Geheimnis Beziehung

Eine Liebesbeziehung als Kette von Begegnungen 56. Abstand reguliert die Liebe der Individuen 62. Zu wenig Liebe aufgrund zu guter Partnerschaft 67.
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Michael Mary Die Liebe der Individuen Das Gesicht der Liebe zu Beginn des 3. Jahrtausends print: ISBN 978-3-926967-84-8 epub: ISBN 978-3-926967-60-2 pdf: ISBN 978-3-926967-61-9 © 2015 by Henny Nordholt Verlag Testorfer Straße 2 D 19246 Lüttow

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Inhalt Vorwort 4 Das Interesse an der Liebe 7 Das Interesse an der eigenen Individualität 21 Die neue Gleichwertigkeit von Beziehung und Individuum 31 Die paradoxe Liebe der Individuen 37 Die erste neue Erwartung: Intensität statt Dauer 43 Die zweite neue Erwartung: Begegnung statt Verschmelzung 49 Eine Liebesbeziehung als Kette von Begegnungen 56 Abstand reguliert die Liebe der Individuen 62 Zu wenig Liebe aufgrund zu guter Partnerschaft 67 Über den Autor 71

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Vorwort Mein Buch Und sie verstehen sich doch ist vergriffen. Seine drei Abschnitte liegen jetzt neu bearbeitet als eBooks und als Printbooks vor. Es handelt sich um die drei Bücher: 1. Von wegen Venus und Mars – der Unterschied zwischen den Geschlechtern und warum sich Männer und Frauen sehr gut verstehen können. 2. Die Liebe der Individuen – das Gesicht der Liebe zu Beginn des 3. Jahrtausends. 3. Liebe und Partnerschaft – und ob man beides miteinander leben kann.

Das folgende Vorwort beschreibt alle drei Themenbereiche und vermittelt damit einen Überblick. Von wegen Venus und Mars. Vor Jahren habe ich in meinem Buch Fünf Lügen, die Liebe betreffend auf gängige Irrtümer bezüglich der Sexualität in Paarbeziehungen hingewiesen. Inzwischen sind neue Irrtümer auf dem Markt der Liebe aufgetaucht. Diese betreffen das Verhältnis der Geschlechter und die Möglichkeiten von Männern und Frauen, einander zu verstehen. Jetzt wird behauptet, Männer und Frauen könnten nicht zueinander finden, weil sie über verschiedene Hirne und unterschiedliche Gene verfügen. Diese neuen Mythen, die sich auf sozialbiologische „Erkenntnisse“ berufen, halten einer kritischen Betrachtung jedoch nicht stand. Ich werde zeigen, dass sich die Geschlechter weder auf Gene noch auf Rollenverhalten reduzieren lassen, und ich werde darlegen, was unter „Verstehen“ in der Liebe eigentlich zu verstehen ist. Die Liebe der Individuen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, über die Kritik der evolutionsbiologischen Erklärungsversuche hinauszugehen und die Liebe zu Beginn des 3. Jahrtausends zu beschreiben. Denn diese Liebe hat sehr viel Neues, Unerwartetes und Aufregendes zu bieten. Die 4

Liebe ist dabei, eine Liebe der Individuen zu werden. Zur Überraschung vieler Menschen brauchen Individuen jedoch nicht weniger, sondern intensivere Liebe. Für sie sind Liebe und Individualität gleichwertig, was sich aus dem Paradoxon der heutigen Liebe ergibt. Dieses lässt sich unter der Aussage beschreiben, dass nur Getrennte intensiv emotional und leidenschaftlich lieben können. Liebe und Partnerschaft. Die Bedeutung der Liebe für das Leben des individualisierten Menschen wächst und damit wachsen seine Ansprüche an Beziehungen. Eine Erwartung sticht dabei hervor: Paarbeziehungen sollen heute zugleich Liebesbeziehung und Partnerbeziehung sein. Viel zu lange ist von professioneller Seite her so getan worden, als ob sich Liebesbindung und partnerschaftliche Bindung gegenseitig stärken. Inzwischen gilt als erwiesen, dass sich die leidenschaftliche und die partnerschaftliche Liebe nicht besonders gut miteinander vertragen. Im Gegenteil: Partner erleben zu wenig Liebe aufgrund zu guter Partnerschaft. Geht man vor diesem Hintergrund der Frage nach, ob und wie es zwei Menschen gelingen kann, sowohl Liebe als auch Partnerschaft miteinander zu leben, vollzieht sich ein interessanter Perspektivenwechsel. Der „richtige Partner“, der seit 250 Jahren wie ein Gespenst in den Köpfen der Menschen umher spukt, wird dann aus dem Denken vertrieben. Stattdessen wendet sich die Aufmerksamkeit der Beziehung zu. Es ist allemal besser, eine gute Beziehung zu führen als den richtigen Partner zu haben. Eine Beziehung ist die Kommunikation, die bildlich gesprochen zwischen den Partnern stattfindet. Sie kann weder von dem einen noch dem anderen Partner noch durch gemeinsame Anstrengung geformt werden. Eine Beziehung erzeugt sich selbst! Wie eine Beziehung sich entwickelt und was sie den Partnern bietet, hängt insofern weniger davon ab, was man kommuniziert, weil man das nur sehr eingeschränkt in der Hand hat. Entschei5

dend ist vielmehr, wer miteinander kommuniziert. Daher kommt es für Partner, die ihre Liebe lebendig erhalten wollen, in erster Linie darauf an, authentische Individuen statt angepasste Partner zu sein.

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Das Interesse an der Liebe Die vorigen Ausführungen (siehe das Buch Venus+Mars) zeigen, dass Liebende auf den Eindruck angewiesen sind, einander umfassend zu verstehen. Dieser Eindruck wird erzeugt und aufrechterhalten, indem nicht alles, sondern nur Verbindendes mitgeteilt und wahrgenommen wird. Warum ist diese Vorstellung, die bis zur Illusion eines „totalen“ Verstehens reicht, für die Partner so unverzichtbar wichtig? Weil der Eindruck, sich verstanden zu glauben, ihnen ein Gefühl starker Verbundenheit vermittelt. Betrachten wir diesen Zusammenhang von der anderen Seite. Wer sich unverstanden wähnt, fühlt sich automatisch sogleich unverbunden. Wenn ein Partner beispielsweise tiefe Traurigkeit oder große Freude zeigt und der andere signalisiert Unverständnis oder er wertet diese Gefühle womöglich sogar kommentierend ab, tritt augenblicklich der Eindruck auf, vom Partner nicht verstanden zu werden und es stellt sich das Gefühl ein, von ihm getrennt zu sein. Dieses Gefühl bedeutet für die Liebenden vor allem eines: Schmerz. „Du verstehst mich nicht“ bedeutet auf einer tieferen Ebene: „Du bist nicht mit mir verbunden“, und das wiederum heißt: „Ich fühle mich getrennt.“ Sich getrennt vom Liebespartner zu fühlen, kann äußerst schmerzhaft sein. Darin liegt der Grund, warum die Klage des Nichtverstehens nicht in gleicher Weise in anderen menschlichen Beziehungen auftaucht, sondern sich auf die Liebesbeziehung konzentriert. Denn in keiner anderen Beziehung wird die eigene Isolation so spürbar wie in der Liebe. Dort, wo Verbundenheit besonders intensiv erlebt wird, ist Getrenntheit doppelt unerträglich.

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