Das Parlamentsgebäude. Vision einer idealen Schweiz. - Parlament CH

Auf unserem Weg zum Besuchereingang blicken wir von der Bundes- terrasse aus ... Den Ehrenplatz im Herzen des Gebäudes bildet eine ausgedehnte,.
NAN Größe 6 Downloads 44 Ansichten
Status: Entwurf_für Promacx

Das Parlamentsgebäude. Vision einer idealen Schweiz.

12

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 12 Deutsch.indd 2-3

13

20.07.12 11:35

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 13

20.07.12 05.09.12 11:35 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

Seit über hundert Jahren prägt das schweizerische Parlamentsgebäude das Berner Stadtbild, ohne etwas von seiner Attraktivität verloren zu haben – im Gegenteil: Jahr für Jahr drängen sich über 100 000 Besucherinnen und Besucher in dieses Gebäude, um die Geheimnisse der Bundesversammlung zu erkunden oder Ratsmitglieder zu treffen. Seit 2008 erfreuen sich ausländische Touristen wie einheimische Besucher an der Verbindung, welche die ursprüngliche, von der florentinischen Renaissance inspirierte Architektur mit den neuen, bewusst modern gestalteten Räumlichkeiten eingegangen ist.

wiederfinden. Diese dreieinhalb Meter breite und zweieinhalb Meter hohe, auf einer grossen Messingwand angebrachte historische Landkarte setzt sich aus den 25 topografischen Blättern des berühmten Generals zusammen. So sah das Kartenbild der Schweiz aus, als Hans Auer das Parlamentsgebäude entwarf. Dieser Architekt, beseelt vom Gedanken, einer unvergänglichen Schweiz Gestalt zu verleihen, hat mithilfe der besten Handwerker und Künstler unseres Landes aus einheimischem Granit, Marmor, Serpentin und Sandstein eine monumentale und eindrückliche Allegorie unseres Staatswesens geschaffen. Die Vision des Erbauers fand ihre Vervollkommnung in der jüngsten Renovation. Die Sonne dringt nun durch die Glasbedachungen und Oberlichter im dritten Geschoss bis weit ins Innere des Gebäudes vor. Die Ratsmitglieder können hier von ihren Arbeitsplätzen aus die sechs monumentalen Steinskulpturen sehen, welche als Sinnbilder des Schweizer Volkes die Südfassade überragen. Und man ist stolz, die ausländischen Delegationen im neuen Konferenzsaal mit seinem Glasdach, das den Blick auf den Himmel freigibt, empfangen zu können. Selbst die Aufzugsschächte sind transparent, wogegen die für ein modernes Parlament unerlässliche Technologie diskret in die Mauern, Fussböden, Decken und Pulte der Ratsmitglieder eingelassen wurde.

Von Helvetia dominiert Elf über drei Geschosse verlaufende Achsen mit Rundbogenöffnungen, Zwillingsfenstern und einer Attika, die das Dach verbirgt – die Hauptfassade des Parlamentsgebäudes imponiert durch ihre Symmetrie und Ausgewogenheit. Die von der Landesmutter Helvetia dominierte Skulpturengruppe über dem Giebel bildet ein Dreieck mit den beiden Statuen in den äusseren Achsen des darunter liegenden Hauptgeschosses. «Gewaltenteilung allein bietet dem Schweizer Volk Gewähr für Frieden und Freiheit» – so lautet die von diesen fünf Frauenfiguren symbolisierte Aussage. Während die Nordfassade die Staatsidee, die Verfassung und das Parlamentswesen veranschaulicht, stellt die Südfassade die Lebens- und Arbeitsbereiche der Schweizer Bevölkerung vor. Hier wird den Berufsleuten, die bei der Errichtung des Bundeshauses mitgewirkt haben, ebenso die Reverenz erwiesen wie den Kantonen, deren farbige Wappenschilder sich über einem schmalen Gesims auf einem mit Frucht- und Laubgirlanden geschmückten Fries abheben. Fünf grosse Rundbogenfenster blicken auf die Berner Vor- und Hochalpen, und auf jedem Bogenscheitel steht eine Iris, bereit, auszuschwärmen und die Neuigkeiten aus dem Parlament bis in die entferntesten Teile des Landes hinauszutragen.

Renaissance im Ständerat Hans Auer verewigte das goldene Zeitalter der Alten Eidgenossenschaft, das nach den Siegen über das Herzogtum Burgund anbrach. Er übernahm den Stil und die Materialien, die zu jener Zeit die Architektur der Schweizer Städte prägten. Als Brückenschlag von der Alten Eidgenossenschaft zum neuen Bundesstaat liess er für die Kammer der Kantonsvertretungen, unseren Ständerat, einen Ratssaal aus dem frühen 16. Jahrhundert erstehen. Der Leuchter mit seinen 208 Lichtern betont das strenge Rechteck des Saales, dessen Fenster nordwärts auf den Bundesplatz hinausgehen. Unser Blick fällt in diesem Saal unweigerlich auf die 150 Figuren auf dem fast elf Meter langen Freskengemälde gegenüber dem Präsidialpodest. Es stellt die Landsgemeinde dar,

Dufourkarte und Auerpalast Auf unserem Weg zum Besuchereingang blicken wir von der Bundesterrasse aus hinunter auf die Aare, bevor wir das Gebäude betreten und uns in einem hell erleuchteten Raum vor der Dufourkarte 14

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 14 Deutsch.indd 4-5

15

20.07.12 11:35

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 15

20.07.12 05.09.12 11:35 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

die Vorläuferin der direkten Demokratie der Schweiz. Dieses Gemälde und die über den Arkaden eingravierten historischen Jahres zahlen stehen für die Tradition, der die Kleine Kammer verpflichtet ist.

treterinnen und Vertreter der wichtigsten politischen Kräfte des Landes. Und sollten sie einmal vergessen, dass sie für den nationalen Zusammenhalt zu sorgen haben, werden sie von den drei «Jugendstil»-Eidgenossen in der zentralen Kuppelhalle bestimmt in die Pflicht genommen.

Ein Hauch von Moderne Demgegenüber scheint der Nationalratssaal mit seiner Glasdecke, seinem hellen Stein, seinen Stukkaturen und Kunstschmiedearbeiten neuzeitlicheren Ideen zugetan. Die Balkone, Zuschauertribünen und Diplomatenlogen erinnern an ein italienisches Theater. Die legendären Figuren des Wilhelm Tell und der Stauffacherin zu beiden Seiten des Rütli-Panoramas hingegen sind in strengem Marmor gehalten. Die Wandelhalle, welche der Rundung des Nationalratssaales folgt, nimmt sich mit ihren üppigen Deckenbildern und reich verzierten Kapitellen aus wie das Foyer eines Opernhauses. Hier treffen sich Ratsmitglieder sowohl mit Gästen als auch mit Lobbyisten und Medienschaffenden. Diese prunkvolle Halle ist die Stätte, wo Allianzen geschmiedet und Strategien ersonnen werden.

Ein Buch aus Stein Das Parlamentsgebäude ist ein Buch, das in Stein, Holz und Eisen von den Idealen unserer Willensnation erzählt. Unter der Kuppel dieses Gebäudes wird, hinter Sandsteinmauern, in den Untergeschossen, Ratssälen und unzähligen Zimmern, die Eidgenossenschaft vom Parlament immer wieder erneuert im steten Bestreben, die Eigenständigkeit der vier Sprachregionen zu wahren und gleichzeitig die Geschicke des Landes gemeinsam zu lenken. Denn kaum wähnen sich die Ratsmitglieder jeweils am Ziel, stehen sie bereits wieder vor neuen Herausforderungen. Marie-José Portmann | Übersetzung von Erhard Stocker

Unter der Bundeskuppel Den Ehrenplatz im Herzen des Gebäudes bildet eine ausgedehnte, kreuzförmige Halle direkt unter der Bundeskuppel. Die 200 Mitglieder des National- und 46 Mitglieder des Ständerates müssen diese Kuppelhalle auf dem Weg zu ihren Sitzungen durchqueren. Somit wird keine der beiden Kammern bevorzugt. Das Gebäude ist so angelegt, dass es das perfekte Zweikammersystem des Schweizer Parlamentes unmissverständlich zum Ausdruck bringt. Mit ihrer achteckigen Laterne, die an die Höhenfeuer gemahnt, welche einst bei Gefahren entzündet wurden, versinnbildlicht die Kuppel das Schweizer Parlament, denn Hans Auer sah im Parlament ein Leuchtfeuer, das Volk und Ständen den Weg zum Gemeinwohl weist. Nach Bern unter die Bundeskuppel entsandt zu werden, ist somit die grösste Ehre, die einem Schweizer Bürger oder einer Schweizer Bürgerin zuteil werden kann. Hier versammeln sich viermal jährlich, immer beim Wechsel der Jahreszeiten, die Ver16

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 16 Deutsch.indd 6-7

17

20.07.12 11:35

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 17

20.07.12 05.09.12 11:35 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

18

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 18 Deutsch.indd 8-9

19

20.07.12 11:35

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 19

20.07.12 05.09.12 11:35 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

26

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 26 Deutsch.indd 10-11

27

20.07.12 11:36

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 27

20.07.12 05.09.12 11:36 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

48

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 48 Deutsch.indd 12-13

49

20.07.12 11:38

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 49

20.07.12 05.09.12 11:38 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

36

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 36 Deutsch.indd 14-15

37

20.07.12 11:37

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 37

20.07.12 05.09.12 11:37 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

86

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 86 Deutsch.indd 16-17

87

20.07.12 11:40

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 87

20.07.12 05.09.12 11:40 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

100

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 100 Deutsch.indd 18-19

101

20.07.12 11:41

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 101

20.07.12 05.09.12 11:41 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

24

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 24 Deutsch.indd 20-21

25

20.07.12 11:35

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 25

20.07.12 05.09.12 11:36 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

110

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 110 Deutsch.indd 22-23

111

20.07.12 11:42

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 111

20.07.12 05.09.12 11:42 08:04

Status: Entwurf_für Promacx

114

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 114 Deutsch.indd 24-25

115

20.07.12 11:42

Parl_Buch_12_07_pmx.indd 115

20.07.12 05.09.12 11:42 08:04