Frauen begehren gegen Stöckelschuhe auf

18.05.2016 - Das ist eine der Kern- aussagen eines am Dienstag ver- öffentlichten Berichts von ... DUISBURG. Eine Mutter und ihre zwei Kinder starben am ...
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CHRONIK 21

M IT T WOC H , 18. M A I 20 16

Frauen begehren gegen Stöckelschuhe auf Fast 140.000 Menschen unterzeichneten eine Petition, die fordert, dass Arbeitgeber Frauen nicht zum Tragen von Stöckelschuhen zwingen dürfen. KATHRIN PRIBYL

Eine diamantbesetzte Uhr, ein Täschchen, ein Lippenstift – mehr als 500 persönliche Gegenstände von Filmikone Marilyn Monroe werden im November bei einer Auktion in Los Angeles versteigert. Vorher gingen sie noch auf Weltreise, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren, teilte das US-Auktionshaus Julien’s mit. Die Organisatoren hoffen auf Einnahmen von mindestens vier Millionen Dollar. Die Sammlerstücke stammen aus dem Nachlass des US-Regisseurs Lee Strasberg, der mit BILD: SN/AP PHOTO/BROOKLYN MUSEUM OF ART, GENE KORNMAN Monroe befreundet war.

Großbritannien steckt in einer Absatzdebatte, die nun Hunderttausende Frauen fast zur Rebellion treibt. Der Grund: Etliche Britinnen möchten keine Stöckelschuhe mehr bei der Arbeit tragen. Dementsprechend haben fast 140.000 Menschen eine Petition unterzeichnet. Darin wird gefordert, dass es Arbeitgebern in Großbritannien per Gesetz verboten wird, weibliche Angestellte zum Tragen von High Heels zu zwingen. All das wegen Nicola Thorp, die sich vergangene Woche an die Öffentlichkeit wandte. Die 27-Jährige hatte es im Dezember gewagt, an ihrem ersten Tag als Empfangsdame bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), in Ballerinas zu erscheinen. Das kam bei der die Zeitarbeitsfirma Portico nicht gut an, die im Auftrag von PwC die Rezeption besetzt und bei der Thorp angestellt war. Sie erhielt die Anordnung, Schuhe mit Absätzen zwischen fünf und zehn Zentimeter Höhe zu tragen. Nach ihrem Einwand, ihre männlichen Kollegen arbeiteten ebenfalls in flachen Schuhen, wurde sie zuerst ausgelacht und dann nach Hause ge-

KURZ GEMELDET

VERRÜCKT

LONDON.

Marilyn Monroes Lippenstift zu haben

Urlauber packten Bison in den Kofferraum

Streit um Herkunft von Tiramisu entbrannt

Heiratsantrag mit der Brechstange

Zwei Touristen wollten im Yellowstone-Nationalpark im Westen der USA ein Bisonkalb vor der Kälte retten. Doch sie trugen nur dazu bei, dass es eingeschläfert werden musste. Die Urlauber transportierten das Kalb im Kofferraum ihres Fahrzeugs zu Park-Rangern, die es wieder zur Mutter bringen wollten. Doch diese verstieß das Junge. Laut Nationalparkverwaltung näherte sich das Kalb immer wieder Fußgängern und Autos. Es kam zu gefährliSN, APA, AFP chen Situationen.

VENEDIG. In Italien ist ein Streit um

Mit einem Brecheisen wollte ein Mann in Thüringen seine Ex-Freundin dazu bewegen, nach drei Jahren Beziehungspause seinen Heiratsantrag anzunehmen. Der 36-Jährige schlug damit eine Scheibe der Haustür ein, wie die Polizei meldete. Dann trat er gegen die Tür und machte der Frau schließlich einen Antrag. Diesen habe sie „erstaunlicherweise“ abgelehnt, hieß es im Polizeibericht. Gegen den 36-JähriSN, dpa gen wird ermittelt.

LOS ANGELES.

GOOD NEWS Weltmeere sollen von Plastik befreit werden Ein Netzwerk aus deutschen Unternehmen will weltweit Plastikmüll aus den Meeren ziehen. Die dafür entwickelte industrielle Systemlösung soll ab 2018 einsatzbereit sein. Das Konzept sieht vor, dass eine Flotte aus umgebauten Schiffen mit Netzen in stark betroffenen Gebieten Plastikmüll abfischt, der dann auf einem Spezialschiff aufbereitet wird. Dieser soll zur Energiegewinnung genutzt oder recycelt werden. Umweltexperten schätzen, dass aktuell 140 Millionen Tonnen Plastik die Weltmeere verschmutzen. Jährlich dürften bis zu zehn Millionen Tonnen dazukommen. SN, dpa

MAGDEBURG.

Tiramisu entbrannt. Die Gastronomie-Experten Clara und Gigi Padovani behaupten in ihrem neuen Buch, dass Tiramisu nicht 1970 in Treviso erfunden, sondern bereits in den 1950er-Jahren im Friaul serviert wurde. Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, vertritt die These, dass Tiramisu in Treviso entstanden ist. Die Stadt kämpft seit Jahren um die Anerkennung der Süßspeise als garantierte traditioSN, APA nelle Spezialität.

GOTHA.

schickt – ohne Bezahlung. Tatsächlich dürfen Arbeitgeber im Königreich ihren Angestellten unterschiedliche Kleiderordnungen vorschreiben, solange bei Mann und Frau „dasselbe Maß an Eleganz“ verlangt wird. Portico verteidigte zunächst die „gängige Praxis“, knickte aber aufgrund des öffentlichen Aufschreis ein. Die Richtlinien wurden Mitte vergangener Woche „mit sofortiger Wirkung“ geändert.

Ist Krawattenzwang damit vergleichbar? Der Chef der Zeitarbeitsfirma, Simon Pratt, verkündete, dass „alle unsere Kolleginnen schlichte flache oder hohe Schuhe tragen“ können – ganz so „wie sie es bevorzugen“. Bei PwC herrschen indessen keine Stöckelschuh-Vorschriften, weshalb der Wirtschaftsprüfer nun alle Verträge mit externen Dienstleistern überprüfen will, damit für deren Mitarbeiter keine anderen Vorgaben gelten als für die Stammbelegschaft. Absatz gut, alles gut? Nicht doch. Längst ist auf der Insel eine Debatte um Sexismus und Geschlechterdiskriminierung im Berufsalltag entbrannt. Denn ist eine Krawattenpflicht vergleichbar mit dem Zwang, Stöckelschuhe zu tragen?

Schlepper bringen heuer mehr als 90 Prozent der Migranten in die EU Mehr als 90 Prozent der Migranten, die in die EU einreisen, werden geschleppt. Das ist eine der Kernaussagen eines am Dienstag veröffentlichten Berichts von Interpol und Europol. Die Behörden glauben, dass die Zahl weiter steigen wird – als Folge der Kontrollmechanismen, die die Länder entlang der Schlepperrouten eingezogen haben. Die Polizeiorganisationen gehen davon aus, dass auch die Zahl der Migranten, die in die EU wollen, weiter

DEN HAAG, LYON.

Bleibt Flug MH370 verschwunden? Für die Suche wurden bis Ende 2015 rund 117 Millionen Euro ausgegeben. Erstmals spricht ein MH370-Ermittler aus, was viele fürchten: Die Chancen schwinden, dass die verschollene Malaysia-Airlines-Boeing gefunden wird. „Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass wir das Flugzeug nicht finden“, sagte Martin Dolan, Leiter der australischen Transportsicherheitsbehörde (ATSB), der Zeitung „Guardian“. Der Flug MH370 war im März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Malaysia nach China spurlos verschwunden. Satellitendaten legten nahe, dass die Maschine noch stundenlang Richtung Süden flog. Für Angehörige der Insassen sind Dolans Äußerungen eine Hiobsbotschaft. Sie CANBERRA.

Die Angehörigen der Vermissten sind verzweifelt. BILD: SN/APA/EPA/MAK REMISSA

protestierten schon gegen die frühere Ankündigung, die Suche nicht über das derzeitige Suchgebiet auszudehnen. Das Wrack wird im Indischen Ozean 2000 Kilometer westlich von Perth an der australischen Westküste vermutet. Australien koordiniert die Suche. Fast 90 Prozent

Tausende Frauen aus aller Welt bestreiten das und meldeten sich via Facebook, Twitter und Instagram. Nicola Thorp findet: Indem man Frauen Absätze tragen lasse, handle man zugunsten von Männern, da deren Schuhwerk nicht ihre Bewegungsfähigkeit beeinflusse und keine langfristigen Gesundheitsprobleme hervorrufe. Formale Kleiderordnungen von heute seien „überholt und sexistisch“, sagte Thorp. Weil die Petition nun die Marke von 100.000 Unterschriften überschritten hat, muss das Thema auch im britischen Parlament diskutiert werden. Wirtschaftsminister Sajid Javid zeigte zwar Verständnis für die Kampagne, doch eine Gesetzesänderung stellte er nicht in Aussicht. Dafür appellierte er an die Unternehmen: „Keine Frau sollte gezwungen werden, Stöckelschuhe zu tragen. Verantwortungsvolle Arbeitgeber sollten keine Richtlinie benötigen, die ihnen das sagt.“ Aufsehen erregte US-Schauspielerin Julia Roberts („Pretty Woman“) bei den derzeitigen Filmfestspielen in Cannes: Sie stieg barfuß die mit dem roten Teppich belegten Stufen zum Festivalpalast empor und setzte ein Statement für Gleichberechtigung: Im Vorjahr waren Frauen, die statt mit High Heels in flachen Schuhen auf den roten Teppich wollten, abgewiesen worden.

des 120.000 Quadratkilometer großen Gebiets sind durchkämmt – ohne Erfolg. Die Suche werde Mitte des Jahres abgeschlossen, glaubt Dolan. Meeresforscher des Geomar Helmholtz-Zentrums in Kiel vermuten das Wrack nördlich des bisherigen Suchgebiets. Das schlossen sie aus Computersimulationen der Strömungen, die 2015 eine Flügelklappe der Maschine an die Insel La Réunion östlich von Afrika spülten. Weitere Teile wurden an Stränden im südlichen Afrika gefunden. Die an der Suche beteiligten Länder haben eine neue Suchaktion ausgeschlossen. Sie haben bis Ende 2015 117 Millionen Euro dafür aufSN, dpa gebracht.

steigen wird. Allein in Libyen warteten 800.000 Menschen auf die Weiterreise. Die Polizeibehörden warnten: Ein Anstieg der Schlepperkriminalität könne auch bedeuten, dass Migranten noch verwundbarer für sexuelle und Arbeitsausbeutung seien, da sie ihre Schulden bei Menschenschmugglern zahlen müssten. Schlepperei ist ein multinationales Milliardengeschäft: In mehr als 100 Staaten wurden Verdächtige ausgeforscht. 2015 wurden 4,42 bis 5,30 Milliarden Euro in der Schlepperei umgesetzt. SN, APA

Mutter und Söhne starben bei Brand Eine Mutter und ihre zwei Kinder starben am Dienstag bei einem Hausbrand in Duisburg. Die 33-Jährige und ihr achtjähriger Sohn wurden laut Polizei tot geborgen. Der zweite Sohn (14) starb wenig später im Spital. Bei dem Brand wurden 28 Menschen verletzt. SN, dpa

DUISBURG.

Klassenlotterie Je 100.000 Euro Ohne Gewähr Zahlen: 110.961, 239.024

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