Ein neues Menschenbild? - Libreka

herzlich Armin Glatzmeier, Sina Knaak, Eva-Maria Konrad, Sarah Schedina,. Alexandra Gavrić und ... Dank gebührt auch dem Zweitgutachter der Arbeit, Prof.
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Beck ·

Vor einigen Jahren prognostizierten renommierte Hirnforscher im sog. »Manifest« eine einschneidende Veränderung unseres Menschenbildes. Diese Vorhersage hat großes Aufsehen erregt und zu einer vermehrten Bezugnahme und Berufung auf Menschenbilder in der öffentlichen Debatte geführt, in welcher auch der Befürchtung einer neurobiologischen Kränkung des menschlichen Selbstverständnisses Ausdruck verliehen wurde. Dennoch ist bislang weder klar, was unter unserem Menschenbild genau zu verstehen ist, noch wie ein revidiertes Selbstverständnis aussehen könnte. Dieses Buch rekonstruiert das traditionelle Menschenbild und unterzieht radikale und aufsehenerregende Thesen, die in Reaktion auf neurowissenschaftliche Erkenntnisse aufgestellt wurden, einer kritischen Analyse. Dies betrifft insbesondere zentrale Fragen nach dem menschlichen Geist, Freiheit und Verantwortung, der menschlichen Natur und Personalität. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, einem unreflektierten und vorschnellen Fatalismus entgegenzuwirken, den Kränkungsverdacht zu entkräften sowie erwartbare positive Konsequenzen eines neurobiologisch informierten naturalistischen Menschenbildes aufzuzeigen.

EIN NEUES MENSCHENBILD?

Schwarz Pantone 2935C

ISBN 978-3-89785-828-2

Birgit Beck

EIN NEUES MENSCHENBILD? Der Anspruch der Neurowissenschaften auf Revision unseres Selbstverständnisses

Beck · Ein neues Menschenbild?

Birgit Beck

Ein neues Menschenbild? Der Anspruch der Neurowissenschaften auf Revision unseres Selbstverständnisses

mentis MÜNSTER

Einbandabbildung: © raissa – Fotolia.com

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Zugl. Philosophische Dissertation der Universität Passau

Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem ∞ ISO 9706 und alterungsbeständigem Papier

© 2013 mentis Verlag GmbH Eisenbahnstraße 11, 48143 Münster, Germany www.mentis.de Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zulässigen Fällen ist ohne vorherige Zustimmung des Verlages nicht zulässig. Printed in Germany Einbandgestaltung: Anna Braungart, Tübingen Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten ISBN 978-3-89785-828-2

Für meine Eltern

DANKSAGUNG

Dieses Buch entspricht der überarbeiteten Fassung meiner Dissertation, die im September 2011 an der Philosophischen Fakultät der Universität Passau angenommen wurde. Hier ist nun der Ort und die Gelegenheit, mich von Herzen bei den vielen Menschen zu bedanken, die mich während der letzten Jahre bei der Erstellung dieser Arbeit begleitet haben. Der erste und größte Dank geht an meinen Doktorvater, unersetzlichen Freund und »Coach« Prof. Dr. Thomas Mohrs, ohne dessen unerschütterliche Zuversicht und tatkräftige Unterstützung dieses Projekt weder jemals begonnen, noch zu einem glücklichen Abschluss geführt worden wäre. Für ebenfalls fachlichen, insbesondere aber persönlichen Beistand in allen Lebenslagen danke ich herzlich Armin Glatzmeier, Sina Knaak, Eva-Maria Konrad, Sarah Schedina, Alexandra Gavrić und Gesine Niedermayer. Für zahlreiche Diskussionen und hilfreiche Anregungen danke ich besonders Christian Kellner, Christian Weiß und Michael Mendyka. Für wertvolle Kommentare und Hinweise zum Manuskript danke ich vor allem Sabine Augustin, Verena Meyer, Annekatrin Meißner, Daniel Romić und noch einmal besonders Eva-Maria Konrad, von deren analytischem Scharfsinn und stilistischem Feingefühl ich in hohem Maße profitieren durfte. Vielen Dank auch an Dr. Saskia Nagel, die einen frühen Teil des Manuskripts kommentiert hat, und an Dr. Marco Stier, der mich vor einem peinlichen, wenngleich lustigen Fehler bewahrt hat. Ein Dank gebührt auch dem Zweitgutachter der Arbeit, Prof. Dr. Christian Thies, sowie dem Drittgutachter, Prof. Dr. Michael-Thomas Liske, für Kritik und Anregungen. Die Arbeit wurde durch ein Promotionsstipendium der Barbara-Wengeler-Stiftung und ein Promotionsabschluss-Stipendium zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre der Universität Passau gefördert. Auch dafür größten Dank. Ebenfalls ein herzlicher Dank ergeht in diesem Zusammenhang an PD Dr. Günter Fröhlich, der unter anderem ein Gutachten für den Stipendienantrag beigesteuert hat. Die Barbara-Wengeler-Stiftung hat überdies mit einem Druckkostenzuschuss die Publikation der Arbeit im mentis Verlag ermöglicht. Ganz herzlichen Dank dafür ebenfalls an Dr. Michael Kienecker. Während der Erstellung dieser Arbeit habe ich Freunde gewonnen, aber auch liebe Menschen verloren. Ihrem Andenken sei das vorliegende Buch ebenfalls gewidmet: Karin Baier, Susanne Wagemann und Therese Beck. Zuletzt möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich auch bei den Mitgliedern der Kolleg-Forschergruppe ‚Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik

und Biopolitik‘ der WWU Münster und meinen wunderbaren KollegInnen ganz herzlich für ein großartiges Arbeitsumfeld zu bedanken. Vielen hier nicht namentlich genannten Personen, vor allem Freunden aus der Zeit in Passau und Regensburg, schulde ich ebenfalls großen Dank. Ich hoffe sehr, dass niemand sich übergangen fühlt. Alle Fehler und Unzulänglichkeiten der Arbeit gehen natürlich allein auf mein Konto. Münster, im Februar 2013

Birgit Beck

Kein Ding sieht so aus, wie es ist. Am wenigsten der Mensch, dieser lederne Sack voller Kniffe und Pfiffe. (Wilhelm Busch) Man muss kein schlechter Wissenschaftler und kein schlechter Philosoph sein, um gelegentlich im Fliegenglas zu landen. (Geert Keil)

INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG DER NEUE STREIT UMS MENSCHENBILD I.

AUSGANGSLAGE UND PROBLEMSTELLUNG.................................................15

II.

ZIEL UND METHODISCHE VORGEHENSWEISE.............................................20

III. INHALTLICHE

ÜBERSICHT..........................................................................27 KAPITEL 1 MENSCHENBILDER

1.1 ZUM BEGRIFF DES MENSCHENBILDES......................................................35 1.1.1 Dimensionen eines Menschenbildes....................................................35 1.1.2 Theoretische und praktische Abgrenzungsprobleme........................37 1.1.3 Woher stammen unsere Menschenbilder?..........................................39 1.1.4 Die Brille auf unserer Nase...................................................................41 1.1.5 Warum wir unsere Menschenbilder nicht loswerden........................45

1.2 DAS »TRADITIONELLE MENSCHENBILD«...................................................51 1.2.1 Relevante Bestandteile des »traditionellen Menschenbildes«...........51 1.2.2 Rekonstruktion des »traditionellen Menschenbildes«.......................56 KAPITEL 2 PHILOSOPHISCHE (HINTER-)GRUNDPROBLEME

2.1 THEORETISCHE POSITIONIERUNG.............................................................57 2.2 DAS LEIB-SEELE-PROBLEM.....................................................................60 2.2.1 Das Problem der psychophysischen Interaktion...............................67 2.2.2 Psychophysische Identität – Einwände und Erwiderungen.............79

2.2.2.1 Identität als symmetrische Relation......................................................79 2.2.2.2 Multiple Realisierbarkeit....................................................................85 2.2.2.3 Der Externalismus-Einwand.............................................................89 2.2.2.4 Das Individuationsproblem.................................................................98

2.3 WILLENSFREIHEIT..................................................................................102 2.3.1 Alternativismus......................................................................................105 2.3.2 Intelligibilität..........................................................................................111 2.3.3 Urheberschaft........................................................................................134

2.4 NATURALISTISCHE FREIHEIT?................................................................138 2.4.1 Libertarische oder kompatibilistische Freiheit?...............................140 2.4.2 Ein naturalistisches Freiheitskonzept................................................144 KAPITEL 3 RECHTLICHE UND ETHISCHE IMPLIKATIONEN

3.1 SCHULDFÄHIGKEIT UND RECHTLICHE VERANTWORTUNG........................149 3.1.1 Das Rothsche Schuldparadox.............................................................151 3.1.2 Freiheit als Grundlage für strafrechtliche Schuld............................153 3.1.3 Rechtliche Verantwortung als normatives soziales Konstrukt......157 3.1.4 Schuld und Verantwortung ohne libertarische Freiheit?................162

3.2 DIE ENHANCEMENT-DEBATTE..............................................................168 3.2.1 Der Begriff der »Natur des Menschen«.............................................172 3.2.2 Der »inhärente« Wert der menschlichen Natur...............................180 3.2.3 Neuro-Enhancement............................................................................190 3.2.3.1 Die Abgrenzung von Enhancement und Therapie.............................190 3.2.3.2 Ethische Beurteilung von Enhancement nach mittleren Prinzipien.....198

KAPITEL 4 DIE »NEUROBIOLOGISCHE KRÄNKUNG«

4.1 DAS »NATURALISTISCHE MISSVERSTÄNDNIS«..........................................227 4.2 TRIFFT EINE »NEUROBIOLOGISCHE KRÄNKUNG« ZU?.............................230 4.2.1 Die »metaphysische« Kränkung..........................................................230 4.2.1.1 Kränkung des religiösen Selbstverständnisses.....................................230 4.2.1.2 Kränkung des Glaubens an ein jenseitiges Leben...............................233 4.2.2 Die »transzendentale« Kränkung........................................................238 4.2.2.1 Kränkung der Menschenwürde..........................................................238 4.2.2.2 Kränkung einer dualistisch verstandenen Personalität........................244 4.2.3 Die »essentialistische« Kränkung........................................................252 4.2.3.1 Kränkung einer natürlichen Sonderstellung........................................253 4.2.3.2 Kränkung durch »Cyborgisierung«....................................................257 4.2.3.3 Kränkung durch den Umgang mit menschlichem Leben.....................262

4.3 KEINE »NEUROBIOLOGISCHE KRÄNKUNG«............................................266 FAZIT EIN NEUES MENSCHENBILD?..............................269

LITERATUR........................................................................................................279

PERSONENVERZEICHNIS..........................................................................311