Bewusste Eskalation als laterale Führungskraft

Bewusste Eskalation als laterale Führungskraft nach Gunther Fürstberger und Tanja Ineichen. Aus dem Buch Commitment gewinnen als laterale Führungskraft.
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Bewusste Eskalation als laterale Führungskraft nach Gunther Fürstberger und Tanja Ineichen Aus dem Buch Commitment gewinnen als laterale Führungskraft Eine bewusste Eskalation im Gespräch könnte folgende Steigerungsstufen beinhalten: 1. Interessen hinter Positionierung Wenn sich Ihr Gesprächspartner positioniert und z. B. sagt: „Das geht nicht!“, gibt es Fragetechniken (Yin), die darauf abzielen, die Motivation im Hintergrund (Interessen hinter Positionierung) anzusprechen, statt vordergründig eine Gegenposition – etwa „Das muss aber gehen!“ – einzunehmen: a) Warum-Frage: „Warum ist das nicht möglich?“ b) Positive Absicht hinterfragen: „Sie haben sicher einen guten Grund für Ihre Haltung. Mich wurde dieser interessieren.“ c) Annahmen überprüfen: „Liegt es daran, dass Ihr Vorgesetzter das nicht will?“ Die Antwort könnte lauten: „Nein, daran liegt es nicht, aber es geht nicht, weil …“. Und damit sind Sie wieder auf der Ebene der dahinter verborgenen Interessen angelangt. 2. Konsequenzen hinterfragen (Yin) „Angenommen, wir einigen uns nicht, was würde dann passieren?“ Antwort: „Dann müssen sich unsere Chefs darum kümmern.“ „Wollen wir das?“ 3. Konsequenzen aufzeigen (Yang) „Wenn Sie mir hier nicht helfen, wird sich das Projektergebnis verzögern.“ Diese Stufe kann unterschiedlich hoch sein, je nachdem, wie bedeutend die genannte Konsequenz ausfällt. Wenn Sie z.B. sagen „Die Verzögerung des Projektergebnisses könnte zum Verlust unseres größten Kunden führen“, dann werfen Sie damit viel Gewicht in die Waagschale. 4. Drohen (Yang) „Wenn Sie Ihren Beitrag bis nächste Woche nicht geliefert haben, werde ich das im Aufsichtsrat zur Sprache bringen (müssen).“ Auch hier gibt es einen großen Spielraum zwischen Zurückhaltung und deutlicher Konfrontation. Sie sollten beachten, dass Drohungen immer Selbstverpflichtungen sind. Wer droht und die Drohung nicht einlöst, verliert an Glaubwürdigkeit. Das beobachten Sie öfters bei einigen Eltern im Umgang mit ihren Kindern. 5. Umsetzung angedrohter Schritte (meist Yang) Diese Stufe kann eine eigene Eskalationsleiter beinhalten. Die Umsetzung kann nur minimale Auswirkungen haben und im Extremfall bis zur wechselseitigen Vernichtung der Streitparteien reichen (Glasl 2011). Soweit es die Emotionen zulassen, sollten Sie so besonnen als möglich vorgehen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Sie sich schützen, um nicht selbst getroffen zu werden.

!! Merke: Die Eskalationsstufen können jederzeit in beide Richtungen begangen werden. Sie sollten langsam eskalieren und stets eine deutliche Bereitschaft zur De-Eskalation zeigen. Nach einer erfolgreichen Aussprache können Sie wieder auf die kooperative Win-win-Ebene zurückkehren.

Yin/Yang: Oben sind Hinweise auf Yin und Yang angegeben. Damit sind Gesprächstechniken gemeint, derer man sich bedienen kann, um auf Gesprächspartner und Situationen bestmöglich einzugehen. Sie möchten mehr darüber erfahren? Machen Sie unsere Yin/Yang Kommunikationsstil-Analyse! Analyse unter: https://de.surveymonkey.com/r/yinyang

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