Generationengerechtigkeit in der Rentenpolitik Forderungen der ...

12.05.2014 - Besonders schlimm ist die Signalwirkung der Rente mit. 63. Denn in einer älter werdenden Gesellschaft müssten eigentlich alle Menschen ...
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Generationengerechtigkeit in der Rentenpolitik Forderungen der Jungen Unternehmer Ausgangslage Unsere Gesellschaft schrumpft und wird immer älter. So kommt das Rentensystem mächtig unter Druck: Heute wird ein Rentner von fast drei Beitragszahlern finanziert, in nicht einmal zwei Generationen wird es fast nur noch einer sein. Die Folge: Mehr Rentenempfänger – bei gleichzeitig weniger Beitragszahlern. Deswegen kritisieren wir das Rentenpaket der Bundesregierung, das bis 2030 insgesamt bis zu 233 Milliarden Euro kosten wird. Besonders schlimm ist die Signalwirkung der Rente mit 63. Denn in einer älter werdenden Gesellschaft müssten eigentlich alle Menschen länger arbeiten, statt früher in Rente zu gehen. Die Kosten für diese verfehlte Politik werden einseitig uns, der jungen Generation, aufgelastet. Und das zusätzlich zu den über zwei Billionen Euro Staatsschulden, die wir junge Menschen schultern müssen. Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, für mehr Generationengerechtigkeit zu sorgen. Solidarität zwischen den Generationen darf keine Einbahnstraße zugunsten der heute Älteren sein.

Wir fordern von der Großen Koalition: Über das Rentenpaket darf erst abgestimmt werden, wenn vorher folgende Maßnahmen zur Sicherung der Generationengerechtigkeit beschlossen werden:     

Dauerhafte Begrenzung der Sozialversicherungsabgaben auf höchstens 40 Prozent Steuerfinanzierung der Mütterrente Flexible Gestaltung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand durch Umsetzung der Flexi-Rente Faire Aufteilung der zusätzlichen Lebenszeit: 50 Prozent länger arbeiten, 50 Prozent länger Ruhestand Aufnahme der Generationengerechtigkeit ins Grundgesetz, damit politischen Entscheidungen zu Lasten der jungen und zukünftigen Generationen in Zukunft eine Grenze gesetzt ist.

DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU e.V. Justus Lenz Charlottenstraße 24 | 10117 Berlin

Tel. 030 300 65-443 Fax 030 300 65-390 [email protected] www.junge-unternehmer.eu

Stand: 12. Mai 2014

Kurze Erläuterung der Forderungen: Dauerhafte Begrenzung der Sozialversicherungsabgaben auf höchstens 40 Prozent Aktuell liegen die Sozialversicherungsbeiträge bei 39,45 Prozent (18,9 Prozent Rentenversicherung, 15,5 Prozent Krankenversicherung, 3,0 Prozent Arbeitslosenversicherung, 2,05 Prozent Pflegeversicherung). Selbst wenn man dazu noch die Insolvenzgeldumlage von 0,15 Prozent sowie den Zusatzbeitrag von Kinderlosen in der Pflegeversicherung von 0,25 Prozent dazu zählt, liegt man immer noch unter 40 Prozent Ein Anstieg über die 40 Prozent hätte auf Dauer negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, da Arbeit so schlicht zu teuer werden würde. Arbeitnehmer brauchen genügend Netto vom Brutto, um die sowieso sinkenden Rentenansprüche durch private Vorsorge ausgleichen zu können. Steuerfinanzierung der Mütterrente Die Milliarden für die Mütterrente sind im Umlagesystem der Rentenversicherung nicht eingeplant. Wenn dafür der Rentenbeitrag erhöht würde, stiegen die Sozialversicherungsabgaben mittelfristig über die 40 Prozent Grenze. Wenn die finanzielle Würdigung von Kinder-Erziehung eine Frage der gesellschaftlichen Gerechtigkeit ist, dann muss die Finanzierung aus der gesamtgesellschaftlichen Kasse erfolgen, sprich aus Steuermitteln. Flexible Gestaltung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand durch FlexiRente und Teil-Kombirente Zurzeit gibt es vor allem zwei Hürden, die die Weiterbeschäftigung von Rentner über das Erreichen der Regelaltersgrenze hinaus erschweren: Zum einen müssen Arbeitgeber Rentenund Arbeitslosenversicherungsbeiträge für beschäftigte Rentner zahlen – obwohl die Arbeitnehmer durch diese Beiträge keine Leistungen erhalten. Zum anderen dürfen sie Rentner nicht befristet einstellen. Beide Hürden erschweren die Weiterbeschäftigung von Menschen, die länger arbeiten wollen, als sie es nach den gesetzlichen Vorgaben müssten. Faire Aufteilung der zusätzlichen Lebenszeit: 50 Prozent länger arbeiten, 50 Prozent länger Ruhestand Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Das ist ein zivilisatorischer Fortschritt, der für den einzelnen einen bedeutenden Gewinn an Lebenszeit darstellt. Damit die Finanzierung des immer länger werdenden Ruhestandes sichergestellt ist und nicht einseitig zu Lasten der jüngeren geht wäre es fair, die zusätzliche durchschnittliche Lebenszeit für jeden Jahrgang aufzuteilen: 50 Prozent sollen länger gearbeitet werden, um den längeren Ruhestand zu finanzieren, 50 Prozent können dann als zusätzlicher Ruhestand genossen werden. Aufnahme der Generationengerechtigkeit ins Grundgesetz, damit politischen Entscheidungen zu Lasten der jungen und zukünftigen Generationen in Zukunft eine Grenze gesetzt ist. Damit die Politik in Zukunft keine weiteren einseitigen Belastungen für die mengenmäßig immer kleiner werdenden jungen Generationen beschließt, muss die Generationengerechtigkeit im Grundgesetz verankert werden.

DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU e.V. Justus Lenz Charlottenstraße 24 | 10117 Berlin

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Stand: 12. Mai 2014