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Während. Überflieger wie Google und Facebook ...... book oder Google, die sich an wenig hal ten. Man darf ...... Die pe-SOS. Notfall App ist im Google Play.
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das magazin für wissen, technik und vorsprung

Ausgabe 03 | 2016

Office

überall

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18. Jahrgang, P. b. b. Verlagspostamt 1170 Wien, Vertriebskennzahl 02 Z030627M, Preis: EUR 4,–

Tools, Kommentare, Interviews – die Trends, die Anbieter

Diskussion

Max Schrems im Fabasoft Techsalon

Teamflüsterer Agile Methoden für Change-Projekte

Technik

Infrastruktur für das moderne Datencenter

Gewinner gesucht!

Award 2017

Der »eAward« für die besten Projekte mit IT-Bezug. Nehmen Sie an dieser Plattform und PublicityMöglichkeit teil! Der Award wird in ­unterschiedlichen Kategorien ­ausgeschrieben. Teilnahmeschluss ist der 31. Oktober 2016. Die Einreichung ist kostenlos.

Foto: thinkstock

Mehr unter award.report.at

Inhalt

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das magazin für wissen, technik und vorsprung

M a rt i n Szelgrad Chefredakteur

Showdown auf der Heide iere ist ein kleiner Ort inmitten der »Magdeburger Börde«, die für ihre ertragreiche Schwarzerde bekannt ist. Die Region sitzt im Herzen Deutschlands und ist nun auch für wertschöpfungsreiche Cloud-Services ein fruchtbarer Boden. Seit dem Aufkündigen des Safe-Habor-Abkommens Ende 2015 durch den EUGH, das pauschal den Datenverkehr mit Unternehmen aus den USA datenschutzrechtlich abgesegnet hat, wittern die europäischen IT-Provider eine Jahrhundertchance, Terrain im globalisierten IT-Markt zurückzugewinnen. In Biere steht ein hochsicheres Rechenzentrum, das sogar Microsoft einen sicheren Hafen für gespeicherte Dokumente seiner europäischen Kunden garantiert. Die Telekom-Tochter T-Systems agiert als Datentreuhänderin und überwacht den Zugriff auf die Kundendaten – auch vor US-Gerichten. Gleiches passiert in Österreich und auch in der Schweiz, wo heimische Provider wie Fabasoft und andere die Staatsgrenzen berücksichtigend guten Gewissens Services aus der Wolke anbieten. Einmal mehr stellt sich heraus, dass langjährige Erfahrung mit Geschäftskunden und Expertise in der Business-Welt auch bei disruptiven Geschäftsmodellen nicht von Schaden sind. Während Überflieger wie Google und Facebook auf Datenschutz weitgehend pfeifen, tut sich Microsoft für seine Office-Palette das Gewirks mit den staatsbrötlerischen Befindlichkeiten im Markt Europa an. Irgendwie macht das einen riesengroßen Unterschied.

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Podiumsgespräch im Fabasoft Techsalon zum Thema Datenschutz.

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IT-Trends und Markt: Oliver Krizek, NAVAX, im Rund-um-Gespräch.

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Agile Teamsitzungen

Datencenter

Erwin Greiml, adesso, geht ­Projekte ganz psychologisch an.

Was wir bei EMC in Las Vegas erfahren haben.

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Inside. Neues aus der heimischen IKT-Landschaft.

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Interview. Peter Trawnicek ist neuer Country Manager bei VMware.

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Kolumne. Thomas Schmutzer in der neuen Welt des Arbeitens.

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WWW. Rainer Sigl und die wunderbare Welt des Web.

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Sager. Feststellungen und Meinungen. Die Sprüche des Monats.

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hard&soft. Harte Tools und weiche Ware für Arbeit und Freizeit.

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Flexibles Büro. Apps und Services einfach bereitgestellt.

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Firmennews. Produkte, Lösungen und Services in der Übersicht.

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Kommentar. Nagarro und Matrix42 über Cloud-Herausforderungen.

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Society. Neues vom Parkett der heimischen IT-Szene.

IMPRESSUM Her­­aus­­ge­­ber: Alfons Flat­­scher [flat­­scher@re­­­­port.at] Chefredaktion: Martin Szelgrad [[email protected]] Redaktion: Valerie Hagmann [[email protected]] AutorInnen: Thomas Schmutzer, Karin Legat, Rainer Sigl Lektorat: Rainer Sigl Lay­­out: Report Media LLC Produktion: Report Media LLC Druck: Styria Vertrieb: Post AG Verlagsleitung: Gerda Platzer [platzer@report. at] Anzeigen: Bernhard Schojer [[email protected]] sowie [[email protected]] Me­­dien­­­in­­ha­­ber: Re­­port ­Ver­­lag GmbH & Co KG, Nattergasse 4, 1170 Wien, Te­­le­­fon: (01) 902 99 Fax: (01) 902 99-37 Er­­ schei­­nungs­­wei­­se: ­monatlich Einzelpreis: EUR 4,– Jahresabon­­ne­­­ment: EUR 40,– Abo­­service: (01) 902 99 Fax: (01) 902 99-37 [email protected] Website: www.re­­port.at www.report.at

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m ä r k t e [ p r o d u k t e ] kö p f e

Fonds

die besten

Ein Start-up aus ­Sarleinsbach will jetzt ­E-Commerce-Plattformen revolutionieren.

n »Wir waren eigentlich die Einzigen, die dagegen waren, dass der EUGH das Safe-Harbor-Abkommen über Nacht gekillt hat. Es hätte eine Übergangslösung gebraucht. Die Datentransfers in die USA sind so viele Jahre passiert, da hätte ein halbes Jahr Übergangsfrist auch niemandem mehr geschadet«,

sager

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er OÖ HightechFonds hat einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag in Combeenation investiert und hält nun rund 15 Prozent des Unternehmens. Die Gründer Klaus Pilsl und Paul Blazek halten gemeinsam weiterhin die Mehrheit. Eine zusätzliche Kapitalzufuhr noch in diesem Jahr ist wahrscheinlich. Mit Combeenation können Produktkonfiguratoren nach individuellen Anforderungen erstellt werden. Combeenation ist nicht nur eine Weboberfläche, mit der jeder Enduser sein maßgeschneidertes Produkt

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Starten Wettbewerb: Joe Pichlmayr, Ikarus Security Software; die Gewinner 2015 Dominic Rogetzer und Aron Molnar mit Sonja Steßl, BKA; Armin Sumesgutner, A1 Telekom; Oberst Walter Unger, Abwehramt; und Christian Kollmitzer, FH Technikum Wien.

HackerInnen dringend gesucht Der Verein Cyber Security Austria und das Abwehramt suchen im Rahmen der »Cyber Security Challenge« nach jungen IT-Talenten.

m die Chancen der Digitalisierung bestens nutzen zu können, brauchen wir geniale Köpfe. Die Cyber Security Challenge ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, jungen Menschen mit dem Wettbewerb eine Bühne zu bieten, wo sie sich mit anderen jungen Hackerinnen und Hackern verschiedener Nationen messen können«, sagte die ehemalige Digitalstaatssekretärin Sonja Steßl im Rahmen eines Gesprächs zum Thema »Hacker-Abwehr als Berufschance«, anlässlich dessen die Austria Cyber Security Challenge 2016 präsentiert wurde. Der Aspekt des Teambuildings sei besonders wichtig und der öffentliche Dienst profitiere vom »frischen Wind«, der gerade bei solchen Themen gut benötigt werden könne. Die Austria Cyber Security Challenge findet in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, dem Bundesministerium für Inneres und dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport statt. Ende August endet die Qualifikationsphase. SchülerInnen, StudentInnen und Lehrlinge stellen in diesem Wettbewerb ihr computerspezifisches Know-how unter Beweis. Die Challenge wurde ins Leben gerufen, um junge Cyber-Sicherheitsexperten zu erkennen und zu fördern. Für die Challenge können sich Interessierte auf der Website­ www.verbotengut.at registrieren. In den letzten Jahren nahmen jeweils mehr als 500 SchülerInnen und Studierende teil. Für heuer wird mit einem weiteren Zuwachs gerechnet, nachdem die Challenge sich mittlerweile zu einem europäischen Bewerb weiterentwickelt hat. n

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Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl mit Klaus Pilsl und Paul Blazek von Combeenation.

designen kann, sondern ein umfassendes Design-, Vertriebs- und Marketinginstrument. Die Lösung ist in die größten Webshops, ERPSysteme und Social-MediaPlattformen integrierbar. Der OÖ HightechFonds stellt Beteiligungskapital bereit, um Finanzierungslücken von KMU zu schließen. »Damit ermöglicht der Fonds oberösterreichischen High-Potentials, innovative Ideen in unserem Bundesland zu verwirklichen«, betont Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl.  n >

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war selbst Facebook-Kläger Max Schrems von der fristlosen Kündigung überrascht.

n »Mobilfunkanbieter, die in die Digitalisierung des Kundenkontakts investieren, haben zufriedenere Nutzer als ihre Konkurrenz«,

ist das Ergebnis einer globalen Umfrage von Capgemini Consulting von Mobilfunkkunden.

n »Dies ist ein Weckruf für die Anbieter: Entweder sie beschleunigen ihre digitale Transformation oder sie verlieren den Anschluss an neue rein digitale Konkurrenten«, warnen die Marktexperten von Capgemini.

n »Die Debatte um die Digitalisierung hat schon fast religiösen Charakter. Man fühlt sich an einen Glaubenskrieg erinnert. Dabei kann wissenschaftlich gar nicht genau belegt werden, ob beispielsweise Roboter nun gut oder schlecht sind«, erklärte Carsten Brzeski, ChefVolkswirt der ING-DiBa, anlässlich einer Podiumsdiskussion der Plattform »Digital Business Trends« (DBT).

n »Jetzt hab ich die RAMs aufgemotzt, was in der Cloud ein Knopfdruck ist«, Alfons Flatscher, Verleger und Cloud-Service-Aficionado.

Fotos: BKA Hans Hofer, T-Mobile, beigestellt

Investition in Combeenation

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Herausforderung hybride Cloud

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Digitalisierung leicht gemacht

Wie sich in hybriden Welten die Kontrolle behalten lässt

T-Mobile und Microtronics liefern mit der IoT-Box einen einfachen Demonstrator für vernetzte Maschinenlösungen. Die Platine mit Bluetooth und SIM-Karte ist sofort einsetzbar.

Martin Madlo, Managing Director Interxion Österreich

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as Internet der Dinge hat bereits ein Bein in der Tür. Für alle, die an die einfache und praktische Vernetzung der Maschinenwelt immer noch nicht glauben wollen, hat T-Mobile gemeinsam mit dem Technikpartner Microtronics eine nutzerfreundliche Lösung aus der Box dazu vorgestellt. Messung und Übertragung von Temperaturwerten sind nur einige der Basisfunktionen, die mit der IoT-Box einfach und schnell umsetzbar sind. Erfasste Messdaten werden mittels Bluetooth und eingebauter SIM-Karte zu einem Onlineportal übertragen. Im gleichen Portal findet sich auch die Spezifikation der Schnittstelle, an der alle erhobenen Daten zur Weiterverarbeitung und Integration in andere Systeme, Websites oder Smartphone-Apps bereitstehen. So lassen sich Ideen im Handumdrehen ausprobieren. Auf der Industriemesse Smart Automation im Mai in Wien, auf der auch Mobilfunker T-Mobile

mit einem Stand groß vertreten war, demonstrierte M2M-Spezialist Michael Reutterer einen einfachen Case: Ein handelsüblicher Kühlschrank wurde mit der IoTBox und je einer Wiegeplattform pro Etage ausgestattet und avanciert so zu einem smarten Gerät. Die Oberfläche liefert Informationen, wie viele Getränkeflaschen welcher Sorte vorhanden sind und wie viele bereits entnommen wurden. Zudem listet sie den monatlichen Verbrauch jeder einzelnen Sorte genau auf und gibt Auskunft über Temperatur und Stromverbrauch. Weitere Sensoren können ebenfalls mit der Box vernetzt werden. »Den Einsatzmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt«, betont Reutterer. Die IoT-Box ist um 39 Euro erhältlich, inklusive eines Startpakets für den Datenverkehr, und soll als Demonstrator für einfache Proofsof-Concept dienen. Wer damit in Serie gehen möchte, für den wird es angepasste Angebote geben. n www.report.at

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Bezahlte Anzeige

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Die Digitale Transformation treibt Unternehmen mittlerweile in beeindruckendem Tempo vor sich her. Wenig Wunder, ohne Digitalisierung haben Firmen heute keine Chance, im internationalen Wettbewerb zu bestehen, zeigen sich Marktanalysten aller Couleur einig. Ein guter Teil der Transformation findet dabei im Data Centre statt. Ein dynamisches Rechenzentrum bilde die Basis, um in der digitalen Wirtschaft erfolgreich zu sein. IT wird zunehmend an mehreren Standorten betrieben: die meisten Unternehmen setzen auf eine Mischung aus Rechenzentren, Public Clouds und Private Clouds. Die Herausforderung besteht darin, die verschiedenen und verteilten Workloads als eine einzige Lösung zu betreiben. Entscheidend für den Erfolg eines solchen hybriden Ansatzes ist die passende Connectivity zwischen den Clouds und den eigenen Rechenzentren – im Hinblick auf Performance, Durchsatz sowie Sicherheit. Unsere Kunden können alle Fragen in Zusammenhang mit ihrer Connectivity lösen, indem sie sich für eine Colocation-Lösung an einem Standort – wie bei Interxion in Wien – entscheiden, an dem die wichtigen Cloud-Plattformen bereits vorhanden sind. Dadurch wird die Lösung effizient und zukunftsfähig und erreicht zudem die gewünschte Servicequalität. Ein wirklich Carrier-neutraler Rechenzentrumsanbieter wie Interxion ist vollkommen unabhängig von allen Netzwerk-, Hardware- oder Softwareanbietern. Carrier-neutrale Colocation ermöglicht Unternehmen den Zugang zu der größten Vielfalt an ConnectivityAnbietern, damit sie die zu ihrem Unternehmen passenden Anbindungen auswählen und mehrere Carrier in Anspruch nehmen können. Dadurch erreichen sie Redundanz, erhöhen die Ausfallsicherheit und senken massiv die Kosten.

www.interxion.at

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Was Meinung ist und wer position bezieht

Arbeit als Bezeichnung eines Ortes

verliert an Bedeutung

Trotz flexibler Arbeitsplätze ist die physische Zusammenarbeit von Menschen ein erfolgskritischer Faktor, beobachtet Kolumnist Thomas Schmutzer.

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»Unabhängigkeit der Mitarbeiter schreitet weiter voran.«

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Thomas Schmutzer Geschäftsführer HMP

der Job und die Aufgabe auch nicht ermöglicht. So wird zum Beispiel kein Portier mobil arbeiten wollen, andere Beschäftigte im Unternehmen aber vielleicht schon. Für diese wäre ein bißchen mehr Flexibilität sehr hilfreich. Für diese ausgewählten Gruppen sollte dann die Arbeitsplatzbeschreibung tatsächlich überdacht werden . Ob vielleicht ein leistungsstärkerer Laptop nicht eine bessere Investition ist als der ergonomische Bürosessel? Benötigen wirklich alle Festnetztelefonapparate? Neben den Workstyles geht es immer mehr um Flexibilität, in der Infrastrukturaustattung, aber auch im Bürodesign. Und hier kann auch die Wolke helfen. Durch die Informations- und Kommunikationstechnologie können sehr schnell »Büros« aus der Cloud gestalten werden, da kann der Laptop sehr schnell zum virtuellen Meetingraum werden, in dem internationale Diskussionen geführt oder gemeinsame Entwürfe gezeichnet werden. Und all das vom Küchentisch aus, der zu Hause steht. Da Arbeit nun kein bestimmter Ort mehr sein muss, verändern sich Büros und Zusammenarbeit. Gerade hier ist es wichtig, bewusst ein physisches Minimum in Unternehmen zu schaffen, um Raum für persönliche Interaktion zu geben – etwa einen wöchentlichen Jour fixe, bei dem sich alle einfinden. Oder ein gemeinsames Mittagessen jeden Donnerstag. Ein Tag pro Woche, an dem alle im Büro sind. Wofür auch immer Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass es zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passt. Denn auch in unserer digitalisierten Welt, in der Arbeiten überall und jederzeit möglich ist, ist die physische Zusammenarbeit von Menschen ein erfolgskritischer Faktor, der nicht wegzudenken ist.  n Über den Autor Thomas Schmutzer ist Geschäftsführer und Gesellschafter der HMP Beratungs GmbH. Das international tätige Beratungsunternehmen ist auf Technologie- und Organisationsberatung spezialisiert, um Prozesse zu verbessern und Kosten zu senken.

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Fotos: thinkstock, HMP, Red Hat

iele Unternehmen stecken bei dem Begriff »Arbeit« in der alten Welt fest. Es gibt immer noch eine Arbeitsplatzbeschreibung, eine klare Definition, welche Dinge an einem Arbeitsplatz in einem Unternehmen vorhanden sein müssen. Doch die Unabhängigkeit der Mitarbeiter bei der Wahl des Arbeitsortes steigt immer mehr an. Das Smartphone und somit ein Teil des Büros sind immer dabei und werden natürlich auch arbeitsortunabhängig verwendet. Der Job erfordert es auch, zunehmend orts- und zeitunabhängiger zu agieren. Daher wollen die Mitarbeiter die vom Job und Unternehmen geforderte Flexibilität auch für sich selbst nutzen. Unsere Umfragen zeigen, dass Mitarbeiter immer öfter bereit sind, eine Gehaltserhöhung für mobiles Arbeiten einzutauschen. Mobiles Arbeiten kann aber nicht einfach für alle so einfach ermöglicht werden. Es geht vielmehr darum, die entsprechenden Workstyles im Unternehmen zu finden und für die mobilen Arbeitstypen zu ermöglichen. In unserer Beratungsarbeit treffen wir bei diesem Punkt immer auf große Skepsis. Die Befürchtung ist, dass, sobald diese Diskussion losgetreten ist, jeder ab sofort mobil arbeiten möchte. Doch hat sich in unseren Projekten gezeigt, dass dies nicht eintritt, wenn es

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news

in kürze Technik zum Angreifen Die Initiative »YO!TECH!« möchte SchülerInnen technische und naturwissenschaftliche Berufe näher bringen. Im Fokus einer Veranstaltung am 28. Juni im Technischen Museum Wien stehen HTLs aus Wien und Niederösterreich, die durch Hands-on-Experimente ihre Bildungseinrichtungen den jungen Gästen zwischen zehn und 14 Jahren vorstellen. Zusätzlich präsentieren Unternehmen wie die ÖBB und Kapsch technische Lehrberufe mit praktischen Anwendungsbeispielen – durchgeführt durch ihre eigenen Lehrlinge. Wie erfolgreich Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich sein können, zeigt die Auswahl der ReferentInnen technischer Berufe, die beim „Speed Dating“ Rede und Antwort stehen. www.yo-tech.at

OCG Bildung 4.0 nötig Bei der intelligenten Vernetzung industrieller Prozesse spielt die Informatik-Bildung eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur digitalen Transformation. »Ohne Bildung 4.0 wird es keine Industrie 4.0 geben«, betonte Ronald Bieber, Generalsekretär der OCG, bei seinem Vortrag »IoT – Faktor Mensch« auf der Messe Smart Automation im Mai. Als Säulen der OCG-Arbeit dazu nennt er den ECDL, den Schulwettbewerb Biber der Informatik, Projekte wie WIZIK (Wiener Zauberschule der Informatik) oder Computer Science Unplugged mit der Stadt Wien. www.ocg.at

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Regulierung des Wasserfalls Massimo Fatato ist Red Hats neuer Vice President Telecommunications für die Region EMEA. Er möchte Rollouts von neuen Services für Telcos wesentlich schneller und einfacher gestalten.

Massimo Fatato, Red Hat: »Reduzieren die Time-to-Market von oft Monaten auf nun wenige Tage.«

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Mit einer flexiblen, leistungsfähigen Serch selbst bin das beste Beispiel für die Strategie von Red Hat, stärker die Telco-Industrie viceplattform will Red Hat den Telekommuanzusprechen«, ist Massimo Fatato selbst- nikations- und IT-Providern aber wieder das bewusst. Der Italiener ist seit kurzem bei dem Steuer in die Hand geben. Der Marktstart von Open-Source-Business-Spezialisten tätig und neuen Services soll vom Produktdesign bis zum bringt mehr als 25 Jahre Telekommunikations- Rollout auf wenige Tage verkürzt werden könerfahrung ein. Fatato war zuletzt General Mana- nen – etwas, was früher mitunter Monate dauger für das globale Operations-Support-System- erte. Für das Einrichten von neuen Prozessen Portfolio bei HP. Mit Fatato an der EMEA-Spitze hat Red Hat jetzt für den Telco-Markt auch »Neue Services und Produkte verdie erste vertikale Ausrichtung ursachten bislang zuviele manuelle in seiner Organisation geschafProzessveränderungen in der IT.« fen. Der Experte sieht unsere Gesellschaft generell in einem Wandel. Ohne Smartphone geht heute kaum im Hintergrund, etwa für die Abrechnung neu noch etwas, ähnlich wie bei Wasser und Elek- eingeführter Tarife, sind sogar nur Stunden, im trizität bauen wir unser Alltagsleben auf IT auf. besten Fall Minuten, nötig. Das Zauberwort daNachdem die Provider bereits erfolgreich den zu heißt Virtualisierung. »Das Problem ist, dass bei jedem neuen ProNutzern Connectivity bieten – das ist abge­hakt –, müssen sie nun auch Services kreieren und dukt heute Marketing, Netztechnik, IT, Bedies ewettbewerbsfähig an die Konsumenten schaffung für Software und Hardware involbringen, empfiehlt Fatato. Dabei hat sich auch viert sind – das verursacht einen Wasserfall an der Wettbewerb selbst verändert. »Vor 20 Jah- Prozessen«, beschreibt Red Hats Spartenleiter. ren, zu Beginn der Liberalisierung, ritterte eine Neue Services in Form von Apps oder mit der British Telecom mit Mercury, später Cable & Vernetzung von Geräten – etwa Monitoring Wireless und dann mit Vodafone um die Kun- von Gesundheitsdaten übers Handy – sollen den. Gleichen Wettbewerb unter den Telcos mit dem Konzept Platform-as-a-Service mitgab es in allen anderen Ländern. Heute sind die tels »Network Functions Virtualization (NFV)« größten Mitbewerber Over-the-top-Player wie einfacher ausrollt werden. Damit dringen virAmazon bei Cloudservices – ein Buchhändler, tualisierte Umgebungen bis ins Mobilnetz – für der ursprünglich überhaupt nichts mit ICT zu die Betreiber eine dringend benötigte Flexibilisierung ihrer Infrastruktur. tun hatte«, stellt er klar. n www.report.at

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tipps [personal] Beruf

Im Zeichen der Vorbilder

Atos

IT ist mehr als Programmieren

femOVE und Kapsch CarrierCom luden zum Netzwerktreffen »Frauen in der Technik«.

Atos möchte junge und talentierte Köpfe für die IT-Branche begeistern.

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köpfe

des monats

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Frauen-Power im femOVE-Netzwerk: Petra Pracher-Ratnik, Kapsch CarrierCom, Doris Kruschitz-Bestepe, Kapsch Group, mit Michaela Leonhardt, femOVE.

hardt voller Überzeugung. »Wollen wir die eingefahrenen Muster auflösen und uns zu­ kunftsfit einstellen, benötigt die Gesellschaft Vorbilder, die der modernen Arbeitswelt ent­ sprechen. Denn Frauen und Männer – vom Schulkind bis zur Geschäftsführung – wer­ den nicht von abstrakten Er­ kenntnissen und edlen Zielen beflügelt, sondern von Erfah­ rungen des Alltags: im Bereich der Technik eben von erfolg­

reichen Frauen, die vorleben, was alles möglich ist.« Kari Kapsch, CEO Kapsch CarrierCom, bestätigt: »In­ novative Unternehmen wie die Kapsch-Gruppe können es sich nicht leisten, auf die Hälfte der ›besten beruflichen Köpfe‹ zu verzichten. Unser Unternehmen unterstützt und fördert seit vielen Jahren Fach­ expertinnen und weibliche Führungskräfte in ihrer Karri­ ereentwicklung.«  n

uch Atos nahm am Wiener Töchtertag am 28. April teil und lud Mädchen an den Standort Siemensstraße in Wien, um hinter die Kulissen des IT-Dienstleisters zu blicken. Die Besucherinnen entdeckten prompt, dass die IT-Branche eine bunte Palette an möglichen Berufen bietet und »nicht nur aus Programmieren« besteht. Die Besucherinnen konnten die Hintergründe von Industrie 4.0 entdecken, eine Smart Vending Machine bedienen und in die Welt der virtuellen Rehabilitation hineinschnuppern. »Es ist uns wichtig, aufzuzeigen, dass IT alles andere als langweilig ist. Hierbei wollen wir insbesondere Mädchen ansprechen, damit auch IT-Unternehmen in Zukunft mit noch mehr Diversität im Personalbereich glänzen können«, erklärt Johann Martin Schachner, Country Manager Österreich, Atos. n

Rückkehr

Frauenpower

Oberster Funker

Franz Grohs ist der alte neue Managing Director von T-Systems Austria. Nach 18 Jahren in Schlüsselpositionen bei T-Systems kehrt er wieder an die Spitze der Geschäftsführung in Österreich zurück und löst Dirk Lukaschik ab, der zu T-Systems International wechselt.

Daniela Friesenbichler ist neue Prokuristin und Bereichsleiterin Finance & HR bei dem spezialisierten ICT-Personaldienstleister APC Business Services. Die langjährige Mitarbeiterin und Handlungsbevollmächtigte wurde zur Prokuristin befördert.

Bernd Loacker zeichnet als neuer Senior Head of RAN (Radio Access Network) für das gesamte Funknetz von Hutchison Drei Austria verantwortlich. Loackers Abteilung umfasst 75 Mitarbeiter. Er berichtet direkt an Chief Technical Officer Matthias Baldermann.

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Fotos: Suse, APC, Hutchison Drei Austria, T-Systems, Marco De BoesOVE, Martin Lifka Photography

m Zeichen von »Frauen in der Technik« stand der 28. April. Zahlreiche technische Betriebe öffneten im Rahmen des »Wiener Töchtertags« ih­ re Türen und Tore für Schü­ lerinnen. Dabei konnten die Mädchen in die Arbeitswelt in technischen und natur­ wissenschaftlichen Bereichen schnuppern und ihren Hori­ zont in puncto Berufswahl er­ weitern. In den Unternehmen trafen sie auch auf erfolgreiche weibliche Vorbilder. Erfolgreiche Technike­ rinnen – Fachexpertinnen und weibliche Führungskräfte aus der Elektrotechnik, Infor­ mationstechnik und Energie­ wirtschaft – nutzten dann in den Abendstunden beim fem­ OVE-Netzwerktreffen diesmal bei Kapsch CarrierCom die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen. »Stereotype sind nicht un­ veränderlich!«, sagt femOVEVorsitzende Michaela Leon­

karriere Hutchison

Frauen in der Technik Drei-CEO Jan Trionow referierte vor den Besucherinnen.

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er Mobilfunker Hutchison war ebenfalls unter den mehreren hundert Unternehmen, die österreichweit am Girl's Day am 28. April teilnahmen. Hutchison Drei Austria bot rund 30 Mädchen zwischen elf und 16 Jahren die Möglichkeit, einen Tag lang in die Mobilfunkwelt hineinzuschnuppern. Nach einem gemeinsamen Frühstück und dem »Frauentalk« mit IT-Expertinnen im Unternehmen bot CEO Jan Trionow persönlich einen Einblick in die Grundlagen des Mobilfunks. Weiter ging es mit dem Besuch eines 3Shops geführt durch Shop-Mitarbeiterinnen und einem nostalgischen Ausflug der »Digital Natives« zu »Handygurken« aus den Anfangsjahren des Mobilfunks. Den Abschluss machte ein Kennenlernen mit CFO und Geschäftsführerin Sabine Hogl: »Weiblicher Nachwuchs ist in der IKT-Branche Mangelware. Deshalb ist es wichtig, bereits während der Schulausbildung möglichst frühzeitig mit Technik in Kontakt zu kommen.« n

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Zusammenspiel von Forschung und Wirtschaft

Ein Jahr Josef Ressel Zentrum TARGET: Das Forschungszentrum der FH St. Pölten untersucht gezielte IT-Angriffe auf Unternehmen.

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or einem Jahr nahm an der Fachhochschule St. Pölten das Josef Ressel Zen­ trum für konsolidierte Er­ kennung gezielter Angriffe (»TARGET«) die Arbeit auf. Es erforscht die Sicher­ heit bei gezielten IT-Atta­ cken gegen Unternehmen. Das Zentrum setzt auf eine neue Methode zum Enttar­ nen der Schadsoftware. Mit nachgestellten An­ griffen auf Server entwi­ ckeln die Forscher derzeit die Verfahren, mit denen in Zukunft Unternehmen geschützt werden sollen. »Wir untersuchen, welche Spuren gezielte IT-Angriffe auf Unternehmen im Netz­ werk hinterlassen und wie diese erkannt werden kön­ nen. In Zukunft sollen da­ mit dann auch bisher un­ bekannte Sicherheitslücken entdeckt werden können«,

sagt Sebas­tian Schrittwie­ ser, FH-Dozent am Depart­ ment Informatik und Secu­ rity der FH St. Pölten und Leiter von TARGET. Im TARGET-Zentrum arbeitet die FH St. Pölten

»Wollen auch bisher unbekann­ te Sicherheitslü­ cken entdecken.« mit den beiden Firmen­ partnern IKARUS Security Software GmbH und SEC Consult Unternehmensbe­ ratung GmbH zusammen. Finanziert wird das Zen­ trum vom Bundesminis­ terium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) sowie den bei­ den engagierten Firmen­ partnern. n

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Sebastian Schrittwieser untersucht mit Forschern des Zentrums neue Methoden in der IT-Security.

Ablöse

Geschäftskunden

Wechsel

Verstärkung

Das Beratungs- und Technologieunternehmen Accenture beruft Michael Zettel mit 1. Juni an die Spitze der Geschäftsführung.Er folgt Klaus Malle nach, der nach 26 Jahren, davon gut die Hälfte als Country Managing Director, seine Tätigkeit mit Ende Dezember beenden wird.

Robert Rosellen hat mit 1. April die Leitung des Microsoft-Geschäftsbereichs Enterprise & Partner Group übernommen und verstärkt die Geschäftsleitung in Österreich. Der 38-Jährige ist seit zwölf Jahren bei Microsoft tätig, zuletzt für die Fertigungsindustrie in Deutschland.

Nach zehn Jahren als CEO der Huemer iT-Solution zieht sich Eigentümer Walter Huemer, 45, von der operativen Geschäftsführung zurück. Ex-T-Systems-Geschäftsführer Martin Katzer, 47, hat die Geschäftsführung übernommen und will sich an dem IT-Unternehmen beteiligen.

Werner Kraus, 49, verstärkt seit 1. April das Management-Team von T-Mobile und übernimmt die Position des Bereichsleiters Business & Wholesale. Er übernimmt die Stelle von Maria Zesch, die im Dezember 2015 in die Geschäftsführung als CCO berufen wurde.

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Nach dem Kippen des Safe-Harbor-Abkommens zur Regelung des sicheren Datenverkehrs mit ­Unternehmen aus den USA sehen Experten nun den strengen europäischen Datenschutz als Wettbewerbsvorteil für die heimische IT-Wirtschaft. Von Martin Szelgrad >

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Fotos: Milena Krobath

»Datenschutz un Worauf muss Europas Wirtschaft sich

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nd Privatsphäre h jetzt einstellen?« as Ringen um ein einheitliches europäisches Datenschutzrecht mit den USA geht in die nächs­ te Runde. Gleichzeitig ist eine neue Da­ tenschutz-Grundverordnung der EU bis 2018 von den Mitgliedsstaaten umzuset­ zen. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Unternehmen? Am 26. April diskutierten dazu im »Fabasoft TechSa­ lon« in Wien der Jurist und Datenschutz­ aktivist Max Schrems, Helmut Fallmann, Mitglied des Vorstandes der Fabasoft AG,

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und Rainer Knyrim, Partner bei Presl­ mayr Rechtsanwälte. Report: Herr Schrems, in den letz­ ten Jahren war Datentransfer in die USA pauschal rechtlich mit dem Safe-HarborAbkommen gedeckt. Sie haben dieses Ab­ kommen beim EUGH zu Fall gebracht. Was halten Sie von der Nachfolgeverein­ barung »Privacy Shield«, die nun vorge­ stellt worden ist? Was sind die wesent­ lichen Herausforderungen hier?

Max Schrems: Europäische Unter­ nehmen, die sich an die strengen Daten­ schutzbestimmungen halten müssen, konkurrieren am Markt mit US-Anbie­ tern, die teils völlig frei agieren. Damit sollten nicht nur die Konsumenten, son­ dern auch die Wirtschaft ein großes Inte­ resse an sinnvollen Datenschutzabkom­ men mit Drittländern haben. Prinzipiell unterscheiden wir dazu zwei Gruppen von Staaten. Die einen haben ein der Sa­ che nach gleiches Datenschutzniveau www.report.at

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Fabasoft-Gründer Helmut Fallmann sieht weltweit Chancen Rechtsanwalt Rainer Knyrim empfiehlt Unternehmen, sich Jurist Max Schrems hat erfolg für die europäische IT-Industrie mit sicheren Cloudservices. so früh wie möglich mit Datenschutzrecht zu beschäftigen. Abkommen am EUGH zu Fall g

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wie die EU-Länder. Dazu zählen die Schweiz, Israel, einige südamerikanische Länder, Kanada und Neuseeland. Dann gibt es jene, die dieses Niveau nicht haben – praktisch der Rest der Welt inklusive alle großen EU-Handelspartner. Die wesent­ liche Frage ist jetzt, ob die USA als sicherer Drittstaat anerkannt wird. Das europäische Verständnis von Da­ tenschutz umfasst alle Aspekte vom Sam­ meln der Daten bis zum Speichern, Aus­ werten und Löschen. Bei Privacy Shield muss die Wahrung der Privatsphäre und die Zustimmung durch die Betroffenen aber nur bei der Weitergabe von Daten an Dritte besonders beachtet werden oder wenn der Zweck der Datenverarbeitung prinzipiell geändert wird. Facebook aber beschreibt den Zweck der Datenverarbei­ tung überhaupt vage – es umfasst prak­ tisch alles, was das Unternehmen mit den Daten tun möchte. Wenn dann auch noch eine Weitergabeklausel in den AGBs ent­ halten ist, fällt auch diese Limitierung und es ist praktisch alles erlaubt. Sie finden die­ se Punkte in nahezu jeder Datenschutzer­ klärung von US-Unternehmen. Bei Privacy Shield sind zudem ein rechtliches Vorgehen bei Datenschutz­ vergehen oder auch einfache Auskünf­ te nicht so einfach, da direkte Ansprech­ partner fehlen und im schlimmsten Fall unterschiedliche Institutionen durchlau­ fen werden müssen – und trotzdem gibt es keine Rechtssicherheit bei der Durch­ setzung. Es ist jedenfalls wahrscheinlich, dass auch Privacy Shield vor den EuGH gebracht und gekippt werden wird. 03 - 2016

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»20 Mio. Euro oder 4 % des weltweiten Umsatzes als mögliche Sanktionen – das bedeutet eine völlig neue Dimension im Datenschutzrecht.«

Report: Was wird sich mit der Daten­ schutz-Grundverordnung der EU ändern, die 2018 in den EU-Ländern in Kraft tritt? Schrems: Die Grundprinzipien blei­ ben und es kommt endlich zu einer starken Vereinheitlichung des Datenschutzrechts in allen EU-Staaten. Trotzdem gibt es un­ zählige Ausnahmen – über 60 Öffnungs­ klauseln, die nationale Besonderheiten beachten – und damit wird es auch in Ös­ terreich ein Datenschutz-Begleitgesetz ge­ ben. Mit der Datenschutz-Grundverord­ nung kommen neue Pflichten auf Un­ ternehmen zu: die Position von Daten­ schutzbeauftragen, erweiterte Informati­ on- und Dokumentationspflichten eben­ so wie »Data Protection by Design«. Zu­ dem werden die nationalen Datenschutz­ behörden bei Fällen größerer Tragweite über Ländergrenzen hinweg kooperieren können. Die meiner Meinung nach größte Än­ derung betrifft aber die Strafhöhe bei Da­ tenschutzverletzungen. In Österreich lag die Obergrenze bisher bei 25.000 Euro. Sie wird nun auf 20 Mio. Euro oder 4 % des weltweiten Umsatzes eines Unternehmens angehoben. Das bedeutet eine völlig neue Dimension im Datenschutzrecht.

Report: Wie einfach ist dieses Regel­ werk nun für Unternehmen umzusetzen? Schrems: Aufgrund des sehr starken Lobbyings der Wirtschaft besteht die neue Verordnung aus sehr vielen unklaren Rege­ lungen. Ein Beispiel dafür ist ein hineinre­ klamierter »risikobasierter Ansatz« in ein­ zelnen Paragrafen, der für Unternehmen inidividuell zu berücksichtigen ist. Die Be­ teiligten – Rechtsanwälte, Datenschutzver­ treter und Behörden – können sich dann den Kopf zerbrechen, was im Einzelfall zu tun ist. Hier ist die Einflussnahme der In­ dustrie komplett daneben gegangen. Man wollte die Verordnungen verwässern, steht jetzt aber mit diesen Unsicherheiten da. Report: Wird ein strenger Datenschutz nicht zu einem Hemmschuh für die Ent­ faltung der europäischen IT-Industrie? Schrems: Mein Feedback ist: Die eu­ ropäischen Unternehmen, die sich bereits an strengere Datenschutzregeln in den EU-Staaten halten müssen, sind nun über eine Gleichstellung dieser Pflichten mit den großen IT-Konzernen aus den USA froh. Die Unternehmen können jetzt auch überlegen, wie sie auch das Thema Daten­ schutz nutzen und sichere Services und Produkte weltweit vermarkten können.

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greich das Safe-Harborgebracht.

Schrems machte bei dem Gespräch auf Stolpersteine in den Datenschutzregelungen aufmerksam.

Report: Herr Fallmann, warum sollten sich Konsumenten Gedanken über die Herkunft und Geschäftsmodelle von ei­ gentlich sehr praktischen und komfor­ tablen IT-Diensten – wie Facebook und anderen – machen? Wenn wir mit unseren persönlich Daten bezahlen – ist das für uns Konsumenten nicht einfach auch kosten­ günstig? Helmut Fallmann: Man glaubt ver­ meintlich, damit gut abzuschneiden. Stel­ len Sie sich aber vor, ein Unternehmen hat alle Ihre Daten zur Nutzung Ihres Au­ tos im Detail – Streckendaten, Fahr- und Bremsverhalten, Geschwindigkeiten, ein­ fach alles vernetzt inklusive ihre Smart­ phonedaten. Das Unternehmen kann da­ mit praktisch ein psychologisches Profil von Ihnen erstellen und wird im harmlo­ sesten Fall die Prämienhöhe der Kfz-Ver­ sicherung zu Ihren Ungunsten anpassen. Wo ich aber fahre, wer mit mir im Auto sitzt und was ich mit meinem Telefon ma­ che, das geht niemanden etwas an. Oder werden bald auch Krankenversicherungen für Risikopatienten unleistbar? Ich sehe hier sogar den sozialen Zusammenhalt gefährdet. Wir müssen uns deshalb in dieser zu­ nehmend vernetzen Welt und der Welt der cyberphysischen Systeme, welche die reale Welt und IT-Prozesse eng miteinan­ der verknüpfen, noch stärker mit diesem Thema auseinandersetzen. Natürlich lie­ fert das reine Sammeln von Daten noch keine Ergebnisse – die Verknüpfung die­ ser Daten tut dies aber und die ist jeder­ zeit möglich. Meine Privatsphäre möchte

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Bei IT-Services werden oft auch Dienste Dritter beansprucht – und so unwissentlich Datenschutz verletzt.

ich auch in Zukunft noch gesichert wis­ sen. Report: Warum sollten sich europä­ ische Firmen in der Wahl ihrer IT-Anbie­ ter und Lieferanten Gedanken machen? Es ist ja nicht jedes Unternehmen im Rüs­ tungsgeschäft oder hat streng geheime Produkt- oder Produktionsdaten. Fallmann: Die Welt dreht sich immer schneller und die Wettbewerbsvorteile in der Wirtschaft bestehen aus Wissen und Information. Mit IT können Unterneh­ men genau dies steuern. Das können lei­ der aber auch die Falschen, wenn sie Zu­ griff darauf haben. In den USA wurde bereits offen im Kongress und im Senat gesagt, dass der amerikanische Geheim­ dienst Erkenntnisse aus der Spionage auch amerikanischen Unternehmen zu Verfü­ gung stellt – alles andere wäre pure Ver­ schwendung von amerikanischem Steu­ ergeld. Damit ist schon klar, wo die Reise hingeht. Wir müssen jegliche Art von Un­ ternehmensdaten schützen. Dies betrifft auch die Wirtschaft aufgrund des derzeit herrschenden »war for talents« – etwa in der Autoindustrie. Wichtige Köpfe des Elektromobili­ tätsteams von BMW sind vor kurzem von

einem chinesischen Mitbewerber abge­ worben worden. Gerüchten zufolge arbei­ tet auch Apple an einem E-Car und wirbt dazu den europäischem Herstellern Fach­ kräfte ab. Man will unsere Talente, die in Europa mit unserem Steuergeld ausgebil­ det worden sind – und die bitte für Wert­ schöpfung hier sorgen sollen.

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Report: Wie sieht nach dem Kippen des Safe-Harbor-Abkommens nun die rechtliche Situation für europäische Un­ ternehmen bei der Zusammenarbeit mit IT-Firmen aus den USA tatsächlich aus? Rainer Knyrim: Safe Harbor war eine elegante Möglichkeit für Unternehmen, mit IT-Partnern aus den USA zusammen­ zuarbeiten. War ein Anbieter entspre­ chend zertifiziert, war das rechtliche The­ ma erledigt. Das geht jetzt nicht mehr und Unternehmen müssen sich nun überle­ gen, welche Daten denn überhaupt in die USA geschickt werden. Dies betrifft aber nicht nur die eigenen Geschäftsprozesse, sondern auch jene von Dritten, von SubDienstleistern, die von den IT-Partnern beauftragt werden. Die betrifft auch sehr stark Cloudservices. Viele Anbieter in die­ sem Bereich setzen im Hintergrund selbst auf Große wie etwa Amazon Web Ser­

»Man will unsere Talente, die in Europa mit unserem Steuergeld ausgebildet worden sind – und die für Wertschöpfung hier sorgen sollen.« www.report.at

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Podium

Knapp 130 Interessierte aus der Wirtschaft waren zu dem Publikumsgespräch gekommen.

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vices. Dies kann auch Einzelprojekte betreffen, etwa in der Entwicklung, wenn Testumgebungen flexibel, kostengünstig und zeitlich begrenzt aus der Cloud zuge­ schaltet werden. Man müsste also theore­ tisch alle seine Kunden, Mitarbeiter und Partner um Zustimmung bitten, Daten auch in die USA schicken zu dürfen – das ist in der Praxis nicht möglich. Letztlich bleibt die Möglichkeit, einen Datentrans­ fer bei der österreichischen Datenschutz­ behörde über die sogenannten Standard­ vertragsklauseln genehmigen zu lassen. . Report: Was wird sich mit der Daten­ schutz-Grundverordnung aus Ihrer Sicht für die Unternehmen ändern? Können Sie beispielhaft wichtige Punkte nennen? Knyrim: Gerade beim internationa­ len Datentransfer werden diese Mög­ lichkeiten der Standardvertragsklauseln, die Vereinbarungen zwischen Unterneh­ menskunden und Anbieter praktisch fortgesetzt. Hinzu kommen noch »Bin­ ding Corporate Rules«, die für Konzerne, die weltweit tätig sind, das europäische Datenschutz-Regelwerk insgesamt über alle Staaten verbrieft umsetzen. Interes­ sant ist: Die Grundverordnung erlaubt bereits die Fortführung von heute durch die Datenschutzbehörden genehmigten Transfers auch über 2018 hinaus. Damit braucht man nicht abzuwarten, sondern kann sich bereits jetzt mit diesem Thema beschäftigen. Ein weiterer sehr relevanter Punkt ist – hier gebe ich Max Schrems recht– der Effekt der sehr hohen Strafen. Wurden Datenschutzmaßnahmen bisher in Öster­

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Max Schrems: Um da anzuschließen: Ich sehe bei den Standardvertragsklau­ seln allerdings das Problem, dass sie nicht für Partner gelten können, die in den USA unter die herrschende Massenüberwa­ chungsgesetze fallen. Die Klauseln dürfen in diesem Fall explizit nicht genutzt wer­ den. Das wird derzeit allgemein ignoriert, da ohne dieses Regelwerk ja gar nichts mehr erlaubt sein würde – es ist aber recht­ lich ähnlich problematisch wie Safe Har­ bor. Dies gilt beispielsweise auch für An­ wendungen in der Amazon Cloud. Diese wird zwar 2009 nicht in den Snowden-Do­ kumenten, die sich mit der Überwachung durch die NSA beschäftigen, genannt – es hatte die Amazon Web Services damals aber in dieser Größe noch nicht gegeben. Man kann davon ausgehen, dass auch die AWS mittlerweile von der NSA angezapft werden.

in Europa Persönlichkeitsrechte als hoher Wert gehandelt werden. Ist es wirklich so einfach? Rainer Knyrim: Meine ersten Man­ danten vor 15 Jahren waren amerika­ nische Industriebetriebe und Pharmaun­ ternehmen, die sich sehr wohl an die Da­ tenschutzgesetze – insbesondere bei der Verarbeitung von Mitarbeiterdaten – in allen Ländern gehalten haben und sich intensiv mit dem Thema Datenschutz be­ schäftigt haben. Zur selben Zeit haben ös­ terreichische Unternehmen beim Thema Datenschutz noch abgewinkt – die mög­ lichen Sanktionen bei Verstößen waren zu gering. Das Thema Compliance war in Europa noch kein Thema. Das ändert sich jetzt aber stark. Auch die heimischen Un­ ternehmen wissen, dass sie hier Nachhol­ bedarf haben. Wir erwarten nun mit Spannung auch das Datenschutz-Begleitgesetz in Öster­ reich, dessen Entwurf für Ende des Jahres erwartet wird. Es wird für die österreichi­ schen und europäischen Unternehmen si­ cherlich nicht einfacher, da die Regelwerke immer komplexer werden.

Report: In der Datenschutzdiskussion werden Dienste von US-Unternehmen als Gefahr für die Privatsphäre der europä­ ischen NutzerInnen dargestellt – während

Report: Man hört von großen Un­ ternehmen aber auch, dass europäische Cloudanbieter nicht die Kapazität und das Know-how für ihre Bedürfnisse haben.

reich oft aus Kostengründen vernachläs­ sigt, zwingt diese Verachthundertfachung der möglichen Sanktionen die Unterneh­ men, Maßnahmen zu setzen.

»Es wird für die Unternehmen sicherlich nicht einfacher, da die Regelwerke immer komplexer werden.«

Podium

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Nach dem Gespräch am Podium wurde informell am Dach des Fabasoft Techsalons mit Blick auf den Hauptbahnhof weiterdiskutiert. Hellmut Fallmann: Es gibt für Unter­ nehmen die Möglichkeit, ihre Daten und Cloud-Services auch von europäischen Cloudanbietern sicher und verschlüsselt im eigenen Land zu speichern und zu ver­ walten. Fabasoft gehört hier zu den Guten, da wir als eines der ersten IT-Unterneh­ men nach ISO 27018 zertifiziert worden sind und auch bei dem EuroCloud Star Audit eine Fünf-Sterne-Auszeichnung erreichen konnten – das ist noch keinem anderen gelungen. Wir engagieren uns im Code-of-Conduct-Drafting-Team der Cloud Select Industry Group der EUKommission und sind bei der Standardi­ sierung von Cloudservices aktiv. Im Business-to-Business-Bereich gibt es überall Firmen, die im Datenschutz be­ müht sind, sich vorbildlich zu verhalten. Salesforce.com und ganz besonders auch Microsoft sind hier sehr gute Beispiele aus den USA. Microsoft baut gerade eine Cloud-Service-Lösung mit der Deutschen Telekom auf, in der über eine Treuhand­ schaft sichergestellt ist, dass nur der ört­ liche Provider und seine Kunden Zugriff auf die Daten haben können. Facebook dagegen zähle ich nicht zu diesen Unter­ nehmen, die sich europäischem Recht un­ terwerfen. Ich verstehe nicht, warum es in Europa bislang nicht gelungen ist, unsere Jugend vor diesem Datenklau zu schüt­ zen. Ein amerikanisches Auto, das hier

SCHON GEHÖRT?

»Ich verstehe nicht, warum es in Europa bislang nicht gelungen ist, unsere Jugend vor diesem Datenklau zu schützen.« zugelassen ist, muss europäischen Regeln genügen. Das muss auch bei IT-Produkten so sein. Es darf nicht sein, dass hier Unter­ nehmen das Menschenrecht auf Privatheit verletzen – egal, was sie in ihre Geschäfts­ bedingungen schreiben. Max Schrems: Ich merke ebenfalls ei­ nen Unterschied zwischen traditionellen Unternehmen, die sich schon an Regeln halten wollen, und jenen wie etwa Face­ book oder Google, die sich an wenig hal­ ten. Man darf mangelnde Datenschutzre­ geln aber nicht den Amerikanern vorwer­ fen – es sind die Europäer, die früher nur zahnlose Regelwerke zusammengebracht hatten. Dies ist auch eine Frage der Aus­ stattung und Ressourcen der nationalen Datenschutzbehörden – vor allem in Län­ dern wie Luxemburg und Irland, begehrte Standorte für Vertretungen der interna­ tionalen IT-Konzerne. Da passiert hof­ fentlich ein Umdenken auch in der Ge­ sellschaft und Politik. Es wird dann kein Wettbewerbsvorteil mehr sein, wenig Steuern zu verlangen – ebensowenig wird es ein Vorteil sein, keinen Datenschutz zu

haben. Das ist die Grundsatzfrage, die sich Europa stellen muss.

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Hellmut Fallmann: Wir leben in einer Zeit, in der Privatsphäre endlich wieder ein verteidigungswürdiges Gut wird. Wir Europäer können mit unserem Daten­ schutz und mit unserer Informationssi­ cherheit wieder zu einem weltweiten Vor­ zeigemodell werden. Dazu ist es aber not­ wendig, die Bedingungen für den Daten­ transfer in Drittländer besser zu regeln, als es bei Safe Harbor passiert ist. Wir haben Max Schrems zu verdan­ ken, dass er Safe Harbor gekippt hat und wir beide sind der Meinung, dass der neue Vorschlag Privacy Shield nicht mehr ist als zehn Schichten Lippenstift auf einem Schwein. Noch größere Baustellen gibt es übri­ gens bei Drittländern wie Russland und China. So wie China das Thema Back­ doors bei Bankensoftware sieht, ist dies doch sehr weit vom europäischen Daten­ schutzverständnis. Ich freue mich jeden­ falls, dass der Datenschutz in Europa seine Sendepause beendet hat. n

Das Einladungsmanagement für diese Veranstaltung wurde realisert mit der Software innovativ – preiswert – zeitsparend | www.eventmaker.at

www.report.at

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Software

Ressourcen auf Knopfdruck. Cloud Computing und flexible IT-Services treffen die Bedürfnisse von Unternehmen kosteneffizient und punktgenau. Praktische und nutzerfreundliche Software für Buchhaltung und Warenwirtschaft, Kundenkontaktmanagement und Registrierkassenlösungen.

Büro aus der Wolke Von Martin Szelgrad

Große Investitionen sind nicht nötig. Dextra Data Solutions punktet mit einer vielseitig einsetzbaren Kassenlösung.

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Smarte Abrechungen, unterhaltsame Konferenzen, Ticketkauf und Eventanmeldung, intelligente Unternehmenssteuerung und freundliche Befragungen.

App für souveränen Gästeempfang

er österreichische E-Mail-Marketing-Spezialist mailworx hat als Ergänzung zu seiner Newsletter-Software ein Event-Management-Tool inklusive App für das Teilnehmermanagement bei Veranstaltungen entwickelt. Mit einem E-MailEditor lassen sich in wenigen Minuten professionelle Einladungskampagnen gestalten und versenden. Durch die Einbindung von personalisierten QR-Code-Tickets in die automatische Anmeldebestätigung ist zudem ein unkomplizierter Check-in am Tag der Veranstaltung gewährleistet. Teilnehmer ohne Anmeldung können ebenfalls erfasst und auf diesem Weg in die Versandliste für Follow-up-Kampagnen nach n dem Event aufgenommen werden.

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Info: www.mailworx.info

Smarter Ordercube

etriebe mit einem Jahresumsatz von mehr als 15.000 Euro und einem Jahresbarumsatz von mehr als 7.500 Euro sind seit Jänner verpflichtet, alle Bargeldgeschäfte einzeln durch eine Registrierkasse aufzuzeichnen – dazu zählen aber auch Kreditkartenzahlungen und Bankomatzahlungen. Der OrderCube des Wiener Unternehmens Dextra Data Solutions ermöglicht Unternehmen, die Bestimmungen der neuen Kassenrichtlinie mit geringstem zeitlichen und finanziellen Aufwand zu erfüllen. Das System kann wahlweise als Cloud- über eine mobile bis zu einer stationären Lösung verwendet werden und über fast jedes beliebige Endgerät bedient werden. Des Weiteren ist es branchenunabhängig einsetzbar. In der Mobil-Version bietet es ein Kassensystem im kleinsten Format, das bis zu zwölf Stunden ohne Stromversorgung und auch internetunabhängig arbeitet. n Info: www.ordercube.at >

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mailworx baut sein Marketing-Instrumentarium mit einem Event-Management-Tool aus.

Fotos: Dexra Data, mailworx, VisoCon, Thinkstock, Werner Riedl

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Software xxxxx

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Ticketverkauf flexibilisiert

eit September 2015 können Kunden des Veranstaltungszentrums »Bruno« in Brunn am Gebirge ihre Eintrittskarten über den »Ticket Online-Shop« auch im Netz kaufen. Gleichzeitig wird die Shop-Software für den Verkauf der Tickets in der Servicestelle der Marktgemeinde Brunn am Gebirge genutzt. Die Shop-Software ermöglicht die Erstellung und Verwaltung von

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Die Lösung von VisoCon wurde in dem Projekt auch für Social Events eingesetzt, die jeden Tag für 15 Minuten in der Früh stattfanden.

Collaboration made in Austria

m Rahmen des Projekts »L3T 2.0« der Technischen Universität Graz, der Salzburg Research Forschungsgesellschaft und dem Verein BIMS unter der Leitung von Martin Ebner und Sandra Schön wurde die erste Auflage des »Lehrbuchs für Lernen und Lehren mit Technologien« in nur sieben Tagen komplett überarbeitet und ergänzt. Dabei waren 268 Mitarbeiter in acht Camps – Graz, München, Tübingen, Darmstadt, Chemnitz, Köln, Berlin und Hamburg – aktiv beteiligt, um das 600-seitige Lehrbuch neu zu produzieren, lektorieren und zu gestalten. Als Kommunikationszentrale diente eine Video-Conferencing-Lösung des Grazer Unternehmens VisoCon, einem Spin-off von Frequentis. Mit dem Projekt wurden die Leistungsfähigkeit von OnlineKollaboration mithilfe von Video-Conferencing-Systemen unter Beweis gestellt. Jeder Mitarbeiter konnte seinen eigenen Konferenzraum eröffnen, um mit jemand anderem aus dem Team zu kommunizieren.  n

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Info: www.visocon.com

IT-Spezialist Werner Riedl entwickelte praktischen Ticket-Shop für den Onlineverkauf.

individuellen Sitzplänen. Ob Kabarett, Tanz oder Ballveranstaltungen – das übersichtlich und einfach zu bedienende Userinterface der Shop-Software bietet umfangreiche Funktionen, um den Verkauf an das Format einer Veranstaltung anzupassen. Die Tickets können von den Kunden zu Hause ausgedruckt werden oder durch Verwendung des mobilen Tickets am Smartphone genutzt werden. Ein Check-in-Funktion ermöglicht es, die Tickets über einen Strichcode dann vor Ort rasch zu identifizieren. n Info: www.bruno.at www.report.at

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Software Business-App selbst gemacht

ngomo bietet Unternehmen eine gleichnamige Konfigurationsplattform für individuelle Unternehmens-Apps, die sich kostengünstig und innerhalb nur weniger Tage, ganz ohne Programmierung, von den Unternehmen selbst erzeugen lassen. Mit der Hilfe der Plattform lassen sich mobile Lösungen für den Außen- und Kundendienst, zum Beispiel Dienstleistungsnachweise, die Produktionssteuerung und das Lagermanagement erstellen und mit den vorhandenen Backend-Systemen wie CRM, ERP und anderen verknüpfen. Die Plattform kann sowohl als Enterprise-Lösung als auch Softwareas-a-Service genutzt werden. Engomo veröffentlichte vor Kurzem die Release 2.0 seiner Plattform mit neuen Bausteinen wie Geo-Daten für den Außendienst, Warenkorb-Komponente für die Abbildung der Auftragsbestätigungen und Unterschrifts- und Zeichenfelder.  n

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Für Kunden von Drei ist die Registrierkassenlösung bis Ende 2016 kostenlos.

Registrierkassenlösung Kassa.at

Auch der Mobilfunker Drei bietet nun mit »Kassa.at« eine einfach anwendbare mobile Registrierkassenlösung. Sie eignet sich für Unternehmen, die bisher mit Handkassa oder Kassablock gearbeitet haben und kann mit PC oder Smartphone sofort genutzt werden. Diese Registrierkassenlösung unterstützt neben dem Finanzamtkonformen Datenexport eine automatische tägliche Datensicherung. Kassa.at erlaubt die Verwaltung von mehreren Kassen und Mitarbeitern und den Datenexport als Excel/CSV Daten. Neben einer Rechnungsvoransicht und dem Nacherfassen von Belegen steht den Nutzern auch ein Rechnungsbelegarchiv mit Suchfunktion zur Verfügung. Da das Belegformat für A4- und Bondrucker passt, entspricht die mobile Lösung der Registrierkassenpflicht 2016.  n

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Info: www.drei.at/kassa-at

Programmierkenntnisse nicht nötig: Mit Engomo können Business-Apps einfach erstellt werden – inklusive Geo-Referenzierungen.

Innovatives Kassensystem

nd noch einmal das Thema Registrierkasse: Die bereits mehrfach preisgekrönte Lösung »ready2order« ist ein mobiles und plattformunabhängiges System, welches auf jedem aktuellen Smartphone, Tablet und Computer verwendet werden kann. Eine sichere Cloud-Lösung ermöglicht eine ortsund zeitunabhängige Verwaltung eines jeden Betriebs. Durch das Wegfallen von Kosten für Spezialgeräte ist ready2order ein preiswertes, leistungsfähiges und einfach zu bedienendes Kassensystem. Optional bietet ready2order die Möglichkeit, dass Kunden in Lokalen selbständig per Smartphone bestellen und – ohne auf den Kellner warten zu müssen – auch bezahlen können. Auch ein Vorbestellen ist mit der App möglich. Egal ob Gastronomie, Handel oder Dienstleistung, die Vision des Wiener Startups ist es, Kassensysteme zu revolutionieren und Unternehmen eine zukunftsorientierte Lösung zu bieten. n

Ready2order wird von A1 auch als All-in-one-Lösung mit Android-Tablet angeboten. >

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Info: www.ready2order.at

Fotos:Thinkstock, ready2order, engomo, FH Kufstein Tirol, WebBSC, S2G.at

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Software

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Web Business Scorecard für alle

Das Befragungstool der FH Kufstein Tirol wurde bereits mit einem Innovationspreis ausgezeichnet.

Ausgezeichnetes Befragungstool

ie ideale Gestaltung von Arbeitswelten regt Menschen zu höheren Leistungen an. Im Fall von Shoppingmalls ermuntert es die BesucherInnen zu höherem Konsum. Verantwortlich dafür ist die Zufriedenheit der KundInnen oder MitarbeiterInnen mit ihren Umgebungsbedingungen, deren Erforschung sich das Institut für Facility Management & Immobilienwirtschaft an der Fachhochschule Kufstein Tirol verschrieben hat. Die Schwierigkeit ist, dass Zufriedenheit nicht nur sehr persönlich ist, sie lässt sich auch schwer abfragen und in messbare Faktoren übersetzen. Durch die neueste Entwicklung der Kufsteiner ForscherInnen namens »myBuildingMessage« ist diese Schwierigkeit gelöst. Die Anwendung revolutioniert die Befragungstechnik: Das simple aber smarte Online-Befragungs-Tool, kommt mit zwei einfachen Fragen aus und kann mittels semantischer Textanalyse auch Zufriedenheitsfaktoren erfassen und zu einer aussagekräftigen Botschaft verwerten. Die Erhebung selbst ist sehr einfach und schnell über Tablets oder Online-Befragung umsetzbar, die Auswertung erfolgt unmittelbar noch während der Erhebung.  n

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WebBSC ist eine webbasierte Business-Controlling-Lösung für kleine und mittlere Unternehmen.

ine Arbeitsgemeinschaft der IT-Profis consultingteam.at und Grman IT Solutions hat nach einer einjährigen Pilotphase den Verkaufsstart der »Web Business Scorecard (WebBSC)« begonnen. Das österreichische Produkt wurde auf Basis des Managementkonzepts Balanced Scorecard zur effizienten Unternehmenssteuerung oder Projektüberwachung für Gewerbebetriebe im einfachen AmpelSystem entwickelt. Das Business-Cockpit für KMU ist eine reine Cloud-Lösung und ermöglicht den Zugriff auf die neuesten Entwicklungen vom PC im Büro oder auch vom Tablet oder Smartphone von unterwegs aus. Die Standardlizenz für ein bis fünf Benutzer ist um 15 Euro pro Monat zu haben. Geschäftsführer Martin Rapold von Elektro-Rapold in Weissenbach/ Triesting zum Einsatz von WebBSC: »Bisher war es mühsam, die relevanten Zahlen der G&V aus den monatlichen Listen herauszusuchen. Im täglichen Arbeitsstress ging das oft unter. Nun sehe ich auf Knopfdruck, ob wir gut oder schlecht unterwegs sind. Auf Tastendruck weiß ich über wichtige Kenngrößen, Erfolgsfaktoren und Misserfolgsquoten Bescheid. Die Grafiken verwende ich gerne in Mitarbeiterbesprechungen. Das Team sieht gleich, was dahinter steckt und alle fühlen sich besser eingebunden in unseren Geschäftserfolg.« n

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Info: www.webbsc.at

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Info: fmi.fh-kufstein.ac.at/myBuildingMessage

Lagerverwaltung auf Webbasis

as oberösterreichische Unternehmen s2G.at bietet Lösungen im Bereich Individual- und Standard- Software. Eine »Smart Suite« von s2G.at entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem vollen Erfolg. Nun präsentierten die Linzer mit dem Tool Warehouse einen weiteren Baustein. Warehouse ist eine webbasierte Lagerverwaltung, die mit hoher Flexibilität, hierarchischen Berechtigungsmöglichkeiten und der simpel zu bedienenden Weboberfläche überzeugen möchte. »Warehouse unterstützt User bei Thomas Öllinger ist bei s2G.at die Entwicklung der Software der Anlage eines Lagers ebenso wie bei der digitalen für »Warehouse« verantwortlich. Ersterfassung bestehender Lager. Artikel können ganz einfach Gruppen oder Lagerabteilen zugewiesen werden. Auch eine Neuordnung innerhalb des Lagers ist mit Warehouse ganz einfach«, so Ilse Hackl-Gautsch, Geschäftsführerin von s2G.at. Zu den Hauptfunktionen zählen das Suchen, Anlegen und Editieren von Lagerorten und Artikeln, eine innovative Bestandsverwaltung und die Organisation jeglicher Lagerbewegungen. Die Anwendung wurde in Java 8 programmiert und verwendet im Hintergrund eine PostgreSQL-Datenbank. Datenbank und Applikationsserver können auf unterschiedlichen Systemen installiert werden. Auf die Anwendung wird mithilfe eines Browsers im Netzwerk zugegriffen. »Wichtig war uns in der Implementierung auch die Handhabung mehrerer Lager an verschiedenen Orten. Das ist uns mit Warehouse gelungen«, sagt Entwickler Thomas Öllinger. n

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Info: www.s2G.at www.report.at

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Cloud ante portas –

wie Amazon, Microsoft & Co das Pferd gesattelt haben Wer immer noch meint, dass die Wolke sich verziehen könnte, liegt falsch.

Zu viele zu große Unternehmen haben dieses Pferd über Jahre gesattelt, investiert und mitentwickelt. Die eigentliche Frage ist nicht, ob, sondern wie weit wir sie voraus galoppieren lassen.. Von Damianos Soumelidis, Nagarro Österreich

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Damianos ­Soumelidis ist

Managing Director von Nagarro Österreich.

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>> Wenn Strategen sich trauen > Die Wolke ist nicht mehr die Ausnahme

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ie Cloud ist allgegenwärtig in den Unternehmen. Das stellt Unternehmen vor völlig neue Herausforderungen, denen viele entweder ahnungslos oder ratlos gegenüberstehen. Laut Gartner wird das signifikante Wachstum der Cloud bis 2017 dazu führen, dass in 75 % der Organisationen von den Mitarbeitern Software-as-a-Service-Anwendungen (SaaS) ohne Genehmigung und Kontrolle durch das Unternehmen genutzt werden. Es ist also offensichtlich, dass die Cloud die Unternehmen vor immense Herausforderungen stellt und dass es gefährlich wäre, die Zügel schleifen zu lassen. So komfortabel es für die Benutzer ist, Software aus dem Web zu nutzen, es ist auch mit Nachteilen verbunden. Im Browser meldet sich der User nicht mit einem Single-Sign-on an. Das heißt, er muss für jede SaaS-Anwendung, die er nutzt, die Login-Daten parat haben und eine Vielzahl von Internetadressen, Usernamen und Passwörtern verwalten. Wendet er sich bei Problemen an den IT-Support, kann dieser oft gar nicht helfen. Da der Zugriff auf die jeweilige Software individuell erfolgt und nicht von der IT des Unternehmens gesteuert und autorisiert wird, lauern viele Risiken im Verborgenen – zum Beispiel mögliche Vertragsbrüche oder Verstöße gegen den Datenschutz.

>> Audit-Risiko wird unterschätzt

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IT-Services

Oliver Krizek ist Chief Executive ­Officer und Eigentümer der NAVAX Unternehmensgruppe. Er sieht wesentliche Treiber für Investitionen und Innovation in der Wirtschaft: IT-Security und Datenschutz, Cloudservices und Apps.

Die Hera Report: Herr Krizek, wie geht es der IT-Branche und Ihrem Unternehmen? Oliver Krizek: Die PC-Verkäufe am Markt sind im ersten Quartal 2016 um 10 % weltweit eingebrochen. Ebenso gehen die IT-Ausgaben der Unternehmen seit einigen Jahren leicht zurück – wir selbst aber verspüren gegenteilige Trends. Navax hatte 2015 ein sehr erfolgreiches Jahr, sowohl der Umsatz als auch der Ertrag konnten gesteigert werden. Wir haben volle Auftragsbücher und bauen auch neue Mitarbeiter auf. Aktuell halten wir bei mehr als 180 Mitarbeitern und sehen uns – obwohl das Projektgeschäft durchaus immer wieder auch Überraschungen bereithalten kann – auf einem ganz guten Weg. Report: Welche Bedeutung hat der PC-Markt für Ihr Geschäft? Das Verschieben von Blech ist ja nicht Ihr Schwerpunkt. Krizek: Das ist es nicht, aber die Marktentwicklung in der Hardwarebranche ist trotzdem ein allgemeiner Maßstab für IT-Investitionen. Man kann beobachten, dass der PC im Büro nicht mehr jenen Stellenwert hat, den er früher innehatte. Heute können Nutzer von unterschiedlichsten Geräten auf ihre Daten und ihre Anwendungen zugreifen. Auch sind dank Cloudservices nicht mehr die hohen Rechnerkapazitäten lokal nötig. Was im Endeffekt wirklich zählt, ist eine gute Datenverbindung. Insofern gehen da auch die Infrastrukturausschreibungen im Zuge der Breitbandmilliarde in Österreich in die richtige Richtung.

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Report: Welche Sicherheitsvorkehrung können Unternehmen treffen, um diesem Abhören entgegenzuwirken? >

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Foto: NAVAX

Report: Sie haben Geschäftsstellen in mehreren Bundesländern. Wie ist die Breitbandsituation abseits der Landeshauptstädte? Krizek: Die Unternehmen, die wir zu unseren Kunden zählen, sind generell gut angebunden. Schlimm wird es bei Projekten mit Standorten im Ausland. Bei internationalen Projekten in China beispielsweise werden übertragene Daten meist mehrmals gesnifft – wenn es über die chinesische Grenze geht und dann ein zweites Mal von den Amerikanern. Das verursacht auch längere Transferzeiten – das war aber in der Vergangenheit auch schon ärger.

IT-Services

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usforderung: zentral, sicher und datenschutzkonform Von Martin Szelgrad

Krizek: Im Regelfall sollte die benutzte Software physisch in Europa laufen, die Anwender greifen dann nur darauf zu. Meist aber werden Rechner an den Standorten gespiegelt betrieben und regelmäßig synchronisiert. Die Anwender merken in keinem der beiden Fälle etwas von den Prozessen im Hintergrund. Wichtig bei dem dynamischen Datenzugriff auf den verschiedenen Geräten ist freilich auch ein rechtlich konformes Vorgehen nach dem Datenschutzgesetz. Unternehmer sind verpflichtet zu wissen, welche Daten auf dem Notebook eines Mitarbeiters gespeichert liegen. Geht das Gerät verloren, müssen laut Gesetz alle betroffenen Kunden davon informiert werden, dass auch ihre Daten abhanden ge-

speichern – das ist mittlerweile eine der großen Herausforderungen für die Unternehmen. Dann gibt es auch Sicherheitslösungen im Outputmanagement. Dabei werden bei einem Druckauftrag Dokumente nicht mehr automatisch am Bürogerät gedruckt, sondern erst nach persönlicher Authentifizierung des Mitarbeiters, etwa über einen Chip. So lässt sich vermeiden, dass Angebote und andere sensible Dokumente offen zugänglich sind. Auch hier wieder: Laut DSG dürfen solche Dokumente nicht offen herumliegen. Report: Stecken Nutzer von Cloudservices eigentlich in einer Sinnkrise? Man braucht die flexible Infrastruktur für seine

»Was im Endeffekt wirklich zählt, ist eine gute ­Datenverbindung.« kommen oder gar gestohlen worden sind. Solche Lösungen und entsprechende ITInvestitionen nach den Regularien des DSG beschäftigen uns auch selbst stark. Bei Navax fließen dazu sechsstellige Beträge, um hier auf der Höhe zu bleiben. Damit sollte sich aber jedes Unternehmen beschäftigen. Report: Welche Punkte gilt es hinsichtlich Datenschutzkonformität zu erfüllen? Krizek: Zum einen ist dies einmal geschicktes Asset-Management, um feststellen zu können, welche Geräte überhaupt in Betrieb sind. Dann sollten die Daten möglichst nicht mehr am Device selbst, sondern zentral auf Serverplattformen gespeichert sein. Drittens werden bei der Nutzung von Plattformen außerhalb der Unternehmens-IT – ich denke an praktische Services wie Dropbox oder OneDrive – immer private Accounts verwendet. Sind diese Daten aber auch DSG-konform abgelegt? Was passiert, wenn der Mitarbeiter aus dem Unternehmen scheidet? Unternehmensdaten zentral und sicher mit der eigenen IT-Infrastruktur zu

IT, geht mit der Datenverarbeitung durch Dritte aber Risiken ein. Krizek: Der Vorstoß der deutschen Bundesregierung und der deutschen Telekom zu einer sicheren europäischen Cloudinfrastruktur in der IT hat dem ganzen Thema schon sehr geholfen. Wenn tatsächlich die Daten bei Cloudservices im eigenen Land gespeichert bleiben, werden diese Dienste auch breiter von der Öffentlichkeit und von Unternehmen angenommen werden. Auch wenn man – das ist mir bewusst – nie hundertprozentig sicher sein kann, ob Daten nicht doch geografische Grenzen passieren. Aus Angst gestorben ist aber auch gestorben. Wenn wir schon den Teufel Transparenz und gläserne User auf Plattformen wie Facebook bewusst hereinlassen, dann muss uns auch klar sein, dass irgendwann, irgendwo auch unsere Geschäftskommunikation abgehört wird. Ich finde persönlich ja auch den derzeit herrschenden App- und StartupHype interessant und spannend. Es ist so vieles möglich, es entstehend viele neue Geschäftsmöglichkeiten. Wurden kleine,

vielversprechende Firmen früher von den Großen einfach aufgekauft, ist dies heute längst nicht mehr auf diese Weise möglich – es gibt ja mittlerweile so viele. Und das ist gut so. Report: Auf welche Weise ändert sich dadurch die Geschäftskommunikation aus Ihrer Sicht? Krizek: Wir stellen jetzt nicht aus Angst unsere E-Mail-Kommunikation ein, versuchen sie aber aus unterschiedlichen Gründen zumindest intern zu reduzieren und unsere Kommunikationsprozesse auf Alternativen wie Collaboration-Plattformen zu legen. Das hat auch mein Verhalten geändert: Wenn ich heute zehn relevante E-Mails am Tag bekomme, dann ist das viel. Ich selbst kommuniziere im Unternehmen über die Business-Social-Network-Lösung Yammer. Die Kommunikation ist dort ebenfalls transparent und in ihrer gesamten Historie nachvollziehbar. Mitarbeiter sehen auf einem Blick sämtliche relevanten Kommunikationsvorgänge und das Tool ist gerade bei verteilten Teams und in der Projektarbeit sehr praktisch. Wichtig heute ist, sein Kommunikationsmittel nicht nur auf einer Plattform – etwa nur am PC oder am Notebook – laufen zu haben, sondern auf geräteübergreifende mobile Lösungen zu setzen. n

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die firma n Die NAVAX Unternehmensgruppe ist ein IT-Systemhaus, das bereits über 750 Projekte in mehr als 100 Ländern umgesetzt hat. Unternehmen arbeiten mit NAVAXLösungen in den Bereichen ERP, CRM, Business Intelligence, Controlling und Budgetierung sowie Collaboration und Mobility. Der österreichische Anbieter ist Microsoft-, Qlik-, Corporate Planning- und MicroStrategy-Partner und stellt auch eigene Software für Banken und Leasingunternehmen her. Info: www.navax.com www.report.at

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Interview

Report: Sie sind im August 2015 als Country Manager angetreten. Was sind nun die Herausforderungen aktuell bei VMware? Peter Trawnicek: Wir wollen wieder stark wachsen und uns mit neuen Mitarbeitern verstärken. VMware ist eine Firma mit sehr großer Marktpräsenz und einem wunderbaren Produktportfolio. Ein Refokussieren ist hier nicht notwendig. Aber nach einer längeren Phase der Konstanz in Österreich soll VMware nun in einem Neuanfang aus seiner dominanten Position im Virtualisierungs- und Rechenzentrumsgeschäft auch in anderen Bereichen wachsen. Nur noch ein kleiner Teil unseres Geschäfts wird im klassischen Bereich der Servervirtualisierung generiert. Softwaredefinded Datacenter, Netzwerkvirtualisierung, End-user-Computing, Mobility – hier öffnet sich unser Portfolio gewaltig und das müssen wir auch zu den Kunden transportieren. Report: Was ist ein klassischer Bedarfsfall, bei dem Sie das Richtige für ein Unternehmen bieten können? Trawnicek: In Österreich gibt es eine große Basis von Weltmarktführern in unterschiedlichen Segmenten, die im Verhältnis zu ihren globalen Mitbewerbern zwar kleinere Betriebsgrößen haben, aber über ein hohes Innovationspotenzial verfügen. Sie fertigen und vertreiben

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ihre Produkte international und haben eines miteinander gemeinsam – mit immer weniger Ressourcen ein zunehmend komplexes IT-Umfeld auch für eine mobile Arbeitswelt managen zu müssen. Sie müssen und wollen ihr Geschäft in die digitale Transformation führen, da auch neue Mitbewerber mit völlig neuen Ideen in den Markt preschen. Gleichzeitig ist für sie die Sicherheit nach innen, der Schutz ihrer IT, überlebenswichtig. Was heute am Markt zählt, ist das Know-how eines Unternehmens. Das muss geschützt werden. Für diese Unternehmen haben wir ein End-to-end-Portfolio, dass alle diese Punkte abdeckt: Flexibilität, Mobilität und Sicherheit. Unsere Expertise betrifft seit jeher Rechenzentrumsinfrastrukturen. Darauf aufgesetzt werden in den nächsten zehn Jahren die Netzwerke genauso virtualisiert werden wie heute die Server. Wir wollen nicht grenzenlos Intelligenz in die Hardware packen und uns noch abhängiger von Hardwarekomponenten machen. Mit Netzwerkvirtualisierung muss nicht mehr jedesmal Hardware mühsam neu konfiguriert werden, wenn sich das Geschäft ändert. Das lässt sich mit unseren Lösungen heute alles auf Softwareebene schneller und flexibler umsetzen. Den gleichen Freiheitsgrad, den wir früher unseren Kunden im klassischen Rechenzentrum gegeben haben, erhalten sie jetzt auch im Bereich Netzwerksicherheit.

Und darüber hinaus geben wir den Kunden die Freiheit, jede beliebige Applikation auf jedem Endgerät zu verwenden. Es macht dann keinen Unterschied, ob ein Code auf einem Tablet, Android-Handy, iPhone, Notebook, Selbstbedienungsautomaten oder Kraftfahrzeug laufen soll. Wir bieten für neue Geschäftsmodelle, die auf die Vernetzung von Sensoren und Geräten setzen, die Plattform der nächs­ ten Generation, die den Datenverkehr in jede Richtung auch absolut sicher gestaltet. Report: Wieso brauchen Embedded Systems eine Virtualisierungsplattform? Trawnicek: Was alle diese Systeme brauchen, ist eine Managebarkeit. Und sie brauchen die Gewissheit, diese Geräte immer sicher zu haben – auch bei versuchten Manipulationen oder Diebstahl. Die Branche bewegt sich von der starren Gerätephilosophie der Vergangenheit weg. Früher wurde in der Regel ein Gerät von einem anderen Gerät geschützt. Diese Linearität funktioniert heute nicht mehr. Anwendungen, Funktionen und Logiken folgen nun dem Nutzer. Auch Datensicherheit und persönliche Einstellungen – was Sie zum Beispiel an einem Gerät verändern dürfen und was nicht – sind davon betroffen. All diese Dinge sind nicht mit dem Gerät, sondern mit Ihnen als Person verknüpft. Diese Ent-

Foto: VMware

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Interview

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Befreier von Blech. Peter Trawnicek möchte mit VMware auch Netzwerke und Endgeräte virtualisieren.

»Wir wollen der IT wieder die Freiheit bringen« Peter Trawnicek ist seit dem Vorjahr Country Manager bei VMware. Mit dem Report sprach er über einen Neuanfang in Österreich und seine Rolle als Befreier von Hardware und starren Prozessen. Von Martin Szelgrad koppelung von Hardware und Daten sprengt die Fesseln der IT-Welt. Ob das ein Kiosksystem am Flughafen mit seiner Stahltastatur ist oder ihr persönliches Smartphone: Wenn das Gerät kaputt geht, melden Sie sich einfach auf einem neuen an – und haben alle Ihre Daten wieder. Report: Investieren Unternehmen bereits in diese Richtung? Wird den Anwendern diese Flexibilität bereitgestellt? Trawnicek: Welche UnternehmensIT kann sich heute leisten, dass der Kunden sagt: Meine EDV ist zuhause besser als im Büro? Wenn Sie eine mobile Workforce haben, die im Büro, von zuhause aus, am Flughafen und beim Kunden arbeitet, wenn sie Digital Natives als Mitarbeiter ansprechen, die mit flexibler, einfacher IT aufgewachsen sind, dann müssen Sie Flexibilität bereitstellen. Gleichzeitig aber sollte man den Gralshütern aus der EDV – wenn man das so nennen will – auch die Mittel und Verantwortung geben, diese IT-Infrastruktur sicher zu gestalten. Nur Anwendungen und Geräte zu verteilen, ist zu wenig. Auch wenn Services wie Dropbox praktisch und einfach in der Nutzung sind – Konstruktionszeichnungen und Produktionspläne werden Sie dort besser nicht lagern. Wer weiß, wo diese Daten dann überall auftauchen. Flexibilität und gleichzeitig Sicherheit bieten zu können, ist für die IT natürlich ein Spagat.

Da tun sich klassische IT-Organisationen schon schwer. Deswegen sagen wir: Mit Virtualisierungsplattformen können wir den Kunden wieder die Freiheit geben. Unsere Kunden sind der im weltweiten Vergleich sehr starke E-Governmentbereich in Österreich oder mittelständische Unternehmen in der Fertigung und Industrie. Sie alle brauchen leistungsfähige, flexible IT-Infrastruktur, die sicher sein muss. Jeder wünscht sich eine schlanke Verwaltung mit nutzerfreundlichen zugänglichen Services. Trotzdem will man nicht seine Krankenakte im Internet finden. Report: Wie war Ihr Werdegang in den letzten Jahren? Trawnicek: Ich war lange bei SAP tätig, war Country Manager bei FujitsuSiemens in Österreich und bin dann zu Microsoft gekommen. Mit dem Schwerpunkt Dynamics und meinen SAP-Erfahrungen habe ich damals die Region Zentral- und Osteuropa verantwortet und war in Walldorf für die Partnerschaft SAPs mit Microsoft zuständig. Auch auf meiner nächsten Station als Vorstand bei S&T lag der Schwerpunkt wieder auf Zentralund Osteuropa. In den vergangenen Jahren habe ich dann weitere Restrukturierungen und strategische Neupositionierungen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen durchgeführt und bin im

Sommer 2015 eingeladen worden, mich wieder stärker rein in Österreich zu engagieren. VMware braucht natürlich keine Sanierung – im Gegenteil. Es ist ein Unternehmen, das stark wächst – für mich ist das wieder eine angenehme Situation. n

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Die Produkte n VMware möchte mit den im Februar vorgestellten Lösungen Horizon 7 und Horizon Air Desktop- und Applikationsvirtualisierung für die Mobile Cloud transformieren. VMware Horizon bietet eine schnellere Bereitstellung personalisierter, virtueller Applikationen und Desktops aus der Cloud sowie ein neues Cloud-optimiertes Anzeigeprotokoll. Zudem verfügt Horizon Air über eine neue hybride Funktion zur Vereinfachung der Applikations- und Desktopbereitstellung. Basierend auf der VMware Instant Clone-Technologie (ehemals Projekt Fargo) wird die Bereitstellung von personalisierten digitalen Arbeitsplätzen, die über alle Funktionen verfügen, beschleunigt. Auf diese Weise können 2000 Desktops in weniger als 20 Minuten bereitgestellt werden. Die Desktops sind so eingestellt, dass sie ohne Unterbrechung bei der Abmeldung mit Applikations- und OS-Updates bespielt werden. Info: www.vmware.com/at www.report.at

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Consulting

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Projekten nic

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Agiler Berater

Report: adesso geht im Consulting und bei der Umsetzung von IT-Lösungen in Unternehmen auf besondere Weise vor. Wie sieht diese Arbeit aus? Erwin Greiml: Wir haben mit dem »Interaction Room« eine Methode, die die Kommunikation zwischen Fach- und ITExperten wesentlich erleichtert. Hintergrund ist, dass bei Change-Projekten unserer Erfahrung nach vieles unausgespro>

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www.report.at

chen ist und Ziele oft nicht für alle sinnvoll und durchführbar formuliert sind. Die ITAbteilung hat ihre formale Sicht, die Fachabteilungen haben ihre eigene Sprache und man redet aneinander vorbei. Man definiert zwar, in welche Richtung man mit einem neuen Unternehmensprozess, dem immer auch IT-Lösungen zugrundeliegen, gehen möchte, dennoch scheitern viele Projekte. Wir schauen uns aus der Agilität

abgeleitet als neutraler Dritter gemeinsam mit allen Stakeholdern das Projekt in einer gewissen Flughöhe an und versuchen, die Teilnehmer auf diesem Niveau zu halten. Mit unserer Methode machen sich die Abteilungen mit ihren unterschiedlichen Sprachen und Ansichten nicht mehr ge-

Foto: adesso

Erwin Greiml wendet adesso-Methoden aus der Softwareentwicklung bei Teambesprechungen an – und macht sie menschlicher.

Consulting

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Erwin Greiml spricht über . . . .

lungen machen sich in

ht mehr gegenseitig fertig« Die Österreichtochter des deutschen IT-Beraters und Softwareentwicklers adesso agiert unter der Führung von Erwin Greiml erfolgreich im Projektgeschäft. Er spricht über agile Methoden im Consulting, die Ausrichtung in Österreich und Herausforderungen durch die Digitalisierung. Von Martin Szelgrad genseitig fertig, sondern agieren gemeinsam, indem man zu Beginn überhaupt einmal Projektdetails aus den verschiedenen Perspektiven prüft und diskutiert. Oft ist es zielführender, seine Erwartungshaltung etwas zu ändern, statt an einzelnen Paragraphen festzuhalten. Wichtig für uns ist hier, auch ein wenig psychologisch die Rollen und Hierarchien in den Teams zu erkennen und darauf einzugehen. Mit Fingerspitzengefühl kann man dann Prioritäten in den Umsetzungskatalogen setzen, wie es sie aus Zeit- und Kostengründen geben muss. Wir gehen dabei so vor, dass die Mitarbeiter jedem Prozessschritt ihre Annotationen beifügen. Diese sagen etwa aus, dass eine Ausführung vielleicht aus einer gesetzlichen Vorschrift nicht diskutierbar ist, dass es bei einem bestimmten Teil eine Außenwirkung zu den Kunden gibt, auf die man besonders achten sollte, oder dass es bei einer Interaktion von Spezialisten kein besonders nutzerfreundliches Interface braucht. Ein wesentlicher Teil dieses iterativen Vorgehens ist auch stets, Unklarheiten bei jedem Punkt aufzuzeigen und gemeinsam zu besprechen – so lange, bis alle auf dem gleichen Stand sind und Sachverhalte richtig angekommen sind. Report: Wie erfolgreich ist diese Methode? Greiml: Von mittlerweile zwölf Arbeiten in Österreich sind alle gut abgeschlossen worden – darunter Projekte bei der Post, der Nationalbank, Münze Österreich, ITSV und AGES. In Deutschland sind von

über hundert Projekten nur zwei schief gegangen. Das waren Projekte, in denen die Menschen von der Unternehmensleitung zur Teilnahme zwangsverpflichtet wurden und sich von Haus aus jeder Kooperation verweigerten. Report: Wie groß ist das Geschäft bei adesso? Wie eigenständig ist Ihre Organisation in Österreich? Greiml: Die Unternehmensgruppe adesso ist vorwiegend im deutschsprachigen Raum tätig und hat mehr als 1.800 Mitarbeiter. Wir schreiben aktuell rund 200 Mio. Euro Jahresumsatz, rund zwei Drittel davon in Deutschland. adesso hat Marktniederlassungen in der Schweiz und Österreich sowie kleinere Niederlassungen in der Türkei auch für Nearshoring, weiters in England und in den USA. Seit 2004 gibt es adesso in Österreich. Ich selbst war lange Jahre als Prokurist bei der Software AG tätig, zuletzt auch als Geschäftsführer, und wurde 2013 vom damaligen adessoGeschäftsführer Thomas Zellinger ins Unternehmen geholt. Die Österreich-Niederlassung mit 60 Mitarbeitern tritt recht eigenständig am Markt auf. Unsere deutschen Kollegen wissen, dass Österreich eine eigene Kultur auch in der Wirtschaft hat – über die sie sich manchmal auch wundern –, aber sie lassen uns im positiven Sinne tun, was wir für richtig halten. Report: Wenn Sie die DNA Ihres Unternehmens beschreiben – was unterscheidet Sie von anderen IT-Dienstleistern?

Greiml: adesso kommt aus seiner Geschichte heraus aus dem wissenschaftlichen Bereich. Gründer ist Volker Gruhn, der auch heute noch im Aufsichtsrat tätig ist und auch Geburtshelfer der »New School der IT« war. Er hat nach wie vor einen Lehrstuhl an der Universität Duis­ burg-Essen im Bereich agile Softwareentwicklung mit Schwerpunkt Mobilität. Unsere DNA besteht aus den drei Grundfesten Mobilität, Elastizität und Agilität. Diese Schwerpunkte sind in der digitalen Transformation notwendig und darauf baut die New School der IT auf. Mobilität beschreibt im Wesentlichen den bekannten Trend zu mobilen Endgeräten, die mittlerweile eine komplette Büroinfrastruktur darstellen können. Zu den

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New School of IT n Bewährte Methoden reichen längst nicht mehr aus, der altmodische Ansatz hat ausgedient. Die »New School of IT« stützt sich im Gegenteil zur »Old School of IT« auf drei Eckpfeiler: die Mobilität von Geschäftsprozessen beziehungsweise Kunden, die Agilität in der Entwicklung von Informationssystemen und die Elastizität von IT-Infrastrukturen. Der Ansatz soll die Basis für eine IT mit Selbstbewusstsein schaffen. adesso ist überzeugt, dass sich die IT in den nächsten Jahren radikal und dauerhaft ändern wird. Info: www.new-school-of-it.de www.report.at

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Consulting Daten ins Büro fahren muss ich heute nicht mehr. Trotzdem müssen unsere persönlichen Notwendigkeiten von modernen IT-Lösungen berücksichtigt werden. Wir glauben nicht an Einheitsprodukte. Und Agilität ist ein Umdenken der Art und Weise, wie wir Geschäftsmodelle generell angehen. Schneller zu sein, flexibler reagieren zu können, Produkt-Rollouts in der IT jederzeit machen zu können – das ist ein Aufbrechen von dem, was unter IT und EDV in der Vergangenheit verstanden wurde. Report: Wer sind Ihre Kunden? Greiml: Wir adressieren vor allem Banken und Versicherungen, die Industrie mit unserer Industrie-4.0-Expertise und den öffentlichen Bereich. Zu unseren Kunden zählen beispielsweise der Hauptverband der Sozialversicherungsträger mit dem Schwerpunkt ITSV und die Förderstelle

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In gemeinsamen Sitzungen werden die Bedürfnisse der Fachanwender und die Herausforderungen der IT analysiert.

Interaction Room n Ein entscheidender Erfolgsfaktor für IT-Projekte ist die zielgerichtete Kommunikation zwischen Fach- und IT-Experten. Mangelhaftes Verständnis zwischen diesen Gruppen führt zu fehlerhaft umgesetzten Anforderungen und schlimmstenfalls zum Verlust der gemeinsamen Projektvision. Software-Entwicklungsprozesse – auch agile – geben in der Regel keinen Rahmen vor, wie sich die Teams mit den inhaltlichen Aspekten eines Projekts auseinandersetzen können. Der Interaction Room verfolgt ein ganz einfaches Ziel: Fach- und IT-Experten besser miteinander reden lassen. Info: www.adesso.at

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»Versicherungen kämpfen mit einem Innovations- und Kostendruck.« AgrarMarkt Austria. Gerade auch die Versicherungen haben sowohl mit einem Innovationsdruck rund um die Digitalisierung ihres Geschäfts zu kämpfen als auch mit einem irrsinnigen Kostendruck bei ihren internen Prozessen. Es sind – typisch für unsere Zeit – gegenlaufende Entwicklungen, denn Kostendruck wird ja in der Regel nicht mit Investitionen, sondern mit Einsparungen und Effizienzmaßnahmen reduziert. Wenn etwa ein Schadensprozess noch schlanker und effizienter abläuft, hilft das zwar im Moment und verbessert die Combined Ratio – also das Verhältnis zwischen den entstehenden Schadensaufwendungen mit den Prämieneinnahmen einer Versicherung. Aber es ist kein Blick in die Zukunft. Wir haben verschiedene Methoden und ein tiefgehendes Branchenwissen, um Versicherungen auf diesen beiden Ebenen zu begleiten. Report: Wie sehr ist die Versicherungsbranche von der Digitalisierung überhaupt in den vergangenen Jahren durchdrungen worden? Greiml: Wir haben in einer international durchgeführten Studie festgestellt, dass die Unternehmen immer noch sehr viele Medienbrüche in ihren Prozessen haben. Manche sehen das Einscannen von Flyern auf der Homepage und Eingabeformulare im Netz, die man händisch ausfüllen darf, schon als ausreichend für die Digitalisierung an. Das ist natürlich zu wenig. Hier wird es sicherlich in Richtung eines spielerischen Ermittelns und Eingebens von Informationen gehen – mit Schiebereglern, Symbolen und ansprechenden grafischen Gestaltungen. Das verstehen schon viele Versicherungen und dies wird teilweise bereits umgesetzt. Dann geht es aber auch um das Verheiraten der verschiedenen Medienkanäle. Wenn Sie zum Beispiel bestimmte Informationen zu Ihrer Lebenssituation nach dem Erstgespräch mit dem Berater nachbessern wollen, wäre es doch praktisch, daran online anschließen zu können. Derzeit aber passen das Auftreten des Vertriebs beim Kunden und der Onlinekanal noch nicht zusammen. Meist heißt das

auch, dass die Backendsysteme schlecht angebunden sind. Das liegt einfach auch an den Unternehmensstrukturen der großen Versicherungen. Wenn der Vorstand des Vertriebsbereichs ein System bei der IT in Auftrag gibt, werden Insellösungen gebaut. Diese historisch gewachsenen Strukturen miteinander zu verheiraten, das ist jetzt die Aufgabe. Report: Wie steht es um die Innovationskraft großer Organisationen? Es liegt in der Natur der Sache, dass sich große hierbei wesentlich schwerer tun, als kleine Unternehmen, die von vornherein weniger bewahren müssen. Greiml: Dass heute in so gut wie jeder Branche disruptive Geschäftsmodelle den Markt verändern, weiß mittlerweile jeder Vorstand. Wie es dann aber mit den Rezepten fürs eigene Unternehmen aussieht, das ist eine andere Sache. Manche Unternehmen besetzen eine Position des Innovation Officer oder Digital Officer – das ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Dabei kommen die Bedrohungen meist aus dem Ausland, wie etwa den USA. Wenn wir wieder das Beispiel Versicherungsmarkt hernehmen: Dort gibt es bereits Überlegungen, Kunden über den Vertriebskanal Facebook vom Vertrieb lokal anzusprechen. Kfz-Versicherungsprodukte mit einer Verknüpfung von Telemetrie- und Positionsdaten gibt es ja bereits. Wer defensiv fährt, zahlt geringere Raten und wird auch in der Community aufs Podest gehoben, bekommt vielleicht einen Pokal. Wer gerne aufs Gas steigt, für den wird es dagegen teurer. Bei all den Diskussionen zur Digitalisierung muss man aber auch die Kirche im Dorf lassen. Wir kennen, von Uniqa und Wiener Städtische angefangen, alle großen Versicherungen sehr gut und wissen, wo diese der Schuh drückt. Derzeit ist nicht die Digitalisierung alleine das dominante Thema, sondern auch der Wunsch, vermehrt Standardlösungen einzusetzen. Da müssen manchmal erst diese Dinge geklärt werden, bevor man die nächsten Wachstums­projekte angeht. n

Foto: adesso

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Cloud

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Digitale Herausforderungen von heute und morgen Ende April lud Dell gemeinsam mit Microsoft und Intel zum alljährlichen Dell Business Club in Wien. Experten und Vertreter der Unternehmen sprachen über zukunftsorientierte IT-Lösungen, gemeinsame Strategien sowie aktuelle Entwicklungen auf dem Markt. Von Valerie Hagmann

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röffnet wurde die Veranstaltung von Pavol Varga, General Manager bei Dell Österreich, der zusammen mit »Technical Evangelist« Georg Binder und Alexander Linhart, Windows & Surface Business Group, als Vertretern von Microsoft Österreich über die fortschreitende Digitalisierung und damit einhergehende neue Softwarelösungen sprach. Die beiden Unternehmen verbindet national wie international eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft. Microsoft bietet mit seiner Hybrid Cloud Firmen die Möglichkeit maßgeschneiderter flexibler Cloud-Lösungen, Dell vertreibt seit Herbst 2015 Microsofts Surface-Tablets bereits in den USA, seit März auch in Österreich und Deutschland. Durch die Zusammenarbeit profitieren die Business-Kunden von Softwareund Hardware-Expertise auf beiden Seiten. Vor allem soll diese Kooperation den Geschäftskunden globale und umfangreichere Betreuung bieten. Dell übernimmt dabei den Support, Einrichtung und Konfiguration, während Microsoft im Hintergrund Software und Services steuert. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt grundsätzlich bei der Zielgruppe der grö-

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Fotos: Dell

»Die Cloud ist ein wirtschaftstreibender Faktor für Unternehmen.«

1 Pavol Varga, General Manager Dell Österreich, eröffnete den Dell Business Club 2016. 2 Rund 180 Branchenvertreter folgten der Einladung. 3 Experten sprachen über Digitalisierung, Security und Compliance in Unternehmen.

ßeren Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. »KMU werden hingegen hauptsächlich über andere Partnerunternehmen betreut, da sie ganz andere Bedürfnisse haben, was Cloud-Lösungen angeht«, erklärt Pavol Varga. Nach Meinung der Experten werden in naher Zukunft immer mehr der gro­ ßen Unternehmen auf Hybrid-Cloud-Lösungen zurückgreifen. »Auch immer mehr exportorientierte Unternehmen in Österreich entdecken die Möglichkeiten der Hybrid Cloud«, so Varga. »Die Technologie ist da, sie wird in Öster­reich allerdings bisher noch nicht ausreichend genutzt«, führt Georg Binder aus. Die Hemmschwelle, die zahlreiche Unternehmen durch Kostenfaktor, Planung und Bedenken zur Datensicherheit noch haben, wollen die Unternehmen gemeinsam ausräumen. »Die Cloud ist letztlich nur ein anderer Standort – sie muss genauso gesichert werden wie ein hausinterner Server«, so Binder. Um diese Sicherheit in der Hybrid Cloud zu gewährleisten, setzt Microsoft mit Windows 10 für Unternehmen auf sehr hohe Sicherheitsstandards. Hier spielt der Einsatz der Cloud-Technologie eine entscheidende Rolle, Stichwort Public Cloud: Tritt eine Sicherheitslücke bei einem Kunden auf, wird diese Lücke für alle anderen Anwender ebenfalls sofort repariert. Neue Sicherheitsfunktionen sollen etwa Besitzern eines Windows-10-Gerätes erlauben, PC oder Smartphone als vertrauenswürdiges Tool zur Zwei-Faktor-Authentifizierung einzusetzen oder ein beliebiges Gerät als virtuelle Smartcard zu nutzen.  n www.report.at

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EMC

Reise in die Zukunft Von Karin Legat aus Las Vegas

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ie EMC World blickt jedes Jahr in die Zukunft – letztes Jahr unter dem Motto »Redefine«, heuer stand die Konferenz im Zeichen von »Modernize« mit den Schwerpunkten Flash, Scale-out, Software-definiert und Cloud-basiert. »Um in der heutigen modernen digitalen Wirtschaft mithalten und wachsende Datenberge wirklich verwerten zu können, müssen Unternehmen ihre digitale Transformation vorantreiben«, betont David Goulden, CEO für Information Infrastructure bei EMC, und präsentiert die Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage zur digitalen Transformation. Von 4000 befragten Führungskräften aus 16 Ländern registrieren 52 % aufgrund der digitalen Transformation einen Umbruch in ihrer Branche. 62 % beobachten, dass neue Wettbewerber mittels digitaler Initiativen in ihren Markt eintreten. »Es besteht kein Zweifel daran, dass die digitale Transformation Branchen und Geschäftsmodel>

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www.report.at

le verändert«, fasst Goulden zusammen. Das entsprechende Bewusstsein ist allerdings noch nicht in allen Unternehmen angekommen. Der Unternehmens-IT fehlt es der Umfrage zufolge an zeitge-

ganisation mit modernen Rechenzentrumsarchitekturen zu versehen. »Unser Produktportfolio bietet den IT-Chefs die freie Wahl zwischen On-Premise, Cloud und Hybrid«, stellte Goulden fest. Auf der EMC World gab es einen wahren Produktreigen an Innovationen, die in angenehm entspannter Atmosphäre präsentiert wurden.

>> Digitales Feuerwerk

Zusammenschluss Hochzeit der Giganten n Die geplante Mega-Fusion zwischen dem Speicherhersteller EMC und Dell soll bis Herbst 2016 über die Bühne gehen. »Das ist wohl das letzte Mal, dass ich hier stehe. Und ich sage Ihnen: Das Beste fängt jetzt erst an«, blickt EMC-Langzeit-Chef Joe Tucci bei der EMC-World in die nahe Zukunft. EMC wird vor allem das bestehende Geschäft mit Großkunden und anspruchsvolleren mittelgroßen Kunden beisteuern, Dell im KMU-Segment mit entsprechenden Server-Lösungen, aber auch den starken Vertriebskanälen punkten. »Auf breiter Basis ist EMC immer noch nicht so gut bekannt. Dell kennt nicht zuletzt durch die in vielen Firmen verwendete Hardware jeder. Das wird uns bekannter machen und unsere Verkaufszahlen ankurbeln«, ist der deutsche EMC-Country-Manager Dinko Eror überzeugt. Den Namen wird die nächste EMC-World nicht mehr führen, der Event bleibt aber erhalten: New Era/New World, 8. bis 11. Mai 2017, Las Vegas.

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Rack System 1000, Neutrino, zugeschnitten ist. Sie soll Unternehmen beim Umstieg auf die dritte Plattform unterstützen. Zu den Neuankündigungen zählt auch der ViPR Controller 3.0, der die Lücke zwischen traditionellen Cloud-Native-Umgebungen und einer heterogenen On-Premise Storage-Umgebung schließen soll. Die Objektspeicherplattform Elastic Cloud Storage Version 2.2, ECS, schließlich ermöglicht es Anwendern künftig, Cloud-Speicherdienste für strukturierte und unstrukturierte Daten im eigenen Rechenzentrum zu betreiben – ECS ist eine hyperskalierbare, objektbasierte Speicherlösung der nächsten Generation. >> Digitale Transformation

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These

Big Data 32

Big Data hat Auswirkungen auf viele Bereiche: Kaufentscheidungen werden mit Daten untermauert, Marktübersichten liefern mehr Details, und aus dem Feedback von Kunden können konkrete Maßnahmen abgeleitet werden. Doch auch in Unternehmensorganisationen intern können Abläufe von Big Data profitieren: etwa im Netzwerkmanagement und bei der Bereitstellung von Anwendungen. Von Bernhard Hofer, Senior PreSales Consultant Network Infrastructure, ALE Austria as Research-Unternehmen SNS schätzt, dass in diesem Jahr weltweit 40 Mrd. Dollar in Big Data investiert werden. So überrascht es nicht, dass das Thema aufmerksam verfolgt wird – 89 % der Top-Manager sind der Meinung, dass »Big Data den Geschäftsbetrieb genauso revolutionieren wird wie seinerzeit das Internet«. Bei Big Data geht es aber längst nicht nur darum, Geschäftsprozesse zu verfeinern. Die

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Netzwerkanwendungen entwickeln sich immer weiter, und Big-Data-Analysen ermöglichen ein immer intelligenteres Netzwerk- und Applikationsmanagement, das die volle Leistung der Switches nutzt, Endgeräte und den Datenfluss effizient organisiert und Unregelmäßigkeiten aufdeckt. Administratoren können Big Data also intern einsetzen, um Kosten zu sparen und das Netzwerkmanagement und die Applikationsbereitstellung zu optimieren.

>> Vollständige Transparenz >Auch die Hardware profitiert von Big Data > Mehr Daten, mehr Analysen > Verfeinertes Anwendungsmanagement

rungen, zu denen auch die Anstrengung gehört, flexible, aber sichere Policies für Nutzer und Endgeräte durchzusetzen. In Bezug auf das Netzwerk stellt Big Data die Business Intelligence bereit, die für ein straffes Applikationsmanagement erforderlich ist, indem es die Datenströme, die Applikations-Performance und das Nutzerfeedback analysiert. Einblicke in die Art und Weise, in der Mitarbeiter und Partner die Applikationen nutzen, ermöglichen es der IT-Abteilung, nicht benötigte Funktionen oder selten eingesetzte Endgeräte zu identifizieren und ihren Support und die Entwicklung darauf abzustimmen. Durch einen effektiven Ressourceneinsatz auf der Basis von Big-Data-Analysen kann der ROI maximiert werden. Denn wenn Ressourcen intelligenter genutzt werden, wird die IT schlanker und es fallen weniger Investitionen in teure Hardware und Applikationen an. >> Konvergente Architekturen

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produkte [märkte] service

Mein Office Praktische Werkzeuge fürs Wirtschaften

Wir sind Getriebene von Input und Output. Wir haben die passenden Tools. Wir können noch schneller aufnehmen, kommunizieren und liefern. Alles wird gut.

Eigenversorger

Doppelladung

www.lg.com

www.sandberg.it

Der Full-HD-Monitor »Curved UltraWide 34UC98S« von LG kommt dauerhaft ohne externe Stromversorgung aus. Alle benötigte Energie bezieht das 21:9-Panorama-Gerät aus seinem ausgeklügelten Energy-HarvestingKonzept. Den Löwenanteil macht dabei Solarstrom aus: Das Display fungiert gleichzeitig als Solarzelle.

Energiehungrige können bei dem »Sandberg Excellence Charger« zwischen verschiedenen Steckern wählen, die für Steckdosen auf fast der ganzen Welt geeignet sind. Das Ladegerät hat zwei USB-Anschlüsse, die beide 2,4 A liefern – genug Leistung, um gleichzeitig zwei iPads aufzuladen.

256-GB-Karte

Neondruck

www.samsung.at

www.oki.at

Fotos: LG, Samsung, AOC, Sandberg, Oki, Sandiks

Speicherplatz für bis zu zwölf Stunden Videoaufnahmen in 4K UHD-Qualität oder bis zu 33 Stunden in Full-HD: Das bietet Samsung mit einer neuen microSD-Karte mit einer Kapazität von 256 Gigabyte. Die EVO Plus 256GB MicroSD erweitert patent den Speicherplatz von Smartphones, Tablets, Kameras und Drohnen.

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OKI komplettiert seine ProSeries für spezielle Kreativdruck-Lösungen mit einer Weltneuheit: Der A4-Drucker »Pro6410 Neon« druckt mit Neon-Tonerfarben in NeonCyan, NeonMagenta, NeonGelb sowie als Spotfarbe Weiß. Damit lassen sich besonders farbintensive, lebendige und fluoreszierende Designs drucken.

Design-Bild

Terabyte auf Knopfdruck

www.aoc-europe.com

www.sandisk.com

Der Bildschirmhersteller AOC hat einen Design-Monitor mit asymmetrischen Standfuß präsentiert. Der »Q2781PQ« kommt mit einem nahezu rahmenlosen Design und bietet durch die QHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) exzellente Bildqualität. Er ist mit augenschonender Flicker-FreeTechnologie ausgestattet.

Flashspeicher

SanDisk bietet mit der Z410 eine kostengünstige SSD (Solid State Drive) mit bis zu einem halben Terabyte Speicherplatz für den Einsatz in PCs und Laptops an. Die SSD ist hinsichtlich Performance, Kapazität und Formfaktor gut abgestimmt. Die kleinste Version mit 120 GB kostet ab 40 bis 50 Euro im Einzelverkauf. www.report.at

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n e w s [ p r o d u k t e ] p o r t r ät s

Knopf für den Notfall

In Südafrika wurden alleine im Jahr 2014 mehr als 1000 Nashörner von Wilderern getötet – Überwachungstechnologie soll dies nun verhindern.

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Artenschutz durch Digitalisierung Dimension Data und Cisco setzen neue Technologien gegen Wilderei in südafrikanischen Wildtierreservaten ein.

ie beiden Technologieunternehmen Dimension Data und Cisco starten die gemeinsame technologische Initiative »Connected Conservation«, die die Zahl der gewilderten Nashörner in Südafrika drastisch senken soll. Das Projekt wird derzeit in einem privaten Wildtierreservat nahe dem weltberühmten Kruger National Park umgesetzt. Dabei unterstützen verschiedene technische Systeme, unbefugte Personen beim Betreten und Verlassen des Gebietes zu identifizieren. Die Lösung setzt dabei nicht wie bisher bei den Nashörnern selbst an, da Sensoren an den Hörnern oder Chips unter der Haut hohe Risiken für die Tiere mit sich brachten und ein Eingreifen erst ermöglichten, wenn es schon zu spät war. Vielmehr werden die Umgebungen der Tiere analysiert und die Bewegungen der Menschen nachvollzogen. Dazu wurden in enger Zusammenarbeit mit Cisco in einem ersten Schritt Informationen von Wildhütern, Sicherheitskräften, Überwachungszentralen und Landbesitzern in den Reservaten zusammengetragen und ein sicheres Reserve Area Netzwerk (RAN) sowie WLAN-Hotspots installiert. Im zweiten Schritt der Connected-Conservation-Initiative werden Überwachungsanlagen, Drohnen mit Infrarot- und Wärmebildkameras, Sensoren zur Fahrzeugverfolgung sowie seismische Sensoren in einem intelligenten Netzwerk installiert. n

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Alarmieren übers Handy per Bluetooth-Knopf: pe-SOS+ von ticom.

20 Meter beträgt. Das Smartphone sendet bei Alarmierung automatisch GPS-Daten an den ticom-Server, der sie an die hinterlegten Notrufempfänger per E-Mail und SMS verteilt. »Damit ist das Smartphone nun auch eine mobile Alarmanlage und leistet einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der mobilen Personensicherheit«, betont ticom-Gesellschafter Rainer Mairhofer. Die pe-SOS Notfall App ist im Google Play Store gratis erhältlich, peSOS+ kostet knapp 20 Euro. n Info: www.pe-sos.com >

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www.report.at

in kürze tarife.at

Eine Notfall-App will das Sicherheitsgefühl von Smartphone-Nutzern verbessern. Für eine Alarmierung muss das Mobiltelefon nicht mehr in die Hand genommen werden.

n akut kritischen und gefährlichen Situationen ist es mitunter nicht möglich, einen Notruf offen mit dem Handy abzusetzen. Der Tiroler IT-Dienstleister ticom will nun mit einer neuartigen Notruflösung das Sicherheitsgefühl seiner Nutzer verbessern. Die Kufsteiner haben eine Android-App »pe-SOS« und den externen Funk-Alarmknopf pe-SOS+ vorgestellt, dessen Reichweite zum Handy maximal

news

Info: www.dimensiondata.com

Speedmap Die von den Internet Service Providern beworbenen Bandbreiten entsprechen nicht immer den Up- und Downloadgeschwindigkeiten, die die Kunden tatsächlich erreichen – das ist bei Fachleuten hinlänglich bekannt. Vielen Kunden aber ist das nicht bewusst. Mit SpeedMap von tarife. at kann sich ab sofort jeder selbst ein eigenes Bild über die Netzqualität der verschiedenen Anbieter in der eigenen Umgebung machen. Als Datenbasis dienen mehr als 400.000 Messungen durch tarife.at sowie durch den Netztest der Regulierungsbehörde RTR. Info: www.tarife.at

knowledgefox

Aufgepoppte Fragen Die Lernsoftware KnowledgeFox wird in Mazedonien auf die gesamte Verwaltung ausgeweitet, berichtete Informationsministerin Marta Tomovska anlässlich des »World Summit on the Information Society Forum« in Genf. Das österreichische Startup KnowledgeFox lieferte Software, Knowhow, Schulung und Didaktik. Dank der MicroLearningLösung werden mazedonische öffentliche Bedienstete über digitale Wissenskarten informiert, die auf jedem digitalen Endgerät aufpoppen können und Inhalte multimedial und personalisiert im Frage-Antwort-Modus vermitteln. Info: www.knowledgefox.net

Fotos: Diemsion Data, ticom, ACP

ticom

Firmennews

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unitworx

Praktisches ITService-Tool Auslagerung der IT-Infrastruktur von Wiener Wohnen ins ACP Rechenzentrum in Wien.

Auslagerung entschieden Wiener Wohnen stellt in einem Projekt mit ACP den reibungslosen IT-Betrieb für alle MitarbeiterInnen sicher und entlastet die hauseigene IT-Abteilung.

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ie Weiterentwicklung des Wiener Wohnen Kundenservice stellte neue Anforderungen an die IT. Im Zuge einer Ausschreibung entschied sich das Unternehmen für den IT-Partner ACP, der unter anderem mit einem eigenen, hochsicheren Rechenzentrum punktete. Das hochmoderne Wiener Datacenter setzt auf die leistungsfähige Hardware von Herstellern wie HP, Microsoft, NetApp oder VMware, um den Kunden nicht

nur performante, sondern auch sichere Daten- und Infrastrukturservices zu bieten. Dass ACP DataCenter Services nach höchsten Standards liefert, bestätigt die ISAE 3402 Prüfung. Für die Stadt Wien – Wiener Wohnen Kunden-

»Der internen IT bleibt mehr Zeit, Lösungen weiterzuentwickeln.«

In einem Tag integriert Die ECM-Lösung ecm.smart entry ist meist innerhalb von 24 Stunden in eine Systemumgebung integrierbar.

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onica Minolta launcht in Österreich die Enterprise Content ManagementEinstiegslösung ecm.smart entry. Handhabung, Funktionalität und Implementierung der kostengünstigen Software sind speziell auf die Anforderungen kleiner und mittelgroßer Unternehmen ausgerichtet. Anwenderfreundlichkeit und Flexibilität standen bei ihrer Entwicklung im Fokus. »ECM-Einstiegslösungen im mittelständischen Büroalltag sind nur dann effizient, wenn der Zugriff auf Dokumente, Prozesse

service GmbH ist ACP unter anderem für die Betreuung der im Rechenzentrum gehosteten Daten- und E-MailVerwaltung, IT-Security sowie System-Management-Lösung verantwortlich. Für die Userinnen und User übernimmt ACP die Client-Betreuung. Der internen IT bleibt dadurch mehr Zeit, eigene Lösungen sowie den Client Support weiterzuentwickeln. n Info: www.acp.at

und Informationen einfach gehalten ist. Das ECM-Toolset sollte den real vorhandenen Anforderungen entsprechen und der Administrationsaufwand muss minimal sein. ecm. smart entry ist die leistungsfähige, bezahlbare ECM-Technik für kleine und mittlere Unternehmen, die genau diese Anforderungen erfüllt«, sagt Jörg Ruhs, Manager Consulting & Support bei Konica Minolta Business Solutions Austria GmbH. Die Out-of-the-Box-Lösung ecm.smart entry konzentriert sich auf die Kernkomponenten elektronische Archivierung, Dokumentenmanagement und digitale Workflows. Trotzdem ist die ECM-Plattform voll skalierbar. n

All-in-one IT Service Management Software für den Mittelstand.

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T-Dienstleister in Österreich betreuen oft mit einer Handvoll Mitarbeitern eine Vielzahl von Unternehmen mit den unterschiedlichsten Anforderungen. Die integrierte ITSMSoftware unitworx hilft kleinen IT-Unternehmen dabei, die täglichen Herausforderungen zu meistern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Software stellt nicht nur alle wesentlichen Tools – von der Dokumentation über das Monitoring bis hin zum Ticketing – für ein erfolgreiches IT-ServiceManagement bereit, sondern entlastet die IT-Techniker durch einen hohen Automatisierungsgrad. Die Erfassung der Netzwerkgeräte in der Dokumentation ist weitgehend automatisiert, relevante MonitoringWorkflows werden automatisch aktiviert, häufig auftretende Störungen und Fehlerquellen beseitigt unitworx ohne Zutun eines Technikers. Dabei lässt unitworx alle Freiheiten für kreative IT-Menschen zu. Sie

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Das Team um Thomas Schauer hat mit unitworx eine integrierte IT-Service-Management-Lösung entwickelt.

können selbst Anpassungen vornehmen, eigene Workflows mit PowerShell programmieren sowie entsprechende wiederkehrende Filterabfragen mit der integrierten unitworx Query Language erfassen. n

Info: ecmentry.konicaminolta.at Info: www.unitworx.com www.report.at

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Firmennews Messe

Kritische Kommunikation Auftritt des Technologieanbieters Tait Ende Mai in Amsterdam.

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Großer Sprung nach vorne Der Konzern Carl Stahl geht in einem Projekt mit All for One Steeb mit HANA-Technologie nach nur vier Monaten live.

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it 67 Standorten in 19 Ländern erzielte der Hebetechnik-Spezialist Carl Stahl Gruppe zuletzt einen Umsatz von 289 Mio. Euro. Gemeinsam mit All for One Steeb wurde nun ein Migrationsprojekt auf SAP S/4HANA in nur vier Monaten erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurden bisher getrennte Summen-, Index- und Belegtabellen für Finanzbuchhaltung, Controlling sowie Ergebnis- und Marktsegmentrechnung zu einem einzigen »Universal

Journal« zusammengefasst. Damit entfällt viel Abstimmungsaufwand, etwa zwischen Profitcenter-Reports und Berichten wie Gewinnund-Verlustrechnung oder Bilanz. Auch in der neuen Anlagenbuchhaltung entfallen die sonst aufwendigen Abstimmungen zwischen Haupt- und Nebenbuch. Die neue Einzelbelegorganisation erleichtert und beschleunigt zudem die Auswertungen erheblich. Bis dato wurde das

»Auch in der Logistik liegt erhebliches Potenzial mit S/4HANA.«

Finanz- und Rechnungswesen von Carl Stahl auf SAP S/4HANA umgestellt. Im nächsten Schritt folgt die Logistik. Auch hier lauert erhebliches Potenzial. »Unsere Materialbedarfsplanung läuft heute über zehn Stunden. Unsere 200 Servicetechniker generieren rund 1,5 Mio. Info-Objekte pro Jahr. Unsere Produkte sind auf über 30 elektronischen Marktplätzen zu ordern. Auch hier dürfte uns die In-Memory-Technologie in Verbindung mit SAP S/4HANA einen großen Sprung nach vorne bringen«, erwartet Stefan Aubele, CIO der Carl Stahl Gruppe. n Info: www.all-for-one.com

Einsparungen bestätigt Der E-Procurement- und Supply-Chain-ManagementExperte Pool4Tool zieht Bilanz aus einer jährlichen Kundenzufriedenheitsanalyse.

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Pool4Tool verbindet Unternehmensprozesse in einer workflowbasierten Lösung. >

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www.report.at

ie Ergebnisse einer aktuellen Kundenzufriedenheitsanalyse des Softwarespezialisten Pool4Tool können sich sehen lassen. Ein stark gestiegener Nutzungsgrad in den Unternehmen sowie eine Weiterempfehlungsrate von 83,1 % bestätigen die Arbeit des IT-Dienstleisters. 89,8 % der befragten Kunden gaben an, einen messbaren Mehrwert durch die Nutzung der Software erzielt zu haben. Durchschnittlich steigern laut Umfrage Unternehmen ihre Prozessqualität um 7,6 % und senken ihre Prozesskosten um 6,3 %. Darüber hinaus nennen Kunden die erfolgreiche Umsetzung globaler Prozessstandards und die Transparenzsteigerung im Einkauf als erreichte Vorteile mit Pool4Tool. Info: www.pool4tool.com

Info: www.taitradio.com

Trovarit

ERP-Studie Untersuchung von Trovarit zur ERP-Zufriedenheit in der achten Runde.

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ie Studie »ERP in der Praxis« untersucht seit 2004 die Zufriedenheit der ERPAnwender mit ihren aktuell eingesetzten ERP-Systemen. Bis Ende Juni haben ERPAnwender noch Gelegenheit, an der Studie und diesem Erfahrungsaustausch teilzunehmen. Teilnehmer erhalten das Management Summary der Studie sowie die Bewertungen zu ihrer eigenen Lösung nach Abschluss der Datenauswertung (September 2016) zur Verfügung gestellt. n

Info: www.trovarit.com

Fotos: Caarl Stahl, thinkstock, eworx

Carl Stahl setzt bei Rechnungswesen, Materialwirtschaft, Produktion, Vertrieb, Qualitätsmanagement, ­Human Resources und Service auf SAP-Lösungen und modernisiert diese jetzt schrittweise.

ait zeigt auf der Branchenmesse »Critical Communication World« Lösungen für kritische Kommunikationsinfrastrukturen, in denen Tetra-Funkverkehr, WIFI, 3G, 4G und SAT verknüpft werden – darunter die Produktinnovation »UnifyVoice«. Mithilfe der Plattform »GridLink« kann in der Smart City kritische Sprachkommunikation automatisch optimal in Gebieten und Teams verteilt werden. Ziel ist es, die Effizienz der Einsatz- und Arbeitskräfte zu steigern sowie die Netzwerksicherheit und Zuverlässigkeit zu verbessern. Der Hersteller aus Neuseeland präsentiert zudem weitere »Digital Mobile Radio (DMR)«Lösungen für professionelle Funknetzwerke. n

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Ferne Zukunft im Fernen Osten

Der chinesische Technologiegigant Huawei plant seine Strategien sehr langfristig – für eine Welt, wie sie sich die meisten noch nicht einmal erträumen. Von Rainer Sigl

– auch wenn die Aussicht auf ewiges Leben, wenngleich auch »nur« digital, dies nahelegt. Als größte Gefahr, die aus der erwartbaren weiteren Explosion an technologischen Errungenschaften entstehen könnte, nennt Ho die Herausforderung durch künstliche Intelligenzen. »Die Gefahr, dass von uns geschaffene Technologie uns zerstört, ist durchaus real«, meint Ho. »Auch das ist ein Thema aus der Science-Fiction, das wir ernst nehmen

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Ewiges Leben im Cyberspace.

Huawei plant für eine digitale Existenz. >> Die Matrix als Vision

Vis n FestR V e r h a J 1000lle0s Haus und beste StimmunndgCuonmteprudteergrafik-

1.

Vo ngs- u Visualisieru Reitersaal gästen: Der am 3. Mai im . Das VRVis e rt ie fe is V R biläum Spezialist V s« Firmenju e d n u tsthemen »r in e bank nd Wirtschaf ski und u sg n u der Kontroll ch rs 6 Jahren Fo eorg Stonaw n bringt seit 1 er. Das Führungsduo G emeinsame n en igte einen g ze r , e n auf einen N är ie in W b U h n, nac athofer, T vergangene n ie ie Werner Purg d »W . in n e ck h li e « Best n Rückb re h Ja 0 0 0 0 äi humorvolle »1 p gemessenen ntlichen euro ng m der wese Zeitrechung e uti p in e m o zu C n al u re Jah reich Vis e B im ist in diesen e ie rt d o ungsstand haben auch schen Forsch tont Stonawski – dazu n. e ag tr beige be e des VRVis kt l (BMgewachsen«, je d n ro e P B n e ia ational en: Mar rn n n te tI in n n la le tu an e ra vi ästen und G ät Informatik Unter den G rtner (Dekan der Fakult Halwachs (Wirtes We ), Peter WFW), Hann ädler (BMVIT (Fraunhofer IGD) ch S lf o g In ), r ng und der TU Wien Wien ), Dieter W. Fellne r re Auflockeru (einhändige e tu it n e e w ag ie ts d af r sch ). Fü Sport Leopold (AIT chmäh und und Helmut osis österreichischen S l. eD t Gerry Seid die passend te Kabarettis rg so !) e tz ü Liegest

ieZertifikatsübergabe: W ent ner Stadtschulratpräsid und39 Jürgen Czernohorszky IBM-Generaldirektorin n Tatjana Oppitz mit de . Flüchtlingskindern

Outsourcing zum Frühstück

Fotos: Thomas Ruzicka, , Schoeller, IBM

2.

Der Wiener IT-Dienstleister Gekko it-solutions lud Partner, Lieferanten und Kunden in seine Büroräumlichkeiten zum Business Breakfast. Zwei kurzweilige und abwechslungsreiche Impulsvorträge zum Thema »Outsourcen Sie schon, oder straucheln Sie noch?« von Christian Pettauer, CIO von WESTbahn, und Bernhard Stolberg, Geschäftsführer Inter-pool Immobilien, bildeten den inhaltlichen Rahmen. Die beiden Gekko-Geschäftsführer Marcus Weixelberger und Johannes Kunschert konnten rund 25 Gäste begrüßen. Sie wollen die Frühstücksreihe heuer mit zwei weiteren Events fortsetzen. Auch Weixelberger und Kunschert vertrauen seit vielen Jahren auf starke Partner. Bevor man sich langwierig selber Kompetenzen aufbaue, sei es besser, gleich auf Experten zu vertrauen. »Wir sind begeisterte Outsourcer, wie etwa bei der Buchhaltung, dem Vertrieb oder der Öffentlichkeitsarbeit. Unsere Expertise und Kompetenz liegt in der IT-Dienstleitung.«

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3.

Willkommen in Wien

»Willkommen in Wien« – so der Titel der Initiative –, aber auch »willkommen bei IBM« hieß es in den vergangenen Monaten für jene Flüchtlingskinder, die dank einer Kooperation des Wiener Stadtschulrates mit IBM an Deutschkursen teilnehmen konnten. Die Freiwilligenarbeit wird von IBM-MitarbeiterInnen in Österreich bereits seit vielen Jahren im Rahmen unterschiedlichster Projekte geleistet. Für die seit November 2015 ins Leben gerufenen wöchentlichen Deutsch-Einheiten haben sich 60 IBM Volunteers engagiert. Am 3. Mai wurden den Kindern feierlich ihre Deutsch-Zertifikate überreicht. Die 15 Kinder aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und dem Iran sind SchülerInnen der NMS Leipzigerplatz, der Wiener Mittelschule Kleine Sperlgasse und der NMS Pazmanitengasse und können nach ihrem sechsmonatigen Kurs nun allesamt gute Deutschkenntnisse vorweisen. Grundlegendes Ziel der Initiative ist, dass die Kinder am Ende des Kurses nicht nur ein Buch lesen können, sondern dank der erworbenen Sprachkenntnisse auch bessere Chancen bei der Schul- und Jobsuche haben. www.report.at

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