Bibelarbeit: Methoden zur Textarbeit - firmung.at

11.10.2008 - Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz ...
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Firmstudientag 2008 Stefan Schöttl

11. Oktober 2008 www.firmung.at

Bibelarbeit in der Firmvorbereitung [email protected]

Du bist vielleicht die einzige Bibel die so manche Menschen lesen

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Bibelarbeit: Methoden zur Textarbeit Vom Einstieg bis zur Vertiefung "Textpuzzle" 1 zu Mt 15,21-28: Der Text wird zerschnitten und gemeinsam von der Gruppe zusammengefügt (Variante: schweigend) "Überschriftenredaktion" 2 zu Mt 15,21-28: Arbeit in kleinen Gruppen (3-4 Personen); Jede Gruppe formuliert drei an- und entsprechende Überschriften für den Text, stellt diese vor und begründet sie. Im Plenum wird nochmals ausgewählt. "Aus anderer Sicht Stellung nehmen" 3 zu Mt 15,21-28: Wie würde ein/e Atheist, Marxistin, Jude, Moslem, Ärztin, Physiker, Sozialarbeiterin, Priester, Arbeitslose, Bibelwissenschafter (im Unterricht mit Hintergrundinformationen versorgen!), Historikerin (detto!) diese biblische Geschichte sehen? 7 min Überlegungszeit, dann Vorstellrunde "Identifizieren" – als "Light-Version" des Bibliodramas. Die einzelnen Personen (oder wenn es mehr als ~7 sind, je zu zweit oder dritt) wählen sich Personen oder Gegenstände aus der Bibelstelle, in die sie sich hineinversetzen: Wie begründen sie ihr Handeln? Was sagen sie zu den Vorgängen und Personen, die sie beobachten? Wen kritisieren sie, wen können sie gut verstehen? Wenn die erste Nachdenkphase vorüber ist (5-10 min), treten sie ein in die Diskussion miteinander. Vor allem bei größeren Gruppen empfiehlt sich, in der Mitte einen Kreis von etwa 5 Diskutierenden zu bilden, die dann auch von ihren "Personen-KollegInnen" ausgetauscht werden können. "Schreibmeditation" 4 Einen kurzen Satz aus der Bibelstelle auswählen und diesen ohne Unterbrechung auf ein Blatt schreiben; was mir dazwischen einfällt, schreibe ich dazu – das wird bei der abschließenden Betrachtung besonders interessant. "Anti-Text" 5 zu Mt 15,21-28. Eine Aussage kann nur dann ins Gegenteil verkehrt 1Aus: Bibelbehelf Grundlagen (Nr. 1), Methodenteil, S. 11 2Aus: Bibelbehelf Grundlagen (Nr. 1), Methodenteil, S. 15 3Aus: Bibelbehelf Grundlagen (Nr. 1), Methodenteil, S. 17 4Aus: Bibelbehelf Grundlagen (Nr. 1), Methodenteil, S. 26 5Aus: Bibelbehelf Grundlagen (Nr. 1), Methodenteil, S. 19

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werden, wenn man sie wirklich verstanden hat. Alleine oder in Gruppen bis zu 5 Personen schreiben die SchülerInnen einen Anti-Text, der das Gegenteil dessen ausdrückt, was die Bibelstelle aussagen will. Anschließend werden die Texte vorgestellt. "Bildmeditation" Eine künstlerische Darstellung des Bibeltextes auf Overheadfolie wird aufgelegt (zuerst allerdings abgedeckt). Teil für Teil wird gezeigt, die TN äußern ihre Gedanken dazu (was sehe ich, was fällt mir auf, was fällt mir ein, was entdecke ich,...) - ohne Kommentar durch andere. Schließlich ist das Bild als Ganzes Thema Alternativ: Dia oder Kunstdruck – dann geht es um Details und den Gesamteindruck, die nacheinander geäußert werden. Oder: Bilder/Fotos aus Kalendern, Zeitschriften usw.werden aufgelegt, die einzelnen wählen sich eines aus, das sie mit der Bibelstelle verbinden. Begründungen, Erklärungen, Diskussion.

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Västeras-Methode Eine seit den 60er Jahren bekannte Methode des Bibelgesprächs trägt ihren Namen nach der schwedischen Stadt Västeras, wo sie zuerst entwickelt und praktiziert wurde. Sie eignet sich eher für einen kleinen TeilnehmerInnenkreis. Eine theologisch geschulte Leitung ist nicht erforderlich. Es genügt, dass ein/e TeilnehmerIn den Ablauf des Gesprächs regelt. Verlauf Bevor sich die TeilnehmerInnen im Gespräch über den Bibeltext austauschen, versuchen sie, ihn mit Hilfe von Zeichen oder Symbolen zu durchdringen. Dazu ist es nötig, dass jede/r den Text vor sich hat (Bibel oder Kopie des Textes). Die TeilnehmerInnen lesen den Text zunächst aufmerksam und bedenken ihn je für sich. Dabei benutzen sie folgende drei Symbole: Fragezeichen? Rufzeichen! PfeilÆ Bei Textstellen, die sie nicht verstanden haben, die fragwürdig und unklar sind, setzen die TeilnehmerInnen ein Fragezeichen an den Rand. Ein Rufzeichen wird gesetzt, wenn dem/r LeserIn an einer Textstelle eine wichtige Einsicht aufgeht (manche malen das Rufzeichen umgekehrt als stilisierte Kerze, um anzudeuten, dass ihnen ein "Licht aufgegangen ist"). Ein Pfeil am Rand zeigt an, dass sich ein/e TeilnehmerIn ganz persönlich angesprochen und existentiell betroffen fühlt. Nachdem sich alle TeilnehmerInnen auf diese Weise mit dem Text auseinandergesetzt haben, wird dieser miteinander Vers für Vers, bzw. Zeile für Zeile durchgesprochen. Zunächst bittet dann der/die LeiterIn diejenigen, die an der entsprechenden Zeile kein Zeichen eingetragen haben, ihre Gründe mitzuteilen. Danach äußern sich die anderen zu ihren Symbolen, zunächst zu den Fragezeichen, dann zu den Rufzeichen. Zu den Pfeilen, also zu dem, was die TeilnehmerInnen existentiell betroffen gemacht hat, soll die Freiheit belassen werden, selbst zu entscheiden, was sie mitteilen wollen.

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Stille Diskussion Schreibt auf mehrere Flips je einen zentralen Satz einer Bibelstelle. Hänge diese Zettel an der Wand auf. Jede/r TN bekommt einen Schreiber. Bei ruhiger Musik gehen die TN durch den Raum und lesen die Aussagen auf den Zetteln, schreiben dazu, was ihnen auf/einfällt und gehen wieder weiter. Es sind auch Kommentare zur verschriftlichten Meinung der anderen möglich. Die Plakate werden abschließend nicht vorgelesen, auch wird über die Stellen nicht mehr diskutiert – die Diskussion soll rein über das Schreiben laufen. Mögliche Stellen: Zentrales Motiv meditieren: Zu einem Symbol oder Gegenstand eines Textes werden Erfahrungen zusammengetragen, indem man darüber nachdenkt und sich dann austauscht. ZB.: Joh 8,1 -11: Jesus und die Ehebrecherin Jede/r TN bekommt einen faustgroßen Stein und überlegt sich folgende Fragen: • Welche Eigenschaften hat ein Stein? • Wo werfen wir mit Steinen? • Von welchen Steinen werde ich getroffen? • … Jesus und die Ehebrecherin Joh 8,1 – 11 Jesus aber ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! Mit verfremdeten Texten arbeiten Biblische Texte die verfremdet sind oder besser gleich selber einen Text verfremden, ins Heute übersetzen, einen Antitext schreiben … sind gute Möglichkeiten, sich einem Text zu nähern und ihn nach mehr als 2000 Jahren lebendig werden zu lassen.

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Martha und Maria (Lk 10, 38 – 42) Stelle lesen und auf Flip die beiden Schwestern charakterisieren lassen. Was sind Eigenschaften von Marta, welche würdet ihr Maria zuordnen. Daran schließt sich die Frage an, wer sich eher mit Marta und wer sich eher mit Maria identifizieren kann. Wenn sich zwei Gruppen gefunden haben, dann diese sich gegenüber aufsetzen und diskutieren lassen; Die Gruppen bzw. Personen ergeben sich meist von selbst aus dem Gespräch über die Eigenschaften der beiden Frauen; Lk 10, 38 – 42 Maria und Marta Sie zogen zusammen weiter, und er kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden. aus: Österreichisches Katholisches Bibelwerk, Die Bibel, Einheitsübersetzung der heiligen Schrift, Klosterneuburg 1980

Lk 10, 38 – 42 Jesus bei Maria und Marta Als sie weiterwanderten, kam er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn in ihrem Haus auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria gerufen wurde. Die hatte sich dem Herrn zu Füßen gesetzt und hörte sein Wort. Marta aber musste sich schinden mit vielen Diensten. Und sie trat auf und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein dienen lässt? Sag ihr doch, dass sie mit zufasst. Der Herr aber hob an und sprach zu ihr: Marta, Marta! Du sorgst dich und regst dich über vieles auf; aber man braucht nur eins. Maria hat sich den guten Teil gewählt, der ihr nicht genommen werden soll. aus: Beck E./Miller G./Sitarz E. (Hrsg.), Das neue Testament. Übersetzt von Fridolin Stier, München 1989

FOLGE DEINER INTUITION gewachsen ist Folge deiner Intuition spüre nach was dich bewegt verletzt

Abschied nehmen können einander Echo geben Gedanken und Gefühle austauschen bestärkende Worte annehmen können

Suche in den vielen Bedürfnissen deinen Ur-wünschen Beachtung zu schenken

Sich freuen über die eigenen Gaben sie zurückfließen lassen in dich hinein du Urgrund aller Begegnungen andere Anteil nehmen lassen an dem was sie mir bedeuten es Ihnen sagen um sie loslassen zu können in dich hinein

Anerkennung Verwandlung Verwurzelung Gott bewegt sich mit dir in deiner Selbstwerdung Abschied nehmen können in kurzen Momenten vergegenwärtigen was an vertrauensvollen Beziehungen

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Text reduzieren Bei der Textreduktion kann die Aufgabe gestellt werden, die wichtigsten Worte oder Wortgruppen zu unterstreichen. Eine noch spontanere Art ist es, alle Worte zu streichen, die nicht als sehr bedeutsam empfunden werden, und den Text so auf wenige Worte zu reduzieren. Ergänzend kann dann für den so reduzierten Text eine eigene Überschrift gesucht werden. Verfremdung mit Wortvermeidung Die Vorgabe ist, einen Text zu verfremden, ohne bestimmte Kernworte, die im Text vorhanden sind (Gott, Liebe, …) zu verwenden. Im Hinblick auf die im jüdischen Denken vorhandene Scheu, das Wort „Gott“ auszusprechen, um die Ehrfurcht vor ihm zu bewahren und sich Gottes nicht zu bemächtigen, ist diese eine theologisch interessante Übung. So kann ein neuer Zugang zu gewissen „frommen“ Begriffen gefunden werden, wenn man/frau sich nach der Übung fragt: Was bedeutet dieser Begriff für mich? Durch welche Begriffe habe ich ihn ersetzt? Bibliodrama Damit kann gut die Dynamik einer Situation/Stelle erfasst werden. Aus der persönlichen Betroffenheit und den verschiedenen Perspektiven heraus fällt die Umsetzung ins Heute leichter. Nur Mut bei der Umsetzung!!! Beispiele: • Eine Person nimmt in der Mitte Platz und ist in der Roller einer Person der Bibelstelle. Die übrigen TN fragen, wie es der Person geht. • Wenn mehrere Akteure in der Bibelstelle vorkommen, können diese auf die TN aufgeteilt werden.

Schreibgespräch Es werden im Raum 2 – 4 Plakate mit unterschiedlichen Impulsfragen zur Bibelstelle aufgehängt. Die TN diskutieren nun schreibend (und ohne miteinander zu sprechen) ihre Eindrücke zur Bibelstelle. Dabei ist es nicht erlaubt, andere Beiträge oder Gedanken abzuwerten. Sonstige Kommentare zu anderen Gedanken sind erwünscht. Am Ende des Schreibgesprächs sollte nicht mehr über die Plakate diskutiert werden, außer die TN fordern dies ein.

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Hut – Farben Für diese Methode braucht ihr 4 – 6 verschiedenfärbige Hüte (Papierhüte …). Der Farbpsychologie folgend (auch deiner eigenen) wird für jede Farbe eine Perspektive festgelegt, unter der der Bibeltext angeschaut wird. So steht grün für Hoffnung, rot für die emotionale Seite, blau für den (kühlen) Verstand, schwarz für das Bedrohliche, weiß für das Leben, gelb für die Beziehung (der Personen im Text), orange für Veränderung, violett für Trauer … 1. Am Beginn wird ein Sesselkreis gebildet und auf jeden Sessel ein Hut gelegt. Die TN können sich dann einen Sessel aussuchen, auf dem sie gerne sitzen möchten, und setzen sich den Hut auf. 2. Aus der durch die Farbe bestimmten Perspektive wird dann der Text besprochen. 3. Wenn jemand nicht mehr mag, kann er/sie seinen/ihren Platz verlassen und einem/r anderen TeilnehmerIn den Platz überlassen. 4. Die gewonnen Ergebnisse werden von der entsprechenden Person jeweils auf einem gleichfarbigem Blatt notiert und später ausgewertet. Methode 7 – 1 – 2 (TeilnhemerInnen – Minuten – Worte) Bei dieser Methode bekommt jede/r TN ein Blatt Papier. Dann hat er/sie eine (max. zwei) Minuten Zeit, maximal 2 Begriffe, die er/sie mit der Bibelstelle verknüpft, auf das Blatt zu schreiben. Dann wird das Blatt weitergegeben. Wenn jede/r das eigene Blatt wieder in Händen hat, wird ausgewertet, was sich entwickelt hat. Variante: Als Variante ist bei dieser Methode folgendes möglich: Es werden am Beginn nicht leere Blätter ausgeteilt, sondern auf jedes Blatt eine Frage notiert. Z. B.: Was liest du für dein Leben aus der Bibelstelle? Was ist dir an der Stelle fremd/unangenehm? Was fällt dir zur Umsetzung ein? Wie soll die Stelle nicht interpretiert werden? Welche Farbe fällt dir ein, wenn du die Stelle liest? … In diesem Fall ist es von Vorteil, etwas länger (max. aber 2 Minuten) Zeit zu geben.

Freie Assoziation Diese relativ einfache aber sehr effiziente Methode besteht darin, dass die Gruppe oder die GruppenleiterInnen einen Gegenstand aussuchen, der nicht unbedingt etwas mit der Bibelstelle (oder einem sonstigen Thema)

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zu tun hat, wohl aber mit der eigenen Lebenswelt. Zum Beispiel ein Fußball. Dann fragt sich die Gruppe, welche Assoziationen/Gedankenverknüpfungen der Fußball in jedem/r auslöst. Ein Fußball ist z. B.: rund, mit Luft gefüllt, drückt Lebensfreude aus, ist heiß umkämpft, … Diese Begriffe werden auf einem Plakat, das von oben nach unten in der Mitte geteilt ist gesammelt. Auf der anderen Seite wird als Überschrift die Bibelstelle notiert und dann geschaut, wo es zu den zum Fußball gesammelten Begriffen Ähnlichkeiten/Verschiedenheiten gibt. Ist die Bibelstelle rund? Wo kommt die Lebensfreude/der Spaß zum Ausdruck? …

Fußball

Geld

Bibelstelle

Rund Mit Luft gefüllt Lebensfreude Kampf

… wo ist die Bibelstelle rund/unrund? … was ist leicht (verständlich) daran … …

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Bibelübersetzungen nutzen Verschiedene Bibelübersetzungen sind ein weiterer wichtiger Ausgangspunkt für einen lebendigen Umgang mit der jeweiligen Bibelstelle: Dazu bieten sich an: 1965

NT

Jörg Zink, versch. Überarbeitungen

Jörg Zink

1979

AT

Buber - Rosenzweig Revision

M. Buber, F. Rosenzweig

1979

AT+NT Einheitsübersetzung

Kommission

1983

AT+NT Hoffnung für Alle

Kommission

1984

NT

Martin Luther - 5. Revision, Martin Luther nur NT

1974/85 AT+NT Elberfelder - Revision

Ulrich Brockhaus

1988

NT

Münchener NT

Kommission

1989

NT

Fridolin Stier

Fridolin Stier

1996

NT

Zürcher Bibel - 2. Revision, Kommission Ev. + Ps.

1997

AT+NT Gute Nachricht Bibel Revision

1998

AT

2004

Evang. Drewermann nur Evang.

1.

Kommission

Zürcher Bibel - 2. Revision, Kommission AT Teile Eugen Drewermann

Im Internet gibt es u. a. folgende Möglichkeiten

www.bibelwerk.de: Einheitsübersetzung, verschiedene Übersetzungen, www.dbg.de: Lutherbibel, Gute Nachricht www.bibel-konkordanz.de: Bibelkonkordanz der Lutherbibel, Durch eine Stichwortsuche findet man effizient alle Bibelstellen http://www.ernoe.de/de/bibel/elberfelder.html: Elberfelder Bibel

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Die Heilung eines Blinden bei Jericho Die Bibelstelle Lesen. Jede/r markiert einen Satz, der ihn/sie am meisten betrifft, anspricht; Darüber gibt’s dann im Plenum einen Austausch. Je nachdem was bereits gesagt wurde, kann zur folgenden Übung übergeleitet werden (ein Blinder der aufspringt und in die Menge läuft, zu Jesus hin) Vertrauensübung mit geschlossenen Augen (Augenbinde) – Gruppe stellt sich im Halbkreis auf, Ausfallschritt um gut zu stehen, die Hände leicht angewinkelt, nach vorne gestreckt. Ein/e TNIn mit verbundnen Augen läuft auf Kommando in die Gruppe (Abstand von Startpunkt bis Gruppe ca. 5 – 8 m). Ist die Augenbinde aus weißem Leinen, kann man sie später gut mit Filzstift beschriften (Eindrücke zur Übung, eigenes Verständnis des Textes, …) Übung reflektieren – Dauer der Reflexion entspricht ca. Dauer der Übung.

Mk 10,46-52: Die Heilung eines Blinden bei Jericho

„46 So kamen sie nach Jericho. Als er, seine Jünger und ziemlich viel Leute dabei, aus Jericho hinauszog, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, ein blinder Bettler, am Weg. 47 Und als er hörte, es sei Jesus, der Nazarener, fing er an zu schreien: Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner! 48 Viele herrschten ihn an, er solle schweigen. Doch er schrie nur noch viel lauter: Sohn Davids, erbarme dich meiner! 49 Da blieb Jesus stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Getrau dich! Auf, er ruft dich! 50 Da warf er sein Obergewand ab, sprang auf und kam zu Jesus. 51 Und Jesus hob an und sprach zu ihm: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde sagte zu ihm: Rabbuni, etwas erblicken möchte ich wieder. 52 Und Jesus sprach zu ihm: Geh, dein Glaube hat dich gerettet. Und gleich konnte er wieder etwas erblicken. Und er folgte ihm auf dem Weg.“ aus: Beck E./Miller G./Sitarz E. (Hrsg.), Das neue Testament. Übersetzt von Fridolin Stier, München 1989

Mk 10,46-52: Die Heilung eines Blinden bei Jericho „46 Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. 47 Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! 48 Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! 49 Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. 50 Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. 51 Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. 52 Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.“ aus: Österreichisches Katholisches Bibelwerk, Die Bibel, Einheitsübersetzung der heiligen Schrift, Klosterneuburg 1980

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Jesus - Box Die Arbeit mit der Jesus –Box eignet sich als Gruppenarbeit mit durchaus unterschiedlichen Ergebnissen, die sich die Gruppen gegenseitig präsentieren können. Die Symbole werden verdeckt aufgelegt, entweder in einer Holz- bzw. Papierschachtel, oder sie liegen unter einem großen Tuch. Die TN werden eingeladen, sich ein Symbol zu ertasten und es zu erraten. Mit den so erworbenen Symbolen soll eine Verbindung zum Leben Jesu hergestellt werden. Anschließend wird mit allen Symbolen eine Chronologie des Wirkens Jesu gelegt.

Symbole und Bibelstellen – eine Auswahl Stroh Windel

(Stellenangaben sind mit Ergänzung ff zu lesen):

Lk 2,7 Geburt Jesu

Mk 15,1 Pilatus Mk 6,45 Gang auf Wasser Mk 1,9 Taufe Jesu Joh 4,1 Jakobsbrunnen

Lk 2,7 Geburt Jesu

Wein(krug) Joh 2,1 Hochzeit zu Kana Lk 22,14 Das Mahl

Nägel

Mk 15,20 Kreuzigung

Salz

Mk 9,49 Vom Salz

Brot

Senfkorn

Mt 13,31 Lk 13,18 Gleichnis

Mk 6,30 Speisung der 5000

Münzen

Mk 2,14 Zöllner Mk 12,13 kaiserliche Steuer Mk 12,41 Opfer der Witwe Mt 26,14 Verrat Judas

Lamm

Lk 15,1 Verlorenes Schaf

Kreuz

Mk 15,20 Joh 19,16 Hinrichtung

Salbe/öl

Mk 14, 3 Salbung in Betanien Mk 16,1 Am leeren Grab Lk 7,36 Begegnung mit Sünderin

Netz

Mk 1,16 Berufung Jünger Mt 13,47 Gleichnis

Würfel

Mt 27,31

Weizen

Mt 5,13 Mk 4,1-9 Gleichnis vom Säman

Strick

Mt 21,1 Einzug Jerusalem Mk 14,43 Gefangen-nahme Jesu

Steine

Lk 6,47 Haus auf dem Felsen Joh 8,1 Jesus und Ehebrecherin

Wasser Fußwaschung

Joh 13,1

Pflaster/ Mullbinde

Mk 1,40 Heilung eines Aussätzigen Lk 10,35 barmherziger Samariter Joh 11, 17 Auferweckung Lazarus Wüstensand Mk 1,12 Versuchung Jesu Taschentuch Mt 27,55 Tod Jesu Joh 11, 17 Lazarus Herz

Lk 24,32 Emmaus Mt 13,15

Hemd

Lk 6,29 Vergebung Mt 10,10

Honig

Mt 3,4 Joh. d. Täufer

Öllampe

LK 11,33 Vom Licht und vom Auge Mt 25,1 Zehn Jungfrauen

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Bibliodrama – als Standbilder WAS IST BIBLIODRAMA: Biblio(biblischer Text) Drama Handlung-Darstellung im Raum, Körperwahrnehmung -

Gemeinsames Tun Glaubensangebot kommt in vielfältiger Form und in unterschiedlichen Rollen zum Vorschein. Verbindung mit konkreten Menschen mit ihrer Erfahrung hier und jetzt für den persönlichen Glauben mehr Klarheit gewinnen

ZU BEACHTEN: - Erfurcht vor menschlicher Erfahrung (eigener Platz/Ängste/...) - Erfahrung/Erzählung/Selbstverständnis - Erfahrung und Innerlichkeit (Begegnung mit InnerenTranszendenzerfahrungen) - Glaubensangebot durch Rollen KONKRETE DURCHFÜHRUNG: Die Gesamtgruppe teilt sich in Kleingruppen zu je 4-5 Personen. Die Kleingruppen begeben sich in unterschiedliche Räumlichkeiten und einigen sich auf eine gemeinsame Bibelstelle. Eine Person aus der Kleingruppe agiert als „BildhauerIn“ – der Rest als „Material“ und versucht die Bibelstelle zu visualisieren. Plenum: Der Reihe nach bearbeiten die Gesamtgruppe die Bilder – in folgendem Ablauf: Die PlenumsteilnehmerInnen schließen die Augen, während die/der „BildhauerIn“ der darstellenden Kleingruppe ihr/sein Bild aufstellt. Das Bild wird „eingefroren“ dargestellt. „Das Plenum“ öffnet die Augen – das Bild wird ca. 5 Sekunden ausschließlich betrachtet – dann wird von jeder/m einzelnen gesagt, was er/sie sieht; anschließend setzen sich die DarstellerInnen auf den Boden und geben ein Rollenfeedback: In meiner Position habe ich wahrgenommen, habe ich verspürt, habe ich gelitten unter, habe ich genossen ... Schlussrunde: Durch diese Methode habe ich in dieser Bibelstelle etwas Neues entdeckt..... Anregung: Mit dieser Methoden ist es möglich einen gesamten Zyklus durchspielen zB die Jakobsgeschichte, die Situation der Frau in der Bibel oder Gottesbilder, ....

nach: Erwin Sporer, Universität Salzburg zusammengefasst: Roswitha Pichler/Christoph Lauermann

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