Eine Studie über Ursprung, Wirkung und die Potenziale AWS

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Thomas Grimmer

Eine Studie über Ursprung, Wirkung und die Potenziale von Sachgeld

Diplomica Verlag

Thomas Grimmer Der Goldstandard als Schutz vor Hyperinflation und Staatsüberschuldung: Eine Studie über Ursprung, Wirkung und die Potenziale von Sachgeld ISBN: 978-3-8428-3126-1 Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2012

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. © Diplomica Verlag GmbH http://www.diplomica-verlag.de, Hamburg 2012

Danksagung Die vorliegende Untersuchung verdanke ich der Unterstützung wichtiger Menschen. Besonders danke ich Herrn Prof. Dr. Thorsten Polleit für seine Inspiration, dem Thema Geld trotz meines – nach 20 Berufsjahren im Bankwesen heute als geringfügig einzuschätzenden - Vorwissens von einer anderen Seite zu begegnen. Seine Anregungen und der Dialog mit ihm bewegten mich dazu, mich eingehender mit der Notwendigkeit von Marktgleichgewichten auseinanderzusetzen. In der Konsequenz hat sich meine Sichtweise über Interventionspolitik und Sozialwesen grundlegend geändert. Weiterhin verdanke ich Herrn Prof. Dr. Horst Löchel die Motivation, den Ursprüngen unserer wirtschaftlichen Entwicklung noch näher auf den Grund zu gehen und mich daher mit der Wirkung von Geldsystemen zu befassen. Meinen Freunden danke ich für die zahlreichen Gespräche und kritischen Diskussionen, die mich dazu bewegten, meine Erkenntnisse nochmals zu hinterfragen und Gedanken zu überprüfen. Besonders geht mein Dank an Herrn Prof. Dr. Gerhard Wazel, der mir bei stilistischen Fragen zu meinen Aufzeichnungen geholfen hat. Und vor Allem danke ich von Herzen meiner lieben Frau, die während der Entstehung dieser Untersuchung auf Vieles verzichtet und mich dennoch dabei unterstützt hat.

Inhalt Abbildungsverzeichnis ......................................................................................... 7 1. Einleitung ........................................................................................................... 9 2. Entstehung, Bedeutung und Formen des Geldes ........................................ 11 2.1. Entstehung und Tauschfunktion ..................................................................... 11 2.2. Kaufkraft des Geldes und das Regressionstheorem ...................................... 14 2.3. Formen des Geldes ........................................................................................ 17 3. Geldproduktion und wirtschaftliche Effekte im Fiat-Geldsystem ............... 23 3.1. Übergang vom Markt- bzw. Sachgeld zum staatlichen Angebotsmonopol ..... 23 3.2. Das heutige Fiat-Geldsystem ......................................................................... 25 3.3. Auswirkungen der Fiat-Geldschöpfung durch Kreditvergabe ......................... 28 3.3.1. Zeitpräferenz, Sparen, Konsum und (Fehl-)Investitionen......................... 28 3.3.2. Steigende (Staats-)Verschuldung ............................................................ 38 3.3.3. (Hyper)-Inflation ....................................................................................... 43 4. Analyse der Stabilisierungs- und allgemeinen Funktionsfähigkeit des Goldstandards ..................................................................................................... 47 4.1. Die ökonomischen und ethischen Grundlagen von „gutem Geld“ .................. 47 4.2. Wesen, Phasen und Spielregeln des Goldstandards ..................................... 49 4.3. Automatische Zahlungsbilanzausgleichsfunktion ........................................... 52 4.4. Funktion der Wechselkursstabilisierung ......................................................... 53 4.5. Funktion der Preisstabilisierung ..................................................................... 55 4.6. Makroökonomische Stabilisierungsfunktion.................................................... 56 4.7. Widerlegung der Argumente gegen eine goldgedeckte Währung .................. 58 5. Alternativen zum Goldstandard ..................................................................... 63 5.1. Währungswettbewerb (à la Hayek) ................................................................ 63 5.2. Weltwährung / Sonderziehungsrechte des IWF ............................................. 66 5.3. Schwundgeld, Regionalwährungen und Tauschringe .................................... 67 6. Fazit .................................................................................................................. 71 Literaturverzeichnis ............................................................................................ 75

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1:  Geldschöpfung durch Geschäftsbanken und deren Ausweitungsmöglichkeiten durch das Teilreservesystem anhand unterschiedlicher Mindestreservesätze......................................... 27 Abbildung 2: Wechselwirkungen zwischen Zeitpräferenz, Zeitpräferenzrate und Zivilisation; Darstellung nach Prof. Thorsten Polleit, „The global credit market crisis and the mystery of banking“, 14.10.2010 .................................................................................... 29 Abbildung 3: Gleichgewicht der Zeitpräferenzen; Darstellung nach Prof. Thorsten Polleit, „The global credit market crisis and the mystery of banking“, 14.10.2010................................................... 31 Abbildung 4: Einsatz- und Ausstoßkurve in einer einfachen Wirtschaft, Darstellung nach Friedrich August von Hayek, Die reine Theorie des Kapitals, 2006, S. 96 .............................................................. 32 Abbildung 5: Zusammenhang Sparen, Kapitalbestand, Konsum, Investieren, Zinsen ........................................................................................... 34 Abbildung 6: Freier Geldmarkt versus Fiat-Geld-System - Wechselwirkung zwischen Marktzins, Geld- und Kreditnachangebot; Darstellung nach Prof. Thorsten Polleit, „The global credit market crisis and the mystery of banking“, 14.10.2010............................................. 35 Abbildung 7: USA, Entwicklung der Gesamtschulden in Mrd. USD 1947 bis 2010 (Gesamtschulden: Bundesstaaten, Kommunen, Regierung, Haushalte und Non-Profit-Organisationen, Finanzsektor, Non-Financial-Businesses), eigene Berechnung, Quelle: https://www.federalreserve.gov/ ....................................... 38 Abbildung 8: Zinsentwicklung der FED von 1981 bis 2011, eigene Berechnung, Datenquelle: http://research.stlouisfed.org .............. 39 Abbildung 9: Entwicklung der Staatsschulden in % vom BIP 2006 bis 2011, eigene Berechnung, Datenquelle: http://www.oecd-ilibrary.org..... 40 Abbildung 10: Schuldenspirale durch Zinsen und Neuverschuldung ................... 41 Abbildung 11: USA, Entwicklung der öffentlichen Schulden gegenüber der Entwicklung der privaten Sparquote von 1966 bis 2011; eigene Berechnung, Quelle: http://research.stlouisfed.org ....................... 41 Abbildung 12: USA, Prozentuale Entwicklung der Geldmenge M2 und des Consumer Price Index von 1982 bis heute; eigene Berechnung, Quelle: http://research.stlouisfed.org ............................................ 44 7

Abbildung 13: USA, fallende Entwicklung der US-Dollar-Kaufkraft 1971 bis 2011, dargestellt durch 1/CPI (indexiert: 1970 = 100) sowie Goldpreisentwicklung in US-Dollar 1971 bis 2011; Datenquelle Thomson Reuters, eigene Berechnung ........................................ 48 Abbildung 14: Wechselkursmechanismus; eigene Darstellung, Quelle: Rubel, 2005, S. 162.................................................................................. 54 Abbildung 15: Großhandelspreise England (1821-1914), eigene Berechnung, Datenquelle: Kemmerer, 1944, S. 189 (Datenreihe / indexiert: 1913=100)..................................................................................... 57

Tabelle 1:

Prozentuale Neuverschuldung der OECD-Staaten am BIP, Quelle: http://stats.oecd.org/ ......................................................... 40

Tabelle 2: 

Inflationsentwicklung in Simbabwe, 2000 bis 2007, eigene Darstellung, Datenquelle Reserve Bank of Zimbabwe, http://www.rbz.co.zw/ .................................................................... 44

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1. Einleitung Zentralbanken haben ein Marketing-Problem: Der Markt flüchtet offenbar vor ihrem Produkt; der Lebenszyklus des aus dem Nichts erschaffenen PapierGeldes scheint zu Ende zu gehen. Seit der Schaffung staatlicher Geldmonopole im 18. Jahrhundert waren sie lange erfolgreich: Es gelang, das Gold- und Silber-Geld in seiner historischen Funktion zu verdrängen. Bisweilen schien es, dass Zentralbanken alle Bemühungen der Alchemisten, Gold zu gewinnen, überflüssig machten. Heute, knapp 300 Jahre später, sind die Volkswirtschaften mit Wirtschaftskrisen in kürzer werdenden Abständen und zunehmend stärkeren, globalen Ausmaßen konfrontiert. Die westliche Welt verzeichnet Staatsschulden-Exzesse, Inflationsgefahren und politische Unruhen. Angesichts des zunehmenden Drucks diskutiert die Wirtschaftswissenschaft kontrovers die Tragfähigkeit aller bisherigen Modelle, währenddessen sich politisch gegensätzliche Lager aller Parteien offenbar einig gegen freiheitliche Marktgrundsätze aussprechen. Kritiker wähnen die Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Gefahr und verweisen auf historische Parallelen. Zwar zweifelt die Mehrheit nicht, dass das SozialismusExperiment aufgrund zentralistischer Plan- und Mangelwirtschaft weltweit gescheitert ist. Doch spätestens seit dem Beginn der Finanz- und Bankenkrise 2007 steht der Kapitalismus mit seiner anscheinend mangelnden Funktionsfähigkeit für eine nachhaltige Wirtschaft wieder am Pranger. Der Vergleich aller in die Krise geratenen Gesellschaftsformen weist offenbar eine Gemeinsamkeit auf: der chronische Geldmangel ihrer Regierungen, welcher durch die ungedeckte Finanzierung von staatlichen Umverteilungs- und Sozialmaßnahmen entsteht. Nach den Prinzipien von J. M. Keynes werden zur Generierung staatlich initiierter Nachfrage zur konjunkturellen Ankurbelung des Wirtschaftskreislaufs immer höhere Staatsschulden in Kauf genommen, wobei wachsende Finanzierungskosten

die

Basis

für

weitere

Neuverschuldung

bilden.

Zentralbanken bemühen sich anscheinend vergeblich um Konjunkturglättung; Regierungen sind in der Zwickmühle: Nach rasanten Aufschwüngen können sie sich keine zur Wiedererlangung des Marktgleichgewichts notwendigen Abschwünge leisten, weil die Finanzierungskosten ein Mindestniveau an Steuereinnahmen erfordern und steigende Arbeitslosigkeit zu Defiziten führen würde. 9