Ethik als alternativer Pflichtgegenstand an allen Wiener Schulen Die Wiener Schülerunion (WSU) fordert gemeinsam mit der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ), der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien (KJ Wien) und der Evangelischen Jugend (EJ) verpflichtenden Ethikunterricht als Alternative zum konfessionellen Religionsunterricht in allen Wiener Schulen. In vielen Schulen Wiens ist Ethik schon als eigenes Fach und nicht als Teilbereich des Religionsund Philosophieunterrichts zu besuchen. Leider laufen diese Schulen momentan nur als „Pilotprojekt“. Schulen, die sich bereit erklären, ihren Schülerinnen und Schülern dieses Fach anzubieten, stoßen leider auf viele Schwierigkeiten, da sie die Kosten des Faches selbst decken müssen und die Mitglieder des Schulgemeinschaftsausschusses dieses Fach jährlich beantragen müssen. Der Ethikunterricht vermittelt wie der Religionsunterricht außerhalb anderer Unterrichtsfächer einen Überblick über die Weltreligionen und deren Werte, verschiedene Weltanschauungen und beinhaltet zudem eine detaillierte Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen. Mitunter werden dabei die Persönlichkeitsentwicklung, das Verantwortungsbewusstsein für ein mündiges und demokratisches Verständnis und ein vernetzendes Denken der Schülerinnen und Schüler durch fächerübergreifenden Unterricht gefördert. Ethikunterricht soll als alternativer Pflichtgegenstand an allen Wiener Schulen eingeführt werden. Er soll verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler sein, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen. Für alle Schülerinnen und Schüler soll der Ethikunterricht und der Religionsunterricht als Freifach zusätzlich angeboten werden, um dadurch den Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen sowohl den konfessionellen Religionsunterricht als auch den Ethikunterricht zu besuchen. Neben der grundsätzlichen Einführung des Faches Ethik in allen Wiener Schulen und der notwendigen finanziellen Abdeckung wird auch eine Aufwertung und Qualitätssicherung in der Ausbildung der Ethiklehrerinnen und Ethiklehrer sowie allgemein ein verstärktes interkonfessionelles bzw. interreligiöses Angebot in Wiens Schulen zum interkulturellen Austausch aller Schülerinnen und Schüler gefordert. Wien, im März 2012