Dieter Adler
Der »Antrag auf psychodynamische Psychotherapie« ist das Schreckgespenst, das unter dem Schreibtisch jeder psychotherapeutischen Praxis lebt. Die Angst vor der Ablehnung des Antrags führt häufig zu Unlust. Sowohl Ausbildungskandidaten als auch erfahrene Therapeuten klagen über Schwierigkeiten beim Verfassen der Berichte, weil es in der Ausbildung kaum oder gar nicht vermittelt wird. Während seiner 20-jährigen Tätigkeit als Therapeut und Psychoanalytiker, in der Dieter Adler selbst über 1.000 Berichte verfasst hat, erwarb er fundiertes Wissen, das er in diesem Band vermittelt. Der Leser erfährt, wie er den Bericht an den Gutachter schnell, effizient und
schlüssig schreibt. Darüber hinaus ist das Buch auch ein Nachschlagewerk für Psychotherapierichtlinien, -vereinbarungen und Beihilfevorschriften. Es ist nicht nur eine gelungene Anleitung für Anfänger, sondern auch ein nützlicher Ratgeber für Geübte. Auf der beiliegenden CD-ROM finden Sie alle wichtigen gesetzlichen Vorschriften, Abrechnungsbeispiele und diverse Formulare, die Sie zum Antragschreiben benötigen. Darüber hinaus erhalten Sie eine Betaversion der Datenbanksoftware Antrag Pro 2.0, die Sie sechs Monate lang kostenfrei nutzen können. Dieses Programm hilft dabei, Ihre Berichte wirksam zu organisieren und erfolgreich zu verfassen.
Dieter Adler
Der Antrag auf psychodynamische Psychotherapie
Der Antrag auf psychodynamische Psychotherapie Ein Leitfaden zur Berichterstellung (inkl. Kinder- und Jugendlichen- und Gruppenpsychotherapie)
Dieter Adler, Dipl.-Psychologe, ist Psychoana-
lytiker der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Psychologischer Psychotherapeut, Gruppenanalytiker, Lehrtherapeut und Supervisor. Seit 20 Jahren arbeitet er in eigener Praxis in Bonn.
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Psychosozial-Verlag
Dieter Adler Der Antrag auf psychodynamische Psychotherapie
edition psychosozial
Dieter Adler
Der Antrag auf psychodynamische Psychotherapie Ein Leitfaden zur Berichterstellung (inkl. Kinder- und Jugendlichenund Gruppenpsychotherapie)
Psychosozial-Verlag
Für Eike und Leah
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. E-Book-Ausgabe 2012 © der Originalausgabe 2012 Psychosozial-Verlag Walltorstr. 10, D-35390 Gießen Fon: 06 41 - 96 99 78 - 18; Fax: 06 41-969978-19 E-Mail:
[email protected] www.psychosozial-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Umschlagabbildung: Paul Klee: »Eidola: weiland Philosoph«, 1940 Umschlaggestaltung & Satz: Hanspeter Ludwig, Wetzlar www.imaginary-world.de Lektorat: Heidrun Schlippe ISBN Print-Ausgabe 978-3-8379-2197-7 ISBN E-Book-PDF 978-3-8379-6548-3
Inhalt
Vorwort
13
Aufbau des Buches
15
I.
Theoretischer Teil
17
2.
Verschiedene Arten von Berichten
17 17 19 20
1.
2.1
2.2 2.3
3.
3.1
3.2 3.3
Das Antragsverfahren Erstantrag
Umwandlungsantrag Fortführungsantrag
Warum fällt es vielen so schwer, einen Bericht zu schreiben?
Hinderungsgründe beim Antragschreiben
Vorteile des Gutachterverfahrens für die Therapie
Wie man sich das Schreiben schwer machen kann
4.
Wie kann das Berichteschreiben Spaß machen?
4.2
Zur Psychodynamik Behandler–Patient–Gutachter
4.1
4.3
»Schreckgespenst Psychodynamik« Verwendung von Hilfsmitteln
17
21 23 25 27
29 31 32 33 35
4.4
Zeit und Kraft sparende Strategien zur Berichterstattung
5.1
Stringenz durch das Poluda-Schema
37 39
II.
Praktischer Teil Ausführliche Anleitungen zum Verfassen von Antragsberichten
51
5.
Was ist ein guter Antragsbericht?
5
Inhalt
1.
Punkt 1:
Erst- und Umwandlungsantrag Symptomatik
Punkt 2: Biografie (Beihilfe: Punkt 4)
Punkt 3: Krankheitsanamnese (Beihilfe: unter Punkt 3: somatischer Befund oder unter Punkt 4: Biografie aufführen)
Punkt 4: Psychopathologischer Befund (Beihilfe: Punkt 2) Punkt 5: Somatischer Befund (Beihilfe: Punkt 3) Punkt 6: Psychodynamik
Punkt 6a: Familiärer Befund bei Kindern und Jugendlichen (im Bericht Punkt 7) Punkt 7:
Diagnose (Beihilfe: Punkt 6; Kinder und Jugendliche: Punkt 8)
Punkt 8: Therapieplanung (Beihilfe: Punkt 7; Kinder und Jugendliche: Punkt 9) Punkt 9: Prognose (Beihilfe: Punkt 8; Kinder und Jugendliche: Punkt 10)
Punkt 10: Umwandlungsantrag (entfällt ganz bei Beihilfeanträgen; Kinder und Jugendliche: Punkt 11)
Sonderfälle für Erst- bzw. Umwandlungsanträge
2.
Der Antrag auf Kurzzeittherapie (KZT-Antrag)
Punkt 1:
Diagnose(n) (ICD-10)
2.1
KZT-Antrag für Erwachsene
Punkt 2: Symptomatik
Punkt 3: Wichtige Aspekte des psychischen Befundes
Punkt 4: Gleichzeitig bestehende somatische Erkrankungen (s. ggf. Konsiliarbericht) Punkt 5: Ist ein eindeutiger fokaler Konflikt erkennbar? Punkt 6: Angaben zum fokalen Konflikt Punkt 7:
Falls kein fokaler Konflikt erkennbar, Begründung für die Indikation zur KZT
Punkt 8: Bei Gruppenbehandlung: Begründung für die Indikation zur KZT als Gruppenbehandlung Punkt 9: Prognose 2.2
Punkt 1: 6
KZT-Antrag für Kinder und Jugendliche
Konkrete Beschreibung der aktuellen Symptome
53 53 56 74 76 79 83 134 135 138 167 179 185
190 192 193 193 194 195 195 195 199 200 201 201 202
Inhalt
Punkt 2: Für die psychische Störung relevante Aspekte der Lebensgeschichte einschließlich des Zeitpunktes der Entstehung der zu behandelnden Symptome und Angaben zur auslösenden Situation Punkt 3: Psychischer Befund, aktueller Entwicklungsstand und Beziehungsgestaltung in der Erstbegegnung
Punkt 4: Beschreibung der Psychodynamik des zu behandelnden neurotischen Konflikts und neurosenpsychologische Diagnosestellung
202 203
Punkt 5: Diagnose (ICD-10)
203 204
Punkt 7:
205 205
Punkt 6: Darlegung der Einflussbedingungen durch bedeutsame Beziehungspersonen und deren Umstellungsfähigkeit Beschreibung des Behandlungsfokus
Punkt 8: Falls kein fokaler Konflikt erkennbar ist, Begründung für die Indikation zur KZT Punkt 9: Prognose
3.
Punkt 1:
»Profitipp« zum Kurzzeittherapieantrag
Der Fortführungsantrag
Ergänzung zu den Punkten 1–4 zum Erstantrag
Punkt 2: Psychodynamik und Verlaufsdynamik (Reflexion der psychodynamischen Hypothesen des Punktes 6 aus dem Erst- oder Umwandlungsantrag)
206 207 207 211 213
Punkt 3: Änderung der Diagnose (fällt bei Beihilfe unter Punkt 1)
217 222
Punkt 5: Änderung des Behandlungsplanes (Beihilfe: Punkt 4)
223 228
Punkt 6: Prognose (Beihilfe: Punkt 5)
231
Punkt 4: Zusammenfassung des bisherigen Therapieverlaufs (Beihilfe: 4a) Mitarbeit des Patienten; 4b) Methode: Punkt 2; 4c) Gruppendynamik: Punkt 3)
4.
Punkt 1:
Der Ergänzungsbericht PT 3c (entfällt bei Beihilfeanträgen)
»Erwartungen des Patienten (bei Kindern und Jugendlichen: und seiner Eltern)«
Punkt 2: Zielvorstellungen des Therapeuten
Punkt 3: Reduzierung der Behandlungsfrequenz Punkt 4: Unbedingt erforderliche Stundenzahl und Beendigung der Behandlung
III. 1.
Beispiel-Teil
Kurzanleitungen zum Berichteschreiben
234 237 238 239 239 243 243 7
Inhalt
1.1
Antrag auf Kurzzeittherapie
1.3
Fortführungsantrag
1.2
2.
Erst-/Umwandlungsantrag
Musterberichte
Umwandlungsantrag tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie – Fall 1 Erster Fortführungsantrag – Fall 1
Zweiter Fortführungsantrag – Fall 1 Ergänzungsbericht PT 3c – Fall 1 KZT-Antrag – Fall 2
Der Umwandlungsantrag – Fall 2
Umwandlungsantrag analytische Psychotherapie – Fall 3 Erster Fortführungsantrag – Fall 3
Zweiter Fortführungsantrag – Fall 3 Ergänzungsbericht – Fall 3
Umwandlungsantrag tiefenpsychologisch fundierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie – Fall 4 Erster Fortführungsantrag – Fall 4
Zweiter Fortführungsantrag – Fall 4 Ergänzungsbericht – Fall 4 KZT-Antrag Kinder – Fall 5
Umwandlungsantrag tiefenpsychologisch fundierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie – Fall 6 Erster Fortführungsantrag – Fall 6
Zweiter Fortführungsantrag – Fall 6 Ergänzungsbericht – Fall 6
Erstantrag tiefenpsychologisch fundierte Kinderund Jugendlichenpsychotherapie (Jugendlicher) – Fall 7 Erster Fortführungsantrag – Fall 7
Zweiter Fortführungsantrag – Fall 7 Ergänzungsbericht – Fall 7
Erstantrag analytische Kinderund Jugendlichenpsychotherapie – Fall 8 8
243 247 248 249 250 259 264 268 270 276 285 295 300 304 306 314 319 322 323 329 338 343 347 348 355 360 365 366
Inhalt
3. I.
II.
4.
I.
II.
5.
I.
II.
IV. 1.
Psychodynamiken nach strukturellen und neurotischen Störungen Strukturelle Störungen Psychoneurosen
Therapieplanung nach strukturellen und neurotischen Störungen Strukturelle Störungen Psychoneurosen
Prognosen nach strukturellen und neurotischen Störungen Psychoneurosen
Nix wie weg! Anleitung zum »Eintüten« Das Ausfüllen der Formulare – die »Versandpapiere« zum Patienten
409
Strukturelle Störungen
Gesetzliche Krankenkassen PTV 1: Antragsformular
PTV 3: Beiblatt zum Bericht an den Gutachter
Beihilfe
Antragsformular
Vorblatt zum Bericht an den Gutachter Bericht an den Gutachter
3.
V. 1.
2. 3.
4.
397 397 400 403 403 405
PTV 2: Angaben des Therapeuten
2.
373 374 387
Umschlag für Beihilfe
Übersicht über die erforderlichen Unterlagen
410 410 411 413
416 416 418 418 419
Gesetzliche Krankenkassen Beihilfe
420 420 421
Besondere Fälle und andere Fragen zu Anträgen
424
»Nach der Therapie ist vor der Therapie« – Therapie nach der Zweijahresfrist
Vorgehen nach Ende der Richtlinienstunden: der 3. Fortführungsantrag
Den Bericht dem Patienten zeigen?
Den Bericht zusammen mit dem Patienten schreiben?
424 424 427
428 9
Inhalt
5.
Die Befreiung von der Berichtspflicht bei KZT-Anträgen KZT-Antragsbefreiung Erwachsenentherapie KZT-Antragsbefreiung Kinderund Jugendlichenpsychotherapie
KZT-Antragsbefreiung Erwachsenentherapie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie – »Einzel- und Gruppentherapie auf einen Streich«
6.
»Troubleshooting«
7.
Antrag abgelehnt
8. 9.
Nachfragen des Gutachters
Weniger Stunden als erwartet
Geänderter Bericht zum Antrag
Vorgehen beim geänderten Bericht
Das Obergutachten
429 429 429 429
430 430 431 432
433 433
Beispiele für Obergutachten
436 436 436 436 441
11.
Ablehnen von Gutachtern
448
13.
Übersichten
Vorgaben der gesetzlichen Krankenkassen Vorgaben der Beihilfe
Vorgehen beim Obergutachten
10. 12.
Auch das Obergutachten wird abgelehnt
Einige Tipps, wie Sie Gutachter nerven können
1.
Abrechnungsbeispiele
Hilfsmittel zur Berichterstellung Zeit- und Berichtemanagement
459
Die Antragsschritte
»Zu viel auf einmal« – Zeitmanagement beim Berichteschreiben
459
Berichte supervidieren lassen
464
2.
Berichte durch andere erstellen lassen (»Ghostwriter«)
4.
Berichte diktieren
3.
5.
6. 10
449 450 450 451 456
Abrechnungsziffern
VI.
447
Diktiersoftware
Antragssoftware
463 464 465 465
Inhalt
VII. 1.
Anhang Formulare und Vorschriften
469
Informationsblatt zum Erstellen des Berichts für tiefenpsychologisch fundierte und analytische Therapie bei Erwachsenen
469
Vorschriften der Krankenkassen
Bericht zum KZT-Antrag (der Bericht sollte 1 bis 1 V DIN A4 Seiten nicht überschreiten)
Bericht zum Erst- oder Umwandlungsantrag (der Bericht sollte 3 DIN A4 Seiten nicht überschreiten)
469
470
Ergänzungsbericht
471 473 474
Bericht zum KZT-Antrag PT 3/KZT [K] bzw. PT 3/KZT [K] EK
475 475
Bericht zum Fortführungsantrag
Informationsblatt für tiefenpsychologisch fundierte und analytische Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen Bericht zum Erst- oder Umwandlungsantrag/LZT – PT 3a [K] bzw. PT 3a [K] EK
476 Bericht zum Fortführungsantrag – PT 3b (K) bzw. PT 3b (K) EK 477 Ergänzungsbericht – PT 3c (K) 480
Psychotherapierichtlinien
481
Beihilfevorschriften (Auszug)
528
Psychotherapievereinbarung Informationsblatt Beihilfe
Bericht zum Fortführungsantrag
534 534 536
Deckblatt zum Bericht an den Gutachter PTV 3 Kinder und Jugendliche
540
Erstantrag
2.
506
Formularvordrucke – Gesetzliche Krankenkassen
537 Antrag des Patienten auf Psychotherapie PTV 1 537 Angaben des Therapeuten PTV 2 538 Deckblatt zum Bericht an den Gutachter PTV 3 Erwachsene 539
Konsiliarbericht – Ausgabe Arzt/Therapeut (ohne Unkenntlichmachung) Konsiliarbericht Krankenkasse Konsiliarbericht Gutachter
Umschlag für den Gutachter
541 542 543 544 11
Inhalt
Vordrucke Beihilfe
Vorblatt zum Bericht an den Gutachter (anonymisiert)
545 545 549 550
Bücher zum Antragschreiben
566
Antrags-Formular Erstantrag Konsiliarbericht
3.
ICD-10 Diagnosen Kapitel F
Antragssoftware
Literatur
Stichwortverzeichnis Über den Autor
12
554 567 569 573 585
Vorwort
Warum schreibt jemand ein Buch zum Berichteschreiben? Viele Kollegen werden sich wundern und nach kurzer Lektüre die Frage stellen: Warum ein so positives? Die Antwort, die ich hier kurz halten muss, ist: Weil es Spaß machen kann, wenn man es richtig macht. Daher soll dieses Buch auch keines sein, das den üblichen Ärger auf das Gutachterverfahren schürt und dem Leser zeigt, wie man einen Antragsbericht schnell »zusammenkloppen« kann, ohne viel Zeit damit zu »verschwenden«. Oder mit welchen Tricks man mit abgelehnten Anträgen doch noch irgendwie durchbekommt. Dieses Buch beruht auf 20 Jahren Berufserfahrung als Psychotherapeut bzw. Psychoanalytiker. In diesem Zeitraum habe ich über 1.000 Anträge geschrieben. Meine dabei gesammelten Erfahrungen möchte ich Ihnen in diesem Buch weitergeben, ebenso wie meine Erfahrung aus meiner Tätigkeit als Antragssupervisor, die ich seit mehr als 15 Jahren ausübe. Es soll helfen, die Berichte an den Gutachter schnell und effizient zu schreiben und natürlich fundiert, spannend und schlüssig! Das Buch soll auch eine effiziente Anleitung zum Berichteschreiben sein. Damit Sie schnell anfangen können, erspare ich Ihnen Kapitel zur »Geschichte der Antragstellung«, zum »Auswahlverfahren der Gutachter« oder zur Kritik daran. Das Buch soll praxisnah sein. Ich verzichte daher auf die Beschreibung der zugrunde liegenden Theorien der Psychoanalyse bzw. der psychoanalytischen Krankheitslehre. Manches erkläre ich wiederum sehr ausführlich, weil das Buch auch für Ausbildungskandidaten geeignet sein soll. Wenn ich von Therapeut, Patient und Gutachter usw. in der männlichen Form schreibe, so sind dennoch immer beide Geschlechter angesprochen, denn ich finde es müßig, immer »Therapeut bzw. Therapeutin« zu schreiben. 13