DIE VIERMASTBARK EIN FRACHTSEGLER DES 20. JAHRHUNDERTS

500 tons Koks muß ich einsacken, ..... Die Mannschaftsstä rke auf de r Pa mir blie b die g leiche wie in de r ... muß irgend ein J onas an Bord gewesen sein.
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Deutsches Schiffahrtsarchiv 2, 1978, S. 61–84

DIE VIERMASTBARK PAMIR, EIN FRACHTSEGLER DES 20. JAHRHUNDERTS VoN H EINZ BURMESTER

Die K auffahrt ei unter Segel endete nach ei ner meh rtausendjährigen Geschichte in de r ersten Hälft e unseres J ah rh undert s. Die Vie rmast bark Pamir, die 1 905 auf der We rft vo n B lohm & Voss ent st and, r ep rä sentie rt das Endresult at in der langen E nt wicklung der Wi ndschiffe , die mit ihrer ach so unzuver lässigen A nt riebskraft mögli chst vi el Ladung mit mögli chst geri ngen Ko ­ sten mögli chst sch n e ll ü b er See t ranspo rti eren so l lt e n . Der F akto r G esch windigkeit, der beim B au der Klipp er in der Mitt e des vorigen J ah rh undert s an erster St elle stand, hatte bei m B au der letzt en Fr acht segler nicht mehr die al les überragende B edeut u ng; denn die P assagi ere und di e Güter, die es ei lig h atten, wurden scho n lä ngst vo n den Maschi nenschiffen befördert . Die Pamir war ein ro b u stes Schiff und h at ein unge wöh n li ch langes L e b en geh abt . 52 J ahr e war sie alr , als sie vo r 20 J ahre n im Nor dat lanti k ver lon: n gi ng und 80 Ma nn ihrer ßesarz u ng mir in die: Tiefe nah m . E s w u rde n Filme auf der Pamir gedr eh t u n d B ücher ü ber sie geschrie be n ; sie i st eines der am meisten dargestellten und be sch rie be ne n Sege lschi ffe . Währe n d eines h a l be n J ah rh u nderts haben vie le j unge See le ute ver schie de ne r Natio nalität auf de r Pamir gese gelt und si nd dabei erzogen wo rde n, durch die Anfor der unge n, di e das Schiff an seine M annschaft ste l lte . Manche vo n ih nen sind noch am Le ben und füh le n sich ü ber di e G re nz en hinweg kame rad­ schaft lich ver bunde n . A uch ich geh ör e daz u, auch mir i st das Schiff "ans He rz gewachsen" . Denn di e Bi ndung der Sege lschiffsle ute an ihr Schiff, das sie mit ei gener K raft und A u sdauer um 1\.ap Horn segelten, war und ist vie l enger als heure die Bezi eh ung z wi sch en de n Maschi ne n­ schi ffen und ihre n Mannschaft e n . "Segelschi ffsle ute sind o ft fr öh lich ohne jeden Gr und" , schrieb einst ei n Mann, der als Pass agier mir eine m Sege lschiff fuh r . A nscheinend ko n nte er nicht nach empfi nde n , we lche F reude es j u ngen Menschen macht , sich in Sit uatio ne n zu be wäh ­ ren, di e ihren ganzen Mur und ihre ganz e Kraft erfo rder n. U nd e r konnte woh l auch nicht e r­ kennen, daß es bei de m sp art anische n Leben de r Mannsch aft nur k leiner Lichtblic ke bedurfte , um ihr G rund zur F röh lichkeit zu ge be n . A ber genug der Senti mentalitäte n . Ich h abe di e Geschich te der Pamir vo m A nfang b i s z u m

bitt eren l:. ndc mit allen ihren A spekte n aufge z eichnet u n d �·i l l hier einige schi ffbaulich e, öko­ nomi sch e und p er so ne lle Gege be nheiten fe srh alt e n , bevor das Mat erial ver lorengeht und di e Pamir nur noch als O bje kt romantischer oder nost a l gi sch er Be wunder u n g weiter lebt. Dil·Pamir v erdankt e ih re l:. ntst ehung der Hamburge r Reede rei F . L aei s z , di e seit 1 8 78 Segler im regelmäßigen Dienst nach de r W estküste Südamerikas exp edie rte, nachde m sie be reit s 1 840 ins SchiH ah nsgeschäft eingestiegen war. D er wachse nde deutsche Export nach Chile und de r zuneh m ende V er bra uch vo n Chilesalpeter in Europa ermöglichte n d er Reederei, ih re F lo tte i n den 80er J ahren durch de n Bau ei serne r und stäh lerner Se ge l schi ffe z u ver gr ößer n u n d lei stungs­ fähi ger zu machen. Die günsti ge E nt wic klung setzte sich in de n 90e r J ah re n fort ; Tragfähi gkeit und Se gelfähigkeit de r Schi ffe wuchsen weiter . 1 8 95 st e l l te die Reede rei die F ü n fmast b ar kPotosi mit 6300 t Tr agfähigkeit i n Die nst , d er I ')02 das F ü n fm astvo l l schiff Preussen mit 8000 t fo lgte .

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Abb. 1 Die Begegnung mit einem Großsegler Reederei F. LAEISZ G.

m.

b. H.

Harnburg

Abb. 2 Dienstzeugnis des Verfassers

Dienstzeugnis

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Tür den an

Bord des Schiffes

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Dienstzeit:

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Dlensttüchtlgkeit: Sehr gut -....gttt-- �Nüchternheit: Stets -

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Betragen: Sehr gut- .gtrt Entlassungsgrund:

Hamburg, den

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war schon in den 20er Jahren eine Sen­ sation. - Laeisz-Segler Peking, von der Cap Arcona aus gesehen, 7. 6. 1928 (Foto Sammlung Burmester)