Der Sternenhimmel über Münster im Oktober 2017 - LWL

03.10.2017 - Maß der Bildunschärfe durch Luftunruhe spektroskopisch farbzerlegte Lichtquellen. Seyfert-Galaxien sind Spiral- oder Irreguläre Galaxien mit einem sehr hellen Galaxienkern. T (Tesla), mT (Millitesla) magnetische Flussdichte. Tierkreis eine etwa 20 Grad breite Zone um die Ekliptik, innerhalb derer die.
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LWL-Museum für Naturkunde Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium

Der Sternenhimmel über Münster im Oktober 2017 Gültig für

N

O

W

01.10. | 24:00 Uhr MESZ 15.10. | 23:00 Uhr MESZ 30.10. | 21:00 Uhr MEZ

S Im Mittelpunkt der Karte befindet sich der Zenit (der Punkt am Himmel senkrecht über dem Beobachter). Der Rand bildet den Horizont. Halten Sie die Karte senkrecht vor sich. Drehen Sie die Karte bis die Himmelsrichtung, in die sie schauen möchten, auf der Karte unten erscheint. So stimmt die Karte mit dem betrachteten Ausschnitt des Himmels überein. Grafik: LWL/Perdok | Text: Günter Küper

03.10.2017 19:30 Uhr: Vortrag: Heureka, Horror, Hintergrundstrahlung 10.10.2017 19:30 Uhr: Vortrag: Supernovae 26.10.2017 19.30 Uhr: Himmelsführung - auf dem Vorplatz des LWL-Museums für Naturkunde 07.11.2017 19:30 Uhr: Vortrag: Schwarze Löcher

Der Sternenhimmel im Oktober 2017 - Planetarium Münster

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Der Sternenhimmel Im Westen sind die bekannten Sternbilder des Sommers, Skorpion, Schütze und Bärenhüter schon untergegangen. Herkules macht sich bereit, die Himmelsbühne zu verlassen. Lediglich das auffallende Sommerdreieck mit Atair, Deneb und Wega steht noch hoch über dem Horizont. Im Süden erkennt man das markante Herbstviereck des Sternbildes Pegasus am Himmel. Es ist aufgrund seiner einprägsamen Form leicht zu finden. Nahtlos in östlicher Richtung schließt sich dem Sternbild Pegasus das der Andromeda an. Vier Sterne in einer Reihe bilden die Struktur des Sternbildes. Über dem Stern Mirach, dem zweitöstlichen der Kette, erkennt man schwach bei guten Sichtbedingungen unsere Nachbargalaxie, den Andromedanebel. Dieser ist 2,5 Mio. Lj von uns entfernt. Unterhalb der Andromeda liegen die wenig auffälligen Sternbilder Dreieck und Widder. Letzteres gehört dem Tierkreis an. Im Osten hat sich Perseus hoch über dem Horizont erhoben. Bekannt ist dieses auffallende Sternbild durch den Teufelsstern Algol, ein Bedeckungsveränderlicher, sowie den beiden Sternhaufen h und chi. Tief im Osten hat der Fuhrmann mit den Hauptstern Capella die Himmelsbühne betreten. Weiterhin in der Nähe ist auch schon ein erstes Wintersternbild, der Stier mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran, aufgegangen. Bekannt ist das Sternbild durch das Siebengestirn, den Plejaden. Im Südosten zeigt sich knapp über dem Horizont das ausgedehnte Sternbild des Walfisches mit seinem berühmten Veränderlichen, Mira. Der Große Wagen ist tief im Norden in Horizontnähe zu finden, wogegen das Himmels-W, die Cassiopeia, hoch am Himmel, in der Nähe des Zenits, steht.

Mars: Mars ist aufgrund seiner Helligkeit und seines scheinbaren Durchmessers zur Zeit eher unscheinbar am Morgenhimmel im Sternbild Löwe zu entdecken. Am 22. wandert er in das Sternbild der Jungfrau. Am 27. schneidet er den Himmelsäquator in südlicher Richtung. Monatsanfang

Monatsmitte

Monatsende

Aufgang

05:27 Uhr

05:19 Uhr

04:14 Uhr MEZ

Untergang

-

-

-

Jupiter: Der König der Planeten zeigt sich in einer Position hinter der Sonne und ist somit nicht zu beobachten. Saturn: Der Planet ist am Abendhimmel im Sternbild Schlangenträger tief im Südwesten über dem Horizont zu sehen. Mitte des Monats öffnet sich der Ring für interessante Beobachtungen in Richtung Erde. Ein kleines Fernrohr muss es aber schon sein (Vergrößerung > 40fach). Monatsanfang

Monatsmitte

Monatsende

Aufgang

-

-

-

Untergang

22:22 Uhr

20:30 Uhr

19:33 Uhr MEZ

Neumond

Erstes Viertel

Vollmond

Letztes Viertel

19.10.2017

28.10.2017

05.10.2017

12.10.2017

21:12 Uhr

00:22 Uhr

20:40 Uhr

14:25 Uhr

Jungfrau

Schütze

Fische

Zwillinge

Der Mond

Periodische Meteorströme: Die Planeten

Delta Draconiden:

Alle Zeiten in MESZ.

Der Ausgangspunkt (Radiant) des Stroms liegt 3° östlich des Sterns Delta Draconis. Der Radiant liegt beim Passieren des Meridians in Zenitnähe. Am 8. des Monats erreicht der Strom sein Maximum, wobei vor einigen Jahren schon 400 Sternschnuppen in der Stunde gemessen wurden. Die Meteore treten mit ca. 20 km pro Sekunde in die Atmosphäre der Erde ein. Sie gehören eher zur langsamen Gruppe der Sternschnuppen. Der Ursprung geht auf den Kometen 21P / GiacobiniZinner zurück.

Merkur: Merkur ist in diesem Monat nicht zu beobachten, da er, von der Erde aus betrachtet, hinter der Sonne steht. Venus: Der Planet erscheint immer noch mit beeindruckender Helligkeit am Morgenhimmel im Sternbild Löwe. Jedoch wechselt der Planet am 9. des Monats in das Sternbild der Jungfrau. Die Aufgänge verzögern sich im Laufe des Monats merklich. Venus orientiert sich in den kommenden Tagen am Firmament in Richtung Süden. Am 17. überquert sie den Himmelsäquator. Monatsanfang

Monatsmitte

Monatsende

Aufgang

05:11 Uhr

05:51 Uhr

05:41 Uhr MEZ

Untergang

-

-

-

Orioniden: Dieser Strom ist über einen längeren Zeitraum, von Anfang Oktober bis in den November hinein, zu beobachten. Der Radiant liegt etwa 10° nordöstlich von Beteigeuze. Das Maximum erscheint am 20. Oktober mit 20 Meteore pro Stunde. Die Orioniden

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sind, im Vergleich zu den Draconiden mit 65 km pro Sekunde, sehr schnelle Objekte.

sodass Seyfert- Galaxien wie verwaschene Sterne erscheinen [9. Mag| 3‘].

Die beste Beobachtungszeit ist die zweite Nachthälfte. Der Ursprung dieses Stroms geht auf den berühmten Halleyschen Kometen zurück.

2. Das Sternbild Pegasus grenzt an das Sternbild der Andromeda, nördlich der Sternbilder des Tierkreises Wassermann und Fische. Sein auffälligstes Merkmal ist das Pegasusquadrat aus vier Sternen, obwohl ein Stern zum Sternbild Andromeda gehört. Seine Sterne stellen nur den Vorderteil des Pferdes dar, jedoch ist es ausdehnungsmäßig das siebtgrößte Sternbild am Himmel. Als eines der 48 griechischen Sternbilder zeigt es das fliegende Pferd Pegasus.

Kometen In diesem Monat sind keine auffälligen Kometen zu erwarten. Datum

Zeit (MESZ)

Auge

Fernglas

Fernrohr

Mi 04.10. 1957

Ereignis Start von Sputnik 1 von Baikonur

Do 05.10.

06:00 Uhr

x

x

x

Venus 0,4° nördl. von Mars

Fr 06.10.

06:00 Uhr

x

x

x

Venus 0,3° östl. von Mars

Di 17.10.

07:00 Uhr

x

x

Mond 10° nordwestl. von Venus

Di 17.10.

08:00 Uhr

x

x

Mond 3° nordwestl. von Mars

Mi 18.10.

07:00 Uhr

x

x

Mond 3° südöstl. von Venus

Di 24.10.

19:00 Uhr

x

x

Mond 3° nordöstl. von Saturn

So 29.10.

2 Uhr 3 Uhr

Mo 30.10.

23:00 Uhr

x

e Peg ist ein optischer Doppelstern mit einem

weiten Begleiter. Er ist mit b Peg der hellste Stern des Sternbildes. Die Hauptkomponente ist ein orangeroter Überriese mit 180-fachem Sonnendurchmesser. Der Begleiter ist von bläulicher Färbung. Ein Fernrohr mittlerer Öffnung trennt die beiden Begleiter bei [2,4 mag|8 mag| 2‘]. M 15 ist einer der schönsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel in einer Entfernung von 35000 Lj. Im Fernglas erscheint er neblig mit ovaler Gestalt. Im Fernrohr ist der Sternhaufen bis auf das Zentrum auflösbar [6,5 mag|10].

Ende d. Sommerzeit x

x

Mond 1,5° südl. von Neptun

Interessante Objekte für Fernglas und Fernrohr 1. Der Walfisch (Cetus) ist ein großes, aber nicht besonders auffälliges Sternbild in der Region des Himmelsäquators, das südlich der beiden Sternbilder Fische und Widder liegt. Es enthält den bekannten Veränderlichen Mira und die ungewöhnliche Spiralgalaxie M 77. Cetus gehört zu den 48 ursprünglichen Sternbildern, die Ptolemäus im Almagest beschrieb.

Sternbild Cetus

o Cet (Mira) ist ein Roter Riese und der hellste und bekannteste Vertreter einer Klasse von Veränderlichen, den Mira Veränderlichen, die ihre Leuchtkraft über Monate bzw. Jahre ändern. Während ihrer Periode von 330 Tagen schwankt ihre Helligkeit zwischen 2. und 10. Größe. Mira ist somit zeitweise nicht zu sehen. M 77 ist das hellste Beispiel einer Seyfert- Galaxie in einer Entfernung von 70 Mio Lj. Diese Klasse von Galaxien haben ähnlich wie Quasare ein extrem helles Zentrum. Kleine Teleskope zeigen bei hoher Vergrößerung nur dieses Zentralgebiet,

Sternbild Pegasus

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Veränderliche Sterne Alle Zeiten in MEZ Datum

Algol-Minima

Sa 01.

23h07m

β-Lyrae-Minima

δ-Cepheï-Maxima

10m

So 02.

15h

Mo 03. Di 04.

23hH 19h57m

Sa 08.

0h

Mo 10.

10hN

10m

Do 13.

9h

So 16.

22hH

Di 18. Mi 19.

18h 4h01m

Sternbild Aquarius

Do 20. Sa 22.

Mira-Helligkeit

10m

0h49m

10hN

So 23. Mo 24.

21h38m

Do 27.

18h27m

Sa 29.

2h

21hH

11h

9m

Mo 31.

Mythen und Legenden: Der Walfisch:

Der Pegasus:

In der griechischen Mythologie soll der Walfisch an Keto, der Tochter des Meeresgottes Nereus, erinnern. Keto zeugte mit ihrem Bruder viele Ungeheuer. So soll auch anderen Geschichten zufolge der Walfisch das Ungeheuer sein, welches statt den Drachen, die Andromeda verspeisen wollte und deshalb von Perseus getötet wurde.

In der griechischen Mythologie ist Pegasus ein Geschöpf des Meeresgottes Poseidon und der sterblichen Gorgone Medusa. Poseidon nahm sie eines Tages gegen ihren Willen zu seiner Geliebten. Medusa war seinerzeit die Dienerin der Göttin Athene. Als Medusa durch die Gewalt des Poseidons zu seiner Geliebten wurde, bestrafte Athene sie mit einem schrecklichen Aussehen. Statt der Haare wuchsen ihr Schlangen. Und jeden, der ihr ins Gesicht sah, verwandelte sie mit ihrem Blick in Stein. Eines Tages kam der griechische Halbgott Perseus und schlug ihr, während sie schlief, mit der Sichel des Hermes den Kopf ab. Aus einem Blutstropfen, der zu Boden fiel, entstand das geflügelte Pferd Pegasus. Das Pferd hat im Auftrag der Götter den Menschen so manchen Dienst erwiesen. So trat es einmal bei der Landung auf der Insel Helion so stark auf, dass sich aus dem dadurch entstandenen Loch im Boden eine neue Quelle ergoss. Es war die Quelle der Weisheit, und wer aus ihr trank, wurde von der Phantasie beflügelt. So ist seither das geflügelte Pferd der Schutzpatron der Dichter und Denker.

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Glossar für Fachwörter und Abkürzungen AE astronomische Einheit, ca. 150 Mio. km Baryzentrum gemeinsamer Masseschwerpunkt zweier Himmelskörper Bedeckungsveränderlicher ist ein Doppelsternsystem, dessen Bahn so im Raum liegt, dass sich die beiden Sterne von der Erde aus gesehen periodisch verdecken. Bogensekunde 3600. Teil eines Grads, Winkelabstand am Himmel (Grad, Minute, Sekunde) Ekliptik ist die von der Erde aus gesehene scheinbare Bahn der Sonne vor dem Fixsternhintergrund im Laufe eines Jahres. Sie resultiert aus dem Umlauf der Erde um die Sonne. Elongation Winkelabstand zweier Himmelsobjekte Frühlingspunkt wird als Schnittpunkt des Himmelsäquators mit der Ekliptik bezeichnet, an dem die Sonne zum Frühlingsanfang der Nordhalbkugel steht. Galaxien große Ansammlung von Sternen, nach der Form in elliptische wie spiralförmige unterteilt Galaxienhaufen Ansammlung von Galaxien Ionisation Atom oder Molekül bekommt eine positiv oder negative elektrische Ladung Konjunktion scheinbare Begegnung zweier Himmelsobjekte Lj Lichtjahr, die Wegstrecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, ca. 9,6 Billionen Kilometer mag (Magnitude) scheinbare Helligkeit Meridian ein senkrechter Kreis, der durch den Zenit, den Süd- und Nordpunkt sowie den Nadir geht MESZ Mitteleuropäische Sommerzeit Meteor Meteore nennt man die Leuchtspuren am Himmel, die durch Sternschnuppen hervor gerufen werden. Meteorstrom Häufung von Meteoren zu einer bestimmten Zeit des Jahres Mira-Veränderlicher Stern mit langperiodischer Helligkeitsschwankung Nadir der dem Zenit gegenüberliegende Punkt Opposition die Konstellation, bei der sich zwei Himmelskörper von der Erde aus betrachtet im Winkelabstand von 180 Grad zueinander befinden Photosphäre die unterste Schicht einer Sternatmosphäre Radiant Scheinbarer Ausgangspunkt von Meteoren am Himmel Seeing Maß der Bildunschärfe durch Luftunruhe spektroskopisch farbzerlegte Lichtquellen Seyfert-Galaxien sind Spiral- oder Irreguläre Galaxien mit einem sehr hellen Galaxienkern. T (Tesla), mT (Millitesla) magnetische Flussdichte Tierkreis eine etwa 20 Grad breite Zone um die Ekliptik, innerhalb derer die scheinbaren Bahnen von Sonne, Mond und Planeten verlaufen V-Helligkeit visuelle Helligkeit Zenit der Punkt am Himmel senkrecht über dem Beobachter