Materialien zur Firmvorbereitung KJÖ
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Paket zur Arbeit mit Firmpaten/innen
Konzept, Sammlung und Zusammenstellung: AG Firmung KJ:-)Ö [Kath. Jugend Österreich – Junge Gemeinde] 1. Auflage, September 2003
Vorwort Mit diesen Unterlagen wollen wir das Augenmerk auf eine Gruppe von Personen lenken, die im Rahmen der Firmvorbereitung oft zu wenig Beachtung finden - die Firmpaten/innen. Im folgenden finden Sie eine bunte Sammlung von Möglichkeiten und Ideen, wie auch diese in der Vorbereitung auf ihr neues Amt unterstützt werden können. Das Paket enthält Angebote und Vorschläge für verschiedene an der Firmvorbereitung beteiligte Zielgruppen und verschiedene Kontexte, in denen Auseinandersetzung mit dem Paten/innen-Amt erfolgen kann:
Allgemeines Hintergrundwissen zum Paten/innen-Amt
Vorschläge für Schulungen von Firmbegleitern/innen
Vorschläge für Firmstunden mit den Firmlingen Vorschläge für die Gestaltung von Paten/innen-Abenden Geschenkstipps für Firmpaten/innen Eine allgemeine Ideenbörse zum Thema
Für diese Bereiche wurden einzelne Bausteine erarbeitet, d.h. mehr oder weniger lange Elemente, die frei kombinier- und auswählbar sind. Um die Einbindung in das Gesamtkonzept zu erleichtern, stehen am Schluss jedes Bausteins Anregungen für weiterführende Schritte. Wir wünschen Ihnen, die Sie das Paket in Ihren Händen haben, dass Ihr Mitwirken an der Firmvorbereitung Frucht trägt und dass Sie sich dabei vom lebensspendenden, göttlichen Geist getragen wissen.
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Allgemeines Hintergrundwissen zum Paten/innen-Amt
Allgemeines Hintergrundwissen zum Paten/innen-Amt
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Die Ursprünge des Patenamtes Ursprünglich waren Taufe und Firmung noch eine wahrnehmbare Einheit. Die Feier der Taufe und Firmung gehörten eng zusammen. Erst im Lauf des Mittelalters begannen sich daraus zwei zeitlich und örtlich voneinander verschiedene Feiern zu bilden, wie wir das auch heute kennen. In der frühen Kirche wurden den erwachsenen Taufbewerber/innen während ihres Katechumenats, der Vorbereitungszeit auf die Taufe, Bürgen zur Seite gestellt. Diese Bürgen waren sozusagen der ganz persönliche Kontakt der Taufbewerber/innen zur christlichen Gemeinde. Sie waren Begleiter/innen und Ansprechpersonen für die Katechumenen. Sie bürgten dafür bzw. wurden befragt, ob der/diejenige Katechumene schon für die Taufe bereit sei. Mit dem Abkommen von der Erwachsenentaufe und den immer häufiger werdenden Säuglingstaufen – bis diese im Mittelalter der Normalfall waren – wurde auch das Katechumenat und damit die Bürgen hinfällig. Es entwickelte sich das Patenamt, um der Unmündigkeit der Täuflinge etwas gerecht zu werden. Der/die Taufpate/in war dann auch zugleich der/die Firmpate/in. Firmpate/in in der Gegenwart Oft ist es auch heute noch Tradition, dass der/die Taufpate/in gleichzeitig als Firmpate/in gewählt wird. Einerseits drückt sich dadurch die enge Verbindung von Taufe und Firmung aus. Andererseits wird aber der Entscheidungscharakter der Firmung etwas in den Hintergrund gerückt, da sich der Firmling seinen/ihren Firmpaten/in nicht selbst aussuchen kann. Das erscheint dann sinnvoll, wenn ein/eine Jugendliche keinen Kontakt oder keinen »Draht« zum/zur Taufpaten/in (mehr) hat. Denn das Patenamt bedeutet Vorbild, Begleiter/in und Unterstützung im Glaubensleben zu sein. Außerdem haben Paten/innen den Vorteil, dass sie zumeist nicht zu jenem Personenkreis gehören, gegen den pubertierende Jugendliche gerade Sturm laufen. So können sie Zugänge zu ihnen haben, die die Eltern (im Moment) nicht haben. Ihr Wort, ihr Beispiel ist daher nicht zu unterschätzen. Das setzt natürlich eine gute zwischenmenschliche Beziehung zwischen Pate/in und Firmling voraus. Der/die Firmpate/in muss diese Voraussetzungen erfüllen und der Aufgabe, Begleiter/in im Glauben zu sein, gerecht werden. Das verlangt nicht nur den »Draht« zum Firmling, sondern auch den lebendigen Bezug zur Kirche und selbstverständlich die menschliche Reife dafür. Firmpaten/innen ohne Bezug zum Glauben und zur Kirche sind eigentlich ein Widerspruch in sich, wenn die Firmung als Initiation in die Kirche ernst genommen wird. Es passiert immer öfter, dass jemand auf Grund seiner/ihrer persönlichen Lebenssituation kirchenrechtlich vom Patenamt ausgeschlossen ist (z.B. geschieden und wieder verheiratet). Von kirchenrechtlicher Seite lässt sich daran nichts rütteln. Von pastoraler Seite ist jedoch alles andere als strenger Rigorismus gefragt. Gefragt ist das Gespür für jede/n einzelne/n. Paket zur Arbeit mit Firmpaten/innen
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Allgemeines Hintergrundwissen zum Paten/innen-Amt
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Pauschallösungen sind zu vermeiden. Hier müssen in jedem einzelnen Fall die konkrete persönliche Situation betrachtet und die oben genannten Voraussetzungen überprüft werden. Als pastorale »Notlösung« in solchen Ausnahmefällen wird in etlichen Pfarren auf die Möglichkeit von so genannten »Firmzeugen« zurückgegriffen. Diese übernehmen die Funktion des/der Firmpaten/in, sind es aber kirchenrechtlich nicht und scheinen auch in keinem Dokument auf. Der Firmling hat dann offiziell keine/n Firmpaten/in, was ja grundsätzlich nicht ausgeschlossen ist. Wichtig bei dieser Vorgehensweise ist, dass der/diejenige wirklich die grundsätzlichen Voraussetzungen mitbringt sowie einen lebendigen Bezug zu Glaube und Kirche hat. DIE FEIER DER FIRMUNG, VORBEMERKUNGEN 15: Jeder Firmling sollte normalerweise einen Paten haben. Der Pate ist für die rechte Vorbereitung auf den Empfang des Sakramentes mitverantwortlich; bei der Firmfeier stellt er den Firmling dem Firmspender vor und hilft ihm auch später, in der Kraft des Heiligen Geistes den Glauben im Leben zu bezeugen. Im Hinblick auf die heutige pastorale Situation empfiehlt es sich, dass der Taufpate auch Firmpate ist. So wir die enge Verbindung von Taufe und Firmung deutlicher und das Patenamt im Bewusstsein des Taufpaten erneut gestärkt. Die Möglichkeit, einen vom Taufpaten verschiedenen Firmpaten zu wählen, wird dadurch nicht ausgeschlossen. Es ist auch möglich, dass die Eltern selbst ihr Kind dem Firmspender vorstellen. Es ist Sache des Ortsordinarius, je nach Verhältnissen zu entscheiden, wie in seinem Bistum vorzugehen ist. 16. Die Seelsorger sollen darauf achten, dass der vom Firmling oder seiner Familie gewählte Pate seiner inneren Einstellung nach für dieses Amt geeignet ist und folgende Bedingungen erfüllt: a) Er muss die seiner Aufgabe entsprechende Reife haben; b) er muss der katholischen Kirche angehören und die Taufe, Firmung und Eucharistie empfangen haben; c) er darf durch kein Rechtshindernis vom Patenamt aufgeschlossen sein. CODEX IURIS CANONICI (KIRCHENRECHT), CAN. 892: Dem Firmling soll, soweit dies geschehen kann, ein Pate zur Seite stehen; dessen Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der Gefirmte sich wie ein wahrer Zeuge Christi verhält und die Verpflichtungen, die mit diesem Sakrament verbunden sind, getreu erfüllt. can 893: §1. Damit jemand den Patendienst ausüben darf, muss er die in can 874 genannten Voraussetzungen erfüllen. § 2. Es empfiehlt sich, dass als Pate herangezogen wird, wer denselben Dienst bei der Taufe übernommen hat.
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can 874: §1. Damit jemand zur Übernahme des Patendienstes zugelassen wird, ist erforderlich: 1. Er muss vom Täufling* selbst bzw. von dessen Eltern oder dem, der deren Stelle vertritt, oder wenn diese fehlen, vom Pfarrer oder von dem Spender der Taufe* dazu bestimmt sein; er muss zudem geeignet und bereit sein, diesen Dienst zu leisten. 2. Er muss das sechzehnte Lebensjahr vollendet haben, außer vom Diözesanbischof ist eine andere Altersgrenze festgesetzt oder dem Pfarrer oder dem Spender der Taufe* scheint aus gerechtem Grund eine Ausnahme zulässig. 3. Er muss katholisch und gefirmt sein sowie das heiligste Sakrament der Eucharistie bereits empfangen haben; auch muss er ein Leben führen, das dem Glauben und dem zu übernehmenden Dienst entspricht. 4. Er darf mit keiner rechtmäßig verhängten oder festgestellten kanonischen Strafe behaftet sein. 5. Er darf nicht Vater oder Mutter des Täuflings* sein. [§2.] *) Die Ausdrücke beziehen sich auf die Taufe und die Taufpaten bzw. -patinnen und sind daher teilweise auch auf die Firmung und die Firmpaten bzw. -patinnen anzuwenden.
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Vorschläge für Schulungen von Firmbegleiter/innen
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Die folgenden Materialien sind als Anregungen gedacht, um das Thema Firmpaten/innen auch bei Schulungen einzubringen. Sie sind bewusst knapp gehalten, da wir davon ausgehen, dass alle Schulungen zu kurz sind, um das Thema Firmung erschöpfend zu behandeln. Baustein zum Thema: Im Glauben begleiten. ZIEL: Sachwissen über das Paten/innen-Amt vermitteln (Geschichte, Regeln) MATERIAL: evtl. Unterlagen für alle kopiert. Die Information über das Paten/innen-Amt kann entweder in einem Vortrag oder schriftlich weitergegeben werden. Es empfiehlt sich, die Wissensvermittlung mit einer Reflexion über die eigenen Erfahrungen zu kombinieren. Baustein zum Thema: Wie war/ist das mit meiner/m eigenen Firmpaten/in? Wie ist das mit meinem Paten/innen-Amt? ZIEL: Vergegenwärtigung der eigenen Erfahrungen mit dem Thema Paten/innen. METHODE: Kleingruppengespräch MATERIAL: keines ZEIT: ca. 15 Min. Die Teilnehmer/innen setzen sich in Kleingruppen zusammen und erzählen sich gegenseitig über ihre Geschichte mit der/dem eigenen Firmpaten/in.
Wie haben sie den Firmtag gemeinsam gestaltet? Welche Art von Beziehung war/ist zwischen den beiden? Wie haben sie die/den Paten/in ausgewählt?
Wenn jemand dabei ist, der selber Pate/in ist, kann sie/er davon erzählen, wie das Paten/innen-Amt gestaltet wird. In einem nächsten Schritt können nun aus den Ergebnissen der Gespräche Konsequenzen gezogen werden, welches Konzept vom Paten/innen-Amt die Firmbegleiter/innen ihren Firmlingen vermitteln wollen.
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Baustein zum Thema: Die/der Pate/in – ein/eine erwachsene/r Freund/in ZIEL: Sich in die Perspektive der Firmlinge zum Thema hineinversetzen. METHODE: Phantasiereise MATERIAL: evtl. ein großes Plakat und Plakatstifte ZEIT: ca.30 Min. PHANTASIEREISE: Stellen Sie sich vor, Sie sind wieder 12/14 Jahre alt. Sie sind zu Hause im Haus ihrer Eltern… alleine zuhause… es ist das Jahr 2003. Stellen Sie sich die Situation genau vor: Wie sieht das Zimmer aus, in dem Sie sich befinden? Sitzen Sie oder liegen Sie auf einem Sofa? Ist es heiß oder kalt? Welche Kleidung tragen Sie? Wie fühlen Ssie sich? Sie sitzen vor einer Hausaufgabe: Sie müssen einige Fragen in ihrem Heft beantworten… Sie haben überhaupt keine Lust, aber als Sie die Fragen lesen, beginnen Sie zu schreiben… Ich bitte Sie jetzt, die folgenden Fragen aus Ihrer Perspektive als Jugendliche/r zu beantworten. Was hätten Sie mit 12/14 Jahren auf folgende Fragen geantwortet?
Wie möchtest Du von den Erwachsenen behandelt werden? Wie sollte ein/eine Erwachsene/r sein, damit sie/er dein/e Freund/in sein kann? Gibt es etwas, das du gerne mit Erwachsenen tust bzw. tun würdest? Worüber möchtest du mit deinen erwachsenen Freunden/innen reden? In welchen Momenten möchtest du, dass sie/er für dich da ist? Gibt es sonst noch etwas Wichtiges, das dir zu dem Thema einfällt?
Die Antworten auf die Fragen können anschließend entweder in Kleingruppen ausgetauscht oder auf Plakaten festgehalten werden. Jetzt erst zieht die/der Referent/in den Konnex zu den Firmpaten/innen: Sie sind wie erwachsene Freunde/innen für die Firmlinge, an die von den Jugendlichen gewisse Erwartungen herangetragen werden. Im nächsten Schritt können nun Methoden vorgestellt werden, wie den Firmlingen das Konzept der/des Paten/in als Freund/in nahe gebracht und darüber reflektiert werden kann.
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Baustein zum Thema: Welche Vorstellung habe ich vom Paten/innen-Amt? ZIEL: Sich über das Bild der Firmlinge und das eigene Bild von Paten/innen klar werden. METHODE: kleine Plakatwanderung MATERIAL: Plakate und genügend Plakatstifte für alle Teilnehmer/innen ZEIT: 20 Min. Es hängen große Plakate an den Wänden, mit folgenden Aufschriften:
Pate/in sein, heißt für mich… Pate/in sein, heißt für mich nicht… Meine Firmlinge denken über ihre Paten/innen, dass… Meinen Firmlingen möchte ich zum Thema Paten/innen vermitteln, dass…
Die Teilnehmer/innen vervollständigen auf den Plakaten die Sätze, sodass die verschiedenen Meinungen und Ideen für alle sichtbar werden. Es soll genug Zeit bleiben, um sich alles in Ruhe durchlesen zu können. Dann kann im Plenum besprochen werden, welche neuen Aspekte für einzelne dazu gekommen sind. Anschließend können diese Bilder und Vorstellungen noch mit Sachwissen vervollständigt werden. Oder es werden bereits konkrete Methoden vorgestellt, wie das Thema Pate/in in der Firmvorbereitung erarbeitet werden kann. Baustein zum Thema: Firmpaten/innen in der Firmvorbereitung ZIEL: Den Firmbegleiter/innen konkrete Hilfestellungen für die Aufbereitung des Themas in der Firmvorbereitung geben. MATERIAL: evtl. Unterlagen mit Gruppenstunden-Bausteinen (für alle Teilnehmer/innen kopiert) ZEIT: 5-45 Min. Im Anschluss an einen einleitenden Baustein zum Thema können die Firmbegleiter/innen in Kleingruppen selber Bausteine für ihre Firmlinge zum Thema zusammenstellen. Diese werden dann ausgetauscht, sodass jede/r auch die Ideen der anderen mit nach Hause nehmen kann. Es können auch vorbereitete Gruppenstunden gemeinsam ausprobiert werden (d.h. ein/e Teilnehmer/in ist die/der Gruppenleiter/in, die anderen sind die Firmlinge. Im kürzesten Fall werden die kopierten Unterlagen an alle ausgeteilt. Es kann auch die Geschenkliste ausgeteilt und auf das Angebot der Firmlings-Paten/innen-Wochenenden hingewiesen werden.
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Vorschläge für Firmstunden mit den Firmlingen
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Baustein zum Thema: Was erwarte ich von meinem/r Paten/in? ZIEL: Sich über die eigenen Erwartungen an den/die Paten/in klar werden. METHODE: Brief schreiben MATERIAL: Briefkuverts, leere A4-Zettel ZEIT: ca. 20 Min. Die Jugendlichen schreiben einen Brief an ihre/n zukünftige/n Paten/in, in dem sie folgende Fragen beantworten:
Warum bitte ich gerade dich, mein/e Pate/in zu sein? Was erwarte ich von dir? Was möchte ich mit dir in den nächsten Monaten, im kommenden Jahr konkret machen?
Der Brief kann entweder tatsächlich abgeschickt werden. Oder die/der Firmbegleiter/in sammelt ihn ab und gibt ihn den Firmlingen kurz vor der Firmung zurück. Oder die Firmlinge behalten den Brief. Baustein zum Thema: 3 Wünsche - Was erwarte ich von meinem/r Paten/in? ZIEL: Über die eigenen Erwartungen an den/die Paten/in nachdenken. MATERIAL: leere A4-Zettel ZEIT: 15-20 Min. Die Firmlinge schreiben drei Wünsche an ihre/n Paten/in auf, die man nicht mit Geld erfüllen kann. Anschließend Austausch im Plenum. In einem weiteren Schritt könnte überlegt werden, wie diese Wünsche den Paten/innen mitgeteilt werden können.
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Baustein zum Thema: Ein/e älterer/e Freund/in ZIEL: Über die Erfahrungen mit älteren Freunden/innen reflektieren. METHODE: Geschichte und Reflexion MATERIAL: Ausschnitt aus dem Kleinen Prinzen (Kopien oder Text zum Vorlesen) ZEIT: ca. 30 Min. Der/die Firmbegleiter/in liest den Ausschnitt aus dem »Kleinen Prinzen« für alle vor. Anschließend wird der Inhalt gemeinsam mit eigenen Worten wiedergegeben. Mit einigen Fragen wird auf die zentralen Stellen des Textes aufmerksam gemacht:
Was muss der Kleine Prinz tun, um den Fuchs zu zähmen? Warum ist es besser für den Fuchs, wenn der Kleine Prinz immer zur selben Zeit wiederkommt? Was ist das Besondere an einem »festen Brauch«?
Schließlich werden die Fragen des Kleinen Prinzen an die Firmlinge weiter gegeben:
Was muss ein Erwachsener tun, um dich zu zähmen, um dich als Freund zu gewinnen? Die Erwachsenen, die Freunde für dich sind, was tun sie mit dir bzw. für dich? Denke dabei an eine konkrete Person! Gibt es auch bei euch feste Zeiten, an denen ihr euch seht und auf die du dich schon freust? Gibt es feste Bräuche zwischen euch? Was könnte ein fester Brauch zwischen euch sein?
Die Fragen können, je nach Gruppe, schriftlich, paarweise oder gemeinsam besprochen werden. Anschließend kann die Verbindung zur/zum Firmpatin/en hergestellt werden: Sie/er soll dein/e Freund/in sein bzw. werden. Und es ist gut, wenn auch ihr feste Zeiten und Bräuche habt.
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TEXT: DER KLEINE PRINZ UND DER FUCHS Der Fuchs sagte zum kleinen Prinzen: »Wenn du einen Freund willst, so zähme mich!« »Was muss ich da tun?« sagte der kleine Prinz. »Du musst sehr geduldig sein«, antwortete der Fuchs. »Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras. Ich werde dich so verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen, und du wirst nichts sagen. Die Sprache ist die Quelle der Missverständnisse. Aber jeden Tag wirst du dich ein bisschen näher setzen können…« Am nächsten Morgen kam der kleine Prinz zurück. »Es wäre besser gewesen, du wärst zur selben Stunde wiedergekommen«, sagte der Fuchs. »Wenn du zum Beispiel um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen, glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, umso glücklicher werde ich mich fühlen. Um vier Uhr werde ich mich schon aufregen und beunruhigen; ich werde erfahre, wie teuer das Glück ist. Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann mein Herz da sein soll… Es muss feste Bräuche geben.« »Was heißt 'fester Brauch'?«, sagte der kleine Prinz. »Auch etwas in Vergessenheit Geratenes«, sagte der Fuchs. »Es ist das, was einen Tag vom andern unterscheidet, eine Stunde von den andern Stunden. Es gibt zum Beispiel einen Brauch bei meinen Jägern. Sie tanzen am Donnerstag mit dem Mädchen des Dorfes. Daher ist der Donnerstag der wunderbare Tag. So machte denn der kleine Prinz den Fuchs mit sich vertraut…
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Baustein zum Thema: Mein/e Firmpate/in als Begleiter/in am Lebensweg ZIEL: Über den/die Firmpaten/in als Lebens-Begleiter/in nachdenken. METHODE: Collage und Reflexion MATERIAL: Illustrierte, farbiges Papier, Packpapier, Scheren, Klebstoff, ruhige Musik, Spielfiguren, Schreibzeug ZEIT: ca. 90 Min. Jede/r soll eine eigene, persönliche Collage (aus Illustrierten, Farben, Papier…) zum Thema »Wie soll mein Leben weitergehen?« erstellen. – Die Collage soll als Art Weg dargestellt werden. Währenddessen spielt Musik. Folgende Impulsfragen können helfen:
Welche Träume habe ich für meine Zukunft? Welche Ziele möchte ich in den nächsten fünf Jahren erreichen? Was kann ich zu meinem Wohlbefinden im Leben beitragen? Habe ich Pläne, wie's mit meinem Glauben weitergehen soll?
Anschließend stellen die Jugendlichen einander ihre Collagen vor. Die anderen dürfen dazu Informationsfragen stellen, aber keine Wertungen oder Interpretationen abgeben! In einem nächsten Schritt bekommen die Jugendlichen die Aufgabe, sich zu überlegen, welcher konkrete Mensch diesen zukünftigen Weg begleiten soll? Dann erhält jede/r eine Spielfigur als Symbol dieses Menschen und soll die Figur auf seiner/ihrer Collage dorthin platzieren, wo sich diese Person im Leben des/der Jugendlichen befinden soll. Anschließend Gespräch über folgende Impulsfragen:
Könnte eine dieser Personen mein/e Firmpate/n sein? Könnte er/sie mich begleiten? Oder kann das nicht mein/e Firmpate/in sein? Warum (nicht)?
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Baustein zum Thema: Mein/e ideale/r Firmpate/in ZIEL: Sich der Erwartungen an den/die Firmpaten/in bewusst werden. METHODE: Brainstorming und Schreib-Diskussion MATERIAL: Figur auf Packpapier, Eddingstift, Schreibzeug ZEIT: ca. 45-60 Min. Auf einem Bogen Packpapier werden die Umrisse einer Person gezeichnet. Ev. kann sich eine/r der Jugendlichen aufs Papier legen und jemand anderer zieht die Umrisse nach. Anschließend schreibt der/die Firmbegleiter/in folgende Fragen zu folgenden Körperteilen der Figur:
Stirn: Darüber denkt er/sie gerne nach. Augen: Das schaut er/sie gerne an. Ohren: Diese Musik hört er/sie gerne. Mund: Darüber spricht er/sie gerne. Herz: Das mag er/sie. Bauch: Das schmeckt ihm/ihr. Hände: Das tut er/sie gerne. Füße: Dorthin geht er/sie gerne.
Nun sollen die Jugendlichen anhand dieser Figur und Fragen ihre/n IdealFirmpaten/in beschreiben, indem jede/r zu den jeweiligen Fragen, seine/ihre Antwort schreiben kann. In einem weiteren Schritt besteht die Möglichkeit, Kommentare zu bereits Notiertem dazu zu schreiben. So kann auch eine schriftliche Diskussion entstehen. Am Schluss sollte noch die Möglichkeit bestehen, Unklarheiten auszusprechen bzw. nachzufragen, wie was gemeint sei.
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Baustein zum Thema: Mein Kunstwerk »Firmpate/in und ich« ZIEL: Die Beziehung zum/zur eigenen Firmpaten/in bewusst machen. METHODE: Bild gestalten und Diskussion MATERIAL: Fotos, Papier, Fotokleber, Filzstifte ZEIT: ca. 45-60 Min. Die Jugendlichen bringen jeweils ein Foto von sich selbst und eines von ihrem/ihrer Firmpaten/in mit. Damit soll jede/r sein/ihr ganz persönliches Bild von sich und dem/der Paten/in gestalten. Die beiden Fotos werden zunächst auf einen Bogen A3-Papier gelegt. Wenn sich Firmpate/in und Jugendliche/r nahe stehen – also ein gutes Verhältnis zueinander haben – dann sollen die Bilder näher beieinander liegen. Ist es umgekehrt, dann werden die Fotos weiter auseinander gelegt. Damit sie nicht verrutschen mit 1-2 Fotoklebern befestigen. Anschließend soll jede/r versuchen, auf demselben Bogen Papier die Beziehung zwischen ihm/ihr und dem/der Firmpaten/in grafisch darzustellen. Dabei sollen die beiden Fotos mit einbezogen werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Je nach Kreativität der Einzelnen kann der/die Firmbegleiter/in Tipps geben. (Z.B. Blitze für ein angespanntes Verhältnis, eine Sonne oder Feuer für Wärme, Wolken oder Regen für eine kühle Stimmung, Blumen für ein freundschaftliches Verhältnis, klare Linien für klare Verhältnisse, verworrene Linien für unklare Verhältnisse…) Im Anschluss daran kann jede/r sein/ihr Bild vorstellen. Die fertigen Kunstwerke werden mit Zustimmung (!!!) der Jugendlichen aufgehängt oder in der Kirche ausgestellt.
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Vorschläge für die Gestaltung von Paten/innen-Abenden
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Seite 19
Tipps und Tricks rund um den Paten/innen-Abend ZIELGRUPPE: Firmverantwortliche in den Pfarren Die Paten/innen sind neben den Firmlingen die Hauptakteure bei der Firmung. Einen Abend in der Zeit der Firmvorbereitung auch mit den Paten/innen zu verbringen, bietet die Möglichkeit, auch sie schon in die Vorbereitung einzubinden. Zugleich stellt es eine pastorale Chance dar, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die sonst zu Kirche und Pfarre vielleicht wenig bis gar keinen Kontakt haben. Hier finden sich einige Anregungen, die bei der Vorbereitung eines solchen Abends hilfreich sein könnten. ZIELE DES ABENDS: Von Anfang an klar definieren! Was möchten wir mit diesem Angebot? Ein ins Gespräch kommen zwischen Firmling und Paten/innen? Auseinandersetzen der Paten/innen mit ihrem eigenen Glauben? Reflexion der Paten/innen über ihre Rolle als Pate/in? … EINLADUNG: An Paten/innen und Firmlinge oder nur Paten/innen? Für ein ganzes Dekanat oder eine Pfarre? Rechtzeitig! Brieflich über die Firmlinge. durch Plakate, Verlautbarungen… ZEIT: Ein Abend oder ein Nachmittag? Zu einem Zeitpunkt, an dem Firmlinge sich bereits für ihre/n Paten/in fix entschieden haben. RAUMGESTALTUNG: In Tischgruppen (z.B. beim Kennen Lernen und bei der Agape) Im Kreis… Soll eine gemeinschaftliche, lockere Atmosphäre ermöglichen.
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Seite 20
ELEMENTE, DIE NICHT FEHLEN SOLLTEN: Aufwärmphase vor allem für Gruppen, die sich nicht gut kennen. (Mit Liedern, Spielen – vgl. diverse Behelfe, die bei der KJ bzw. Jugendstelle erhältlich sind) Je mehr Beteiligung der Teilnehmer/innen umso besser. ANFRAGEN DER TEILNEHMER/INNEN: kurz beantworten (sonst wird es ermüdend) Angebot, anschließend miteinander noch weiterzureden (Agape), weil es nicht für alle gleich interessant ist. ORGANISATORISCHES: Wichtig, sollte aber nicht zu viel Zeit einnehmen. Am Ende der Veranstaltung gut aufgehoben. Firmgeschenke: mit Büchertisch oder Liste (evtl. Bestellmöglichkeit); Ideen geben. AGAPE: einfach (Brot, Wein, Wasser) um auf offene Fragen und Diskussionen eingehen zu können um sich besser kennen zu lernen, zu feiern, den Heiligen Geist zu erleben… Viel Spaß und Erfolg bei der Vorbereitung und Durchführung!
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Seite 21
Baustein zum Thema »Wie ist es mir mit 12/14 Jahren gegangen?« FÜR FIRMLINGE UND PATEN/INNEN ZIEL: Besseres Kennen Lernen von Firmlingen und Paten/innen. Die Paten/innen können sich besser in die Lebenssituation der Firmlinge versetzen. Die Firmlinge werden sich bewusst, dass auch ihre Paten/innen einmal so jung waren wie sie. METHODE: Quiz KONTEXT: Ev. in Zusammenhang mit der Frage nach der Gestaltung des Paten/in-Seins. SITZORDNUNG: Sessel sind im Kreis aufgestellt um eine gestaltete Mitte. Firmling und Firmpate/in sitzen nebeneinander. MATERIAL: Fragebogen, Stifte ZEIT: ca. 45 Min. Am Anfang können einige Aufwärmspiele sinnvoll sein. Z.B.:
Partner/innen stehen sich gegenüber, Handflächen aneinander. Nun schließen sie die Augen, drehen sich jede/r einmal im Kreis und versuchen, wieder mit den Handflächen aneinander zu stehen zu kommen. Eine/r der beiden stellt sich als »Skulptur« in einer beliebigen Position auf. Die/der Andere tastet sie/ihn blind ab und versucht nun, sich in derselben Position aufzustellen.
Einleitung und Erklärung des Spiels durch die/den Referenten/in: »Damit ihr euch noch besser kennen lernt, werden wir jetzt ein kleines Quiz machen.« Firmling und Pate/in bekommen je einen »Fragebogen«. Jede/r beantwortet ihn für sich, erfindet aber zusätzlich 2-3 falsche Antworten. Anschließend muss die/der Partner/in erraten, welche die richtige Antwort ist. Zum Schluss wird herausgefunden, was die Gemeinsamkeiten und was die Unterschiede sind. Nach diesem Baustein kann man gut die konkrete Gestaltung der Beziehung zwischen Firmling und Pate/in besprechen: Was wollen wir gemeinsam machen?
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Seite 22
ICH BIN ICH UND WER BIST DU? (Fragebogen für Firmlinge) Beantworte folgende Fragen richtig und erfinde zusätzlich zwei falsche Antworten.
Was ist dein liebstes Schulfach?
Was ist das Schulfach, das du am wenigsten magst?
Was ist dein Lieblingsessen?
Was ist deine Lieblingsmusik?
Warum lässt du dich firmen?
Was machst du am liebsten?
Wo fühlst du dich am meisten zuhause?
Was ist dein Traumberuf?
Was machst du am häufigsten mit deinen Freunden/innen?
Worüber ärgern sich deine Eltern am meisten?
Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen?
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Seite 23
ICH BIN ICH UND WER BIST DU? (Fragebogen für Paten/innen) Beantworte folgende Fragen richtig und erfinde zusätzlich zwei falsche Antworten. Als du 12/14 Jahre alt warst…
Was war dein liebstes Schulfach?
Was war das Schulfach, das du am wenigsten mochtest?
Was war dein Lieblingsessen?
Was war deine Lieblingsmusik?
Warum hast du dich firmen lassen?
Was hast du am liebsten gemacht?
Wo hast du dich am meisten zuhause gefühlt?
Was war dein Traumberuf?
Was hast du am häufigsten mit deinen Freunden/innen gemacht?
Worüber haben sich deine Eltern am meisten geärgert?
Wenn du einen Wunsch frei gehabt hättest, was hättest du dir gewünscht?
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Seite 24
FÜR PATEN/INNEN OHNE FIRMLINGE ZIEL: Die Paten/innen versetzen sich in die Lebenssituation einer/s 12/14jährigen und können so ihren Firmling besser verstehen. METHODE: Fantasiereise SITZORDUNG: Im Kreis um eine gestaltete Mitte, in der gut sichtbar Bilder oder Gegenstände liegen. MATERIAL: verschiedenste Bilder oder Gegenstände ZEIT: ca. 25 Min. Einleitung durch die/den Referent/in: »Oft heißt es, dass Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren so schwierig sind, dass nichts mit ihnen anzufangen ist. Ev. hilft es, um sie und ihre Handlungen zu verstehen, wenn ich mich zurückversetze in die Zeit, in der ich auch so alt war, wie es mir gegangen ist, usw. Ich möchte jetzt auch Sie einladen zu einem kurzen Abstecher in die Vergangenheit. Ich habe dazu einige Bilder/Dinge mitgebracht, und ich bitte Sie jetzt, diese sich in aller Ruhe anzuschauen und sich eines zu nehmen, von dem Sie ganz spontan das Gefühl haben, dass es zu Ihrer Zeit als 12-14-jährige/r passt. Schauen Sie es eine Zeit lang an, tasten Sie es ab…« Wichtig: Genügend Zeit lassen, sodass eine kleine Pause vor der folgenden Übung ist. Und nun schließen Sie die Augen und gehen zurück in jene Zeit, und bleiben hängen bei einer Begebenheit, bei einer Szene, die in Ihr Gedächtnis kommt. Versuchen Sie, sich jede kleine Einzelheit zu vergegenwärtigen: die Geräusche… die Gerüche… die Gefühle… Diese Situation ist wieder ganz da. Verweilen Sie bei ihr, erleben Sie sie noch einmal! Wenn Sie sich dabei ganz zu Hause fühlen, dann lassen Sie in Ihrer Phantasie in dieser Szene eine Begegnung zwischen Ihnen (als 12/14jährige/r) und Ihrem Firmling stattfinden. Sie sind Freunde/innen: Was machen Sie miteinander? Was sagen Sie zueinander? Was tun Sie? Wichtig auch hier: Genügend Zeit lassen. Anschließend kann ein Austausch erfolgen zu folgenden Fragen:
Warum habe ich gerade dieses Bild/diesen Gegenstand gewählt? Hat die Übung etwas in meinem Blick auf meinen Firmling bewirkt?
Zu diesem Baustein passt ein kurzer Impuls zur Entwicklungspsychologie der 12-14-jährigen oder auch eine Diskussion zum Thema »Wie möchte ich meine Beziehung zu meinem Firmling gestalten?«
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Baustein zum Thema: Warum hat mich die/der gefragt? FÜR FIRMLINGE UND PATEN/INNEN ZIEL: Reflexion über die Wahl der/des Firmpaten/in und gegenseitiges Kennen Lernen. METHODE: Fragebogen MATERIAL: Fragebögen für Firmlinge und Paten/innen ZEIT: 25-30 Min. Einleitung durch die/den Referenten/in und Ausfüllen des Fragebogens (Firmling und Pate/in getrennt voneinander). Dann setzten sie sich zusammen, vergleichen die Wertungen und sprechen darüber. Impulsfragen für das Gespräch:
Woher weiß der/die Pate/in das so gut? Wie geht es dem Firmling bei der falschen Einschätzung? Was überrascht mich? Womit habe ich Probleme, was stört mich? Was freut mich?
Nach diesem Baustein könnte die konkrete Gestaltung der Beziehung zwischen Firmling und Pate/in besprochen werden.
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FIRMLINGSFRAGEBOGEN Warum hast Du Dir diese/n Firmpaten/in ausgesucht? Waren Dir die folgenden Eigenschaften bei der Entscheidung sehr wichtig (1) oder gar nicht wichtig (5) oder irgendwo dazwischen (2-4)? Schön
1-2-3-4-5
Reich
1-2-3-4-5
Katholisch
1-2-3-4-5
Nett
1-2-3-4-5
Gläubige/r Christ/in
1-2-3-4-5
Verwandte/r
1-2-3-4-5
Denkt über vieles nach.
1-2-3-4-5
Wohnt in der Nähe.
1-2-3-4-5
Sie/er mag mich.
1-2-3-4-5
Versteht sich gut mit meinen Eltern.
1-2-3-4-5
Kann gut mit ihr/ihm reden.
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Geht oft in die Kirche.
1-2-3-4-5
Fährt mit mir in den Prater.
1-2-3-4-5
Ist selber gefirmt.
1-2-3-4-5
Denkt an meinen Geburtstag.
1-2-3-4-5
Redet mit mir über Gott.
1-2-3-4-5
Schließt für mich einen Bausparvertrag ab.
1-2-3-4-5
Kann Geheimnisse für sich behalten.
1-2-3-4-5
Macht mir ein tolles Geschenk.
1-2-3-4-5
Ich kann mit ihr/ ihm über meine Probleme reden.
1-2-3-4-5
Verreist mit mir.
1-2-3-4-5
Hält zu mir, auch gegen meine Eltern.
1-2-3-4-5
Betet für mich.
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Paket zur Arbeit mit Firmpaten/innen
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Vorschläge für die Gestaltung von Paten/innen-Abenden
Seite 27
FIRMPATEN/INNEN-FRAGEBOGEN Warum glauben Sie, hat Sie Ihr Firmling als Pate/in ausgesucht? Waren die folgenden Eigenschaften bei der Entscheidung sehr wichtig (1) oder gar nicht wichtig (5) oder irgendwo dazwischen (2-4)? Schön
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Reich
1-2-3-4-5
Katholisch
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Nett
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Gläubige/r Christ/in
1-2-3-4-5
Verwandte/r
1-2-3-4-5
Denke über Vieles nach.
1-2-3-4-5
Wohne in der Nähe.
1-2-3-4-5
Ich mag sie/ihn.
1-2-3-4-5
Verstehe mich gut mit ihren/seinen Eltern
1-2-3-4-5
Ich kann gut mit ihm/ihr reden.
1-2-3-4-5
Gehe oft in die Kirche.
1-2-3-4-5
Fahre mit ihr/ihm in den Prater.
1-2-3-4-5
Bin selber gefirmt.
1-2-3-4-5
Denke an ihren/seinen Geburtstag.
1-2-3-4-5
Rede mit ihr/ihm über Gott.
1-2-3-4-5
Schließe für sie/ihn einen Bausparvertrag ab.
1-2-3-4-5
Kann Geheimnisse für mich behalten.
1-2-3-4-5
Mache ihr/ihm ein tolles Geschenk.
1-2-3-4-5
Ich rede mit ihr/ihm über ihre/seine Probleme.
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Verreise mit ihr/ihm.
1-2-3-4-5
Halte zu ihr/ihm, auch gegen die Eltern.
1-2-3-4-5
Bete für sie/ihn.
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Paket zur Arbeit mit Firmpaten/innen
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Seite 28
Baustein zum Thema: Wie war meine eigene Firmung? FÜR PATEN/INNEN MIT ODER OHNE FIRMLINGE ZIEL: Die eigenen Erfahrungen mit Firmung vergegenwärtigen. METHODE: Austausch in Kleingruppen SITZORDNUNG: Die Teilnehmer/innen sitzen in 5er oder 6er-Gruppen im Kreis oder um einen Tisch. MATERIAL: keines ZEIT: ca. 20 Min. Einleitung durch die/den Referenten/in, in der die Teilnehmer/innen aufgefordert werden, sich möglichst lebhaft an ihre eigene Firmung zurückzuerinnern. Die Paten/innen schildern ihre Erinnerungen an die Firmvorbereitung, den Firmtag und ihre Beziehung zur/zum Paten/in. Die anderen können natürlich nachfragen. Ausgangspunkt könnten folgende Fragen sein:
Wo und wann bist du gefirmt worden? Wie alt warst du? Wer hat dich gefirmt? Wer war dein/e Pate/in? Warum hast du den/die ausgesucht? Wie sind der Gottesdienst und der Tag abgelaufen? Gab es damals eine Firmvorbereitung? Wie hat die ausgesehen?
Anschließend könnte z.B. die Gestaltung des Firmtags besprochen werden. Ev. anhand der Frage: Wie kann Firmung heute gestaltet werden, sodass sie für uns alle zu einem Fest wird?
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Seite 29
Baustein zum Thema: Wie war/ist das mit meiner/m eigenen Firmpaten/in? FÜR PATEN/INNEN ZIEL: Die eigenen Erfahrungen mit der/dem Firmpaten/in vergegenwärtigen. METHODE: Brief schreiben SITZORDNUNG: Die Teilnehmer/innen sitzen in 5er oder 6er-Gruppen im Kreis oder um einen Tisch. MATERIAL: Briefpapier, Kuverts, Stifte ZEIT: ca. 20 Min. Paten/innen nehmen sich 15-20 Min. Zeit, um einen Brief an ihre/n eigene/n Paten/in zu schreiben: »Nachdem ich jetzt selber das Amt eines/einer Firmpaten/in übernehme, möchte ich dir folgendes sagen, dich folgendes fragen…« Die Entscheidung, den Brief für sich zu behalten oder wirklich abzuschicken, steht jedem/r frei. In einem anschließenden Teil könnten die Paten/innen aus ihren Gedanken und Erinnerungen Konsequenzen für ihr eigenes Paten/in-Sein ziehen.
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Seite 30
Baustein zum Thema: Was habe ich / hätte ich gerne von der Firmvorbereitung mitbekommen? FÜR FIRMLINGE UND PATEN/INNEN ZIEL: Die eigenen Erfahrungen mit Paten/innen vergegenwärtigen. METHODE: Kärtchen-Wanderung SITZORDNUNG: Die Teilnehmer/innen sitzen in 5er oder 6er-Gruppen im Kreis oder um einen Tisch. MATERIAL: kleine Kärtchen (ev. selbstklebend) mit wesentlichen Elementen der Firmvorbereitung (z.B.: Gruppenstunden, Ausflug, Wochenende - jeweils mit Thema, Tauferneuerung, Aktionen…). Je ein »Set« pro Pate/in. (Pin)Wand oder Tische mit Überschriftskärtchen. ZEIT: 30-40 Min. Die Paten/innen erhalten die Kärtchen, auf denen die Elemente der Firmvorbereitung stehen und ordnen sie auf der (Pin)Wand (ev. auf Tischen) unter den Überschriftskärtchen den entsprechenden Kategorien zu (ca. 10 Min.; je nach Teilnehmer/innen-Zahl):
…davon habe …davon habe …davon habe …davon habe erfahren.
ich ich ich ich
positive Dinge gehört. negative Dinge gehört. nichts gehört – macht nichts. nichts/nicht viel gehört und würde gerne mehr
Die Firmlinge postieren sich bei Punkt 1, 2 und 4 und lassen sich bei 1 und 2 erzählen, was die Paten/innen mitbekommen haben. Bei 4 erzählen sie ihnen von den gefragten Elementen. (Ev. ist es sinnvoll, ein grobes Ergebnis des Austausches auch den Firmbegleiter/innen zukommen zu lassen.)
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Seite 31
Baustein zum Thema: Wozu braucht man überhaupt eine/n Paten/in? FÜR PATEN/INNEN MIT ODER OHNE FIRMLINGE ZIEL: Sich mit dem Sinn und Wesen des Paten/innen-Amts auseinandersetzen. METHODE: Aufstell–Übung MATERIAL: keines ZEIT: 10-15 Min. Alle Anwesenden stellen sich zwischen zwei »Polen« (entgegengesetzte Mauern) im Raum auf – je nachdem, wie sehr sie zu einem oder dem anderen »Pol« tendieren bzw. der einen oder anderen Aussage zustimmen. Die/der Referent/in nennt zunächst die »Namen« der »Pole« und bittet alle, sich im Raum zu verteilen. Danach können die Teilnehmer/innen begründen, warum sie sich gerade so platziert haben. Abschließend kann die/der Referent/in noch ergänzend etwas dazu erläutern oder erklären. (Dieses Element eignet sich gut als Einleitung zum Thema.) MÖGLICHE POLE: Der/die Firmpate/In… ist ........................... schenkt mir .............. lässt sich blicken ....... ist ........................... ...............................
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ein/eine gläubige/r Christ/in ............. gute/r Freund/in ein teures Geschenk ............... Zeit und Unterstützung nur zu Feiertagen .......................... oft mal einfach so wie meine Eltern ................ wie ein/e gute/r FreundIn weiß alles ................................stellt auch mir Fragen
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Seite 32
Baustein zum Thema: Handauflegung FÜR FIRMLINGE UND PATEN/INNEN ZIEL: Die Bedeutung des Handauflegens während der Firmung soll möglichst ganzheitlich erschlossen werden. Es geht nicht um Wissensvermittlung, sondern um bewusstes Erfahren. METHODE: Leibübung SITZORDNUNG: Im Kreis um eine gestaltete Mitte. Firmling und Firmpate/in sitzen nebeneinander. MATERIAL: ruhige Musik ZEIT: 15-20 Min. Einleitung durch die/den Referent/in: »Wie ihr sicher wisst, geht die Firmpatin oder der Firmpate bei der Firmspendung mit dem Firmling nach vor. Sie/er stellt sich hinter sie oder ihn und legt die rechte Hand auf die rechte Schulter, während der Bischof die Salbung und Handauflegung vollzieht. Damit drückt ihr (Firmpaten/innen) aus: 'Ich bin bei dir; ich begleite dich auf deinem Weg. Ich begleite dich auf deinem Glaubensweg. Ich stehe hinter dir und werde hinter dir stehen. Ich stehe zu dir und werde zu dir stehen.' Ich bitte jetzt euch Firmlinge in die Mitte zu kommen und euch im Kreis aufzustellen.« Firmlinge stellen sich im Kreis auf. »Ich werde jetzt Musik spielen und ich bitte euch Firmpaten/innen, langsam ebenfalls zur Mitte zu kommen und euch hinter euren Firmling zu stellen. Spürt eine Zeit einfach, wie es ist, wenn ich hinter jemandem stehe bzw. wenn jemand hinter mir steht. Nach einer Zeit, wenn es passt, könnt ihr die Hand auf die Schulter des Firmlings legen; und wieder spürt ihr, wie es ist, wenn ich die Hand auf die Schulter meines Firmlings lege bzw. wenn mein/e Pate/in mir die Hand auf meine Schulter legt. Vielleicht kommt euch das am Anfang ein wenig komisch vor. Das macht nichts. Wichtig: ihr braucht nichts zu denken, ihr könnt einfach nur fühlen.« Während ruhige Musik spielt, stellen sich die Paten/innen hinter ihre Firmlinge und legen ihnen die Hand auf die Schulter. Wenn die Musik aufhört bittet der/die Referent/in, sich wieder niederzusetzen. Anschließend erfolgt ein kurzer Austausch zwischen Firmling und Pate/in:
Was habe ich gefühlt? Wie war es für mich? Angenehm? - Unangenehm?
Anschließend könnten sich Firmling und Paten/innen gegenseitig von Situationen und Menschen erzählen, die hinter ihnen gestanden sind.
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Seite 33
FÜR PATEN/INNEN OHNE FIRMLINGE ZIEL: Die Bedeutung des Handauflegens während der Firmung soll möglichst ganzheitlich erschlossen werden. Es geht nicht um Wissensvermittlung, sondern bewusstes Erfahren und um Konkretisierung dessen, was Zujemandem-Stehen heißt. METHODE: Leibübung SITZORDUNG: Im Kreis um eine gestaltete Mitte. MATERIAL: ruhige Musik ZEIT: 20 Min. Einleitung durch die/den Referenten/in: »Wie ihr sicher wisst, geht die Firmpatin oder der Firmpate bei der Firmspendung mit dem Firmling nach vor. Ihr stellt euch hinter sie oder ihn und legt die rechte Hand auf die rechte Schulter, während der Bischof die Salbung und Handauflegung vollzieht. Damit drückt ihr aus: 'Ich bin bei dir; ich begleite dich auf deinem Weg. Ich begleite dich auf deinem Glaubensweg. Ich stehe hinter dir und werde hinter dir stehen. Ich stehe zu dir und werde zu dir stehen.' Ich lade euch jetzt ein, euch jeweils zu zweit im Kreis aufzustellen, sodass immer eine/r hinter eine/r zweiten steht. Firmpaten/innen stellen sich im Kreis auf, Referent/in kann sich dazu stellen: »Spürt eine Zeit einfach, wie es ist, wenn ich hinter jemandem stehe bzw. wenn jemand hinter mir steht. Nach einer Zeit, wenn es passt, kann die/der Hintere ihre/seine die Hand auf die Schulter der Vorderfrau bzw. des Vordermannes legen. Und wieder spürt ihr, wie es ist, wenn ich die Hand auf die Schulter von jemandem lege bzw. wie das ist, wenn mir jemand die Hand auf meine Schulter legt. Wichtig: Es geht nur ums Fühlen, möglichst wenig ums Denken.« Während die Musik spielt, legen wir uns gegenseitig die Hände auf. Nach einer Zeit sagt der/die Referent/in: »Ich bin sicher, dass jede und jeder von uns schon einmal in der Situation war, dass jemand hinter mir bzw. dass ich zu jemandem gestanden bin. Ich lade euch nun ein, dass ihr euch an diese Personen und an diese Situationen erinnert. Wer war das? Wie war das? Wer möchte, kann auch einen Namen in die Runde sagen.« Wieder folgt eine Zeit, in der ruhige Musik läuft und Zeit zum Erinnern ist. Nach einer Weile bittet die/der Referent/in, die Position zu wechseln, sodass jede/r einmal vorne und einmal hinten war. Wieder geht es zunächst nur ums Spüren, im zweiten Schritt um das Erinnern an erlebte Erfahrungen des Zu-jemandem-stehen. Anschließend könnte ein Austausch in Kleingruppen zum Thema »Hinter jemandem stehen« und eine Reflexion zum Thema »In welcher Weise möchte ich hinter meinem Firmling stehen?« erfolgen. Paket zur Arbeit mit Firmpaten/innen
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Materialien zur Firmvorbereitung KJÖ
www.firmung.at
Was schenken? Geschenkstipps für Firmpaten/innen
Geschenkstipps für Firmpaten/innen
Seite 35
»Das Firmgeschenk sollte nicht im Mittelpunkt stehen.« Diese Forderung wird vor der Firmung häufig von Firmbegleiter/innen, Eltern, Lehrer/innen usw. erhoben – ob ausgesprochen oder unausgesprochen. Zugleich stellt sich so manche/r Pate/in (oder andere Schenkende) die bange Frage, ob dieses oder jenes Geschenk auch wirklich »ausreicht«, sprich: groß und teuer genug ist, um den Erwartungen der Firmlinge und vielleicht auch der Eltern zu entsprechen. Wir möchten an dieser Stelle einladen, sich von solchen Sorgen zu befreien bzw. zu verabschieden, im festen Vertrauen darauf, dass unsere Firmlinge ein sicheres Gespür dafür haben, dass es weder die Geschenke noch andere materielle Dinge sind, die ihre innersten Wünsche und Sehnsüchte tatsächlich befriedigen können. Dennoch sind Geschenke gut und wichtig, wenn sie Ausdruck unserer Freude mit und unserer Zuneigung zum Firmling sind. Wir möchten hier drei einfache Kriterien nennen, die als Richtlinie für ein »gutes Geschenk« dienen können: 1. Das Geschenk soll dem Firmling Freude machen. 2. Die/der Schenkende soll beim Schenken Freude haben. 3. Das Geschenk soll in Größe und Art dem Anlass »Firmung« entsprechen. AD 1. DAS GESCHENK SOLL DEM FIRMLING FREUDE MACHEN. Um zu wissen, was dem Firmling Freude (nicht nur Vergnügen) macht, ist es sicher erforderlich, ihn etwas besser zu kennen. Nötige Infos kann man vielleicht bei den Eltern oder – noch besser – beim Firmling selber einholen, auf mehr oder weniger offensichtliche Weise. AD 3. DAS GESCHENK SOLL IN GRÖßE UND ART DEM ANLASS »FIRMUNG« ENTSPRECHEN. Immer wieder wird auch die Frage nach der Notwendigkeit eines »religiösen« Geschenks gestellt. Wir laden dazu ein, den Begriff »religiös« in einem offenen Sinn zu verstehen. Ein religiöses Geschenk kann etwas sehr Schönes sein, hat aber nur Sinn, wenn die realistische Chance besteht, dass mit dem Geschenk auch das 1. Kriterium erfüllt wird.
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Geschenkstipps für Firmpaten/innen
Seite 36
Anregungen für Firmgeschenke Die folgenden Geschenk-Tipps sind als Anregung für Ihre Überlegungen gedacht, was Sie Ihrem Firmling mitgeben wollen. »Das Firmgeschenk ist nicht der Mittelpunkt der Firmung.« Vielleicht erleichtert und relativiert dieser Satz für Sie die Qual der Wahl und ermöglicht Ihnen dadurch eine gelassene und freudvolle Wahl Ihres Geschenks. RELIGIÖSE BÜCHER Religiöse Bücher die in einer jugendgemäßen Sprache verfasst sind, deren Layout den Geschmack der Jugend trifft, und welche inhaltlich hervorragend auf die Lebenswelt der heutigen Jugend abgestimmt sind. Es gibt auch viele Bibelausgaben, Gebetsbücher usw. in jugendgemäßer Aufmachung und korrekter Übersetzung (zB. die Bibel im heutigen Deutsch). CDS Es gibt viele Sänger/innen, welche eine christliche Botschaft verkünden. Die meisten Jugendlichen hören sehr gerne Musik. Bei religiösem Liedgut sind sie sich oft nicht bewusst, dass es sich um solches handelt (z.B. Xavier Naidoo)! KUNSTVOLLE BILDER Ein Künstlerisch wertvolles Namenspatronbild oder ein Bild mit dem Firmspruch können lange Zeit an dieses Fest erinnern. ZEITGUTSCHEIN Einen jungen Menschen zu begleiten, erfordert Zeit. Mit einem Zeitgutschein wäre ein guter erster Schritt getan. VERANSTALTUNGEN Es bieten sich zahlreiche Veranstaltungen an, bei deren Teilnahme der Firmling etwas von der Bedeutung des Glaubens für sein Leben spüren kann. Ein ganz besonderes Geschenk könnte ein gemeinsames Wochenende für Paten/innen und Firmlinge darstellen, um die Beziehung zu stärken und den/die Paten/in als tatsächliche/n Wegbegleiter/in zu erleben. Angebote dafür gibt es in vielen Diözesen auch bei der Katholischen Jugend.
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Materialien zur Firmvorbereitung KJÖ
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Ideenbörse
Ideenbörse
Seite 38
Als Abschluss noch ein paar Ideen und Anregungen, wie die Paten/innen in die Firmvorbereitung einbezogen werden können.
Liturgische Feiern In zahlreichen Pfarren gibt es im Rahmen der Firmvorbereitung Firmlingsmessen oder Tauferneuerungsfeiern. Zu diesen können die Paten/innen eingeladen und auch eingebunden werden. Das kann durch einfache Dinge geschehen wie z.B.:
Die Paten/innen lesen die Fürbitten. Bei der Gabenbereitung legen die Paten/innen ein Foto ihres Firmlings auf den Altar. …
Spielabend oder Stationenlauf Beim gemeinsamen Spielen (am besten paarweise Firmling und Pate/in zusammen, Beach-Volleyball, Aktivity…) an einem Nachmittag oder Abend lernt man einander besser kennen und hat gleichzeitig Spaß miteinander.
Gemeinsame Wanderung oder gemeinsames Abendessen Während der Firmvorbereitung ist sicher ein Treffen geplant, zu dem man die Paten/innen einladen kann, ohne die Vorbereitungsarbeit über die Maßen zu vergrößern.
Plakat mit Fotos Die Firmlinge bringen ein Foto von ihrer/m Paten/in bzw. von beiden mit. Diese werden alle auf ein Plakat geklebt, mit Namen und evtl. Steckbrief versehen.
Heft für Firmpaten/innen Zur Einstimmung und als Begleitung für das neue Amt wird es ab Herbst 2003 ein Heft mit Texten, Gedichten, Bildern, Impulsen etc. für FirmpatInnen geben; erhältlich in den KJ-Stellen und Behelfsdiensten der Diözesen.
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