternehmens identifizierte, immaterielle Vermögenswerte, die auch Markennamen umfassen, werden entsprechend den zugrunde liegenden Erwartungen abgeschrieben und in Fällen unbegrenzter Nutzungsdauer (∞, aber nicht endlos) nicht planmäßig abgeschrieben. Die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Kundenstämme werden auf Basis des erwarteten Nutzens, Abschmelzraten und Margen bewertet und korrespondierend zu den erwarteten Nutzenzuflüssen, d.h. leistungsorientiert abgeschrieben. Vorteilhafte Lieferverträge werden entsprechend den zugrunde liegenden Vertragsdauern korrespondierend zu den erwarteten Nutzenzuflüssen, d.h. leistungsorientiert abgeschrieben. Entwicklungskosten sind nach IAS 38 als immaterielle Vermögenswerte zu aktivieren, sofern bestimmte Kriterien kumulativ erfüllt sind. Alle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Instandhaltung und Pflege von

immateriellen Vermögenswerten in Verbindung stehen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Die der planmäßigen, linearen Abschreibung zugrunde gelegten Nutzungsdauern bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten:

Jahre

Markenrechte, Lizenzen und Kundenstämme



3 - 20

Patente/Technologien



3 - 25

Aktivierte Entwicklungskosten



5 - 10

Gebäude



10 - 50

Technische Anlagen und Maschinen



3 - 20

Betriebs- und Geschäftsausstattung



3 - 15

Software- und Softwareentwicklungen



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Wertminderungen nicht-monetärer Vermögenswerte wie Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte: Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert möglicherweise nicht mehr erzielbar ist. Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie beispielsweise Geschäftswerte, werden einmal jährlich einem Wertminderungstest unterzogen, sofern nicht Indikatoren schon vorher darauf hinweisen, dass eine Wertminderung stattgefunden haben könnte. Ein Wertminderungsverlust wird in der Höhe des Betrages erfasst, wie der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswertes abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Zahlungsströme separat identifiziert werden können (Zahlungsmittel generierende Einheiten). Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden prognostizierte Zahlungsströme mit dem zum Bilanzstichtag berechneten WACC (Weighted Average Cost of Capital) abgezinst. Nicht finanzielle Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwert), bei denen eine wertminderungsbedingte Abschreibung vorgenommen wurde, werden in Folgejahren daraufhin untersucht, ob eine Wertaufholung auf den dann erzielbaren Betrag, höchstens jedoch auf planmäßige Werte, d.h. ohne Wertminderungsaufwand, vorzunehmen ist. Eine Umkehr von in Vorperioden erfasstem Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.

d_At Equity bilanzierte aussoziierte Unternehmen sowie Ausleihungen und Beteiligungen

Die Bilanzpositionen umfassen Anteile an assoziierten Unternehmen, an nicht assoziierten Unternehmen (Beteiligungen) sowie Ausleihungen und Wertpapiere. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden At Equity bilanziert. Die übrigen nicht konsolidierten Beteiligungen sowie die Wertpapiere sind der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ und die Ausleihungen der Kategorie „Darlehen und Forderungen“ zugeordnet.



e_Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungsoder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu durchschnittlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse sowie Waren werden zu Durchschnittswerten oder nach der FIFO Methode auf Basis der Herstellungskosten bzw. der Anschaffungskosten bewertet. Die Herstellungskosten für unfertige und fertige Erzeugnisse bestehen aus Materialeinzelkosten, Fertigungseinzelkosten, anderern direkten Kosten sowie anteiligen, produktionsbezogenen Material- und Fertigungsgemeinkosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren jetzigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu bringen. Sie werden auf Basis normaler Kapazitätsbeanspruchung ermittelt. Absatzbezogenen Risiken wird durch angemessene Abschläge Rechnung getragen. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten, im normalen Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufspreis abzüglich geschätzter, noch anfallender Kosten bis zur Fertigstellung und Verkauf dar.

f_Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige nichtderivative finanzielle Vermögenswerte zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, sofern die Fälligkeit nicht zwölf Monate oder mehr nach dem Bilanzstichtag liegt. Sie sind der Kategorie „Darlehen und Forderungen“ zugeordnet und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Für erkennbare Risiken wurden angemessene Wertberichtigungen auf Basis von Erfahrungswerten gebildet.

g_Latente Steuern

Latente Steuern betreffen Steuerabgrenzungen aus zeitlich abweichenden Wertansätzen in der nach IFRS erstellten Bilanz und der Steuerbilanz der Einzelgesellschaften sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die latenten Steueransprüche umfassen auch Steuerminderungs­ansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern im Zeitpunkt der Umkehr der Abweichungen voraussichtlich gelten. Weiterhin basieren sie auf gültigen Gesetzen und Verordnungen. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden nicht abgezinst. Latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben stehen, werden angesetzt, es sei denn, dass sich Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren oder der Zeitpunkt der Umkehr durch das Unternehmen gesteuert werden kann. Latente Steuern werden in der Bilanz grundsätzlich als langfristig klassifiziert.

h_Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, Sichteinlagen sowie Einlagen mit einer Restlaufzeit bis zu drei Monaten. Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten stellen einen festen Bestandteil des Cash Managements des Konzerns dar. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung werden diese daher neben den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten mit

Konzernabschluss

einer Restlaufzeit von drei Monaten in den Finanzmittelfonds einbezogen. In der Bilanz werden diese jederzeit fälligen Bankverbindlichkeiten unter den Finanzschulden ausgewiesen.

i_Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) umfasst sämtliche ausgegebene, nennwertlose Stückaktien der CENTROTEC Sustainable AG. Diese werden als Eigenkapital ausgewiesen. Der auf eine einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt ein EUR. Die Veränderung der Kapitalrücklage ist auf die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien im Rahmen des Aktienoptionsprogramms zurückzuführen. Transaktionskosten, die direkt mit der Ausgabe von neuem Eigenkapital zusammenhängen, werden als Abzug vom Eigenkapital inklusive aller damit verbundenen Ertragssteuervorteile bilanziert. Sofern ein Konzern­unternehmen eigene Aktien erwirbt, werden die Anschaffungskosten inklusive Nebenkosten und möglicher Einkommensteuereffekte solange vom auf die Anteilseigner entfallenden Eigenkapital in der Rücklage für eigene Aktien abgezogen, bis die eigenen Anteile eingezogen oder wieder ausgegeben bzw. verkauft werden. Im Falle der erneuten Ausgabe oder des Verkaufs der eigenen Anteile werden die erhaltenen Kaufpreise inklusive aller damit verbundenen Transaktionskosten und Ertragssteuervorteile im auf die Anteilseigner entfallenden Eigenkapital bilanziert. Sonstige Rücklagen und Gewinnvortrag beinhalten neben dem Gewinnvortrag im Wesentlichen Werte von erfolgsneutral erfassten Änderungen aus der Währungsumrechnung sowie Änderungen von Zinssicherungsinstrumenten und Rücklagen für Aktienoptionen. Die Anteile anderer Gesellschafter umfassen den anderen Gesellschaftern zustehende Eigenkapitalteile, einschließlich Gewinnoder Verlustteile sowie mögliche darauf entfallende Beträge aus der Währungsumrechnung.

j_Aktienbasierte Vergütungsformen

CENTROTEC bedient sich aktienbasierter Vergütungsformen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Aktienoptionen werden nach einem Aktienoptionsplan an Mitarbeiter, Mitglieder des Managements sowie Vorstände gewährt. Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt im Geschäftsjahr nach den Regelungen des IFRS 2. Aktienbasierte Vergütungsformen sind nach IFRS 2 mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung anzusetzen. Da der beizulegende Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung nicht verlässlich geschätzt werden kann, ermittelt CENTROTEC die Veränderung des Eigenkapitals indirekt unter Bezugnahme auf den beizulegenden Zeitwert der gewährten Aktienoptionen. Dieser beizulegende Zeitwert wird aufgrund fehlender Marktpreise mit Hilfe eines Binomialmodells bestimmt. Dieses schätzt den Preis der betreffenden Aktienoptionen am maßgeblichen Bewertungsstichtag, der zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Parteien zu erzielen wäre. Dabei werden alle Faktoren und Annahmen berücksichtigt, die Marktteilnehmer bei der Preisfestlegung in Erwägung ziehen

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würden sowie durch IFRS 2 spezifiziert sind. Sofern anwendbar, wird bei den der Berechnung zugrunde gelegten Faktoren und Annahmen unterstellt, dass historische Werte und Entwicklungen auch für künftige Entwicklungen richtungsweisend sind und als Anhaltspunkt oder Ausgangspunkt für Berechnungsparameter dienen können. Der Optionswert wird einmalig zum Zeitpunkt der Gewährung festgelegt. Nachfolgende Änderungen der Parameter bleiben unberücksichtigt. Der aus aktienbasierten Vergütungsformen entstehende Aufwand wird linear über den Erdienungszeitraum als Personalaufwand ergebniswirksam verteilt und bis zur Optionsausübung bzw. bis zu deren Verfall in der Kapitalrücklage für Aktienoptionen ausgewiesen. Änderungen nach Beendigung des Erdienungszeitraums haben keine ergebniswirksame Wirkung und werden nur innerhalb des Eigenkapitals erfasst. Sofern mit aktienbasierten Vergütungsformen steuerliche Wirkungen verbunden sind, werden Steuereffekte anteilig zum bilanzierten Personalaufwand im Steueraufwand erfasst. Die übersteigenden Anteile werden als Überschussbetrag erfolgsneutral über latente Steueransprüche abgegrenzt und unmittelbar im Eigenkapital in einer separaten Rücklage für latente Steuern erfasst. Einnahmen, die im Zeitpunkt der Optionsausübung abzüglich direkter Aufwendungen dem Unternehmen zufließen, werden dem gezeichneten Kapital bzw. als Agio den Kapitalrücklagen zugeführt. Zudem werden gebildete, optionsbezogene Rücklagen für die erhaltenen Gegenleistungen sowie deren Steuerwirkungen anteilig den Kapitalrücklagen zugeführt. Zahlungsströme aus steuerlichen Effekten aktienbasierter Vergütungsformen werden in der Kapitalflussrechnung in dem Zeitpunkt als Zufluss in den Kapitalrücklagen erfasst, sobald mit Steuerbehörden der Zahlungsstrom aus der betreffenden Steuererklärung reguliert wurde.

k_Pensionsrückstellungen

Pensionsrückstellungen werden für leistungsorientierte Pensionszusagen an Führungskräfte und Mitarbeiter gebildet und anhand des Barwerts zukünftiger Verpflichtungen gemäß IAS 19 nach dem Anwart­schaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung künftiger Gehalts- und Rentensteigerungen und den aktuell verfügbaren Sterbetafeln berechnet. Im Konzern existieren unterschiedliche Pensionspläne. Der ermittelte Barwert wird im Falle von vorliegendem Planvermögen um dessen beizulegenden Zeitwert gekürzt und um bisher noch nicht zu erfassende versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie möglicherweise noch nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand angepasst. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden berücksichtigt, soweit sie 10 % des Verpflichtungsumfangs bzw. des Vermögenswertes übersteigen. Diese ergeben sich aus erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen. Der den Korridor übersteigende Betrag wird über den Zeitraum der durchschnitt­lichen Restdienstzeit der aktiven Belegschaft ergebniswirksam erfasst. Nachzuverrechnender Dienstaufwand wird sofort aufwandswirksam erfasst, es sei denn, er ist bis zum zukünftigen Eintritt der Unverfallbarkeit eines Anspruches linear zu verteilen.

In vielen Ländern, in denen CENTROTEC-Mitarbeiter beschäftigt sind, besteht eine beitragsorientierte, ge­setzliche Grundversorgung, die Rentenzahlungen in Abhängigkeit vom Einkommen und geleisteten Beiträgen übernimmt. Bei beitragsorientierten Plänen werden feste Beträge an konzernfremde Fondsgesellschaften ent­richtet. Mit den Zahlungen der Beiträge an öffentliche Rentenversicherungsträger bestehen für CENTROTEC keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Darüber hinaus haben einzelne Arbeitnehmer der Gruppe Verträge mit privaten Versicherungsträgern geschlossen, die in einigen Bereichen durch Betriebsvereinbarungen unterstützt werden. Neben dem in den Zuwendungen an Mitarbeiter enthaltenen Personalaufwand für einen Zuschuss entstehen der Gruppe hieraus keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine konzernfremde Fondsgesellschaft nicht genügend Vermögenswerte hält, um die gegenüber ihr gemachten Ansprüche aus laufenden und vorherigen Geschäftsjahren zu begleichen.

l_Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden für alle am Bilanzstichtag bestehenden gegenwärtigen Verpflichtun­gen gebildet, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe und Fälligkeit unsicher sind. Die Rückstellungen werden zum Barwert eines am wahrscheinlichsten erwarteten, zuverlässig schätzbaren Erfüllungsbetrages angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Die Eintrittswahr­ scheinlichkeit des Mittelabflusses muss mehr als 50 % betragen („more likely than not“-Kriterium). Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ihnen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt und die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden konnte. Beim Vorliegen einer Vielzahl von gleichartigen Verpflichtungen, welche sich beispielsweise aus gesetzlichen Gewährleistungsverpflichtungen ergeben, erfolgt eine Ermittlung auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen. Eine Rückstellung kann unter Umständen auch dann passiviert werden, wenn die Wahrscheinlichkeit hinsichtlich einer einzelnen Verpflichtung aus der zugrunde gelegten gesamten Gruppe gering ist. Die Gewährleistungsrückstellung ist zu bilden für kostenlose Nacharbeiten, Ersatzlieferungen, Minderungen oder Schadensersatzleistungen wegen Nichterfüllung. Sie kann auf gesetzlichen Verpflichtungen beruhen oder auf einer selbständigen Gewährleistungszulage. Im CENTROTEC-Konzern sind neben Einzelrückstellungen auch Pauschalrückstellungen zu bilden, wenn aufgrund der Vergangenheit mit einer Gewährleistungsinanspruchnahme gerechnet werden muss. Der Pauschalsatz ist aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit vom jeweiligen Konzernunternehmen selbständig zu berechnen.

m_Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ zugeordnet. Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, sofern die Rückzahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat.



n_Leasingverhältnisse

Leasingverhältnisse, bei denen dem Konzern substanziell alle Chancen und Risiken zuzurechnen sind, werden als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft. Sie werden mit dem Zeitwert des Vermögenswertes zu Beginn des Leasingverhältnisses oder dem geringeren Barwert der zukünftigen Leasingraten bewertet. Jede Leasingzahlung wird in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt. Leasingverhältnisse, bei denen signifikante Teile der Chancen und Risiken beim Leasinggeber verbleiben, werden als operative Leasingverpflichtungen eingestuft. Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses werden als Aufwand linear über die Dauer des Leasingverhältnisses erfasst.

o_Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstrumentes führt. In der Bilanz werden sowohl die originären, als auch die derivativen Finanzinstrumente erfasst. Für die erstmalige Erfassung eines Finanzinstrumentes ist der Erfüllungstag entscheidend. Lediglich bei Finanzderivaten ist der Handelstag ausschlaggebend. Ein Finanzinstrument wird ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen aus dem Finanzinstrument erloschen sind oder vollständig übertragen wurden und die Gruppe alle wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat.

Kategorisierung finanzieller Vermögenswerte Beim erstmaligen Ansatz ist ein finanzieller Vermögenswert grundsätzlich in eine der folgenden Kategorien einzustufen: Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables), bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte (Held-to-Maturity Investments), erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte (Financial Assets at Fair Value through profit or loss), differenziert nach solchen, die zu Handelszwecken gehalten werden (Held for Trading) und solchen, die bei Ersterfassung dieser Kategorie zugeordnet wurden (Designation), zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available-for-Sale Financial Assets). Die Kategorisierung hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die finanziellen Vermögenswerte erworben wurden. Das Management bestimmt die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz und überprüft die Klassifizierung zu jedem Stichtag. Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables) beinhalten nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte, welche bestimmbare Zahlungsströme haben und nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden. Besteht bei auf einem aktiven Markt gehandelten Fälligkeitsinvestments (z.B. Anleihen) eine Halteabsicht bis zum Ende der Laufzeit, so können diese als bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte (Held-to-Maturity Investments) kategorisiert werden. Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte sind der Kategorie „erfolgswirksam zum beizu-

Konzernabschluss

legenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte“ (Financial Assets at Fair Value through profit or loss) zuzurechnen. In der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente“ werden Finanzinstrumente eingeordnet, wenn sie als solche designiert werden oder eine Zuordnung zu einer anderen Kategorie nicht möglich ist. Derivate sind grundsätzlich als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte einzustufen, es sei denn, sie werden als effektives Sicherungsinstrument im Rahmen eines Hedge Accountings designiert (Hedging Derivatives). Letztere sind keiner der vier oben genannten Kategorien zuzuordnen.

Bewertung finanzieller Vermögenswerte Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables) sowie bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte (Held-to-Maturity Investments) werden beim Erstansatz mit dem beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung etwaiger Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode und unter Berücksichtigung notwendiger Wertberichtigungen. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte (Financial Assets at Fair Value through profit or loss) sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available-for-Sale Financial Assets) werden bei Erst- und Folgebewertung im Allgemeinen mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten (Available-for-Sale Financial Assets) werden Gewinne oder Verluste aus der Folgebewertung (mit Ausnahme von Wertberichtigungen) solange erfolgsneutral in einer gesonderten Position des Eigenkapitals (Neubewertungsrücklage) ausgewiesen, bis der finanzielle Vermögenswert ausgebucht wird. Bei einer Veräußerung des finanziellen Vermögenswertes wird das in der Neubewertungsrücklage bilanzierte kumulierte Bewertungsergebnis aufgelöst und in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst. Im Falle einer Wertminderung wird die Neubewertungsrücklage um den Wertminderungsbetrag angepasst und der sie übersteigende Betrag in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Wertaufholungen werden bei Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral, ansonsten erfolgswirksam vorgenommen. Ist der beizulegende Zeitwert von Eigenkapitalinstrumenten, die als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available-for-Sale Financial Assets) kategorisiert wurden, nicht verlässlich ermittelbar, erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten. Wertaufholungen werden in diesem Fall nicht vorgenommen. Wertberichtigungen werden vorgenommen, wenn nach der Zugangserfassung des finanziellen Vermögenswertes objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen, die Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme aus dem Finanzinstrument haben. Die Höhe des Wertminderungsverlusts entspricht dabei der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der erwarteten Zahlungsströme. Bei Forderungen aus Lieferungen und

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98

Konzernabschluss

Leistungen erfolgt die Anpassung des Buchwerts über ein Wertberichtigungskonto. In allen anderen Fällen werden die Buchwerte direkt reduziert. Für die CENTROTEC-Gruppe sind die Kategorien Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables) sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available-for-Sale Financial Assets) relevant. Zudem sind die Derivate als effektive Sicherungsinstrumente im Rahmen eines Hedge Accountings designiert (Hedging Derivatives). In der Kategorie Darlehen und Forderungen werden im Wesentlichen Ausleihungen, Liquide Mittel sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst. Die als zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beinhalten Beteiligungen und Wertpapiere.

Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen Derivative Finanzinstrumente werden im Konzern grundsätzlich zur Absicherung der aus operativen Tätigkeiten, Finanztransaktionen und Investitionen resultierenden Zins- und Währungsrisiken eingesetzt und als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cash Flow Hedges designiert. Erst- und Folgebewertung erfolgen zum beizulegenden Zeitwert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven und einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil wird erfolgsneutral in einer gesonderten Position im Eigenkapital erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die im Eigenkapital kumulierten Bewertungsergebnisse werden erfolgswirksam aufgelöst, wenn das gesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.

Kategorisierung finanzieller Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten sind beim erstmaligen Ansatz jeweils in eine der folgenden Kategorien einzustufen: erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten (Financial Liabilities at Fair Value through profit or loss), differenziert nach solchen, die zu Handelszwecken gehalten werden (Held for Trading) und solchen, die bei Ersterfassung dieser Kategorie zugeordnet wurden (Designation), zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten. Analog zur Vorgehensweise bei finanziellen Vermögenswerten hängt auch hier die Kategorisierung von dem jeweiligen Zweck ab. Wird eine Verbindlichkeit zu Handelszwecken gehalten, ist

sie der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten“ (Financial Liabilities at Fair Value through profit or loss) zuzurechnen. Alle übrigen finanziellen Verbindlichkeiten sind als „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ einzustufen. Derivate gelten grundsätzlich als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten, es sei denn, dass sie als effektives Sicherungsinstrument im Rahmen eines Hedge Accountings designiert wurden (Hedging Derivatives). Letztere sind keiner der beiden oben genannten Kategorien zuzuordnen.

Bewertung finanzieller Verbindlichkeiten Bei erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Verbindlichkeiten (Financial Liabilities at Fair Value through profit or loss) erfolgen Erst- und Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden beim Erstansatz mit dem beizulegenden Zeitwert einschließlich Disagien unter Berücksichtigung etwaiger Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Für die CENTROTEC-Gruppe sind im Wesentlichen die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten relevant. Derivate sind als effektive Sicherungsinstrumente im Rahmen eines Hedge Accountings designiert (Hedging Derivatives). In den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden hauptsächlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus der Finanzierung der Gruppe erfasst.

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten Ein Unternehmen hat bei seinen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert eine hierarchische Einstufung vorzunehmen, die der Erheblichkeit der in die Bewertungen einfließenden Faktoren Rechnung trägt. Diese umfasst drei Stufen: a) die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten (unverändert übernommenen) Preise (Stufe 1), b) Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder



Konzernabschluss

F_ die Verbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen (Stufe 2) und c) nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren für die Bewertung des Vermögenswertes oder der Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren) (Stufe 3). Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Stufe 1). Sofern keine Marktpreise verfügbar sind, werden sie unter Anwendung anerkannter Bewertungsmodelle ermittelt (Stufe 2). Im CENTROTEC-Konzern fallen unter Stufe 1 Wertpapiere, die zu Marktpreisen bewertet werden. In Stufe 2 fallen die Finanzderivate, deren beizulegender Zeitwert mit Hilfe der DCF-Methode ermittelt wird. Als Eingangsparameter für diese Methode werden die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise, Zinssätze und Zinsvolatilitäten verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden. Weitere Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, liegen nicht vor.

p_Ertragsrealisation

Insbesondere Umsatzerlöse reflektieren die beizulegenden Zeitwerte der erhaltenen bzw. noch zu erhaltenen Gegenleistung für Lieferungen und Leistungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Sie werden realisiert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus der Transaktion dem Konzern zufließen wird und der Betrag des Umsatzes zuverlässig ermittelt sowie von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Umsätze werden abzüglich Umsatzsteuer und Erlösschmälerungen und der Eliminierung konzerninterner Transaktionen ausgewiesen, nachdem die Lieferung einschließlich Gefahrenübergang erfolgt ist. Serviceerlöse werden in der Periode erfasst, in der der Service erbracht wurde.

q_Finanzierungskosten

Finanzierungskosten wie Zinsen werden zeitanteilig und periodengerecht entsprechend den Konditionen der jeweiligen Forderung oder Verbindlichkeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Ertrag bzw. Aufwand erfasst.

r_Dividenden

Dividenden wie Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen und Ansprüche von Anteilseignern auf Dividen­denausschüttungen werden im Zeitpunkt des Rechtsanspruches auf Zahlung erfasst.

Finanzrisikomanagement

a_Finanzrisikofaktoren Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements Der CENTROTEC-Konzern ist international tätig. Aufgrund der unterschiedlichen Tätigkeiten ist der Konzern einer Vielzahl von finanziellen Risiken ausgesetzt. Unter Risiko verstehen wir unerwartete Ereignisse und mögliche Entwicklungen, die sich negativ auf das Erreichen gesetzter Ziele und Erwartungen auswirken. Relevant sind Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Das Risikomanagementsystem der Gruppe analysiert unterschiedliche Risiken und versucht negative Effekte auf die finanzielle Lage der Gruppe zu minimieren. Das Risikomanagement wird in den Finanzabteilungen unter Berücksichtigung bestehender Richtlinien durchgeführt. Risikomanager identifizieren, messen, bewerten und unterstützen die Steuerung der Risikopotenziale. Für die Messung und Steuerung wesentlicher Einzelrisiken unterscheidet die Gruppe zwischen Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken.

Kreditrisiko Unter Kreditrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge eines Ausfalls oder einer Bonitätsverschlechterung eines Geschäftspartners entstehen kann. Das maximale Ausfallrisiko entspricht der Summe der zu Buchwerten in der Bilanz ausgewiesenen, finanziellen Vermögenswerte, die abzüglich Wertberichtigungen erfasst sind, zuzüglich eben dieser Wertberichtigungen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen hauptsächlich gegen Kunden in Deutschland und den Niederlanden. Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden nach konzerneinheitlichen Regeln gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab. Für eingetretene, jedoch noch nicht identifizierte Verluste wurden Portfoliowertberichtigungen gebildet. Für weitere Angaben zu den Wertberichtigungen sowie zur Altersstruktur der Forderungen verweisen wir auf die Angaben zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Ausfallrisiken in Bezug auf Forderungen werden im Wesentlichen durch die Anwendung von Kreditgenehmigungen, Kreditversicherungen, Kreditobergrenzen und Überwachungsverfahren begrenzt. Die Höhe der Kreditobergrenze spiegelt die Kreditwürdigkeit einer Vertragspartei und die typische Größe des Transaktionsvolumens mit dieser Vertragspartei wider. Die Einschätzung

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100

Konzernabschluss

der Kreditwürdigkeit beruht zum einen auf Informationen aus externen Auskunfteien, zum anderen auf intern gewonnenen Erfahrungswerten mit den jeweiligen Vertragsparteien. Im Hinblick auf Forderungen, die weder überfällig noch wertgemindert sind, deuten zum Bilanzstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Verpflichtungen aus diesen Forderungen nicht nachkommen werden. Aufgrund der hohen Kundenzahl, unterschiedlicher Kundengruppen sowie deren internationaler Struktur und der Anwendung von Kreditversicherungen ist das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gestreut. CENTROTEC weist keine bedeutende Konzentration von Ausfallrisiken hinsichtlich eines bestimmten Kunden auf. Der größte Kunde im Konzern hat einen Umsatzanteil von circa 3 % (Vorjahr weniger 3 %).

Liquiditätsrisiko Unter Liquiditätsrisiko im engeren Sinn verstehen wir das Risiko, gegenwärtigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur zu ungünstigen Bedingungen nachkommen zu können. Die Gruppe generiert finanzielle Mittel überwiegend durch das operative Geschäft. Das Liquiditätsrisiko wird dadurch gesteuert, dass ausreichend flüssige Mittel sowie freie Kreditlinien bei Banken vorgehalten werden. Sämtliche kreditvertraglichen Vereinbarungen werden laufend überwacht. In der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zahlungsmittelabflüsse aus Finanzinstrumenten dargestellt. Variable Zinszahlungen wurden mit dem zum Stichtag gültigen Fixing angesetzt. Die Umrechnung von Fremdwährungsbeträgen erfolgte mit dem Kassakurs zum Stichtag.

Liquiditätsanalyse (inklusive Prognose Zinszahlungen) in TEUR

Gesamt aus­stehender Betrag

Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr

Davon Laufzeit 1 bis 2 Jahre

Davon Laufzeit 2 bis 5 Jahre

Davon Laufzeit über 5 Jahre

2010

167.538

82.360

20.782

48.791

15.605

2011

181.911

97.251

47.495

25.183

11.982

Davon Laufzeit über 5 Jahre

Hinzu kommen voraussichtliche Liquiditätsabflüsse aus den abgeschlossenen Derivaten in folgender Höhe: in TEUR

Gesamt aus­stehender Betrag

Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr

Davon Laufzeit 1 bis 2 Jahre

Davon Laufzeit 2 bis 5 Jahre

2010

3.129

1.279

982

827

41

2011

1.675

844

620

152

59

Marktrisiko Unter Marktrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge einer Veränderung bewertungsrelevanter Marktparameter (Währung, Zins, Preis) entstehen kann. Die Marktrisiken aus Währungsumrechnungen sind in der CENTROTEC begrenzt, da die Transaktionen hauptsächlich in Euro-Ländern stattfinden. Ein wachsender Teil der Geschäftsaktivitäten findet jedoch in europäischen Nicht Euro-Ländern insbesondere Osteuropas statt und auch die Märkte außerhalb Europas erhalten gesteigerte Aufmerksamkeit. Mit der geographischen

Ausdehnung sind geringe und überschaubare Risiken hinsichtlich von Änderungen der Zinssätze und Wechselkurse verbunden. Daher werden im Konzern nur selektiv Instrumente zur Absicherung von Währungsrisiken eingesetzt. Wenn der Euro gegenüber den für CENTROTEC wesentlichen Fremdwährungen zum 31.12.2011 um 10 % aufgewertet gewesen wäre, hätte sich das Ergebnis um 457 TEUR reduziert (Vorjahr 125 TEUR reduziert). Wenn der Euro um 10 % abgewertet gewesen wäre, hätte sich das Ergebnis um 521 TEUR erhöht (Vorjahr 153 TEUR erhöht).



Konzernabschluss

Währungssensitivität in TEUR Währung Stichtagskurs CHF

1,2156

Kurs bei Aufwertung des EUR um 10 %

Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 %

Kurs bei Abwertung des EUR um 10 %

Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 %

1,34

8

1,09

(10)

DKK

7,4342

8,18

101

6,69

(124)

GBP

0,8353

0,92

(604)

0,75

729

PLN

4,4580

4,90

(175)

4,01

204

USD

1,2939

1,42

162

1,16

(203)

SGD

1,6819

1,85

(1)

1,51

1

KES

111,9720

123,17

52

100,77

(76)

(457)

521

Gesamt

Das Eigenkapital wäre bei einer 10 %-igen Aufwertung des Euro zum 31.12.2011 um 237 TEUR niedriger (Vorjahr 72 TEUR niedriger) gewesen bzw. bei einer 10 %-igen Abwertung um 236 TEUR höher (Vorjahr 88 TEUR höher) gewesen. In die Ermittlung der Währungssensitivitäten wurden alle wesentlichen Finanzinstru- mente einbezogen, bei denen die Vertragswährung nicht der funktionalen Währung der CENTROTEC-Gruppe entspricht. Translationsrisiken sowie latente und tatsächliche Steuern sind in den Berechnungen nicht enthalten. Die Marktrisiken aus Zinsänderungen ergeben sich vorwiegend aus zinssensiblen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen Zinssatzänderungen zu Veränderungen der erwarteten Zahlungsströme führen. Zur Absicherung gegen ungünstige Zinsbewegungen wurden u.a. Zinscaps und Zinsswaps abgeschlossen, die der Absicherung der Cash Flow Risiken von Darlehen mit variablen Zinssätzen dienen und gemäß IAS 39 als Cash Flow Hedges designiert werden können. Für weitere Angaben zu den eingesetzten Sicherungsinstrumenten verweisen wir auf die Angaben zu den derivativen Finanzinstrumenten. Wenn das Marktzinsniveau zum 31.12.2011 um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen wäre, wäre das Ergebnis um 25 TEUR niedriger (Vorjahr 383 TEUR) bzw. um 181 TEUR (Vorjahr 381 TEUR) höher gewesen. Das Eigenkapital wäre zum 31.12.2011 entsprechend um 788 TEUR (Vorjahr 1.458 TEUR) höher bzw. um 624 TEUR (Vorjahr 747 TEUR) niedriger gewesen. In die Ermittlung der Ergebnis-Zinssensitivität wurden alle wesentlichen variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten aus originären Finanzinstrumenten des CENTROTEC-Konzerns

sowie Zahlungsströme aus derivativen Finanzinstrumenten einbezogen. Die Eigenkapitalsensitivität wurde anhand hypothetischer Marktwertänderungen der als Sicherungsinstrumente designierten Derivate berechnet. Sonstige Risiken, die sich auf Preise von Finanzinstrumenten auswirken, bestehen für den CENTROTEC-Konzern vor allem in Form von Börsenkursen. Zum Bilanzstichtag sind allerdings keine wesentlichen Anteile an börsennotierten Unternehmen im Bestand, die nicht konsolidiert bzw. At Equity bilanziert werden. Die unter den Wertpapieren ausgewiesenen geldmarktnahen Fonds unterliegen keinen wesentlichen Wertschwankungen.

Operative Risiken Aus seiner operativen Tätigkeit ist die Gruppe Marktpreisrisiken in Form von Warenpreisrisiken ausgesetzt. Diese können einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. CENTROTEC beurteilt diese Risiken regelmäßig, indem Änderungen von Schlüsselindikatoren sowie Marktinformationen verfolgt werden. Diese Marktpreisrisiken werden vorwiegend über die gewöhnlichen operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten gesteuert. Ausfallrisiken auf der Beschaffungsseite sind für CENTROTEC begrenzt. Für viele Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe gibt es eine Vielzahl von Lieferanten. In kritischen Beschaffungsbereichen existieren in fast allen Fällen mindestens zwei Lieferquellen.

101

102

Konzernabschluss

b_Kapitalrisikomanagement

Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um die Interessen und Ansprüche unserer Anteilseigner, Mitarbeiter und anderer Interessenten sicherzustellen. Ein weiteres Ziel ist die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren sowie die Risiken zu beherrschen, wobei jedoch eine Prämie für die Beibehaltung der finanziellen Flexibilität berücksichtigt wird. Zur Risikominimierung wird eine Finanzierungsstruktur aufgebaut, in der die einzelnen KonzernAngaben in TEUR Eigenkapital

teile Ring Fenced finanziert sind. Es muss sichergestellt werden, dass sowohl interne als auch externe Wachstumsperspektiven und Chancen jederzeit vom Unternehmen realisiert werden können. Potenzielle Maßnahmen zur Beeinflussung der Kapitalstruktur können sowohl das Eigenkapital (z.B. Gewinnthesaurierung) als auch das Fremdkapital (z.B. durch Kreditaufnahme/-tilgung) betreffen. Die angestrebte Eigenkapitalquote sollte in der Regel nicht unter 20 % liegen.

31.12.2011

31.12.2010

31.12.2009

31.12.2008

31.12.2007

157.453

160.816

132.674

127.804

109.066

Langfristiges Fremdkapital

132.703

131.178

144.077

155.276

152.350

Kurzfristiges Fremdkapital

135.534

107.567

102.895

95.304

100.357

Bilanzsumme

425.690

399.561

379.646

378.384

361.773

Eigenkapitalquote

37,0 %

40,2 %

34,9 %

33,8 %

30,1 %

Fremdkapitalquote

63,0 %

59,8 %

65,1 %

66,2 %

69,9 %



Konzernabschluss

G_

Kritische Annahmen und Schätzungen

Alle Annahmen, ob als kritisch eingestuft oder nicht, können die ausgewiesene Vermögens- oder Ertragslage der CENTROTECGruppe sowie die Darstellung der Eventualforderungen und ‑verbindlichkeiten beeinflussen. Annahmen werden laufend getroffen und basieren auf historischen Erfahrungen und/oder anderen Faktoren. Dazu gehören Erwartungen bezüglich zukünftig eintretender Ereignisse, die unter gegenwärtigen Bedingungen gebildet werden. Schätzungen betreffen Angelegenheiten, die zum Zeitpunkt der Verbuchung bzw. bis zur Aufstellung des Abschlusses sehr ungewiss sind. Sie umfassen auch alternative Annahmen, die in der aktuellen Periode hätten verwendet werden können oder die möglichen Veränderungen von Annahmen von einer zur anderen Periode mit potenziell wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der CENTROTEC-Gruppe. Änderungen von Schätzungen, d.h. Differenzen zwischen tatsächlichen Werten bzw. aktuelleren Schätzungen und vergangenen Schätzungen, werden im Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Die nachstehenden Erläuterungen ergänzen die übrigen Darstellungen des Konzernabschlusses, die sich auf Annahmen und Unsicherheitsfaktoren sowie Eventualfälle beziehen. Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die Unsicherheiten beinhalten und mit Risiken verbunden sind, wurden in den Bereichen Konsolidierungskreis, langfristige Vermögenswerte, Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten sowie Rückstellungen getroffen. Langfristige Vermögenswerte haben entweder begrenzte oder unbegrenzte Nutzungsdauern. Geänderte Nutzungsabsichten, Technologien, Wartungsintervalle sowie Veränderungen des allgemeinen, wirtschaftlichen Umfeldes oder Branchen, in denen CENTROTEC tätig ist, können dazu führen, dass sich die erzielbaren Beträge dieser Aktiva ändern. Daher überprüft CENTROTEC regelmäßig die Nutzungsdauern, um über Wertminderungen die Buchwerte dem erzielbaren Nutzen anzugleichen. Trotz aller Bemühungen, angemessene Nutzungsdauern zu ermitteln, können bestimmte Situationen entstehen, die dazu führen, dass der Wert eines langfristigen Vermögenswertes bzw. einer Gruppe von Vermögenswerten vermindert wird und damit der wirtschaftliche Wert unter dem Buchwert liegt. Da Wertminderungen nur sporadisch und selten für individuelle Anlagegüter und nicht für ganze Klassen erfolgen, ist es nicht möglich, bereits zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung diese Kosten präzise zu schätzen. Daher werden solche Kosten erst dann verbucht, wenn entsprechende Informationen bekannt sind. Eine generelle Sensitivitätsanalyse über alle Nutzungsdauern wird nicht durchgeführt. Bei Akquisitionen haben Annahmen und Schätzungen Einfluss im Rahmen der Kaufpreisallokation. Annahmen beeinflussen insbesondere die Geschäfts- oder Firmenwerte, immateriellen Vermögenswerte und Schulden der Höhe nach und in Bezug auf die Nutzungsdauern, so dass sich dadurch die Residualgröße Geschäfts- oder Firmenwert verändert. Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen werden immaterielle Vermögenswerte (z.B. Patente, Kundenbeziehungen oder Lieferantenverträge) identifiziert und unterliegen in Bezug auf mehrere Kriterien (Mengengerüste, Margen, Nutzungsdauern, Abzinsungen) Schätzungen.

Ferner sind Schätzungen von Bedeutung bezüglich der Prüfung von Wertminderungen bei Geschäfts- oder Firmenwerten im Rahmen der Prognose zukünftig nutzbarer Finanzmittelströme sowie von Abzinsungssätzen. Insbesondere bei neuen Geschäftsbereichen ist die Prognoseunsicherheit höher als in länger bestehenden Geschäftsfeldern. Die Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Marken mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jährlich einem Impairment Test unterzogen. Außerdem werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, die folgende Ergebnisse zeigen: Wenn die Schätzungen der zugrunde gelegten Free Cash Flows 10 % niedriger gewesen wären, hätte sich keine Reduzierung der Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben. Sofern der Diskontierung der Zahlungsströme ein um 100 Basispunkte höherer Zinssatz zugrunde gelegt gewesen wäre, hätte dies ebenfalls zu keiner Reduzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes geführt. Bedingte Kaufpreisbestandteile werden unabhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt in die Bestimmung des Kaufpreises einbezogen. Bei den bedingten Kaufpreisbestandteilen kann es sich sowohl um Eigenkapitalinstrumente als auch um finanzielle Verbindlichkeiten handeln. Je nach Kategorie werden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes in der Folgebewertung berücksichtigt. CENTROTEC gewährt für Produkte unterschiedliche Gewährleistungen. Basisgewährleistungen werden in Höhe der geschätzten Aufwendungen und unter Berücksichtigung der Erfahrungswerte aus der Vergangenheit erfasst. Ferner können im normalen Geschäftsgang Kosten für die Reparatur oder den Ersatz defekter Produkte bei einem individuellen Kunden bzw. bestimmten Kundengruppen anfallen. Sofern Austauschaktionen, die sehr selten sind, doch vorkommen, wird eine spezielle Rückstellung über die erwarteten individuellen Kosten gebildet. Da Austauschaktionen sporadisch und selten erfolgen, ist es nicht möglich, bereits zum Zeitpunkt des Verkaufs diese Kosten präzise zu schätzen. Daher werden solche Aufwendungen erst dann erfasst, wenn entsprechende Informationen bekannt sind. Im Rahmen der Ermittlung von Garantierückstellungen werden diverse Annahmen getroffen, die die Höhe dieser Rückstellungen beeinflussen. Sich zukünftig verändernde Produktivität, Materialien und Personalkosten sowie Qualitätsverbesserungsprogramme haben Einfluss auf diese Schätzungen. Quartalsweise erfolgt eine Angemessenheitsprüfung der verbuchten Rück­stellungen. Die Gruppe unterliegt den Steuerbehörden diverser Länder. Schätzungen von Bedeutung sind bei der Bildung von Steuerrückstellungen und Posten von latenten Steuern notwendig. Transaktionen und Berechnungen unterliegen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gewissen Unsicherheiten hinsichtlich steuerlicher Auswirkungen bzw. Anerkennung. Für mögliche Verbind­lichkeiten, die durch zukünftige steuerliche Außenprüfungen der vergangenen Transaktionen entstehen können, werden die entsprechenden Bilanzierungs- und Bewertungsregelungen zur Rückstellungsbildung angewandt. In Fällen, in denen die endgültigen Steuerberechnungen von den ursprünglich bilanzierten Annahmen abweichen, werden die Auswirkungen in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

103

104

Konzernabschluss

H_

I_

Über die Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger übereinstimmt. Der Hauptent­scheidungsträger ist für Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen zu den Geschäftssegmenten und für die Überprüfung von deren Ertragskraft zuständig. Als Hauptentscheidungsträger wurden drei Bereichsvorstände ausgemacht, die die folgenden drei Segmente kontrollieren: 1_„Climate Systems“: In diesem Segment werden Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungssysteme sowie Systeme zur Nutzung Erneuerbarer Energien für Ein- und Zwei­familienhäuser sowie für Zweckgebäude wie öffentliche Einrichtungen, Schulen etc. entwickelt, produziert und vertrieben. Zentraler Fokus des Produktportfolios ist dabei der hohe Grad an Energieeinsparung und Kopplung der Systeme zur Heizung, Lüftung und Klimatisierung. In diesem Marktsegment ist CENTROTEC europaweit eines der führenden Unternehmen. 2_„Gas Flue Systems“: Hier werden Abgassysteme für Heizungen für unterschiedliche Anwendungen sowie technische Dachprodukte entwickelt, produziert und vermarktet. Der Schwerpunkt der Systeme liegt bei Kunststoff-Abgassystemen für Brennwertheizungen. In diesem Segment ist CENTROTEC eines der führenden Unternehmen in Europa. Ferner werden Baugruppen aus heiß verformbaren Materialien für kleine Serien produziert. 3_„Medical Technology & Engineering Plastics“: Hier werden medizintechnisch und diagnostische Artikel und Geräte entwickelt, produziert und vertrieben. Zudem umfasst das Segment die Produktion und den Vertrieb von Kunststoffhalb­ erzeugnissen, Fertigteilen und Baugruppen für kleine Serien in diversen Abnehmerbranchen, jedoch mehrheitlich in der Medizintechnik.

In den Konzernabschluss der CENTROTEC sind alle direkten und indirekten Tochtergesellschaften der Muttergesellschaft sowie die Konzernobergesellschaft einbezogen. In den Konsolidierungskreis der CENTROTEC Sustainable AG wurden zum 31.12.2011 die folgenden Gesellschaften einbezogen, welche zugleich die CENTROTEC-Gruppe bilden:



Segmentberichterstattung

Der Segmentberichterstattung liegen dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde wie den anderen Teilen des Konzernjahresabschlusses. Erlöse bzw. Aufwendungen werden entstehungs- bzw. verursachungsbezogen den jeweiligen Segmenten direkt zugeordnet. Die Daten ergeben sich aus den Buchhaltungen der Gesellschaften, die den jeweiligen Segmenten zugeordnet werden.



Angaben zum Konsolidierungskreis



Konzernabschluss

Gesellschaft

Sitz der Gesellschaft

Anteil am Kapital

Gezeichnetes Kapital

Währung (ISO-Code)

gegründet/ erworben

Brilon, DE

-

17.291.820,00

EUR

*17.07.1998

Staphorst, NL

100 %

20.004,00

EUR

02.01.2002

Deventer, NL

100 %

18.152,00

EUR

02.01.2002

Soest, NL

100 %

18.152,00

EUR

02.01.2002

Eindhoven, NL

100 %

18.152,00

EUR

02.01.2002

Naas, IE

100 %

100,00

EUR

10.05.2010

Ned Air Holding B.V.

Ijsselmuiden, NL

100 %

54.454,00

EUR

05.06.2003

Ned Air B.V.

Ijsselmuiden, NL

100 %

54.454,00

EUR

05.06.2003

Ned Air UK Ltd.

Manchester, UK

100 %

150,00

GBP

02.10.2006

Katowice, PL

100 %

50.000,00

PLN

19.03.2008

Vollkonsolidierung CENTROTEC Sustainable AG Segment Climate Systems Brink Climate Systems B.V. Deveko B.V. Golu B.V. Kempair B.V. Brink Climate Systems Ireland Ltd.

Ned Air Polska Sp.z.o.o. EnEV-Air GmbH

Ahaus, DE

98,9 %

450.000,00

EUR

29.11.2005

Innosource Holding B.V.

Sassenheim, NL

100 %

38.500,00

EUR

08.09.2005

Innosource B.V.

Sassenheim, NL

100 %

18.000,00

EUR

08.09.2005

Soundscape B.V.

Sassenheim, NL

100 %

18.000,00

EUR

08.09.2005

Centrotec Energy Solutions B.V.

Staphorst, NL

100 %

18.000,00

EUR

08.09.2005

Centrotec Energy Solutions Nederland B.V.

Staphorst, NL

100 %

18.000,00

EUR

19.11.2010

Stiller Wonen B.V.

Amstelveen, NL

100 %

18.151,00

EUR

08.09.2005

Ahaus, DE

100 %

25.000,00

EUR

08.09.2005

Wolf Holding GmbH

Mainburg, DE

100 %

25.000,00

EUR

22.09.2006

Wolf GmbH

Mainburg, DE

100 %

20.000.000,00

EUR

05.10.2006

Wolf France S.A.S.

Massy, FR

100 %

40.000,00

EUR

05.10.2006

Wolf Iberica S.A.

Madrid, ES

100 %

781.316,00

EUR

05.10.2006

Brink Climate Systems Deutschland GmbH

Wolf Technika Grzewcza Sp.z.o.o.

Warschau, PL

100 %

2.564.000,00

PLN

05.10.2006

Wolf Heating UK Ltd.

Northwich, UK

100 %

150.000,00

GBP

05.10.2006

Kuntschar + Schlüter GmbH

Wolfhagen, DE

100 %

250.000,00

EUR

01.11.2008

Gorleben, DE

80 %

500.000,00

EUR

31.08.2011

Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH

Zürich, CH

100 %

100.000,00

CHF

24.06.2011

OOO Wolf Energiesparsysteme

Wolf Sustainable AG

Moskau, RU

100 %

3.200.000,00

RUB

25.11.2011

Wolf Klimaatechniek B.V.

Kampen, NL

100 %

150.000,00

EUR

05.10.2006

Brilon, DE

100 %

25.000,00

EUR

23.07.2008

Doesburg, NL

100 %

46.286,00

EUR

21.12.1999

Gentbrugge, BE

100 %

592.117,48

EUR

21.12.1999

Brackley, UK

100 %

35.000,00

GBP

21.12.1999

La Chapelle sur Erdre, FR

100 %

310.000,00

EUR

21.12.1999

Naivasha, Kenia

60 %

100.000,00

KES

17.09.2009

Centrotherm Systemtechnik GmbH

Brilon, DE

100 %

102.258,38

EUR

15.12.1993

Centrotherm Gas Flue Technologies Italy S.R.L.

Verona, IT

100 %

119.000,00

EUR

19.10.2000

Albany, USA

65 %

200.000,00

USD

22.04.2009

Brilon, DE

100 %

25.000,00

EUR

14.07.2008

Centrotec Energy Solutions GmbH Segment Gas Flue Systems Ubbink B.V. Ubbink N.V./ S.A. Ubbink UK Ltd. Ubbink France S.A.S. Ubbink East Africa Ltd.

Centrotherm Eco Systems, LLC Ubbink Deutschland GmbH Solar23 GmbH

Ulm, DE

60 %

250.000,00

EUR

07.03.2011

Singapur, SG

57,5 %

170.000,00

SGD

23.04.2003

Centrotec JIT Bintan PT

Bintan, ID

57,5 %

615.484.000,00

IDR

01.01.2004

Centrotec Composites GmbH

Brilon, DE

100 %

27.000,00

EUR

01.08.1990

Centrotec International GmbH

Brilon, DE

100 %

25.000,00

EUR

18.12.2002

Centrotec JI Asia Pte. Ltd.

105

106

Konzernabschluss

Gesellschaft

Sitz der Gesellschaft

Anteil am Kapital

Gezeichnetes Kapital

Währung (ISO-Code)

gegründet/ erworben

Segment Medical Technology & Engineering Plastics medimondi AG

Fulda, DE

100 %

11.640.000,00

EUR

*16.10.2006

Möller GmbH

Fulda, DE

100 %

60.000,00

EUR

28.08.2003

Möller Medical GmbH medimondi AG Centroplast Engineering Plastics GmbH

Fulda, DE

100 %

1.400.000,00

EUR

28.08.2003

Dietikon, CH

100 %

100.000,00

CHF

06.11.2006

Marsberg, DE

100 %

250.000,00

EUR

01.08.1990

Rolf Schmidt Industriplast A/ S

Kolding, DK

100 %

3.000.000,00

DKK

16.03.2001

Centroplast UK Ltd.

Stafford, UK

100 %

100.000,00

GBP

03.06.2005

Gesellschaften, nach der At Equity Methode konsolidiert Bond Laminates GmbH CENTROSOLAR Group AG Industrial Solar GmbH

Brilon, DE

24,95 %

93.800,00

EUR

21.11.2000

München, DE

26,14 %

20.333.309,00

EUR

12.08.2005

Freiburg, DE

38 %

161.000,00

EUR

25.08.2011

Gesellschaften als zur Veräußerung verfügbare, finanzielle Vermögenswerte bilanziert (nicht konsolidierte Gesellschaften)** Wolf Klimatechnik S.a.r.l.

Junglinster, LU

100 %

14.874,00

EUR

05.10.2006

Leobersdorf, AT

100 %

254.355,00

EUR

05.10.2006

Goodison Thirty Nine Ltd.

Naivasha, Kenia

60 %

100.000,00

KES

17.05.2010

CentroGulf Limited

Abu Dhabi, UAE

20 %

500.000,00

AED

07.07.2010

Elco Klöckner Wärme- und Solartechnik GmbH

Hostro GmbH

Wegscheid, DE

4 %

25.000,00

EUR

04.07.2010

Malmö Air AB

Malmö, SE

100 %

100.000,00

SEK

11.02.2010

Dietikon, CH

100 %

-

CHF

12.09.2007

Helfrantzkirch, FR

100 %

-

EUR

12.11.2007

Möller Medical Spine AG i.L. Ned Air France S.A.S.

Die Brink-Innosource GmbH mit Sitz in Freudenberg wurde im Geschäftsjahr 2011 umbenannt in Brink Climate Systems Deutschland GmbH und der Sitz wurde nach Ahaus verlegt.

Die nicht vollkonsolidierten Gesellschaften weisen folgendes Eigenkapital und Ergebnis zum 31.12.2011 aus: Nicht vollkonsolidierte Gesellschaften

Eigenkapital

Ergebnis

29 TEUR

(2) TEUR

Elco Klöckner Wärme- und Solartechnik GmbH

(235) TEUR

(4) TEUR

Goodison Thirty Nine Ltd.

-

-

Wolf Klimatechnik S.a.r.l.

CentroGulf Limited

35 TAED

(415) TAED

Hostro GmbH***

(127) TEUR

(152) TEUR

Malmö Air AB***

62 TEUR

-

Möller Medical Spine AG i.L.

-

-

Ned Air France S.A.S.

-

-

* Datum der Entstehung durch Formwechsel ** unwesentlich, daher nicht voll konsolidiert *** lt. Vorjahr

Mit Wirkung zum 31.08.2011 hat die Wolf-Gruppe 80 % der Anteile der Dreyer & Bosse GmbH, Gorleben, übernommen. Die Gesellschaft wird entsprechend dem Segment Climate Systems zugeordnet und vollkonsolidiert.

Die Centroplast Solar, die bereits seit 2008 zum Konzern gehört, wurde umbenannt in Ubbink Deutschland GmbH. Weiterhin wurde der Sitz von Marsberg nach Brilon verlegt. Seit dem 2. Quartal wird die Gesellschaft nicht mehr unter dem Segment Medical Technology & Engineering Plastics konsolidiert, sondern im Segment Gas Flue gezeigt. Mit Wirkung zum 07.03.2011 ist die Ubbink B.V. im Rahmen einer Stammkapitalerhöhung von 150 TEUR Gesellschafter in Höhe von 60 % an der Solar23 GmbH, Ulm, geworden. Die Gesellschaft wird seit dem 2. Quartal vollkonsolidiert im Segment Gas Flue gezeigt. Die bricon ag, Dietikon, Schweiz wurde in die Möller Medical Spine AG umbenannt und Anfang November 2011 endkonsolidiert. Im August 2011 hat die Centrotec Energy Solutions GmbH 38 % der Anteile der Industrial Solar GmbH übernommen. Die Gesellschaft wird At Equity unter dem Segment Climate Systems ausgewiesen. Die Wolf Sustainable AG, Schweiz, als auch die OOO Wolf Energiesparsysteme, Russland, wurden im Geschäftsjahr 2011 neu gegründet. Die Gesellschaften sind zurzeit nicht operativ tätig. Sie werden in Segment Climate Systems vollkonsolidiert.





Konzernabschluss

Erläuterungen zu Bestandteilen des Konzernjahresabschlusses

J_

Bilanzpositionen

0 Unternehmenszusammenschlüsse unter Anwendung der Erwerbsmethode Die nachstehenden Erläuterungen und Tabellen zeigen die wesentlichen Auswirkungen von Akquisitionen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Kapitalflussrechnung auf. Akquisitionen Dreyer & Bosse GmbH Die zur CENTROTEC gehörende Wolf-Gruppe hat 80 % der Anteile an der Dreyer & Bosse GmbH mit Sitz in Gorleben mit Wirkung zum 31.08.2011 übernommen. Der Kaufpreis basiert auf den durchschnittlichen Ergebnissen der letzten Jahre und beinhaltet eine Earn-out Regelung hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung. Umsatz und Ergebnis werden mit Erreichen der Mehrheitsbeteiligung zum 1. September in der Wolf-Gruppe konsolidiert. Dreyer & Bosse ist spezialisiert auf Entwicklung, Herstellung, Einbau und Wartung von Blockheizkraftwerken und nimmt in Deutschland eine führende Marktstellung speziell bei Anlagen für Biogas ein. Das Produkt- und Serviceangebot von Dreyer & Bosse ergänzt das bestehende BHKW-Angebot der Wolf-Tochtergesellschaft Kuntschar + Schlüter, die sich auf Erd- und Klärgas-BHKW spezialisiert hat, damit in idealer Weise. Neben den erwarteten Synergien bei Beschaffung, Technologie, Service und Vertrieb eröffnet die Übernahme von Dreyer & Bosse der CENTROTEC eine wesentliche Position in dem schnell wachsenden Biogas- und KWK-Markt mit hervorragenden Zukunftsaussichten. Die Gesellschaft ist von einem starken Wachstum in den letzten Jahren geprägt. Im laufenden Geschäftsjahr wurde eine neue Fertigungshalle errichtet, im Vorjahr das neue Verwaltungsgebäude bezogen. Die Unternehmensziele im aktuellen Geschäftsjahr wurden deutlich übertroffen. Die geplanten Ziele für die ersten vier Monate Gruppenzugehörigkeit wurden im Umsatz mit +7 % und im EBIT mit +338 TEUR (+11 %) deutlich übertroffen. Zum 31.12.2011 hat die Gesellschaft 21,5 Mio. EUR zum Konzernumsatz beigetragen und 2,4 Mio. EUR zum Konzernergebnis. Hätte die Gesellschaft bereits seit dem Geschäftsjahresbeginn zum Konzern gehört, läge der Beitrag zum Konzernumsatz bei 35,6 Mio. EUR und der Beitrag zum Konzernergebnis bei 2,9 Mio. EUR. Die nach IFRS 3 anzuwendende Erwerbsmethode verlangt die Durchführung einer Kaufpreisallokation in Verbindung mit der Erstellung einer Eröffnungsbilanz für Zwecke der Einbeziehung der Dreyer & Bosse GmbH in den Konzernabschluss der CENTROTECGruppe. Die nachstehenden Tabellen zeigen die Ermittlung der Anschaffungskosten und des Goodwills sowie die Auswirkungen der Akquisition auf die Bilanz und auf die Kapitalflussrechnung: Anschaffungskosten und Goodwill in TEUR Gesamter Kaufpreis

19.095

Erworbenes Netto-Vermögen - 80%

9.627

Goodwill - Partial Goodwill Method 80 %

9.468



in TEUR

Beizulegender Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt

Buchwert

1.622

1.622

Zahlungsmittelbestand Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagevermögen Finanzanlagevermögen Vorräte Forderungen

10.352

9

3.309

3.309

23

23

13.848

12.649

1.858

1.858

Kurzfristinge Verbindlichkeiten

(14.152)

(14.152)

Langfristige Verbindlichkeiten

(4.116)

(976)

(710)

(710)

12.034

3.632

in TEUR

9.813

Rückstellungen Erworbenes NettoVermögen 100 %

Gesamter, durch Liquide Mittel zu begleichender Kaufpreis Erworbener Zahlungsmittelbestand



1.622

Mittelabfluss aus dem Asset Deal



(8.191)

Im Geschäftsjahr 2011 wurden bereits 9.813 TEUR von 19.095 TEUR gezahlt. Der noch ausstehende Betrag von 9.282 TEUR wird unter den Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Betrag ist in den Folgejahren fällig. 2.792 TEUR sind fix vereinbarte Ratenzahlungen. Der Restbetrag von 6.490 TEUR ist variabel, da dieser von der zukünftigen Entwicklung abhängig ist. Bei der Einschätzung des variablen Kaufpreises ist man von einer 100 %-igen Planerfüllung ausgegangen. Zum Erwerbszeitpunkt wurden 2,4 Mio. EUR als nicht beherrschender Anteil am Unternehmen angesetzt. Dies entspricht 20 % des erworbenen Netto-Vermögens. Es wurden aus Sicht des Erwerbers neue immaterielle Vermögenswerte (Technologien) identifiziert, die bislang beim erworbenen Unternehmen als originär geschaffene Werte nicht bilanziert und im Akquisitionszeitpunkt zu Zeitwerten bilanziert wurden. Darüber hinaus wurden stille Reserven im Bereich der Vorräte aufgedeckt. Der beizulegende Zeitwert von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen beläuft sich auf 1.858 TEUR und enthält Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem beizulegenden Zeitwert von 1.303 TEUR. Der Bruttobetrag der fälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beläuft sich auf 1.348 TEUR, von denen erwartet wird, dass 45 TEUR uneinbringlich sind.

107

108

Konzernabschluss

Akquisition Solar23 GmbH Die zur CENTROTEC gehörende Ubbink-Gruppe hat mit Wirkung zum 07.03.2011 60 % der Anteile an der Solar23 GmbH, Ulm, im Rahmen einer Kapitalerhöhung von 0,9 Mio. EUR übernommen. Der strategische Fokus des Unternehmens liegt bei Solar-PV und solarthermischen Projekten auf dem afrikanischen Kontinent, wo Solar23 über ein Netzwerk in mehr als 20 Ländern verfügt. Die Kernkompetenz der Gesellschaft liegt im Bereich autarker Solarsysteme, wobei das Lösungsportfolio von Solar Home Systems über Solar-Beleuchtungssysteme, photovoltaische Tiefbrunnenpumpen für die Trinkwasserversorgung, Stromversorgung für Telekommunikationsanlagen bis hin zu autonomen und netzgekoppelten Anlagen für Dorfstromversorgungen sowie Solarkraftwerke reicht. Auf dieser Basis bietet Solar23 durch die Kombination von deutschem Engineering mit leistungs- und wettbewerbsfähiger lokaler Installationskompetenz eine hervorragende Ausgangsbasis für die weitere Erschließung der Wachstumsmärkte für Erneuerbare Energien und Energiesparsysteme in Afrika. Zum 31.12.2011 hat Solar23 mit 4,6 Mio. EUR zum Konzernumsatz und (76) TEUR zum Konzernergebnis beigetragen. Hätte die Gesellschaft bereits seit Geschäftsjahresbeginn zum Konzern gehört, läge der Beitrag zum Konzernumsatz bei 5,1 Mio. EUR und der Beitrag zum Konzernergebnis bei (106) TEUR. Die nach IFRS 3 anzuwendende Erwerbsmethode verlangt die Durchführung einer Kaufpreisallokation in Verbindung mit der Erstellung einer Eröffnungsbilanz für Zwecke der Einbeziehung der Solar23 GmbH in den Konzernabschluss der CENTROTEC-Gruppe. Die nachstehenden Tabellen zeigen die Ermittlung der Anschaffungskosten und des Goodwills sowie die Auswirkungen der Akquisition auf die Bilanz und auf die Kapitalflussrechnung. Anschaffungskosten und Goodwill in TEUR Gesamter Kaufpreis

900

Erworbenes Netto-Vermögen – 60 %

672

Goodwill - Partial Goodwill Method 60 %

228



Bilanzpositionen in TEUR

Beizulegender Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt

Buchwert

1.311

1.311

Zahlungsmittelbestand Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagevermögen Finanzanlagevermögen

3

3

143

143

12

12

Vorräte

701

701

Forderungen

574

574

Kurzfristige sonstige Vermögenswerte

115

115

Kurzfristige Verbindlichkeiten

(1.380)

(1.380)

Langfristige Verbindlichkeiten

(328)

(328)

Rückstellungen Erworbenes Netto-Vermögen 100 %

(30)

(30)

1.121

1.121

Gesamter, durch Liquide Mittel zu begleichender Kaufpreis in TEUR



900

Erworbener Zahlungsmittelbestand



1.311

Mittelzufluss aus dem Asset Deal



411

Zum Erwerbszeitpunkt wurden 448 TEUR als nicht beherrschender Anteil am Unternehmen angesetzt. Dies entspricht 40 % des erworbenen Netto-Vermögens. Es wurden keine stillen Reserven oder Lasten aufgedeckt. Der beizulegende Zeitwert von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen beläuft sich auf 689 TEUR und enthält Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem beizulegenden Zeitwert von 574 TEUR. Es wird von keiner uneinbringlichen Forderung ausgegangen.

1 Geschäfts- oder Firmenwerte Die Gliederung und Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist im folgenden Spiegel dargestellt: in TEUR 2010 Kum. Anschaffungskosten 1.1.



63.178

Währungsdifferenzen



160

Zugänge



0

Abgänge



0

Kum. Anschaffungskosten 31.12.



63.338

Kum. Wertminderungen 1.1.



(2.264)

Währungsdifferenzen



0

Zugänge



0

Abgänge



0

Kum. Wertminderungen 31.12.



(2.264)

Nettobuchwert 31.12.2009

60.914

Nettobuchwert 31.12.2010

61.074



2011 Kum. Anschaffungskosten 1.1.



63.338

Währungsdifferenzen



32

Zugänge



9.696

Abgänge



(2)

Endkonsolidierung



(1.063)

Kum. Anschaffungskosten 31.12.



72.001

Kum. Wertminderungen 1.1.



(2.264)

Währungsdifferenzen



0

Zugänge



0

Abgänge



1

Kum. Wertminderungen 31.12.



(2.263)

Nettobuchwert 31.12.2010

61.074

Nettobuchwert 31.12.2011

69.738



Konzernabschluss

nisationsstruktur des Konzerns ab (Management Approach). Der Impairment-Test wurde auf Basis des Nutzungswertes (Value in Use) durchgeführt. Den Berechnungen wurde ein zahlungsstrom- orientiertes Modell zugrunde gelegt. Die Berechnungen fußen auf den verabschiedeten Planungen für die Jahre 2012 bis 2016. Darüber hinaus wird aus dem fünften Planjahr eine ewige Rente abgeleitet. Der ewigen Rente wurde eine Wachstumsrate von 1,0 % (Vorjahr 1,0 %) unterstellt. Der Diskontierungssatz wurde aus den gewichteten Fremd- und Eigenkapitalkosten gebildet, wobei die Eigenkapitalkosten gemäß dem CAPM abgeleitet wurden. Der Diskontierungszinssatz vor Steuern liegt je nach Cash Generating Unit zwischen 7,03 % und 8,43 % (Vorjahr 7,97 % bis 8,77 %). Weder im Geschäftsjahr 2011 noch in der Vergleichsperiode 2010 ergaben sich auf die Geschäfts- oder Firmenwerte Wertminderungen im Rahmen der Impairment Tests. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung des Geschäfts- oder Firmenwertes auf die Cash Generating Units: Cash Generating Unit

31.12.2011

31.12.2010

Wolf-Gruppe

29.256

19.788

Der zum 31.12.2010 ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 61.074 TEUR hat sich im Geschäftsjahr 2011 um einen Betrag von 8.664 TEUR auf 69.738 TEUR erhöht. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um den Erwerb der Firma Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH, Gorleben.

Brink-Gruppe

24.839

24.839

Ubbink-Gruppe

11.339

11.110

4.304

5.337

69.738

61.074

Im CENTROTEC-Konzern werden vier Cash Generating Units unterschieden. Diese vier Cash Generating Units bilden die Orga-

Die Verteilung auf die Geschäftssegmente ergibt sich wie folgt:

Medimondi-Gruppe Gesamt

Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Segmente Climate Systems Gas Flue Systems in TEUR Euro-Länder Europäische Nicht-Euro-Länder Gesamt

2011

2010

Medical Technology & Enginee­ring Plastics

2011

2010

2011

54.095

44.627

8.371

8.142

-

-

2.968

2.968

54.095

44.627

11.339

11.110

4.304

Gesamt

2010

2011

2010

2.748

2.749

65.214

55.518

1.556

2.588

4.524

5.556

5.337

69.738

61.074

109

110

Konzernabschluss

2 Immaterielle Vermögenswerte Die Gliederung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte ist im folgenden Anlagenspiegel dargestellt: in TEUR

Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Software

Aktivierte Entwicklungs- Anlagen kosten in Bau

Immaterielle Vermögenswerte Gesamt

2010 Kum. Anschaffungs­kosten 1.1. Währungsdifferenzen Zugänge Umbuchungen Abgänge Kum. Anschaffungs­kosten 31.12. Kum. Wert­minderungen 1.1. Währungsdifferenzen

17.721

6.490

26.692

4.107

55.010

4

9

102

0

115 7.228

6

2.446

2.751

2.025

385

1.733

2.640

(4.270)

488

(100)

(98)

(937)

(422)

(1.557)

18.016

10.580

31.248

1.440

61.284







(1.735)

(4.964)

(10.769)

0

(17.468)

(1)

(6)

(20)

0

(27)

Zugänge

(450)

(1.364)

(3.698)

0

(5.512)

Umbuchungen

(272)

272

0

0

0

100

91

797

0

988

(2.358)

(5.971)

(13.690)

0

(22.019)

Abgänge Kum. Wert­minderungen 31.12.







Nettobuchwert 31.12.2009



15.986

1.526

15.923

4.107

37.542

Nettobuchwert 31.12.2010

15.658

4.609

17.558

1.440

39.265









2011 Kum. Anschaffungs­kosten 1.1. Währungsdifferenzen Zugänge Umbuchungen Abgänge Akquisition Endkonsolidierung Kum. Anschaffungs­kosten 31.12.

18.016

10.580

31.248

1.440

2

2

23

0

61.284 27

386

1.643

1.865

2.267

6.161

15

165

278

(303)

155

0

(22)

0

(127)

(149)

5.253

43

5.097

0

10.393

(27)

(14)

(1.009)

0

(1.050)

23.645

12.397

37.502

3.277

76.821







(2.358)

(5.971)

(13.690)

0

(22.019)

(1)

(3)

(13)

0

(17)

Zugänge

(574)

(1.581)

(4.570)

0

(6.725)

Wertminderungen

(294)

(13)

(1.163)

0

(1.470)

0

0

0

0

0

0

5

0

0

5

(3)

(34)

0

0

(37)

Kum. Wert­minderungen 1.1. Währungsdifferenzen

Umbuchungen Abgänge Akquisition Endkonsolidierung

6

11

190

0

207

(3.224)

(7.586)

(19.246)

0

(30.056)







Nettobuchwert 31.12.2010

15.658

4.609

17.558

1.440

39.265

Nettobuchwert 31.12.2011

20.421

4.811

18.256

3.277

46.765

Kum. Wert­minderungen 31.12.



Zum Stichtag dienten davon 8.065 TEUR (Vorjahr 5.158 TEUR) als Sicherheiten für Bankkredite. Unter den gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten wird die Marke „Wolf“ ausgewiesen (11,5 Mio. EUR). Die Marke Wolf hat keine bestimmte Nutzungsdauer, da uns das Markenrecht das exklusive Recht auf die Nutzung der Marke „Wolf“ sichert, so dass aus rechtlicher Perspektive die Nutzungsdauer unbestimmt ist. Auch bei Zugrundelegung der wirtschaftlichen Perspektive können wir keine Schätzung darüber treffen, wie lange das Unternehmen und damit die Marke „Wolf“ existieren wird. So dass wir aufgrund der Analyse aller relevanten Faktoren keine vorhersehbare Begrenzung der Periode abgeben können, in der der Vermögenswert voraussichtlich Netto-Cash-Flows für das Unternehmen erzeugen wird. Aufgrund der unbestimmten Nutzungsdauer erfolgt keine Abschreibung. Daher wird die Marke Wolf jährlich einem Impairment Test unterzogen, welcher bislang keinen Abschreibungsbedarf zeigte. Die Parameter hierfür entsprechen den Parametern für den Impairment Test für die Firmenwerte in Textziffer

Konzernabschluss

1. Aktivierte Entwicklungskosten beinhalten noch rund 7,2 Mio. EUR an Buchwerten aus der Wolf Akquisition, welche im Rahmen der Kaufpreisverteilung aktiviert wurden und auf Technologien und Entwicklungsprojekte entfallen. Im Geschäftsjahr belaufen sich die Aufwendungen für hauptsächlich interne Forschungen und Entwicklungen auf 6.887 TEUR (Vorjahr 7.275 TEUR). Die Entwicklungsaktivitäten bezogen sich im Wesentlichen auf die Heizungssysteme, Kunststoff-Abgaskomponenten, technische Dachprodukte, Lüftungs-, Klimatisierungsund Solarsysteme, Beschichtungsverfahren und -anwendungen, medizintechnische Geräte sowie Softwareentwicklungen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten können für eine Vielzahl von Kunden verwendet werden. Aktivierungen von Entwicklungsaufwendungen erfolgten im Berichtsjahr in Höhe von 2.011 TEUR (Vorjahr 2.751 TEUR), da zukünftiger Nutzen in Form von Cash Flows sowie zusätzlicher Gewinn aus neuen Produkten ausreichend sicher prognostiziert werden konnten. Hierunter fallen marktnahe Entwicklungsprojekte.

111

112

Konzernabschluss

3 Sachanlagen Die Gliederung und Entwicklung der Sachanlagen ist in dem folgenden Anlagenspiegel dargestellt Andere Anlagen, Technische Betriebs- und Grundstücke Anlagen Geschäfts- Anlagen in TEUR und Bauten und Maschinen ausstattung im Bau

Sachanlagen Gesamt

2010 Kum. Anschaffungs­kosten 1.1.

72.996

70.040

32.235

2.681

177.952

(1)

95

158

0

252

Zugänge

1.069

2.782

4.602

5.912

14.365

Umbuchungen

2.719

792

635

(4.634)

(488)

0

(3.593)

(1.535)

0

(5.128)

76.783

70.116

36.095

3.959

186.953

(20.880)

(46.503)

(19.317)

0

(86.700)

Währungsdifferenzen

Abgänge Kum. Anschaffungs­kosten 31.12.

Kum. Wert­minderungen 1.1. Währungsdifferenzen Zugänge Abgänge

(1)

(54)

(121)

0

(176)

(3.293)

(5.382)

(4.237)

0

(12.912)

0

3.483

1.298

0

4.781

(24.174)

(48.456)

(22.377)

0

(95.007)







Nettobuchwert 31.12.2009

52.116

23.537

12.918

2.681

91.252

Nettobuchwert 31.12.2010

52.609

21.660

13.718

3.959

91.946

Kum. Wert­minderungen 31.12.

2011 Kum. Anschaffungs­kosten 1.1. Währungsdifferenzen

76.783

70.116

36.095

3.959

186.953

(1)

25

(13)

0

11

Zugänge

1.893

5.179

3.902

4.336

15.310

Umbuchungen

3.295

988

433

(4.871)

(155)

Abgänge

(383)

(2.864)

(1.649)

(142)

(5.038)

Akquisition

2.416

153

2.149

4

4.722

0

(24)

(1.163)

0

(1.187)

Kum. Anschaffungs­kosten 31.12.

84.003

73.573

39.754

3.286

200.616

Kum. Wert­minderungen 1.1.

(24.174)

(48.456)

(22.377)

0

(95.007)

(2)

(21)

(16)

0

(39)

(3.681)

(5.237)

(4.119)

0

(13.037) (896)

Endkonsolidierung

Währungsdifferenzen Zugänge Wertminderungen

0

(629)

(297)

0

(1)

109

(108)

0

0

203

2.037

1.465

0

3.705

(313)

(23)

(932)

0

(1.268)

0

19

1.087

0

1.106

Kum. Wert­minderungen 31.12.

(27.968)

(52.201)

(25.267)

0

(105.436)

Nettobuchwert 31.12.2010

52.609

21.660

13.718

3.959

91.946

Nettobuchwert 31.12.2011

56.035

21.372

14.487

3.286

95.180

Umbuchungen Abgänge Akquisition Endkonsolidierung



Grundstücke und Bauten beinhalten hauptsächlich die Produktionsgebäude und Büros in Brilon (DE), Mainburg (DE), Doesburg (NL), Kampen (NL), La Chapelle sur Erdre (FR), Fulda (DE), Marsberg (DE), Gorleben (DE) und Kolding (DK). Technische Anlagen und Maschinen in den Produktionsstätten wurden erweitert und technologisch weiterentwickelt. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen bestehen aus verschiedenen Geräten und Ausstattungen der Bereiche Produktion, Lager und Verwaltung. Das Anlagevermögen enthält Vermögenswerte in Höhe von 1.781 TEUR (Vorjahr 325 TEUR), die im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen bilanziert wurden. Der wesentliche Teil hiervon entfällt in Höhe von 1.747 TEUR (Vorjahr 175 TEUR) auf Technische Anlagen und Maschinen sowie in Höhe von 34 TEUR (Vorjahr 143 TEUR) auf Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Des Weiteren entfallen 0 TEUR (Vorjahr 7 TEUR) auf Software. Im Geschäftsjahr wurden 44 TEUR Fremdkapitalzinsen aktiviert. Der Finanzierungskostensatz betrug 4,13 %. Zum Stichtag dienen 45.710 TEUR der Sachanlagen als Sicherheiten für Bankkredite (Vorjahr 63.623 TEUR). Des Weiteren besteht ein Bestellobligo in Höhe von 197 TEUR für Sachanlagen. Anlagen im Bau umfassen im Wesentlichen den Neubau von Verwaltungs- und Produktionsgebäuden der Möller Medical GmbH am Standort Fulda sowie zum Bilanzstichtag gelieferte, aber technisch noch nicht abgenommene technische Anlagen und Maschinen in den Produktionsstätten. Abgänge und Umgliederungen bei technischen Anlagen und Maschinen sowie Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen stehen außerdem im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme von Standorten oder Anlagen oder sonstigen durchgeführten organisatorischen Maßnahmen.

4 At Equity Finanzanlagen, Beteiligungen und Ausleihungen Diese Vermögenswerte umfassen At Equity bewertete Beteiligungen, weitere Beteiligungen, die nicht in die Konsolidierung einbezogen sind sowie Kredite bzw. Ausleihungen und Wertpapiere. Die Beteiligungen weisen am Jahresende noch die aufgrund der Unwesentlichkeit vereinfacht zu Anschaffungskosten bilanzierten Beteiligungen aus.

Konzernabschluss

At Equity bilanzierte assoziierte Unternehmen in TEUR

31.12.2011

31.12.2010

Zum 1.1.

28.144

23.699

Verlustanteile

(19.638)

0

Gewinnanteile

336

4.445

Kaufanteil Ende 31.12.

2.616

0

11.458

28.144

Der beizulegende Zeitwert der CENTROSOLAR Group AG, der sich aus dem Schlusskurs am 31.12.2011 in Höhe von 1,30 EUR und der Anzahl der Aktien ergibt, beträgt 6,9 Mio. EUR. Dieser liegt unter dem bilanzierten Buchwert der At Equity Beteiligung in Höhe von 7,4 Mio. EUR. Auf Grundlage des Impairment Test wurden bereits 15,0 Mio. EUR auf die CENTROSOLAR Group AG Beteiligung abgeschrieben. Die 7,4 Mio. EUR entsprechen dem ermittelten Nutzungswert. Ein weiterer Abschreibungsbedarf wird zurzeit nicht gesehen. Des Weiteren wurde im Geschäftsjahr die Industrial Solar GmbH zu 38 % im Rahmen einer Kapitalerhöhung erworben. Die aus dem Umfeld des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg hervorgegangene Gesellschaft verfügt über breites Technologie-Know-how im Bereich der solaren Prozesswärme und solaren Kühlung. Das hocheffiziente Fresnel-Kollektorsystem für Anwendungen im Temperaturbereich von 130° bis ca. 400°C und im thermischen Leistungsbereich von einigen 100 kW bis in den zweistelligen Megawattbereich deckt eine Vielzahl industrieller Anwendungen solarer Prozesswärme sowie der solaren Kühlung ab. Mehrere erfolgreiche Projekte wurden in Spanien, Italien, Deutschland, Tunesien sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten und zuletzt im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zur solaren Kühlung für die Stadien der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar installiert. Darüber hinaus verfügt die noch in der Aufbauphase befindliche Gesellschaft über ein Netzwerk industrieller Partner aus unterschiedlichen Branchen und Anwendungsbereichen, darunter mehrere international führende deutsche Unternehmen aus dem Anlagenbau, mit denen der Einsatz der Technologien in PilotProjekten und kommerziellen Installationen weiterentwickelt wird. Das Produkt- und Serviceangebot der Industrial Solar ergänzt damit das bestehende Angebot solarthermischer Systeme sowie klassischer Heiz- und Klimatechnik der CENTROTEC-Tochtergesellschaft Wolf in idealer Weise. Die Beteiligung an der Industrial Solar GmbH eröffnet der CENTROTEC einen ausgezeichneten Zugang zu Technologie, Know-how und einem internationalen Forschungsnetzwerk im weltweiten Wachstumsmarkt der solaren Prozesswärme und solaren Kühlung. Das Produktportfolio wird gleichzeitig um eine zentrale Systemkomponente im Bereich der Erneuerbaren Energien erweitert.

113

114

Konzernabschluss

At Equity bilanzierte Unternehmen in TEUR

CENTROSOLAR Group AG (konsolidiert)

Bond Laminates GmbH

zum 31.12.

2011

2010

2011

Beteiligungsquote in %

Industrial Solar GmbH

2010

2011

2010

26,14

26,16

24,95

24,95

38,00

0

110.310

97.250

4.071

2.970

46

-

Umlaufvermögen

104.972

87.448

5.719

4.436

2.298

-

Schulden

136.085

89.121

5.957

5.075

310

-

Umsatzerlöse

293.939

403.446

16.528

11.053

59

-

Jahresergebnis

(16.813)

15.760

1.538

1.307

(549)

-

Anlagevermögen

5 Sonstige Vermögenswerte Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Gliederung der sonstigen Vermögenswerte. In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im Wesentlichen Versicherungsprämien und Serviceaufwendungen abgegrenzt. Sonstige Vermögenswerte in TEUR

31.12.2011

31.12.2010

Sonstige langfristige Vermögenswerte 0

9

Übrige finanzielle Vermögenswerte

Derivative Vermögenswerte

206

215

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

206

224

112

162

Rechnungsabgrenzungsposten Übrige Vermögenswerte

1.044

1.085

Sonstige Vermögenswerte

1.156

1.247

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0

60

Übrige finanzielle Vermögenswerte

Derivate Vermögenswerte

4.156

4.639

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

4.156

4.699

135

1.117

Forderungen aus Umsatzsteuer

2.339

1.505

Rechnungsabgrenzungsposten

1.916

1.805

Geleistete Anzahlungen auf Vorräte

Übrige Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte

374

39

4.764

4.466



In den übrigen finanziellen Vermögenswerten sind u.a. Forderungen gegenüber Versicherungen und Lieferanten bezüglich Boni enthalten.

6 Latente Steueransprüche und Steuerschulden Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden werden gem. IAS 12 auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge berechnet. Diese Unterschiede in den Wertansätzen resultieren unter anderem aus den Anpassungen der Wertansätze im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen. Die dargestellten Nettowerte stellen die saldierten Werte von latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden eines Konzernunternehmens gegenüber einer Steuerbehörde dar. Die latenten Steueransprüche resultieren im Wesentlichen aus sonstigen Rückstellungen sowie Pensionsrückstellungen und setzen sich wie folgt zusammen:

Brutto

in TEUR

31.12.2011

31.12.2010

Netto nach Saldierung 31.12.2011

31.12.2010

Erwartete Umkehr innerhalb 12 Monate



4.334

4.210

841

707

Erwartete Umkehr nach mehr als 12 Monaten



1.413

2.867

870

2.199

Gesamt

5.747

7.077

1.711

2.906



davon betroffenen latenten Steueransprüche wurde aufgrund von Ergebnisprognosen sowie bei anhaltender Verlustsituation mittels einer weitergehenden Planung überprüft.

Die latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen lassen sich wie folgt aufgliedern: in TEUR

31.12.2011

31.12.2010

19.638

21.356

5.457

5.686

(5.034)

(3.717)

423

1.969

Verlustvorträge Latente Steueransprüche auf Verlustvorträge Wertberichtigungen darauf Latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen (netto)

Konzernabschluss

Die Verlustvorträge sind – mit Ausnahme von 1.477 TEUR – unbegrenzt vortragsfähig. Von den zeitlich beschränkt vortragsfähigen Verlusten verfallen in mehr als fünf Jahren 724 TEUR, innerhalb von fünf Jahren 476 TEUR, innerhalb von vier Jahren 36 TEUR und in bis zu drei Jahren 241 TEUR. Die latenten Steuerschulden setzen sich wie folgt zusammen:

Von den latenten Steueransprüchen auf Verlustvorträge entfallen 2.781 TEUR (Vorjahr: 2.421 TEUR) auf Gesellschaften, die auch im laufenden Jahr einen Verlust erzielt haben. Die Werthaltigkeit der Latente Steuerschulden auf temporäre Differenzen

Brutto

in TEUR

31.12.2011

31.12.2010

Netto nach Saldierung 31.12.2011

31.12.2010

Erwartete Umkehr innerhalb 12 Monaten



5.760

5.506

2.654

2.543

Erwartete Umkehr nach mehr als 12 Monaten



14.676

13.151

13.746

11.942

Gesamt

20.436

18.657

16.400

14.486

Die latenten Steueransprüche und die latenten Steuerschulden teilen sich wie folgt auf Bilanzpositionen auf: Latente Steuern in TEUR

Von den latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden wurden (153) TEUR (Vorjahr: TEUR (123) (Saldo) direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Davon entfallen 70 TEUR auf Währungsdifferenzen (Vorjahr: (71) TEUR) und (222) TEUR auf Zinsderivate (Vorjahr: (52) TEUR).

2011

2010

Immaterielle Vermögenswerte

367

416

in TEUR

Sachanlagevermögen

215

194

Latente Steueransprüche

Vorräte

592

520

Latente Steuerschulden

Pensionsrückstellungen

1.676

1.683

Saldo

Sonstige Rückstellungen

1.105

1.130

Davon: Aus Verrechnung mit Eigenkapital

334

123

1.035

1.042

Latente Steueransprüche (Brutto)

Sonstige Verbindlichkeiten Übrige

Latente Steuerbilanzpositionen



31.12.2010

1.711

2.906

(16.400)

(14.486)

(14.689)

(11.580)

(388)

(540)

31.12.2011

31.12.2010

Entwicklung der latenten Steuern in TEUR

Steuerliche Verlustvorträge

31.12.2011

423

1.969

Bilanzansatz latente Steuern (Saldo)

(14.689)

(11.580)

5.747

7.077

Unterschied gegenüber dem Vorjahr

(3.109)

1.320

183

1.443

(153)

(123)

(3.139)

0

Davon: Latente Steuerschulden (Brutto) Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagevermögen Vorräte Sonstige Rückstellungen

Erfolgswirksam 11.435

8.971

7.935

8.317

428

452

11

99

Sonstige Verbindlichkeiten

318

315

Übrige

309

503

20.436

18.657



Verrechnung mit Eigenkapital (inkl. Währungsdifferenzen) Akquisition (PPA) nicht erfolgswirksam

115

116

Konzernabschluss

Auf temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen (sog. outside basis differences) von insgesamt 5.580 TEUR (Vorjahr: 4.676 TEUR) wurden keine latenten Steuerschulden bilanziert, da sich diese Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht umkehren werden.

7 Vorräte

8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in TEUR Forderungen (090360 Tage

2.921

1.522

353

395

68.891

61.123

(5.151)

(3.494)

63.740

57.629

Forderungen gegen At Equity Beteiligungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Wertberichtigungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigungen Davon fakturiert in EUR

55.166

55.375

USD

1.195

963

GBP

9.549

1.868

DKK

761

928

CHF

0

50

PLN

2.143

1.817

77

122

68.891

61.123

24.615

27.777

Übrige Währungen Gesamt

Vorräte nach Kategorien

31.12.2010

Forderungen überfällig >180 für Spitzenbeträge, > wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabe- betrags durch den Vorstand nicht wesentlich im Sinne der §§ 203 Abs. 1 und 2, 186, Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet; diese Ermächtigung erfolgt mit der Maßgabe, dass weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung insgesamt eine Grenze von zehn von Hundert des Grundkapitals überschritten werden darf durch den Gesamtbetrag (i) der Aktien, die auf der Grundlage der vorstehenden Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden und der Aktien, die nach Wirksamwerden dieser Ermächtigung aufgrund einer anderen zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung geltenden bzw. an deren Stelle tretenden Ermächtigung zur Ausnutzung eines Genehmigten Kapitals entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgeben werden, (ii) derjenigen Aktien, zu deren Bezug die Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen berechtigen, die nach Wirksamwerden dieser Ermächtigung unter Ausnutzung einer zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung beschlossenen bzw. an deren Stelle tretenden Ermächtigung entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden, sowie (iii) der veräußerten eigenen Aktien, sofern und soweit diese Veräußerung nach Wirksamwerden dieser Ermächtigung aufgrund einer zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung geltenden bzw. an deren Stelle tretenden Ermächtigung gegen Barzahlung in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle Aktionäre erfolgt, > bei Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder Vermögensgegenständen anderer Unternehmen, > zur Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitaler- höhungen aus dem Genehmigten Kapital festzulegen.

Bedingtes Kapital und aktienbasierte Vergütungen Bedingtes Kapital I Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28.05.2002 ist das Grundkapital bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I). Der Vorstand

war ermächtigt, bis zum 31.12.2004 – einmalig oder mehrmals – Optionsscheine zum Bezug von neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien der Gesellschaft auszugeben. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer, Geschäftsführer und Vorstände der Gesellschaft und ihrer gem. § 17 AktG verbundenen Unternehmen. Sofern die Optionen ausgeübt werden, werden neue Aktien geschaffen. Diese sind gewinnberechtigt ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt werden. Aufgrund der im Hauptversammlungsbeschluss festgelegten Ausübungsvoraussetzungen können Bezugsrechte aus dem Bedingten Kapital I seit dem Ende des Geschäftsjahres 2010 nicht mehr ausgeübt werden. Daher hat sich das Bedingte Kapital I zum 31.12.2011 nicht verändert und beträgt 21.984 EUR, eingeteilt in 21.984 Stückaktien (Vorjahr 21.984 EUR, eingeteilt in 21.984 Stückaktien). Bedingtes Kapital II Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 01.06.2005 ist das Grundkapital weiter bedingt erhöht (Bedingtes Kapital II). Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31.12.2011 – einmalig oder mehrmals – Optionsscheine zum Bezug von neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien der Gesellschaft auszugeben. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer, Geschäftsführer und Vorstände der Gesellschaft und ihrer gem. § 17 AktG verbundenen Unternehmen. Sofern die Optionen ausgeübt werden, werden neue Aktien geschaffen. Diese sind gewinnberechtigt ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt werden. Das Bedingte Kapital II betrug zum 31.12.2011 244.084 EUR, eingeteilt in 244.084 Stückaktien (Vorjahr 461.742 EUR, eingeteilt in 461.742 Stückaktien). Bedingtes Kapital III Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.05.2008 ist das Grundkapital um weitere 756.000 EUR, eingeteilt in 756.000 Stückaktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital III). Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31.12.2014 – einmalig oder mehrmals – Optionsscheine zum Bezug von neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien der Gesellschaft auszugeben. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer der CENTROTEC Sustainable AG sowie Arbeitnehmer verbundener Unternehmen im Sinne von § 17 AktG. Ferner sind bezugsberechtigt die Geschäftsführer/Vorstände der vorgenannten Gesellschaften. Sofern die Optionen ausgeübt werden, werden neue Aktien geschaffen. Diese sind gewinnberechtigt ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt werden. Das Bedingte Kapital III betrug zum 31.12.2011 616.470 EUR, eingeteilt in 616.470 Stückaktien (Vorjahr 728.671 EUR, eingeteilt in 728.671 Stückaktien). Aktienbasierte Vergütung CENTROTEC bedient sich aktienbasierter Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Den aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen liegen entsprechende Hauptversammlungsbeschlüsse zugrunde. Danach bestanden am Stichtag 31.12.2011 bedingte Kapitalia in Höhe von insgesamt 860.554 EUR (Vorjahr 1.190.413 EUR), die in insgesamt 860.554 (Vorjahr 1.190.413) Stückaktien eingeteilt sind. Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31.12.2014 (einmalig oder mehrmalig) Aktienoptionen zum Bezug von neuen, auf den Inhaber lautenden



Konzernabschluss

Aktien der Gesellschaft auszugeben; über die Ausgabe an Vorstände entscheidet der Aufsichtsrat. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer, Geschäftsführer und Vorstände der Gesellschaft und ihrer gem. § 17 AktG verbundenen Unternehmen, denen Aktienoptionen einzelvertraglich gewährt wurden.

Der gewichtete, durchschnittliche beizulegende Wert der 2011 ausgegebenen Optionen beträgt 6,41 EUR (Vorjahr 3,21 EUR). Die Optionen wurden anhand eines Binomialmodells bewertet. Im Modell wurden die nachfolgend beschriebenen Parameter zugrunde gelegt:

Die Erteilung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung individueller Leistungsbedingungen geknüpft. Arbeitnehmer, Geschäftsführer und Vorstände haben individuell vereinbarte Ziele zu erreichen. Die Zielerreichung führt zu einer Erteilung der Aktienoptionen. Die Wartezeit bis zur frühesten möglichen Ausübung der Option beträgt zwei Jahre nach Ausgabe der Option. Sie macht gleichzeitig eine zweijährige Dienstzeit notwendig, damit die Option nicht verfällt. Die maximale Laufzeit der Optionen beträgt sieben Jahre ab Gewährung.

Das Ausgabedatum der Tranche 2011 ist der 24.01.2011 (2010er Tranche 11.01.2010), der Ausübungspreis beträgt 15,80 EUR (Vorjahr 8,50 EUR). Wie im Vorjahr wurde keine Dividende erwartet. Der risikolose Zinssatz liegt bei 2,86 % (Vorjahr 3,08 %) und orientiert sich an risikolosen Anlagealternativen in Deutschland mit vergleichbarer Laufzeit. Der gewichtete Durchschnittsaktienkurs der in der Berichtsperiode gewährten Optionen beträgt 19,00 EUR. Die normalisierte Volatilität der CENTROTEC-Aktie, die auf der historischen Tagesvolatilität der CENTROTEC-Aktie basiert, wurde für 2011 mit 33,38 % p.a. (Vorjahr 33,95 %) angenommen. Die Volatilität beschreibt die Schwankungsintensität des Aktienkurses um seinen Mittelwert in einem festen Zeitraum.

Weiterhin ist die Ausübung auch an die Erfüllung von Marktbedingungen geknüpft. Danach ist eine Ausübung nur möglich, wenn sich der Börsenkurs am Tag der erstmaligen Ausübungsmöglichkeit oder zu einem späteren Zeitpunkt während der Laufzeit des Optionsrechts gegenüber dem Basispreis um 30 % erhöht hat. Zudem ist eine Ausübung nur in bestimmten Perioden des Jahres möglich. Diese Ausübungszeiträume laufen vom 3. bis 8. Börsenhandelstag nach dem Tag der Bekanntgabe von Jahres- bzw. Quartalsabschlüssen sowie von abgehaltenen Bilanzpressekonferenzen. Im Zeitpunkt der Optionsausübung werden neue Aktien geschaffen. Die jungen Aktien sind ab dem Beginn des Geschäfts­ jahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt werden, gewinnberechtigt. Der bei der Ausübung der Optionen zu entrichtende Basispreis je Aktie (Bezugspreis) beträgt derzeit 90 % des durchschnittlichen Schlusskurses im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem), errechnet aus den Kursen der dem Tag der Ausgabe der Option vorausgehenden dreißig Börsentage – für das Bedingte Kapital I bzw. der vorausgehenden zehn Börsentage – für das Bedingte Kapital II und das Bedingte Kapital III, mindestens aber einen EUR.

Ferner wurden bei der Ermittlung der zugrunde zu legenden Optionszahlen Zielerreichungsgrade sowie Fluktuationsraten von Optionsinhabern berücksichtigt. Sobald die genaue Anzahl an unverfallbaren Optionen einer Tranche feststeht, werden die erwarteten Optionszahlen an die unverfallbar gewordenen Optionen angepasst. Da die erhaltenen Gegenleistungen im Wesentlichen nicht für eine Erfassung als Vermögenswerte in Betracht kommen, werden sie insgesamt als Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr 2011 ist aus diesen hier beschriebenen Aktienoptionsprogrammen ein Personalaufwand in Höhe von insgesamt 997 TEUR entstanden (Vorjahr 721 TEUR). Aus den per 31.12.2011 ausstehenden Aktienoptionsprogrammen wird in 2012 ein weiterer Personalaufwand in Höhe von 680 TEUR erwartet. Der gewichtete Durchschnittsaktienkurs der ausgeübten Optionen des Geschäftsjahres beläuft sich auf 20,96 EUR (Vorjahr 15,36 EUR). Die folgende Tabelle zeigt die Aktienoptionstranchen mit noch ausübbaren Optionen:

Aktienoptions­tranchen

Ausgabe- datum

Ausübungs- preis**

Verfalls- datum

Optionen Ende 2011

Optionen Ende 2010

Veränderungen

Gewährt 2005

01.06.2005

9,75

31.05.2012

5.760

117.414

(111.654)

Gewährt 2006

13.09.2006

10,50

12.09.2013

88.550

104.946

(16.396)

Gewährt 2007

08.01.2007

11,00

07.01.2014

101.769

191.377

(89.608)

Gewährt 2008

23.06.2008

11, 60

22.06.2015

114.911

150.377

(35.466)

Gewährt 2009

05.02.2009

8,20

04.02.2016

82.259

158.994

(76.735)

Gewährt 2010

11.01.2010

8,40

10.01.2017

192.597

215.000*

(22.403)

Gewährt 2011

24.01.2011

15,70

23.01.2018

231.100*

0

231.100

Gesamt

816.946

938.108

(121.162)

* Zielerreichung noch nicht festgestellt ** Der Ausübungspreis hat sich aufgrund der Dividendenzahlung von 0,10 Euro je Aktie im Jahr 2011 entsprechend um 0,10 Euro verringert.

119

120

Konzernabschluss

Aus der nachstehenden Tabelle gehen die Zu- und Abgänge in den ausstehenden Optionen sowie die durchschnittlichen Ausübungspreise der Bewegungen und Stichtagsbestände hervor: Anzahl Optionen Stück/Preis in EUR

Optionen

2011 Ø Ausübungs­preis

Optionen

2010 Ø Ausübungs­preis

Anfang des Jahres

938.108

9,55

1.024.997

9,13

Gewährt

255.000

15,70

215.000

8,50

Ausgeübt

(329.859)

10,03

(245.699)

6,68

Verfallen bzw. Verwirkt

(46.303)

12,07

(56.190)

8,64

Ende des Jahres

816.946

11,02

938.108

9,55

Davon ausübbar

393.249

10,46

564.114

10,91

Nicht beherrschende Anteile Diese Position beinhaltet das auf die Minderheitsgesellschafter entfallene Eigenkapital von 2.382 TEUR (Vorjahr (428) TEUR).

11 Pensionsrückstellungen Die Ansprüche der Mitarbeiter aus leistungsorientierten Plänen beruhen auf gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen bzw. Direktzusagen. Die Pensionsverbindlichkeiten beruhen in Deutschland zu wesentlichen Teilen auf vertraglichen Regelungen basierenden Versorgungsverpflichtungen. Dabei handelt es sich um Leistungszusagen deutscher Gesellschaften, welche im Wesentlichen auf Leistungsordnungen des Essener Verbandes und auf Richtlinien zur Gewährung von Werksrenten sowie einem leistungsorientiertem Versorgungswerk beruhen. Die Verpflichtungen umfassen die Zahlung von Rentenleistungen, die beim Erreichen der Altersgrenze erbracht werden. Die Höhe der Leistungen ergibt sich im Wesentlichen aus der Anzahl der zurückgelegten Dienstjahre und dem pensionsfähigen Gehalt vor Eintritt des Versorgungsfalles. Bei diesen auf vertraglichen Regelungen basierenden Versorgungsverpflichtungen handelt es sich hauptsächlich um bei einer inländischen Gesellschaft bestehende Verpflichtungen. Bei den auf gesetzlichen Regelungen basierenden Leistungsplänen handelt es sich im Wesentlichen um in den Niederlanden bestehende Leistungsver­ pflichtungen für eine begrenzte Anzahl von Führungskräften, die

bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Folge des Erreichens der Altersgrenze, lebenslange Rentenleistungen erhalten. In anderen Ländern bestehen Zusagen in geringer Höhe. Die Finanzierung der Altersversorgung im Inland erfolgt ausschließlich über Pensionsrückstellungen. Die in den Niederlanden bestehenden Versorgungsverpflichtungen werden hauptsächlich über externe Pensionsfonds finanziert. Die in der Bilanz ausgewiesene Rückstellung für Leistungspläne entspricht dem Barwert des am Bilanzstich­tag unter Berücksichtigung künftiger Steigerungen erdienten Anteils an der Versorgungsleistung (Defined Benefit Obligation, DBO) abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwerts des externen Planver­ mögens, angepasst um kumulierte, nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nicht erfassten nach zu verrechnenden Dienstzeitaufwand. Die Pensionsrückstellungen wurden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren berechnet, das auch die zu er- wartende Gehalts- und Pensionserhöhungen berücksichtigt. Der Rückstellungsbetrag wurde anhand versicherungsmathematischer Verfahren und der aktuellsten Sterbetafeln (Deutschland: Heubeck 2005 G; Schweiz BVG 2005, Niederlande Collectief 1993) berechnet.

Wesentliche versicherungsmathematische Annahmen in % Deutschland Schweiz Pensionsalter (in Jahren)

2011 Niederlande Deutschland Schweiz

2010 Niederlande

63

-

65

63

65

65

Diskontierungssatz

4,70

-

5,10

5,10

2,75

5,10

Angenommene Gehaltssteigerungen

2,50

-

2,00

2,50

2,00

2,00

Angenommene Rentensteigerung

1,00

-

3,00

1,00

0,75

3,00

Mitarbeiterfluktuation

2,00

-

2,97

2,00

0,00

2,97

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen

2,75

-

5,10

2,75

2,75

5,10



Konzernabschluss

Für die Abzinsung wurde ein Zinssatz gemäß einem fristenkongruenten, durchschnittlichen Zinssatz für Industrieanleihen mit guter Bonität zugrunde gelegt. Ferner sind Werte für gesetzlich fällige Abfindungs­zahlungen zum Renteneintrittszeitpunkt enthalten.

In der Zusammensetzung des Planvermögens sind in Höhe von 293 TEUR (Vorjahr 268 TEUR) eigene Finanzinstrumente enthalten.

Pensionsleistungen

Entwicklung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtung

in TEUR

31.12.2011

31.12.2010

2.941

4.069

Fondsfinanzierte Verpflichtungen Beizulegender Zeitwert des Planvermögens

(2.998)

(3.994)

(57)

75

Zwischensumme Anwartschaftsbarwert der nicht fondsfinanzierten Verpflichtungen

in TEUR

2011

2010

Zu Beginn des Geschäftsjahres

25.054

22.838

Endkonsolidierung

(1.159)

0

381

544

Laufender Dienstzeitaufwand 23.257

Nicht erfasste, versicherungsmathematische Gewinne* Bilanzierte Pensionsrückstellung

Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

20.985

285

1.804

23.485

22.864

*Hierin ist im Geschäftsjahr 2011 die noch nicht bilanziell erfasste Auswirkung der Obergrenze gemäß IAS19.58B in Höhe von 30 TEUR enthalten.

Zinsaufwand

1.062

1.183

Beiträge der Teilnehmer des Plans

0

99

Währungsdifferenzen

0

179

1.550

1.027

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Geleistete Zahlungen Zum Ende des Geschäftsjahres

(689)

(816)

26.199

25.054

2011

2010

Entwicklung des externen Planvermögens in TEUR Planvermögen 01.01. Endkonsolidierung Erwarteter Ertrag aus Planvermögen

2011

2010

3.994

3.012

(1.020)

0

7

145

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste

3

622

Währungsdifferenzen

0

161

Beiträge des Arbeitgebers Beiträge der Teilnehmer des Plans Geleistete Zahlungen Planvermögen 31.12.

22

240

0

68

(8)

(254)

2.998

3.994

Der „erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen“ basiert auf einem angenommenen langfristigen Vermögensertrag zwischen 2,75 % bis 5,1 %. Dieser berücksichtigt die Vermögensstruktur, die Fälligkeiten und Wiederanlagemöglichkeiten zum Bilanzstichtag. Zusammensetzung des Planvermögens in TEUR zum 31.12.

2011

2010

Eigenkapitalinstrumente

0

44

Schuldverschreibungen

0

826

Grundstücke und Gebäude

0

110

Sonstiges Planvermögen

2.998

3.014

Summe Planvermögen

2.998

3.994

Pensionsaufwand in TEUR Laufender Dienstzeitaufwand

381

544

1.062

1.183

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen

(7)

(145)

Im laufenden Jahr erfasste versicherungsmathematische Gewinne

(1)

(12)

1.435

1.570

Zinsaufwand

Gesamt

Der laufende Dienstzeitaufwand und die versicherungsmathema- tischen Gewinne werden im Personalaufwand gezeigt, wohingegen der Zinsaufwand und der erwartete Ertrag aus Planvermögen im Zinsergebnis erfasst werden. Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen belief sich auf 11 TEUR. Für das Geschäftsjahr 2012 werden Zahlungen in den Plan in Höhe von 114 TEUR und aus dem Plan in Höhe von 772 TEUR erwartet. In den zurückliegenden Jahren hat sich der Finanzierungsstatus, bestehend aus dem Barwert aller Versorgungszusagen und dem Zeitwert des Planvermögens, wie folgt geändert:

121

122

Konzernabschluss

Entwicklung der leistungsorientierten Verpflichtung und des Planvermögens 31.12. in TEUR Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung Beizulegender Zeitwert des externen Planvermögens Finanzierungsstatus Erfahrungsbedingte Anpassungen bei Planschulden Erfahrungsbedingte Anpassung bei Planvermögen

2011

2010

2009

2008

2007

26.199

25.054

22.838

19.106

19.898

2.998

3.994

3.012

2.519

2.251

23.201

21.060

19.826

16.587

17.647

(3)

(89)

173

1

0

0

3

3

0

0

12 Rückstellungen

Sensitivitätsanalyse zu den Pensionsrückstellungen Die Berechnungen der Pensionsrückstellungen können maßgeblich durch den angewendeten Diskontierungssatz beeinflusst werden. Daher haben wir die Pensionsrückstellungen zusätzlich mit einem um 0,5 % niedrigeren Diskontierungssatz berechnet. Danach würde sich der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung um 2.112 TEUR erhöhen.

Nachfolgende Aufstellung zeigt die Entwicklung der Rückstellungen im Berichtsjahr:

Rückstellungen Garantie- in TEUR verpflichtungen 01.01.2011 Zugang

Rechtsan- sprüche und Andere personal- Übrige Rück- Gerichtsverfahren bezogene Kosten stellungen

Gesamt

8.975

1.142

2.090

1.932

14.139

7.765

253

1.550

1.831

11.399

Verbrauch

(5.377)

(74)

(746)

(844)

(7.041)

Auflösung

(412)

(207)

(671)

(392)

(1.682)

Währungsdifferenzen

0

0

0

2

2

Aufzinsung

138

0

0

0

138

Akquisition

710

0

0

30

740

0

(4)

0

(122)

(126)

11.799

1.110

2.223

2.437

17.569

675

150

216

2.035

3.076

Endkonsolidierung 31.12.2011 Davon erwarteter Verbrauch < 1 Jahr

In der Bilanz wurde nach Einschätzung bezüglich des Zeitpunkts der erwarteten Inanspruchnahme zwischen kurz- und langfristigen Rückstellungen unterschieden. Die Rückstellung für Garantieverpflichtungen wird für jede Art von Umsatz unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten sowie für konkrete Einzelfälle errechnet. Die Garantieverpflichtungen wurden für allgemeine und einzelne Gewährleistungsrisiken auf Basis verschiedener Gewährleistungsfaktoren gebildet. Die Gewährleistungsdauern betragen im Allgemeinen 2 bis 6 Jahre, aus Kulanzgründen kann davon noch oben abgewichen werden. Der Ressourcenabfluss der Rechtsansprüche und Gerichtsverfahren wird innerhalb der nächsten 1 bis 3 Jahren erwartet. Die personalbezogenen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen beschlossene Anpassungsmaßnahmen und wurden auf Basis

gerichtlicher Abfindungsvorschläge bzw. mit Einzelpersonen oder Betriebsräten vereinbarter Abfindungsformeln berechnet. Des Weiteren enthalten die personalbezogenen Rückstellungen Jubiläumsrückstellungen, die bei Erfüllung bestimmter Jahre der Unternehmenszugehörigkeit geleistet werden. In den übrigen Rückstellungen sind u.a. Drohverlustrückstellungen sowie noch ausstehende Vertreterprovisionen passiviert, die im Wesentlichen im nächsten Jahr verbraucht werden.

13 Finanzverbindlichkeiten Die nachfolgende Aufstellung zeigt die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und andere Darlehen strukturiert nach Krediten für Immobilien, Rahmenkrediten und sonstigen Darlehen.



Konzernabschluss

Finanzverbindlichkeiten Fälligkeitsspiegel in TEUR 31.12.2010

Gesamt ausstehender Betrag

Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr

Davon Laufzeit 1 bis 5 Jahre

Davon Laufzeit über 5 Jahre

Spanne der Zinssätze

31.12.2010 Immobilienkredite

9.696

1.025

3.528

5.143

1,8 – 6,1 %

Andere Darlehen

85.735

15.824

61.131

8.780

1,7 – 6,0 % 1,7 – 8,5 %

(Rahmen) Kreditlinien Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing Finanzierungsleasing Gesamt

16.512

16.512

0

0

111.943

33.361

64.659

13.923

303

165

138

0

112.246

33.526

64.797

13.923

31.12.2011 Immobilienkredite

11.842

1.179

5.010

5.653

2,1 – 5,9 %

Andere Darlehen

71.766

17.399

50.804

3.563

0,9 – 5,9 % 1,5 – 5,9 %

(Rahmen) Kreditlinien Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing

22.616

22.616

0

0

106.224

41.194

55.814

9.216

Finanzierungsleasing Gesamt

2.035

473

1.562

0

108.259

41.667

57.376

9.216

Buchwerte Verbindlichkeiten lauten auf folgenden Währungen in TEUR

Die folgenden Tabellen geben die Höhe der gegebenen Sicherheiten an:

31.12.2011

31.12.2010

EUR

105.610

108.145

DKK

1.787

2.414

KES

572

0

USD

189

112

PLN

101

0

CHF

0

1.563

SGD

0

12

Gesamt

108.259

112.246

Bei den Immobilienkrediten laufen die Zinsbindungen der Einzelkreditvereinbarungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen 2012 und 2030 aus, so dass hier eine Risikostreuung gewährleistet ist. Dies gilt ebenso bei den anderen Krediten, deren Zinsbindungen zwischen 2012 und 2020 auslaufen. Der Fair Value der Finanzschulden, welcher durch Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme ermittelt wurde, liegt um circa 4,7 Mio. EUR (Vorjahr circa 3,1 Mio. EUR) über den Buchwerten.

Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditgebern in TEUR

31.12.2011

31.12.2010

45.710

63.623

8.065

5.158

Vorräte

46.269

41.068

Forderungen

24.615

27.777

Sachanlagevermögen Immaterielle Vermögenswerte

Sonstige Vermögenswerte Liquide Mittel Gesamt

24.209

25.583

148.868

163.209

Verpfändete Geschäftsanteile Anteilsquote Brink Climate Systems B.V.



100 %

Ned Air Holding B.V.



100 %

Ubbink UK Ltd.



100 %

Ubbink France S.A.S.



100 %

Ubbink N.V./S.A.



100 %

Innosource Holding B.V.



100 %

Centrotherm Systemtechnik GmbH



90 %

Die Sicherheitenstellung erfolgte unter den marktüblichen und gebräuchlichen Bedingungen für Kreditvergaben.

123

124

Konzernabschluss

Finanzierungsleasing

gestattet. Es ist damit zu rechnen, dass die betreffenden Anlagen am Ende der Vertragslaufzeit in das Eigentum der CENTROTECGruppe übergehen werden. Die nachstehende Tabelle zeigt die Leasingverbindlichkeiten mit dazugehörigen, diskontierten sowie nominalen Leasingraten einschließlich der Zinskomponente, aufgegliedert nach Fristigkeit. Der Anstieg von 1,7 Mio. EUR betrifft im Wesentlichen die Investitionen in den Maschinenbestand am Standort Fulda und Doesburg.

Leasingvereinbarungen bestehen nur in begrenztem Umfang. Die Entscheidung, ob eine Investitions­maßnahme per Bankfinanzierung oder per Leasing realisiert wird, wird jeweils im Einzelfall getroffen und hängt hauptsächlich von den zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden Konditionen ab. Die Mehrzahl der Finanzierungsleasingverträge im Sinne von IAS 17 (Finanzierungsleasing) sind mit einer Kaufoption zu einem Preis, der entweder bei null EUR oder weit unter dem zu erwartendem Marktwert liegt, ausFinanzierungsleasing in TEUR Gesamt 31.12.2010

Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr

Davon Laufzeit 1 bis 5 Jahre

Davon Laufzeit über 5 Jahre







Mindestleasingzahlungen



322

171

151

0

Enthaltener Zinsanteil



19

6

13

0

Barwerte

303

165

138

0

1.653

0

31.12.2011 Mindestleasingzahlungen



2.174

Enthaltener Zinsanteil



139

48

91

0

Barwerte

2.035

473

1.562

0

14 Sonstige Verbindlichkeiten Die nachstehende Tabelle zeigt die Aufgliederung im Einzelnen: in TEUR

31.12.2011

31.12.2010

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Kaufpreisverbindlichkeit

9.282

0

Derivative Verbindlichkeiten

1.922

2.495

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten

154

217

11.358

2.712

Übrige Verbindlichkeiten

376

369

Sonstige Verbindlichkeiten

376

369

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Zinsabgrenzungen

506

588

Ausstehende Rechnungen

2.944

3.000

Bonuszahlungen an Kunden

4.623

4.059

627

759

Ausstehende Gutschriften Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

2.332

2.964

11.032

11.370

521

Steuern und Sozialversicherungsbeiträge

3.395

3.297

Urlaub und Überstunden

5.859

4.592

Umsatzsteuer

2.697

628

Erhaltene Anzahlungen

9.064

944

Altersteilzeit

2.704

1.449

Mitarbeitervergütungen

6.285

7.526

Übrige Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten

1.794

2.392

31.798

20.828

Die versicherungsmathematisch ermittelten Altersteilzeitverpflichtungen wurden mit 3,80 % abgezinst und mit ihrem Barwert passiviert. Die Verbindlichkeiten, welche laufende Altersteilzeitver­ pflichtungen betreffen, wurden mit Vermögenswerten aus Wertpapieren in Höhe von 1.116 TEUR (Vorjahr 1.549 TEUR) saldiert. Die Wertpapiere wurden zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen im Rahmen der gesetzlichen Insolvenzsicherung für eingegangene Altersteilzeitverpflichtungen über ein Treuhandverhältnis erworben. In den übrigen finanziellen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind Finanzderivate in Höhe von 103 TEUR enthalten.



Konzernabschluss

125

15 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten Aus den nachfolgenden Tabellen sind Buchwerte finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien sowie deren beizulegende Zeitwerte ersichtlich: Finanzielle Werte

Zu fortgeführten Zu Anschaf- Anschaffungskosten fungkosten

Zum beizulegenden Wertansatz Zeitwert nach IAS 17

Total

Für Sicherungs Zur Ver- Zur Ver- zwecke Zu fortgeführten Darlehen äußerung äußerung eingesetzte Anschaffungskosten und verfügbare verfügbare derivate bewertete Forde- Finanzin- Finanz- Finanzin TEUR Verbindlichkeit rungen strumente instrumente instrumente Bilanzposition zum 31.12.2010



Buchwert

Buchwert

Buchwert

Buchwert

Buchwert

Buchwert

Buchwert

Zeitwert

Ausleihungen





79









79

79

Beteiligungen







1.075







1.075

1.075

Wertpapiere









865





865

865

Zahlungsmittel und Zahlungsmittel­äquivalente





41.123









41.123

41.123

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen





57.629









57.629

57.629

Derivative Finanzinstrumente











69



69

69

Übrige finanzielle Vermögenswerte





4.678









4.678

4.678

0

103.509

1.075

865

69

0

105.518

105.518

111.943











111.943

115.091

Summe finanzielle Vermögenswerte 31.12.2010 Finanzverbindlichkeiten ohne Finanzierungsleasing



Finanzierungsleasing













303

303

303

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen



32.467











32.467

32.467

Derivative Finanzinstrumente











2.509



2.509

2.509

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten



13.979











13.979

13.979

Summe finanzielle Verbindlichkeiten 31.12.2010

158.389

0

0

0

2.509

303

161.201

164.349



80









80

80

Bilanzposition zum 31.12.2011 Ausleihungen



Beteiligungen







52







52

52

Wertpapiere









1.301





1.301

1.301

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente





48.146









48.146

48.146

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen





63.740









63.740

63.740

Derivative Finanzinstrumente















0

0

Übrige finanzielle Vermögenswerte





4.362









4.362

4.362

0

116.328

52

1.301

0

0

117.681

117.681

106.224











106.224

110.894

Summe finanzielle Vermögenswerte 31.12.2011 Finanzverbindlichkeiten ohne Finanzierungsleasing



Finanzierungsleasing













2.035

2.035

2.035

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen



41.879











41.879

41.879

Derivative Finanzinstrumente











2.025



2.025

2.025

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten



20.365











20.365

20.365

Summe finanzielle Verbindlichkeiten 31.12.2011

168.468

0

0

0

2.025

2.035

172.528

177.198

126

Konzernabschluss

Die Klassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen finanziellen Verbind­lichkeiten enthalten grundsätzlich Verbindlichkeiten mit regelmäßig kurzen Restlaufzeiten. Daher entsprechen die Buchwerte den beizulegenden Zeitwerten.

Die Klasse Ausleihungen enthält langfristige Kredite, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind. Der beizulegende Zeitwert der Ausleihungen entspricht näherungsweise dem Buchwert. Anteile an nicht konsolidierten und nicht At Equity bewerteten Unternehmen werden in der Klasse Beteiligungen zusammengefasst. Hierbei handelt es sich ausschließlich um nicht börsennotierte Kapitalgesellschaften. Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet, da keine öffentlich notierten Marktpreise existieren und der beizulegende Zeitwert aufgrund unsicherer zukünftiger Zahlungsströme nicht zuverlässig bestimmbar ist. Eine verlässliche Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes wäre nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen möglich.

Die Klassen Finanzverbindlichkeiten ohne Finanzierungsleasing und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing enthalten überwiegend Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten größer als ein Jahr. Die beizulegenden Zeitwerte ermitteln sich durch Diskontierung der mit den Verbindlichkeiten verbundenen Cash Flows unter Berücksichtigung der aktuellen Zinsparameter. Dabei werden die individuellen Bonitäten der Gruppe in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads bei der barwertigen Ermittlung berücksichtigt.

Die Buchwerte der in der Klasse Wertpapiere enthaltenen Vermögenswerte entsprechen den jeweiligen Marktpreisen.

Nettogewinne oder -verluste aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien

Die Vermögenswerte in den Klassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige finanzielle Vermögenswerte haben überwiegend kurze Restlaufzeiten, so dass deren Buchwerte zum Bilanzstichtag den beilzulegenden Zeitwerten entsprechen.

Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien dar. Bei der Ermittlung der Nettoergebnisse wurden Zinsen, Währungsumrechnungen, Wertminderungen, Wertaufholungen und Abgangsergebnisse berücksichtigt.

Die Klassen derivative Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Hedge Accounting enthalten ausschließlich im Rahmen von Cash Flow Hedges designierte Sicherungsinstrumente, welche mit ihrem beizulegenden Zeitwert bilanziert werden.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten Darlehen und bewertete finanzielle in TEUR Forderungen Verbindlichkeiten

Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente

Summe

2010



593

(8.123)

0

(7.530)

2011



(1.662)

(7.465)

0

(9.127)

Derivative Finanzinstrumente Die Gruppe nutzt zur Absicherung von Zinsrisiken derivative Finanzinstrumente wie Zinsswaps und Caps. Weiterhin wurden zur Absicherung von Fremdwährungsschwankungen Devisentermin­

geschäfte abgeschlossen. Es handelt sich hierbei um Cash Flow Hedges. Die nachfolgende Tabelle zeigt die abgeschlossenen Kontrakte.

Finanzderivate

2011

Kontraktvolumen

Vermögen

Zinsswaps

45.314

Caps

10.000 0 1.800

Floors Collar Devisentermingeschäfte Gesamt davon kurzfristig

2010

Schulden

Vermögen

Schulden

0

1.927

0

2.426

0

0

9

0

0

0

0

14

0

39

0

69

2.473

0

59

60

0

59.587

0

2.025

69

2.509



0

103

60

14



Konzernabschluss

Der volle beizulegende Zeitwert eines derivativen Sicherungsinstruments wird als langfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit eingestuft, sofern seine Restlaufzeit zwölf Monate übersteigt; andernfalls erfolgt eine Einstufung als kurzfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit.

Die Entschädigungen umfassen Leistungen von Versicherungen und sonstige erhaltene oder eingeforderte Entschädigungen.

Der ineffektive Teil von Cash Flow Hedges, der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wird, beläuft sich auf 280 TEUR (Vorjahr 88 TEUR). Während des Jahres 2011 wurden netto unrealisierte Verluste aus der Bewertung von Derivaten in Höhe von 797 TEUR (Vorjahr 171 TEUR) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. 287 TEUR wurden vom sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Zinssicherungsinstrumente Zum 31.12.2011 variieren die festen Zinssätze der Zinsswaps zwischen 1,86 bis 4,40 % (Vorjahr 1,86 bis 4,40 %), der Cap liegt bei 4,25 % (Vorjahr 4,25 bis 5,00 %) und der Zinssatz des Collar beträgt 3,25 % (Vorjahr 3,25 %). Die im Eigenkapital (Rücklage für Cash Flow Hedges) erfassten Gewinne und Verluste aus Zinssicherungsinstrumenten werden kontinuierlich bis zur Rückzahlung der Bankkredite (Erläuterung 13) ergebniswirksam über die Gewinnund Verlustrechnung erfasst. Devisentermingeschäfte Von den durch Sicherungsgeschäfte abgesicherten Transaktionen in Fremdwährung mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit wird ein Eintreten zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Laufe der nächsten zwölf Monate erwartet. Gewinne und Verluste zukünftiger Verträge in Fremdwährung zum 31.12.2011, die in der HedgingReserve im Eigenkapital erfasst werden, werden in der Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in der die gesicherte, geplante Transaktion sich auf die Gewinn -und Verlustrechnung auswirkt. Im Regelfall tritt dies in den zwölf Monaten nach Bilanzstichtag ein.

Zuschüsse der öffentlichen Hand in TEUR

2011

2010

Personalbezogene

711

820

Übrige

347

192

1.058

1.012

Gesamt

In den öffentlichen Zuwendungen sind im Wesentlichen Erstattungen von der Bundesagentur für Arbeit für die Mitarbeiter in Altersteilzeit enthalten. Die an die Zahlungen geknüpften Bedingungen wurden zum Bilanzstichtag erfüllt.

17 Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen sowie Bestandsveränderungen Materialaufwand in TEUR

2011

2010

264.296

227.696

Bezogene Leistungen

8.914

8.838

Lieferantenskonti

(871)

(867)

272.339

235.667

1.811

(4.674)

274.150

230.993

Materialaufwand

Gesamt Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Bereinigter Materialaufwand

16 Sonstige Erträge

Die Bestandsveränderungen enthalten neben Materialaufwendungen auch Personalaufwand und andere Aufwandsbestandteile. Der Materialaufwandsbestandteil ist jedoch im Allgemeinen die größte Einzelposition.

Die sonstigen Erträge gliedern sich wie folgt auf:

18 Personalaufwand und Anzahl der Beschäftigten Personalaufwand

in TEUR

2011

2010

Auflösung von Rückstellungen

2.254

629

Kostenweiterbelastungen/-erstattungen

1.170

1.099

Löhne und Gehälter

Zuschüsse der öffentlichen Hand

1.058

1.012

Soziale Abgaben

Auflösungen/Wertaufholungen von Wertberichtungen auf Forderungen

322

220

Währungskursgewinne

214

716

Versicherungs- und sonstige Entschädigungen

214

256

Verkaufserlöse Abgang Anlagevermögen

119

118

Sonstige

4.293

3.550

Gesamt

9.644

7.600

in TEUR

Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne Aktienbasierte Vergütungen Gesamt

Davon Personalaufwandsquote



2011

2010

117.062

107.798

12.873

11.969

380

532

10.566

9.809

997

721

141.878

130.829

26,4 %

27,3 %

127

128

Konzernabschluss

Anzahl der Beschäftigten

Ø

2011 Stichtag

Ø

2.936

3.015

2.781

2.781

FTE (unter Berücksichtigung von Kurzarbeit)

2.819

2.906

2.662

2.663

davon Angestellte

1.481

1.522

1.392

1.326

davon Arbeiter

1.338

1.384

1.270

1.337

Köpfe

2010

Stichtag

19 Sonstige Aufwendungen

20 Zinserträge und -aufwendungen

Die sonstigen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2011 von 73,9 Mio. EUR um 13,9 Mio. EUR auf 87,8 Mio. EUR gestiegen.

Die Zinserträge und -aufwendungen gliedern sich wie folgt: in TEUR

Die sonstigen Aufwendungen gliedern sich wie folgt: Sonstige Aufwendungen in TEUR

2011

2010

289

276

Zinsaufwendungen für Darlehen

(4.830)

(4.673)

Sonstige Zinsaufwendungen

(1.331)

(1.508)

(5.872)

(5.905)

1.055

1.038

Zinserträge

2011

2010

Ausgangsfrachten

14.539

14.621

Reisekosten und Fuhrpark

11.510

9.949

davon

Werbekosten

9.803

8.351

Pensionsverpflichtungen

Garantieaufwand

6.819

4.383

Energie

4.385

4.107

Wartung und Instandhaltung

4.026

3.933

Rechts- und Beratungskosten

3.783

2.550

Verkaufsprovisionen

3.180

2.702

Gebäudemieten

3.021

2.892

Sonstiger Personalaufwand

2.617

2.111

IT- Aufwendungen

2.528

2.146

Allgemeine Betriebskosten

1.960

1.738

Forderungsverluste und Wertberichtigungen

1.921

1.150

in TEUR

2011

2010

Kommunikation

1.534

1.460

Versicherungen

1.508

1.416

tatsächliche Ertragsteuern des laufenden Geschäftsjahres

9.497

10.254

Endkonsolidierungsaufwand

1.304

0

Abschreibungen auf Beteiligungen

1.210

0

tatsächliche Ertragsteuern für vorherige Geschäftsjahre

(317)

158

Sonstige Verwaltungskosten

1.050

1.065

Latente Steuern des laufenden Geschäftsjahres (Vj: inkl. Vorh. Geschäftsj.)

(535)

(1.443)

Sonstige Steuern

819

743

Latente Steuern für vorherige Geschäftsjahre

352

n.a.

Leasing/Sonstige Mieten

618

624

Gesamt

8.997

8.969

Währungskursverluste

593

86

Forschungs- und Entwicklungsaufwand

561

353

Verpackung

500

237

Patentschutz

452

328

in TEUR

2011

2010

Gebäudedienstleistungen

449

304

Aus temporären Differenzen

1.729

(1.378)

Beiträge (z.B. IHK)

402

309

Aus Verlustvorträgen

Abfallbeseitigung

326

318

Latenter Steuerertrag

Verluste aus Anlagenabgängen

316

231

Investorenbeziehungen

204

246

5.905

5.543

87.843

73.896

Übrige Gesamt

Gesamt

Der Gesamtzinsertrag und Gesamtzinsaufwand für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, belaufen sich in Summe auf (4.588) TEUR (Vorjahr (4.464) TEUR).

21 Steuern vom Einkommen und Ertrag Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Der latente Steuerertrag hat sich wie folgt entwickelt:

(1.546)

(65)

183

(1.443)

Die Überleitung zwischen tatsächlichem und erwartetem Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:



Überleitung zwischen tatsächlichem und erwartetem Steueraufwand

Unverwässertes Ergebnis pro Aktie

31.12.2011

31.12.2010

Konzernjahresergebnis Anteilseigner in TEUR

(9.376)

25.748

34.541

Gewichteter Durchschnitt an ausgegebenen Stammaktien in tausend Stück

17.164

16.750

19.302

(4.445)

Unverwässertes Ergebnis pro Aktie in EUR

(0,55)

1,54

18.898

30.096

in TEUR

2011

2010

Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag (EBT)

(404)

Abzüglich Ergebnis aus Finanzanlagen At Equity Angepasstes Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag Erwarteter Steueraufwand (auf Basis der jeweiligen Unternehmenssteuersätze) Erwarteter Steuersatz: 28,1 % (Vorjahr: 29,0 %)

(5.306)

(8.725)



Anpassungen des erwarteten Steueraufwands Effekt aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträgen Steuereffekte aus Verlustvorträgen Effekt aus Veränderungen von Steuersätzen Anpassungen für vorherige Geschäftsjahre (tatsächliche Ertragsteuern und latente Steuern) Steueraufwand laut Gewinn- und Verlustrechnung Effektiver Steuersatz (in %)

Konzernabschluss

(836)

(528)

(2.619)

(199)

(45)

(112)

(191)

595

(8.997)

(8.969)

47,6

29,8

Der effektive Steuersatz hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 29,8 % auf 47,6 % erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf die Entkonsolidierung einer Tochtergesellschaft zurückzuführen (0,9 Mio. EUR). Damit im Zusammenhang stehend wurden latente Steueransprüche auf Verlustvorträge zusätzlich i.H.v. 0,6 Mio. EUR aufgelöst. Darüber hinaus wurde die Steuerquote dadurch erhöht, dass für eine britische Tochtergesellschaft latente Steuern auf Verlustvorträge i.H.v. 0,4 Mio. EUR auf lokale Verlustvorträge wertzuberichtigen waren, deren Nutzung nicht mehr wahrscheinlich ist. Das gleiche gilt für eine deutsche Gesellschaft – 0,2 Mio. EUR - und für eine spanische Gesellschaft - 0,2 Mio. EUR.

22 Nicht beherrschende Anteile Den anderen Gesellschaftern der CENTROTEC stehen Gewinnoder Verlustanteile zu, die separat unter den Anteilen anderer Gesellschafter ausgewiesen werden. Die Netto Verlustanteile belaufen sich zum Stichtag auf 25 TEUR (Vorjahr Netto Verlustanteile 176 TEUR). Diese teilen sich auf Gewinnanteile in Höhe von 329 TEUR (Vorjahr 1 TEUR) und Verlustanteile in Höhe von 354 TEUR (Vorjahr 177 TEUR) auf.

23 Ergebnis pro Aktie Die nachstehende Tabelle zeigt das Ergebnis pro Aktie (unverwässert) und das verwässerte Ergebnis je Aktie. Das unverwässerte Ergebnis pro Aktie wird auf der Grundlage des den Anteilseignern der CENTROTEC Sustainable AG zuzurechnenden Periodenergebnisses im Verhältnis zu den über das Jahr gewichtet ausgegebenen Aktien abzüglich eigener Aktien (12.080 Stück) berechnet.

Im verwässerten Ergebnis werden über die Aktienanzahl im unverwässerten hinaus noch potenzielle Aktien aus Aktienoptionen bei der zu berücksichtigenden Anzahl an Aktien berücksichtigt. Das verwässerte Ergebnis je Aktie basiert auf der Annahme, dass alle durch Aktienoptionspläne gewährten Bezugsrechte, die ausgeübt werden könnten, wenn der Abschlussstichtag das Ende der Wartefrist wäre, tatsächlich ausgeübt worden wären. Da die Ausübung der Bezugsrechte an die Erreichung bestimmter individueller und unternehmensbezogener Ziele geknüpft ist, wird erwartet, dass nur eine geringere Zahl als die maximal gewährten Bezugsrechte ausgeübt wird. Die Berechnung des verwässernden Effekts erfolgt auf Basis der Annahme, dass die Ausgabe von Aktien aufgrund potenzieller Optionsausübung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, wobei letzterer der durchschnittlichen Notierung der Aktien während des jeweiligen Geschäftsjahres entspricht. Die so ermittelte Anzahl an verwässernd wirkenden Optionen wird als unentgeltliche Ausgabe von Stammaktien behandelt. Solche Stammaktien erzielen keine Erlöse und haben keinerlei Auswirkungen auf den Periodengewinn, der den im Umlauf befindlichen Stammaktien zuzurechnen ist. Sie wirken verwässernd und werden folglich bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie der Zahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien hinzugezählt. Verwässertes Ergebnis pro Aktie

31.12.2011

31.12.2010

Konzernjahresüberschuss Anteilseigner in TEUR

(9.376)

25.748

Gewichteter Durchschnitt an ausgegebenen Stammaktien Tausend Stück

17.164

16.750

246

236

Gewichteter Durchschnitt an verwässerten Stammaktien Tausend Stück

17.410

16.986

Verwässertes Ergebnis pro Aktie in EUR

(0,54)

1,52

Angenommene Ausübung von gewährten Aktienoptionen(gewichteter Durchschnitt) Tausend Stück

24 Segmentberichterstattung und Umsatzerlöse Die CENTROTEC-Gruppe hat drei berichtspflichtige Segmente identifiziert, die entsprechend der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen weitgehend eigenständig organisiert und geführt werden: Climate Systems, Gas Flue Systems und Medical Technology & Engineering Plastics. Die drei Segmente unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Produktpalette. Unter dem Segment Climate Systems sind umfangreiche Produktspektren von Geräten zum Heizen, Lüften und Kühlen für ein gesundes Wohnraumklima in jeder Raumsituation vereint. Einen

129

130

Konzernabschluss

Schwerpunkt bilden integrierte Systeme, die Lösungen zur Nutzung Erneuerbarer Energien einbeziehen. Das Segment Gas Flue Systems hingegen produziert und vertreibt Abgassysteme aus Kunststoff und Metall. Abgerundet wird die Produktpalette durch nahezu 1.000 Komponenten aus dem Bereich der Abluftsystemtechnik und innovativen Dachprodukten. Das letzte und kleinste Segment Medical Technologie & Engineering Plastics entwickelt und vermarktet Eigen- und OEM-Produkte aus dem Bereich der medizintechnischen Systeme und Komplettlösungen, Wirbelsäulenimplantate sowie Halbzeuge, Fertigteile und Baugruppen aus Hochleistungskunststoffen für Medizintechnik und Anlagenbau unter einem Dach. Den jeweiligen Segmenten steht ein Bereichsvorstand vor. Für Climate Systems und Gas Flue Systems ist dies Herr Dr. Huisman und für Medical Technologie & Engineering Plastics ist dies Herr Dr. Traxler. Die Tochterunternehmen werden entsprechend ihrem Produktsortiment sowie ihrem zuständigen Management einem der drei Segmente zugeordnet und entsprechend konsolidiert. Die Zuordnung der in den Konzernabschluss vollkonsolidierten Gesellschaften zu den Segmenten können aus der Darstellung zum Konsolidierungskreis entnommen werden. Die Umsatzerlöse betreffen hauptsächlich Warenlieferungen. Sie werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte und Preisnachlässe ausgewiesen. Das Segment “Gas Flue Systems“ beinhaltet auch die Werte der CENTROTEC Sustainable AG. Verrechnungspreise zwischen den Segmenten sind marktorientiert festgelegt („arm’s length principle“). Die Preisbildung orientiert sich dabei an Transaktionen mit fremden Dritten, verringert um Aufwendungen (insbesondere Vertriebskosten), die in Transaktionen zwischen Segmenten nicht anfallen. Die Zurechnung der Erträge und Aufwendungen erfolgt direkt bei den einzelnen Gesellschaften innerhalb der einzelnen Segmente. In den Segmentaufwendungen und ‑erträgen sind auch Holdingumlagen enthalten.

Die Segmentabschreibungen stellen den auf das langfristig gebundene Segmentvermögen entfallenden Wertverzehr dar, die Investitionen, die jeweiligen Zugänge des Anlagevermögens sowie der immateriellen Vermögenswerte des Segments. Das Segmentvermögen beinhaltet das Anlagevermögen und Umlaufvermögen des jeweiligen Segments. Nicht enthalten sind Rückzahlungsansprüche aus Ertragsteuern sowie latente Steueransprüche. Überleitung Vermögen in TEUR Vermögen At Equity bilanzierte assoziierte Unternehmen

2010

408.688

366.194

11.458

28.144

Ausleihungen und Beteiligungen

1.433

2.019

Erstattungsanspruch Ertragsteuern

4.111

3.204

425.690

399.561

Summe (AKTIVA):

Die Segmentverbindlichkeiten enthalten die operativen Verbindlichkeiten und Rückstellungen des jeweiligen Segmentes. Nicht darin enthalten sind Ertragssteuerverbindlichkeiten, latente Steuerschulden und Finanzschulden. Überleitung Verbindlichkeiten in TEUR

2011

2010

Schulden

137.497

104.749

Finanzverbindlichkeiten

108.259

112.246

22.481

21.750

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern Eigenkapital Summe (PASSIVA):

In der Konsolidierungsspalte werden intersegmentäre Beziehungen, d.h. Beziehungen und Transaktionen zwischen den einzelnen Segmenten eliminiert. Sie stellt gleichzeitig die Überleitung zu den Konzernabschlusszahlen dar.

2011

157.453

160.816

425.690

399.561



25 Kapitalflussrechnung Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Liquiden Mittel des Konzerns im Laufe des betrachteten Geschäftsjahres aufgrund von Mittelzu- und -abflüssen geändert haben. Dabei wird zwischen Cash Flows aus der laufenden Geschäfts- und denen aus Investitions- sowie der Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Cash Flows aus der laufenden Geschäftstätigkeit werden nach der indirekten Methode ermittelt, indem das Ergebnis vor Steuern und Zinsen um zahlungsunwirksame Posten, Veränderungen des Working Capitals (Forderungen sowie sonstige Vermögenswerte, Vorräte sowie Verbindlichkeiten) und alle Veränderungen, die der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind, auf den Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit übergeleitet wird. Das Zinsergebnis sowie die Ertragssteuerzahlungen richten sich abweichend davon nach tatsächlichen Zahlungsströmen. Beim Finanzmittelbestand handelt es sich nahezu vollständig um Sichteinlagen und Inanspruchnahme auf die laufenden Konten bei Geschäftsbanken. Der Finanzmittelbestand gliedert sich wie folgt: Aufgliederung des Finanzmittelbestandes in TEUR Kassenbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten (erfasst in der Position „Kurzfristige Finanzschulden“) Gesamt

31.12.2011

31.12.2010

44

28

48.102

41.095

(22.616)

(16.512)

25.530

24.611

Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg in 2011 um 6.003 TEUR gegenüber dem Vorjahr und belief sich auf 41,8 Mio. EUR (Vorjahr 35,8 Mio. EUR). Diese Verbesserung ist im Wesentlichen auf die Fortschritte bei der Optimierung der unternehmensinternen Prozesse und der hieraus resultierenden

Konzernabschluss

Reduzierung des Net Working Capital zurückzuführen. Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit belief sich in 2011 auf minus 28,9 Mio. EUR nach minus 22,1 Mio. EUR im Vorjahr. Der Cash Flow aus der Finanzierungs­tätigkeit lag in Folge des erneut erhöhten Tilgungssaldos bei minus 12,0 Mio. EUR (Vorjahr minus 8,7 Mio. EUR). In Summe betrug somit der Finanzmittelbestand in 2011 am Ende der Periode 25,5 Mio. EUR (Vorjahr 24,6 Mio. EUR). Finanzierungsströme in TEUR

2011

2010

Finanzmittelaufnahme

4.193

4.772

Finanzmitteltilgung Veränderung Finanzverbindlichkeiten

(17.842)

(15.067)

(13.649)

(10.295)

Zahlungsmittelzufluss aus Abgängen des Anlagevermögens in TEUR

2011

Netto Restbuchwerte

1.639

902

(197)

(113)

1.442

789

Gewinn/Verlust aus Anlageabgängen Einzahlungen aus dem Abgang von Anlagevermögen

2010

Die Bereitstellung von kurzfristigen Kreditrahmen zur jederzeitigen Sicherstellung der Liquidität erfolgt über mehrere voneinander unabhängige Kreditinstitute. Zum Bilanzstichtag beläuft sich der verfügbare Kreditrahmen aus Kontokorrent-, Aval/Bürgschaftoder Wechseldiskontlinien sowie einer einbezogenen freien Kreditfacilität auf 27,5 Mio. EUR (Vorjahr 28,3 Mio. EUR). Wesentliche zahlungsunwirksame Transaktionen resultieren aus der Veränderung von latenten Steuern und der Ausgabe von Aktienoptionen.

131

132

Konzernabschluss

K_



Ergänzende Angaben

1_ Haftungsverhältnisse, Eventualschulden

Für Bereiche, in denen die Inanspruchnahme mit mehr als 50 % wahrscheinlich ist, wurden Rückstellungen gebildet.

und Sonstiges

Es werden übliche Gewährleistungsverpflichtungen übernommen, für die bei wahrscheinlicher Inanspruchnahme Rückstellungen gebildet wurden. Weiterhin geht die Gesellschaft im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit regelmäßig Eventualver­ bindlichkeiten unter anderem aus Avalen, Schecks und Wechseln ein. Ferner können Eventualschulden aus Konzernbereichen entstehen, in denen gesetzliche Regelungen zur Altersteilzeit bestehen, für die aber der Ansatz einer Rückstellung nicht erfolgt ist, da es nicht wahrscheinlich ist, dass Mitarbeiter dieser Bereiche die bestehenden gesetzlichen Regelungen in Anspruch nehmen.

Insgesamt wird davon ausgegangen, dass über die genannten Sachverhalte hinaus keine wesentlichen Verbindlichkeiten aus den Eventualverbindlichkeiten im Prüfungszeitraum entstanden sind bzw. nur insoweit sie aus diesem Anhang als solche ersichtlich sind. Die nachstehende Tabelle zeigt die nicht aktivierten Mietleasingverpflichtungen zum Bilanzstichtag mit den dazugehörigen Leasingraten, aufgegliedert nach Fristigkeit bzw. Mindestrestlaufzeit:

Mietleasing in TEUR Gesamt

Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr

Davon Laufzeit 1 bis 5 Jahre

Davon Laufzeit über 5 Jahre

2.237

4.946

747

31.12.2010 Mindestleasingzahlungen



7.930

Enthaltener Zinsanteil



909

104

388

417

Barwerte

7.021

2.133

4.558

330

31.12.2011 Mindestleasingzahlungen



9.269

2.455

5.843

971

Enthaltener Zinsanteil



1.030

78

701

251

Barwerte

8.239

2.377

5.142

720

Die Mietleasing-Verhältnisse resultieren im Wesentlichen aus Leasingverträgen für PKW‘s, die eine Laufzeit von ein bis fünf Jahre haben und im Wesentlichen von unseren Außendienstmitarbeitern genutzt werden. Des Weiteren haben wir Mietverträge bezüglich Gebäuden in Mainburg und Staphorst. Es besteht keine Kaufoption.

2_Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es liegen keine wesentlichen Ereignisse zum und nach dem Bilanzstichtag vor bzw. nur insoweit sie aus den Aussagen im Konzernlagebericht und -anhang als solche dargestellt bzw. ersichtlich sind.

3_Beziehungen zu nahestehenden Personen oder Unternehmen

Personen oder Unternehmen werden als nahe stehend angesehen, wenn eine Person oder ein Unternehmen das andere Unternehmen beherrschen kann oder im Hinblick auf dessen Finanz- und Geschäftspolitik wesentlichen Einfluss auf das andere Unternehmen ausüben kann. Als nahestehende Unternehmen und Personen gemäß IAS 24 kommen im CENTROTEC-Konzern grundsätzlich Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates, deren nahe Familienangehörige sowie nicht voll konsolidierte Tochter-

gesellschaften und At Equity Beteiligungen in Betracht. Nahestehende Personen waren an keinen wesentlichen und in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblichen Transaktionen mit Gesellschaften des CENTROTEC-Konzerns beteiligt. Rechtsgeschäfte mit Vorstandsmitgliedern und Aufsichtsratsmitgliedern Der Aufsichtsrat stellt im Falle einer gesonderten Vergütung regelmäßig fest, dass Leistungen, die durch einzelne Mitglieder des Aufsichtsrates fallweise erbracht werden, deutlich über das hinaus gehen, was der Aufsichtsrat im Rahmen seiner Aufsichtsratstätigkeit der Gesellschaft ohnehin schuldet. Der Aufsichtsratsvorsitzende (Guido A. Krass) hält eine Beteiligung an der Pari Holding GmbH, München („PH”). Daher könnte die PH als „nahestehendes Unternehmen” eingestuft werden, wobei der Vorstand nicht der Ansicht ist, dass zwischen den Parteien ein tatsächliches Beherrschungsverhältnis besteht. Weitere Gesellschaften der Pari-Gruppe könnten ebenfalls als „nahestehendes Unternehmen“ eingestuft werden, so z.B. die Pari Capital AG. Im Geschäftsjahr fielen 116 TEUR (Vorjahr 31 TEUR) für Beratungsleistungen an. Herr Krass hat als Aufsichtsratsmitglied der CENTROSOLAR Group AG eine Aufsichtsratsvergütung in Höhe von 40 TEUR (Vorjahr 25 TEUR) erhalten.



Dr. Heiss ist zugleich Mitglied des Aufsichtsrates der CENTROSOLAR Group AG und hat mit dieser einen Beratungsvertrag abgeschlossen. Der Rahmenberatungsvertrag sieht die fallweise Beratung durch Dr. Heiss hinsichtlich rechtlicher Fragen, die sich aus dem Geschäftsbetrieb ergeben sowie Sonderfragen vor. Als Gegenleistung ist eine angemessene Vergütung pro geleistete Stunde zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer zu bezahlen. Dr. Heiss rechnete im Geschäftsjahr wie im Vorjahr keine Honorare für Rechtsberatung ab. Dr. Heiss hat als Aufsichtsratsmitglied der CENTROSOLAR Group AG eine Aufsichtsratsvergütung in Höhe von 30 TEUR (Vorjahr 24 TEUR) erhalten. Rechtsgeschäfte mit der CENTROSOLAR-Gruppe Die CENTROSOLAR-Gruppe hat der Ubbink B.V. sowie ihre Töchter im Geschäftsjahr 2011 mit Solarmodulen/Befestigungssystemen im Wert von ca. 0,6 Mio EUR zu marktüblichen Konditionen beliefert. Des Weiteren hat die Centrosolar Glas GmbH & Co. KG der Wolf GmbH im Geschäftsjahr 2011 Waren im Wert von ca. 1.4 Mio. EUR (Vorjahr 1.4 Mio. EUR) zu marktüblichen Konditionen verkauft. Die Forderungen gegenüber der CENTROSOLAR Group AG belaufen sich im Konzern zum 31.12.2011 auf 353 TEUR (Vorjahr 395 TEUR). Demgegenüber stehen zum Bilanzstichtag 35 TEUR (Vorjahr 31 TEUR) Verbindlichkeiten. Weitere Rechtsgeschäfte mit möglicherweise als Related Parties anzusehenden Personen Die Immobilien GbR Wülbeck sowie die Solar GbR Wülbeck könnten möglicherweise als nahestehendes Unternehmen qualifiziert werden, da an der GbR Herr Dr. Huisman (Vorstandsvorsitzender der CENTROTEC Sustainable AG), Herr Dr. Kirsch (Vorstandsvorsitzender der CENTROSOLAR Group AG) und Herr Wülbeck (Geschäftsführer der Centrotherm Systemtechnik GmbH und der Centrotec Composites GmbH) beteiligt sind. Die Immobilien GbR hat einen Industriebau errichtet, der durch Bond Laminates GmbH gegen eine angemessene Vergütung genutzt wird. CENTROTEC hält Vorstandsmitglieder

Erfolgsun- abhängige Komponente1,4

Konzernabschluss

24,95 % der Anteile an der Bond Laminates GmbH. Die Solar GbR Wülbeck betreibt Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Centrotherm Systemtechnik GmbH und der Bond Laminates GmbH. Daneben könnte die Sauerland Solar Fund GmbH & Co. KG (SSF) als nahestehende Person eingestuft werden. Bei der Gesellschaft handelt es sich um einen geschlossenen Fonds, in dem nur leitende Mitarbeiter sowie Vorstandsmitglieder der CENTROTECGruppe Gesellschafter sind. Die CENTROTEC Sustainable AG hat mit der SSF KG einen Dienstleistungsvertrag abgeschlossen. Beziehungen zwischen Mutterunternehmen und Tochterunternehmen Die Aktivitäten der CENTROTEC Sustainable AG konzentrieren sich im Wesentlichen auf strategische und finanzielle Holdingfunktionen für die operativen Beteiligungen, deren Beratung und Unterstützung in einzelnen Projekten sowie die Erbringung von Serviceleistungen für Konzerngesellschaften im Rechnungswesen, Steuern, Personalabrechnungen und der Datenverarbeitung. Zudem steuert die CENTROTEC die Konzern-Finanzen, koordiniert die Investor Relations und unterstützt Projekte der Tochtergesellschaften, insbesondere bei Merger & Akquisition – Aktivitäten. Gesamtbezüge des Vorstands Die Gesamtbezüge der Vorstände (inkl. pensionierten Mitgliedern) betrugen einschließlich der in 2011 ausgegebenen bewerteten Optionen 1.770 TEUR (Vorjahr 2.006 TEUR). Die Gesamtbezüge setzen sich aus erfolgsunabhängigen und erfolgsbezogenen Komponenten zusammen und umfassen auch Sozialabgaben und geldwerte Leistungen wie Firmenwagen und Pensionszusagen. Der Gesamtbetrag enthält auch die in 2011 angefallenen Aufwendungen für gewährte Optionen, die einen rechnerischen Wert von 506 TEUR (Vorjahr 448 TEUR) haben. Die Vorstandsbezüge sind individualisiert in einem separaten Vergütungsbericht nach den Kriterien des Corporate Governance Kodex dargestellt. Die individualisierten Vorstandsvergütungen sind in nachfolgender Tabelle dargestellt:

Erfolgsbe- Komponenten zogene mit langfristiger Sonstige Komponenten4 Anreizwirkung2 Vergütungen3,4

Gesamt- vergütung 2011

Gesamtvergütung 2010

Dr. Gert-Jan Huisman

398

0

204

37

639

584

Anton Hans

138

1

87

34

260

247

Alfred Gaffal (bis 31.03.2011)

72

40

109

2

223

553

Jacko van der Stege (bis 08.12.2011)

152

0

26

34

212

210

Dr. Christoph Traxler

290

0

80

4

374

366

0

0

0

62

62

46

1.050

41

506

173

1.770

2.006

Pensionierte Mitglieder Gesamt

1 2 3 4

Inkl. Sozialabgaben des Arbeitgebers, Bewertete Optionen, Aufwand Pensionen, Firmenwagen und Sonstiges, Kurzfristige Komponente

133

134

Konzernabschluss

Der Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG und Jacko van der Stege trafen am 13.12.2011 eine Vereinbarung über die Beendigung der Zusammenarbeit und er schied aus dem Vorstand aus. Herr Gaffal ist Ende März 2011 in den Ruhestand verabschiedet worden.

net und aufgrund der erstmaligen Dividendenausschüttung betrug der variable Teil der Vergütung 8 TEUR. Die Verteilung sieht wie folgt aus: Herr Krass 51 TEUR, Herr Dr. Heiss 38 TEUR und Herr Pochtler 28 TEUR.

Bezüge des Aufsichtsrates Die fixen Aufsichtsratsbezüge betrugen insgesamt 108 TEUR (Vorjahr 108 TEUR). Zusätzlich wurden 1 TEUR (Vorjahr TEUR 2) an sonstigen Aufwendungen, insbesondere Reisekosten, verrech-

Directors Holdings Nachfolgende Aufstellung zeigt die „Directors Holdings“ zum Bilanzstichtag

Vorstand Aktien/An­zahl Dr. Gert-Jan Huisman

31.12.2011 Optionen/Anzahl Aktien/­An­zahl

31.12.2010 Optionen/An­zahl

35.704

258.976

65.704

226.234

Anton Hans

0

76.221

0

67.405

Dr. Christoph Traxler

0

134.126

0

129.262

2.400.000

0

2.400.000

0

45.550

0

45.550

0

0

0

0

0

Stammaktien

17.291.820

0

16.961.961

0

eigene Aktien

12.080

0

12.080

0

Aufsichtsrat Guido A. Krass Dr. Bernhard Heiss Christian C. Pochtler

CENTROTEC

Die Aktienoptionen sind zu den gleichen Bedingungen und Konditionen ausgegeben worden wie an die übrigen Mitarbeiter. Vorstand und Aufsichtsrat Mitglieder des Vorstandes: Dr. Gert-Jan Huisman, Nijkerk, Niederlande, Kaufmann (Vorsitzender) seit Mai 2002 Vorstandsvorsitzender, seit April 2011 Bereichsvorstand für Climate Systems und seit Dezember 2011 Bereichsvorstand für Gas Flue Systems Anton Hans, Apeldoorn, Niederlande, Kaufmann seit Januar 2008 Finanzvorstand und seit Mai 2007 Finanzdirektor bei Brink Climate Systems B.V. Dr. Christoph Traxler, Fulda, Deutschland, Physiker seit April 2004 Bereichsvorstand für Medical Technology & Engineering Plastics Alfred Gaffal, Mainburg, Deutschland, Kaufmann von Januar 2007 bis März 2011 Bereichsvorstand für Climate Systems und vom Juni 2002 bis März 2011 Geschäftsführer der Wolf GmbH Jacko van der Stege, Voorthuizen, Niederlande, Dipl.-Ing. von 2010 bis Dezember 2011 Bereichsvorstand für Gas Flue Systems

Mitglieder des Aufsichtsrates: Guido A. Krass, Oberwil-Lieli, Schweiz, Unternehmer (Vorsitzender) Dr. Bernhard Heiss, München, Deutschland, Unternehmer Mag. Christian C. Pochtler, Wien, Österreich, Unternehmer Folgende Organmitglieder halten die nachstehenden weiteren Aufsichtsratsmandate im Sinne von § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG: Guido A. Krass Wolf GmbH, Mainburg medimondi AG, Fulda (Vorsitzender) CENTROSOLAR Group AG, München (Vorsitzender) Dr. Bernhard Heiss

Altium Capital AG, München CENTROSOLAR Group AG, München Langenscheidt KG, München (stellv. Beiratsvorsitzender)

Mag. Christian C. Pochtler

Denzel AG, Wien, AT PP Capital AG, Wien, AT (Vorsitzender)

Anton Hans

medimondi AG, Fulda M.A.L.S. Holding B.V., Houten, NL

Dr. Christoph Traxler Rolf Schmidt Industriplast A/S, Kolding, DK (Vorsitzender)



Konzernabschluss

4_Corporate Governance Kodex

6_Zeitpunkt und Genehmigung des Abschlusses

Gemäß § 161 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft einmal jährlich zu erklären, ob und inwieweit dem Kodex entsprochen wurde und wird.

Der Abschluss wurde durch den Vorstand genehmigt und insgesamt am 21.03.2012 freigegeben.

Vorstand und Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG haben erklärt, inwieweit den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex durch die jeweilige Gesellschaft entsprochen wird. Die regelmäßig abgegebenen Erklärungen und Erläuterungen sind dauerhaft über den Internet- auftritt der CENTROTEC Sustainable AG zugänglich unter http://www.centrotec.de.

5_Honorare des Abschlussprüfers

Abschlussprüfungsleistungen Sonstige Bestätigungsleistungen Steuerberatungsleistungen Sonstige Leistungen Aufwand gesamt

Brilon, den 21.03.2012

Dr. Gert-Jan Huisman, Vorsitzender Anton Hans

Abschlussprüfer der CENTROTEC ist die PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland. Die nachfolgend dargestellten Beträge enthalten nicht die Honorare für andere Abschlussprüfer von Konzerntochtergesellschaften und auch nicht von ausländischen Konzerntochtergesellschaften. in TEUR

Der vorliegende Konzernabschluss kann nach Genehmigung bzw. Billigung durch die Organe sowie Veröffentlichung nur im Rahmen geltender, gesetzlicher Bestimmungen noch geändert werden.

2011

2010

353

303

0

0

0

5

87

20

440

328

Dr. Christoph Traxler

135

136

Konzernabschluss

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Centrotec Sustainable AG, Brilon, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der

Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Essen, 21. März 2012 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ben Buitung (Wirtschaftsprüfer)

Finanzkalender 2012 29. März 15. Mai 22. Mai 14. August 13. November 19. – 21. November

Analystenkonferenz/Veröffentlichung Jahresabschluss 2011, Frankfurt am Main Veröffentlichung Quartalsbericht 01/2012 Ordentliche Hauptversammlung, Brilon Veröffentlichung Quartalsbericht 02/2012 Veröffentlichung Quartalsbericht 03/2012 Deutsches Eigenkapitalforum, Frankfurt am Main

ppa. Matthias Schwarze-Gerland (Wirtschaftsprüfer)

Impressum Text CENTROTEC Sustainable AG Konzept CENTROTEC MetaCom, Hanau Georg Biekehör Jens Gloger Gestaltung/Produktion MetaCom, Hanau Jens Gloger Viktor Diebold Druck Braun & Sohn Druckerei GmbH & Co. KG, Maintal Gedruckt auf heaven 42 absolutweiss softmatt gestrichen von der IGEPA, hergestellt aus Rohstoffen aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern und anderen kontrollierten Herkünften. Fotos CENTROTEC-Gruppe Bildagenturen

CENTROTEC Sustainable AG Am Patbergschen Dorn 9 D-59929 Brilon Tel. +49 (0) 2961-96 631 - 111 Fax +49 (0) 2961-96 631- 100 [email protected] www.centrotec.de