Feuer, Schweiß(en) und Funkenflug AWS

leben. 1742 wurde das. Gebäude fertiggestellt. Hier das Südportal. Acht. Hektar ist der Campus groß. 16 Gebäude, alle denkmalgeschützt, gehören dazu. ..... 39. SWE JOURNAL 04_2017. 38. SMART METER. SMART METER. Der Bundestag hat mit dem Gesetz zur Digi ta lisierung der Energiewende den Zeitplan gesteckt.
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Winter 2017

Journal Das Magazin für unsere Kunden

Jetzt wird eingeheizt Klosterschule Roßleben setzt auf SWE Contracting S E I T E 18

Mehrweg to go Nein zum Verpackungsmüll SEITE 36

Feuer, Schweiß(en) und Funkenflug Stadtwerke Erfurt vergrößern ihr Gasnetz SEITE 42

Der Erfurter Norden

Inhalt egapark erstrahlt in dunkler Jahreszeit . . . . .

SWE Eiswelt Eislaufen am Kaisersaal

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Erfurt wächst

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Von A wie Abfalltonne bis W wie Winterdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Unsere Herausforderungen bis 2021

FOTO: NOXUS TV

Winterleuchten

Das Erfurter Rieth — 1495 wird das Gelände erstmals in alten Chroniken erwähnt. Wie der Name schon sagt, war die Gegend in früheren Jahrhunderten versumpft. In den 1970er-Jahren entstand hier ein großes Wohngebiet. 2007 wurde die Siedlung an die Stadtbahn ­angeschlossen. Seitdem geht es von hier aus im 10-Minuten-Takt mit den Stadtbahn-Linien 1 und 6 in die Innenstadt.

Tipps für Eis und Schnee

So schön kann Gospel sein Heaven’s Garden rockt die Bühne . . . . . . . . . . . .

Nicht nur für Gourmets

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Baustart im egapark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Kaisersaal plant zweiten Genussgipfel

Warum Schwimmen gesund ist Experten-Interview mit Anne Brauer

Danakil nimmt Fahrt auf Jetzt wird’s intelligent Messsysteme für Energie der Zukunft . . . . . .

Spielzeugwelten Ein Besuch im Puppenstubenmuseum . . . . .

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Ihre Stadtwerke im Netz: www.stadtwerke-erfurt.de Der Stadtwerke-Blog: www.swefuererfurt.de Unsere Facebook-Seite: www.facebook.com/sweerfurt Impressum H E R AU S G E B E R : SWE Stadtwerke Erfurt GmbH | R E D A K T I O N : Henry ­ öhlert, Anke Roeder-Eckert, E-Mail: [email protected], K Telefon: 0361 564-1128 | B E I R AT: Udo Bauer, Ivo Dierbach, Annett Glase, Christine ­Karpe, Inka Kaufmann, Anja Kümpfel, Barbara ­Schwabenthal, Sabine L­ ehmann, Hanno Rupp, Anett Schmidt | R E D A K T I O N S S C H L U S S : 15. November 2017 | G E S TA LT U N G , L AYO U T U N D S AT Z : Diemar Jung Zapfe, Erfurt, www.diemar-jung-zapfe.de

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EG APARK

EG APARK

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enn es dunkel wird und der ­Dezember Einzug hält, beginnt eine Zeit voller Wunder im ega­ park. 17 Uhr heißt es dann täglich »Licht an!«. Per Knopfdruck entsteht im halb­ dunklen Gartenpark ein Winterwunder­ land aus Licht und Farben. Wiesen, ­Bäume und Sträucher erhalten einen trendigen Streifenlook oder werden mit bewegten Bildern in eine Projektions­ fläche verwandelt. Parkbänke oder Steine sind leuch­tender Blickfang, eigens auf­ gestellte ­Figuren ­erhellen ihre Umgebung mit sanftem Licht. Zum dritten Mal macht das »Winterleuchten« in Erfurt Station und verzaubert noch bis zum 14. Januar 2018 den egapark und die Besucher. Im Ausstellungsareal gibt es ein winter­ lich-­leckeres Angebot an Speisen und ­Getränken: Thüringer Bratwurst, Glüh­ wein, Grog sowie Süßspeisen.

Begleitprogramm An ausgewählten Wochenenden im ­Ausstellungszeitraum können sich die ­Besucher auf zusätzliche Programm­ höhepunkte freuen: 16. Dezember 2017 Winterliche Bastelstube für Kinder, Mainzpavillon 1. Januar 2018 »Schneeweißchen und Rosenrot«, Puppentheater, Mainzpavillon 6. Januar 2018 Kunstwerke aus Eiskristallen, Freigelände 7. Januar 2018 Ausblicke in den Nachthimmel, ­Sternwarteturm 12. Januar 2018 Ausstellungsrundgang, Freigelände (Treffpunkt Pflanzenschauhäuser)

Eine Welt aus

Licht

und

Alle Angebote beginnen um 17:30 Uhr. Und jetzt — Licht an!

Farben

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CHRISTINE K ARPE 

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CHRISTIAN FISCHER

Öffnungszeiten: täglich ab 17:00 Uhr, letzter Einlass 30 min vor Ende, Zugang nur über Besuchershop Haupt­eingang möglich; Freitag + Samstag bis 21:00 Uhr,

Winter­l euchten lässt egapark erstrahlen

Sonntag–Donnerstag b­ is 20:00 Uhr, 24.  +  31.12. ­­geschlossen Eintrittspreise: Erwachsene 5,00 €, ­Kinder (7–16 Jahre) 2,00 €, Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei

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ADVEN T

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Ute Herre begeistert in ihren Kursen Kinder und Erwachsene fürs Gestalten.

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ie gute Nachricht gleich zu Beginn: Die Deko-Trends für das schönste Fest des Jahres sind so vielfältig, dass jeder etwas nach seinem Geschmack ­findet. Sie können also getrost auch weiterhin den vorhandenen Baumschmuck an die Tanne hängen. Weihnachten 2017 wird ganz anders — oder eben auch nicht. Die Trends 2017: Natürlich geht immer. Warme Farben wie Beige, Braun oder Cre­ meweiß und Materialien wie Holz, Eicheln oder Blätter werden im minimalistischen Stil kombiniert. Die Schönheit der Natur wird in Szene gesetzt. Glitzer oder Metal­ licdekor veredeln die Gestaltung. Die traditionellen Weihnachtsfarben Silber, Gold, Rot und Grün sind ein Dauerbrenner. Das ist auch 2017 nicht anders. Statt des leuchtenden Rottones kann es gern auch das dunklere Karmin sein. Wer es eher modern mag und gern Neues ausprobiert, kann zu leuchtenden

Klassiker und Moderne im Weihnachtswunderland Neonfarben greifen. Der Weihnachtsbaum in Leucht­ gelb oder Signalorange ist Ihnen zu gewöhnungsbedürftig? Dann experimentieren Sie doch mit zarten Pastelltönen. Für den beliebten Bonbon-Look werden Weihnachtskugeln in den erfrischenden und verspielten Farben Mint und Bonbonrosa miteinander kombiniert. Belebend und schick wirken dazu andere Pastelltöne wie z. B. Blau oder ganz helles Gelb.

Naturmaterialien und traditionelle Farben bleiben aktuell.

Leinwand

trifft Advent

Weihnachtsschau am Dom präsentiert Kunst und Floristik im Dialog

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it dem diesjährigen Thema erhält die Weihnachtsschau im Felsenkeller am Dom eine neue Facette. Bilder aus dem umfangreichen Fundus der Erfurter Kunst- und Designschule ­IMAGO e.V. bilden die thematische Grundlage für die Nischengestaltung und bilden zugleich für die Kreativität der Floristen eine ideale B ­ ühne. Cornelia Squara, egapark-Floristmeisterin, wählte gemeinsam mit der IMAGO-­ Dozentin Ute Herre einen Fundus an ­Bildern aus. Daraus können die Flo­risten der Weihnachtsschau ihr Lieblingswerk wählen, das sie in einer der 24 Nischen mit den Mitteln der Blumenkunst inter­ pre­tieren. Fachleute aus ganz Mittel­ deutsch­land und natürlich das egapark-­

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Öffnungszeiten: 28.11.– 22.12.: 10:00–20:00 Uhr; 23., 25., 26.12.: 10:00– 18:00 Uhr; 24.12.2017: 10:00–13:00 Uhr Eintritt: 4,00 €, ermäßigt (Kinder 7–16 Jahre, Schwerbeschädigte mit Eintrag B, BI, H): 3,50 €, Kinder bis 16 Jahre frei

Florist­team haben Ideen entwickelt, G ­ estaltungen ausgearbeitet und Weihnachtsatmosphäre in den mittelalterlichen Gewölbe­keller ­gezaubert. Unterstützt wurden sie von an­gehenden Floristen der Benary-Schule und der Grone-Schule, die sich den Rahmen bzw. Girlanden widmeten. Ute Herre erklärt: »Wir haben Arbeiten zu ganz unterschiedlichen Themen ausgewählt: Früchte, Häuser, Naturbilder, Bäume oder Schuhe oder auch Strukturen. Ich bin begeistert, welche Ideen die ­Floristen mit unterschiedlicher Handschrift gestaltet haben. Auch die Besuchermeinungen dazu sind sehr positiv. Es lohnt sich auch für Stammgäste der Weihnachtsschau, in diesem Jahr zu kommen, zu schauen und zu staunen.« In der Gegenüberstellung von Kunst und Adventsfloristik entsteht ein sinnlicher Dialog, der neue Sichtweisen ermöglicht. Q

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Cornelia Squara liebt die traditionellen Farben, natürliche ­Gestaltungen und edles Weiß.

A N D R E A S H U LT S C H

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Fachfrau Cornelia Squara, Meisterfloristin des egaparks und verantwortlich für die jährliche Weihnachtsschau im Felsenkeller, ist Stammgast auf der »Christmasworld«, dem Glanzstück der Dekora­ tionsbranche. Dort holt sie sich Inspiration. Getreu dem Motto »Nach dem Fest ist vor dem Fest«. Dort werden im Januar an mehr als 1.000 Ständen der Aussteller aus 39 verschiedenen Ländern Trends gesetzt und Neuigkeiten präsentiert. Es lohnt sich, die verschiedenen Möglichkeiten zu entdecken und die Weihnachtsdekoration ganz nach dem individuellen Geschmack zu gestalten, denn schön ist, was gefällt. Q

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K AISER SA AL

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F R O S T IGE R S PA S S

Hier geht’s zum ­Programm der » ­ Eiswelt«. Einfach den QR-Code einscannen.

Die SWE

Eiswelt in Erfurt

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ereits vor 800 Jahren glitten in den Niederlanden Boten auf Eisenkufen an Holzschuhen über die zugefro­re­ nen Kanäle. Seit drei Jahren ist dieses Ver­ gnügen — ohne Holzschuh — in der Weih­ nachtszeit auch im winterlichen Ambiente des Gartens am Kaisersaal möglich. Thomas Günther, Geschäftsführer des Kaisersaals: »Viele Städte bieten zur Weih­ nachtszeit in der Innenstadt eine Eisbahn an. Das wollte ich auch!« Mit Hilfe der Stadtwerke wurde der Wunsch Wirklich­ keit. »Anfangs war es noch ein Geheimtipp. Die Eiswelt hat sich aber schnell herum­ gesprochen. Es kommen jedes Jahr mehr Eisläufer. Mittlerweile finden hier auch ­eisige Geburtstags- und Firmenfeiern statt«, freut sich Kaisersaalchef Günther. Mit einer Party und Feuerwerk eröff­ nete die Eisbahn im Kaisersaalgarten am 28. November. Zahlreiche Events — ob Eisdisco oder Eisskulpturen-Schnitzen — sorgen für ­Abwechslung. Von der 200 Quadratmeter großen Eiswelt können ­Besucher Videoclips als digitale Weih­ nachtsgrüße verschicken. Für kulinarische Köstlichkeiten und wärmende Getränke ist gesorgt. Schlittschuhe können eben­ falls ausgeliehen werden. Geöffnet ist die SWE Eiswelt bis zum 7. Januar 2018 jeweils sonntags bis don­ nerstags von 12:00 bis 21:00 Uhr. Am Freitag und Samstag kann man eine Stunde länger auf dem Eis bleiben. Zur Ferienzeit ist das Eislaufen schon ab 10:00 Uhr möglich. Q

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BARBAR A NEUMANN

Ort: Garten, »Kaisersaal«, Futterstraße 15/16, 99084 Erfurt Eintritt: zur »Eiswelt« frei Eislaufen: 4,00 € Erwachsene, 3,00 € Kinder bis 14 Jahre/Studenten

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A D V E N T S T OUR

Es weihnachtet im Katerexpress

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lühweinduft und Weihnachtsklänge ziehen durch die Gassen. Auf dem Domplatz laden unzählige Stände zum Bummeln, Schauen und zum Naschen ein. Pünktlich zur Vorweihnachtszeit rollt auch der Kater­ express wieder durch das festlich geschmückte Erfurt. Gönnen Sie sich eine kleine Pause und genießen Sie die Fahrt durch die Stadt bei einem Glühwein und Plätzchen in der historischen Straßenbahn. Mit an Bord ist ein Stadtführer, der viel Weihnachtliches über ­Erfurt zu berichten weiß. Termine »Advent im Katerexpress«: 29.11.–02.12., 06.–09.12., 13.–16.12., 20.–22.12.2017, je 16:00 Uhr, 17:00 Uhr, 18:00 Uhr und 19:00 Uhr Tickets: 12,50 € im Vorverkauf im EVAG-Mobilitäts­zentrum am Anger oder online im Ticketshop ­ Thüringen unter www.ticketshop-thueringen.de, Restkarten am Fahrzeug

vent die + Nutzen Sie im Ad ++ + EVAG-Tipp ++ n ganzen de Sie e. ++ + Damit sind Gruppen­tageskart rsonen Pe s Ticket gilt für fünf Tag u­ nter wegs. Da on. rs n ab der zweiten Pe und lohnt sich scho

Unser Preiskratzer

ÖP N V IM A D V E N T

Sie wollen keine vereisten Scheiben oder kalte Finger durch lästiges Eis­ kratzen? Dann parken Sie Ihr Auto entspannt im Parkhaus »Am Stadion«. Seit November bis Ende April können Sie unser Angebot »Winter.Parken« für nur 140 Euro nutzen. Die Mit­ arbeiter im EVAG-Mobilitätszentrum am Anger beraten Sie gern. Hier kön­ nen Sie auch gleich den Mietvertrag abschließen.

Stressfrei Im Erfurt-City-Takt fahren Sie stressund staufrei zum Geschenkekauf und zum Erfurter Weihnachtsmarkt. Alle Stadtbahn-­Linien und die Bus-­ Linie 9 verkehren an den Adventssamstagen 9:00–20:00 Uhr im 15-­Minuten-Takt. Samstags wird die Linie 5 in der Zeit 12:00–20:00 Uhr bis P+R-Platz Thüringenhalle verlängert. Die Stadtbahn-Linie 4 verkehrt 10:00–21:00 Uhr auf allen Fahrten ab und bis Bindersleben, so dass der Flughafen entsprechend angebunden ist. An den Adventssonntagen fahren alle Stadtbahn-­Linien und die Bus-­ Linie 9 11:00–20:00 Uhr im 15-Minuten-Takt. Die Linie 4 verkehrt 11:00– 18:00 Uhr auf allen Fahrten ab und bis Bindersleben.

Feiertagsverkehr Zu Weihnachten, Silvester und ­Neujahr passt die EVAG den Fahrplan an. An Heiligabend fahren ­alle Linien bis 17:00 Uhr wie Sonntag und an­ schließend mit veränderten Fahr­ plänen. Silvester verkehren alle ­Stadtbahn-Linien bis ca. 20:00 Uhr wie sonntags und anschließend wie samstags. Nach einer Betriebspause fahren die Stadtbahn-­Linien nach Sonderfahrplan im 20-Minuten-­Takt mit Angerkreuzung 00:50—02:30 Uhr. Nach 01:00 Uhr gibt es auf den Bus-­ Linien 10, 30, 43, 51, 60 und 90 ­zusätzliche Fahrten in die Ortsteile. Neujahr fahren die Stadt­bahn-Linien zwischen 03:00 und 07:00 Uhr nach einem ­Sonderfahrplan. Flyer hierzu sind im EVAG-­Mobi­li­ täts­zentrum am Anger, in ­allen EVAG-­ Agenturen und bei den Busfahrern ­erhältlich.

Weihnachtsticket Besucher können für nur 9,50 Euro bequem mit dem Auto am Flughafen parken und entspannt mit der Stadtbahn zum Weihnachtsmarkt oder Adventsshopping fahren. Das Kombi-Ticket gilt am Gültigkeitstag als Parkschein sowie als Fahrt­be­ rechtigung für bis zu fünf Personen zu beliebig vielen Fahrten mit Bus, Bahn und Stadtbahn in der Tarifzone 10 (Erfurt) bis einschließlich 03:00 Uhr des Folgetages.

Sonderfahrpläne auch im Netz unter www.evag-erfurt.de sowie in der Fahrplan­auskunft des Verkehrs­ verbundes Mittelthüringen

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FOTO: IVO DIERBACH

FOTO: MARCEL KRUMMRICH

Als Erster informiert Sie wollen wissen, was es Neues zum Nahverkehr in Erfurt gibt? Dann melden Sie sich doch für den EVAG-­ Newsletter an. Wir informieren Sie ­aktuell über Baumaßnahmen, Ange­ bote und spannende A ­ ktionen. Sie ­erhalten besondere ­Veranstaltungsund Ausflugstipps und profitieren von exklusiven G ­ ewinnspielen. Einfach ­anmelden ­unter www.stadtwerke-­ erfurt.de/evag-newsletter. SWE JOURNAL  04_2017

C A R S H A RIN G

Abonnenten fahren

günstiger D

ie Karte — der digitale Fahrausweis für Abo-­ Kunden der EVAG — kann jetzt noch mehr. Wer ein teilAuto-Fahrzeug bucht, kann es ­mit ihr ganz unkompliziert öffnen. Einfach die Karte vor das Lesefeld im Bereich der Frontscheibe halten und los geht’s. Voraussetzung ist der Abschluss e­ ines Carsharing-Vertrages. Das geht im EVAG-Mobilitäts­ zentrum am Anger. Wer ein Abonnement abschließt, kann den VMT-­Carsharing-Tarif gleich mitbuchen. Das lohnt sich, denn Abo-­Kunden pro­fitieren von den günsti­ gen Konditionen. So zahlen sie keinen Startpreis bei Vertragsabschluss. Auch die Kaution fällt weg. ­Darüber hinaus kann der m ­ onatliche Grundpreis komplett mit den Fahrten im jeweiligen Monat ­verrechnet werden. Bei Abschluss des Tarifs wird die elektronische Chipkarte gleich zum Öffnen der teilAuto-Fahr­­zeuge freigeschaltet. Auch bestehende Abonnements ­können problemlos im EVAG-Mobili­ tätszentrum am Anger erweitert werden. Inzwischen gibt es 50 teilAuto-Stationen mit ­insgesamt 75 Fahrzeugen in Erfurt.

Öffnungszeiten EVAG-­ Mobilitätszentrum am Anger: Mo–Fr 08:30–19:00 Uhr, Sa 09:30–15:00 Uhr Weitere Infos unter www.stadtwerke-­ erfurt.de/teilauto

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Erfurt

wächst

»Die Zukunft sollte man nicht ­voraussehen wollen, sondern möglich machen.«

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So formuliert es Antoine de Saint-­ Exupéry in seinem berühmten Buch »Der kleine Prinz«. Erfurt hat, ohne Frage, auch eine Zukunft. Und was für eine! Denn Erfurt wächst, im Gegensatz zu manch anderen Gemeinden in Thüringen. Wenn man wächst, das weiß jedes Kind, dann gibt’s auch Wachstumsschmerzen. Die Stadtwerke sind ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Stadt, damit es dazu nicht kommt. Die SWE haben sich dem Thema Zukunft gestellt, ins Jahr 2021 vorausgeschaut …

Immer mehr Menschen ziehen nach Erfurt: Studenten, Pendler, junge Familien. Und jährlich werden es mehr. Das stellt auch die Stadtwerke Erfurt vor große Aufgaben. Bis 2021 gibt es einiges zu tun.

Immer mehr fahren mit der EVAG Kein Unternehmen der Stadtwerke Erfurt Gruppe bewegt Erfurt so sehr wie die EVAG: 51 Millionen Linienbeförderungsfälle (so heißt die korrekte Bezeichnung) pro Jahr, rund 150.000 Fahrgäste an ­jedem Werktag – und das bei der Stadtbahn in einem komfortablen Zehn-Minuten-Takt. »Die Stadtbahn verknüpft die Innenstadt mit den äußeren Bereichen, ist Brücke zwischen Arbeit und Freizeit, verbindet Menschen«, sagt Myriam Berg, Chefin der EVAG. Die Busse des Unternehmens vervollständigen das Angebot. Die EVAG hat einen sehr guten Ruf. Es gibt viel zu tun, damit es so bleibt. »2021 ist für uns das Jahr der BUGA«, sagt Myriam Berg, »und wir müssen dafür sorgen, dass die Gäste zu jeder Zeit bequem und einfach ihre Ziele erreichen. 2021 werden nach wie vor mehr als 150.000 Menschen täglich unsere Busse und Bahnen nutzen, Tendenz steigend. Erfurt wird mehr Einwohner haben als heute, das bedeutet für uns eine Überprüfung des Netzes und eine Erweiterung der Flotte.« FORTSETZUNG NÄCHSTE SEITE

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Berg: »Wir brauchen 2021 moderne Stra­ ßenbahnen, ein Teil unserer Fahrzeuge ist dann fast 30 Jahre alt. Dabei ist das Problem nicht nur die Mechanik, sondern auch die überalterte IT-Technik. Die Fahrzeuge, die wir zurzeit haben, müssen wir unbedingt am Laufen halten — aktuell arbeiten wir an der Beschaffung von neuen Straßenbahnen. Im nächsten Jahr müssen wir die ersten Bahnen bestellen, 2020 soll ausgeliefert werden. Unsere neuen Bahnen werden mehr als 40 Meter lang sein, zurzeit sind sie 20 und 30 Meter lang.« Erfurt wächst — und mit der Stadt auch der Verkehr. Berg: »Die Rolle des eigenen Autos ändert sich. Die Landeshauptstadt wächst, hat immer mehr Einwohner — doch der Platz ist in Erfurt begrenzt, außerdem wird der Umweltgedanke immer wichtiger. Da spielt die Straßenbahn mit ihrem sauberen Elektroantrieb eine wichtige Rolle.« Viele Städte, die ihre Straßenbahnen abgeschafft hatten, ärgern sich über diesen Schritt. Übrigens: Autonomes Fahren, also Bahn oder Bus ohne einen Fahrer, ist kein Thema für die EVAG. Die Elektrifizierung der Busflotte dagegen schon: »Elektroantrieb statt Diesel macht natürlich Sinn — nicht nur aus Umweltgedanken. Die Entwicklung der Batterien und Antriebe geht schnell voran — ich denke, dass die Technik in einigen Jahren so weit sein wird.« Der Strom für die Straßenbahnen kommt, natürlich, von der SWE Energie. Und die muss sich künftig einem härteren Wettbewerb stellen. »2021 wird der Konkurrenzkampf auf dem Energiemarkt größer sein als zurzeit, die Energieanbieter werden immer mehr zum Dienstleister für die Kunden, also auch die SWE Energie«, sagt Karel Schweng, Chef der Stadtwerke-Tochter. Contracting (vertragsabschließend) heißt eines der Zauberworte. »Wärme- und Solarcontracting sind neue Geschäfts­felder, die jeder moderne Energieversorger heutzutage anbieten muss«, sagt Karel Schweng. Contracting bedeutet, dass die SWE E­ nergie dem Kunden eine Anlage (egal ob Heizung oder PV-Anlage) hinstellt und bezahlt. Die Anlage gehört der SWE, der Kunde zahlt die Nutzung: »Eine Win-win-Situation für beide Seiten.« Beim Thema E-Mobilität setzt die SWE Energie mit dem Ausbau von Ladesäulen im öffentlichen wie im privaten Raum Zeichen in der Landeshauptstadt. Schweng: »Wir können uns durchaus vorstellen, eigene Stromtankstellen im Großraum Erfurt auf­zubauen. E-Mobilität ist die größte Wachstumschance im Strommarkt.«

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dass wir mit unseren Touren flexibler sein können.« Auch beim Thema Elektromobilität und Fahrassistenzsysteme kommen neue Herausforderungen auf die Entsorgung zu — andere Fahrzeuge werden irgendwann angeschafft werden müssen. Schmidt: »Es wird in der Zukunft mehr Biomüll und direkt verwertbare Abfälle geben. Neue Abfallströme und Verwertungswege wie Klärschlamm und Phosphorrückgewinnung werden eine größere Rolle spielen als bisher. Auch die Energie­ gewinnung aus Abfall wird im Rahmen der Energiewende weiter an Bedeutung gewinnen.« Ein Beispiel für die Zukunft ist der Neubau des Wertstoffhofes an der Eugen-­Richter-Straße, ein zentraler Bestandteil der künftigen Abfallwirtschaft. Schmidt: »Wir erwarten dort jährlich bis zu 250.000 Erfurter, die ihren Abfall ­bequem und umweltgerecht entsorgen.«

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Wir sorgen für Energie Die künftige Stromerzeugung wird noch grüner, noch umweltscho­ nender: »Der Anteil der Solarthermie wird steigen, wir werden aber auch weiterhin in unser Gas-und-Dampfturbinen-­Kraftwerk investieren. Und damit bleibt auch die Fernwärme, mit der wir schon jetzt die Hälfte von Erfurt mit umweltschonender Energie versorgen, eine tragende Säule bei unseren Tätigkeiten.« Eine Chance sieht Karel Schweng in der sogenannten Sektor­ kopplung. »Ich habe einen Wärmesektor und einen Stromsektor. Wenn ich beide Sektoren verbinde, zum Beispiel mit einem gigan­ tischen Elektrokessel, kann ich mit überschüssigem Strom aus den erneuerbaren Energien zum Beispiel Heizwärme erzeugen. Diese kann ich in unserem Wärmespeicher tagelang zwischenspeichern.« Das ist bislang nicht möglich, weil dafür die gesetzlichen Voraussetzungen fehlen. 14

Erfurt wächst, unsere Netze auch Großen Herausforderungen sieht sich auch das Kompetenzfeld Freizeit des Unternehmens gegenüber. Freizeit — das sind die Bäder, der egapark und die BUGA. 2021 wird DAS Jahr werden:

Wir machen Freizeit »Das ist das Jahr der Bundesgartenschau in Erfurt«, sagt Kathrin Weiß, Chefin des Kompetenzfeldes. »Attraktivität und Bekanntheit sind die Stichworte. Mit dem Leucht­turmprojekt Danakil, in das wir 20 Millionen Euro investieren, schaffen wir auf dem Gelände von Thüringens größtem Garten eine einzigartige Ausstellung.« Und wenn die BUGA 2021 startet, hat die Stadtwerke Erfurt Gruppe gemeinsam mit Stadt und Land auf der ega einen gewaltigen ­Instandhaltungs- und Sanierungsstau in Höhe von 20 Millionen ­Euro abgebaut … Weiß: »Sicher werden wir bis zur BUGA nicht jede Ecke des 36 Hektar großen Geländes von Grund auf sanieren können, aber die Besucher, egal ob sie aus Erfurt kommen oder von außerhalb angereist sind, werden staunen, wie schön man Landschaft gestalten kann.« Die BUGA bedeutet für den Park vor allem logistisch eine große Herausforderung: »Statt der bisher rund 520.000 Besucher werden im BUGA-Jahr rund zwei Millionen erwartet.« Es muss viel investiert werden: Wasserachse, Danakil, Rosengarten, Karl-­ Förster-Garten, Besucherzentrum. Weiß: »Wir arbeiten auch an einer verbesserten Ver- und Entsorgung des Parks — also zum Beispiel: Wie nutze ich das SWE JOURNAL  04_2017

­ egenwasser, was mache ich mit dem ­Abwasser, wie ent­wick­ R le ich die Wärme- und Stromversorgung weiter. Das Danakil-­ Haus bekommt ein Blockheizkraftwerk, wir w ­ erden unser Wassernetz optimieren.« Die Bundesgartenschau besteht auch noch aus Petersberg und Nördlicher Geraaue — Gebiete, die zur Zeit entwickelt werden. Weiß: »Die BUGA ist deshalb so wichtig für Erfurt, sie öffnet viele Türen für Projekte, die nicht selbstverständlich sind. Wie die Klimazonenwelt Danakil oder die Schaffung des größten Landschaftsparks Thüringens für 70.000 Einwohner in der Nördlichen Geraaue.«

Wir entsorgen digital Entsorgung, Verwertung, Reinigung, Winterdienst, Stöberhaus — das Kompetenzfeld Umwelt der Stadtwerke Erfurt Gruppe hat so einiges zu bieten. »Im Kern wird das Kompetenzfeld 2021 nicht wesentlich anders als heute aussehen«, sagt Chef Marco Schmidt. »Abfälle wird es immer geben, und irgendjemand muss sie auch wegräumen und verwerten. Und das wollen und werden wir auch weiterhin für die Stadt Erfurt leisten.« Die Zukunft schreitet mit großen Schritten voran, auch in der Abfallwirtschaft. »Das Thema Digitalisierung betrifft auch uns«, sagt Marco Schmidt. Stichworte füllstandbasierte ­Ab­holung, intelligente Mülltonne: »Im Moment läuft es doch so: Die verschiedenen Gefäße der Haushalte werden regel­ mäßig geleert, egal wie voll sie sind. Das bedeutet, dass wir große Ressourcen verschwenden. Wenn uns die Abfall­behälter in der Zukunft allerdings ­sagen, dass sie voll sind und entleert werden müssen oder andere nur halbvoll sind — dann bedeutet das für uns auch, SWE JOURNAL  04_2017

Die Zukunft hält auch für die SWE Netz GmbH einiges bereit. Frank Heidemann: »Wir müssen künftig noch mehr regenerative Energien aus Sonne und Wind und auch aus Blockheizkraftwerken in unsere Netze auf­nehmen. Erfurt ist eine prosperierende Stadt, sodass auch der Stromund Gasbedarf der Einwohner und Unternehmen stark wachsen wird. Auch die Mobilitätskonzepte werden sich ändern, immer mehr Autos werden mit Strom ­angetrieben. Hierfür müssen flä­chen­­­­­deckend Strom­tankstellen in unser Netz eingebunden werden. All dies muss uns bei gleichbleibender Versorgungssicherheit gelingen.« Die SWE Netz ist in ein deutschlandweites Stromnetz eingebunden: »Wir brauchen noch mehr digitale Informationen aus dem Netz, um es noch besser steuern zu können und durch Simula­ tionen Netzengpässe erkennen und ­beseitigen zu können«, sagt Heidemann. »Dafür sind wir schon gut aufgestellt. Nur so können wir für Systemsicherheit sorgen und die Versorgungszuverlässigkeit sicherstellen. Auch das Messwesen werden wir modernisieren. Der Gesetzgeber schreibt vor, schrittweise bei den Netzkunden i­ntelligente Messeinrichtungen zu verbauen.« Ab 2032 soll jeder Haushalt damit ausgestattet sein. Q

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BARBAR A NEUMANN

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EN T SORGUNG

P E R K L IC K

Sperrmüll online

E FOTO: IVO DIERBACH

Sperrmüll kann jetzt auch von unterwegs, per Handy, beantragt werden.

in paar »Klicks« auf www.stadtwerke-erfurt.de — und der Sperrmüll ist weg. Das gilt auch für große Elektrogeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke. Die Online-Anmeldung für die Sperrmüll­ entsorgung ergänzt die bestehenden Anmeldemög­lich­ ­keiten per Telefon oder Postkarte. Im Online-Formular wird die Anzahl der Sperrmüllgegenstände angegeben. Der Abholtermin generiert sich automatisch und richtet sich nach den geplanten Entsorgungstouren im Stadt­gebiet. Bis zu 400 Mal in der Woche wird eine Sperrmüllabholung bei den Stadtwerken bestellt. Link zur Sperrmüll-Online-Bestellung: www.stadtwerke-erfurt.de/sperrmuellonline

NE UE R O N L INE- SE R V IC E

Einblicke in ­Erfurts Unterwelt Sie wollen auf Ihrem Grundstück bauen oder schachten? Vor dem ersten Spatenstich oder dem Aushub mit dem Bagger ist es wichtig, sich einen genauen Überblick zu verschaffen, ob eventuell Versorgungsleitungen im künftigen Baubereich liegen.

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as schützt vor unangenehmen Überraschungen. Auf vielen Grundstücken verlaufen unterirdisch Versorgungsleitungen. Nicht jeder Grundstückseigentümer ist darüber detailliert infor­miert. Wo genau Leitungen liegen, wird bei den Stadt­werken Erfurt in einem Grafischen Infor­ ma­tionssystem d ­ okumentiert. Um die Daten stets aktuell zu halten, arbeiten die Stadtwerke eng mit den städtischen Ä ­ mtern zusammen. Wer sich rechtzeitig vor Baubeginn informiert, kann Beschädigungen während der ­Arbeiten vermeiden. Andernfalls ­können im Schadensfall erhebliche Kosten und Zeitverzögerungen für den Verursacher entstehen.

Mehr Informationen gibt es unter www.stadtwerke-­ erfurt.de/ leitungsauskuenfte

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L­ eitungsauskunft auf der Webseite der Stadtwerke zu bekommen. Im Service­ portal können Auszüge aus allen aktuellen Leitungsplänen »Nur zur Informa­tion« direkt abgerufen, aber auch StellungAuskünfte online einholen nahmen zu Vorhaben online beantragt Leitungsauskünfte zum Netz der Strom-, Gas-, Fern- werden. Dafür kann die Beschreibung wärme- oder Wasserversorgung sowie dem der zum Vorhaben und ein aussagekräftiger ­Erfurter Verkehrsbetriebe werden von den StadtPlan des Vorhabens direkt zum Antrag werken E ­ rfurt für das betreffende Netzgebiet kosten- hochgeladen werden. frei ­erteilt. Schnell und ohne »Papierkram« ist eine Q C H R I S T I N E K A R P E   I I N G O  B A R T U S S E K ( F O T O L I A ) SWE JOURNAL  04_2017

WIN T ER-TIPP S

Tipps gegen vereiste Tonnen

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FOTOS (2): KARINA HESSLAND-WISSEL

ei winterlichen Temperaturen können Abfälle am Boden und an den Innenwänden der Mülltonnen festfrieren. Dann nützt bei der Leerung der Mülltonnen auch kein noch so starkes Rütteln und die Gefäße können gar nicht oder nicht vollständig geleert werden. So kann es passieren, dass die Bio- oder Restmülltonnen nicht geleert wieder ­zurückgestellt werden müssen. Damit nichts anfriert, einfach zerknülltes Zeitungspapier auf den Tonnenboden und zwischen die Abfallschichten legen. Das Zeitungspapier saugt zusätzliche Feuchtigkeit auf und stört nicht bei der Ver­wertung der Bioabfälle. Feuchte Abfälle erst gut abtropfen lassen, in Papier einwickeln und dann in die Mülltonne ­geben. Sind die Abfälle in der Tonne bereits festgefroren, kann man versuchen, sie mit Hilfe eines Spatens vorsichtig vom Tonnenrand zu lösen.

Weg freimachen für den Müllmann

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chneehaufen, die von den Fußwegen an den Straßenrand geschoben werden, können auch zu Schwierigkeiten bei der Müllabfuhr führen. Die bereitgestellten Müllgefäße können von den Müllmännern häufig nicht mehr zum Müllwagen gezogen werden. Zwischen den Mülltonnen und der Straße sollten sich also keine Schneehindernisse auftürmen.

Frostschutz für den Wasserzähler Haben Sie bei den Win­tervorberei­t un­ gen auch an den Wasserzähler gedacht, ist er frostsicher untergebracht? Noch nicht? Dann braucht er jetzt Ihre Hilfe. Die ThüWa GmbH setzt in ihrem Ver­­ sorgungsgebiet sogenannte Nasszähler ein. Ihr Zählwerk steht ­unter Wasser. Bei Temperaturen unter 0 °C wird es zerstört, das Zählerglas zerplatzt. Schon wenige Hand­griffe ­bewahren den Zähler davor. Eine wärmende ­Verpackung, z. B. aus Schaum­stoff, schützt ihn und b­ ewahrt den Grund­ stückseigen­t ümer vor den Kosten, die er für das Installieren e­ ines neuen Zählers zu zahlen ­hätte. Auch eine Verbrauchs­schät­zung für die nächste Was­ser­­­r echnung bleibt ihm erspart. SWE JOURNAL  04_2017

Räumfahrzeug überholen?

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uch wenn der meist langsam fahrende Winterdienst die Autofahrer auf eine harte Geduldsprobe stellt: Überholen ist nicht ratsam. Vor Räum- und Streufahrzeugen ist die Fahrbahn häufig g­ efährlich glatt. Die Devise heißt: zurückhaltend fahren und nicht durch riskantes Über­holen die Arbeit der Schneepflüge behindern. Wer zu nah ­auffährt, wird mit einer Mischung aus Salz und Schnee bespritzt. Das kann die Windschutzscheibe verschmieren und die Sicht ­beeinträchtigen.

Erfurterinnen und ­Erfurter können unter der Service-Rufnummer der Winterdienstzentrale 0361 5644549 Hinweise ­ge­ben,

Informationen zur Lage auf Erfurts Straßen gibt es täglich

wenn wichtige Straßen

unter www.stadtwerke-erfurt.de/winterdienstaktuell

durch Eis und Schnee nicht ­befahrbar sind.

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ENERGIE F ÜR DIE KLOS T ER SCHULE

Sie wollen mehr über die Klosterschule Roßleben erfahren? In unserem Blog www.swefuererfurt.de lesen Sie mehr. Einfach den QR-Code scannen.

Lara, Virginia und Hagen (v. l.): Seit vier Jahren l­ ernen sie an der Privatschule. In wenigen Monaten ­ machen sie Abitur.

1554 wurde die Klosterschule Roßleben von der F­ amilie von Witzleben ­gegründet. Unabhängig von der sozialen Herkunft erlernten Knaben hier die Kunst der Rhetorik, alte Sprachen, ­Logik, Religion und Musik. Heute befindet sich in den b­ arocken Gemäuern eine moderne Schule, die nach wie vor auf Humanismus und christliche Werte, aber auch auf fortschrittliche Lehrmethoden setzt.

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irginia, Hagen und Lara lernen an der Klosterschule Roßleben. Seit vier Jahren gehen sie auf die Privatschule. Sie wohnen direkt auf dem Campus, im Haus »Aqua«, das den älteren Schülern vorbehalten ist. »Am Anfang war ich skeptisch, die Gegend ist schon sehr ländlich«, sagt Lara. Heute kann sie sich nichts anderes mehr vorstellen. Und auch auf das Leben im Internat möchte die 18-Jährige aus Arnstadt nicht verzichten. »Die Gemeinschaft ist toll, wir haben viel Spaß. Die Erzieher sind super«, sagt sie. Das bestätigt auch Virginia aus Rheinland-Pfalz. »Meine Schwester war schon hier, und immer wenn ich sie mal besucht habe, dachte ich, das will ich auch.« Ein bisschen fühlt man sich in der Klosterschule an ein britisches Internat erinnert, mit all den Türmchen und Wandelgängen, der Stille der barocken Mauern. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Und

Hier zählt das

Wir

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doch ist es schon der zweite Schulbau. Das erste Gebäude wurde 1686 bei einem Großbrand, der fast ganz Roßleben vernichtete, zerstört. Seit 1554 wird in dem alten Kloster, das im Zuge der Reforma­tion in eine Knabenschule umgewandelt wurde, unterrichtet — unabhängig von der sozialen Herkunft der Schüler. Immer aber ging es darum, die Kinder weltoffen und humanistisch zu erziehen. Diesem Grundsatz folgt die Schule seit ihrem Bestehen. Ein Grundsatz, der Schüler und Lehrer im Laufe der Jahrhunderte mehr als einmal in Bedrängnis gebracht und Opfer gefordert hat. Da schlägt die Turmuhr zwölf Uhr und Leben kommt in das ehrwürdige Gemäuer. Fünftklässler flitzen über den Innenhof, die Älteren stehen in Grüppchen zusammen, lachen. 385 Schüler lernen hier, knapp 100 wohnen im Internat. Die anderen sind Tagesschüler aus dem Thüringer Umland oder dem südlichen Sachsen-Anhalt. Und wirklich jeder grüßt uns freundlich. Das sind wir nicht gewohnt. Mit Kjell Eberhardt, Geschäftsführer der Klosterschul-Stiftung, machen wir einen Rundgang über den Campus. Acht Hektar umfasst das Gelände, das einer Parklandschaft gleicht. In wenigen Schritten ist man an der Unstrut. Von hier aus starten die Kanuten und Ruderer. Mehr als 40 Gilden — Arbeitsgemeinschaften — gibt es hier. Musik spielt eine große Rolle, aber auch Sport. Rugby, Hockey, Tennis. Der Angebote gibt es viele. »Es ist eines der ältesten Schulgebäude in Deutschland. Wenn man so will: eine Harry-Potter-­ Schule«, sagt Kjell Eberhardt. Seit Anfang der 1990er-Jahre wurde viel in das 1742 fertiggestellte Baudenkmal investiert — immer unter den Auflagen FORTSETZUNG NÄCHSTE SEITE

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ENERGIE F ÜR DIE KLOS T ER SCHULE

Kjell Eberhardt, ­Geschäftsführer der Stiftung Klosterschule, setzt auf die Kombination von ­Historie und Moderne. BILD LINKS

Musik spielt für sie eine große Rolle: Lara nimmt Gesangs­ unterricht, Virginia spielt Klavier. BILD RECHTS

des Denkmalschutzes. »300 einfach verglaste Holzfenster, das ist energetisch eine He­ rausforderung, hat aber natürlich auch Flair«, sagt Kjell Eberhardt. Das Ambiente aber hat seinen Preis. 170.000 Kilowattstunden Strom frisst die barocke Anlage im Jahr. »Hier gab es dringend Handlungsbedarf. Also haben wir nach einem starken Partner gesucht, der mit uns gemeinsam einen neuen Weg in der Energie­versorgung geht«, sagt er. So soll die Wärme- und Warmwasserversorgung auf eine zen­ trale Anlage umgestellt werden, weg vom Flüssig-, hin zum Erdgas. Im ersten Schritt erfolgt die Versorgung des großen Haupt­gebäudes und der Mensa über eine neue Heizungsanlage. Schrittweise sollen auch die anderen Gebäu­de — insgesamt sind es 16 und alle sind denkmal­geschützt — angeschlossen werden. Im Frühjahr werden Leitungen für den

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­ asanschluss der Klosterschule verlegt. G Im Rahmen des SWE ­Contracting Vertrages stellt die SWE Energie GmbH auch ein neues Blockheizkraftwerk zur Verfügung. »­ Damit können wir selbst Strom produzieren, wenn Wärme ab­genommen wird, und Energie einsparen. Unser Ziel ist ­eine eigene Fernwärmeversorgung auf dem Gelände. Wir stellen die Gebäude, die Stadtwerke Erfurt die Infrastruktur und die technischen Anlagen. Die Finanzierung ­erfolgt über ein Leasingmodell. Für uns die ideale Lösung«, sagt Kjell Eberhardt. Q

ANKE ROEDER-ECKERT 

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STEVE BAUERSCHMIDT

Mehr zum SWE Contracting unter www.stadtwerke-erfurt.de/waermecontracting

Die Klosterschule Roß­ leben. 1742 wurde das Gebäude fertiggestellt. Hier das Südportal. Acht Hektar ist der Campus groß. 16 Gebäude, alle denkmalgeschützt, ­gehören dazu.

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EG APARK

E N T DE C K UN GE N

Wasserspeicher und Blühwunder

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tatt Regengrau und nasser Kälte lie­ ber tropische Wärme? Dazu braucht man kein Flugticket, sondern nur eine Eintrittskarte für 3 Euro als Erwachsener oder für 8 Euro als Familie. Damit öffnen sich die Türen der Tropenhäuser des egaparks zum Ausflug in eine exotische Pflanzen- und Tierwelt. Im Kakteenhaus findet man die Spezialisten für die trockenen und heißen Gebiete unserer Erde. Die stacheligen Gewächse sind Meister im Speichern von Wasser und über­raschen mit attrak­ ti­ven Blüten. Manche der Pflanzen sind mehr als 40 Jahre alt. Kakteen gibt es fast ausschließlich auf dem amerikanischen Kontinent: von K ­ anada bis hin zur Magellan-Straße. Die Heimat der meisten Sukku­ lenten im egapark-Kakteenhaus ist Afrika. Mit dem Neubau des Danakil Urwald- und Wüstenhauses erhalten auch die egapark-­ Kak­teen ein neues Zuhause. Mehr erfahren Sie im Internet unter www.egapark-erfurt.de

Gartenzeit E

igentlich müsste man mehr Zeit ­haben …« Diesen oft geäußerten Wunsch können Sie ­Freunden oder Verwandten mit einem Weihnachtsgeschenk leider nicht erfüllen. Wie man Zeit noch intensiver nutzt, dazu haben wir einen Tipp: Überraschen Sie Ihre ­Lieben doch stattdessen mit besonderen Freizeiterlebnissen. Entspannung auf samtweichem Rasen, ein Meer von Farben und Blüten, Musik im Park oder besondere Veranstaltungen. Das alles vereint die egapark-­Sai­sonkarte. Gutscheine für eine Saisonkarte gibt es online auf der

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verschenken

egapark-Webseite und im Besucher­­shop, der während des »Winterleuchtens« geöffnet hat. Passend zur Adventszeit findet man dort dekorative Gestecke und Accessoires für das schönste Fest des Jahres, gestaltet von den egapark-­ Floristen. Preise und Informationen unter www.egapark-erfurt.de/saisonkarte

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UNSER ERF URT

UNSER ERF URT

»Heaven’s Garden« ­Ende Oktober in der Heilig-Geist-Kirche in Kerspleben BILD RECHTS

Oliver Debus ist der musikalische Leiter des Chors. Er lebt für die Musik. BILD UNTEN

Solistin Catherine Leifheit

Sie wollen mal r­ einhören? Einfach den QR-Code scannen.

Ihrem Rhythmus kann sich kaum einer entziehen. Sie versprühen Freude und Kraft, grooven und reißen das Publikum förmlich mit. Wenn »Heaven’s Garden« auf der Bühne steht, dann bebt die Erde, egal, ob der Gospelchor in einer Kirche oder auf einer Hochzeit singt. Das Publikum tanzt, singt, klatscht mit – selbstvergessen und völlig begeistert. Kaum einen hält es auf den Plätzen. Egal, ob er das Evangelium, das der Chor verkündet, selbst lebt oder sich nur für einen Abend den Rhythmen überlässt.

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eden Mittwoch treffen sich die Sänger zur Probe im Augustinerkloster. Intensiv wird an den einzelnen Songs gearbeitet, Note für Note. Oliver Debus versteht es, seine Sänger zu fordern und zu motivieren. Denn jeder Ton muss sitzen. Der musikalische Leiter hat hohe Ansprüche, die die Sänger nur zu gern erfüllen. »Er ist unser Herzstück, dirigiert mit Leidenschaft, tanzt, trägt uns durchs 22

So schön kann sein

Gospel

Mitreißend, stimmgewaltig, ­k raftvoll: »Heaven’s Garden« begeistert seit über 20 Jahren.

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Programm. Man muss sich nur führen lassen«, sagt Catherine Leifheit. Tischler sind dabei, Krankenschwestern, Lehrer, Banker. Die einen sind Mitte 20, die anderen über 50. Nicht zu vergessen André Köhn, der Pianist. Sie alle verbindet die Liebe zum Gospel, zur leben­digen christlichen Musik. Das merkt man nicht nur beim Auftritt, sondern auch bei der Probe. Kaum erklingen die ersten Töne, fangen die ersten an, sich zur Musik zu bewegen. Egal, wie der Tag war, ein Lächeln zieht über die Gesichter, das sich auch dann noch hält, wenn Tonfolgen wieder und wieder geprobt werden. Gerade in der Weihnachtszeit wird es anstrengend für »Heaven’s Garden«. Sie eröffnen nicht nur jedes Jahr den Erfurter Weihnachtsmarkt. Viele Konzerte stehen an. Nicht nur in Erfurt, in ganz Thüringen treten die Gospelsänger auf. Da ist Zusammenhalt gefragt, denn der Chor organisiert sich selbst. »Schön wäre es, wenn wir einfach nur zu den Konzerten fahren könnten. Aber so ist es leider nicht. Wir bringen unsere eigene Technik mit, Bühne, Mikro­ fone. Das alles will aufgebaut werden, erst dann singen wir uns ein. Sechs bis acht Stunden können da für einen Auftritt draufgehen. Wenn das Publikum SWE JOURNAL  04_2017

mitgeht, ist das alles vergessen. Es zählt nur noch die Musik«, erzählt Catherine Leifheit, die im realen Leben bei der Erfurter Tourismus und Marketing GmbH arbeitet. Zwölf Konzerte bestreiten die Sänger allein in diesem Jahr in der Adventszeit. Das letzte Konzert ist am 22. Dezember in Benshausen. »Dann haben wir dieses Jahr 22 Auftritte hinter uns. Unsere Weihnachtsfeier machen wir dann sicher wieder im Bus«, lacht Kath­rin Anschütz. Die Vereinsvorsitzende freut sich trotz der Anstrengungen schon aufs nächste Jahr. »2018 starten wir mit einem Benefizkonzert für den Thüringer Hospizverband. Am 18. Februar singen wir in der Erfurter Schottenkirche. Im März geht es dann in die Mediacity nach Leipzig — wieder eine Benefiz-­Ver­anstaltung, dieses Mal für ›Frauen nach Krebs‹.« Q

ANKE ROEDER-ECKERT 

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S T E V E B AU E R S C H M I D T

Mitsingen? Unter www.heavensgarden-erfurt.de zur Schnupperprobe melden Live erleben? 16.12.2017, 18:30 Uhr, Thüringenpark ­Erfurt; 17. + 21.12.2017, je 18:30 Uhr, Domstufen Erfurt

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UNSER ERF URT

Antonia Greskamp Die 17-jährige Zuspielerin ist ein echter Teamplayer und Ruhepol in der 2. Mannschaft. Die Schülerin ist auch bei größter Anspannung relaxt und findet besonders die Schnelligkeit des Volleyballs ­fas­zinierend. ­ Antonia stammt aus einer volleyballbegeisterten ­Familie und möchte so schnell wie möglich den Sprung in das SWE Spitzenteam schaffen. Dazu heißt es erst einmal, bei m ­ öglichst vielen Einsätzen in der Spitzenliga Erfahrungen zu sammeln.

Paula Reinisch »Im Regionalliga-Team bin ich so e­ twas wie die M ­ utti«, erzählt die ­dunkelhaarige Schülerin lachend. Mit 19 Jahren ist sie die ä­ lteste der Nachwuchsspielerinnen und sorgt mit witzigen Sprüchen gern für gute ­Stimmung. In der 1. Bundeliga kommt die 1,82 M ­ eter g­ roße Spielerin im ­Außenangriff zum Einsatz. In dieser Saison will sie mit ihren sportlichen Leistungen den Anschluss an die 1. Bundesliga schaffen. Außerhalb des Sportes ­warten die Abiturprü­ fungen auf sie und dann ein Studium.

S P OR T L IC H

Immer am Ball Nachwuchs des SWE Volley-Teams auf dem Weg in die 1. Bundesliga

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rfurts Volleyballerinnen von Schwarz-Weiss Erfurt sind im Oktober in die Saison der 1. Bundesliga gestartet. Der Weg in die höchste Spielklasse ist auch für den Nachwuchs des SWE Volley-­Teams mit Fleiß und Ehrgeiz möglich. Das beweisen vier Nachwuchsspielerinnen, die den schnellen Ballsport alle gemeinsam seit 2006 von der Pike auf beim SWE Volley-Team gelernt ­haben. Eine von ihnen gehört ab dieser Saison zum Kader für die 1. Bundesliga, die anderen drei haben bei kontinuier­ licher sportlicher Entwicklung die Chance dazu. Q

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C H R I S T I N E K A R P E 

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Friederike ­Brabetz Die 17-jährige Schülerin hat in diesem Jahr den Sprung in die höchste Spiel­­klasse geschafft und ist das Küken im Team von Schwarz-Weiss Erfurt. Im Außen­angriff geht sie sprungund ­schlagkräftig auf Punktejagd und will sich viele Spieleinsätze ­erarbeiten. ­Einen internationalen ­Erfolg hat die Kämpfernatur bereits zu verbuchen: 2015 war sie mit A ­ ntonia Greskamp und Paula Mertten Schulwelt­meis­terin. Das Ziel für diese Saison: mindestens Platz 8 in der 1. Bundesliga und damit die Playoffs erreichen.

Paula Mertten Die 18-Jährige ist auf mehreren Positionen zu Hause: Im Regionalligateam steht sie im Außenangriff, bei E­ insätzen in der 1. Bundesliga ist sie Universalspielerin. Paula, die Perfektionistin, nimmt im ­ Regionalligateam gern organisatorisch die Fäden in die Hand. Die Schü­lerin ist mit dem Volleyball auf­gewachsen, ihr Vater hat sie von klein auf zu fast allen Spielen mitgenommen. Des­wegen: Paula und Volleyball gehören einfach zusammen. Und vielleicht auch bald in der 1. Bundesliga.

W E T T B E W E RB

SWE Grundschulcup Am 27. Februar 2018 startet die 4. Auflage des SWE Grundschulcups, eines »Ball über die Schnur«-­Tur­niers für Schüler der Klassen 3 und 4 in Erfurt. Organisiert wird es von den Stadtwerken Erfurt, dem Amt für Bildung sowie dem SWE Vol­ley-Team. Über den Spaß am Ballspiel entdeckt vielleicht mancher Teilnehmer die Begeisterung für den Volleyball. Das SWE Volley-­Team widmet sich dem Nachwuchs. Sieben Nachwuchsmannschaften und vier Teams im Spielbetrieb von Kreisklasse, Thüringenliga, ­Regionalliga Ost bis hin zur 1. Bundesliga gehören zum Verein.

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F ÜR ERF URT

A K T IO N

20 ×1.000 Euro zu vergeben

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Auch 2018 unterstützen wir jeweils fünf Projekte in den Kategorien Bildung, Kultur, Gesellschaft und Sport. Und so geht es: Bis zum 31. Dezember 2017 läuft die Bewerbungsfrist. Entweder ­bewerbt ihr euch gleich online über die Internet­ seite oder ihr schickt uns die Bewerbungsunter­ lagen eurer Organisation unter Verwendung des Internet-Bewer­bungs­formulars. Bewerbung: www.stadtwerke-erfurt.de/20x1000; Bewerbungsunterlagen an SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, Konzernmarketing, Stichwort 20×1000, ­Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt – gern per Post oder per E-Mail: [email protected]

F O T O : A N D R E A S H U LT S C H

hr plant ein Kulturfest im Grünen oder wollt neue Spielgeräte? Ihr möchtet ­eine Kinderwerkstatt, braucht Unterstützung im Sportverein oder setzt auf experimentellen Unterricht? Ohne Hilfe schafft ihr es nicht? Die Stadtwerke Erfurt unterstützen auch 2018 wieder 20 tolle Projekte mit jeweils 1.000 Euro, die Erfurt ein bisschen schöner machen. Ihr seid ein Verein, eine Schule, ein K ­ indergarten oder eine Projektgruppe? Dann bewerbt euch für unsere Projektförderung 20 × 1000.

ERLEBNIS K AISER SA AL

HE RB S T L E S E

Spannender Herbst

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ie »Erfurter Herbstlese« ist für Heidrun Siering seit ­Jahren ein fester Termin. Die Deutsch- und Französisch-Lehrerin hatte in diesem Herbst einen voll gepackten Terminkalender: Sie gewann die »Gold Card 2017«, die im SWE Kundenjournal 03/2017 unter 70 richtigen Einsendungen ver­ lost wurde. Die Lösung auf die Frage »Welchen der beiden Humboldt-­Brüder heiratete Caroline von Dacheröden — Alexander oder Wilhelm?« lautete »Wilhelm«. Besonders beeindruckt hat sie der Abend rund um den Brief­ wechsel zwischen Paul Celan und René Char. Aber auch die Lesung mit Landolf Scherzer, der Highslammer und die Abende mit Hartmut Rosa oder Christian Georgi & Ko J. Kokott gehörten zu ihren Favoriten.

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Kaisersaal-Geschäftsführer Thomas Günther mit Gästen des 2017er Genuss­gipfels  O B E N

Märchenfans von 8 bis 99 Jahren aufgepasst! Für die Premiere von »Grimm!« am 1. Februar 2018 um 19:30 Uhr verlosen wir 10×2 Karten fürs Theater Erfurt. Das Musical von Thomas Zaufke erzählt die wahre Geschichte von Rotkäppchen und ­ihrem Wolf. »Grimm!« ist eine gewitzte Fabel über Fake-News und alternative Fakten. Anhand traditioneller Märchenfiguren thematisiert Peter Lund, der schon 2014 für die DomStufen-Festspiele die Rockoper »Jedermann« textete, die ewige Frage nach guten und bösen Völkern mit bissigem, klugem Humor. Wer die Karten gewinnen möchte, muss nur eine Frage beantworten: Welches der folgenden Märchen stammt nicht von den Gebrüdern Grimm? »Das blaue Licht«, »Zwerg Nase«, »Frau Holle« oder »Der gestiefelte Kater«? Die Gewinner werden aus allen richtigen Einsendungen gezogen und per E-Mail benachrichtigt. Viel Glück!

Sternekoch Johannes Waller hat auch für 2018 den Stern des Guide Michelin für höchste Kochkunst im »Clara« verteidigt.  U N T E N

Antwort mit Adresse, Telefonnummer und Stichwort »Grimm« bis 05.01.2018 per E-Mail an: [email protected]

Ein Abend für

Genießer Kaisersaal lädt 2018 zum zweiten Genussgipfel

M Karten für 2018 sind bereits jetzt im Online­ shop des Kaisersaals zum Preis von 169,00 Euro erhältlich. Der Erlös kommt dem ­T hüringer Koch­ nachwuchs zugute.

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ehr Genuss ist in Thüringen nicht möglich: Die Elite der Thüringer Küchenchefs hat für den 15. April 2018 ein Gip­ feltreffen geplant. Der Auftrag: die Gäste des Abends im Kaisersaal mit dem höchsten Genuss zu verwöhnen. Nach einem stilvollen Champagnerempfang mit kleinen Köstlichkeiten ver­ wandelt sich der Kaisersaal in eine professionelle Küche. Die Meis­­ter der Kochzunft bereiten dort an sechs Livecooking-Sta­ tionen ihre kulinarischen Kreationen zu, direkt unter den Augen ihrer Gäste. Regionale Zutaten werden zu erstklassigen Gerich­ ten verarbeitet: Fische aus der Unstrut, Wild aus Thüringens Wäl­ dern und Gemüse von den Feldern der Region. Das Zuschauen weckt alle Geschmackssensoren und steigert die Vorfreude auf einen wahren Gaumenschmaus. Begleitet werden die kulinari­ schen Höhepunkte des Abends von edlen Weinen ausgesuchter Winzer und handgemachter Musik.

Den ersten Genussgipfel 2017 erlebten nach viermonatiger Vorbereitung 170 Gäste mit. Die wünschten sich für 2018 unbedingt eine Fortsetzung. Kaisersaal-­ Geschäftsführer Thomas Günther: »Hoch­ klassige Gastronomie mit einem besonde­ ren Erlebnis für die Gäste zu verbinden, ist eine Kombination mit viel Potenzial, die hervorragend zu unserem Haus passt.« Sternekoch Johannes Wallner aus dem Kaisersaal-Restaurant »Clara« zelebrierte beim ersten Gipfeltreffen 2017 seine Koch­ künste und möchte auch 2018 dabei sein: »Mit hervorragenden Kollegen zu kochen, von denen jeder seine individuelle Hand­ schrift hat, das ist eine besondere Inspi­ ration. Wir kochen vor Publikum und er­ leben im Saal direkt mit, wie unsere Kre­ ationen bei den Gästen ankommen.« Welche Thüringer Köche in diesem Jahr im Kaisersaal unter den Augen der Gäste am Herd zaubern, entscheidet sich nach dem neuen Ranking der diesjährigen Bewertungen der Gourmetführer. Die fünf Führenden im Ranking bilden das hochprofessionelle Kochteam. Q

CHRISTINE K ARPE 

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ANZEIGE

GESUNDHEIT

GESUNDHEIT

Kurs für Erwachsene fit machen. Den gibt es auch in der Roland Matthes Schwimmhalle. Der Wasserdruck hat zudem eine leichte Mas­sa­ gewirkung. Das sorgt für Entspannung, hilft bei Kopfschmerzen. Und auch Herz und Kreislauf werden durch die regelmäßigen Bewegungen ­gestärkt. »Der ideale Sport für Wiedereinsteiger, die ihre ­körperliche Beweglichkeit verbessern ­wollen«, fasst Anne Brauer zusammen. Allerdings! Eine Einschränkung gibt es: Wer unter Osteoporose leidet, sollte, wenn er schwimmen geht, unbedingt noch einen Ausgleichssport machen, z. B. Laufen oder Wandern. Das erhöht die Knochendichte und ist auch eine gute Prophylaxe. Ergänzend sind ein Gleichgewichtstraining und leichter Muskelaufbau sinnvoll. Ideal ist es, wenn man Ausdauersportarten wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren mit ­kräftigenden Übungen kombiniert. Olivia, unsere Praktikantin, hat »Beckenlift« und »Superman« mal ausprobiert. Eine Hauptrolle spielt dabei das Ballkissen. Was es damit auf sich hat, lesen Sie in unserem Blog.

Schwimmen ist ja sooooo

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ANKE ROEDER-ECKERT 

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Mehr zu Ballkissen, ­ »Superman« und »Becken­lift« in ­unserem Blog unter www.swefuererfurt.de. Einfach den QR-Code ­scannen.

STEVE BAUERSCHMIDT

Aqua-Gymnastik: gelenkschonend und gut für Herz und Kreislauf

FOTO: SUSANN NÜRNBERGER

gesund!

Aber wieso eigentlich? Was hat der Sport, was andere nicht haben? Wir wollten es genau wissen und haben Anne Brauer gefragt. Sie ist Diplom-­Sportwissenschaftlerin und arbeitet in der medizinischen Trainingstherapie in der ­Physiotherapie im Rieth.

Den gleichen Effekt hat auch die Aqua-­Fitness«, sagt sie. Und das Beste: Bei Bewegung im Wasser ist der Energieverbrauch wesentlich höher. Zu deutsch: Mehr Kalorien werden verbrannt. Aber auch die Effekte für die Wirbelsäule können sich sehen lassen. Schwimmen beugt Haltungsschäden vor. Die sanften Armbewegungen sind perfekt, er ganz große Pluspunkt: Schwimmen ist um Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich ­gelenkschonend. Im Wasser ist man nur noch zu lösen. Ganz wichtig! Langsam anfangen und die ein Siebtel so schwer wie an Land«, sagt die Schwimmart auch mal wechseln. Mit Rückenproble31-Jährige, die nicht nur die Krankengymnastik, son- men sollte man allerdings aufs Brustschwimmen dern auch die Präventionskurse in der Physiothera- verzichten, wenn man die richtige Technik nicht pie im Rieth betreut. »Wer regelmäßig schwimmen ­beherrscht. Sonst ist die Belastung der Halswirbelgeht, baut seine Muskulatur auf, denn der Kräfte­ säule zu groß, sagt Anne Brauer. Besser geeignet widerstand ist im Wasser wesentlich höher. Hier sind sind in diesem Fall Kraulen oder Rückenschwimmen. die Bewegungen viel anstrengender als an Land. Wer das nicht kann, kann sich in einem Technik-­

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Anne Brauer mit ­unserer Praktikantin Olivia (v. l.). Sie hat ein paar der Übungen ausprobiert, die wir im Blog vorstellen, und festgestellt, dass das Ballkissen eine echte Wunderwaffe ist. SWE JOURNAL  04_2017

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BUG A

Der egapark wird im BUGA-Jahr 60 Jahre alt. Zum runden Geburtstag bekommt er ein tolles Geschenk: ­D anakil, das einzigartige Wüstenund Urwaldhaus.

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Schaustelle

Baustelle Der egapark wird noch attraktiver. Er erhält eine neue Mitte. Und alle können dabei zusehen, wie sie entsteht.

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IL L U S T R AT I O N K A R T E : E G A PA R K

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b Februar 2018 wird mitten im ­Erfurter egapark gebaut. An der Stelle der ehemaligen Zentral­gast­ stätte ­entsteht das Wüsten- und Urwald­ haus Danakil. Alle egapark-­Besucher kön­ nen verfolgen, wie der Neubau wächst und gedeiht. Denn die ­Baustelle wird ­aktiv in den Park ­integriert. »Sie soll als eigene Attraktion erlebbar sein. Das BUGA-Team lädt ausdrücklich zum Blick über den Bauzaun ein«, sagt BUGA- und egapark-­Chefin ­Kathrin Weiß und verspricht spannende Einblicke auf der »Schaustelle Baustelle«. Dafür ist ein eigener Infopoint am Ende des großen Blumenbeets geplant. Von einer erhöhten Besucherplattform aus, die auf ­einem Contai­ner verankert ist, lassen sich die Bauarbeiten gefahrlos ­verfolgen. Im Raum

unter der Plattform gibt es Infor­ mationen über das Danakil und den egapark. ­Zusätzlich filmt eine Webcam den Fortgang der Arbei­ ten. Das BUGA-­Team führt außer­ dem im Jahresverlauf Baustellen­ führungen durch. Das Baufeld ­umfasst die Rosenringterrassen, die Fläche der einstigen Zentralgaststätte und den Mitarbeiter­ parkplatz vor dem Mainzpavillon. Dieses Areal ­umgibt ein Bauzaun. Für die Besucher sowie für die Strecke, die der egapark-Express fährt, ergeben sich neue Wege­ führungen. Die Besucher können über den Kinder­ bauernhof und den Duft- und Tastgarten zum Japa­ nischen Garten spazieren. Der egapark-Express steuert den Japanischen Garten über die Stern­warte an, seine bisherigen Haltestellen bleiben ­bestehen. Die Pflanzenschauhäuser sind wie gewohnt zu SWE JOURNAL  04_2017

e­ rrei­chen. Auch das ­beliebte »Win­ ter­leuchten« (s. Seiten 4—5) kann ­uneingeschränkt stattfinden. Kathrin Weiß erklärt: »Wir bauen für Sie! Mit dem Danakil wollen wir unseren Park fit für die nächsten Jahre machen. Schon in der Bewer­ bung für die ­BUGA 2021 war die Zukunftssicherung des egaparks ein großes Ziel. Diesem Ziel kommen wir jetzt ein Riesenstück näher.« Danakil kostet 21,4 Millionen Euro und vereint 1.250 Quadratmeter Wüste mit 820 Quadratmetern Urwald. Der Freistaat Thüringen fördert das Projekt mit 15,5 Millionen Euro. Am 23. April 2021 soll der Komplex pünktlich zur Bundesgartenschau eröffnet werden. Q

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Bilder und Infos zur Baustelle finden Sie unter www.buga2021.de und auf der BUGA-Facebookseite.

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V OR GE S T E L LT

Die Neun von der Arena

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as Interesse am Steigerwaldstadion ist groß, seit sich die Tra­ditions­sportstätte dank umfang­reichen Umbaus in eine moderne ­Multifunktionsarena verwandelt hat, die nun auch Raum für Veranstaltungen verschiedener Größen und Themen­ bereiche, u. a. Logen für Firmen oder Sponsoren des Fußball­ teams, bietet. Beste Voraussetzungen gibt es im Stadionrund für den Fußball auf dem sattgrünen Rasen. Hier bestreitet das Tra­ ditionsteam von Rot-Weiß Erfurt seine Heimspiele in der Dritten

Bundesliga. Auf der nagelneuen Tartan­ bahn wett­eiferten Deutschlands beste Leicht­athleten im ­Juli zu den Deutschen Meisterschaften. Mit dem Stadioninnen­ raum für Großveranstaltungen mit bis zu 18.000 Besuchern, dem Tagungsbereich mit Blick aufs Rasengrün für ca. 1.100 Gäste und 15 Tagungsräumen bleiben für

Veranstalter kaum Wünsche ­offen. Ob Firmen­ events, Konzerte oder Tagungen, 2017 sind 100 Veranstaltungen im ­Kalender vermerkt. Vorbereitet und ­begleitet werden sie von ­einem jungen Team der Arena Erfurt GmbH, die von Messe und Stadtwerken gegründet wurde und jetzt wieder ­eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke ist. Q

CHRISTINE K ARPE 

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SUSANN NÜRNBERGER

Ansprechpartner für Ihre Veranstaltung in der Arena: Telefon 0361 564-1571/-1572

Guter Ton & optimales Licht TORSTEN STEIN und WILLIAM CLAUSSNITZER setzen Auftritte ins rechte Licht und sorgen für den guten Ton. Die zwei sind die Veranstaltungstechniker der Arena. Mehrere Hundert LEDs und Strahler sowie hoch­wertige Tontechnik stehen ihnen zur Verfügung. Außerdem haben sie stets ein Auge darauf, dass Fluchtwege nicht zugestellt oder Dekorationen sicher angebracht werden und sorgen so für ein optimales ­B esuchererlebnis.

Mädchen für alles Der Langstreckenläufer Haustechniker ANDREAS KIESE braucht täglich eine ­Stunde durchs Gebäude. 12 bis 16 km zu Fuß kommen dabei ­zusammen, wenn er die Haustechnik prüft oder Zählerstände notiert. Wasser, Strom, Wärme oder Klimatisie­r ung: Bei Veranstaltungen im Haus muss alles perfekt stimmen. Andreas Kiese kennt das Haus aus dem Effeff, als Bau­leiter für den Bereich Elektro war er schon am Entstehen des ­Multifunktionsgebäudes ­ beteiligt.

Chef der Arena

Mann der ersten Stunde

PETER ZAISS steht an der Spitze des k­ leinen Teams, das mit Ideen und ­Motivation Erfurts neuen Veranstaltungsort mit Leben füllt. Der Konzern­geschäftsführer der Stadt­ werke Erfurt leitet die Arena Erfurt GmbH in Personalunion und ist bei ­Fußballspielen auch selbst live dabei.

CHRISTIAN FOTHE – in Leipzig zu Hause – ist seit Gründung der Arena GmbH Prokurist, vorher war er für die Messe Erfurt tätig. Er ist kaufmännischer Verantwortlicher und Ansprechpartner für den Fußballklub Rot-Weiß Erfurt, die Landeshauptstadt als Eigentümer der Arena und die Stadtwerke als Gesellschafter des jungen Unternehmens. Den Blick in die Zukunft erleichtert ihm seine Größe jenseits der 1,90-Meter-Marke.

Klappern gehört zum Handwerk

Im Duo für die Kunden CAROLIN SCHÄDDRICH und ANNE-KATRIN GRIESE kümmern sich um das Veranstaltungsmanagement. Sie sind Ansprechpartner für Veranstalter, Künstleragenturen oder Firmen. Gemeinsam mit den Kunden planen sie Veranstaltungen und bereiten alles Organisato­ri­sche vor. Carolin Schäddrich ist Profi im Veranstaltungsgeschäft, bringt 17 Jahre ­Erfah­r ung aus ihrer Tätigkeit im Kaisersaal mit. Anne-Kathrin Griese hat erste Erfahrungen im ­Konzernmarketing der Stadtwerke gesammelt.

Für die Bekanntheit der Arena Erfurt als moderner Veranstaltungsort mit dem b­ esonderen Flair des Steigerwaldstadions sorgt SOFIA KAPELA. Die Marketingfachfrau. Mit Werbe­ kam­pagnen, Messeauftritten und Präsentationen bei Veranstaltern bringt sie die Arena ins Gespräch. Klappern gehört zum Handwerk – ­damit sich das Veranstaltungszen­ trum am Markt regional und über­ regional etabliert. Die junge Mutter widmet sich momentan ganz i­ hrem Nachwuchs und ist ab kommendem Frühjahr wieder im Einsatz.

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»Ich mache hier alles, vom Parkplatz bis zum Dach«, fasst der Teamleiter Technik ­A LEXANDER HASENBANK zusammen. Hausund Veranstaltungstechnik, Mobiliar, Gebäude und die Tribünen im Stadionrund – so vielfältig wie die Arena sind die Aufgaben der guten Geister. Doch allein wäre das alles nicht zu bewältigen, drei Mitarbeiter gehören zu seiner Truppe.

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AUSBILDUNG

An Captain Kirk fasziniert dich vor allem die ­Kommandozentrale? Du hast gern den Überblick und kannst gut mit dem Joystick umgehen? Dann hätten wir vielleicht die passende Ausbildung für dich: Maschinen- und Anlagenführer in unserer Restabfallbehandlungsanlage – kurz: RABA.

schnell zu reagieren. Egal, ob es um einen Stromausfall, hakende Förderbänder oder andere Probleme geht. Dann gilt es, die Anlage schnellstmöglich wieder hochzufahren. Zum Glück passiert das selten. »Gibt es kleinere Störungen, beseitigen unsere Kollegen sie selbst. Computerkenntnisse und Fachwissen im Bereich der Instandhaltung, Grundlagen der ugegeben, es gehört schon ein bisschen mehr Elektrik sind dafür unabdingbar, all das lernt ein dazu. Technisches Verständnis zum Beispiel, Maschinen- und Anlagenführer in der Ausbildung«, handwerkliches Geschick und ruhiges Blut, sagt Carsten Bach. Der 30-Jährige hat bei den Stadtwenn doch mal etwas Unvorhergesehenes passiert. werken Elektroniker für Betriebstechnik gelernt und Unsere Maschinen- und Anlagenfahrer sitzen in der bereits Karriere gemacht. Heute ist er stellvertretenKanzel. Die ist direkt im Bunker. 32 Meter ist der der Leiter der Instandhaltung in der RABA. »Unsere hoch. Per Joystick dirigieren sie den riesigen Greifer, Maschinen- und Anlagenfahrer sitzen nicht den der selbst 3,5 Tonnen wiegt. ganzen Tag in der Kanzel, die Bis zu drei Tonnen kann man Aufgaben sind vielfältig, ange­ damit auf einmal fassen. Damit fangen von Wartungs- und wird der Müll gleichmäßig ­Instandhaltungsarbeiten über verteilt und gemischt. Eine Emissionsmessungen bis hin ­Infrarotkamera checkt stänzur Beseitigung von Störundig die Temperatur im Bunker. gen, Elektro- und Revisions­ Steigt sie über 80 °C, werden arbeiten. Auch Druckluft- und die Löschkanonen automaWasserleitungen verlegen die tisch aktiviert, ­damit sich der Kollegen selbst. Alle vier StunMüll in dem riesigen Turm den geht es auf Inspektionsnicht entzündet. rundgang durch die Anlage. Über 50 Müllfahrzeuge Und natürlich gehören die Aufkommen am Tag hierher in den gaben in der Leitwarte dazu. Erfurter Norden und kippen Wir sind hier ein gutes Team ihre Ladung ab. Montags bis und arbeiten Hand in Hand«, freitags. Pro Tag sind das erzählt Carsten Bach und 300 Tonnen. 90.000 Tonnen ­ergänzt, dass die Azubis alle Müll werden hier jährlich — Bereiche kennenlernen, damit umwelt­freundlich und in sie frühzeitig eigenständig ein­enger Abstimmung mit dem gesetzt werden können. Die Restabfallbehandlungsanlage im Erfurter Norden  Umweltamt der Stadt — verWer sich für eine Ausbilarbeitet. Der Kessel wird mit dung in der RABA entscheidet, Carsten Bach (rechts) mit Azubi 850 bis 1.100 °C gefahren. sollte wissen, dass die Kollegen in der Leitwarte  Regelmäßig wird Luft zugealle im Drei-Schicht-Betrieb führt, damit das Feuer besser brennt. Bei der Verarbeiten. Früh geht es um 05:30 Uhr los, die Spätbrennung entsteht Rostschlacke. Sie wird gesiebt schicht startet 13:30 Uhr, die Nachtschicht um und später auf der Deponie verarbeitet. 21:30 Uhr. Das ist gewöhnungsbedürftig, lässt aber Tag und Nacht ist die Anlage in Betrieb. Monitore auch Spielraum, um mal tagsüber etwas zu erle­ zeigen an, ob alles planmäßig läuft: die Luftzufuhr, digen. Entwicklungsmöglichkeiten gibt es in der die Temperatur, die Förderbänder. Auch die Reini­RABA alle­mal. Viele Kollegen sind schon über die gung des Abgases durch den Rückstromwirbler 50 und da wird es langsam Zeit, dass der Nachwuchs wird überwacht. Sogar Strom wird hier produziert. aufgebaut wird. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. So viel, dass man damit über 6.500 Vier-Personen-­ Inte­ressen­ten, egal ob männlich oder weiblich, Haus­halte in Erfurt komplett versorgen kann. Die ­sollten mindestens einen qualifizierten HauptschulTurbine wird mit dem Dampf betrieben, der bei der abschluss haben. Verbrennung entsteht. Ein Teil des Dampfes geht Q A N K E R O E D E R - E C K E R T   I S T E V E B AU E R S C H M I D T aber auch direkt ins Fernwärmenetz. All das kann man von der Leitwarte aus kontrolWeitere Infos ­unter www.stadtwerke-erfurt.de/ lieren. Hier sitzen auch die Maschinen- und Anlagenausbildung. Fragen? Udo Bauer, Abteilungsleiter führer, wenn sie nicht gerade den Greifer bedienen ­Personalmarketing und -entwicklung, Telefon: 0361 oder auf Inspektion sind. Sieben Monitore gilt es, 564-1428, E-Mail: [email protected] pro Schicht im Auge zu behalten und bei Störfällen

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Riesiger

Carsten Bach (hinten) mit Azubi Tim Straube in der ­Kommandozentrale

Bunker sucht Azubi

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Jetzt bilden die Stadtwerke Erfurt auch Maschinen- und Anlagenführer aus.

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UM W ELT

Mehr dazu im Blog ­unter www.swefuererfurt.de, einfach den QR-Code scannen

ME HR W E G

T O GO

Nicht

von Pappe Ein Verein kämpft gegen Verpackungsmüll.

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llein die Erfurter verbrauchen jedes Jahr über sieben Millionen Coffeeto-go-Becher. Wer macht sich wirklich Gedanken über seinen Müll? Es gibt Erfurterinnen und Erfurter, die das tun. Sie haben im Mai dieses Jahres einen ­Verein gegründet, der sich UmSo Aktiver e. V. nennt. Das »Um« steht für Umwelt und das »So« für Soziales. Das erste konkrete Projekt für den jungen Verein ist der Kampf gegen diese Einweg-Kaffeebecher. Dieser Kampf ist nicht aussichtslos und starke Partner sind bereits auf der Seite des Vereins: die Stadtverwaltung Erfurt und die Stadt­ werke Erfurt. Es gibt nachhaltige mobile Lösungen: Der eigene Becher für unterwegs und für den spontanen Kaffeegenuss ist der Pfandbecher. Die 13 Vereinsmitglieder ziehen mit dieser Botschaft durch die Stadt, gehen in Bäckerei-Filialen, in Cafés, sprechen mit den Mitarbeitern. Ziel ist es, viele Coffee-to–go-Anbieter zu überzeugen, sich am Pfandsystem zu beteiligen oder künftig nur noch mit­ge­ brachte Mehrwegbecher zu befüllen. Q

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IVO DIERBACH 

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Claudia Schmeißer setzt auf u­ nverpackte Lebensart.

Marie-Luise van Lier meint:. »Ein Leben mit weniger Abfall ist ohne weiteres möglich« und engagiert sich deshalb im Verein.

Ulrike Nonn eröffnete in der Erfurter Innenstadt ein Bistro, in dem so gut wie kein Müll anfällt: das Restlos Bistro.

STEVE BAUERSCHMIDT

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SM A RT ME T ER

SM A RT ME T ER

In Zukunft

intelligent? Ein Baustein der Energiezukunft sind intelligente Messsysteme, sogenannte Smart Meter. L E X IKO N

Was ist ein »Smart Meter«? Smart Meter ist der Oberbegriff für intelligente Messsysteme und heißt wörtlich übersetzt »intelligenter Zähler«. Der Gesetzgeber unter­ scheidet zwei Arten: Die moderne Messeinrichtung (mME) erfasst den Stromverbrauch und kann historische Verbrauchswerte anzeigen. Eine Übertragung der Ver­ brauchsinformationen zum Strom­ versorger erfolgt nicht. Wie bisher kommt einmal im Jahr ein Ableser ins Haus und nimmt die aktuellen Zähler­ stände auf, um sie an die Strom­ abrechnung weiterzugeben. Das intelligente Messsystem (iMSys) besteht aus einer modernen Mess­einrichtung und einem Kommu­ nika­tionsmodul. Dieses dient der Speicherung und Übermittlung wich­ tiger Netz- und Verbrauchswerte. Damit bietet das intelligente Mess­ system neben der reinen Verbrauchs­ ver­anschaulichung zusätzlich die Möglichkeit, die Verbrauchsdaten an die SWE, zum Beispiel zur Erstellung der Stromrechnung, zu übermitteln. Die Datenübertragung erfolgt ver­ schlüsselt und über eine gesicherte Datenverbindung.

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er Bundestag hat mit dem Gesetz zur Digi­ta­ lisierung der Energiewende den Zeitplan ­gesteckt. Spätestens bis zum Jahr 2032 müssen sämtliche mechanische Stromzähler (Ferrariszähler) bei den Stromkunden durch elektronische Zähler ersetzt werden. Diese Einführung nennt man im Fachjargon auch Smart Meter Rollout. Laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale Bundesverband gaben fast 70 Prozent der Befrag­ ten an, noch nie etwas von Smart Metern gehört zu haben. Aus diesem Grund sind hier viele wichtige Informationen und Fachbegriffe zu diesem Thema zusammengestellt und übersetzt. Den Begriff Energiewende gibt es schon länger und eigentlich bezeichnet er die komplette Umstel­ lung auf nachhaltig Energieerzeugung bzw. erneuer­ bare Energien. Auch Energieeinsparung und Energie­ effizienz spielen dabei eine wichtige Rolle. Was die Politik beschlossen hat, müssen die Energieversorger vor Ort nun umsetzen. Ab 2018 erhalten Schritt für Schritt alle Kunden — zunächst größere Stromverbraucher (z. B. Gewerbebetriebe), dann Haushaltskunden — die neuen Zähler. Die ­Installation der neuen Zähler soll dazu beitragen, dass Energie sparsamer und effizienter eingesetzt wird. Mit zunehmender regenerativer Energieer­ zeugung werden moderne Messsysteme helfen, ­Erzeugung, Verbrauch und Speicherung von Energie intelligent miteinander zu vernetzen.

Nico Berles, Mitarbeiter Messstellenbetrieb und -dienstleistungen, SWE Netz GmbH

Zählertausch wird vom Mess­stellenbetreiber rechtzeitig ange­ kündigt. Die Art der Messung wird zukünftig sozusagen digita­ lisiert. Der Ableser kommt aber weiterhin zum Erfassen des Zählerstandes vorbei. Die Daten können nicht digital ausgelesen und versandt werden.

Wer bekommt ein intelligentes ­Messsystem?

Wer bekommt eine moderne ­Messeinrichtung? Alle Kunden mit einem Jahresverbrauch bis 6.000 kWh erhalten in den nächsten Jahren (bis 2032) ­eine moderne Messeinrichtung (mME). Mehrkosten entstehen SWE Kunden dadurch nicht. Die moderne Messeinrichtung ersetzt den bis­herigen Zähler im Zählerschrank. Ein Umbau oder eine Erweiterung der Anlage ist in der Regel nicht erforderlich. Der

Weitere Informationen im Kundenzentrum der Stadtwerke Erfurt oder per Telefon: 0361 564-1010 SWE JOURNAL  04_2017

Perspektivisch erhalten alle Kunden mit einem Jahresverbrauch über 6.000 kWh, aber auch Strom­erzeuger mit Photovoltaik- oder Kraft-Wärme-­Kopp­lungsanlagen ab 7 kW installierter Leistung ein intelligentes Messsystem (iMSys). Auch Besitzer von Wärme­ pumpen, Elektroautos oder Speicherheizungen erhalten dieses, wenn sie ein Stromprodukt mit Sperrzeiten gewählt ­haben. Die Messdaten werden von intelligenten Messsystemen digi­ tal erfasst und mittels einer Kommunikationseinheit versandt. Ein intelligentes Messsystem ermöglicht es den Verbrauch trans­ parent darzustellen und perspektivisch die Nutzung variabler Stromtarife. Aufgrund der zeitnahen Verbrauchswerte können außerdem eigenständig unnötige Stromfresser wie z. B. falsch SWE JOURNAL  04_2017

angeschlossene Geräte oder Stand-by-Verbraucher identifiziert und somit der Energieverbrauch gesenkt werden. Um den Datenschutz und die Datensicherheit zu garantieren, schreibt das Gesetz den Betreibern der Zähler bestimmte Schutzprofile und technische Richtlinien vor. Damit gilt für intelligente Messsyste­ me ein ähnlich hoher Standard wie für Kreditkarten. Nur Systeme, die diese umfassenden Bedingungen erfüllen und entsprechend hohe Sicherheitsvorkeh­ rungen aufweisen, erhalten ein Siegel des Bundes­ amtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Bei der Nutzung eines intelligenten Messsystems fallen erhöhte Kosten für die Messung (Messentgelt) an. Der Gesetzgeber hat hierfür Preisobergrenzen ab 100 Euro, abhängig vom jährlichen Verbrauch, festgelegt. Die Mehrkosten sollten sich allerdings durch die zu erwartenden Einsparungen relativieren oder gar kompensieren. Q

SABINE LEHMANN 

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F ÜR KINDER

F ÜR KINDER

Aus Alt mach

Neu W

eihnachten steht vor der Tür. Im Hause Glase ist das jedes Jahr ein Highlight. In der dunklen und kalten Jahreszeit macht es sich die Familie gemütlich. Es wird dekoriert und gebastelt — gern mit Materialien, die sonst im Keller verstauben oder im Müll landen. Upcycling heißt die Idee, bei der alte und ausrangierte Gegen­stände zu neuen Produkten umgearbeitet werden. Rohstoffe werden somit bewusst und nachhaltig weitergenutzt. Ein Trend, der deutschlandweit immer beliebter wird. Das Tolle: Upcycling ist einfach. Jeder kann mitmachen — und hat sicher ein paar alte Schätze im Keller. Wir zeigen, wie aus einem alten Buch ein wunderschöner Tannenbaum wird.

6 Voilà: Hier ist er, unser fertiger Weihnachtsbaum.

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Jost, Annett und Felicitas Glase sind begeistert. Aus ihren alten Büchern wurde tolle Weihnachtsdeko. Ein nachhaltiger Hingucker, auch zum ­Verschenken. Alles was es dazu braucht: Schere oder Cuttermesser, ­Lineal, Stift, Weihnachtsdekoration und Leim.

HANNES SCHAUERHAMMER 

Danach werden die Stufen zwei und drei a­ nalog ­gefaltet. Langsam ­entsteht die Baumform. Fleißarbeit, die sich lohnt!

Die durch­­gän­gige ­Linie komplett aus­schneiden, gestrichelte nur einschneiden.

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1 Der Bucheinband muss entfernt werden. Das Buch wird ausgemessen und in drei »Stufen« eingeteilt.

3 Jetzt geht es ans Falten! Zuerst wird das obere Quadrat zu einem Dreieck gefaltet. Seite für Seite. Es ergibt die Spitze des Baumes. SWE JOURNAL  04_2017

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Am Ende werden die erste und die letzte Seite des ­Buches zusammengeklebt. So wird der Weihnachtsbaum schön rund. Dann kann g­ eschmückt werden.

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Ein Video vom Abfackeln gibt es hier: einfach den QR-Code scannen.

Feuer,

Schweiß(en) und Funkenflug

Die Stadtwerke Erfurt vergrößern ihr Gasnetz. Wir schauen den Kollegen der SWE Netz GmbH über die Schultern.

Die Heizung aufdrehen, heißes Wasser aus dem Hahn zapfen oder das Nudel­ wasser auf dem Herd zum Kochen ­bringen. Dafür nutzen viele Erfurter Haushalte Erdgas als Energieträger. Ab dem 1. Januar 2018 wird die SWE für weitere rund 23.000 Erfurter die ­Gasversorgung übernehmen.

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rank Kirchner sitzt in einer tiefen Baugrube in Salomonsborn. Gleich geht es an die Arbeit. Er ist Schweißer, wie unschwer an der Maske und der schweren Jacke zu erkennen ist. ­Seine Ausrüstung schützt ihn nicht nur vor den Funken, sondern auch vor der Kälte der eisigen Herbstnacht. Dass es schon dunkel ist, stört nicht. Für das nötige Licht sorgt ein Kompressor mit großem Flutlichtmast. Er leuchtet die Baugrube tag­hell aus. Das ist wichtig, damit die Handgriffe sitzen. Denn die anstehenden Arbeiten im Westen

der Landeshauptstadt sind nicht ganz ungefährlich. Es wird geschweißt und geflext — am Erfurter Gasnetz. In dieser Nacht werden bestehende Leitungen in Salomonsborn mit denen der Stadtwerke Erfurt verbunden. Ins­ge­samt passiert das bei 21 Ortsteilen rund um Erfurt. Dadurch wächst das Netz der SWE um 160 Kilo­meter auf 701 Kilometer. Eine Strecke von Erfurt bis nach Wien. Das ist möglich, weil die Stadt Erfurt das Recht zur Nutzung städtischer Straßen und Wege für den Bau und Betrieb des Erdgasnetzes neu vergeben hat. SWE JOURNAL  04_2017

Gas­konzession nennt sich das. Die SWE Netz GmbH hat das Verfahren gewonnen. Für die betroffenen Kunden in den Gebieten ändert sich dadurch aber nichts. Bestehende Lieferverträge laufen ge­nauso weiter und bleiben gültig. Einzig die zahlreichen Baumaßnahmen weisen auf das wichtige Ereignis hin. Damit die Bauarbeiten schnell erledigt sind, holt sich die SWE Netz G ­ mbH Unterstützung von außen — beispielsweise von Frank Kirchner. Er ­arbeitet seit über 15 Jahren für die WEA Wärme- und Energieanlagenbau GmbH aus Erfurt. Die Firma ist unter anderem auf den Bau von Gasleitungen spezialisiert. ­Bevor Frank Kirchner die ersten Leitungen miteinander verschweißen kann, muss erst das restliche Gas aus den Rohren. Dafür wird ein Teilstück des Gasnetzes abgeriegelt. Um das Gas möglichst umweltfreundlich zu entlassen, brennen es die SWE JOURNAL  04_2017

Am Ort des Gesche­ hens: Frank Kirchner verbindet das vor­ handene Gasnetz von ­S alomonsborn mit dem der SWE. Immer dabei: Schweiß­gerät und Schutzkleidung.

Monteure kontrolliert ab (Fach­jargon: Abfackeln). Stefan Klöpfel und Mario Steinmetz von der SWE Netz GmbH entzünden die Flamme. Sie wird bis zu 660 Grad Celsius heiß und drei Meter hoch (siehe Seite 44, großes Bild). Dann können die alten Rohre getrennt und die neuen verbunden werden. Wenn alle Arbeiten vollzogen sind, hat die SWE erstmals ein einheitliches Netzgebiet für Strom, Wasser und Gas in ganz Erfurt. Q

H .   S C H AU E R H A M M E R  

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Hier ist Vorsicht geboten: Auf der Baustelle herrscht ­absolutes Rauchverbot. BILD OBEN

Mit einem lauten Zischen und einer großen Flamme entweicht das restliche Gas.

Faszinierend: Frank ­K irchner setzt die erste Schweißnaht. Funken schlagen durch die ­Dunkelheit. Die Baustelle in Salomonsborn aus der Vogelperspektive. Der Ort im Westen von Erfurt ist einer von 21 Ortsteilen, in denen die SWE jetzt die Erdgasversorgung übernehmen.

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UNSER ERF URT

Das Haus der

Puppen

Für Steffi Rebettge-Schneider ist mit dem Puppen­stubenmuseum ein Traum in Erfüllung ­gegangen. Seit drei Jahren präsentiert sie am F­ ischersand 9 Mädchenträume früherer ­Jahrzehnte. Auf gerade mal 80 Quadratmetern können Besucher in die historischen ­Spielwelten eintauchen.

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on ganz alt bis modern — Steffi Rebettge-­ Schneider hat sie alle. Stilvolle Art-Decó-­ Modelle ab 1880, kleine, meist selbst gebaute Stübchen aus den 1910er- oder 1930er-Jahren. Aber auch Miniaturen aus den 1960ern oder 1970ern ­finden sich hier. Badestuben, Küchen, Herrenzimmer, Kaufläden, Apotheken, Bauernhöfe — sogar ein elektrisch betriebenes Riesenrad können Besucher hier entdecken. Irgendwie ist es auch wie eine

Steffi Rebettge-­ Schneider mit einer Zweiraumpuppenstube von 1900, aus­ gestattet mit Möbeln aus der Gründerzeit. Die Tapeten sind original.

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UNSER ERF URT

UNSER ERF URT

Z­ eitreise, denn Steffi Rebettge-Schneider setzt auf ­Authentizität. Und wer sich etwas mehr Zeit nimmt und zwischen den Zeilen liest, erfährt viel über die Rolle der Frau im Wandel der Zeit. Denn die Puppenstuben FORTSETZUNG VON SEITE 45

Blick in das Schlaf­ zimmer einer Zweiraum­puppenstube (um 1910) mit­ Bieder­meierPorzellanpuppen

so authentisch wie möglich. Manche Puppenstube findet der eine oder andere vielleicht nicht besonders schön, gerade die neueren Modelle, die minimalistischen DDR-Charme versprühen, aber sie gehören nun mal dazu. »Das ist wie eine Sucht«, lacht die 62-Jährige. Bei der Restaurierung hilft ihr Sabine Sauermilch, Grafikerin und enge Freundin mit Händchen für die Inneneinrichtung. Da werden T­ apeten entworfen und geklebt, Gardinen aufgehängt, alte Schränkchen neu lasiert, bis selbst die schäbigste alte Puppenstube wieder strahlt. »Kiek mal, so ’nen Weihnachtsbaum hatte ich ooch, das ist ja witzig.« Die Besucherin aus Berlin ist um die 50 und völlig begeistert. Denn sie entdeckt noch andere Elemente ihrer Kindheit. Schnell kommt sie mit Steffi Rebettge-Schneider ins Gespräch. Der kurze Smalltalk entwickelt sich ganz schnell zum Fachgespräch. Und schon bimmelt die Türglocke und neue Besucher strömen herein. Viele aus Erfurt, aber auch Touristen aus ganz Deutschland, die ihre Schritte ganz gezielt zum Fischersand lenken. »Ein Traum wäre es, die ganze Sammlung zu zeigen«, sagt Steffi Rebettge-Schneider und bekommt einen sehnsüchtigen Blick. Das allerdings ist nicht möglich. Mehr als 180 Puppenstuben hat sie in 20

Jahren zusammengetragen. Sie lagern gut verpackt auf einem großen Gehöft in der Nähe von Erfurt. Und es werden immer mehr. Damit sie nicht in Kisten verstauben, variiert sie die Ausstellung immer wieder. Kurz bevor die Adventszeit beginnt, wird das Museum komplett auf den Kopf gestellt. Die Vitrinen werden ausgeräumt und völlig neu arrangiert — jedes Jahr. »Das ist eine Heidenarbeit und am Ende brauchen wir dafür fast eine ganze Woche, aber zum Glück helfen Freunde und Familie. Sonst würde ich das alles gar nicht schaffen«, sagt sie. Immerhin betreibt sie das Museum nur nebenbei.

Raritäten von Anno Knips Manchmal klingelt auch das Telefon und ein Sammler ist an der Strippe, der seine alten Schätzchen gut aufgehoben wissen möchte. So kam sie auch an das große vierstöckige Puppenhaus aus Leipzig. Es gehörte einem alten Ehepaar. »Ich war begeistert, als ich das Haus sah. Da steckt

Kaufmannsladen um 1920, Jugendstil, mit Ausstattung aus verschiedenen Jahrzehnten BILD OBEN

Kurzwarenladen um 1930 mit reicher Ausstattung aus ­unterschiedlichen Jahrzehnten

waren nicht einfach nur Spielzeug, sondern bereiteten die Mädchen auf ihre Aufgaben in Haushalt und Familie vor. Kaufläden hingegen waren in früheren Zeiten Spielzeuge für Jungen, anders als heute.

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Eine private Geschichte der Puppenstube Das Museum hat die Geschäftsfrau, die im realen Leben mit nüchternen Zahlen jongliert, selbst aufgebaut, mit Hilfe ihrer Freunde und Familie. Ganz privat und ohne Förderung. Auf Flohmärkten hat sie die Kostbarkeiten zusammengetragen, manchmal nur noch die Aufbauten oder einzelne Möbel und Püppchen. Mit Akribie und viel Geduld stöbert die 62-Jährige im Internet oder bei Haushaltsauflösungen nach dem passenden Mobiliar. Denn ­Steffi Rebettge-Schneider möchte die Entwicklung dieser Kinderspielzeuge ­zeigen, von früher bis heute — und das 46

so viel Herzblut drin. Über 25 Jahre lang hat das Ehepaar das Haus mit Liebe und Geschick gestaltet«, erzählt sie. Es ist alles da: Apotheke, L­ ager, Schule, Schmuckladen, sogar Handwerker, die im Erdgeschoss ihrer Arbeit nachgehen. Kugelschreiber­ minen haben die beiden in kleine Schirmchen verwandelt, Mini-Bilderbücher ins Regal gestellt oder mit Streichholzschachteln improvisiert. Jede Puppenstube hat ihre eigene Geschichte. Manchmal hängen ganze Schicksale daran, sagt Steffi Rebettge-Schneider und deutet auf eine Puppenstube vom Ende des 19. Jahrhunderts. »Die Möbel hier hat mir vor kurzem eine ältere Dame vermacht, die in den Fünfzigern aus der DDR geflüchtet ist. Wenn man sich überlegt, wie wenig man auf so einer gefahrvollen Reise mitnehmen kann und sie hat das alles jahrzehntelang aufgehoben.« Der Ruf ihres kleinen, aber feinen Museums hat sich herumgesprochen. Sogar aus Japan hat sich jetzt eine Professorin angesagt. Steffi Rebettge-­ Schneider steht in Kontakt mit Sammlern aus ganz Deutschland, besucht auch andere Museen, z. B. am Bodensee. In Hagnau präsentiert eine private Sammlerin ganz alte Modelle. »Das muss man ­gesehen haben«, sagt sie. Q

ANKE ROEDER-ECKERT 

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Sonder-Öffnungszeiten zum Erfurter Weihnachtsmarkt: 27.11.–22.12.2017, täglich 11:00–16:30 Uhr Reguläre Öffnungszeiten: Dienstag–Freitag 11:00– 16:30 Uhr, Samstag und Sonntag 10:30–16:30 Uhr, auf Anfrage Sonderführungen möglich www.erfurter-puppenstubenmuseum.de SWE JOURNAL  04_2017

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Termine von Dezember bis März egapark-Führungen

Nicht verpassen!

Bäder

Treffpunkt jeweils Haupteingang Juwelen der Lüfte — Tropische Schmetterlinge 14.01.2018, 11:00 Uhr Schön und dornig — Kakteen und andere wehrhafte Gesellen 11.02.2018, 11:00 Uhr Nun will der Lenz uns grüßen — dem Vorfrühling auf der Spur 11.03.2018, 11:00 Uhr

Weihnachten im Tierheim 09.12.2017, 10:00—16:00 Uhr, ­Tierheim Andreasried Schuleigene Berufsmesse 15.01.2018, 17:00—19:00 Uhr, SWE Stand Integrierte Gesamt­ schule Johannesplatz Familienkarneval des Karneval Klub Helau Erfurt e.V. 21.01.2018, 13.33 Uhr, Atrium SWE Automobilmesse 02.—04.02.2017, Fr. 12:00—21:00 Uhr, Sa./So. 09:00—18:00 Uhr, Messe Erfurt; SWE Energie GmbH: Infor­ma­ tionen zum Ladekomplett­angebot für Elektrofahrzeuge mit Ladebox und Naturstrom Thüringen Ausstellung 24.02.—04.03.2017, 10:00—18:00 Uhr, Freitag bis 20:00 Uhr, Messe Erfurt; SWE Energie GmbH: Infor­ ma­tionen zu den Energiethemen Effi­zienz, Contracting, Thermogra­ fie, Solar, Ecomobil Tag der Berufe 14.03.2018, 14:00 Uhr, EVAG-­ Betriebshof Urbicher Kreuz, Roland Matthes Schwimmhalle, egapark ­Erfurt, Wasserwerk Möbisburg, Gasund Dampfturbinenanlage Erfurt-­ Ost, Stadtwirtschaft Apoldaer Straße (Anmeldung erforderlich!)

Roland Matthes Schwimmhalle: Deutsche Meisterschaften im Finswimming 20.01.2018 Thüringer Meisterschaften Lange Strecken 07.02.2018 Sauna-Thementag: Besinnliche Weihnachtszeit 21.12.2017, 09:00—22:00 Uhr, Sauna Schwimmhalle Johannesplatz: Tag der offenen Tür 05.02.2018, 10:00—17:00 Uhr

egapark-Highlights Florales zur Weihnachtszeit 28.11.—26.12.2017, Felsenkeller, Domplatz (Öffnungszeiten s. Seite 4) »Winterleuchten« bis 14.01.2018, ab 17:00 Uhr, ­mehr zum Begleitprogramm Seiten 4+5 »Schätze unterm Schnee« — ­Raritätenbörse Vorfrühlingsblüher 10.+ 11.03.2018 »Sinneswandel« — Florale ­Hallenschau im Frühling 10.03.—08.04.2017

Katerexpress EVAG Themenfahrten, Haltestelle »Stadtrundfahrt«, Domplatz Süd Advent im Katerexpress 09.12., 13.—16.12., 20.—22.12.2017, jeweils 16:00 Uhr, 17:00 Uhr, 18:00 Uhr und 19:00 Uhr Romantik im Katerexpress 14.02.2018, 17:00 Uhr, 18:30 Uhr und 20:00 Uhr

Kontakte n  SWE HAUPTSITZ Magdeburger Allee 34, Erfurt

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Unter allen Teilnehmern verlosen wir einen Freizeitgutschein im Wert von 50 Euro, e­ inlösbar im egapark, in den Bädern der Stadtwerke oder im EVAG-­Mobilitätszentrum. Teilnahmeschluss der Umfrage

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ist der 15.01.2018.

Störungsnummern Strom 0361 564-1000 Wärme 0361 564-3000 Erdgas 0361 564-3333 Wasser 0361 51113

n  VERSORGUNG Entsorgung K ommunales Dienst­leistungs­­zentrum An-, Um- und Abmeldungen Gas, Strom und Kundendienst Telefon: 0361 564-3455 Wasser, Telefon: 0361 564-1010

n  MOBILITÄT EVAG-Mobilitätszentrum am Anger: Beratung, ­Verkauf und Information Fahrplan- und Tarifauskünfte Telefon: 0361 19449 Kundenbetreuung Telefon: 0361 564-4644

n  FREIZEIT egapark Erfurt Besucherservice Telefon: 0361 564-3737 Bäder Telefon: 0361 564-3532