Flächenmangel und Konjunktur bremsen Umsatz

Rainer Nelde, HHLA Immobilien. Die. Verkaufsentscheidung - mit der sich der ... Doch der Kaufmann und Münzhändler Achim Becker ent- wickelt aktuell in ...
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Immobilien Zeitung vom 31.01.2013

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18 NORDDEUTSCHLAND Zeitschrift

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LOGISTIKFLÄCHENMARKT HAMBURG

Flächenmangel und Konjunktur bremsen Umsatz Der Hamburger Logistikflächenumsatz ist 2012 gegenüber dem Rekordjahr 2011 um ein Viertel auf etwa 560.000 m2 gesunken. Trotzdem liegt der Umsatz deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt von etwa 480.000 m2. Flächenknappheit, nicht mangelnde Nachfrage, wird als Ursache für den Umsatzrückgang genannt. Durch den Wettbewerb mit peripheren Standorten verharrt die Spitzenmiete bei etwa 5,70 Euro/m2. Vor dem Hintergrund der schwächelnden Konjunktur wird für 2013 ein weiterer Umsatzrückgang erwartet. Nach dem Rekordjahr 2011 mit einem Umsatz an Logistik- und Industrieflächen von rund 750.000 m2 rutschten die Zahlen 2012 auf 557.000 m2 (Engel & Völkers) bis 570.000 m2 (Realogis). "Der Umsatz wurde vor allem durch den Flächenmangel gebremst", so Adrian Zellner, Hamburg- Geschäftsführer der seit Anfang 2012 vorort mit einer Niederlassung vertretenen Realogis Immobilien. "Das Umsatzergebnis spiegelt die rege Nachfrage potenzieller Nutzer nicht wider, da diese leider oft nicht bedient werden kann." 40% durch Deals über 10.000 m2 "Verantwortlich für den Einbruch war vor allem die schwache Umsatztätigkeit im Flächensegment zwischen 5.000 m2 und 10.000 m2", verwies Andreas Rehberg, Grossmann & Berger, auf den Rückgang um 54% in diesem Größensegment. Um 40% reduzierte sich der Umsatz im Bereich 1.000 m2 bis 3.000 m2, während nach Rehbergs Zahlen der Umsatz von Flächen zwischen 3.000 m2 und 5.000 m2 um 5% zulegte. Allein 40% des Umsatzes entfielen auf die Vermietungen ab 10.000 m2, davon sechs über 20.000 m2. Besonders im GVZ Altenwerder tat sich einiges. So mietete die Spedition DSV Road im vierten Quartal 33.000 m2 bei Kurt-Ove Schroeder an. Diese Halle hatte die von Schroeder geführte PGH Planungsgesellschaft Holzbau 2007 entwickelt und an HHLA Logistik verkauft. Im vergangenen Jahr veräußerte der Logistikdienstleister, zu dessen Aufgabenfeldern etwa die Kontraktlogistik zählt, die Halle wieder an Schroeder. "Die HHLA Logistik hat die Halle verkauft, weil die Geschäftsinhalte die

Immobilie nicht getragen haben", so Rainer Nelde, HHLA Immobilien. Die Verkaufsentscheidung - mit der sich der HHLA-Vorstand auch aus Imagegründen schwer getan habe, wie in der Branche zu hören ist - sei objektspezifisch. Die HHLA beabsichtige nicht, weitere Logistikimmobilien zu verkaufen. Weitere 20.000 m2 wurden in den Schroder Property gehörenden Hallen des LZA II für fünf Jahre an die Spedition Mickeleit vergeben. "Wir hatten hier einen längeren Leerstand", so Philipp Loth, Schroder Property, "weil wir die Halle nicht für zwei oder drei Jahre vermieten wollten." 10.000 m2 sind hier zudem an Nord Logistik vermietet und weitere 10.000 m2 sind noch frei. Ist diese Fläche vermietet, möchte Schroder das 40.000 m2 große Objekt verkaufen - wie 2012 das Logistikzentrum Heykenaukamp 20 in Hamburg-Hausbruch. Diesen 57.681 m2 großen, fünfjährig an den Logistiker Stute vermieteten Komplex verkaufte der Schroder EuroLogistik Fund für 56 Mio. Euro an den Fonds UniImmo: Deutschland der Union Investment RE. Loth verwies darauf, dass die hohen Umsätze 2010 bis 2012 nicht allein der großen Nachfrage geschuldet seien, sondern auch den kurzen Vertragslaufzeiten. Allein in Altenwerder sind nach Angaben von Jörg Lojewski, Realogis, aktuell 25.000 m2 freie Flächen auf dem Markt. 15.000 m2 bis 25.000 m2 kommen im Laufe des Jahres dazu. Besonders begehrt ist der Standort Billbrook. "Der Standort überzeugt durch seine zentrale Lage mit einer direkten Anbindung an die A 1", verweist Rehberg "auf seine über Jahre gewachsene

Baustruktur, die besonders für kleine und mittelständische Unternehmen passende Flächen bietet". Lojewski wird deutlicher: "Eigentümer mit zentrumsnahen, aber strukturschwachen Logistikimmobilien treten selbstbewusst auf und sind in der Lage, ältere Hallen ohne längere Leerstandszeiten wieder zu vermieten." Teils werden Preise von 4 Euro/m2 für die lange abgeschriebene Halle bezahlt. Da ist der Anreiz gering, neu zu investieren. Doch der Kaufmann und Münzhändler Achim Becker entwickelt aktuell in Billbrook zwei Hallen mit 7.000 m2 und 10.000 m2. Zurückgehende Umsätze 2013 Die Spitzenmiete bewegt sich nur wenig. Realogis sieht sie konstant bei 5,60 Euro/m2 und der stets eher optimistische Rehberg erkennt einen Anstieg um 10 Cent auf 5,80 Euro/m2 - und der Durchschnittsmiete um 30 Cent auf 4,70 Euro/m2. Dass die Spitzenmiete trotz der Nachfrage nicht (schneller) steigt, begründet Lojewski mit den Angeboten aus Rade und Winsen. Im LogPark der Habacker Holding liegt die Angebotsmiete bei etwa 4,40 Euro/m2 und in Winsen, wo Logistikimmobilienentwickler Gazeley im Gewerbegebiet Luhdorf 70.000 m2 Hallenfläche bauen möchte, bei 4,10 Euro/m2. Für 2013 rechnen die Makler mit weiter zurückgehenden Umsätzen. Rehberg denkt an "zurückhaltende Konjunkturerwartung" sowie "zögerliche Entscheidungsprozesse" und erwartet 490.000 m2. Zellner verweist auf die Bedeutung eines positiven Urteils zur Elbvertiefung für den Hafenstandort Hamburg. (ff)

(Tabelle:) Logistikmarkt Hamburg: Die fünf Top-Deals des Jahres 2012 Wörter: © 2013 PMG Presse-Monitor GmbH

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