Dokumentation 2013 - Ab in die Mitte NRW

Berlin inszenierte zur Eröffnung des neu gestalteten Platzes einen außer- ... nerzeit größten Tiefgarage ...... Vereinen, Unternehmen und Ehren- amtlichen ...
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Dokumentation 2013

Inhalt

Vorwort

Vorwort des Ministers für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Groschek

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Die Preisträgerprojekte Bielefeld

unglaublich.kesselbrink – vom UnOrt zum InOrt

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Bünde

Unsere Else – Ein Projekt zur Stadtidentität

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Hamm

Hamm fit für die Zukunft!

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Kleve

Kleve Ahoi! Wir sind auf dem richtigen Dampfer!

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Lünen

Lüner Augenblicke – Lünen im Fluss

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Neukirchen-Vluyn

Dorf Neukirchen – 4 Zimmer, Küche, Diele, Bad

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Paderborn

PADERquellen der Identität

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Radevormwald

Auf nach Rade! – Die Reise zum Mittelpunkt unserer Stadt

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Solingen

Echt.Scharf.Solingen – Willkommen in Solingen

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Velen

Velen und Ramsdorf – gemeinsam Stadt

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Wesel

Stadtgesichter – Weseler Ansichten

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Winterberg

Made in Winterberg

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Statements der Initiatoren und Sponsoren

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Lovro Mandac, Vorsitzender der Geschäftsführung der GALERIA Kaufhof GmbH Dagmar Burger, Department Head Community Relations, McDonald’s Deutschland Inc.

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Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW e.V. Heike Döll-König, Geschäftsführerin Tourismus NRW e. V.

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Michael Becker, Hauptreferent des Städte- und Gemeindebundes NRW Timo Munzinger, Referent des Städtetages NRW

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Dr. Willi Keinhorst, Redaktionsleiter WELT am Sonntag NRW Udo Mett, handelsjournal, LPV Media

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Hermann Meyersick, Geschäftsführer NRW, Ströer Deutsche Städte Medien GmbH Heino Fink, Vorsitzender der Geschäftsführung Multi Development Germany GmbH

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Der Innenstadttag NRW 2013

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Die „Ab in die Mitte!“-Nachbarn

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Impressum

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Die Preisträger seit 1999

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Seit 1999 fördert das Land NordrheinWestfalen mit „Ab in die Mitte!“ innovative Entwicklungsstrategien für die nordrhein-westfälischen Innenstädte. Die Bedeutung der zentralen Quartiere steht damit bereits seit 15 Jahren im Mittelpunkt unserer Bemühungen. In der Öffentlichkeit beachtete Veranstaltungen wie die des Landeswettbewerbs „Ab in die Mitte!“ fördern eine nachhaltige Vitalisierung der Zentren und lenken das Augenmerk auf ihre Attraktivität. Damit jedoch die Alleinstellungsmerkmale der städtischen Quartiere ins rechte Licht gerückt werden können, sind alle an der Innenstadtentwicklung Beteiligten gefragt. Bewohnerinnen und Bewohner, Wirtschaft, Verbände, Politik, Vereine und öffentliche Hand sind gemeinsam gefordert, zukunftsfähige Ideen für die Innenstädte zu entwickeln und umzusetzen. Im Fokus des Wettbewerbsjahres 2013 standen die Themen Stadtidentität, Stadthandel und Stadttourismus. Die Anziehungskraft einer Stadt auf auswärtige Besucher, auf Kunden und Bewohner hängt eng mit ihrer Identität zusammen. Die in besonderer Weise identitätsstiftenden Merkmale unserer

Quartiere ergeben sich zweifelsohne aus ihren architektonischen, städtebaulichen und historischen Qualitäten, die sich zu einem unverwechselbaren Stadtbild zusammenfügen. Aber damit nicht genug: Stadt-Touristen, Innenstadt-Kunden und Bewohner gestalten die Identität einer Stadt entscheidend mit. Eine wichtige Komponente bildet dabei der Einzelhandels- und Gastronomiebesatz, der zur Stärkung eines besonderen Profils beitragen kann. Die sich am Wettbewerb beteiligenden Städte waren von daher aufgefordert, Projekte zu entwerfen, die sich mit Aspekten der Stadtidentität im Spannungsfeld von Stadttourismus und Handel beschäftigten und diese Themen miteinander in Beziehung setzten. Ich finde das ist allerorten ganz hervorragend gelungen und nach der Lektüre dieser Dokumentation werden Sie mir hierin sicherlich zustimmen können. Bewährt hat sich auch die Neuerung des NRW-Innenstadttags, den wir in diesem Wettbewerbsjahr erstmalig zeitgleich in allen Preisträgerkommunen durchgeführt haben. Damit

konnte der landesweite Charakter der NRW-City-Offensive unterstrichen werden und „Ab in die Mitte!“ des Jahres 2013 hat eine angemessene Aufmerksamkeit in den Medien erfahren. Bereits seit Bestehen des Landeswettbewerbs ist es uns – gemeinsam mit unseren Partnern und Sponsoren – ein Anliegen, die Innenstädte und Ortszentren unseres Landes als Quartiere des Handels, der Kunst, Kultur und Freizeit, des Wohnens und Arbeitens stärker und dauerhaft im Bewusstsein der Bürger zu verankern. Mit den Jahren ist viel in diesen Hinsichten bewegt und erreicht worden. Aber es gilt, diesen Weg entschlossen und mutig weiter zu gehen!

Michael Groschek Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

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Bielefeld

Bielefeld Die Stadt nahm eine tiefgreifende bauliche Umgestaltung vor, die auf dem Platz seit dem vergangenen Sommer viele der einstigen Nutzungen parallel möglich macht. Die Platzränder ergrünen seitdem durch ein Passepartout aus BaumBosketten. Rasenterrassen bieten Spiel- und Verweilmöglichkeiten. Wasserfontänen sorgen für lebendiges Treiben. Skater und BMX-Fahrer finden ein neues hochattraktives Terrain auf internationalem Standard. Mit diesem urbanen Look ist der Kesselbrink der „jüngste“ und zugleich am flexibelsten nutzbare Platz der Bielefelder Innenstadt. Unglaubliche Momente Mit dem diesjährigen Beitrag der Bielefeld Marketing GmbH zu „Ab in die Mitte!“ waren alle Bielefelder eingeladen, diese neue Platzidentität zu entdecken und die Verwandlung des Kesselbrinks „vom UnOrt zum InOrt“ mitzuerleben und mitzugestalten.

unglaublich.kesselbrink – vom UnOrt zum InOrt Der Kesselbrink, Bielefelds größter Innenstadtplatz, war in seiner über 600-jährigen Platzgeschichte schon vieles: Viehweide, Heilbad, Exerzierfeld, Zirkusplatz, Sammelpunkt für Deportationen, Parkplatz, Marktplatz, Skateanlage.

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Kein Ort der Innenstadt hat so viele Identitäten besessen und Metamorphosen durchlebt. Kein Ort der Innenstadt war in den vergangenen Jahren unbeliebter. Von den vielen Gesichtern seit den 1960ern ist vor allem eines geblieben:

das des verbauten Verkehrsknotenpunktes mit der seinerzeit größten Tiefgarage Nordrhein-Westfalens, über der sich eine unwirtliche Steinwüste ausbreitet – untergenutzt und vernachlässigt. 2013 wandelte sich der Kesselbrink erneut.

Schon der Auftakt zum Veranstaltungsreigen begann mit unglaublichen Momenten. Das Theater Anu aus Berlin inszenierte zur Eröffnung des neu gestalteten Platzes einen außergewöhnlichen Theater-Parkour aus Hunderten Baldachinen mit verschiedenen Installationen, Toncollagen und Spielszenen, die allesamt auf Grundlage der abwechslungsreichen Vergangenheit des Platzes konzipiert wurden. Wer sich in das Labyrinth aus dem halbtransparenten Stoff begab, begegnete zum Beispiel größenwahnsinnigen Stadtplanern, die in den 1960er-Jahren unter dem Kesselbrink eine zehnstöckige Tiefgarage vorsahen oder dem ersten Arminia-Bielefeld-Präsidenten, der auf dem Kesselbrink sowohl die ersten Heimspiele seiner Mannschaft als auch seine eigene Deportation durch die Nazis erlebte. Unglaublich spektakulär ging es beim ersten Bielefelder City Jam im neu gestalteten BMX- und Skatepark zu. Die deutsche BMX- und Skate-Elite sowie Spitzenfahrer aus Europa ließen es

Unglaubliche Momente: Bereits die Eröffnung von „unglaublich.kesselbrink“ begeisterte die Besucher, wie beispielsweise mit dem Theater Anu aus Berlin. (oben)

Die deutsche BMX- und Skate-Elite sowie Spitzenfahrer aus Europa ließen es sich nicht nehmen, das neue Domizil für Extremsportler vor den Augen Tausender Besucher standesgemäß einzuweihen. (linke Seite)

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Bielefeld

Bielefeld

Die neu angelegten Grünflächen wurden zum Spielfeld für Bielefelds Nachwuchskicker. (oben)

sich nicht nehmen, das neue Domizil für Extremsportler vor den Augen Tausender Besucher standesgemäß einzuweihen. „kessel bringt’s“

Der Kesselbrink lockte auch als „OffLocation“ und lud zum Start in eine lange Partynacht. (Mitte)

Die vorgenommene tiefgreifende bauliche Umgestaltung des Kesselbrink lässt jetzt viele der einstigen Nutzungen parallel zu. (unten)

Zum „meet & greet“ trafen sich die Skateprofis beim Contest-Weekend auf dem Kesselbrink. (rechte Seite oben)

Breakdancer und viele andere Akteure der Bielefelder Jugendszene sorgten für ein furioses Ende von „unglaublich.kesselbrink“. (rechte Seite unten)

Der Fußball-Bundesligist DSC Arminia Bielefeld, der 1905 auf dem Kesselbrink gegründet wurde, verwandelte den Platz unter dem Motto „Titel.Tore. Talente“ für einen ganzen Tag in eine Fußballarena. Los ging es mit einem Fußball-Tennis-Turnier für junge Kicker-Talente. Abends empfing der Club seine Fans und Mitglieder. Worte und Texte sowie Poesie und Melodie wurden erstmals von der Poetry-Slam- und Jugend-Musik-Szene aus den angestammten Locations mitten auf den neuen Kesselbrink transportiert. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts trafen sich hier die Bielefelder, um sich von anderen Menschen inspirieren zu lassen – „unglaublich.kesselbrink“ sorgte so für einen Ausflug in die Vergangenheit und tauschte das Internet gegen Block und Bleistift aus. Mit dem Fotokunstprojekt „kessel. bringt‘s“ zeigten Schüler des Bielefelder Helmholtz-Gymnasiums, wie sie den Platz in Zukunft nutzen würden. Die Verbindung von real Vorgefundenem und der eigenen Wirklichkeit ließ riesige Trampoline, einen immer fließenden Schokoladenbrunnen oder ein von bunten Fischen bevölkertes Aquarium auf dem Platz entstehen. Crossover-Spektakel Den Abschluss von „Ab in die Mitte!“ und gleichzeitig den Startschuss für den 100-Tage-Countdown bis zum 800-jährigen Bielefelder Stadtjubiläum bildete das Theaterstück „Heroes“. In der Kulisse des Skateparks entstand ein Crossover-Spektakel unter Einbeziehung der hiesigen Jugend- und Theaterszene. Bei der ungewöhnlichen Darstellung des griechischen Heldenepos „Ilias“ wirkten BMX-Fahrer wie Reiterbrigaden und erstürmten Parcours-Läufer die Mauern der Festung Troja, während sich Rapper wilde und doch epische Wortgefechte lieferten.

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So konnte die City-Offensive NRW einen entscheidenden Anteil dazu beitragen, dass der „neue“ Kesselbrink schneller als erwartet in das Innenstadtgefüge eingewachsen und die

damals noch hoffnungsvoll formulierte Wandlung des Platzes vom „UnOrt zum InOrt“ mittlerweile dauerhaft Realität geworden ist.

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Bünde

Bünde Bereits im Vorfeld des Projektes waren – zum Teil seit Jahren – Stadtentwicklungsprojekte durchgeführt worden. Die Bebauung des ElseUmfeldes durch Wohnungen, die Errichtung von Seniorenresidenzen und eines Ärztehauses, verschiedenen Sportflächen und eines Erholungsparks mit Wasserfontäne stehen für eine neue Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Der Kulturbeirat der Stadt Bünde hatte sich seit zwei Jahren damit beschäftigt, wie es gelingen kann, eine Identität zu stiften, die den Fluss mit seinen Möglichkeiten neu sehen kann, wie Bürgerinnen und Bürger die Else zu einem Ort mit Eventcharakter machen könnten, zu einem Ort mit erhöhtem Freizeitwert, zu einem Ort mit verbindendem Glied zweier bislang voneinander getrennter Einkaufsmöglichkeiten. Um es vorweg zu nehmen: Mit dem Projekt „Unsere Else“ ist es der Stadt Bünde gelungen, den städtischen Fluss wieder in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu heben. Eröffnung auf dem Fluss

Unsere Else – Ein Projekt zur Stadtidentität Der Fluss Else hatte in der Geschichte der Stadt Bünde schon viele Funktionen: Er war Waschplatz, Fischgrund zur Versorgung, Bleiche für die Wäsche, Wasserquelle für die Anwohner, Sportfläche für den Wassersport. Die Else hat in den vergan-

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genen Jahrzehnten viele Veränderungen erfahren. Eine Begradigung zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte unter anderem zu einer deutlichen Abnahme der Bedeutung als Nutzfläche für die Bürger. Das „Ab in die Mitte!“-Projekt „Unsere

Else“ sollte die vielfachen Bedeutungen eines Flusses in einer Stadt durch eine neue Identitätsstiftung in die Erinnerung der Bürger rufen. Darüber hinaus war Ziel, die Trennung des oberen und unteren Einkaufsbereichs in Bünde zu beseitigen.

Schon zu Beginn der Projektwoche vom 17. bis 23. Juni standen entlang der Else wetterfeste Fotos, die historische Situationen, aber auch die heutige Else zeigten. Viele Menschen säumten schon vor der offiziellen Eröffnung die Elsepromenade. Am Tag der Auftaktveranstaltung standen auf der Bühne direkt am Elseufer die Bürgermeister der Else-Städte und sprachen über das Verbindende eines Flusses, der durch verschiedene Städte und Gemeinden fließt. Mit einer gemeinsamen Else-Fahrt der Bürgermeister im Kanu wurde das Fest dann eröffnet. Der Samstag und Sonntag waren die Eventtage schlechthin. Am Samstag kreuzten Boote des Kanuclubs, der Feuerwehr und der Marinekameradschaft den Fluss und gaben den Menschen die Gelegenheit, die Stadt aus der Wasserperspektive zu sehen. Am Ufer der Else saßen Malerinnen und Maler, die Flussmotive einfingen. In den Geschäften waren Ateliers

Ganz neu wurde die Erlebnisfunktion eines Flusses gesehen. So stellte der Künstler Georg Pohlmann eine wasserspeiende Skulptur mitten in die Else. (oben)

Während historische Figuren an der Else flanierten, zeigten die Bünder Waschfrauen die alte Weise, im Fluss die Wäsche zu säubern. (linke Seite)

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Bünde

Bünde

Boote des Kanuclubs, der Feuerwehr und der Marinekameradschaft kreuzten die Else und gaben den Menschen die Gelegenheit, die Stadt aus der Wasserperspektive zu sehen. (links)

Schon zu Beginn der Projektwoche standen entlang der Else wetterfeste Fotos, die historische Situationen, aber auch die heutige Else zeigten. Viele Menschen säumten schon vor der offiziellen Eröffnung die Elsepromenade. (unten)

Die Landfrauen hatten eine Frühstückstafel errichtet, die kulinarisch einzigartig war. (rechte Seite)

eingerichtet und Kunstausstellungen der beteiligten Schulen ausgestellt. Anlieger gestalteten ihren Garten zu einer Erlebniswiese mit Skulpturenausstellung. Der Abend war der Musik gewidmet. In der naheliegenden Pauluskirche gab es Musikstücke mit Chor und Orchester zum Thema Wasser, direkt an der Else gaben sechs Shantychöre aus Norddeutschland ein begeisterndes Konzert. Den Abschluss bildete eine farbenfrohe und ideenreiche Lampionfahrt über die Else. Die Zuschauer säumten das Ufer und konnten sich anschließend in der Fluss-Disco amüsieren. Frühstück auf der Brücke Am Sonntagmorgen konnten die ElseAnwohner eine sehenswerte Aktion genießen: das Frühstück auf der

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Elsebrücke. Die Landfrauen hatten eine Frühstückstafel errichtet, die kulinarisch einzigartig war. Historische Figuren flanierten an der Else, die Waschfrauen zeigten die alte Weise, im Fluss die Wäsche zu säubern. Dass Stricken wieder Kult ist, zeigten Mitwirkende der Jugendhilfe, die das Geländer der Elsebrücke bestrickten. Ein Spectaculum besonderer Art zeigten Jugendliche der Lebenshilfe e. V., die eine Zauber- und Feuershow auf der Bühne direkt über dem Wasser präsentierten. Der Bischof von Bünde, ein Pfarrer und Original der Stadt des vergangenen Jahrhunderts, wurde von der Theatergruppe Regenbogen in Erinnerung gerufen. Und der Künstler Georg Pohlmann stellte eine wasserspeiende Skulptur mitten in die Else.

Begegnung und Kommunikation Das Elseufer und die Aktionen standen ganz im Zeichen von Begegnung und Kommunikation. Ganz neu wurde die Erlebnisfunktion eines Flusses gesehen, die Erholungsfunktion und der verbindende Charakter innerhalb des Stadtbildes. Am Innenstadttag, dem 14. September 2013, stand die neu installierte Wasserfontäne im Steinmeisterpark im Mittelpunkt. Musik, Ausstellungen und Theater bildeten den Schlusspunkt der Bünder City-Offensive 2013.

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Hamm

Hamm Ein weiterer wesentlicher Baustein zum „Stadtumbau Bahnhofsquartier“ ist die Umgestaltung der Fußgängerzone Bahnhofstraße sowie die Neugestaltung der Neuen Bahnhofstraße. Durch den Rückbau von Straßenfläche sind erhebliche städtebauliche Verbesserungen möglich, wie die oberirdische fußläufige Verbindung zwischen Fußgängerzone und dem neuen Wohngebiet im „Museumsquartier“. Nachdem der Stadtumbau erfolgreich umgesetzt wurde, sollen nun die privaten Akteure stärker in die Verantwortung genommen werden, um den Prozess der Innenstadtentwicklung auf breite Schultern zu verteilen und weiter voranzutreiben.

Als Gesprächsgrundlage hatte ein externes Beraterbüro innenstadtrelevante Trends und Fakten aufbereitet. Dies diente einerseits dazu, die nachfolgenden Gespräche mit gesellschaftlichen Akteuren auf der Basis fundierter Einschätzungen und einer intensiven Kenntnis der lokalen Situation führen zu können. Andererseits konnte so eine externe, wissenschaftliche Sicht auf die wesentlichen Rahmenbedingungen der Entwicklung in den Dialogprozess einfließen. Es folgten Workshops in kleineren Runden, zu denen jeweils die relevanten Partner und immer auch alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen waren.

Workshops in kleinen Runden Auftakt für „Hamm fit für die Zukunft“ war ein moderierter Workshop Anfang Februar, zu dem rund 200 Gäste kamen: Bürgerinnen und Bürger, Händler, Dienstleister, Gastronomen und Eigentümer.

Themen waren unter anderem „Immobilien“, „Wohnen und Wohnumfeld“, „Kultur, Freizeit und Bildung“ sowie „Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistung“. Hier konnten die jeweiligen Partner direkt ihre Wünsche, Ideen, Vorstellungen formulieren. Zu-

Um die Bürgerinnen und Bürger ohne Schwellenängste zum Mitmachen zu bewegen, wurde eine neue Form der Beteiligung gewählt. Dazu wurde die Innenstadt in einzelne Bereiche unterteilt und diese auf großen Plänen zur Verfügung gestellt. Hier konnte jeder mit einem Fähnchen direkt markieren, was ihm „gefällt“, „nicht gefällt“, wo sein „Zuhause“ ist oder welche „Idee“ er hat. (linke Seite und unten)

Hamm fit für die Zukunft! Partizipation und Planung: In diesem Jahr entschied sich die Stadt Hamm für „schwere Kost“ wie Vitali Klitschko sagen würde und traf damit erfolgreich den Nerv der Bürgerinnen und Bürger. Ziel war eine „Gesellschaftliche Allianz für die Innenstadt“,

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in der sich private Akteure dauerhaft für die Entwicklung der Innenstadt engagieren. Wie stellen sie sich die Hammer Innenstadt künftig vor? Was gefällt ihnen? Was könnte verbessert werden? Grundlagen für eine attraktivere Innenstadt waren in

Hamm bereits mit den umgesetzten Projekten gelegt worden, die von öffentlicher Hand finanziert wurden. Beispiele dafür sind der Bau des Heinrich-von-KleistForums am Bahnhof und die Gestaltung des „Platz der Deutschen Einheit“.

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Hamm

Hamm

Auftakt für „Hamm fit für die Zukunft“ war ein moderierter Workshop Anfang Februar, zu dem rund 200 Gäste kamen: Bürgerinnen und Bürger, Händler, Dienstleister, Gastronomen und Eigentümer. (oben)

An einem verkaufsoffenen Sonntag wurde ein Leerstand in der Innenstadt genutzt, um die bisherigen Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger zu präsentieren und zu diskutieren. (Mitte und unten)

Ziel von „Hamm fit für die Zukunft“ war und ist eine „Gesellschaftliche Allianz für die Innenstadt“. Handlungsfähige und -willige Hammer Bürgerinnen und Bürger sollen sich dauerhaft für eine positive Entwicklung der Hammer Innenstadt einsetzen. (rechte Seite)

dem haben sich die Beteiligten teilweise direkt zu kleineren Arbeitsgruppen zusammengeschlossen, um sich im Nachgang zum Workshop zu treffen. „Gefällt mir!“ Ergebnisse der Workshops waren beispielsweise das „Netzwerk Immobilieneigentümer“, das zur Vernetzung beitragen und gleichzeitig die zum Teil überforderten Eigentümer bei der Bewirtschaftung ihrer Immobilie beraten soll. Das „Bürger-Grün“ steht künftig für ein bürgerschaftliches Engagement für mehr Grün in der Innenstadt, das sich nicht nur mit der Umgestaltung, sondern auch mit der anfallenden Pflege des Grüns befasst. „Hamm am Wasser“ kümmert sich um mehr Aufenthaltsqualität an Lippe und Datteln-Hamm-Kanal, die beide in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt verlaufen. Und beim „Treffpunkt Planungs-Bürger“ treffen sich Bürgerinnen und Bürger, die Interesse an Themen der Stadtentwicklung haben. Diese nachhaltigen Projekte werden von der Verwaltung und der Bürgerschaft vorangetrieben – ein erster Erfolg von „Hamm fit für die Zukunft“. Um die Bürgerinnen und Bürger ohne Schwellenängste zum Mitmachen zu bewegen, wurde eine neue Form der Beteiligung gewählt. Dazu wurde die Innenstadt in einzelne Bereiche unterteilt und diese auf großen Plänen zur Verfügung gestellt. Hier konnte jeder mit einem Fähnchen direkt markieren, was ihm „gefällt“, „nicht gefällt“, wo sein „Zuhause“ ist oder welche „Idee“ er hat. Ideen wurden anschließend auf Postkarten notiert und können so direkt bei der Rahmenplanung berücksichtigt werden. Diese Art der Einbindung war eine Premiere – eine überaus gelungene. Allianz für die Innenstadt An einem weiteren Termin wurde einen Monat später an einem verkaufsoffenen Sonntag ein Leerstand in der Innenstadt genutzt, um die bisherigen Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger zu präsentieren, weitere Anregungen einzuholen und zu diskutieren. Als Ansprechpartner standen das Stadtmarketing,

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das Stadtplanungsamt sowie externe Experten zur Verfügung. Ziel ist weiterhin eine „Gesellschaftliche Allianz für die Innenstadt“. Gemeint ist damit eine Identifizierung und Aktivierung handlungsfähiger und -williger Hammer Bürgerinnen und Bürger, die sich dauerhaft für eine positive Entwicklung der Hammer Innenstadt einsetzen wollen. Aufgrund des erfolgreichen Prozessfortgangs wird die Bildung nach Beendigung des Projektzeitraumes fortgesetzt.

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Kleve

Kleve Die größte Veränderung ist die Errichtung der Hochschule Rhein-Waal auf dem ehemaligen Hafengelände. Aber auch die Entwicklung der Plätze und Neubauten direkt am Wasser veränderten das Erscheinungsbild der Stadt. Dennoch droht dem Spoykanal, einer Bundeswasserstraße, die Verödung. Viele Sportbootfahrer hatten in den vergangenen zwei Jahren die Baustelle gemieden. Die mangelnde Frequenz aber drohte, zu einem Verlust der Schleuse und damit zum Verlust des Zugangs zum Rhein zu führen. Mit „Kleve Ahoi!“ sollte dem entgegengewirkt werden. Moonlight-Shipping und Schwanenritter-Race Den Auftakt bildete am 31. Mai ein „Moonlight-Shipping“, das Einkaufsstadt und Hafen gleichermaßen in den Mittelpunkt stellte. Während einheimische und benachbarte Sportbootfahrer und ihre Skipperfreunde den Klever Hafen in eine gut besuchte Marina verwandelten, erstrahlte die Innenstadt im maritimen Glanz.

Kleve Ahoi! Wir sind auf dem richtigen Dampfer! Seit September 2012 könnte man meinen, im Klever Hafen hätten Schiffe aus aller Herren Länder angelegt. Das Sprachengewirr ist überwältigend. Junge Menschen aus 86 Nationen zieht es in die Gebäude der Hochschule Rhein-Waal.

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Hier studieren sie „International Business“, „Journalism and Bionics“, „Sustainable Agriculture“. Kleve hat mit seinem diesjährigen „Ab in die Mitte!“-Projekt eine Brücke geschlagen zwischen Campus und City sowie Vergangenheit und Zukunft. Das

Thema „Kleve ans Wasser“ spielt in der Stadtentwicklung schon seit Jahren eine große Rolle. In den letzten Jahren haben sich die Ereignisse entlang des Spoykanals und dem Kermisdahl jedoch fast überschlagen.

Tags darauf lockte das Klever Hafenfest mit dem 1. Schwanenritter-Race der Stadtgeschichte. Nach der Sage kam einst Elias in einem Nachen, der von einem Schwan gezogen wurde, den Rhein hinauf, um der in Not geratenen Gräfin Beatrix von Brabant zu Hilfe zu eilen. Was wäre also besser, als das sich Studierende und Klever Bürger in einem Wettstreit ganz im Sinne des Schwanenritters messen? Gemeinsam mit Prof. Dr. William Megill vom Fachbereich Bionik der Hochschule wurde ein humorvoller Wettstreit entwickelt, in dem die Teilnehmer Boote mit natürlichen Antrieben bauten und diese so weit als möglich über die Wellen des ehemaligen Rheinarms in Richtung Burg fuhren. Unbedingt an Bord sein mussten ein Prinz und ein Schwan. Das Event war ein überwältigender Erfolg. Trotz des schlechten Wetters drängten sich die Zuschauer, um das Fortkommen oder das Scheitern der Skipper zu sehen. Die ausführliche Berichterstattung in der Presse mündete in der Frage nach einer Wieder-

Unter dem Motto „Im roten Licht der Hafenbar“ erfreuten unter anderem Krimilesungen und Gedichte von Joachim Ringelnatz das interessierte Kleinkunstpublikum. (oben)

Dem Spoykanal, einer Bundeswasserstraße, drohte die Verödung. Viele Sportbootfahrer hatten in den vergangenen zwei Jahren die Baustelle gemieden. (linke Seite)

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Kleve

Kleve holung, die von den Lesern zu 100 % mit „Ja“ beantwortet wurde. Im roten Licht der Hafenbar Kleves Plätze sind schwer zu finden und schwierig zu bespielen. Es mag an der hügeligen Topografie liegen oder an der mittelalterlichen Stadtstruktur. Selbst wenn neue Plätze angelegt werden, haben die es oft schwer, im Herzen der Klever anzukommen. Ähnlich erging es dem Opschlag als einem der ehemals verkehrsreichsten Bereiche im Stadtgebiet, der bereits 2009 zu einer städtischen Grün- und Platzanlage umgestaltet worden war, seitdem allerdings eher ein Schattendasein führte – auch weil in seinem Umfeld in den letzten Jahren viel gebaut wurde.

Im Zuge von „Kleve Ahoi!“ wurde der Opschlag mit sonnengelben Liegestühlen überflutet, die nach anfänglichem Zögern von den Besuchern rückhaltlos angenommen wurden. Rüstige Radler im Rentenalter gönnten sich ebenso ein „Päuschen“ wie Studierende und Jugendliche eine Runde „Chillen“. Und abends erfreuten unter dem Motto „Im roten Licht der Hafenbar“ Krimilesungen, Gedichte von Joachim Ringelnatz und Songs von Elvis Presley das interessierte Kleinkunstpublikum. Unumstrittener Höhepunkt war jedoch die „After Work Party“, die gemeinsam mit dem Klever City Netzwerk eine Hommage an alle fleißigen Helfer war, die Tag für Tag die Einkaufsstadt Kleve für ihre Besucher so attraktiv

machen. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert und alle waren überrascht und erfreut, wie schön doch dieses Ensemble sein kann. Ein Schiff wird kommen „Ein Schiff wird kommen“ hieß es in dem berühmten Schlager von Lale Andersen – doch wurde Kleve lange auf die Folter gespannt. Aufgrund des langen und heißen Sommers führten die Flüsse so wenig Wasser, dass das vorgesehene Theaterschiff seine Bühne im Hafen der Hochschule nicht präsentieren konnte. Das gleiche Schicksal ereilte auch das Ausflugsboot. Beide Events wurden im Herbst nachgeholt.

Auf der „After Work Party“ wurde bis tief in die Nacht gefeiert. (oben)

Den Auftakt zu „Kleve Ahoi!“ bildete ein „Moonlight-Shipping“, das Einkaufsstadt und Hafen gleichermaßen in den Mittelpunkt stellte. (links)

Das Klever Hafenfest lockte mit dem 1. Schwanenritter-Race der Stadtgeschichte. Trotz des schlechten Wetters drängten sich die Zuschauer, um das Fortkommen oder das Scheitern der Skipper zu sehen. (rechte Seite)

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Lünen

Lünen Die Augen der Menschen sollten bewusst auf identitätsstiftende Orte in der Lüner Innenstadt gerichtet werden – und zwar sowohl auf die geschichtlich gewachsenen als auch auf die, die im Rahmen des Stadtumbaus entstanden sind. In diesen Aktionsräumen fanden Veranstaltungen und Aktionen statt, die gezielt Bezug zu den Themen Stadttourismus, Handel, Kultur und Erlebnis nahmen. „Typisch Lünen“ Ein Highlight der Aktionsreihe war das Theaterprojekt „Typisch Lünen“ – eine Darbietung von Lünern für Lüner. Die Aktionskulisse bildete dabei das Heinz-Hilpert-Theater als ein bestehender Identitätsort im Zeichen der Kultur. Geschrieben von zwei mehrmals ausgezeichneten Lüner Jungschauspielerinnen befasste sich das Theaterstück augenzwinkernd mit den besonderen Eigenheiten der Lippestadt und ging dabei künstlerisch der Frage nach, was typisch für Lünen ist. Rund 60 Lünerinnen und Lüner traten in dem Stück auf und inszenierten die Lüner Mentalität mit viel Charme, Ironie und Witz. Einen weiteren Aktionsraum bildete der in der nördlichen Innenstadt Lünens gelegene Tobiaspark. Eine neu geschaffene Spielfläche für die kleinen Bürger und Besucher wurde hier feierlich mit einem großen und bunten Kinderfest – dem StadtSpielGarten – eröffnet.

Lüner Augenblicke – Lünen im Fluss Mit den erfolgreichen Wettbewerbsbeiträgen der Jahre 2009 und 2011 war es Lünen gelungen, die „Lüner Augenblicke“ als Marke zu etablieren. Das Projekt des Jahres 2013 knüpfte hier an und setzte auf das Motto: „Lünen im Fluss“.

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Die Doppeldeutigkeit des Untertitels spielte einerseits auf das zentrale Identitätsmerkmal der Stadt – die Lippe – an. Andererseits wurden damit der Wandel der Stadtgestalt und die Veränderung der Bedeutung von Orten in der Lüner Innenstadt für die

Innenstadt „reinigen“

Stadtidentität aufgegriffen. Denn nach fünf Jahren erfolgreichen Stadtumbaus ist die Lüner Innenstadtentwicklung bereits so „im Fluss“, dass die aktuelle Zielsetzung in der Stärkung der Identität mit der umgebauten City bestand.

Schauplatz einer besonderen OpenAir-Ausstellung wurde der Platz an der Persiluhr. An Wäschespinnen hängende Textilien präsentierten Aufdrucke mit historischen Motiven und Plänen zum Umbau des innerstädtischen Platzes. Bewohner und Besucher Lünens waren eingeladen, einen Blick auf Historie, Gegenwart und Zukunft der nördlichen Innenstadt zu werfen und mitzudiskutieren, wie das Bild

Die Veranstaltungen und Aktionen nahmen gezielt Bezug zu den Themen Stadttourismus, Handel, Kultur und Erlebnis – wie hier während des „Moonlight-Shopping“. (oben)

Die Doppeldeutigkeit des Projektuntertitels spielte sowohl auf das zentrale Identitätsmerkmal der Stadt – die Lippe – als auch den Wandel der Stadtgestalt und die Veränderung der Bedeutung von Orten in der Lüner Innenstadt an. (linke Seite)

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Lünen

Lünen der nördlichen Innenstadt „gereinigt“ werden kann. Die Fotoausstellung „Lünen – unsere Stadt“ zeigte in den Geschäften des Einzelhandels Fotomotive mit den persönlichen Alltagsmomenten der Lüner. (links)

Im Tobiaspark wurde eine neu geschaffene Spielfläche für die kleinen Bürger und Besucher mit einem großen und bunten Kinderfest – dem StadtSpielGarten – eröffnet. (unten)

Ein Highlight war das Theaterprojekt „Typisch Lünen“ – eine Darbietung von Lünern für Lüner. Geschrieben von zwei Lüner Jungschauspielerinnen befasste sich das Theaterstück augenzwinkernd mit den besonderen Eigenheiten der Lippestadt. (rechte Seite)

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Starkes Potenzial Eine Fotoausstellung mit dem Titel „Lünen – unsere Stadt“ zeigte in den Geschäften des Einzelhandels Fotomotive mit den persönlichen Alltagsmomenten der Lüner. Im Rahmen eines Aufrufs konnten die Bürger dafür sowohl eigene Fotomotive einreichen als auch als Models professionell abgelichtet werden. Realisiert wurden die „Lüner Augenblicke“ in einem gemeinschaftlichen Verbund von Stadtentwicklung, Kul-

turbüro, Stadtmarketing, Einzelhandel und Vereinen. Dabei wurde die gute Zusammenarbeit aus den vergangenen Jahren auch diesmal wieder bestätigt. Ein starker Zusammenhalt der Gemeinschaft ist spürbar und festigt sich durch gemeinsame Projekte. Durch viele Mitmach-Aktionen konnte des Weiteren das Engagement der Bürgerschaft geweckt und ihre Identifikation mit der Stadt Lünen gefördert werden. Insbesondere der Aufruf zum Theaterstück erzeugte großes lokales Interesse mit starkem Potenzial zur Weiterentwicklung.

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Neukirchen-Vluyn

Neukirchen-Vluyn Kleine Ladenlokale, ehemalige Hofstätten und Handwerksbetriebe wurden umbenannt in Lesezimmer, Ankleidezimmer, Kulturzimmer und Spielzimmer. Die Fußgängerzone wurde zur Diele, der Missionshof zur Terrasse. Sie bildeten die Kulisse für Kunst und Kultur an ungewöhnlichen Orten. Die Stadtmarketingkooperation sowie der ehrenamtliche Arbeitskreis Dorf Neukirchen organisierten eine Vielzahl von Terminen. Daneben sorgten vor Ort einige Initiativen für Furore. So etwa die „Dorfmasche“ – eine Gruppe von Damen, die es mit ihren Strickaktionen auf Leerstandsimmobilien abgesehen hatte und eine Bauruine am Ortseingang in ein Dornröschenschloss verwandelte. Mit ihrer beherzten Aktion gaben sie Anlass zu angeregten Diskussionen und sorgten für einen ungeahnten Besucherstrom. Shop Sharing und Ideenschmiede Ähnlich interessant verlief die Aktion „Mitbewohner gesucht“. Dabei wurden die Leerstände im Dorf mit WGCharakter vermarktet. Anwohner und Einzelhändler präsentierten sich als gute „Nachbarn“. Im Mittelpunkt der ungewöhnlichen Annoncierung stand die „Ideenschmiede“, ein Gewächshaus für kreative Ideen. Dort konnten Jung-Unternehmer ihrer Geschäftsidee nachgehen.

Dorf Neukirchen – 4 Zimmer, Küche, Diele, Bad Gemeinsam mit Bürgerschaft, Einzelhandel, Vereinen und anderen Organisationen die Identifikation mit dem Ortskern stärken – darauf zielte das „Ab in die Mitte!“-Projekt 2013 in Neukirchen-Vluyn ab. „4 Zimmer, Küche, Diele, Bad“ rückte

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die bauliche Besonderheit des historischen Dorfkerns in den Fokus und lud bei kleinen und großen Veranstaltungen zur Besichtigung ein. Das Kapital NeukirchenVluyns sind die Atmosphäre des alten Dorfkerns und

seine engagierten Bürger, die den zunehmenden Leerständen und dem Eindruck eines sterbenden Stadtteils entgegenwirken wollen. Dabei ist es in Neukirchen so übersichtlich wie in einer 4-Zimmer-Wohnung mit WGAtmosphäre.

Der Clou dabei: Der Leerstand wurde zu Tages- oder Stundenpauschalen angemietet. So fanden mehrere Mieter in einer Art „Shop Sharing“ zu günstigen Konditionen ein neues Zuhause. Dass der propagierte Nachbarschaftsgedanke keine Worthülse blieb, wurde durch eine ortsansässige Ladenbaufirma untermauert. Sie richtete die „Ideenschmiede“ bedarfsgerecht ein. Ein umgebauter Bauwagen konnte als Gästezimmer in der Projektzeit für eine Übernachtung mit Frühstück gebucht werden. Er stand in exponierter Lage zusammen mit der „Ab in die Mitte!“-Bank am Ortseingang. Künftig wird hier eine Veranstaltungstafel stehen, die auf den Dorfkern hinweist. Ergänzt wird dieses Schild durch

Die Idee, per „Dorfmasche“ Leerstandsimmobilen zu verschönern, lockte sogar den WDR nach Neukirchen-Vluyn. (oben)

„Zimmerveranstaltungen“ – ein „Sitzkissen-Konzert“, eine Modeausstellung junger Designer oder eine Tanzperformance in der Wurstküche – rückten den Einzelhandel in ein neues Licht. (linke Seite)

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Neukirchen-Vluyn

Neukirchen-Vluyn verschiedene Wegweiser, die auf den charmanten Ortskern aufmerksam machen. Vertell-Stückskes im Leerstandstheater

Kabarettisten. Die Nutzung von Leerständen als Ausstellungsfläche hat außerdem den persönlichen Austausch mit den Immobilienbesitzern neu befördert. Alte Krusten aufgebrochen

Die begleitende Veranstaltungsreihe zu „4 Zimmer, Küche, Diele, Bad“ mobilisierte Neukirchen-Vluyner wie Auswärtige ins Dorf. Die „Diele“ wurde zu einem beliebten Treffpunkt, etwa bei der Nachbarschaftstafel oder bei der Straßengalerie der Schulen. Und das Konzert einer Jazzband sowie das Newcomerfestival zogen Musikfreunde jeden Alters in ihren Bann. Die „Zimmerveranstaltungen“ rückten den Einzelhandel in ein neues Licht, mit einem „Sitzkissen-Konzert“, einer Tanzperformance in der Wurstküche oder einer Modeausstellung junger Designer. Leerstände wurden zum Lesezimmer, zur „Beste Kamer“ mit plattdeutschen „Vertell-Stückskes“ und zum „Leerstandstheater“ mit Auftritten von Schauspielern und

Der zentrale „Ab in die Mitte!“-Tag im September bot vielen hiesigen Machern und Akteuren ein Forum, sich nochmals in der „guten Stube“ zu präsentieren. Dazu bot sich nach einem spannenden Sommer die Chance, ein Meinungsbild abzufragen, was „Ab in die Mitte!“ bewirkt hat und wie es weiter gehen kann.

schon verloren geglaubten Qualitäten erkannt: Ein funktionierendes nachbarschaftliches Netzwerk, seine historische Bausubstanz sowie seine Anziehungskraft für Besucher durch seinen ganz eigenen ursprünglichen Charme. „4 Zimmer, Küche, Diele, Bad“ ist nicht zu Ende, sondern war erst der Anfang eines inzwischen auch politisch getragenen und in der Bevölkerung intensiv diskutierten Etnwicklungskonzeptes für den Ortskern von Neukirchen.

„4 Zimmer, Küche, Diele, Bad“ hat alte Krusten aufgebrochen. Menschen haben einen neuen Blick auf den Ortskern von Neukirchen gewonnen. Sie nennen ihn wieder liebevoll „Dorf Neukirchen“. Sie sehen in ihrem Dorf nicht länger nur ein untergehendes Einzelhandelszentrum, sondern haben seine

Leerstände wurden zum Lesezimmer, zur „Beste Kamer“ mit plattdeutschen „Vertell-Stückskes“ und zum „Leerstandstheater“ mit Auftritten von Schauspielern und Kabarettisten. (oben)

Ein Jazzkonzert und besonders das Newcomerfestival zogen Musikfreunde jeden Alters in ihren Bann. (links)

Mit ihrer beherzten Aktion gaben die Damen der „Dorfmasche“ Anlass zu angeregten Diskussionen und sorgten für einen ungeahnten Besucherstrom. (rechte Seite)

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Paderborn

Paderborn Dazu gehörte auch der Fluss Pader als Namensgeber der Stadt und seine Quelle im Herzen Paderborns. So vielfältig wie die einzelnen Identitäten, so facettenreich waren auch die LiveAktionen: Direkt im Einzelhandel und in der Gastronomie der Innenstadt, mitten in den privaten Räumen – den Wohnzimmern der Stadtbewohner – waren individuelle performative Aktionen hautnah erlebbar und sorgten für Begeisterung. Alt und modern Eines der acht Veranstaltungs-Highlights war unter anderem der 6. Tag „Neue Medien, neue Mitte“, bei dem Botschaften als Zeichensprache von Cheerleadern getanzt wurden. Wissenschaftliche Unterstützung erhielt die Performance durch das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Die Einrichtung hat auch das Codebuch entworfen, mit dem der Tanz entschlüsselt werden konnte. Das Ziel: Die Datenströme, die uns im täglichen Leben umfließen, sollten in der Inszenierung erlebbar gemacht werden.

Eines der Veranstaltungs-Highlights war der Tag „Neue Medien, neue Mitte“, bei dem Botschaften als Zeichensprache von Cheerleadern getanzt wurden. Die komplexe Tanzinszenierung wurde durch Licht und Sounds unterstützt. (linke Seite)

Alle acht „Ab in die Mitte!“-Tage in Paderborn mit über 700 Akteuren und vielen Zuschauern haben es geschafft, ein großes Miteinander zu erzeugen. (unten)

PADERquellen der Identität Paderborn hat mit den „PADERquellen der Identität“ seine facettenreiche Stadtidentität erlebbar gemacht. Die acht Veranstaltungstage in der City nahmen einzelne Aspekte der Paderborner Identität auf und stellten sie dar. Heraus kam ein großes

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Miteinander – geprägt von über 700 Akteuren, die ihre vertraute Stadt gemeinsam mit den Zuschauern neu entdecken konnten. Die Identität der Mitte ist dabei geschärft und ins Bewusstsein gebracht worden. Für die Umsetzung inszenierten das

Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing, das Kulturamt und die norden theaterproduktion die Baukultur, Topografie, den Einzelhandel, die Gastronomie und andere Gegebenheiten als Quellen der Paderborner Stadtidentität.

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Paderborn

Paderborn Der historische Hintergrund hierfür reichte in die Jahre 1832 bis 1852 zurück. Damals führte der preußische optische Telegraf von Berlin über das Paderborner Land bis nach Koblenz. Die Übermittlung von Botschaften repräsentiert einen alten und zugleich modernen Aspekt der Stadtidentität, der hier künstlerisch inszeniert wurde. Die gebotene kulturelle Bandbreite der „Privaten Mitte“ war vielfältig, die Wohnzimmer-Atmosphäre nicht anonym und die Resonanz bei Publikum und Lokalpresse durchweg groß“. Vom Singer/Songwriter-Konzert, Kabarett bis zur Talkrunde – die ungewöhnliche Veranstaltung konnte überzeugen. (oben)

Die komplexe Tanzinszenierung wurde durch Licht und Sounds unterstützt. Ort der Aufführung war die Hauptfußgängerzone und der Neue Platz neben dem Rathaus, der sinnbildlich und architektonisch für das moderne Paderborn steht. Private Mitte

Direkt im Einzelhandel und in der Gastronomie der Innenstadt, mitten in den privaten Räumen – den Wohnzimmern der Stadtbewohner – waren individuelle performative Aktionen hautnah erlebbar und sorgten für Begeisterung. (Mitte)

Alle acht „Ab in die Mitte!“-Tage in Paderborn mit über 700 Akteuren und vielen Zuschauern haben es geschafft, ein großes Miteinander zu erzeugen. (unten)

Allein beim finalen Abschlussfest waren über 300 Mitwirkende involviert und machten es zu einem Veranstaltungshöhepunkt. (rechte Seite)

Es gibt nicht viele, die behaupten können, in ihrem Wohnzimmer schon einmal ein Popkonzert veranstaltet oder beim stellvertretenden Bürgermeister auf dem Sofa über Kultur diskutiert zu haben. Unter dem Motto „Das Private in der Mitte“ wurden aus 400 Interessenten 165 Paderborner ausgelost, um an einer von zehn zeitgleich stattfindenden Kulturveranstaltungen in Privatwohnungen teilzunehmen. Die gebotene kulturelle Bandbreite war vielfältig, die Wohnzimmer-Atmosphäre mal anders vertraut und nicht anonym, die Resonanz bei Publikum und Lokalpresse durchweg groß. Vom Singer/Songwriter-Konzert, Kabarett bis zur Talkrunde – die ungewöhnliche Veranstaltung konnte überzeugen. Stadt neu entdeckt Alle acht „Ab in die Mitte!“-Tage in Paderborn mit über 700 Akteuren und vielen Zuschauern haben es geschafft, ein großes Miteinander zu erzeugen. Menschen, die sich wahrscheinlich täglich in der Innenstadt unbewusst begegnen, aneinander vorbeilaufen, wechselten plötzlich vertraute Worte und genauso schnell vom „Sie“ zum „Du“. Die Besonderheit der langen Vorbereitungs- und Probenzeit, die bereits sieben Monate vorher begann, legte den anfänglichen Grundstein für dieses spannende Miteinander.

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Paderborner Sport-, Kultur-, Tanz, Chorvereine, Singer/Songwriter, Kabarettisten und Poetry-Slammer haben gemeinsam für die Dynamik der acht Tage gesorgt. Das finale Abschlussfest mit allein 300 Mitwirkenden konnte dann genauso stark als Veranstaltungshöhepunkt herhalten, wie die anderen sieben Tage mit ihren ganz eigenen individuellen Themenschwerpunkten. Viele Paderborner haben ihre Stadt neu entdecken können und in allen reifte die Erkenntnis, dass diese Stadt kulturhungrig ist. Der Fluss aus den Quellen der Identität ist bei Paderbornerinnen und Paderbornern angekommen.

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Radevormwald

Radevormwald Denn die Stadt ist vor allem für ihre traumhafte Landschaft bekannt, und vor Beginn der Innenstadtsanierung fanden selten Besucher den Weg in den Stadtkern oder sprachen Bürger mit Stolz von „ihrer“ Stadtmitte. Doch in den letzten Jahren hat sich gerade im Zentrum einiges getan: Der Marktplatz wurde neu gestaltet, das Citymanagement und der Verfügungsfonds sorgten mit zahlreichen Projekten für neuen Schwung und 2012 brachte die „Rader LokalZeit“ nachhaltig Belebung in die Innenstadt. Es hat sich gezeigt, dass die Identitätsbildung und die Attraktivitätssteigerung der Innenstadt für Touristen und Bewohner ein Prozess ist, der gleichzeitig mit der Umgestaltung auch durch begleitende Projekte vorangetrieben werden muss. Mit diesem Ziel setzten die Stadt Radevormwald, der Citymanagement Radevormwald e. V. und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Zusammenarbeit mit zahlreichen Vereinen, Unternehmen und Ehrenamtlichen während der Intensivwoche Mitte Juli drei Bausteine als Herzstücke des Projektes um: ein Stadtspiel, „RadeRouten“ und „RadeTourismus“. Rund um Radevormwald

Auf nach Rade! Die Reise zum Mittelpunkt unserer Stadt Radevormwald schickte Touristen und Radevormwalder auf Entdeckungsreise. Während der „Reise zum Mittelpunkt unserer Stadt“ sollten die scheinbar bekannten Seiten Radevormwalds auf besonderen Wegen und aus einem neuen Blickwinkel be-

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trachtet werden. Einwohner fanden neue Identifikationspunkte und Touristen wurden für die Innenstadt begeistert. Gleichzeitig wurde das Stadtzentrum – und insbesondere der neu gestaltete Marktplatz – weiter profiliert und als Mittelpunkt der Stadt etabliert.

„Der Vorgang der Entdeckung besteht nicht darin, Neuland zu finden, sondern das Vorhandene mit anderen Augen zu sehen.“ Was Marcel Proust einst so zeitlos umschrieb, sollte 2013 das Motto des „Ab in die Mitte!“-Sommers in Radevormwald werden.

Identifikation lässt sich am besten spielerisch und in Gemeinschaft erreichen. So entstand die Idee des Gesellschaftsspiels „Rund um Radevormwald“, für das bereits im Jahr 2012 Ideen und Fragen aus der Bürgerschaft gesammelt wurden. 2013 sorgte ein gemeines Probespielen dafür, dass die Bürger sich an der Erarbeitung beteiligen konnten. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Es entstand der Prototyp eines Brettspiels, bei dem gemeinsam das Wissen über die Heimatstadt getestet werden kann. RadeRouten „Feierabendrunden“ und „Touren für Entdecker“ führten Radevormwalder Bürger und Besucher auf neuen „RadeRouten“ in die Innenstadt. Im Rahmen von „Lecker Mittendrin“ bot Citymanager Frank Manfras eine ku-

„ReisePakete“ ermöglichten einen ganztägigen und erlebnisreichen „Rundum-Sorglos“-Aufenthalt in der Höhe, zu Wasser oder auf dem Fahrrad. Dabei führte die Pferdewagentour „Rüötsch Platt“ die Teilnehmenden durch die Radevormwalder Landschaft bis in den innerstädtischen Parc de Châteaubriant, wo ein Barbecue auf sie wartete. (oben)

Im Rahmen von „Lecker Mittendrin“ bot der Citymanagement Radevormwald e.V. eine kulinarische Reise durch die Innenstadt an. (linke Seite)

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Radevormwald

Radevormwald linarische Reise durch die Innenstadt an. Die Pferdewagentour „Rüötsch Platt“ führte die Teilnehmenden auf Rader Platt erst durch die Radevormwalder Landschaft, bevor der innerstädtische Parc de Châteaubriant mit seiner langen Kaffeetafel für ein deftiges Barbecue genutzt wurde. Auf die „neueren“ technischen Errungenschaften setzte das GeocachingProjekt: Eine Arbeitsgruppe aus Hobby-Geocachern entwickelte gemeinsam mit der Stadt Radevormwald zwei Geocaching-Routen, welche die Cacher mit kniffligen Rätseln langfristig in die Innenstadt locken. Gleichzeitig stehen mit Hilfe von „Ab in die Mitte!“ nun GPS-Geräte zum Verleih bei verschiedenen Kooperationspartnern zur Verfügung.

Das Stadtspiel „Rund um Radevormwald“ regte die Besucher der Reisemesse zum Mitspielen und Rätseln an. (linke Seite oben)

Vereine, Firmen und Verbände informierten während der Reisemesse über Freizeitmöglichkeiten in und um Radevormwald. (linke Seite unten)

Während der Reisemesse wurde der neu gestaltete Marktplatz in Szene gesetzt und zog bei schönstem Sonnenschein zahlreiche Besucher an. (unten)

RadeTourismus Die „Reisemesse“ zog als Höhepunkt der Intensivwoche am 14. Juli zahlreiche Einwohner und Gäste in das Stadtzentrum. Die unterschiedlichen tourismusrelevanten Firmen und Vereine stellten sich während des verkaufsoffenen Sonntags auf dem Marktplatz vor und ein sommerliches Programm sorgte dafür, dass die Besucher den „neuen“ Marktplatz von seiner schönsten Seite erleben konnten. Während der Intensivwoche wurde als Zwischennutzung in einem Leerstand am Marktplatz die Radevormwalder Reiseagentur eröffnet, wo sich Besucher bei Kaffee und Kuchen über die touristischen Attraktionen informieren konnten. Verschiedene „ReisePakete“ ermöglichten einen ganztätigen und erlebnisreichen „Rundum-Sorglos“Aufenthalt in der Höhe, zu Wasser oder auf dem Fahrrad. Die neu entwickelte Reisetasche ist inzwischen zu einem gefragten Stadtprodukt geworden. Die „Reise zum Mittelpunkt unserer Stadt“ ist nicht beendet. Denn auch zukünftig wird sich der Stadtkern baulich verändern, an Anziehungskraft und Attraktivität gewinnen und darauf warten, neu entdeckt zu werden. Deshalb wird es auch weiterhin heißen: „Auf nach Rade!“

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Solingen

Solingen Unter dem Motto „Alte Liebe rostet nicht, neue muss wachsen“ wurde der umgestaltete „Alter Markt“ im Rahmen von „Ab in die Mitte!“ der Solinger Bevölkerung wieder zur Nutzung übergeben.

Als eindrucksvolles Leitmotiv fungierten in Solingen die 20 roten Großbuchstaben „Willkommen in Solingen“, die immer wieder ihren Standort wechselten. (linke Seite)

Die Solinger Werbegemeinschaft hatte das am längsten verheiratete Solinger Paar mit dem Stichtag 14. September gesucht. Das Ehepaar Grochowski hatte auf den Tag genau vor 56 Jahren in der Stadtkirche nebenan geheiratet.

Das „Bergische Heimatlied“ preist seit über 120 Jahren die bergischen Besonderheiten von Wupper, Natur und Klinge. Mit einem musikalischen Wettbewerb rief Solingen zur Kreation einer modernen Adaption auf. (unten)

Taschenlampen-Choreografie und Fahrradaktionstag Mit einer besonderen Inszenierung aus Licht, hochwertiger Gastronomie und Kultur wurde die neue Pflasterung und Möblierung des Platzes der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Highlight am Abend bildete die Enthüllung der Großbuchstaben „Willkommen in Solingen“ mit einer besonderen Taschenlampen-Choreografie der Tanzgruppe Art Of. Solingens Topografie ist für Fahrradfahrer eine echte Herausforderung. In den letzten Jahren hat sich – nicht zuletzt angestoßen durch den Ausbau der Korkenziehertrasse im Rahmen der Regionale 2006 – die Zahl der Fahrradfahrer deutlich erhöht.

Echt.Scharf.Solingen. – Willkommen in Solingen Das diesjährige „Ab in die Mitte!“-Projekt in Solingen lud im Sommer gleicherweise Touristen, Solinger Bürgerinnen und Bürger sowie Neu- und Altkunden ein, die City neu zu entdecken. Als eindrucksvolles Leitmotiv fungierten dabei die 20 roten

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Großbuchstaben „Willkommen in Solingen“, die immer wieder ihren Standort wechselten und bei den Besuchern auf sehr großes Interesse stießen. Die Solinger Innenstadt befindet sich aktuell in einem groß angelegten Verände-

rungsprozess. Erste Umsetzungen aus dem Innenstadtkonzept „City 2013“ sind sicht- und erlebbar wie z. B. der Umbau des „Alter Markt“, der sich als wichtiger Schnittpunkt der Solinger Innenstadt in einem völlig neuen Bild präsentiert.

Solingens erster Fahrradaktionstag im Rahmen von „Ab in die Mitte!“ lockte mit Informationen und Mitmach-Aktionen viele Besucherinnen und Besucher in die Solinger Innenstadt. HipHop-Heimatlied Das „Bergische Heimatlied“ preist seit über 120 Jahren die bergischen Besonderheiten von Wupper, Natur und Klinge. Mit einem musikalischen Wettbewerb hatte die Stadt Solingen zur Kreation einer modernen Adaption aufgerufen. Insgesamt 14 qualitativ hochwertige Beiträge zwischen Heimatlied, Rock, Pop, HipHop, Punk und Schlager wurden eingereicht. In Kooperation mit dem lokalen Radiosender Radio RSG konnte eine Online-Abstimmung realisiert werden,

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Solingen

Solingen an der sich viele Solinger Bürgerinnen und Bürger beteiligten. Carlson, der Kottenprinz „Der Solinger Klingenschmied Carlson konnte im fernen Orient mit seinen mutigen Taten und seinen weisen Ratschlägen ein kleines Vermögen zusammenbringen. Zurück in der Heimat investierte er in einen neuen, großen Schmiedekotten und in den Ausbau seiner Handelsbeziehungen. Klingen, Schwerter und Messer aus Solingen wurden auf der ganzen Welt beliebt.“ Der Marktplatz war damals einer der wichtigsten Orte in der Stadt für den lokalen Warenaustausch…. In einem interaktiven (Theater-)Erlebnisspiel erklärte Carlson an zwei Aktionstagen den Kindern die Solinger Stadtgeschichte. Der ortsansässige Handel gestaltete die sieben Stationen mit, an denen kräftig gerätselt und alte und neue Handwerkskunst ausprobiert und so die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft erlebbar wurde.

Unter dem Motto „Alte Liebe rostet nicht, neue muss wachsen“ wurde der umgestaltete „Alter Markt“ im Rahmen von „Ab in die Mitte!“ der Solinger Bevölkerung wieder zur Nutzung übergeben. Mit einer besonderen Inszenierung aus Licht, hochwertiger Gastronomie und kulturellen Darbietungen wurde die neue Pflasterung und Möblierung der Öffentlichkeit vorgestellt. (linke Seite)

Der Solinger Klingenschmied Carlson konnte im fernen Orient mit seinen mutigen Taten und seinen weisen Ratschlägen ein kleines Vermögen zusammenbringen. In einem nach ihm benannten interaktiven (Theater-) Erlebnisspiel erklärte Carlson den Solinger Kindern die bewegte Stadtgeschichte. (oben)

Der Weseler Esel erfuhr in Solingen eine besonders bunte Gestaltung. (unten)

Die aktuellen Veränderungen in der Innenstadt haben die City-Akteure in diesem Jahr noch enger zusammengeschweißt. Händler, Eigentümer, Citymanagement und Werbegemeinschaften haben durch die gemeinsamen Aktionen von „Ab in die Mitte!“ wie z. B. die Rote-Teppich-Aktion, an der sich über 120 Händler beteiligt haben, geschafft, das Außenbild der Innenstadt zu verbessern. Hinzu kam Ende Oktober die Eröffnung des Hofgartens auf der Fläche des ehemaligen Karstadt-Warenhauses als voll integriertes innerstädtisches Shoppingcenter. In 2014 sind weitere Projekte geplant, um diese Wirkung von „Ab in die Mitte!“ dauerhaft zu implementieren.

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Velen

Velen Den Auftakt gestalteten die Fußballvereine der Stadt mit der Organisation und Durchführung eines Lokalderbys, dicht gefolgt von einer Kunstausstellung mit dem Titel „Stadt-Identitäten Velen und Ramsdorf“, die eine Vielzahl von ortsbild- und identitätsprägenden Motiven zeigte. Ein markanter Raum dafür war der Ausstellungsort „Alte Molkerei“, der mit großem ehrenamtlichen Engagement zu neuem Leben erwacht ist. Das Gebäude steht in unmittelbarer Nähe zum Ortskern Ramsdorf, ist dennoch räumlich abgetrennt, da der Verbindungsweg versteckt, nahezu unsichtbar ist. Durch die Illumination während des Ausstellungszeitraums erhielt dieser Weg neue Aufmerksamkeit. Die beiden Heimatvereine, seit jeher von eigenständiger, stark ortsbezogener Identität geprägt, unternahmen eine gemeinsame Radtour zu markanten Punkten in den Ortskernen. Diese Pättkestour mit dem plattdeutschen Titel „Kiek äs“ (Sieh mal an) vermittelte einiges über die historischen Ursprünge der Stadtentwicklung. Du kannst mich mal kennen lernen Zum 2. Treffen bereiten die Heimatvereine zusammen Fotos und Filme zur Geschichte beider Ortsteile auf, um diese anlässlich eines Kaminabends zu zeigen.

Velen und Ramsdorf – gemeinsam Stadt! Velen ist die jüngste Stadt Deutschlands. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden die Ortsteile Velen und Ramsdorf in den 1970er Jahren unter der Bezeichnung „Gemeinde Velen“ zusammengefasst. Ein Durchführungserlass von 1974 regelte,

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dass sich Velen ab einer bestimmten Einwohnerzahl „Stadt“ nennen dürfe. Die entsprechende Beschlussfassung des Stadtrates erfolgte im Mai 2012, so dass Velen am 23. August 2012 seine Stadtwerdung feiern konnte. Ein Jahr später wurde im

Ein weiteres Highlight bildete das im Innenhof des Wasserschlosses und heutigen Hotels SportSchloss Velen gezeigte Open-Air-Kino, das Mitglieder des Stadtmarketingvereins GiG-Marketing Velen Ramsdorf e.V. auf einmalige und besondere Art und Weise phantasievoll gemeinsam gestalteten.

Rahmen von „Ab in die Mitte!“ feierlich der 1. Stadtgeburtstag begangen. Am NRW-Innenstadttag fand ein Geburtstagsfest unter dem Motto „Wir werden Eins!“ mit typischen Geburtstagsfeier-Elementen auf dem Leineweberplatz im Ortskern von Velen statt.

Auf dem Markt der Möglichkeiten stand unter dem Titel „Du kannst mich mal kennen lernen“ ein Forum im öffentlichen Stadtraum für die örtlichen Vereine aus beiden Ortsteilen zur Verfügung. Die Angebote sorgten für überraschende Einblicke und neue Sichtweisen über die Vielfalt des aktiven Vereinslebens.

Velen ist die jüngste Stadt Deutschlands. Die entsprechende Beschlussfassung des Stadtrates erfolgte am 21. Mai 2012, so dass Velen am 23. August 2012 seine Stadtwerdung feiern konnte. Ein Jahr später wurde im Rahmen von „Ab in die Mitte!“ feierlich der 1. Stadtgeburtstag begangen. Am NRW-Innenstadttag fand ein Geburtstagsfest unter dem Motto „Wir werden Eins!“ statt. (linke Seite und oben)

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Velen

Velen Wohnen und Arbeiten Beim „Genuss-Shopping“ öffneten die Einzelhändler ihre Geschäfte bis 22.00 Uhr. Den festlichen Rahmen boten besondere Probieraktionen, Musik und Lichterglanz. (links)

Der Verbindungsweg zum Ausstellungsort „Alte Molkerei“ war bislang versteckt und nahezu unsichtbar. In unmittelbarer Nähe zum Ortskern Ramsdorf gelegen, erhielt der Weg während des Ausstellungszeitraums durch eine Illumination neue Aufmerksamkeit. (rechte Seite)

Ein Gefühl für die gemeinsame Identität erzeugte auch ein Jugendprojekt: Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 - 9 nahmen eine Aufsatzsammlung von 2005 mit dem Titel „Warum ich gerne in Velen-Ramsdorf wohne“ zum Anlass, dieser Frage auf ihre eigene Weise nachzugehen. Sie suchten einige der damaligen Aufsatzschreiber auf und fragten sie nach ihren heutigen Ansichten. Darüber hinaus stellten sie sich selbst die Frage, was für sie Wohnen und Arbeiten in Velen bedeutet. Die Meinungsbilder sammelten sie in Form von Videoclips und stellten daraus einen Film zusammen. Die große Klammer der Stadtwerdung sollte sich ebenfalls wiederfinden: Der 1. Stadtgeburtstag wurde mit der Beteiligung des GiG Marketing, örtlicher Gastronomen und Hobbygruppen gefeiert. Am NRW-weiten Innenstadttag fand ein Geburtstagsfest unter dem Motto „Wir werden Eins!“ mit typischen Geburtstagsfeier-Elementen auf dem Leineweberplatz im Ortskern von Velen statt. Ins rechte Licht gerückt Der Bezug des Projektes zu städtebaulichen Maßnahmen wurde auf vielfältige Weise erzielt. Die Aktionen fanden zumeist auf zentralen Plätzen statt, die von Städtebauförderungsmaßnahmen geprägt sind. Eine städtebauliche Maßnahme im Ortskern Velens ist der Umbau des Kirchplatzes an der St. Andreas-Kirche. Durch eine temporäre Lichtinstallation während des „Late-NightShoppings“ erhielt der Kirchplatz ein ganz anderes Gesicht. Auch eine neu entstandene Sichtachse wurde ins rechte Licht gerückt. In Ramsdorf wurde die Eingangssituation zur Ortsmitte durch die Beleuchtung eines Baumtors sowie eines historischen Mühlsteins akzentuiert. Der GiG Marketing e. V. und die Wirtschaftsförderung bereiteten die Aktion ortsteilübergreifend unter dem Titel

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„Genuss-Shopping“ mit den Einzelhändlern vor. Die Geschäfte öffneten bis 22 Uhr und boten besondere Probieraktionen, den Rahmen bildeten Musik und Lichterglanz. Damit will der Verein den Einkaufs- und Erlebnisstandort stärken. Die Ortskerne sollen sich als Stätten der Begegnung auszeichnen. Neue Dialoge angestoßen Diese Ziele verfolgte auch eine interkommunale Arbeitsgruppe, an der die Stadt Velen über ihre Wirtschaftsförderung beteiligt war. Im Fokus stand dabei der Einzelhandel im Ort. Das Thema Außenwirkung wurde bei „Ab in die Mitte!“ weiter aufgegriffen: Wirtschaftsförderung und GiG baten ortsansässige Gewerbetreibende, sich an Schaufenster-Dekorationen in Leerständen zu beteiligen. Damit konnten die Impulsgeber neue Dialoge anstoßen und eine Belebung in bisher leere Schaufenster bringen.

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Wesel

Wesel Die Übergabe der neuen Fußgängerzone an die Weseler Bürger und zugleich offizielle Eröffnung der Flaniermeile durch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW bildete die zentrale Veranstaltung im Rahmen der City-Offensive „Ab in die Mitte!“. Die Feierlichkeiten wurden zudem von weiteren Programmpunkten zum Thema Stadtidentität begleitet. Neben einer Modenschau, die die Qualität und Vielfalt des Weseler Einzelhandels aufzeigte, wurde das Finale des Vereinsquiz, das sich ausschließlich mit Weseler Ansichten beschäftigte, ausgetragen. Esel als Botschafter In diesem Jahr erstmalig durchgeführt, flankierte der Innenstadttag NRW mit Wesel als zentralem Standort das Fest zur Eröffnung der neuen Fußgängerzone. In diesem Zusammenhang wurden die Weseler Esel als Botschafter in die elf Gewinnerstädte der Landesinitiative gesandt – mit der Aufgabe, diese stadttypisch zu gestalten. Zurück kamen tolle Unikate aus ganz NRW, die während der Weseler Kulturnacht einem breiten Publikum präsentiert wurden und nun die große Weseler Eselherde erweitern. Die Hansezeit gilt in der Weseler Stadtgeschichte als eine der wirtschaftlich und kulturell erfolgreichsten Epochen. Um die Geschichte in Erinnerung zu behalten, feierte Wesel zum ersten Mal das Hansemahl. Dort konnten die Bürger unter freiem Himmel an einer großen Festtafel ein Essen nach spätmittelalterlichem Vorbild einnehmen und feiern wie zu hanseatischen Zeiten.

Stadtgesichter – Weseler Ansichten Im September 2013 endete eine der größten städtebaulichen Maßnahmen in der Geschichte Wesels: der Neubau der Fußgängerzone. Durch den Umbau hat sich die Innenstadt erheblich verändert. Aber heißt dies zugleich, dass sich die Bür-

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ger mit dem neuen Gesicht der Innenstadt identifizieren und die Fußgängerzone als lebendigen Mittelpunkt der Stadt annehmen? Diese Fragestellung veranlasste dazu, die Fußgängerzonen-Neugestaltung mit den Menschen in Wesel sowie den wich-

tigsten identitätsstiftenden Themen der Stadt, wie die Geschichte der Hanse oder dem Esel zusammenzubringen. So suchte „Stadtgesichter – Weseler Ansichten!“ gemeinsam mit den Bürgern nach dem wahren Gesicht der Stadt.

Stadtgesichter im Berliner Tor Im Rahmen der Aktionswoche stand die Frage im Vordergrund, welche stadtidentifikatorischen Potenziale in Wesel schon heute vorhanden sind und welche zukünftig aktiviert werden könnten. Dazu rückten Orte, Themen und Menschen entlang der neu gestalteten Fußgängerzone in den Mittelpunkt und es wurde bewusst

Die Übergabe der neuen Fußgängerzone an die Weseler Bürger und zugleich die offizielle Eröffnung der Flaniermeile durch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW, bildete die zentrale Veranstaltung im Rahmen des ersten NRW-Innenstadttages am 14. September 2013. (linke Seite und oben)

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Wesel

Wesel ein Blick auf die Geschichte der Innenstadt geworfen und in Ecken geschaut, die nicht alltäglich im Fokus stehen, aber das Gesicht der Stadt prägen. So wurde die Veränderung der Fußgängerzone der letzten 100 Jahre in einer Broschüre veröffentlicht, die die Geschichte von Hanse bis Neuzeit aufzeigt. Darüber hinaus hingen großformatige Fotografien, die das Gesicht der Stadt im Wandel der Zeit zeigten, in den Schaufenstern der Einzelhändler – zusammengestellt wurden diese u. a. durch die Mithilfe der Bürger.

Eine Modenschau zeigte die Qualität und Vielfalt des Weseler Einzelhandels auf, während die Bürger beim Hansemahl unter freiem Himmel ein Essen nach spätmittelalterlichem Vorbild einnehmen konnten. (linke Seite)

Im September 2013 endete eine der größten städtebaulichen Maßnahmen in der Geschichte Wesels: der Neubau der Fußgängerzone. (unten)

Mit einer Zeitreise durch das Berliner Tor, eines erhaltenen Teilstücks der ehemaligen Stadtbefestigung, wurde das Thema „Stadtgesichter“ auf ganz besondere Art umgesetzt. Das Berliner Tor wurde an einem Tag ausnahmsweise zum Durchqueren geöffnet. So, wie es in den vergangenen Jahrhunderten nachweislich bereits viele bekannte Persönlichkeiten wie beispielsweise Casanova oder Friedrich der Große taten. Beim Durchlaufen des Tores erschien das eigene Gesicht neben eben jenen bedeutsamen Personen, die der Stadt Wesel im Laufe der Zeit ein Gesicht gaben. Wertvolle Impulse Ein identitätsstiftender Ort, der weitestgehend aus den Köpfen der Weseler verschwunden ist, ist das alte Scala-Kino. Durch kulturelle Veranstaltungen wie einem Kabarettabend oder einem Poetry Slam wurde dieser längst vergessene Ort wiederbelebt und geriet wieder in den Fokus von Investoren. Die „Ab in die Mitte!“-Aktionen haben in Gänze dazu geführt, dass die Bürger Wesels eine neue Sicht auf die Stadt haben und sich stärker mit ihr identifizieren. Als Abschluss der Stadtentwicklungsmaßnahme „Fußgängerzone“ brachte „Stadtgesichter – Weseler Ansichten“ die für Wesel wichtigen Themen voran und lieferte wertvolle Impulse für ein dauerhaftes Aufgreifen des Themas Stadtidentität. Nicht zuletzt wurde durch die Teilnahme an den „Ab in die Mitte!“-Aktivitäten ein aktives Netzwerk geschlossen, das dauerhaft aufrecht erhalten bleibt.

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Winterberg

Winterberg Mit dem Siegel „Made in Winterberg“, das an das Siegel „Made in Germany“ angelehnt ist, wurde eine eigene Marke zur Bewerbung und Präsentation regionaler Produkte konzipiert. Um den Erfolg dieses Projektes zu gewährleisten, galt es, Kriterien für die Angebote, Dienstleistungen und Produkte in den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistung und für die Gastronomie aufzustellen. Auch war es notwendig, Leitlinien für die Zusammenarbeit der jeweiligen Akteure zu definieren, um deren Ergebnisse nach außen hin sichtbar zu machen. Ein komplexer Prüfkatalog stellt dabei sicher, dass nur qualitativ hochwertige Produkte das Siegel verliehen bekommen.

Mit dem Club der Köche Hochsauerland wurde im Rahmen der Kampagne eine besondere Speisekarte konzipiert, die auch „Winterberger Bütterken“ umfasste. (linke Seite)

Mit der Ausstellung „Ein Herz für Winterberg“ präsentierten sich heimische Künstler auf dem „Winterberg BoulevArt“ als Identifikationsfiguren für die Region, während der 1. Winterberg Regionalmarkt zahlreiche Gäste anlockte. (unten)

Regionale Speisekarte und „Service Q“ Mit dem Club der Köche Hochsauerland wurde im Rahmen der Kampagne eine besondere Speisekarte konzipiert, die sich durch hochwertige regionale Gerichte mit Zutaten aus der heimischen Region auszeichnet. Ziel war und ist es, damit über die Konzeptionierung neuer Gerichte den Anteil der regionalen Produkte zu steigern und darüber hinaus die regionale Wertschöpfungskette vom Erzeuger der Rohprodukte über die Verarbeitung bis zum Verkauf und Verbrauch zu stärken.

Made in Winterberg Aufgrund der herausragenden Bedeutung des Tourismus ist die Ferien- und Einkaufswelt Winterberg auf eine stetige Weiterentwicklung in den Bereichen Tourismus, Handel und Identität angewiesen. Eine Region, in die Menschen reisen, um die

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schönste Zeit des Jahres zu verbringen, bietet auch den Einheimischen eine hohe Lebensqualität. Unter dem Motto „Made in Winterberg“ startete 2013 eine nachhaltige Kampagne, mit der auf die Vielfalt der regionalen Produkte, Dienstleistungen

und Servicequalitäten aufmerksam gemacht werden soll. Ziele der Aktion waren und sind die Steigerung der Wirtschaftskraft der lokalen Wirtschaft sowie die Erweiterung der bereits bestehenden Netzwerke am Standort Winterberg.

Gemeinsam mit der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH arbeitet das Stadtmarketing kontinuierlich daran, dass Begriffe wie Barrierefreiheit, subjektive Sicherheit oder serviceorientierter Handel sowie serviceorientierte Dienstleistung keine Floskeln sind. Diese Begriffe wurden inzwischen durch den Weg hin zur so genannten „Service Q Stadt Deutschland“ und der Schulung der Betriebe hin zum generationenfreundlichen Einkaufen mit qualitativ hochwertigen Inhalten und Angeboten gefüllt. Winterberg BoulevArt Der Ansatz „Made in Winterberg“ umfasst aber nicht nur regionale Produkte und Angebote. Auch die heimischen Künstler und ihre Kunst-

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Winterberg

Winterberg werke sind Identifikationsfiguren für die Region. So entstand die Ausstellung „Ein Herz für Winterberg“ von Bürgern für Bürger auf dem „Winterberg BoulevArt“.

„Made in Winterberg“ will auf die Vielfalt der regionalen Produkte, Dienstleistungen und Servicequalitäten aufmerksam machen. (oben)

Ziel war und ist, über die Konzeptionierung neuer Gerichte den Anteil der regionalen Produkte zu steigern und darüber hinaus die regionale Wertschöpfungskette vom Erzeuger der Rohprodukte über die Verarbeitung bis zum Verkauf und Verbrauch zu stärken. (Mitte)

Mit der Kampagne „Ich bin gerne Winterberger, weil …“ trugen Bürgerinnen und Bürger mit ihren persönlichen Statements zur Stadtidentität bei. Zudem wurde diese gelebte Stadtidentität nachhaltig betont, durch die gemeinsame Initiative von heimischen Immobilienbesitzern sowie dem Heimat- und Geschichtsverein, Häusern und deren Historie durch einheitliche und personalisierte Haustafeln ein Gesicht zu geben. Das breite und qualitativ hochwertige Angebot an heimischen Produkten und Dienstleistungen in einer einzigartigen Weise zu bündeln, zu präsentieren und erlebbar zu machen, war auch das Ziel des Regionalmarktes.

Dort wurden unter Beteiligung des Handels und der Gastronomie regionstypische Produkte aus den Bereichen Lebensmittel und (Kunst-) Handwerk angeboten. Auch regionale Erzeuger aus dem gesamten Sauerland haben ihre Produkte unter dem Motto „so schmeckt das Sauerland“ präsentiert.

versinnbildlichen und in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ihre eigene Stadt authentisch zu repräsentieren, sie für Gäste erlebbar zu machen, sich so als Botschafter der Region zu verstehen und nicht zuletzt ihre Stadt selbst zu (er)leben.

Stadt authentisch repräsentieren Prägend für die „Ab in die Mitte!“-Bewerbung 2013 war der Ansatz, dass sich das neue Programm konsequent aus den erfolgreichen Projekten der Jahre 2006 bis 2012 ableiten lässt und somit die Funktion erfüllt, der Vielfalt der Maßnahmen der letzten Jahre ein i-Tüpfelchen aufzusetzen. Neu für Winterberg war und ist vor allem der Grundgedanke, bürgerschaftliches und gewerbliches Engagement über eine gemeinsame Marke zu

„Jung und Alt“: Bürgerinnen und Bürger mit der Stadtidentität und den eigenen Produkten zu verbinden, war das Ziel des generationenübergreifenden Häkelkurses „Winterberg-Mütze“. (unten)

Mit der Kampagne „Ich bin gerne Winterberger, weil …“ trugen Bürgerinnen und Bürger mit ihren persönlichen Statements zur Stadtidentität bei. (rechte Seite)

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Initiatoren und Sponsoren

Das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert die Public-Private-Partnership-Initiative „Ab in die Mitte!“ gemeinsam mit der GALERIA Kaufhof GmbH und der Multi Development GmbH. Darüber hinaus unterstützen der Handelsverband NRW e. V., der Städtetag NRW, der Städte- und Gemeindebund NRW, der Tourismus NRW e. V., McDonald’s Deutschland Inc., die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH und als Medienpartner das handelsjournal und die WELT am Sonntag die Initiative.

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Initiatoren und Sponsoren

Lovro Mandac

Dagmar Burger

Vorsitzender der Geschäftsführung der GALERIA Kaufhof GmbH

Department Head Community Relations, McDonald’s Deutschland Inc.

Attraktiv sind Innenstädte immer dann, wenn ein ausgewogener Branchenmix gewährleistet ist, wenn größere Handelsketten und Warenhäuser und kleinere inhabergeführte Anbieter sich ergänzen und Gastronomie und Kultur Aufenthaltsqualität und Verweildauer erhöhen. Anders ausgedrückt: Je mehr „Spieler“ als relevante Innenstadtakteure sich auf dem Spielfeld „Stadt“ den Ball „zuspielen“, desto besser. Genau dann kann ein „kreatives Fluidum“ entstehen. Und das nutzt letztlich der Stadt selbst wie ihrer lokalen Gastronomie und dem städtischen Einzelhandel. „Ab in die Mitte!“ hat genau diese Aspekte von Anbeginn an im Auge gehabt.

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Initiatoren und Sponsoren

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Initiatoren und Sponsoren

Dr. Peter Achten

Dr. Heike Döll-König

Michael Becker

Timo Munzinger

Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW e. V.

Geschäftsführerin Tourismus NRW e. V.

Hauptreferent des Städte- und Gemeindebundes NRW

Referent des Städtetages NRW

Für unsere Innenstädte gilt heute mehr denn je: Alle Profiteure müssen zu Akteuren werden, wenn unsere Stadt- und Ortsteilzentren den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen gewachsen sein sollen. Dazu gehören naturbedingt auch die Einzelhändler und Immobilienbesitzer. Denn auch sie müssen Interesse daran haben, die eingeführten Handelsstandorte zu stärken und die Attraktivität von Innenstädten zu erhalten.

Attraktive Innenstädte sind ein Spiegelbild städtischen Lebens. Für zahlreiche Menschen sind sie Wohn- und Arbeitsort zugleich. Sie animieren ihre Bürger und Besucher zum Einkaufen und entspannten Verweilen, zur Freizeitgestaltung, zum Erleben von Kunst, Kultur und Kommunikation. Wer die Zukunft der Innenstädte sichern will, muss sie als Mittelpunkt des städtischen Lebens und als alltäglichen Handels- und Lebensraum erhalten und stärken.

„Ab in die Mitte!“ hat in diesem wie den vergangenen Jahren erreicht, dass in zahlreichen Städten und Gemeinden in NRW innovative Ideen zur Belebung der Innenstädte umgesetzt werden konnten – auch und vor allem, weil es gelungen ist, alle Akteure „ins Boot“ zu holen.

Nicht zuletzt hängt die Attraktivität, die eine Innenstadt ausstrahlt, eng mit ihrer Identität zusammen. Die NRW-City-Offensive „Ab in die Mitte!“ hat diesen Aspekt deshalb in den Mittelpunkt des Wettbewerbsjahres 2013 gestellt – und das war eine kluge Entscheidung.

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Initiatoren und Sponsoren

Initiatoren und Sponsoren

Dr. Willi Keinhorst

Udo Mett

Hermann Meyersick

Heino Vink

Redaktionsleiter WELT am Sonntag NRW

handelsjournal, LPV Media

Geschäftsführer NRW, Ströer Deutsche Städte Medien GmbH

Vorsitzender der Geschäftsführung, Multi Development Germany GmbH

„Ab in die Mitte!“ in NRW ist mit einer gut gemachten Zeitung oder Zeitschrift zu vergleichen: Nah dran an den Menschen und dem realen Geschehen vor Ort, dabei fest verwurzelt in der lokalen Geschichte und Tradition, werden positive wie negative Entwicklungen thematisiert sowie Perspektiven, Chancen und Lösungen aufgezeigt. Und das alles wird so fundiert, informativ und unterhaltsam aufbereitet, dass sich letztlich alle Akteure und Interessengruppen angesprochen und darin wiederfinden können. „Ab in die Mitte!“ ist und bleibt ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Wiederherstellung und langfristigen Sicherung der städtischen Kernfunktionen – ganz im Sinne einer vitalen und pulsierenden Stadtmitte.

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Wir unterstützen „Ab in die Mitte!“, weil wir genau dort investieren und uns engagieren – in der Stadtmitte und den Ortsteilzentren. Das ist beileibe nicht die einzige Gemeinsamkeit mit der NRW-City-Offensive. „Ab in die Mitte!“ geht es wie uns darum, zu erneuern, ohne gewachsene Strukturen zu zerstören und örtliche Individualitäten und Identitäten als Chance zu begreifen. Es gilt, Stadtidentität kreativ und harmonisch mit der Zukunft zu verknüpfen, statt gleichmacherische Einheitlichkeit und Uniformität in den Vordergrund zu stellen. Genau darin liegt die Chance für die nordrhein-westfälischen Innenstädte!

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Innenstadttag NRW

Innenstadttag NRW „Wesel ist ein Paradebeispiel für die Wettbewerbsleistung von ‚Ab in die Mitte!‘“, sagte Groschek. Die Stadt habe begriffen und sehr konsequent umgesetzt, dass man es den Menschen ermöglichen müsse, sich in der Innenstadt zu Hause zu fühlen. Nicht umsonst sei Wesel bereits zum achten Mal als eine der Siegerstädte der City-Offensive NRW ausgezeichnet worden. „Ab in die Mitte!“ auch 2014 Der Landeswettbewerb fordere nicht nur die Kreativität der Kommunen und ihrer Bürger heraus, er motiviere, sich Gedanken darüber zu machen: „Was macht unsere Stadt eigentlich besonders?“ Angesichts des hohen und weiter steigenden Filialisierungsgrades in den Innenstädten sei das ein wichtiger Schritt gegen die Gleichförmigkeit. Groschek unterstrich in diesem Zusammenhang, dass „Ab in die Mitte!“ in NRW auch im Jahr 2014 fortgesetzt wird. Handel gefordert

Der Innenstadttag NRW am 14. September 2013 Zum ersten Mal seit Bestehen des nordrhein-westfälischen Landeswettbewerbs „Ab in die Mitte!“ fand am 14. September 2013 ein landesweiter „Innenstadttag NRW“ statt. In allen zwölf siegreichen Städten – Bielefeld, Bünde, Hamm, Kleve,

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Lünen, Neukirchen-Vluyn, Paderborn, Radevormwald, Solingen, Velen, Wesel und Winterberg – gab es parallel große, publikumswirksame Veranstaltungen. Der zentrale Veranstaltungsort war dabei Wesel. Hier weihte Michael Groschek,

Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NordrheinWestfalen, vor zahlreichen Gästen und Bürgern die nach mehrjähriger Bauzeit umgestaltete Fußgängerzone ein.

In der anschließenden Podiumsdiskussion kam neben Groschek und Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp auch Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, zu Wort. Dr. Achten betonte dabei nachdrücklich die Wichtigkeit der Stadtidentität für das Thema Innenstadtentwicklung. „Das Maßgebliche ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt identifizieren können.“ Und da sei im besonderen Maße auch der Handel gefordert: „Innenstädte bestehen zu 90 % aus Schaufenstern, aus Einzelhandel. Wir gestalten die Identität einer Stadt entscheidend mit.“ Nicht zuletzt deswegen unterstütze der Handelsverband die CityOffensive NRW von Beginn an. Landesweiter Charakter unterstrichen Es folgte ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne, bei dem mittels Filmeinspielern, Fotostrecken

Auf der Weseler Bühne des 1. NRWInnenstadttages wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. (linke Seite)

Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstrich, dass „Ab in die Mitte!“ in NRW auch im Jahr 2014 fortgesetzt wird. (oben)

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Innenstadttag NRW

Innenstadttag NRW und Skype-Schaltungen auch Einblicke in die „Ab in die Mitte!“-Projekte der übrigen Gewinnerstädte gegeben wurden. Sowohl in Wesel als auch den anderen Gewinnerkommunen wurde so der landesweite Charakter der Initiative unterstrichen. Als verbindendes Element fungierte dabei der Esel, das Weseler Stadtmaskottchen. Die WeselMarketing GmbH hatte im Vorfeld an alle anderen Siegerstädte lebensgroße Eselsmodelle versandt, die vor Ort individuell gestaltet wurden.

Vom Wetter ließen sich die Weseler Bürgerinnen und Bürger den Innenstadttag nicht verderben. (oben)

Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, betonte nachdrücklich die Wichtigkeit der Stadtidentität für das Thema Innenstadtentwicklung. Das Maßgebliche sei, „dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt identifizieren können.“ (Mitte)

Nicht allein Wortbeiträge von Minister Groschek waren gefragt. (unten)

Die WeselMarketing GmbH hatte im Vorfeld an alle anderen Siegerstädte lebensgroße Eselsmodelle versandt, die vor Ort – wie hier in Neukirchen Vluyn – individuell gestaltet wurden. (rechte Seite)

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Die „Ab in die Mitte!“-Nachbarn Ab in die Mitte! Die Innenstadt-Offensive Hessen Mit Fördergeldern in Höhe von insgesamt 167.100 Euro wurden im „Ab in die Mitte!“-Wettbewerbsjahr 2013 Projekte gefördert, die zur Vitalisierung der hessischen Innenstädte beigetragen und sich durch besonderes bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet haben. Insgesamt hatten sich elf Kommunen und 17 private Initiativen beteiligt. Sechs Kommunen und neun private Initiativen gehörten zu den Landessiegern im Jahr 2013. Die Fördergelder gingen an die kommunalen Preisträger Babenhausen, Bad Camberg, Biedenkopf, Hadamar, Limeshain und Wächtersbach. Zudem wurden folgende private Preisträger ausgezeichnet: Butzbach (Altstadtfreunde Haus & Grund Butzbach), Darmstadt (Wissenschaftsstadt Marketing GmbH), Frankenberg (Ederbergland Touristik e. V.), Frankfurt-Fechenheim (Initia-

„Ab in die Mitte!“ Hessen: Hadamar

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Die „Ab in die Mitte!“-Nachbarn

tive Ladeneigentümer Kernbereich Fechenheim), Offenbach (Lokale Agenda 21), Rüsselsheim/Raunheim/ Kelsterbach (Treffpunkt Innenstadt e. V.)/Gewerbeverein Raunheim e. V./ Interessengemeinschaft Kelsterbacher Gewerbetreibender), Schlüchtern (KulturWerk Bergwinkel/Tapp Music Produktion/das kunterbunte Kinderzelt), Wiesbaden (Kubis e. V.) und Wolfhagen (Kulturverein Wolfhagen).

der Kommunen ausrichteten. Gemäß dieser thematischen Vorgabe bespielten die Preisträger mit generationenund familienfreundlichen Veranstaltungen ihre Innenstädte von Mai bis Oktober.

Ab in die Mitte! Die City-Offensive Niedersachsen

Zusätzlich zu den Aktionen in allen Innenstädten fand in der Nordenhamer City ein zentrales Bühnenprogramm statt, bei dem Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zu Gast war.

22 Kommunen hatten sich für eine Teilnahme an der City-Offensive 2013 beworben; neun von ihnen wählte eine unabhängige Fachjury als Preisträger aus: Cloppenburg, Dannenberg (Elbe), Hildesheim, Hitzacker (Elbe), Königslutter am Elm, Lohne, Nordenham, Uelzen und Westerstede konnten ihre Projektideen dank des Fördergeldes des Landes in Höhe von insgesamt 270.000 Euro umsetzen. „StadtLEBEN“ lautete das AktionsMotto, an dem sich die Projektideen

Ein besonderes Highlight in diesem Wettbewerbsjahr: Erstmals fand am 7. September ein landesweiter „Ab in die Mitte!“-Tag unter dem Motto „InnenLEBEN“ statt.

Von Nordenham aus startete Minister Lies auch die Bewerbungsphase für 2014. Im kommenden Jahr nimmt der Wettbewerb unter dem modifizierten Titel „Ab in die Mitte! Niedersachsen 2.0. – NetzWerkStadt“ besonders die Herausforderungen des digitalen Wandels in den Blick. Erstmals können auch private Initiativen am Wettbewerb teilnehmen.

„Ab in die Mitte!“ Niedersachsen: Cloppenburg

Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen Auch nach zehn Jahren „Ab in die Mitte!“ in Sachsen ist das Engagement ungebrochen. 21 sächsische Städte und Gemeinden beteiligten sich erneut am Wettbewerb. Unter dem Motto „Stadt mittendrin – statt außen vor“ rückten interessante Gebäude, Burgen, Märkte, Wege und Plätze ins Zentrum. Ob ein Stadtbad ohne Wasser, die Heinzelmännchen auf der Burg, kreativ gestaltete Miniaturen oder Straßengärten entlang der Geschäftsstraße in die Innenstadt. Dank der langjährigen finanziellen Unterstützung durch die Sächsischen Volksbanken Raiffeisenbanken, die Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen Industrie- und Handelskammern, die Edeka Grundstücksgesellschaft Nordbayern-Sachsen-Thüringen, der Fleischerei Richter GmbH Oederan im Zusammenwirken mit den Sächsischen Staatsministerien für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie des Innern ist „Ab in die Mitte!“ zu einem begehrten Wettbewerb für alle

„Ab in die Mitte!“ Sachsen: Eilenburg

Stadtgrößen geworden. Erneut wurde damit bestätigt, dass die Einbindung von investiven Maßnahmen nachhaltige Effekte für Städte und Gemeinden bringt. Insgesamt 1,2 Millionen Euro Preisgelder über zehn Jahre waren Anschub und Verpflichtung zugleich.

In der weit über Berlin hinaus bekannten Kastanienallee im Prenzlauer Berg fand das CastingCarrée Festival No. 1 statt. Kreativität macht Erfolge: Live-Acts, Kultur und Musik wurden durch Anwohnerinnen und Touristen sehr gut besucht.

In diesem Sinne ist die City-Offensive zu einer Plattform für kreatives StadtEntwickeln und Umsetzen geworden, zur Plattform für gemeinsames Handeln von privaten und öffentlichen Interessensgruppen.

Ganz im Westen Berlins haben Aktive erfolgreich die „Spandauer Altstadtmeile – Kunst verbindet!“ realisiert und dabei ebenfalls auf die kreative und kulturelle Szene gesetzt. Mit einer gelben Linie von 1.609 Metern Länge wurde die gesamte Altstadt durchquert und eine Verbindung zwischen unterschiedlichen Orten des Handels, der Kultur und Freizeit geschaffen.

MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative Unter dem Motto „Laufend Neues erleben“ wurde die Berliner ZentrenInitiative 2012/13 zum sechsten Mal erfolgreich durchgeführt. Zwischen April und September 2013 konnten die Berlinerinnen und Berliner sowie ihre Gäste an drei ganz unterschiedlichen Orten der Metropole erleben, wie private Netzwerke mit großem Engagement und Kreativität ihre Standorte gestalten.

In der Turmstraße, einer traditionellen Berliner Geschäftsstraße in Moabit, haben sich Händler, Gewerbetreibende und weitere Netzwerkpartner ganz praktisch dafür engagiert, den öffentlichen Raum zu verschönern. Mit der künstlerischen Gestaltung von Verteilerkästen und Abfallbehältern wurde die Aufenthaltsqualität eines Quartiers im Auf- und Umbruch verbessert.

„MittendrIn Berlin!“: Prenzlauer Berg, Kastanienallee

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Impressum

Impressum

Herausgeber

Fotografen

Die Initiatoren des Projektes „Ab in die Mitte! Die City-Offensive NRW“ V. i. S. d. P. Jens Imorde, Münster

Bielefeld Bielefeld Marketing GmbH, Sarah Jonek, Daniel Marquardt / parsprototo, Gerald Paetzer, Patrick Piecha Bünde Stadt Bünde, Wirtschaftsförderung

Autoren der Städtepräsentationen Bielefeld Sebastian Wappelhorst, Bielefeld Marketing GmbH Bünde Hartmut Bokel, Stadt Bünde, Wirtschaftsförderung Hamm Andrea Kuleßa, Stadt Hamm, Referat Stadtmarketing und Touristik Kleve Ute Schulze-Heiming, Kleve Marketing GmbH & Co. KG Lünen Verena Biene, Stadt Lünen, Fachreferat für Stadtentwicklung und Stadtmarketing Neukirchen-Vluyn Hans-Willi Pergens, Stadt Neukirchen-Vluyn, Wirtschaftsförderung, Öffentlichkeitsarbeit und Liegenschaften Paderborn Jan von Lübtow, Stadt Paderborn, Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing Radevormwald Sabine Noack, Stadt Radevormwald, Fachbereich Stadtplanung und Umwelt Solingen Anna-Kristina Knebel, Stadt Solingen, Stadtdienst Stadtentwicklung Velen Anke Husmann, Stadt Velen, Wirtschaftsförderung

Hamm Stadt Hamm, Referat Stadtmarketing und Touristik Kleve Kleve Marketing GmbH & Co. KG Lünen Stadt Lünen, Fachreferat für Stadtentwicklung und Stadtmarketing, Peter Adam, Lüner Anzeiger, Ruhr Nachrichten Lünen Neukirchen-Vluyn Stadt Neukirchen-Vluyn, Wirtschaftsförderung, Öffentlichkeitsarbeit und Liegenschaften Paderborn Stadt Paderborn, Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing Radevormwald Ramona Theis Fotografie Solingen Stadt Solingen, Stadtdienst Stadtentwicklung, Y. Dobrodzeij, G.Lintl (Wuppertal) Velen Stadt Velen, Wirtschaftsförderung Wesel WeselMarketing GmbH Winterberg Stadtmarketing Winterberg mit seinen Dörfern e. V.

Wesel Thomas Brocker, WeselMarketing GmbH

Redaktion und Gestaltung Winterberg Jessica Korn, Stadtmarketing Winterberg mit seinen Dörfern e. V.

Christoph Hochbahn Imorde, Projekt- & Kulturberatung GmbH, Münster

Autoren der weiteren Texte Redaktionelle Mitarbeit Dr. Eddy Donat Projektleiter „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“

Rolf Gußmann, Verena Schlinkert, Elisabeth Stricker Imorde, Projekt- & Kulturberatung GmbH, Münster

Elke Plate Referat Stadtentwicklungsplanung und Bodenwirtschaft Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Rolf Gußmann, Christoph Hochbahn, Verena Schlinkert Imorde, Projekt- & Kulturberatung GmbH, Münster

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© März 2014 Die Initiatoren des Projektes „Ab in die Mitte! Die City-Offensive NRW“ und die Autoren.

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Die „Ab in die Mitte!“-Preisträger 1999-2013 Aachen Ahlen Bad Driburg Bad Laasphe Bad Oeynhausen Bad Salzuflen Baesweiler Bergheim Bergkamen Bielefeld Billerbeck Blomberg Bocholt Bochum Bonn Bottrop Brakel Brühl Bünde Castrop-Rauxel Datteln Detmold Dormagen Dortmund Düsseldorf Duisburg Espelkamp Essen Geldern Gelsenkirchen Gevelsberg Goch Greven Gütersloh Hagen Hamm Havixbeck Herford Herne Herzogenrath Hilchenbach Horstmar Ibbenbüren Iserlohn Kaarst Kalkar Kleve Köln Krefeld Laer

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2001 | 2003 | 2005 | 2007 | 2008 2000 | 2002 | 2008 | 2009 2004 2000 | 2012 2000 2006 | 2007 | 2008 2007 2008 2000 | 2001 | 2002 | 2004 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2009 | 2013 2007 2009 | 2010 | 2011 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2004 | 2009 | 2010 | 2012 2001 | 2003 | 2004 | 2012 2000 | 2002 | 2004 | 2005 | 2007 | 2008 | 2009 2005 2004 1999 | 2000 | 2002 | 2004 | 2006 | 2007 | 2008 | 2010 2013 2005 | 2006 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 2002 2000 | 2001 | 2003 2002 | 2009 1999 | 2000 2001 | 2003 | 2004 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2009 2002 | 2003 2000 | 2003 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 2002 2000 | 2001 | 2003 | 2007 | 2008 | 2010 2007 | 2008 | 2009 2003 | 2006 | 2010 2002 2000 | 2003 | 2009 1999 | 2000 | 2001 | 2006 | 2007 2001 | 2004 | 2006 | 2007 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 2006 2003 | 2004 | 2006 | 2009 2000 | 2001 | 2002 | 2004 | 2008 | 2009 2001 | 2004 | 2010 2009 2001 | 2005 2002 | 2010 | 2011 | 2012 2000 2007 2003 2001 | 2002 | 2008 | 2012 | 2013 2005 1999 | 2004 | 2006 | 2008 | 2012 2003 | 2005

Die „Ab in die Mitte!“-Preisträger 1999-2013 Lage Langenfeld Lemgo Leopoldshöhe Lippstadt Lüdenscheid Lügde Lüdinghausen Lünen Meschede Minden Mülheim an der Ruhr Münster Neuenkirchen Neukirchen-Vluyn Neuss Oberhausen Ochtrup Oelde Oerlinghausen Ostbevern Paderborn Preußisch Oldendorf Radevormwald Ratingen Recklinghausen Rhede Rheinbach Rheine Rietberg Saerbeck Salzkotten Schöppingen Siegen Soest Solingen Stadtlohn Steinfurt Sundern Tönisvorst Unna Velen Vlotho Wesel Wetter Wettringen Winterberg Witten Wuppertal

2002 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 2009 2000 | 2001 | 2007 2009 2005 | 2006 | 2008 | 2011 2002 | 2004 |2005 2012 2002 2000 | 2004 | 2009 | 2011 | 2013 2011 1999 | 2001 | 2003 | 2005 | 2008 2003 | 2004 | 2006 | 2007 1999 | 2000 | 2001 | 2004 | 2009 | 2012 2001 2013 1999 | 2001 | 2003 | 2010 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2006 | 2010 2003 2004 2008 2010 2002 | 2011 | 2013 2009 2012 | 2013 2004 1999 | 2005 | 2006 2010 2009 2000 | 2001 | 2002 | 2007 | 2008 | 2010 | 2011 2000 2007 | 2009 2010 2001 | 2002 | 2003 | 2008 | 2010 | 2012 2000 | 2001 2002 | 2008 1999 | 2000 | 2007 | 2009 | 2011 | 2013 2012 2012 2008 | 2009 | 2010 2005 2003 | 2004 | 2005 | 2007 2013 2000 | 2001 | 2010 2002 | 2004 | 2005 | 2008 | 2009 | 2010 | 2012 | 2013 2012 2002 2006 | 2007 | 2008 | 2010 | 2012 | 2013 2000 | 2001 | 2002 | 2006 | 2007 | 2011 2000 | 2001 | 2003

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