Buchbesprechung Praefcke - Ich stottere

Jochen Praefcke (40), studierter Betriebswirt, aus dem oberschwäbischen Ravensburg stottert seit er denken kann - Ursache unbekannt. Jahrzehntelang war ...
56KB Größe 2 Downloads 251 Ansichten
1

PRESSEINFORMATION kreativbüro wortwerk-art * Dr. Andrea Hoffmann * [email protected]

Buchbesprechung: Ich stottere. Aus dem Gefühlsleben eines Stotterers Wie fühlt es sich an zu stottern? Was bedeutet Stottern im Alltag eigentlich? Wie prägend ist es für die Persönlichkeit, ein Stotterer zu sein? Diesen und anderen Fragen geht Jochen Praefcke in seinem Buch „Ich stottere. Aus dem Gefühlsleben eines Stotterers“ ebenso informativ wie humorvoll nach. Nein, das Buch ist kein Selbsthilfe-Ratgeber. Und auch wenn Jochen Praefcke aus seinem Leben erzählt, so ist er doch meilenweit entfernt von jeglichem Seelenstrip oder gefühlsduseliger Larmoyanz. „Ich stottere. Das ist der Gedanke, mit dem ich seit Jahrzehnten aufwache.“ So beginnt das autobiographische Buch des erfolgreichen Managers und Familienvaters Jochen Praefcke. Mit viel Humor nimmt er die Lesenden mit auf eine Reise durch die Erlebniswelt eines Menschen, der immer wieder beim Sprechen stolpert, dem manche Buchstaben nur schwer über die Lippen wollen und der bei manchen Silben im Redefluss hängen bleibt. Nicht immer, aber doch so regelmäßig, dass er von sich sagen kann „Ich stottere“. Von Freundschaft ist da ebenso zu lesen, wie von großer Dummheit im Umgang mit seinem Anderssein, von Erfolgen und Rückschlägen auf der Suche nach einer Bewältigungsstrategie. Und immer wieder lässt einen Jochen Praefcke herzlich mitlachen. Etwa wenn seine Frau dann doch ein Sandwich mitgebracht bekommt, weil das verdammte Wort „Wrap“ sich einfach nicht sprechen lassen will. Oder wenn Praefcke in bester Karl Valentin Manier von früheren Vermeidungsstrategien erzählt, wie der Auswahl der Zapfsäule an der Tankstelle nach der leichteren Sprechbarkeit der jeweiligen Ziffern. Wie profund sich Praefcke mit seinem Stottern andererseits auseinander gesetzt hat, zeigen unter anderem die eingestreuten Informationskästen, die sich einzelnen Themen widmen. Bei allem Humor und aller gnadenlosen Ehrlichkeit geht es ihm stets um Akzeptanz. Um echte Akzeptanz und nicht um herablassende Schein-Toleranz. „Die Bagatellisierung des Stotterns ist eine recht verbreitete Reaktion und ein echtes Ärgernis für mich. ‚ Du stotterst doch gar nicht‘ ist ein Satz, den ich einfach nie mehr hören will. … Da könnte man mir genauso ins Gesicht sagen ‚Du bist paranoid und hast dir dein Leben lang eingebildet, dass Du stotterst‘.“ Zu mehr Offenheit lädt das Buch Betroffene wie Nichtbetroffene gleichermaßen ein. „Totschweigen ist der Nährboden für Scham, denn wenn keiner darüber reden will, dann ist es wohl etwas Komisches für das man sich schämen sollte“, schreibt Praefcke. Und das gilt sicher nicht nur für das Stottern. „Interessanterweise habe aber vor allem ich mich selbst lange rein über das Stottern definiert. Heute verstehe ich es eher als ein Persönlichkeitsmerkmal unter vielen anderen“, heißt es am Ende des Buches. Offenheit, Interesse und Anerkennung sind für den Autor wichtige Ziele des Buches. Mit spitzer Feder und teilweise wunderbar schwarzem Humor beschreibt der bekennende Stotterer seine Wege und Irrwege im Umgang mit der „lebensbegleitenden Konstante“. Und gerade deshalb ist das Buch ermutigend – nicht nur für Menschen die Stottern oder einen Sprachfehler haben.

2

PRESSEINFORMATION kreativbüro wortwerk-art * Dr. Andrea Hoffmann * [email protected]

Angaben zum Buch Ich stottere. Aus dem Gefühlsleben eines Stotterers - Ein zutiefst unwissenschaftliches Buch über das Stottern Books on Demand Paperback / 156 Seiten ISBN 978-3-7412-7475-6 9,99 Euro Autorenvita Jochen Praefcke (40), studierter Betriebswirt, aus dem oberschwäbischen Ravensburg stottert seit er denken kann - Ursache unbekannt. Jahrzehntelang war Stottern das beherrschende Thema in seinem Leben: vom ersten Gedanken am Morgen, über die Planung aller potentiell problematischen Alltagssituationen, bis hin zum letzten Gedanken vor dem Einschlafen. Gerade die relativ sanfte Ausprägung seines Stotterleidens wurde ihm absurderweise zum Verhängnis. Im Laufe der Jahre hat er eine große Bandbreite an Reaktionen auf sein Stottern und den Umgang mit seinem Stottern erlebt, im negativen wie im positiven Sinne. Es war an der Zeit, ein Buch darüber zu schreiben, wie stark sein Stottern sein Leben kontrollierte und wie er die Kontrolle über sein Leben ein Stück weit wieder zurückerobern konnte. Heute weiß er, dass sich die Welt eben nicht nur ums Stottern dreht, nicht mal seine eigene. Es hat knapp 40 Jahre gedauert, dies zu begreifen.