Fristen ohne Lösung - PHH - Rechtsanwälte

08.05.2011 - 2008 keine Bi- Pfandrechte der Eurohypo AG auf der Immobilie ... auf der Immobilie The Ring in ... Mohatned Al Jaber die Kredite hei der Eu-.
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09.05.2011

Profil Erscheinungsland: Österreich | Auflage: 93.353 | Reichweite: 450.000 (6,3%) | Artikelumfang: 145.275 mm²

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Thema: Anwaltskanzlei PHH Wien Autor: J. Redl

Fristen ohne Lösung Die Zahlungsschwierigkeiten des Investors Mohamed Bin Issa Al Jaber dürften schon bald die Justiz beschäftigen.

VON JOSEF REDL

Bin Issa Al Jaber fühlt

sich missverstanden. In den

Mohamed letzten Tagen und Wochen sind von manchen Medien Halbwahrheiten, Gerüchte und auch Unwahrheiten über Sheik Al Jaber, seine Unternehmen und seine Mitarbeiter verbreitet worden", heißt es in einer Aussendung der Kanzlei Lansky, Ganzger + partner vom 2. Mai. Damit soll nun Schluss sein. Nunmehr hat er ... Rechtsanwalt Dr. Gerald Ganzger beauftragt, diese grob einseitigen und auch kreditschädigen den Berichte verstärkt zu prü-

fen und im Bedarfsfall auch rechtliche Schritte einzuleiten", steht da weiters. Dabei gäbe es einen ungleich eleganteren Weg, das eigene Image wieder aufzupolieren: Der saudisch-österreichische In-

vestor Al Jaber müsste einfach nur seine Schulden begleichen. Seit Monaten vertröstet der Geschäftsmann, der in Wien die Luxusherbergen The Ring und Grand Hotel betreibt, seine

Financiers. In Österreich haben sich in Projekten, an denen Al Jaber beteiligt ist, Verbindlichkeiten von rund 200 Millionen Euro aufgetürmt. Einige der Gläubiger haben nun die Geduld verloren und wollen

die Behörden einschalten.

Dabei sieht auf dem Papier alles so schön aus. Im Rahmen eines kurz vor Ostern geführten Interviews (profil Nr. 17/111

überreichte Mohamed Bin lssa Al Jaber profil zum Beweis seiner Liquidität einen

neun Seiten umfassenden Auditors Report' t ein Wirtschaftsprüferbericht, Anm.)

der ägyptischen Niederlassung der Wirtschaftsprillungskanzlei Ernst & Young. Für

das Geschäftsjahr 2009 stellte Ernst & Young Al Jabers Dachgesellschaft MBI In-

Kein Quotenbringer Die insolvente Immobiliengruppe R-Quadrat wartete monatelang auf Millionen aus einem Verkauf an Al Jaber vergeblich. mit der Fantasie von Gewinnen in

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Was Osteuropa begann, endete mit der

Realität am Handelsgericht. Mitte März dieses Jahres mussten drei im Eigentum der Wiener Immobiliengruppe Metis stehende Gesellschaften Sanierungsverfahren anmelden. Finanziert durch Anleihen wurden von den drei Gesellschaften ab 2005 vorwiegend Immobilienprojekte in Osteuropa entwickelt. Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise mussten die Renditeerwartungen deutlich reduziert werden, die Anleihen im Ausmaß von insgesamt mehr als 80 Millionen Euro konnten schließlich nicht mehr bedient werden. Die Sanierung ist einigermaßen kompliziert. Alleine der Kontakt zu den Gläubigern gestaltet sich schwierig. Dies sind nämlich in erster Linie die (anonymen) Anleger, die Anleihen der drei Gesellschaften gezeichnet haben. Dazu kommt, dass die Immobilienpreise in Ost-

europa stark gefallen sind, Derzeit könnte man die - teilweise noch nicht einmal fertig entwickelten - Immobilien nur zu Schleuderpreisen abstoßen. Schnelles Geld hätte eigentlich der Verkauf der Anteile der insolventen R-Quadrat Capital Alpha GmbH am Hotel The Ring bringen sollen. Den vertraglich fixierten Kaufpreis von 5,6 Millionen Euro für 25,1 Prozent an der Nobelherberge ist Mohamed Bin Issa Al Jaber bisher schuldig geblieben. Damit ist auch der Sanierungsplan obsolet geworden: Da Al Jaber seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist, kann auch die für die Gläubiger vorgesehene Barquote nicht erbracht werden. Damit ist eine Führung in Eigenverwaltung bisher war die Rechtsanwaltskanzlei PHH mit der Sanierung betraut - nicht mehr möglich. Seit Donnerstag vergangener Woche führt ein Masseverwalter die Geschäfte.

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ternational & Partners Inc. ein hervorragendes Zeugnis aus. Demnach beliefen sich die Bankverbindlichkeiten der Unternehmensgruppe - sie ist neben der Hotellerie auch in den Bereichen Immobilienentwicklung, Lebensmittelerzeugung und im Ölgeschäft tätig - auf rund 900 Millionen US-Dollar. Dem stand allerdings

Eigenkapital in der Höhe von rund drei Milliarden US-Dollar gegenüber. Darüber

hinaus erwirtschaftete die im alleinigen Eigentum von Mohamed Bin Issa Al Jaber stehende Gesellschaft 2009 einen Vorsteu-

ergewinn von 341 Millionen US-Dollar, 2008 waren es sogar 381 Millionen. D'as Jahr 2010 sei ähnlich gut gelaufen, so Al .laber kürzlich gegenüber profil. Doch wo versickern all diese Gewinne? Al Jabers österreichische Gläubiger profitieren davon jedenfalls nicht. Auf welchem

Zahlenmaterial die Prüfung von Ernst & Young beruht, lässt sich schwer feststellen, zumal sowohl MB1 als auch deren Tochtergesellschaften wie etwa die Hotelsparte

J.IW keine Jahresabschlüsse veröffentlichen. Die Österreich-Tochter Erste Wiener Hotel AG hat überdies seit dem Jahr © CLIP Mediaservice 2011 - www.clip.at

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Millionenloch Die wachsenden Verbindlichkeiten von Mohamed Al Jaber.

159,9 Mio. Euro 2008 keine Bi-

Pfandrechte der Eurohypo AG auf der Immobilie Grand Hotel

lanz beim Firmenbuch des Handelsgerichts

22 8 Mio. Euro

für den Minderan heitsanteil dem Hotel erzielt werden, dürfte die Differenz anschlie-

Pfandrechte der Eurohypo AG auf der Immobilie The Ring

Wien mehr hin-

terlegt. Inwieweit 17,0 Mio. Euro also das Österreich- Verbindlichkeiten der insolventen Kneissl-Gruppe, 12 Millionen davon bei der Bank Austria Geschäft in die Beßend bei Al Jaber rechnungen eingeeingeklagt werden. 16 2 Mio. Euro flossen ist, bleibt un _ Von der Volksbanken-Gruppe fällig gestellte Das ist ein durchsichklar. Die Wiener Rech IS - Summe aus d. Projekt Hotel Schwarzenberg tiges Manöver. Hier wird versucht, zivilPHII anwaltskanzlei 9,0 Mio. Euro rechtliche Ansprüche Prochaska Heine Havragestellte Kredite bei der Bank ins Strafrecht zu ziehen", nek hat in Vertretung der Fällig Austria. Besichert mit Pfandrechten sagt Al Jabers Sprecher Alinsolventen R-Quadrat- auf der Immobilie Grand Hotel in Gruppe (siehe Kasten) un-

terdessen eine Sachverhaltsdarstellung ausgearbeitet, die

Höhe von 3,9 Millionen Euro und auf der Immobilie The Ring in Höhe von einer Million Euro

fred Autischer. Es

gibt jedoch auch noch

andere Interessen am The

Ring: Die Immobilie ist mit waltschaft Wien eingebracht An die R-Quadrat-Gruppe Pfand rechten belastet. Das werden soll. Die Fondsgesell- nicht bezahlter Kaufpreis wäre an sich nichts Ungewöhndie 25,1 Prozent der liches. Die Eurohypo AG mit schalt R-Quadrat Capital Alpha fürAnteile an The Ring Sitz in Frankfurt, ein KreclitinsGmbH hält als Finanzinvestor titut mit Schwerpunkt auf der Fi25,1 Prozent der Anteile an der 375.000 nanzierung gewerblicher ImmoBetriebsgesellschaft des Ringstrabilien. steht bereits seit 2006 mit ßenhotels The Ring. Al Jaber, des- Ausständige sen Erste Wiener Hotel AG die rest- Zahlungen an einem Pfandrecht in Höhe von 22,8 Modul Millionen Euro bei der Hotelimmolichen Anteile hält, hätte den Min- die University bilie am Kärntner Ring Nummer 8 derheitsgesellschalter im Rahmen im Grundbuch. Die Eurohypo hat einer im September des Vorjahres genicht nur The Ring finanziert, sondern Option um 5,6 Millionen Euro zogenen auch die Übernahme des gegenüberlieauskaufen müssen. Nachdem der Ungenden Grand Hotel. Die Hypothek auf ternehmer alle gestellten Fristen verdiesem Gebäudekomplex wiegt ungleich streichen ließ, glaubt man bei PHH nicht schwerer: Insgesamt hat sich die Euromehr an die Liquidität des Hoteliers. Mehr noch: "Es besteht der Verdacht, dass Al Ja- hypo Pfandrechte in der Höhe von 159,9 her bei Vertragsabschluss unrichtige In- Millionen Euro auf die Immobilie eintraformationen über seine persönliche Zah- gen lassen, Tendenz steigend. Der größte lungsfähigkeit gemacht hat", so ein Spre- Teil dieser Summe - nämlich 158 Millionen Euro - steht bereits seit dem Jahr 2007 cher der Kanzlei. Diesen Montag will sich der Masseverwalter der R-Quadrat Capi- im Grundbuch. Die Immobilien werden mit 250 Millionen Euro bewertet. Die Betal Alpha GmbH vom Gläubigerausschuss die Zustimmung geben lassen, die Sach- lehnung steht also in einem gesunden Ververhaltsdarstellung an die Staatsanwalt- hältnis zum Wert'', so Autischer. Im Oktoschaft zu übermitteln. Darüber hinaus sol- ber des Vorjahres kamen allerdings noch einmal 1,9 Millionen Euro dazu. Ein Indiz len mögliche Schadenersatzforderungen dafür, dass die Unternehmensgruppe %.on geprüft werden. Sollten hei einem Verkauf Mohatned Al Jaber die Kredite hei der Euam freien Markt keine 5,6 Millionen Euro

demnächst hei der Staatsan- 5,6 Mio. Euro

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rohypo möglicherweise nicht mehr ausreichend bedient hat. Wir geben zu dieser Causa derzeit keinen Kommentar ab", so eine Sprecherin der Bank auf Anfrage. In der Branche ist allerdings zu hören, dass die Euroft ypo fieberhaft an einer Restrukturierung" der Verbindlichkeiten des Hoteliers arbeitet. Al Jahers Sprecher bestätigt die Gespräche gegenüber profil. Die österreichischen Banken haben das Ver-

trauen in Al Jaber verloren. Gegenüber der Bank Austria sind aus dem laufenden Geschäft Verbindlichkeiten in der Höhe von neun Millionen Euro erwachsen. Da die Zahlungen von Al .laber ausblieben, hat die Bank nach zahlreichen Fristverlängerungen den Kredit fällig gestellt und die Forderungen im Februar mit Pfandrechten in der Höhe von 4,9 Millionen auf den beiden Hotelimmobilien am Kärntner Ring besichert. Dem Vernehmen nach will auch die Bank Austria nicht mehr lange zuwarten: Sollte Al Jaber in den kommenden zwei

bis drei Wochen nicht zahlen, dürfte der Rechtsweg eingeschlagen werden. Die ohnehin schon zähen Verhandlungen über eine Rückzahlung des Kredits sind noch von einem anderen Thema belastet: Die Bank Austria ist der mit Abstand größte Gläubiger hei der Insolvenz des Tiroler Skiherstellers Kneissl, an dem Al bim im

Jahr 2008 die Mehrheit übernommen hatte. Von den 17 Millionen Euro an Verbindlichkeiten entfallen alleine zwölf Millionen auf die Bank Austria. Der Sanie-

rungsplan, den Al Jaber kürzlich dem Kneissl-Masseverwalter zukommen hat lassen, dürfte wohl nicht halten. Al Jaber knüpft die Quote, die er an die Gläubiger der drei insolventen Einzelgesellschaften der Kneissl-Gruppe ausschütten will, an einen weitgehenden Verzicht der Bank. Dic Gespräche zwischen Vertretern von

Al Jaber und Bank Austria sind ohne Ergebnis abgebrochen worden: Der angebliche Milliardär Mohamed Bin lssa Al Jaher wollte nur für rund zehn Prozent der Bankforderungen aufkommen. © CLIP Mediaservice 2011 - www.clip.at