Hier geht’s lang – das ist dran! Klasse 5–6
Signalkarten zur Unterrichtsorganisation Corinne Keller • Ilona Nani Jr. Trimbacher
Inhaltsverzeichnis Hinweise zum Einsatz ..........................................................................................................................................
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Tafel-Apps ................................................................................................................................................................
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Gruppenarbeit Quartett ................................................................................................................................................................. Gruppenkarten ................................................................................................................................................... Funktionsträger .................................................................................................................................................. Ermahnung ..........................................................................................................................................................
11 12 20 23
Klassenorganisation .............................................................................................................................................
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Klassenrat ................................................................................................................................................................ Funktionsträger ..................................................................................................................................................
38 39
Kooperatives Arbeiten .........................................................................................................................................
42
Deutsch Reziprokes Lesen .............................................................................................................................................. Rechtschreiblupen ............................................................................................................................................
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Hier geht’s lang – das ist dran! Klasse 5–6 Corinne Keller arbeitet als Lehrerin an einer Realschule in Baden-Württemberg und ist zudem landesweit als Fortbildnerin an Schulen und Ausbildungsseminaren im Bereich Deutsch und LRS tätig. Seit dem Referendariat ist es ihr ein Anliegen, Möglichkeiten zu finden, die hohe stimmliche Belastung von Lehrern im Unterricht zu verringern und wortlose Impulsgebung zum Arbeiten und Strukturieren zu nutzen. Daraus haben sich im Laufe ihrer Arbeit die pädagogischen Schilder und Karten entwickelt, die Sie in diesem Heft finden.
© AOL-Verlag, Buxtehude
Ilona Trimbacher lebt in Calw und studiert visuelles Kommunikationsdesign an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim. Nebenher arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und unterrichtet an der VHS Pforzheim und an der PH Ludwigsburg.
© 2011 AOL-Verlag, Buxtehude AAP Lehrerfachverlage GmbH Alle Rechte vorbehalten. Postfach 1656 · 21606 Buxtehude Fon (0 41 61) 7 49 60-60 · Fax (0 41 61) 7 49 60-50 E-Mail:
[email protected] · Internet: www.aol-verlag.de Redaktion: Kathrin Roth Layout/Satz: MouseDesign Medien AG, Zeven Illustrationen: Corinne Keller, Ilona Trimbacher ISBN: 978-3-403-40209-1
Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Downloads und Kopien dieser Seiten sind nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen weiteren kommerziellen Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte oder für die Veröffentlichung im Internet oder in Intranets. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Die AAP Lehrerfachverlage GmbH kann für die Inhalte externer Sites, die Sie mittels eines Links oder sonstiger Hinweise erreichen, keine Verantwortung übernehmen. Ferner haftet die AAP Lehrerfachverlage GmbH nicht für direkte oder indirekte Schäden (inkl. entgangener Gewinne), die auf Informationen zurückgeführt werden können, die auf diesen externen Websites stehen.
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Hinweise zum Einsatz Grundsätzliches
Buchseiten oder die Angabe der Arbeitsform an
Viele Kinder nehmen Bilder intensiver wahr als das
der Tafel ergänzt werden.
gesprochene Wort. Außerdem unterstützen Bilder das Lernen und helfen Kindern, Arbeitsformen und
Gruppenarbeit
Arbeitsweisen besser zu verinnerlichen. Unterricht
Die
ist oft geprägt durch das gesprochene Wort, das
Gruppenarbeit zur Bildung von Zufallsgruppen ein-
der Mensch in seiner Fülle häufig nicht im Detail
gesetzt werden.
wahrnimmt. Besonders Kinder müssen meist erst
Auf den Gruppenkarten werden für jede Gruppe
noch lernen, für sie wichtige Informationen zu fil-
die Namen der Gruppenmitglieder notiert, falls die
tern. Bilder helfen den Kindern dabei, das Wesent-
Gruppen über einen längeren Zeitraum bestehen
liche schneller zu erkennen und fungieren als Ge-
bleiben sollen bzw. ersichtlich sein soll, wer zur je-
dächtnisstütze. Zudem helfen sie der Lehrkraft, die
weiligen Gruppe gehört. Diese Übersichtskarten
Aufmerksamkeit zu fokussieren und im Unterricht
können für die Klasse im Klassenzimmer gut ein-
auch ohne Worte auszukommen.
sehbar an einem festen Platz platziert werden, so-
Bevor die Karten zum Einsatz kommen, sollten Sie
dass auch Kollegen bei Gruppenarbeiten auf diese
sie mit den Kindern besprechen. Oft entwickeln
festen Gruppen zurückgreifen können.
die Kinder eigene Ideen zur Bedeutung von Karten
Des Weiteren bietet es sich für die Gruppenarbeit
und es bietet sich an, erst einmal die Ideen der
an, den Gruppenmitgliedern Aufgaben (Funkti-
Kinder zu sammeln und dann zu den Karten Be-
onen) zu übertragen. Um die Funktionen der ein-
deutungsinhalte und Erwartungen zu formulieren.
zelnen Gruppenmitglieder festzuhalten, kann die
Für die Praxis empfiehlt es sich, die Karten auf
Funktionsübersichtskarte als Klappkarte auf den
zweckmäßige Größe zu kopieren, entsprechend zu
Tisch gestellt werden und mit den Namen der
vervielfältigen, evtl. zu kolorieren bzw. von den Kin-
Gruppenteilnehmer und ihrer jeweiligen Funktion
dern kolorieren zu lassen oder auf farbiges Papier
beschriftet werden. Es gibt fachliche und soziale
zu kopieren und diese Karten für den Gebrauch in
Funktionen. Gerade beim kooperativen Lernen
der Klasse zu foliieren. Es hat sich ebenfalls be-
werden die Funktionen nach dem Zufallsprinzip
währt, die Karten auf der Rückseite mit Magnet-
eingeteilt. Während sich die Gruppen formieren
streifen zu versehen, da nicht immer Magnete zur
und ihren Platz vorbereiten, kann die Lehrkraft an
Hand sind, um das jeweilige Schild schnell an der
der Tafel die Bilder mit den jeweiligen Funktions-
Tafel anbringen zu können. Die im Heft enthaltenen
trägern, die für die Gruppenarbeit benötigt werden,
Bilder lassen sich folgenden Kategorien zuordnen:
aufhängen. Haben sich die Gruppenmitglieder
Quartettkärtchen
können
bei
geplanter
nach den Vorgaben der Lehrkraft anschließend Zahlen zugewiesen (zum Beispiel der / die Älteste
Diese dienen der bildlichen Unterstützung von
ist die Nummer 1), kann die Lehrkraft den einzelnen
Arbeitsanweisungen oder können sogar das ge-
Funktionen entsprechend der Gruppengröße
sprochene Wort ersetzen. Die Bilder erklären, was
Zahlen zuordnen. So übernimmt beispielsweise
zu tun ist. Sie zeigen den Schülern beispielsweise
der Schüler mit der Nummer 1 den Materialdienst,
an, auf welcher Seite im Buch sie arbeiten sollen.
der Schüler mit der Nummer 2 die Gruppenleitung
Tafel-Apps können auch durch entsprechende
usw. Jedes Kind erfüllt also die Funktion, die seiner
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• Hier geht’s lang – das ist dran! Klasse 5–6
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Tafel-Apps
Hinweise zum Einsatz Nummer zugeordnet ist. Auf diese Weise kommt
ben. Es ist anzuraten, sich im Vorfeld Gedanken
es nicht zu Diskussionen über die Funktionen und
darüber zu machen, wie viele Gutscheine ein Schü-
jedes Kind lernt, alle Aufgaben einmal zu über-
ler im Schuljahr bekommen kann und wann diese
nehmen, ohne sich für einen Dienst bevorzugt zu
eingelöst bzw. nicht eingelöst werden dürfen.
interessieren.
Je nachdem, welche Arbeitsform zur Bearbeitung
In der Gruppe helfen die Ermahnungskärtchen
einer Aufgabe angedacht ist, können Sie dies
dem Regelwächter, leise für Ruhe zu sorgen. Bei-
durch Aufhängen der entsprechenden Karte (Ein-
spielsweise kann jede Gruppe mit einem „Sei bitte
zelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit) anzeigen.
leiser“-Kärtchen ausgestattet werden, das der Re-
Dies bietet sich vor allem dort an, wo ein zügiger
gelwächter dem Kind, das zu laut agiert, einfach
Methodenwechsel angedacht ist oder für Aufga-
nur zeigt. Falls ein Kind mehrfach ermahnt werden
ben unterschiedliche Arbeitsformen gewählt wer-
muss, kann der Regelwächter die Ermahnungs-
den sollen. Zudem kann zur Orientierung neben
karte austeilen. Sie können die Karten auch auf
die Arbeitsform-Karte eine Angabe der Uhrzeit
gelbes und rotes Papier kopieren, um weitere Ab-
oder der Dauer an der Tafel notiert werden. Mit den
stufungen zu erhalten.
Sozialformkarten können Sie also schnell und ohne große Worte anzeigen, in welcher Arbeitsform ge-
Klassenorganisation
arbeitet werden soll. Wenn Sie beispielsweise mit
Flüsterton- und Ruhekarte dienen der stillen Regula-
festen Gruppen und Gruppenplätzen arbeiten,
tion der Lautstärke in der Klasse und werden je nach
können Sie durch Aufhängen des Schildes „Grup-
Bedarf an der Tafel aufgehängt.
penarbeit“ ein wortloses Zusammenfinden der Gruppen anweisen.
Alternativ oder ergänzend dazu sind die Motivkarten
Da Schüler dazu neigen, lieber mit einem Partner
Sonne, Wolke und Gewitter zu verwenden. Hier
zu arbeiten, dient das Schild „Einzelarbeit“ als gute
kann den Kindern angezeigt werden, ob Lautstärke
Gedächtnisstütze für die entsprechende Arbeits-
/ Arbeitsverhalten angemessen sind oder ob die Si-
form und ohne den Arbeitsfluss zu unterbrechen,
tuation „kippt“. Diese Motivkarten können auch bei
ist es dann auch möglich, für einen Austausch
Abwesenheit des Lehrers durch einen Schüler ein-
wortlos in die Partnerarbeit zu wechseln und dabei
gesetzt werden, der der Klasse an der Tafel anzeigt,
die unterschiedlichen Lerntempi zu berücksich-
ob Lautstärke bzw. Arbeitsweise in Ordnung sind.
tigen.
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Das Schild „Murmelgruppe“ bietet sich für einen Ein WC-Kärtchen kann ein Kind still nach oben hal-
kurzen Austausch zwischen zwei bis drei Schülern
ten, wenn es zur Toilette gehen muss. Der Lehrer kann
an. Murmelphasen sind kurze Austauschphasen
dies zur Kenntnis nehmen und nur durch Gestik / Mi-
zu Themen und Fragen, die einer Beantwortung in
mik darauf reagieren, ohne ein Klassengespräch un-
der Klasse vorangeschaltet werden, um einen
terbrechen zu müssen oder auf eine gestellte Frage
hohen Grad an Schüleraktivität zu erreichen. So
eine Toilettengang-Bitte als Gegenfrage zu erhalten.
beteiligen sich bei der Beantwortung von Fragen zunächst viele Schüler, die dann ihre Antworten
Hausaufgabengutscheine können Sie beispiels-
aus der Murmelphase in der anschließenden Be-
weise für gute Leistungen als Belohnung ausge-
antwortung im Plenum überprüfen können.
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Hinweise zum Einsatz Klassenrat
Der Zusammenfasser fasst Diskussionen, Entschei-
Die Klassenratsuhr zeigt an, ob alles in Ordnung ist
dungen und Ergebnisse nochmals zusammen.
oder ob in der Klasse Gesprächsbedarf besteht.
Dies kann am Ende des Klassenrates als Fazit ge-
Diese Uhr wird am besten für alle Schüler einsehbar
schehen oder nach jedem behandelten Punkt.
aufgehängt. Es sollte aber geklärt werden, wer die
Um die einzelnen Funktionen auch im Stuhlkreis
Uhr bedienen darf, da die Uhr meist verdreht wird,
anzeigen zu können, kann jedes Kind seine Ämter-
wenn es keinen Bediener gibt, mit dem ein Schüler
Klappkarte vor sich stellen. Alternativ können die
bei Bedarf Kontakt aufnehmen kann. Im Klassenrat
Karten auch so präpariert werden, dass sich die
übernehmen die Kinder verschiedene Funktionen /
Kinder diese umhängen können.
Aufgaben. Hierbei ist es wichtig, die verschiedenen Kooperatives Arbeiten
den Sinn zu erklären. Je nach Klasse ist bei der
Um Ideen in der Gruppe in Einzelarbeit zu erarbei-
Übernahme der Funktionen durch die Schüler gera-
ten (Think) dient das sogenannte Placemat. Hier
de am Anfang noch Unterstützung durch die Lehr-
notiert jedes Gruppenmitglied in seinem Feld zur
kraft nötig. Es ist jedoch erstrebenswert, dass die
Aufgabenstellung eigene Ideen. Anschließend wird
Kinder möglichst schnell alleine in der Lage sind,
eine Sammlung aus allen Ideen in der Mitte des
ihre Funktion zu erfüllen. Zu folgenden Funktionen
Placemats zusammengetragen (Pair).
gibt es im Heft passende Schilder:
Das 3er-Placemat ist für Dreiergruppen gedacht.
Der Leiter eröffnet die Stunde, liest die einzelnen
Es wird so in die Mitte gelegt, dass jedes Gruppen-
Themen vor und macht Vorschläge für Entschei-
mitglied in das ihm zugewandte Feld schreiben
dungen.
kann. Dabei ist es wichtig, dass die Schüler in
Der Schriftführer liest die Tagesordnung vor, über-
einem gleichschenkligen Dreieck einander gegen-
nimmt das Notieren der Ergebnisse und Aufgaben
übersitzen.
und wer diese übernimmt. Er hält die Beschlüsse
Vierergruppen nutzen das 4er-Placemat. Hier müs-
fest und schreibt Stichpunkte zu den einzelnen Ta-
sen die Kinder in Form eines Quadrates sitzen.
gesordnungspunkten auf.
Achten Sie unbedingt auf einen gleichmäßigen
Der Regelwächter erinnert an die Regeln, wenn
Sitzabstand der Gruppenmitglieder zueinander,
diese nicht eingehalten werden, unterbricht den
damit die Schüler ungestört miteinander arbeiten
Klassenrat bei extremen Störungen und verhängt
und reden können, ohne sich zu verdrehen oder zu
gegebenenfalls auch Maßnahmen.
dicht beieinanderzuhocken.
Der Zeitwächter hat die Uhr im Blick und stellt si-
Ziel der Placemats ist in der ersten Phase (Think)
cher, dass die zur Verfügung stehende Zeit nicht
das eigenständige Nachdenken über bzw. die
überschritten wird.
Sammlung von Ideen zu einem Thema; in der zwei-
Der Drannehmer unterstützt den Gruppenleiter
ten Phase (Share) geht es um den Austausch mit
und legt die Reihenfolge der Kinder fest, die etwas
den anderen Gruppenmitgliedern. Im Anschluss an
sagen möchten. Zudem achtet er darauf, ob bei
den Austausch erfolgt dann das Notieren der Ideen
Diskussionen Meldungen vorgezogen werden
und Gedanken als gemeinschaftliches Ergebnis in
müssen, weil diese sich aufeinander beziehen. Bei
der Mitte des Placemats. Dies dient dann als Grund-
Entscheidungen zählt er die jeweiligen Stimmen.
lage zum Austausch mit den anderen Gruppen.
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Funktionen mit den Kindern zu besprechen und