Hans Böckler Stiftung: Tagung „Übergänge in die Rente – flexibel und abgesichert?“ Hannover, 30.1.-31.01.2014
Flexibel und abgesichert in die Rente? Status quo und Herausforderungen Prof. Dr. Ute Klammer Universität Duisburg- Essen
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Forschungsprojekt „Re-Flexibilisierung des Rentenübergangs Neue gesetzliche, tarifliche und betriebliche Möglichkeiten zur Gestaltung des Übergangs vom Erwerbsleben in die Rente“
Projektleitung: Ute Klammer (Universität Duisburg-Essen) Projektbearbeiter: Norbert Fröhler, Dr. Thilo Fehmel Laufzeit: 2009 – 2012 gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung, begleitet von ver.di Projektendbericht: Norbert Fröhler, Thilo Fehmel, Ute Klammer (2013): Flexibel in die Rente. Gesetzliche, tarifliche und betriebliche Perspektiven. Sigma-Verlag, Berlin
25.02.2014
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Gliederung Allgemeine Grundlagen: Der „dreifache Paradigmenwechsel“ in der Rentenpolitik und das Forschungsprojekt „Re-Flexibilisierung des Rentenübergangs“ Ausgewählte Ergebnisse aus der quantitativen Untersuchung (Betriebsrätebefragung) Ausgewählte Ergebnisse aus den qualitativen Untersuchungen (Branchen- und Betriebsfallstudien) Schlussfolgerungen und Handlungsbedarf
25.02.2014
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Gliederung Allgemeine Grundlagen: Der „dreifache Paradigmenwechsel“ in der Rentenpolitik und das Forschungsprojekt „Re-Flexibilisierung des Rentenübergangs“ Ausgewählte Ergebnisse aus der quantitativen Untersuchung (Betriebsrätebefragung) Ausgewählte Ergebnisse aus den qualitativen Untersuchungen (Branchen- und Betriebsfallstudien) Schlussfolgerungen und Handlungsbedarf
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Allgemeine Grundlagen • Entwicklung der institutionellen Rahmenbedingungen des Rentenübergangs • Entwicklung der Alterserwerbstätigkeit, des Rentenzugangs und der Altersversorgung
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Ausgangslage
Optionsraum des Rentenübergangs als Zusammenspiel von institutionellen (gesetzlichen, tariflichen, betrieblichen) + personalen (individuellen, familialen) Ressourcen + Restriktionen. Zunehmende Einschränkung des gesetzlichen Vorruhestands, bei gleichzeitiger Öffnung bzw. Offenhaltung von Vorruhestandsoptionen auf tariflicher + betrieblicher Ebene. Hintergrund: demografischer Wandel, Folgen für Arbeitsmarkt und soziale Sicherungssysteme (Alterung, Schrumpfung). Zugleich weiter Bedarf an flexiblen Übergangsmöglichkeiten: faktisch: arbeitsbedingte Leistungseinschränkungen; widersprüchliche Prognosen über die Erwerbschancen Älterer; Personalabbau in wirtschaftlichen Restrukturierungsbereichen normativ: Stärkung der Souveränität in der individuellen Lebenslaufgestaltung; Adaption der sozialen Sicherungssysteme an die Arbeitsmarktflexibilisierung (Flexicurity)
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Leitfragen Führt die Ent-Flexibilisierung des Rentenübergangs auf gesetzlicher Ebene zu einer Re-Flexibilisierung auf der tariflichen und betrieblichen Ebene? Wie und von wem werden die bestehenden tariflichen und betrieblichen Übergangsinstrumente genutzt? Wo liegen Ansatzpunkte, aber auch Grenzen für eine (weitere) Re-Flexibilisierung bzw. zukünftige Übergangsmöglichkeiten in den Ruhestand?
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Ziele Bestandsaufnahme der gesetzlichen, tariflichen und betrieblichen Normung des Rentenübergangs Erhebung von Angebot, Nutzung und Nutzungsmustern der Übergangsinstrumente und deren Entwicklung Analyse von Bedingungen und Hindernissen der Nutzung Identifizierung von (tariflichen, betrieblichen) Innovationen und von Möglichkeitsräumen zukünftiger Gestaltung Ermittlung von Handlungsbedarf auf betrieblicher, tariflicher und gesetzlicher Ebene
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Untersuchungsdesign empirisch-explorativ Methodentriangulation 1. Sekundäranalysen quantitativer Daten: Erwerbsbeteiligung Älterer, Rentenübergangsgeschehen, Altersversorgung 2. quantitative Erhebung: standardisierte Telefon-Interviews mit Betriebsräten (eigener Fragenblock in der WSI-Betriebsrätebefragung 2010) 3. überbetriebliche Expertengespräche mit Hauptamtlichen in Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften 4. Betriebsfallstudien: Fälle „guter Praxis“ in 9 Branchen 5. ergänzend: Dokumentenanalysen; Sekundäranalysen quantitativer Daten zu Branchen- und Betriebsstrukturen 25.02.2014
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Gliederung Allgemeine Grundlagen: Der „dreifache Paradigmenwechsel“ in der Rentenpolitik und das Forschungsprojekt „Re-Flexibilisierung des Rentenübergangs“ Ausgewählte Ergebnisse aus der quantitativen Untersuchung (Betriebsrätebefragung) Ausgewählte Ergebnisse aus den qualitativen Untersuchungen (Branchen- und Betriebsfallstudien) Schlussfolgerungen und Handlungsbedarf
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Tarifliche und betriebliche Übergangsinstrumente • • • • • • • • •
Vorruhestandsregelungen Altersteilzeit Zusatzbeiträge zum Ausgleich von Rentenabschlägen Abfindungen Langzeitkonten Kopplung Teilrente und Erwerbstätigkeit Kopplung Vorruhestand und geringf. Beschäftigung Betriebliche Alterssicherung …
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Ausgewählte Ergebnisse aus der quantitativen Untersuchung (Betriebsrätebefragung) Betriebliches Angebot an Rentenübergangsinstrumenten (in % der befragten Betriebe)[
in % der befragten Betriebe
60 54,7 45
30 25,5 15 11,2
13,6
13,6
vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen
Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung
10,6 6,4
0 Altersteilzeit
Langzeitkonto
Beschäftigung + Teilrente
ALG + betriebl. Leistungen
gar kein Instrument
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Einflussfaktoren darauf, dass in einem Betrieb gar kein Übergangsinstrument angeboten wird Exp.-koeff. Betriebsstruktur
Exp.-koeff. Tarifbereich
Betriebsgröße (log.)
0,738***
Grundstoffe & Produktionsgüter/ BCE (n=103)
0,569
Tarifgebundenheit
0,607***
Grundstoffe & Produktionsgüter/ IGM (n=71)
0,458*
geografische Lage (Referenz: Westdeutschland)
1,103
Investitions- & Gebrauchsgüter/ IGM (n=286)
0,745
hoher Frauenanteil (mind. 60%)
1,293*
Verbrauchsgüter/ ver.di (n=77)
0,746
Anteil Älterer (quadr.)
1,011**
Baugewerbe/ BAU (n=64)
0,759
Handel (& Reparatur)/ IGM (n=82)
0,814
Handel (& Reparatur)/ ver.di (n=168)
0,876
Personalpolitik gesunde Arbeitsbedingungen
0,927
Verkehr & Nachrichten/ ver.di (n=90)
0,631
Überblick über Altersstruktur vorhanden
0,713**
Kredit & Versicherungen/ ver.di (n=91)
0,277**
Betriebsvereinbarung zu Arbeitszeitkonten
0,753**
sonstige Dienstleistungen/ IGM (n=55)
0,410*
Betriebsvereinbarung zum flex. Rentenübergang
0,190***
sonstige Dienstleistungen/ ver.di (n=305)
0,554*
betriebliche Altersversorgung wird angeboten
0,700**
sonstige Branchen/ ver.di (n=59)
0,142**
Restbetriebe (n=333)
0,796
Personalabbau
Referenzkat.: Verbrauchsgüter/ NGG (n=75)
kürzlich erfolgter Personalabbau
0,887
Konstante
7,900***
geplanter Personalabbau
0,787
Cox und Snell R²
0,179
Betriebsvereinbarung zu Personalabbau
1,053
Nagelkerkes R²
0,258
Abfindung im Falle einer Kündigung
0,598**
Einbezogene Fälle: 1.788
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Interesse der Belegschaft an weiteren Übergangsinstrumenten (in % der Betriebe, in denen das jeweilige Instrument bislang nicht angeboten wird) 75
68,3 in % der befragten Betriebe
60
45
30
27,2 15
16,7 12,4 9,0 5,9
0
Altersteilzeit
Langzeitkonto
Beschäftigung + Teilrente
ALG + betriebl. Leistungen
vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen
Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Betriebe mit Altersteilzeitangebot nach Region und nach Betriebsgrößenklasse (2000-2010, Anteile in %) 90 85
80
78 70
Anteile in %
60 55
50
55
45
61
65 64
67
50
49 40
59
57
54
61
46 38
37
30
40
33
33
27
20 19 10 9 0 Gesamt
West
Ost
bis 49
2000
50-99
2005
100-199
200-499
500-999
über 1.000 Beschäftigte
2010
Quellen: WSI-Betriebsrätebefragung 2000 (Klammer/ Weber 2001: 107); WSI-Betriebsrätebefragung 2005; eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Einflussfaktoren auf das betriebliche Angebot von Altersteilzeit Exp(B) Betriebsstruktur Betriebsgröße (log.) Tarifgebundenheit geografische Lage (Referenz: Westdeutschland) hoher Frauenanteil (mind. 60%) - unter Berücksichtigung der Teilzeitquote Anteil Älterer (quadr.) Personalpolitik Überblick über die Altersstruktur vorhanden gesunde Arbeitsbedingungen Betriebsvereinbarung zum flexiblen Rentenübergang Betriebsvereinbarung zu Arbeitszeitkonten betriebliche Altersversorgung wird angeboten Personalabbau kürzlich erfolgter Personalabbau geplanter Personalabbau Betriebsvereinbarung zum Personalabbau Abfindung im Falle einer Kündigung
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Konstante Cox und Snell R² Nagelkerkes R² Einbezogene Fälle: 1.785 www.uni-due.de Signifikanzniveau: * p < 0,05; ** p > 0,01; *** p < 0,001
1,181*** 1,835*** 0,971 0,747** 0,777 0,985** 1,266 1,447** 4,997*** 1,167 1,423** 1,077 1,308 0,733** 1,322 0,163*** 0,185 0,251 16
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Bewertung der Verhandlungen über Altersteilzeit mit der Unternehmensleitung nach Tarifbereich (in % der Betriebe mit ATZ-Angebot)
50,5
Gesamt
40,3
66,0
Grundstoffe/Produktionsgüter – IGM Kredit und Versicherungen – ver.di
58,7
sonst. Dienstleistungen – IGM
57,9
Verbrauchsgüter – NGG
57,5
sonst. Branchen – ver.di
55,1
Handel (& Reparatur) – ver.di
54,8
Grundstoffe/Produktionsgüter – IGBCE
51,6
Verkehr und Nachrichten – ver.di
50,8
Baugewerbe – IGBAU
50,0
sonst. Dienstleistungen – ver.di
49,0
Handel (& Reparatur) – IGM
48,0
28,0 29,3 23,7
32,9 32,8
10,0
40,6
52,5
25%
50%
nicht immer konfliktfrei/ eher konfliktreich
6,8
10,2
48,0
42,5
12,3
9,4
40,8
Verbrauchsgüter – ver.di
4,1
15,6
42,4
49,7
(nahezu) konfliktfrei
12,0
40,8
43,2
0%
6,0
18,4
32,5
Invest.- und Gebrauchsgüter – IGM
Bewertung der Verhandlungen:
9,2
4,0 7,0 5,0
75%
100%
(sehr) konfliktreich
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
25.02.2014
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Gründe für die Schwierigkeiten bei den Verhandlungen über Altersteilzeit mit der Unternehmensleitung (in % der Betriebe mit zumindest nicht immer konfliktfreien Verhandlungen) * die Regelungen zu kompliziert
Nach Auffassung der Unternehmensleitung sind…
ATZ-Stellen unvereinbar mit der Arbeitsorganisation
die Kosten zu hoch
ältere Beschäftigte unverzichtbar
Gesamt
36
84
29
35
West
36
83
30
36
Ost
34
Branchen- / Verbandstarifvertrag
29
Firmen- / Haustarifvertrag
31
bis 49
89
42 34
50-99
82
500-999
30
27
28 33
26
89
9
89
35
29
36 37
87 89
33
21
81
32
200-499
24
81
31
100-199
über 1.000 Beschäftigte
86
35
keine Tarifbindung
92
42
35 22 27 20
36 25 28 36
Betriebe in %
* Mehrfachnennungen möglich.
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Nutzungsmuster von Altersteilzeit nach Einkommen (in % der Betriebe mit ATZ-Angebot)
Gesamt
5,6
West
5,6
Ost
5,3
50-99
4,8
1000-1999
6,0
11,6
26,4
57,1 15,7
50,0
13,4
51,5
34,6
8,6
28,0
12,5 0%
Überwiegend Nutzung durch Beschäftigte mit…
64,0
31,2
6,2
50,2
10,5
25,4
500-999
52,3
13,7
19,3
4,0
über 2000 Beschäftigte
13,2
29,9
7,3
100-199 200-499
28,2
18,0
20,8
48,0
8,3
25%
niedrigem Einkommen
50,6
58,3 50%
mittlerem Einkommen
hohem Einkommen
75%
keine Unterschiede
100%
verweigert/ weiß nicht
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Nutzungsmuster von Altersteilzeit nach gesundheitlichen Einschränkungen (in % der Betriebe mit ATZ-Angebot) Gesamt
7,9
39,4
5,7
46,2
West
8,7
38,4
5,9
46,1
45,1
3,5
Ost
50-99
8,9
37,9
100-199
9,0
37,6
200-499
9,4
500-999
3,7
1000-1999
3,9
4,4
4,7
0%
47,0
6,2
44,4
44,4
Überwiegend Nutzung von Beschäftigten…
25%
ohne gesundheitliche Einschränkung
46,1
4,0
13,7
50,0
über 2000 Beschäftigte
47,4
6,7
39,6
37,3
46,9
41,2 4,2
45,8
50%
mit einigen Einschränkungen
75%
mit starken Einschränkungen
keine Unterschiede
100%
verweigert/ weiß nicht
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Verbreitung sonstiger Übergangsinstrumente nach Betriebsgrößenklassen (in %) Langzeitkonto
Beschäftigung + Teilrente
ALG + betriebl. Leistungen
Vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen
7,8
bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte
6,2 11,1 18,3 14,1 22,9 5,6
bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte
Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung
8,9 10,2 13,8 20,7 24,6 4,3 6,0 8,7 6,9 5,2 11,9 9,6 15,3 14,8 16,3 11,9 21,2 10,0 11,7 14,5 17,8 20,0 13,6
Betriebe in % Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Einflussfaktoren aufTitelmasterformat das Angebot durch Klicken der Übergangsinstrumente
Langzeitkonto Beschäftigung ALG + (n= 263) + Teilrente betriebliche (n= 213) Leistungen bearbeiten (n= 212)
Betriebsstruktur Betriebsgröße (log.) Tarifgebundenheit geografische Lage (Referenz: Westdeutschland) hoher Frauenanteil (mind. 60%) Anteil Älterer (quadr.) Personalpolitik gesunde Arbeitsbedingungen Überblick über Altersstruktur vorhanden BV zu Arbeitszeitkonten BV zum flexiblen Rentenübergang Altersteilzeit wird angeboten betriebliche Altersversorgung wird angeboten
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Exp(B)
Exp(B)
Exp(B)
vorgezogene Rente + betriebliche Leistungen (n=209) Exp(B)
1,140** 0,676*
1,382*** 1,194
1,028 1,327
1,084 1,277
1,061 0,735
0,849 0,698 1,000
0,967 1,609** 1,000
0,568* 0,966 1,002
0,759 0,750 0,993
0,987 1,669** 1,000
1,056
1,082
0,670
0,995
1,371*
1,886* 1,338 1,139 1,028
0,953 n.e. 1,496** n.e.
1,458 1,235 1,096 2,186**
1,230 1,034 1,418** 2,157***
1,283 1,060 1,416* 2,354***
0,906
1,636**
1,262
1,787**
1,730**
1,158 1,382* 1,203 2,038** 0,05 0,08 0,138 1775
1,029 0,805 0,626** 2,093** 0,028 0,064 0,120 22 1781
Personalabbau kürzlich erfolgter Personalabbau 0,969 0,814 1,298 geplanter Personalabbau 1,053 1,089 1,048 BV zu Personalabbau 1,364 0,176 1,261 Abfindung bei Kündigung 2,110** 1,145 1,671* Konstante 0,016*** 0,010*** 0,025 Cox und Snell R² 0,217 0,063 0,037 Nagelkerkes R² 0,381 0,122 0,092 www.uni-due.de Einbezogene Fälle 1769 1780 1772 Signifikanzniveau: * p < 0,05, ** p > 0,01, ***p < 0,001; n.e. = nicht enthalten
Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung (n=203) Exp(B)
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Bewertung der Verhandlungen über das Übergangsinstrument mit der Unternehmensleitung (in % der Betriebe, die das jeweilige Instrument anbieten)
Altersteilzeit
50
Langzeitkonto
50
Beschäftigung + Teilrente
38
ALG + betriebl. Leistungen
38
vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen
19
42
17
48
8
40
25%
(nahezu) konfliktfrei
9
35
46
0%
9
37
40
Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung
Verhandlungen waren…
39
50%
nicht immer konfliktfrei/ eher konfliktreich
14
75%
(sehr) konfliktreich
100%
verweigert/ weiß nicht
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Gründe für Verhandlungsschwierigkeiten mit der Unternehmensleitung (in % der Betriebe mit Angebot des jeweiligen Übergangsinstruments)* Nach Auffassung der Unternehmensleitung sind…
Altersteilzeit
Langzeitkonto
die Regelungen zu kompliziert
die Kosten zu hoch
36
61
84
78
die Instrumente unvereinbar mit der Arbeitsorganisation
29
46
ältere Beschäftigte unverzichtbar
35
33
Betriebe in % Beschäftigung + Teilrente
48
91
29
34
ALG + betriebl. Leistungen
50
94
28
28
vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen
Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung
41
51
92
80
40
36
30
39
* Mehrfachnennungen möglich
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Nutzungsmuster der Übergangsinstrumente nach gesundheitlichen Einschränkungen (in % der Betriebe, die das jeweilige Instrument anbieten)
Altersteilzeit
7,9
Langzeitkonto
8,5
Beschäftigung + Teilrente
2,2
ALG + betriebl. Leistungen
1,8
vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen
4,7
Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung
ohne gesundheitliche Einschränkung
5,7
27,4
46,2
8,5
53,0
47,8
23,9
43,6
23,9
20,0
45,0
19,2 0%
Überwiegend Nutzung von Beschäftigten…
39,4
32,7
7,0
35,2
12,8
25%
mit einigen Einschränkungen
41,9
50%
mit starken Einschränkungen
29,6 75%
keine Unterschiede
100%
verweigert/ weiß nicht
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Nutzungsmuster der Übergangsinstrumente nach Einkommen (in % der Betriebe, die das jeweilige Instrument anbieten)
Altersteilzeit
5,6
28,2
7,7
Langzeitkonto
23,1
ALG + betriebl. Leistungen
Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung
27,3
niedrigem Einkommen
9,8
5,5
41,9
25%
mittlerem Einkommen
35,9
49,1
13,2
35,2
19,2 0%
58,1
29,3
16,4
vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen 3,9
52,3
9,4
22,8
Beschäftigung + Teilrente
Überwiegend Nutzung durch Beschäftigte mit…
13,2
39,5
7,2 50%
hohem Einkommen
36,8 75%
keine Unterschiede
100%
verweigert/ weiß nicht
Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen
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Ansätze und Entwicklungen in ausgewählten Branchen (I) Metall und Elektroindustrie: -
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Altersteilzeit hat sich in den 2000er Jahren zum zentralen Übergangsinstrument entwickelt – immer noch Schwerpunkt 2008 Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente (FlexÜ) – begünstigt Beschäftigte in belastungsintensiven Tätigkeiten und untere Entgeltgruppen. Auch für Maßnahmen alter(n)sgerechter Personalpolitik. Uneinheitliche Einschätzung von Langzeitkonten (Gesamtmetall – IGM), aber in Großbetrieben zunehmend verbreitet
Chemische Industrie: -
2008 Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ (TV Demo). Doppelstrategie: Alternsgerechte Personalpolitik und flexible Übergangsinstrumente Seit 2010 Einzahlung für alle Tarifbeschäftigten, 5 Instrumente. Stärkt vor allem individuelle Übergangsoptionen 2013 Aufstockung des Fonds, Instrumente ATZ, Langzeitkonten, reduzierte Vollzeit Ostdeutschland: 2013 Tarifvertrag über lebensphasengerechte Arbeitszeitgestaltung Insges. Branche mit dem umfassendsten Angebot an Übergangsinstrumenten 25.02.2014
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Ansätze und Entwicklungen in ausgewählten Branchen (II) Bauhauptgewerbe: -
Hoher Bedarf an flexiblen Übergangsmöglichkeiten wg. gesundheitlichen Belastungen geringer Regulierungs- und Nutzungsgrad von flexiblen Übergangsinstrumenten aufgrund struktureller Gegebenheiten (z.B. KMU) Krise hat Verteilungsspielräume für Rentenübergang begrenzt; niedrige Entgelte behindern Nutzung von Angeboten „betriebliche Ebene als zentraler Hemmschuh“ Neuer Vorschlag: Altersübergangs- Kurzarbeitergeld
Öffentlicher Dienst: -
Lange Tradition der Regulierung des Rentenübergangs In den 2000er Jahren jedoch deutliche Abkehr der öff. AG von der Vorruhestandspolitik, Fragmentierung der Tariflandschaft Für einige Berufsgruppen niedrigere Altersgrenzen und Sondersysteme, z.B. Feuerwehr und Justizvollzug („Übergangsversorgung“) ATZ lange sehr verbreitet, nach 2009 in neuen Tarifverträgen aber sehr eingeschränkt, v.a. auf Länderebene Teilrentenmodell „flexible Altersarbeitszeit“ (FALTER); Demografie-Tarifvertrag im ÖPNV Insgesamt haben die Übergangsinstrumente deutlich an Attraktivität verloren 25.02.2014
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Ansätze und Entwicklungen in ausgewählten Branchen (III) Privates Bankgewerbe: -
Tariflicher Vorruhestand war lange dominierendes Übergangsinstrument (TV seit 1984), später ATZ Seit 2001 Rahmenregelung für Langzeitkonten, aber bisher geringes Interesse der Unternehmen Heute breites Spektrum an tariflichen und betrieblichen Übergangsmöglichkeiten, zu guten Konditionen Starke Nachfrage seitens der Beschäftigten; möglich durch hohe Löhne – „Vorruhestandsbranche“
Einzelhandel: -
Vier Fünftel der Beschäftigten scheiden deutlich vor dem 65. Lebensjahr aus (über Kündigung, TZ, geringfügige Beschäftigung…) – hoher Bedarf an abgesicherten Übergängen Aber geringes Niveau der Übergangsregulierung, z.B. aktuell kein TV zur ATZ. Problem geringe Tarifbindung, Unternehmen haben geringes Interesse an Regulierung des Rentenübergangs
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Gliederung Allgemeine Grundlagen: Der „dreifache Paradigmenwechsel“ in der Rentenpolitik und das Forschungsprojekt „Re-Flexibilisierung des Rentenübergangs“ Ausgewählte Ergebnisse aus der quantitativen Untersuchung (Betriebsrätebefragung) Ausgewählte Ergebnisse aus den qualitativen Untersuchungen (Branchen- und Betriebsfallstudien) Schlussfolgerungen und Handlungsbedarf
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Zur Einordnung ein Blick auf die Entwicklung der gesetzlichen Altersrenten Nettostandardrente ist ab 2000 in einem Jahrzehnt kaufkraftbereinigt um rund 8,5% gesunken Zahlbetrag der Zugangsrenten wegen Alters ist im gleichen Zeitraum kaufkraftbereinigt um rund 16,6% gesunken Schere zwischen Bestands- und Zugangsrenten öffnet sich zunehmend; insbesondere bei den Männern, aber auch bei den Frauen Durchschnittlicher Zahlbetrag der Zugangsrenten wegen Alters hat 2009 erstmals das Niveau des Bruttobedarfs der Grundsicherung unterschritten Gut die Hälfte der Zugangsrenten wegen Alters liegen unterhalb der Grundsicherungsschwelle; ein Drittel der männlichen und zwei Drittel der weiblichen Zugangsrentner sind betroffen
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Spielräume für einen vorgezogenen Rentenzugang? Standardrente und Inflation 118 116 114 112 110 108 106 104 102 100 2000
2001
2002
2003
Verbraucherpreisindex
2004
2005
2006
Bruttostandardrente
2007
2008
2009
2010
Nettostandardrente
(Brettschneider 2012, Berechnung nach Statistisches Bundesamt; Statistik der Deutschen Rentenversicherung)
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Durchschnittliche Zahlbeträge der Bestands- und Zugangsrenten wegen Alters und Bruttobedarf der Grundsicherung Grundsicherung, Zugangs‐ und Bestandsrente wg. Alter GS ‐ Bruttobedarf 2011 800
800 750 700
733
700
698
600
668
500
29
315
680
650 600
743
400
580
300 200
550
342
14
Beiträge PKV/PPV
Mehrbedarfe Behinderung/ Ernährung Kosten der Unterkunft
100
Regelsatz
500 2003
2004
2005
Grundsicherung 25.02.2014
2006
2007
2008
GRV Zugangsrente
2009
2010
2011
GRV Bestand -
0 Quelle: Grundsicherungsstatistik 2011, RV in Zeitreihen 2012 34
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Risikodimensionen für niedrige Renten
Erwerbsbiografie
Familienbiografie
Langzeitarbeitslosigkeit Langjähriger Niedrigverdienst Langjährige geringfügige Besch. Nicht vers.‐ pfl. Selbstständigkeit Schattenwirtschaft
Kinderbedingte Unterbrechungen Angehörigenpflege Trennung/Scheidung/ Verwitwung
Bildungsbiografie
Migrationsbiografie
Fehlender Schulabschluss Ausbildungslosigkeit /‐abbruch Fehlende Weiterbildung
Später Zuzug Ursprüngl. Rückkehrabsicht Aufenthaltsrechtliche Probleme Allgem. Integrationsprobleme
Gesundheitsbiografie Erwerbsminderung Behinderung Sonstige Einschränkungen
Vorsorgebiografie
Fehlender Zugang zu BAV/PAV Mang. Vorsorgefähigkeit Mang. Vorsorgebereitschaft Gescheiterte Vorsorgestrategie
Sonstige Elemente der Biografie Verschuldung, Insolvenz Kriminalität, Sucht, Obdachlosigkeit (Selbst‐)Exklusion/ Devianz, „Schicksalsschläge“ Quelle: Eigene Darstellung 25.02.2014
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Was können die tarifliche und die betriebliche Ebene vor diesem Hintergrund leisten? (I) •
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Branchenspezifisch innovative Ansätze und Lösungen (Bsp. „reduzierte VZ“ in der chem. Industrie, Kombi ATZ und Langzeitkonten bei der Dt. Post, Altersübergangs- Kurzarbeitergeld im Baugewerbe) Jedoch können Tarifparteien und Betriebe die Ent-Flexibilisierung der Übergangsoptionen nicht in der Breite auffangen bzw. kompensieren Es kommt zu neuen Ungleichheiten - je nach Branche, Betrieb, Beschäftigtengruppe, Deckungsgrad der betrieblichen Interessenvertretung, Lohnniveau stark differierende Chancen auf flexible Übergangsmöglichkeiten und kompensierende Leistungen Auch innerhalb eines Betriebs haben unterschiedliche Beschäftigtengruppen unterschiedliche Zugangschancen – gesundheitlich Beeinträchtigte profitieren seltener
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Was können die tarifliche und die betriebliche Ebene vor diesem Hintergrund leisten? (II) • • • • • •
Erosionstendenzen im System der industriellen Beziehungen und Fragmentierung des Verhandlungssystems erweisen sich als problematisch Übernahme des Themas „Übergangsregulierung“ schränkt Verteilungsspielraum für andere Punkte ein Daher oft kein Interesse am Ausgleich der Einschränkungen in der ersten Säule Wo Instrumente existieren, ist oft ein Trend zu stärkerer Konditionierung und zur finanziellen Beteiligung der Beschäftigten zu konstatieren Im Ergebnis häufig Einschränkung der Handlungsoptionen der Beschäftigten Prekäre Tendenzen zeigen sich vor allem bei den unteren Qualifikations- und Entgeltgruppen, Beschäftigten mit hohen Arbeitsbelastungen und ostdeutschen Beschäftigten
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Das aktuelle Rentenpaket der Bundesregierung – Beitrag zur Stabilisierung des Rentenniveaus und zur gesetzlichen Re-Flexibilisierung des Rentenübergangs?
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Bedeutung der Absicherung durch die 1. Säule/GRV bleibt zentral Vorschlag der rentenrechtlichen Begünstigung von langjährig Versicherten aus sozial- und verteilungspolitischer Sicht problematisch, da die besonders schlecht gestellten Personengruppen mit kürzeren und diskontinuierlichen Versicherungsverläufen hierdurch weiter (relativ) benachteiligt werden Begrenzung von Abschlägen bei denjenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht das gesetzliche Rentenalter erreichen, erreicht diejenigen, die durch die bisherigen Entwicklungen besonders betroffen waren (Erwerbsminderungsrente)
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Weitere Handlungsoptionen (Auswahl - I) •
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Abschlagsbewehrte „Rentenkorridore“, könnten durch zusätzliche Beitragszahlungen (Abfindungen, Zusatzbeiträge, Tariffonds, Guthaben auf Langzeitkonten) abgefedert werden – tarifvertragliche Regelungen können Selektivität abmildern Ermöglichung der kontinuierlichen Zahlung von Zusatzbeiträgen Flexible Anwartschaften – auch zur Überbrückung von „Lücken“ am Ende der Erwerbsphase? Aufwertung der Entgeltpunkte bei niedrigem Einkommen (Teilhabeäquivalenz)? Stärkung der Attraktivität der Teilrente (Flexibilisierung, Anhebung Hinzuverdienstgrenzen, Stärkung Rechtsanspruch auf TZ) ATZ: gezielte Förderung von unteren Entgeltgruppen und Berufsgruppen mit hohen Arbeitsbelastungen – vereinzelte tarifvertragliche Regelungen und BV liegen vor (z.B. TV FlexÜ) Neue Anläufe zur Förderung „echter“ ATZ (z.B. durch flexiblere Regelungen zur AZReduktion, Kombination mit Langzeitkonten – Bsp. Dt. Post)
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Weitere Handlungsoptionen (Auswahl - II) •
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Langzeitkonten: Als Instrument für den früheren Rentenzugang mit einigen Problemen behaftet (Bsp. Risiko dauerhafter Mehrarbeit) – je nach rechtlicher, tarifvertraglicher und betrieblicher Regelung aber flankierend sinnvoll Betriebliche Altersversorgung: bietet gute Voraussetzungen für eine Nutzung im Rahmen des flexiblen Rentenzugangs, Entgeltumwandlung könnte stärker für den Ausgleich von Rentenabschlägen beim vorgezogenen Bezug einer Altersrente genutzt werden Zentral: Verbesserung des Zugangs und des Leistungsumfangs von Erwerbsminderungsrenten! – nach Belastung differenzierende Altersgrenzen? (Bsp. österreichische „Schwerarbeitspension“/Vorschlag prozessdatenbasierte Ermittlung von Berufen mit besonderem Verschleißrisiko) …
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Voraussetzungen/Flankierung flexibler Übergänge • • • • • •
Arbeitsmarkt- und sozialpolitische Begrenzung des Niedriglohnsektors Arbeitsrechtlicher Schutz gegen die unfreiwillige Ausgliederung älterer AN Weiterentwicklung der arbeitsmarktpolitischen Förderungsinstrumente für Ältere Weiterentwicklung Reha-Leistungen, betriebliches Eingliederungsmanagement Allgemeine Versicherungspflicht in der GRV über den (Erwerbs-) Lebensverlauf …
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Politikoptionen zur Vermeidung zukünftiger Altersarmut Veränderungen im System der Alterssicherung
Veränderung der externen Rahmenbedingungen
GRV
Bildungspolitik: Chancengerechtigkeit und Durchlässigkeit auf allen Stufen („lebenslanges Lernen“)?
Stabilisierung des Rentenniveaus?
Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
Stärkung des Solidarausgleichs?
Ausweitung der Versicherungspflicht („Erwerbstätigenversicherung“)?
Ausweitung des Familienlasten/‐ Beschäftigungspolitik: Bekämpfung Familienleistungsausgleichs? der Langzeitarbeitslosigkeit? Verbesserungen bei EM‐ Rente? Arbeitsbedingungen: Ermöglichung Stärkung von Prävention und einer längeren Lebensarbeitszeit Rehabilitation („Prävention vor („gute Arbeit“)? Reha vor Rente“) ? Re‐Regulierung des Arbeitsmarktes: Eindämmung des Niedriglohnsektors, Begrenzung von Mini‐Jobs? Quelle: Eigene Darstellung (in Anlehnung an Bäcker 2008) 25.02.2014
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BAV / PAV Verbesserung der Absicherungsmöglichkeiten gegen Erwerbsminderung? Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung? Verbraucherorientierte Regulierung des Riester‐Marktes? Einführung eines staatlichen Basisprodukts (z.B. „Vorsorgekonto“, DRV BaWü)?
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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