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Neue Wege für Eltern und Kind ... Am Evolutionären Modell der Eltern-Kind-Beziehung. 133. 2.1.1. Säuglinge in ... Eine Aktion entsteht aus der anderen, so als ...
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Ursula Henzinger Bindung und Autonomie in der frühen Kindheit

Neue Wege für Eltern und Kind

Ursula Henzinger

Bindung und Autonomie in der frühen Kindheit Humanethologische Perspektiven für Bindungstheorie und klinische Praxis Mit einem Geleitwort von Thomas Harms

Psychosozial-Verlag

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. E-Book-Ausgabe 2017 © Originalausgabe 2017 Psychosozial-Verlag E-Mail: [email protected] www.psychosozial-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Umschlagabbildung: Foto © Paul Henzinger Umschlaggestaltung & Innenlayout nach Entwürfen von Hanspeter Ludwig, Wetzlar Portraitfoto des Autors: © Sabine Weinert-Spieß Satz: metiTEC-Software, me-ti GmbH, Berlin ISBN Print-Ausgabe: 978-3-8379-2672-9 ISBN E-Book-PDF: 978-3-8379-7294-8

Inhalt

Geleitwort Thomas Harms

9

Vorwort

13

Dank

17

Einleitung

21

Teil 1 Eltern-Kind-Verhalten aus evolutionärer Perspektive 1

Forschungsmethoden der Humanethologie

35

1.1 1.1.1 1.1.2

Beobachten, Dokumentieren und Beschreiben Feldforschung in traditionalen Kulturen Forschung in Eltern-Kind-Gruppen

35 36 44

1.2 1.2.1 1.2.2 1.2.3 1.2.4

Vergleichen Tier-Mensch-Vergleich Kulturen-Vergleich Vergleich von Fachliteratur Vergleich der Komplexität

48 51 64 68 69

1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.3.4

Fragen Die Frage nach der Stammesgeschichte Die Frage nach dem Anpassungswert Die Frage nach der Lebensgeschichte Die Frage nach den Verursachungen

76 78 81 112 122 5

Inhalt

2

Natur und Kultur der Eltern-Kind-Beziehung

133

2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.1.4

Am Evolutionären Modell der Eltern-Kind-Beziehung Säuglinge in traditionalen Kulturen Mütter in traditionalen Kulturen Die Triade Co-Sleeping

133 135 137 138 141

2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3

Kulturgeschichte und Eltern-Kind-Beziehung Abweichungen vom Evolutionären Modell Die Symbolsprache der Kunst Informationszuwachs – historisch gesehen

147 149 165 168

2.3

Die Gans Feli – Eine Geschichte von der Kraft kindlichen Vertrauens

174

Teil 2 Frühkindliches Interaktionsverhalten 3

Wissenschaftliche Modelle

185

3.1 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4

Die Bindungstheorie Vorgeschichte Frühe Säuglingsforschung im klinischen Setting Forschungsgeschichte Bindungstheoretisches Konzept der Verhaltensorganisation

185 186 187 190 196

3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5

Das Zürcher Modell von Bischof Richtungswechsel Beweglichkeit Pulsation zwischen »Zuviel« und »Zuwenig« Orientierung über Gefühle Coping – Bewältigungsstrategien

202 204 207 209 213 218

4

Spontanes Sozialverhalten – Ergebnisse der Feldforschung

227

Nähe-Distanz-Regulierung ab der Geburt Wie viel Nähe zum Vertrauten? Wie viel Nähe zum Fremden?

228 230 232

4.1 4.1.1 4.1.2 6

Inhalt

4.1.3

Wie viel Vertrauen, etwas selbst zu können, oder dass jemand da ist, der hilft?

238

4.2.1 4.2.2 4.2.3

Nähe-Distanz-Regulierung ab spätestens sechs bis neun Monaten Sicherheit durch emotionale Abstimmung Faszination und Vorbehalt fremden Menschen gegenüber Gelassenheit und Spannkraft im autonomen Verhalten

244 245 248 255

4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3

Nähe-Distanz-Regulierung ab spätestens zwei Jahren Sicherheit durch die Nähe zur Mutter Unterscheiden von »Ich« und »Du« Triumph oder Frustration der Selbstwirksamkeit

271 273 274 278

4.4 4.4.1 4.4.2 4.4.3

Nähe-Distanz-Regulierung ab frühestens vier Jahren Wie viel Nähe zur Bezugsperson? Faszination für Bezugssysteme Beginnende Eigenverantwortlichkeit

291 295 297 300

5

Einüben von wohltuendem Verhalten

315

5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 5.1.5 5.1.6 5.1.7 5.1.8 5.1.9 5.1.10 5.1.11 5.1.12

Lernen durch Spiel Der Dialog Nehmen und Geben »Du interessierst mich jetzt« – Aufnehmendes Beobachten »Wie weit kann ich gehen?« »Ich will wie du sein!« »Mit dir zusammen!« »Was denken die anderen?« »Als-ob« oder wirklich? Planen und Ausführen »Wir Kinder können das!« »Weiblich oder männlich?« »Einen guten Platz in der Gemeinschaft finden«

319 322 324 326 328 331 332 334 335 338 340 342 344

5.2 5.2.1

Lernen durch Herausforderungen Ein wichtiger Schritt zur eigenen Persönlichkeit – Die Trotzphase Was bedeuten Aggressionen bei kleinen Kindern? Soziales Lernen durch Geschwister oder andere Kinder

345

4.2

5.2.2 5.2.3

346 365 386 7

Inhalt

8

Schlussbemerkung

405

Literatur

407

Glossar

419

Sachregister

449

Personenregister

459

Geleitwort

Babys sind langsame Wesen. Nichts geschieht schnell. Eine Aktion entsteht aus der anderen, so als könne es gar nicht anders sein. Es ist schwer, sich diesem Zauber der Säuglinge zu entziehen. Ihre Langsamkeit ist ansteckend. Sie tut gut. Beobachten wir Säuglinge und Kleinkinder, so springt ein Stück ihrer Lebenskraft auf den Betrachter über. Damit diese positive Ansteckung geschehen kann, braucht es jedoch eine wesentliche Voraussetzung. Und diese besteht in der Absichtslosigkeit unseres Tuns. Nur dann, wenn der Beobachter sich in einem Zustand des Seins mit dem Säugling verbindet, entsteht jene besondere Qualität. Die moderne Säuglings- und Bindungsforschung hat in den vergangenen 30 Jahren viel dazu beigetragen, die Verhaltens- und Körpersprache der Säuglinge zu entschlüsseln. Heute gilt es, in der Eltern-Säugling-Beratung als Standardverfahren mithilfe von Verhaltensbeobachtung und Video-Feedbackverfahren verunsicherte Eltern darin zu schulen, diese nonverbalen Zeichen des Kindes besser zu verstehen und angemessen zu beantworten. Die Verhaltensbeobachtung der Babys verfolgt somit das Ziel, die Wahrnehmungs- und Feinfühligkeitsfähigkeit der Eltern zu fördern und zu entwickeln. Über diese klassische Säuglingsbeobachtung lernen die Mütter und Väter, warum ihr Kind quengelt oder weint, warum es seinen Blick abwendet oder wann es sich gerade überfordert fühlt. Ursula Henzinger verfolgt ein anderes Anliegen. In ihrem Ansatz ist der Akt der Beobachtung des Säuglings zuerst einmal absichtslos. Hierbei geht es vorerst nicht darum, etwas zu verändern, zu »lesen« oder zu analysieren. Vielmehr geht es um einen Prozess des achtsamen und wertfreien Beobachtens, um sich mit den Kompetenzen und Entwicklungspotenzialen des Kindes zu verbinden. Die wissenschaftlichen Quellen dieser Arbeit finden sich in der Humanethologie, jener Wissenschaft, die sich mit den stammesgeschichtlichen Wurzeln 9

Geleitwort

menschlichen Verhaltens in den verschiedenen Kulturen befasst. Eine ihrer wichtigsten Lehrer und Mentoren war dabei Prof. Wulf Schiefenhövel, der über Jahrzehnte hinweg wichtige Feldforschungen der frühen Mutter- Kind- Beziehung in verschiedenen traditionalen Kulturen durchführte. Statt indigenen Kulturen wählt Ursula Henzinger in ihren Arbeiten das spezielle Milieu der Eltern-KindGruppe, in denen sie das Verhalten der Eltern und ihrer Säuglinge und Kleinkinder intensiv studierte und dokumentierte. In ihrem Kurskonzept »Bindung und Autonomie«, das sich quasi als »Nebenprodukt« aus ihren Forschungen entwickelte, werden Mutter und Vater angeleitet nicht einzugreifen, während sie ihr Kind achtsam beobachten. Sie sollen bei sich bleiben, aufmerksam Da-Sein und aufnehmen, was der Säugling bzw. das Kleinkind selbstwirksam entfaltet. Die Kernidee ist einfach: Das Kleinkind verfügt über alles Wesentliche, um sich in seinem ökologischen Nahraum zurecht zu finden. In diesem Habitat möchte es selber machen und selbst wirksam sein. Damit sie dies tun können, braucht es jedoch einen sicheren, verlässlichen Beziehungsraum mit seinen erwachsenen Begleitern. Das Kleinkind spürt, wenn die Eltern präsent und verfügbar sind, und entfaltet die Vielfalt seiner Autonomie. Das praktische Vorgehen ist denkbar einfach. Eltern werden aufgefordert, für eine relativ lange Zeit den Babys oder Kleinkindern den Raum zu überlassen. Sie sollen dabei sein, wie sie mit anderen Kindern interagieren, ihre gegenständliche Umwelt erkunden oder einfach nur Zeit mit sich selbst verbringen, indem sie in sich hineinhorchen oder die Regionen ihres Körpers erforschen. Hier findet sich der wesentliche Unterschied zu anderen Ansätzen der Verhaltensbeobachtung. Während in anderen Modellen des »Babylesens« studiert und erklärt wird, passiert in dem Konzept von Ursula Henzinger vorerst einmal »Nichts«. Doch genau jene absichtslose Haltung des gesicherten Da-Seins entfaltet einen Beobachtungsraum, der den Eltern etwas eröffnet, was in unserer optimierten Welt nur noch selten einmal geschieht – die Entstehung eines Raumes der Stille und des Staunens. In einer Welt, die alles meint zu verstehen, die in Hochgeschwindigkeit voranschreitet, die kaum Pausen zulässt, ist Stille und Nichtstun ein rares Gut. Eltern werden somit eingeladen etwas zu tun, was normalerweise nicht einfach gelingt. Sie sollen innehalten, spüren und aushalten, um nicht aktiv zu werden. Dem Kind wird Zeit gegeben, um ein inneres Potenzial zu entfalten. Dieses »Nichtstun« der Beobachtenden ist kein passiver Akt. Ganz im Gegenteil müssen hier innere Stimmungen versorgt, aufkeimende Impulse gebremst und ein nicht enden wollender Fluss von Gedanken und Wertungen beruhigt werden, um die gelassene und zurücknehmende Haltung des Beobachters zu be10

Geleitwort

wahren. All dies erfordert erhebliche psychische Arbeit, die den erwachsenen Begleitern einiges abverlangt. Eine knappe Stunde des Innehaltens und Beobachtens kann für unerfahrene Eltern einer Ewigkeit gleichkommen. Interessant ist, dass schon nach kurzer Zeit sich etwas gänzlich Neues und Unerwartetes entfaltet. Die Kinder machen sich auf den Weg, sie robben, krabbeln oder laufen in die Welt, sie entdecken und finden erstaunliche Lösungen bei kleineren und größeren Hindernissen, die sich in den Weg stellen. Und die Eltern beginnen sich an der Kompetenz, Kreativität und Selbstwirksamkeit ihrer Sprösslinge zu erfreuen. Aus der Zurücknahme entsteht nun eine tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung, die die Beziehung zu den Kindern erfüllt. Die anschließende Phase des »Nach-Denkens« mit den Eltern beginnt erst, wenn diese Zeit des non-invasiven Beobachtens abgeschlossen ist. Vieles an dem, was wir in diesem Buch lesen, erinnert an die pädagogischen und psychomotorischen Konzepte von Maria Montessori oder Emmi Pikler. Auch sie betonten in ihren Arbeiten, dass Säuglinge und Kleinkinder vor allem Zeit und das Vertrauen in ihre Fähigkeit zur Selbstwirksamkeit benötigen. Ursula Henzinger fügt in ihren Forschungen allerdings einen entscheidenden Aspekt hinzu, der in den genannten Arbeiten oftmals fehlt: Es ist die Bedeutung der Bindungssicherheit. Nur die Existenz jenes verlässlichen Beziehungsfeldes bringt ihrer Ansicht zufolge, die im Kind schlummernden Potenziale zum Erblühen. Es ist jedoch weniger ein Akt des »Beziehung-Machens«, der diesen Hafen der Sicherheit für das Kind entstehen lässt. Vielmehr ist es der schon beschriebene stille Prozess der Selbstbeziehung der begleitenden Mütter und Väter, welche das Kraftfeld erzeugt, in dem sich das Kind, egal welchen Alters, auf seinen ganz eigenen Weg machen kann. Ursula Henzinger betont in ihren Verhaltensforschungen einen fundamentalen Faktor, der in unser »modernen« Welt nur selten jene Wertschätzung erfährt, die ihm gebührt: Es ist die Kraft des Mütterlichen. Dabei ist nicht jene idealisierende Mütterlichkeit gemeint, die man damals wie heute als essenziellen Bestandteil von reaktionären (oder auch neo-faschistischen) Ideologien und Lebensformen findet. Vielmehr beschreibt die Autorin mit ihren Forschungen eine ursprüngliche Anlage menschlicher Fürsorge, eines bedingungslosen Da-Seins, die weniger eine Gabe oder ein angeborenes Talent als vielmehr eine Fähigkeit ist, die jeden Tag in einer Praxis der Achtsamkeit wieder und wieder erprobt und vertieft werden muss. Mütterlichkeit im Sinne einer annehmenden, bedingungslosen und nachhaltigen Elternliebe wird in den Arbeiten der Autorin zum entscheidenden gesellschaftlichen Faktor, der die Autonomie und den Eigensinn des Kindes beflügelt. 11

Geleitwort

Ursula Henzinger beschreibt klar und systematisch die verschiedenen Stadien, wie das Kind von Beginn an die jeweiligen Mischungsformen von Nähe und Distanz, von »Hin-zu-Dir« und »Hinaus in die Welt« mit seinen wichtigsten Begleitern aushandelt. Neben den bereits erwähnten Forschungen der Humanethologie ist es besonders das »Zürcher Modell« des Verhaltensforschers und Psychologen Norbert Bischof, welches sie heranzieht, um die unterschiedlichen Meilensteine der Nähe-Distanz-Regulation von der Geburt bis zum Kindergartenalter eindrücklich zu kartieren. Ausgangspunkt ihrer über zwanzig Jahre dauernden Forschungen zur NäheDistanz-Regulation waren die Erfahrungen mit ihren eigenen Kindern in den heimischen vier Wänden. In zahlreichen Besuchen konnte ich immer wieder erfahren, wie Ursula die Beobachtungen der Entwicklungsschritte und Krisen ihrer eigenen vier Kinder zum Anlass nahm, um zu reflektieren und wichtige Fragen zu stellen: Was ist das entscheidende Hindernis, mit dem mein Kind gerade ringt? Was benötigt es, um seinen nächsten Entwicklungsschritt gehen zu können? Was möchte sich entfalten? Ursula Henzinger verkörpert das, was sie in diesem Buch beschreibt: den Glauben an die ungeheuren Wachstums- und Entfaltungspotenziale von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen. Ihr Blick ist stets auf das Gesunde gerichtet, auf das Mögliche und das, was sich im Kind verwirklichen möchte. Dieses Buch ist somit ein wichtiger Beitrag zu einer Forschung, die den Erhalt und die Bewahrung des Gesunden in ihren Mittelpunkt stellt. In einer aus den Fugen geratenen Welt ist es wichtiger denn je, dass in Zukunft Kinder und Jugendliche heranwachsen, die wissen, wer sie selbst sind, die für sich einstehen, sich ein Herz fassen und bereit sind, mutig in die Welt hinaus zu gehen. Thomas Harms

12

Vorwort

Mit meinem Mann zusammen habe ich vier Kinder, die in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts geboren und auf dem Land groß geworden sind. Es war für mich eine bewusste Entscheidung – mehrfach an bestimmten Wendepunkten –, zunächst eine berufliche Karriere zurückzustellen und unsere Kinder in ihrem Größerwerden zu begleiten. Dieser Prozess wurde zunehmend spannender, je mehr ich mich mit ihnen auf das Hier und Jetzt einlassen konnte. Es gab dabei viele kleine Krisen, schwierige Phasen und langweilige Momente im Zusammenleben. Deshalb begann ich, mich mit gleichgesinnten Müttern zu vernetzen und mir stärkende und gleichzeitig anregende Fachliteratur zu suchen. In der psychologischen und pädagogischen Fachliteratur war damals wenig direkt Umsetzbares zu finden. Der Ansatz von Psychoanalyse und Bindungsforschung gefiel mir einerseits, andererseits löste er hohe Ansprüche und harte Selbstbewertung aus. Besonders das Konzept »Feinfühligkeit« setzte unter Druck, ohne konkrete Lösungen für Probleme zu bieten. Außerdem war ich von der tagtäglichen Auseinandersetzung mit meiner Mutterrolle und vielen konkreten Fragen beschäftigt, für die es dort keine Antwort gab: Wie schaffe ich es, mein Baby so zu gebären, wie ich das gerne möchte? Wie verhalte ich mich, wenn mein Kind bei mir schlafen will? Wie lange kann ich stillen, ohne in meiner Umgebung dauernd anzuecken? Was mache ich mit meinem aggressiven Kleinkind? Wie gehe ich mit rivalisierenden Geschwistern um? Erst während einer sechsjährigen Forschungsarbeit an der Kulturgeschichte des Stillens (Henzinger, 1999) kam ich in Kontakt mit der Humanethologie. Darin fand ich das, was ich so lange gesucht habe: eine relevante Wissenschaft für den Alltag mit Kleinkindern! Schon in den langen Jahren der Vollzeitbetreuung unserer Kinder, im Kontakt mit anderen Familien und in der Zeit als Stillberate13