Extra Rundbrief Erdbeben - Kinderhaus Kathmandu

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KINDER

H A U S Kathmandu e.V.

Lydia Schmidt, 1. Vorsitzende Postfach 1624 D-61216 Bad Nauheim eMail: [email protected] Tel.: 06032-935606 Annika Schmidt, Verwaltung Am Ruhwehr 35 D-65207 Wiesbaden Fax: 032121073919 eMail: [email protected]

Extra Rundbrief Erdbeben Juni/Juli 2015

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Liebe Freunde und Förderer unseres Kinderhaus-Projekts! Aus gegebenem traurigem Anlass war ich im Juni kurzfristig in Nepal. Es war mir wichtig, persönlich vor Ort zu sein und mit unseren Verantwortlichen im Kinderhaus geeignete Hilfsmaßnahmen nach der Erdbebenkatastrophe zu organisieren. Da unsere Kinderhäuser zum Glück nur wenig in Mitleidenschaft gezogen wurden, sind wir in der Lage, dort zu helfen, wo die Verwüstungen die Menschen um Haus, Hof, Gesundheit und auch Leben

gebracht haben. In Regionen wie Sindhupalchawk, Gorkha und Dadhing sind ganze Dörfer nur noch ein einziger Schutthaufen (Foto oben). Die Menschen bemühen sich nach Kräften, mit den Folgen der beiden großen Erdbeben Ende April und Anfang Mai einigermaßen klarzukommen. Aber es fehlt an allem. Obwohl Hilfsorganisationen aus aller Welt aktiv sind, stehen die meisten Menschen immer noch vor dem Nichts. Die nepalische Regierung ist mit organisierten Hilfsmaßnahmen für die Erdbebenopfer überfordert. Ihre Versprechungen, die Betroffenen beim Wiederaufbau ihrer Häuser mit Geld zu unterstützen, werden nur schleppend in die Tat umgesetzt. Und dabei ist gerade jetzt, wo der Monsun begonnen hat, ein Dach über dem Kopf das allerwichtigste.

. In zusammengebastelten Zelten (Foto links) leben zurzeit viele Erdbebenopfer. Nepalis sind Weltmeister im Improvisieren und können mit ein paar Bambusstangen und Plastikplanen ruck zuck eine vorübergehende Bleibe bauen. Wir haben inzwischen fast 4000 dieser Planen in

betroffenen Dörfern verteilt, vor allem in Regionen, wo man mit dem Auto nicht hinkommt und die Hilfsgüter über schmale Pfade in die Dörfer getragen werden müssen. Da, wo wir mit LKW und Jeep hinkamen, konnten wir massive Wellblechplatten zur Verfügung stellen. Diese Platten sind zwar verhältnismäßig teuer,

aber zum Bauen von Unterkünften viel stabiler und nachhaltiger. Wir konnten rund 3000 Stück dieser Wellblechplatten in der Umgebung von Kathmandu, in Sindhupalchawk, Gorkha und Dadhing verteilen. Ganze Dorfregionen sind inzwischen in „Wellblechbauweise“ in den Erdbebengebieten entstanden und bieten Sicherheit und Schutz während der Regenzeit.

Trotz der großen Not, die viele Teile Nepals getroffen hat, meistern die Menschen ihr Schicksal erstaunlich gelassen. Jeder hilft jedem so gut er kann. Und was mich am meisten fasziniert hat: Ihre freundliche Offenheit haben sich die Nepalis auch in diesen schwierigen Zeiten bewahrt.

. Unsere BMCA in Budhanilkantha hat an einem Block erhebliche Schäden. Auch einige Stützmauern am Toilettenbereich und am Spielplatz sind eingestürzt, aber bereits teilweise erneuert. Der Gebäudeteil für den Kindergarten (Foto oben links), ist bis auf weiteres für den Unterricht gesperrt. Wir werden im Herbst mit den Reparaturarbeiten beginnen. Nach Einschätzung von Bauingenieuren ist die Statik zum Glück nicht betroffen. Der Treppenbereich und die hintere Front werden aber neu aufgebaut werden müssen. Erheblich schlimmer hat es unsere Bergschule im Distrikt Kavre getroffen. Dort muss ein Gebäude abgerissen und völlig neu gebaut werden, weil die Schäden zu groß sind (Foto links). Auch im Dorf selbst sind viele Häuser zerstört und müssen nach dem Monsun wieder instand gesetzt werden. Mit Plastikplanen zum Überbrücken der Regenzeit haben wir auch hier bereits geholfen. Insgesamt konnten wir bisher für rund 50.000 Euro Hilfsgüter in betroffene Gebiete bringen. Und unsere Hilfsmaßnahmen gehen weiter. Wahrscheinlich werden wir im Herbst auch einige neue Kinder aufnehmen, deren Eltern bei den Erdbeben ums Leben gekommen sind. Einen Jungen hat Laxmi bereits „aufgelesen“. Bijay (Foto rechts) ist vierzehn Jahre alt. Er hat noch fünf jüngere Geschwister, die seine Mutter allein großziehen muss. Der Vater ist verschwunden. Beim Erdbeben haben sie Haus und Hof verloren und Bijay wurde nach Kathmandu geschickt, um irgendwo eine Arbeit zu finden. Beim Einkaufen in Budhanilkantha wurde Laxmi auf den Jungen aufmerksam, der völlig verwaist am Straßenrand saß, ohne Bleibe und natürlich auch ohne Job. Er ist jetzt im Kinderhaus und hilft morgens und abends bei der Betreuung unser behinderten Kinder mit. Tagsüber geht er in die Schule. Ich bedanke mich bei allen Spendern ganz herzlich, die nach der Erdbebenkatastrophe sofort Geld an unseren Verein überwiesen haben. Dadurch waren und sind wir in der Lage, vor Ort zu helfen. Einige aktuelle Fotos finden Sie noch auf der nächsten Seite. Namaste und freundliche Grüße!

Lydia Schmidt (Vorstand)

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Fotos von links oben nach rechts unten: 1.

Besichtigung einer vom Erdbeben schwer beschädigten Schule, die um Unterstützung gebeten hat. 2. Zerstörtes Dorf in Lalitpur 3.u. 4. Verteilen von Zeltplanen in Lalitpur 5. Ein völlig zerstörtes Newardorf in unserer Nachbarschaft (Budhanilkantha) 6. Wellblechplatten für die Bewohner des Newardorfes, um sich während des Monsuns eine vorübergehende Bleibe bauen zu können. 7. Auch das normale Leben geht weiter: Wir holen unsere Jüngsten von der Schule ab.